Sicher an die Spitze - Mikado
Sicher an die Spitze - Mikado
Sicher an die Spitze - Mikado
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1–2.2009<br />
J<strong>an</strong>. – Feb.<br />
ISSN 0944-5749<br />
12,80 C=<br />
Dachtechnik<br />
Wasser rauscht ab<br />
Kindergarten<br />
Holz spielt mit<br />
Inst<strong>an</strong>dsetzung<br />
Kirche lebt auf<br />
Org<strong>an</strong> des Bundes<br />
Deutscher Zimmermeister<br />
Org<strong>an</strong> der Europäischen<br />
Vereinigung des Holzbaus<br />
Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau<br />
Ingenieurholzbau<br />
<strong>Sicher</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Spitze</strong>
TRIVA<br />
DIE LÖSUNG FÜR TRIVALENTES HEIZEN<br />
AUS RESPEKT VOR DER NATUR<br />
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1. Sonne ist regenerativ<br />
2. Fossile Brennstoffe sind komfortabel<br />
3. Holz und Pellets machen unabhängig<br />
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Editorial<br />
Goldgrube für den Holzbau<br />
Die Welt ist in der Rezession. So düster beschrieb H<strong>an</strong>s Werner Sinn, Präsident des Münchner<br />
ifo Instituts, Mitte Dezember 2008 <strong>die</strong> globale Wirtschaftslage. Von <strong>die</strong>ser Stimmung war<br />
auf dem 14. Internationalen Holzbauforum (IHF) in Garmisch-Partenkirchen (Seite 72)<br />
noch erfreulich wenig zu spüren. Gerade <strong>die</strong> Dämmstoffhersteller legten in persönlichen<br />
Gesprächen eine ordentliche Portion Zuversicht<br />
für das Geschäftsjahr 2009 <strong>an</strong> den Tag. Sie<br />
erwarten Umsätze, <strong>die</strong> kaum unter denen des<br />
Vorjahres liegen sollen. Vermutlich dürften wohl<br />
einige Wirtschaftszweige von der Fin<strong>an</strong>zkrise weit<br />
stärker in Mitleidenschaft gezogen werden als der<br />
Holzbau.<br />
„Sie sitzen auf einer Goldgrube, Sie müssen sie nur<br />
öffnen“, rief Dr. Peter Richner von der Schweizer<br />
EMPA (Universität Zürich) den Holzbauern auf dem IHF zu. Diese Goldgrube erk<strong>an</strong>nte<br />
Richner in der energetischen S<strong>an</strong>ierung von Best<strong>an</strong>dsgebäuden. Denn hier müssen <strong>die</strong><br />
Gebäudebesitzer rasch reagieren, wenn <strong>die</strong> Energiekosten für Häuser bezahlbar bleiben<br />
sollen. Das sinkende Zinsniveau dürfte Investitionen in den Gebäudebest<strong>an</strong>d für Hausbesitzer<br />
noch attraktiver machen. Das gelte für <strong>die</strong> Schweiz ebenso wie für Deutschl<strong>an</strong>d und<br />
Österreich.<br />
2009 bleiben Kredite für Zimmereibetriebe vermutlich ebenfalls bezahlbar (siehe<br />
Interview Seite 7). Wer seinen Betrieb mit klaren Strukturen führt und eine einleuchtende<br />
Unternehmensstrategie vorweist, hat gute Karten für Fremdmittel. Damit lassen sich d<strong>an</strong>n<br />
auch Ingenieurholzbau-Projekte stemmen, wie wir sie ab Seite 12 vorstellen.<br />
Ihr<br />
Christoph Maria Dauner,<br />
Chefredakteur mikado<br />
Ingenieurholzbau: Große Projekte bieten<br />
große Ch<strong>an</strong>cen – das zeigen <strong>die</strong> Projekte ab<br />
Seite 12. Fr<strong>an</strong>kreich: Unsere westlichen<br />
Nachbarn entdecken mehr und mehr <strong>die</strong> Vor-<br />
teile des Baustoffs Holz. Ab Seite 46. My<br />
home is my Castle: Ein Schlossdach erstrahlt<br />
in neuem Gl<strong>an</strong>z. Seite 85.<br />
www.mikado-online.de 3
4<br />
mikado 1-2.2009 Inhalt<br />
Ingenieurholzbau<br />
Holz beweist Qualität. Das zeigen hölzerne Hallen, Lagerstätten<br />
und Brücken. Die RAL-Gütesicherung Ingenieurholzbau<br />
ging ins Rennen, um <strong>die</strong> Qualität weiter zu steigern<br />
und das Holzbauimage nachhaltig zu verbessern. Seite 12<br />
Thema des Monats: Ingenieurholzbau<br />
12 | Indoorspielhalle<br />
Intelligente Pl<strong>an</strong>ung und präzise Vorfertigung und<br />
außergewöhnliche Verbindungstechnik.<br />
16 | Lagerhalle<br />
Holz gibt bei der Südsalz GmbH den Ton <strong>an</strong>.<br />
20 | RAL-Gütesicherung<br />
Seit August 2008 gibt es ein neues Qualitäts-<br />
m<strong>an</strong>agementsystem für den Ingenieurholzbau.<br />
24 | Zinkenbachbrücke<br />
Konstruktiver Holzschutz als Gestaltungselement.<br />
28 | Kabelstegbrücke<br />
Geschwungenes Holzb<strong>an</strong>d übersp<strong>an</strong>nt <strong>die</strong> Traun.<br />
Ingenieurholzbau<br />
32 | Studentenwohnheim<br />
Der Fünfgeschosser besteht aus 170 Modulen.<br />
S<strong>an</strong>ierung und Ausbau<br />
38 | Dämmsystem<br />
Bei einer S<strong>an</strong>ierung testeten Zimmerer eine<br />
Innendämmung auf Herz und Nieren.<br />
mikado 1-2.2009<br />
KURT POCK, CHRISTIAN HALM<br />
Studentenwohnheim<br />
170 Module und fünf Geschosse – das Wohnheim in<br />
Konst<strong>an</strong>z hat Platz für 166 Stu<strong>die</strong>rende. Ein<br />
Werkstattbericht erzählt von der Konstruktion und<br />
Entwicklung. Seite 32<br />
Details im Griff<br />
43 | Spitzboden<br />
Feuchte Luft kondensiert <strong>an</strong> kalten Flächen.<br />
M<strong>an</strong>agement<br />
46 | Frr<strong>an</strong>kreich<br />
Holzbau wird en vogue.<br />
Architektur<br />
52 | Kindergarten<br />
Kids stehen auf Symmetrie.<br />
Produkt und Praxis<br />
68 | Tauchsäge<br />
Exakte Linien mit glatten Schnittk<strong>an</strong>ten.<br />
Fortbildung<br />
72 | Internationales Holzbauforum<br />
Holzbaugipfel in den Alpen.<br />
Holzbau und Forschung<br />
78 | Br<strong>an</strong>dschutz<br />
<strong>Sicher</strong> im mehrgeschossigen Holzbau.<br />
GERHARD LUTZ
MESSE MüNCHEN<br />
Messe: Bau 2009<br />
Vom 12. bis 17. J<strong>an</strong>uar 2009 findet<br />
in München <strong>die</strong> größte europäische<br />
Baufachmesse statt. Auf <strong>die</strong><br />
Besucher warten 1800 Aussteller<br />
und ein umf<strong>an</strong>greiches Rahmenprogramm.<br />
Seite 27<br />
Zimmermeisterdach<br />
82 | Dachentwässerung<br />
Wasser muss kontrolliert ablaufen können.<br />
85 | Schloss Castell<br />
Vorbildliche Dachs<strong>an</strong>ierung mit Biberschwänzen.<br />
Holzwelten<br />
94 | Holzkirche<br />
Inst<strong>an</strong>dsetzung wird h<strong>an</strong>dwerkliches Meisterwerk.<br />
Rubriken<br />
3 | Editorial<br />
6 | Kurz und bündig<br />
42 | Bücher<br />
45 | Ihr gutes Recht<br />
51 | Büro kompakt<br />
57 | Messe: Bau 2009<br />
60 | Produkte<br />
70 | Br<strong>an</strong>chenführer<br />
74 | Verb<strong>an</strong>d aktuell<br />
75 | Tipps und Termine<br />
88 | Informations<strong>die</strong>nst Holz<br />
89 | L<strong>an</strong>desbeirat Holz Bayern<br />
90 | Unternehmen<br />
98 | Vorschau/Impressum<br />
Titel: Paul<br />
Steph<strong>an</strong> GmbH;<br />
H<strong>an</strong>s Jürgen<br />
Krolkiewicz;<br />
Strauss/<br />
Lignotrend;<br />
Ev.-luth.<br />
Kirchengemeinde<br />
Clausthal<br />
Bild Downloadkasten:<br />
Bart Claeys,<br />
iStockphoto.com<br />
Ein Magazin der<br />
WEKA MEDIA<br />
GmbH & Co. KG<br />
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www.mikado-online.de 5
mikado-Interview<br />
kurz & bündig<br />
„Wir könnten viel mehr Kredite vergeben“<br />
Was <strong>die</strong> Fin<strong>an</strong>zkrise <strong>an</strong> den Börsen und Geldmärkten <strong>an</strong>gerichtet<br />
hat, ist inzwischen jedem klar. Welche konkreten<br />
Effekte <strong>die</strong>se Krise für Zimmerer- und Holzbaubetriebe besitzt,<br />
wissen bisher wenige. mikado sprach darüber mit<br />
Wolfg<strong>an</strong>g Hetz, Vorst<strong>an</strong>dsmitglied der Sparkasse Donauwörth.<br />
mikado: Herr Hetz, gibt es für<br />
kleine Zimmereibetriebe jetzt<br />
eine Kreditklemme?<br />
Wolfg<strong>an</strong>g Hetz: Was <strong>die</strong> Fin<strong>an</strong>zausstattung<br />
der Sparkassen <strong>an</strong>bel<strong>an</strong>gt,<br />
gibt es keine Kreditklemme,<br />
denn wir sind aufgrund<br />
unserer soliden und nachhaltigen<br />
Geschäftspolitik direkt nicht<br />
oder nur in g<strong>an</strong>z geringem Umf<strong>an</strong>g<br />
von der Fin<strong>an</strong>zmarktkrise<br />
betroffen.<br />
Dies liegt dar<strong>an</strong>, dass wir nur<br />
Geschäfte machen, <strong>die</strong> wir verstehen,<br />
mit Menschen, <strong>die</strong> wir<br />
kennen, in einer Region, in der<br />
wir zu Hause sind. In <strong>die</strong>sem Zusammenh<strong>an</strong>g<br />
erlebt unser Geschäftsmodell<br />
gerade eine Renaiss<strong>an</strong>ce.<br />
Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund fin<strong>an</strong>zieren<br />
wir nach wie vor sehr<br />
gerne alle Investitionen, <strong>die</strong><br />
wirtschaftlich sinnvoll und kreditwirtschaftlich<br />
tragbar sind.<br />
Deutscher Fassadenpreis<br />
Wir könnten sogar viel mehr Kredite<br />
vergeben.<br />
Basel II gibt ohnehin strenge<br />
Richtlinien vor. Hat sich dar<strong>an</strong><br />
durch <strong>die</strong> Fin<strong>an</strong>zmarktkrise etwas<br />
geändert und worauf sollten<br />
sich Zimmereibetriebe aktuell<br />
besonders einstellen?<br />
Der Ursprung der Fin<strong>an</strong>zmarktkrise<br />
liegt ausschließlich in den<br />
USA. Dort wurden in erheblichem<br />
Umf<strong>an</strong>g Wohnungsbaukredite<br />
ohne Eigenkapital und<br />
mit fehlender Kapital<strong>die</strong>nstfähigkeit<br />
der Kreditnehmer vergeben,<br />
<strong>die</strong> durch erwartete Wertsteigerungen<br />
der Immobilien<br />
zurückgezahlt werden sollten –<br />
eine Vorgehensweise, <strong>die</strong> bei<br />
uns in Deutschl<strong>an</strong>d undenkbar<br />
wäre. Diese Kredite wurden verbrieft<br />
und als Wertpapiere weltweit<br />
verkauft. Als <strong>die</strong> Wertsteigerungen<br />
nicht mehr stattf<strong>an</strong>den,<br />
Schloss mit Selbstbewusstsein<br />
Das Berliner Architekturbüro Busm<strong>an</strong>n + Haberer gew<strong>an</strong>n<br />
für den Konzertsaal „Joh<strong>an</strong>n Sebasti<strong>an</strong> Bach“ in Schloss<br />
Köthen einen von drei ersten Preisen beim „8. Deutschen<br />
Fassadenpreis für vorgehängte hinterlüftete Fassaden“. Die<br />
Jury würdigte den respektvollen Umg<strong>an</strong>g mit der bestehenden<br />
Bausubst<strong>an</strong>z und <strong>die</strong> gelungene Symbiose von Alt und<br />
Neu. Sensibel und gleichzeitig selbstbewusst setzten <strong>die</strong> Architekten<br />
auf denkmalgeschützte Ruinenmauern einer Reithalle<br />
einen neuen Baukörper, den sie mit großflächigen, cremeweißen<br />
Fassadentafeln bekleideten. In einem feierlichen Festakt<br />
verleiht der „Fachverb<strong>an</strong>d Baustoffe und Bauteile für vorgehängte<br />
hinterlüftete Fassaden e.V.“ seine Preise am 13. J<strong>an</strong>uar<br />
auf der BAU 2009. www.fvhf.de I www.eternit.de<br />
6 mikado 1-2.2009<br />
ETERNIT / WERNER HUTHMACHER, BERLIN<br />
konnten auch <strong>die</strong> Kredite nicht<br />
mehr zurückbezahlt werden, <strong>die</strong><br />
verkauften Wertpapiere verloren<br />
rapide <strong>an</strong> Wert und führten zur<br />
jetzigen Fin<strong>an</strong>zmarktkrise.<br />
Bei der Kreditvergabe <strong>an</strong> H<strong>an</strong>dwerker<br />
und Zimmereibetriebe<br />
hierzul<strong>an</strong>de hat sich dadurch<br />
grundsätzlich nichts geändert.<br />
Deshalb sollten <strong>die</strong> Betriebe wei-<br />
terhin frühzeitig auf uns zugehen<br />
und offen kommunizieren, insbesondere<br />
d<strong>an</strong>n, wenn Investitionsbedarf<br />
besteht oder sich Probleme<br />
bei ihnen abzeichnen – und ihre<br />
Geschäftsentwicklung umfassend<br />
dokumentieren. Bei der Aufbereitung<br />
von Unterlagen sowie beim<br />
B<strong>an</strong>kgespräch k<strong>an</strong>n gerade bei<br />
kleineren Unternehmen <strong>die</strong> Unterstützung<br />
durch Steuerberater<br />
hilfreich sein, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Erfordernisse<br />
<strong>an</strong> Unterlagen und <strong>die</strong> Informationsbedürfnisse<br />
der B<strong>an</strong>ken<br />
in der Regel gut kennen.<br />
▴ Preisträger beim Deutschen Fassadenpreis 2009:<br />
der Konzertsaal „Joh<strong>an</strong>n Sebasti<strong>an</strong> Bach“ in Schloss Köthen<br />
Wie teuer werden Kredite für<br />
Holzbauunternehmer in den<br />
kommenden Jahren?<br />
Wolfg<strong>an</strong>g Hetz: Dies ist sicherlich<br />
keine einfache Frage. Meines<br />
Erachtens führt <strong>die</strong> Fin<strong>an</strong>zmarktkrise<br />
nicht automatisch zu<br />
einer Verteuerung der Kreditaufnahme.<br />
Zum einen haben wir<br />
einen funktionierenden Wettbe-<br />
„Die Fin<strong>an</strong>zkrise wird <strong>die</strong> Kredite<br />
nicht verteuern.“<br />
werb. Auch hier bewährt sich<br />
einmal mehr das stabile Drei-<br />
Säulen-Modell aus Sparkassen,<br />
Genossenschaftsb<strong>an</strong>ken und privaten<br />
Großb<strong>an</strong>ken. Zum <strong>an</strong>deren<br />
ist es unsere Geschäftsphilosophie,<br />
faire Zinssätze für Kredite<br />
und Geld<strong>an</strong>lagen <strong>an</strong>zubieten<br />
– das gehört für uns zu einer<br />
l<strong>an</strong>gfristigen und partnerschaftlichen<br />
Zusammenarbeit. Unterstützt<br />
werden wir dabei durch<br />
<strong>die</strong> hohen Einlagen, <strong>die</strong> uns unsere<br />
Kunden seit Jahrzehnten <strong>an</strong>vertrauen.<br />
Damit müssen wir uns
nicht über den Interb<strong>an</strong>kenmarktrefin<strong>an</strong>zieren,<br />
was derzeit<br />
nur mit Zinsaufschlägen<br />
möglich ist.<br />
Welche Krisen-Tipps<br />
geben Sie Ihren Kunden<br />
aus dem H<strong>an</strong>dwerk?<br />
Die Frage ist doch, ob<br />
wir überhaupt eine Krise haben.<br />
Ich k<strong>an</strong>n derzeit trotz aller<br />
Prognosen und Kommentare<br />
in unserer Wirtschaftsregion keine<br />
identifizieren; einzelne Br<strong>an</strong>chen<br />
wie z.B. <strong>die</strong> Automobilzulieferer<br />
einmal ausgenommen.<br />
Sollte sich <strong>die</strong> Situation jedoch<br />
zuspitzen und einzelne Br<strong>an</strong>chen<br />
oder Betriebe in Schwierigkeiten<br />
kommen, gelten weiterhin<br />
<strong>die</strong> „klassischen“ Tipps, d.h. den<br />
Steuerberater einbinden, <strong>die</strong> Situation<br />
<strong>an</strong>alysieren, mögliche<br />
Reaktionen und H<strong>an</strong>dlungsalternativen<br />
formulieren, Geschäfts-<br />
und Pl<strong>an</strong>ungsunterlagen erstellen<br />
und vor allem frühzeitig auf<br />
<strong>die</strong> Hausb<strong>an</strong>k zugehen.<br />
Herr Hetz, vielen D<strong>an</strong>k für das<br />
Gespräch.<br />
▴ Wolfg<strong>an</strong>g Hetz ist<br />
Vorst<strong>an</strong>dsmitglied der<br />
Sparkasse in<br />
Donauwörth: „Wir<br />
bieten unseren<br />
Kunden marktgerechte<br />
Konditionen<br />
und schlagen keinen<br />
Nutzen aus<br />
der Fin<strong>an</strong>zkrise.“<br />
Urb<strong>an</strong>es Wohnen<br />
Schöner Umbauen<br />
Die Zeitschrift „Schöner Wohnen“ und <strong>die</strong> L<strong>an</strong>desbausparkassen<br />
(LBS) suchen <strong>die</strong> besten Beispiele für Umund<br />
Ausbauten typisch städtischer Bausubst<strong>an</strong>z: Maisonettes,<br />
Penthäuser, Lofts und Ähnliches. Mitmachen dürfen ausschließlich<br />
<strong>die</strong> Eigentümer der Objekte. Die müssen bewohnt<br />
sein und ihre Fertigstellung darf nicht länger als drei Jahre<br />
zurückliegen. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2009. Die<br />
fünf Gewinner erhalten Geldpreise und werden in „Schöner<br />
Wohnen“ veröffentlicht.<br />
www.schoener-wohnen.de/urb<strong>an</strong>e-modernisierung-2009<br />
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KOMPETENZ ZENTRUM HOLZBAU & AUSBAU, BIBERACH<br />
HOLZBAU HOFER, A-DEBANT<br />
Niederl<strong>an</strong>de<br />
Brücke lohnt den Besuch<br />
8 mikado 1-2.2009<br />
kurz & bündig<br />
Weiterbildung<br />
Biberach spart Energie<br />
Mit dem erfolgreichen Abschluss<br />
des dreijährigen Projekts „Energiesparender<br />
Holzbau“ erreichte Biberach<br />
einen wichtigen Meilenstein in seiner Entwicklung<br />
vom Ausbildungszentrum zum<br />
Kompetenzzentrum. Die Ergebnisse der<br />
sechs bearbeiteten Teilmodule sind in den<br />
Aus- und Weiterbildungsbereich integriert<br />
und für alle Interessenten zugäng-<br />
lich. Für Holzbaubetriebe und deren Bauherrenberatung<br />
stehen Schriften über den<br />
Themenkomplex „Bauen, Modernisieren<br />
und Energiesparen“ zur Verfügung. Am<br />
25. November 2008 erhielt <strong>die</strong> Bildungsstätte<br />
<strong>die</strong> Ernennungsurkunde zum „Kompetenzzentrum<br />
Energiesparender Holzbau“<br />
offiziell überreicht.<br />
www.kompetenzzentrum-bc.de<br />
◂ V. l. n. r.: Thomas Rohtfuß (Gesamtleiter ZAZ und KomZet), Helmut Schuler (Ausbildungs-<br />
meister und Projektmitarbeiter), Wolfg<strong>an</strong>g Schafitel (Projektleiter), Dr. Egon Meerten (Bundesinstitut<br />
für Berufsbildung), Maximili<strong>an</strong> Schneider (Projektmitarbeiter), Joh<strong>an</strong>nes Koch (Gutachter)<br />
E ine spektakuläre Brücke aus Accoya-Holz gibt es in der<br />
niederländischen Stadt Sneek zu bewundern. Sie überbrückt<br />
<strong>die</strong> Autobahn A7 und ist auch selbst befahrbar – und<br />
das auch für Schwerlaster. Vom 29. auf 30. November 2008<br />
wurden zwei jeweils 120 t schwere Tragschalen <strong>an</strong>geliefert<br />
und in <strong>die</strong> Brückenlager eingefahren. Über 1000 Schau-<br />
lustige verfolgten bis tief in <strong>die</strong> Nacht das sp<strong>an</strong>nende Ereignis.<br />
Neben ihrer Funktion als Straßenbauwerk <strong>die</strong>nt <strong>die</strong><br />
Brücke der Stadt auch als neues Wahrzeichen. Hergestellt<br />
hat deren Bauteile das schwäbische Holzbauunternehmen<br />
Schaffitzel. www.a7sneek.nl ı www.schaffitzel.de ▴ Sneek besitzt nun eine spektakuläre Autobahnbrücke aus Holz<br />
▴ Die größte überdachte Holzbrücke Österreichs steht in Steinfeld<br />
Schwerlastbrücke<br />
Ein Dach setzt Akzente<br />
Seit 1965 verb<strong>an</strong>d ein vom österreichischen Bundesheer<br />
errichtetes Provisorium L<strong>an</strong>dwirte der Kärntner Gemeinde<br />
Steinfeld mit ihren Feldern auf der <strong>an</strong>deren Seite der<br />
Drau. Das wurde nun durch eine „richtige“ Brücke ersetzt.<br />
Das Holzbauwerk ist eine Fachwerkkonstruktion mit nichtparallelen<br />
Gurten aus Brettschichtholz. Mit 40 m Sp<strong>an</strong>nweite<br />
und 63 m Gesamtlänge ist es <strong>die</strong> größte überdachte<br />
und schwerlastgeeignete Holzbrücke in Österreich. Das Dach<br />
<strong>die</strong>nt dem konstruktiven Holzschutz. Alle Elemente wurden<br />
im Werk vorgefertigt. Die Montage der Hauptragkonstruktion<br />
dauerte nur fünf Stunden, <strong>die</strong> Bauzeit insgesamt<br />
nicht einmal drei Monate. Am 8. November 2008 erfolgte<br />
<strong>die</strong> feierliche Einweihung.<br />
www.steinfeld.at ı www.holzbau-hofer.at<br />
SCHAFFITZEL HOLZINDUSTRIE, SCHWäBISCH HALL
MELITA TUSCHINSKI<br />
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Erneuerbare Energien<br />
Nachhaltigkeit wird Pflicht<br />
▴ Seit 1. J<strong>an</strong>uar 2009 gilt das neue<br />
Wärmegesetz.<br />
Eine kostenfreie Broschüre dazu<br />
finden Interessierte<br />
auf dem Portal „EnEV-online“<br />
Seit 1. J<strong>an</strong>uar 2009 haben sich <strong>die</strong><br />
gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
für <strong>die</strong> Energieeffizienz geändert. Zwar<br />
gilt <strong>die</strong> alte Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) 2007 zunächst noch so l<strong>an</strong>ge,<br />
bis der Gesetzgebungsprozess für <strong>die</strong><br />
neue EnEV 2009 abgeschlossen ist,<br />
doch in Kraft ist schon jetzt das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz(Wärmegesetz<br />
oder EEWärmeG) 2009. Alle<br />
Bauherren, <strong>die</strong> jetzt einen Bau<strong>an</strong>trag<br />
einreichen oder eine Bau<strong>an</strong>zeige erstatten,<br />
müssen <strong>die</strong> darin formulierten<br />
Pflichten erfüllen. Die Energie für<br />
das Heizen und <strong>die</strong> Warmwasserbereitung<br />
muss nun fast immer zu einem<br />
Teil aus erneuerbaren Energien<br />
stammen. www.enev-online.de<br />
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Frage des Monats<br />
Stadterneuerung<br />
Bayerns beste Bauherren<br />
Der „Bayerische Bauherrenpreis Stadterneuerung<br />
2009“ hat das Thema „Energieeffizienz“. Die<br />
Oberste Baubehörde sucht beispielhafte S<strong>an</strong>ierungsmaßnahmen<br />
und Best<strong>an</strong>dserweiterungen aus dem<br />
Innenbereich von Städten und Gemeinden. Teilnehmen<br />
können private und kommunale Bauherren sowie<br />
Investoren. Abgabetermin ist der 4. März 2009.<br />
www.stmi.bayern.de/bauen/staedtebaufoerderung<br />
Die EnEV 2009 würde einen Modernisierungsschub<br />
auslösen. Doch w<strong>an</strong>n kommt sie?<br />
A) Wie gepl<strong>an</strong>t in der ersten Jahreshälfte 2009<br />
B) Vor den Bundestagswahlen im Herbst nicht mehr<br />
C) Frühestens im Jahr 2010<br />
Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />
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Ich empfehle das Original:<br />
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10 mikado 1-2.2009<br />
www.daemmt-besser.de<br />
▴ Die Skulptur „im Prozess“ von Peter Helmstetter beeindruckt<br />
mit ihrer spielerischen Eleg<strong>an</strong>z und gew<strong>an</strong>n den 1. Preis<br />
H<strong>an</strong>dwerker-Software<br />
Unterwegs statt im Büro<br />
Die erste Internet-basierte H<strong>an</strong>dwerker-Software ist<br />
online. Entwickelt wurde sie von WEKA MEDIA. Mit<br />
ihr können klassische Büroarbeiten ortsunabhängig und<br />
schnell erledigt werden. Zeitraubendes Recherchieren in<br />
verschiedenen Datenb<strong>an</strong>ken oder gar gedruckter Fachliteratur<br />
wird jetzt überflüssig, weil hier alle Informationen<br />
über das Hintergrundsystem verknüpft sind und bei<br />
Bedarf sofort abgerufen werden können. Die Aktualisierung<br />
der Anwendungen und Datenb<strong>an</strong>ken erfolgt automatisch,<br />
ebenso <strong>die</strong> <strong>Sicher</strong>ung aller Daten auf einem externen<br />
Server. So richten lokale Festplattencrashs keine<br />
großen Schäden mehr <strong>an</strong>. Und wenn der alte PC durch<br />
einen neuen ersetzt wird, müssen keine Programme neu<br />
installiert und nicht <strong>die</strong> Unmengen alter Dateien umkopiert<br />
werden. www.h<strong>an</strong>dwerklive.de<br />
◂ Bei der neuen<br />
Software<br />
„H<strong>an</strong>dwerk live“<br />
liegen<br />
Anwendungen,<br />
Datenb<strong>an</strong>ken und<br />
Daten auf einem<br />
externen Server<br />
HOLZFACHSCHULE BAD WILDUNGEN
kurz & bündig<br />
Skulpturenpark<br />
Holz inspiriert Kunst<br />
Zur Neugestaltung und Aufwertung ihres<br />
rund 40 000 m2 großen Campusgeländes<br />
lobte <strong>die</strong> Holzfachschule Bad Wildungen<br />
einen deutschl<strong>an</strong>dweiten Wettbewerb für Holzskulpturen<br />
aus. 138 Künstler nahmen dar<strong>an</strong><br />
teil. Unter den eingereichten Entwürfen wählte<br />
<strong>die</strong> Jury zwölf Entwürfe für <strong>die</strong> Realisierung<br />
aus. Den 1. Preis erhielt Peter Helmstetter für<br />
sein Werk „im Prozess“: Ein Holzstamm ist<br />
von oben her so eingesägt, dass eine Vielzahl<br />
quadratischer Stäbe entst<strong>an</strong>d. K<strong>an</strong>thölzer spreizen<br />
<strong>die</strong>se zu einer leicht und spielerisch wirkenden<br />
Auffächerung. Der Skulpturenpark öffnet<br />
am 3. November 2008 und ist öffentlich zugänglich.<br />
www.holzfachschule.de<br />
Junggesellen<br />
Können, Nervenstärke und Ehrgeiz<br />
Zum 57. Mal trafen<br />
sich <strong>die</strong> besten<br />
Junggesellen des<br />
Bauh<strong>an</strong>dwerks zu ihrer<br />
„Deutschen Meisterschaft“.<br />
Die führte<br />
der Zentralverb<strong>an</strong>d des<br />
Deutschen Baugewerbes<br />
vom 8. bis 10. November<br />
2008 im schleswigholsteinischen<br />
Mölln<br />
durch. Es kämpften<br />
insgesamt 55 Teilnehmer<br />
in sechs bauh<strong>an</strong>dwerklichen<br />
Berufen<br />
um Medaillen, Förderund<br />
Sonderpreise. Der<br />
Schlüssel zum Erfolg<br />
waren neben ausgeprägtenQualifikationen<br />
auch Nervenstärke<br />
und eine große Portion<br />
Ehrgeiz. Bei den Zim-<br />
▴ Philipp Stich, dem Bundessieger bei den<br />
Zimmerern, gratuliert Uwe Riewesell,<br />
Vorsitzender der Baugewerbe-Innung des<br />
Kreises Herzogtum Lauenburg<br />
merern musste ein abgewalmtes Pultdach und <strong>an</strong>schließend<br />
darauf ein Anbau errichtet werden. Es gew<strong>an</strong>n Philipp Stich<br />
(19 Jahre, Gunter Bayer Zimmerei-Holzbau, Thüringen) vor Peter<br />
Hoff (19 Jahre, Fr<strong>an</strong>z Stracke GmbH, Nordrhein-Westfalen)<br />
und Paul Imm<strong>an</strong>uel Dobler (20 Jahre, Bauer Holzbau GmbH,<br />
Baden-Württemberg). www.zdb.de<br />
ZDB, BERLIN<br />
3d-cad/cam für den holzsystembau<br />
auf der basis von autocad ® und autocad ® architecture<br />
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kürzere Pl<strong>an</strong>ungszeiten, mit der konsequenten 3D-Dynamik<br />
erreichen Sie zugleich eine höhere Pl<strong>an</strong>ungsqualität und<br />
Fehler vermeidung. hsbCAD – <strong>die</strong> universelle Gesamtlösung<br />
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2009 in Verona (Italien) und der LIGNA 2009 vom 18. bis 22. Mai<br />
2009 in H<strong>an</strong>nover!<br />
www.mikado-online.de 11
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
Indoor-Spielhalle<br />
Friedrichskooger Walverw<strong>an</strong>dtschaften<br />
Org<strong>an</strong>isch geformte Tragwerke haben eine Besonderheit: Alle Bauteile sind unter-<br />
schiedlich. Das erfordert eine intelligente Pl<strong>an</strong>ung, eine präzise Vorfertigung und eine<br />
außergewöhnliche Verbindungstechnik.<br />
12 mikado 1-2.2009<br />
KNAPP GMBH<br />
▴ Ein alter<br />
Nordseehafen mit<br />
neuer Attraktion
Friedrichskoog hat jetzt einen Wal.<br />
Anders als seine natürlichen Artgenossen<br />
ist er aber aus Holz – eine<br />
mark<strong>an</strong>te Großskulptur, deren Inneres<br />
einen rund 2000 m² großen Kinderspielpark<br />
beherbergt. Die Ausmaße<br />
der Halle übertreffen <strong>die</strong> des<br />
legendären Moby Dick weit: Sie ist<br />
125 m l<strong>an</strong>g, bis zu 25 m breit und bis<br />
zu 15 m hoch. Das „Tier“ soll ja auch<br />
als touristischer Magnet für den kleinen<br />
Nordseehafen <strong>die</strong>nen.<br />
Es ist Teil eines Entwicklungskonzeptes.<br />
Von den 3,1 Mio. Euro<br />
Baukosten stammen 70 Prozent aus<br />
L<strong>an</strong>desmitteln. Sonst wäre es nicht<br />
fin<strong>an</strong>zierbar gewesen. Gebaut hat es<br />
der Projektsteuerer „Baupl<strong>an</strong> Nord“<br />
aus Flensburg mit dem Büro „rimpf<br />
Architektur“ aus Eckernförde.<br />
Am Anf<strong>an</strong>g st<strong>an</strong>d <strong>die</strong> Idee des<br />
überdachten Spielparks. Damit sollte<br />
das Freizeit<strong>an</strong>gebot der Nordseegemeinde<br />
neue Attraktivität gewinnen<br />
und <strong>die</strong> Besucher- und Übernachtungszahlen<br />
steigen lassen.<br />
Nachdem <strong>die</strong> Nutzung klar war, suchte<br />
m<strong>an</strong> nach einer geeigneten Form.<br />
Und „geeignet“ bedeutete irgendwie<br />
auch: spektakulär, ein Gebäude,<br />
dessen Gestalt <strong>an</strong> sich schon Aufsehen<br />
erregt und <strong>die</strong> Menschen von<br />
Nah und Fern <strong>an</strong>zieht. Als d<strong>an</strong>n <strong>die</strong><br />
Idee eines Wales im Raum st<strong>an</strong>d, war<br />
schnell klar: Das ist <strong>die</strong> Lösung.<br />
Jedes Holzelement wird ein<br />
Unikat<br />
25 Brettschichtholz-Bogenbinder reihen<br />
sich in 5-Meter-Abständen und<br />
bilden das Grundgerüst des impos<strong>an</strong>ten<br />
Holztragwerks. Mit einem einfachen<br />
wie genialen geometrischen<br />
Prinzip ließ sich <strong>die</strong> org<strong>an</strong>ische Form<br />
modellieren: Alle Bögen erhielten <strong>die</strong><br />
gleiche Form und im Scheitel denselben<br />
Radius, lediglich <strong>die</strong> Länge der<br />
schräg auslaufenden Schenkel variiert.<br />
So konnten sowohl der Höhenverlauf<br />
des Firstes als auch <strong>die</strong><br />
Grundrisslinie fließend werden.<br />
Die Pfetten sollten nicht nur in<br />
1-Meter-Abständen <strong>die</strong> Bögen verbinden,<br />
sondern auch durchlaufende<br />
Linien bilden und im Rauminneren<br />
sichtbar bleiben. Das war<br />
eine pl<strong>an</strong>erische und technische<br />
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
▸ Kräne richten<br />
<strong>die</strong> ersten<br />
beiden<br />
vorgefertigten<br />
Bogen-<br />
elemente auf<br />
▸ Die Bogenbinder<br />
sind durchgängig<br />
18 cm breit,<br />
variieren aber in<br />
der Höhe<br />
zwischen 48 cm<br />
und 95 cm<br />
▸ Wegen der<br />
unterschiedlichen<br />
Höhe der<br />
Bögen erhielten<br />
alle Pfetten<br />
<strong>an</strong> ihren<br />
Stirnseiten wind-<br />
schiefe<br />
Zuschnitte<br />
www.mikado-online.de 13<br />
GEBR. SCHüTT KG GEBR. SCHüTT KG GEBR. SCHüTT KG
Herausforderung, denn durch <strong>die</strong><br />
unterschiedlichen Bogenhöhen können<br />
<strong>die</strong> Pfetten natürlich nicht horizontal<br />
verlaufen und ihre Stirnseiten<br />
mussten jeweils unterschiedlich<br />
„windschief“ abgelängt werden, damit<br />
sie genau passten.<br />
Da <strong>die</strong> aufzunehmenden Kräfte<br />
und auch Formen erheblich variieren,<br />
verwendete m<strong>an</strong> verschiedene<br />
Querschnitte und auch verschiedene<br />
Hölzer: für gerade und leicht gebogene<br />
Pfetten Konstruktionsvollholz<br />
(KVH), für <strong>die</strong> stärker gebogenen<br />
Brettschichtholz (BSH). So stellt jede<br />
Pfette ein individuelles Einzelbauteil<br />
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
14 mikado 1-2.2009<br />
dar, auch wenn <strong>die</strong> Abweichungen<br />
bei nebenein<strong>an</strong>derliegenden oft nur<br />
minimal sind.<br />
Für das ausführende Holzbau-Unternehmen<br />
„Gebr. Schütt“ war das<br />
kein allzu großes Problem. Es besitzt<br />
ein eigenes technisches Büro<br />
und konstruierte das komplexe Tragwerk<br />
komplett dreidimensional in<br />
cadwork. In enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Architekturbüro erhielt <strong>die</strong><br />
Walform ihre Feinmodellierung.<br />
Die Pfetten und auch alle <strong>an</strong>deren<br />
Holzbauteile ließen sich digital<br />
abgreifen. Gerade Bauteile wurden<br />
einfach und schnell auf der CNC-<br />
3D-Zeichnung der Holzrahmenkonstrution bei der Schw<strong>an</strong>zflosse<br />
GEBR. SCHüTT KG<br />
▴ Unter der<br />
großen Schw<strong>an</strong>zflosse<br />
befindet sich der<br />
Eing<strong>an</strong>g<br />
ins Kinderspiel-<br />
para<strong>die</strong>s<br />
KNAPP GMBH<br />
Anlage millimetergenau abgebunden,<br />
gekrümmte etwas aufwendiger<br />
in H<strong>an</strong>darbeit erstellt. Positionspläne<br />
sorgten dafür, dass bei der Montage<br />
alle Bauteile <strong>an</strong> ihrer vorgesehenen<br />
Positionen l<strong>an</strong>deten.<br />
Verbinder müssen viele<br />
Anforderungen erfüllen<br />
Als nächsten Schritt suchte m<strong>an</strong> geeignete<br />
Verbinder. Aus optischen und<br />
auch br<strong>an</strong>dschutztechnischen Gründen<br />
sollten <strong>die</strong> nach dem Einbau<br />
nicht sichtbar sein. Außerdem mussten<br />
sie Kräfte aus unterschiedlichsten<br />
Richtungen aufnehmen können<br />
und bei den unterschiedlichsten Anschlussneigungen<br />
der Pfetten funktionieren.<br />
M<strong>an</strong> entschied sich für zwei<br />
Modelle des Herstellers Knapp: den<br />
Ricon und den Gig<strong>an</strong>t.<br />
Zwei unterschiedliche Verbinder<br />
deshalb, weil <strong>die</strong> zu übertragenden<br />
Kräfte beträchtlich variieren. Zwar<br />
besitzen <strong>die</strong> Bögen einen gleichbleibenden<br />
Abst<strong>an</strong>d, doch <strong>die</strong> Neigungen<br />
der Außenflächen sind verschieden<br />
– und damit auch <strong>die</strong> Länge der<br />
Pfetten und <strong>die</strong> aufzunehmenden<br />
Wind- und Schneelasten. Der größere<br />
Gig<strong>an</strong>t kam bei stark belasteten<br />
Anschlussstellen wie beispielsweise<br />
beim „Maul“ zum Einsatz. Der<br />
kleinere Ricon beim Rest, was heißt:<br />
bei ungefähr 95 Prozent aller vorh<strong>an</strong>denen<br />
Anschlüsse.<br />
Prinzipskizzen der Ricon- und Gig<strong>an</strong>t-Verbinder<br />
170<br />
Ricon 140/40<br />
mit 2 Sperrbügeln<br />
NT-Anschluss<br />
70<br />
40<br />
40<br />
70<br />
280<br />
55<br />
174<br />
280<br />
51<br />
235<br />
GIGANT 180<br />
mit Sperrklappe<br />
180 180<br />
170<br />
26 11<br />
800<br />
Ricon 140/40<br />
mit 2 Sperrbügeln<br />
HT-Anschluss<br />
GIGANT 180<br />
mit 6 Scr. 10x80<br />
und Sperrklappe<br />
200<br />
91<br />
121<br />
40<br />
KNAPP GMBH
Der Ricon besteht aus zwei baugleichen,<br />
galv<strong>an</strong>isch verzinkten Trägerplatten.<br />
Die eine wird mit selbstbohrenden<br />
Vollgewindeschrauben<br />
seitlich auf den Bogenbindern befestigt.<br />
Die <strong>an</strong>dere wird stirnseitig<br />
in <strong>die</strong> Pfette eingelassen. Dazu erhält<br />
das mittlere Drittel des Querschnitts<br />
eine durchgehende Einfräsung – doppelt<br />
so tief wie <strong>die</strong> Trägerplatte, weil<br />
ja am Ende auch <strong>die</strong> <strong>an</strong>dere Platz<br />
haben muss. So werden <strong>die</strong> Bogenbinder<br />
nicht durch Ausfräsungen<br />
geschwächt. Außerdem sind Ausfräsungen<br />
bei den „h<strong>an</strong>dlicheren“ Pfetten<br />
natürlich viel einfacher durchzuführen.<br />
Schwalbenschw<strong>an</strong>zförmige Ausprägungen<br />
der Trägerplatten sorgen<br />
dafür, dass <strong>die</strong> Halteschrauben sicher<br />
in <strong>die</strong> endgültige Position gleiten.<br />
Dadurch funktioniert das Anschließen<br />
der beiden Bauteile einfach und<br />
schnell – und spart Kosten. Die Kräfte<br />
übertragen zwei Halteschrauben<br />
von der Pfette in den Bogenbinder.<br />
Entgegen der Einschubrichtung k<strong>an</strong>n<br />
ein Sperrbügel <strong>die</strong> Verbindung gegen<br />
entsprechende Kräfte – beispielsweise<br />
Windsog – sichern. Das war wichtig,<br />
denn <strong>an</strong> der Küste treten erhebliche<br />
Windkräfte auf. Um das Gerippe<br />
auszusteifen, erhielt jedes fünfte Feld<br />
zwischen den Bögen Windverbände<br />
aus K<strong>an</strong>thölzern in Form von liegenden<br />
Fachwerken sowie Kopfbänder<br />
gegen Kippen.<br />
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
Montage des Tragwerks dauert<br />
nur drei Monate<br />
Den abgebundenen Bausatz setzte<br />
m<strong>an</strong> vor Ort elementweise zusammen.<br />
Die Bogenhälften lagen paarweise<br />
am Boden und konnten so relativ<br />
einfach zuein<strong>an</strong>der ausgerichtet<br />
werden, um <strong>die</strong> Pfetten einzufädeln.<br />
Anschließend richtete m<strong>an</strong> je zwei<br />
Bogenelemente auf und schloss sie<br />
<strong>an</strong> ihrem Scheitel zu einem Gesamtbogen<br />
zusammen. Zum Hochkippen<br />
sind <strong>an</strong> den Fußpunkten eingeschlitzte<br />
Bleche gelenkig <strong>an</strong>geschlossen.<br />
Nachdem <strong>die</strong> ersten Bögen st<strong>an</strong>den,<br />
ließen sich <strong>die</strong> übrigen Bauteile gut<br />
ergänzen.<br />
Das Tragwerk des Wals bleibt innen<br />
komplett sichtbar – br<strong>an</strong>dschutztechnisch<br />
kein Problem, da <strong>die</strong> Stahlverbinder<br />
vom Holz umschlossen und<br />
damit vor unmittelbarer Br<strong>an</strong>deinwirkung<br />
geschützt sind.<br />
Nach nur drei Monaten Bauzeit<br />
f<strong>an</strong>d am 15. Mai 2008 das Richtfest<br />
statt. Die regionale Politprominenz<br />
und alle am Bau Beteiligten zeigten<br />
sich sehr zufrieden. In den folgenden<br />
sieben Monaten wurde das Gebäude<br />
fertiggestellt.<br />
Die Dachhaut liegt über den Bogenbindern:<br />
eine 32 mm dicken<br />
Brettschalung, darüber eine Bitumenabdichtung,<br />
d<strong>an</strong>n eine Dämmschicht<br />
aus 120 mm dicken Steinwolleplatten,<br />
und als Außenhaut<br />
◂ Die gekrümmten<br />
Pfetten im<br />
Bereich des Mauls<br />
mussten<br />
einzeln und<br />
per H<strong>an</strong>d gefertigt<br />
werden.<br />
Als Verbinder kam<br />
<strong>an</strong> <strong>die</strong>ser<br />
Stelle der Gig<strong>an</strong>t<br />
zum Einsatz<br />
Steckbrief<br />
Projekt:<br />
Wal Friedrichskoog<br />
D-25718 Friedrichskoog<br />
www.wal-friedrichskoog.de<br />
Bauzeit:<br />
Februar bis Dezember 2008<br />
Bauherr:<br />
Gemeinde Friedrichskoog<br />
D-25718 Friedrichskoog<br />
Projektsteuerung:<br />
Baupl<strong>an</strong> Nord GmbH & Co. KG<br />
D-24944 Flensburg<br />
www.baupl<strong>an</strong>-nord.de<br />
Architektur:<br />
rimpf Architektur<br />
D-24340 Eckernförde<br />
www.rimpf.de<br />
Tragwerkspl<strong>an</strong>ung:<br />
Frick + Petersen<br />
D-24941 Flensburg<br />
www.frickpetersen.de<br />
Tragwerksumbemessung:<br />
Gebr. Schütt Ing.-Büro GmbH<br />
Holzbauunternehmen:<br />
Gebr. Schütt KG GmbH & Co.<br />
D-25572 L<strong>an</strong>dscheide/Flethsee<br />
www.schuett-holzbau.de<br />
Tragwerksverbinder:<br />
Knapp GmbH<br />
D-85609 Aschheim<br />
www.knapp-verbinder.com<br />
Halle B5 St<strong>an</strong>d 530<br />
www.mikado-online.de 15<br />
KNAPP GMBH<br />
Dachabdichtungsbahnen aus Kunststoff,<br />
mech<strong>an</strong>isch befestigt und auch<br />
verschweißt.<br />
Im Inneren des „Meeresgig<strong>an</strong>ten“<br />
entst<strong>an</strong>d gleichzeitig eine vielfältigen<br />
Spiell<strong>an</strong>dschaft mit einem Kletterlabyrinth,<br />
Trampolins, einem Multifunktionssportfeld,<br />
Hüpfburgen, Rutschen,<br />
Röhren und einer Gokartbahn.<br />
Und für <strong>die</strong> Eltern natürlich: ein Bistro<br />
zum Entsp<strong>an</strong>nen.<br />
Am 5. Dezember 2008 war es d<strong>an</strong>n<br />
nach nur neunmonatiger Bauzeit so<br />
weit: „Free Willy“ öffnete mit einem<br />
großen dreitägigen Fest seine Tore.<br />
Die sind übrigens beim Schw<strong>an</strong>z.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Sus<strong>an</strong>ne Jacob-Freitag,<br />
Karlsruhe / gh ▪
Weithin sichtbar ist <strong>die</strong> neue Investition<br />
der Südsalz GmbH:<br />
In unmittelbarer Nähe zur Autobahn<br />
A6 baute sich das Unternehmen<br />
eine Salzlagerhalle aus Holz.<br />
Das blau gestreifte Satteldach, entworfen<br />
vom Industrie-Designer und<br />
Farbgestalter Friedrich Ernst von<br />
Garnier, ist ein Blickf<strong>an</strong>g. Nur sechs<br />
Monate dauerten <strong>die</strong> Holzbauarbeiten<br />
des knapp 3-Mio.-Euro-Projekts.<br />
Das Montagekonzept der Holzbauer<br />
für <strong>die</strong> Dachkonstruktion hatte bei<br />
der Auftragsvergabe den entscheidenden<br />
Ausschlag gegeben.<br />
Die Salzlagerhalle zeigt bei rechteckigem<br />
Grundriss Abmessungen<br />
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
Lagerhalle<br />
Das Salz in der Suppe<br />
Ihre neue Salzlagerhalle ließ sich <strong>die</strong> Südsalz GmbH von einem Industrie-Designer<br />
entwerfen. Außen erinnert <strong>die</strong> Halle <strong>an</strong> einen Salzkegel. Innen gibt Holz den Ton <strong>an</strong>.<br />
16 mikado 1-2.2009<br />
von ungefähr 49 m Breite x 118 m<br />
Länge. Sie übersp<strong>an</strong>nt stützenfrei<br />
eine Grundfläche von ca. 5800 m²,<br />
bei Höhen von 4,20 m <strong>an</strong> der Traufe<br />
bzw. 30 m am First und einer Dachneigung<br />
von 46,5 Grad.<br />
Die Konstruktion besteht aus Holz<br />
auf einem massiven Unterbau. Umlaufende<br />
Schüttwände aus Stahlbeton<br />
mit einer Höhe von ca. 4 m <strong>die</strong>nen<br />
als fertige Außenw<strong>an</strong>d <strong>an</strong> den<br />
Längsseiten. Sie bilden mit den Pfeilvorlagen<br />
im Bereich der Binderauflager<br />
das Tragwerk für <strong>die</strong> Dachkonstruktion<br />
aus Brettschichtholz.<br />
Die klassische Dreigelenkrahmenkonstruktion<br />
mit einer Sp<strong>an</strong>nweite<br />
von 48 m und einer Höhe von 25 m<br />
besteht aus zwei BS-Holz-Fischbauchträgern,<br />
<strong>die</strong> im First gelenkig<br />
gestoßen sind und <strong>an</strong> der Traufe<br />
auf Stahlbetonstützen aufliegen.<br />
Der Binderabst<strong>an</strong>d unterein<strong>an</strong>der in<br />
Längsrichtung beträgt 6 m. Das Tragwerk<br />
ist nach der Industriebau-Richtlinie<br />
der Feuerwiderst<strong>an</strong>dsklasse F30<br />
zugeordnet.<br />
Aggressives Lagergut<br />
▴ Die Salzlagerhalle<br />
übersp<strong>an</strong>nt<br />
stützenfrei<br />
eine Grundfläche<br />
von 5800 m²<br />
Die Koppelpfettenlage aus Nadelschnittholz,<br />
ohne besondere Anforderungen<br />
hinsichtlich der Feuerwiderst<strong>an</strong>dsdauer,<br />
wurde abgestuft
Querschnitt Halle<br />
29,044<br />
First Leimbinder<br />
1,15<br />
1,05<br />
30<br />
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
DN 46,5°<br />
Pfosten<br />
20/16<br />
Koppelpfetten:<br />
– Normalpfetten 10/16 cm<br />
– Verb<strong>an</strong>dspfetten 16/16 cm Fischbauchbinder<br />
ca. 20/84-170-84 cm<br />
46,00<br />
Strebe von Binder <strong>an</strong> Pfette<br />
als Kippsicherung<br />
Fundament<br />
b/d=150/60 cm<br />
30<br />
1,05<br />
2,0 % Gefälle<br />
▴ Die Gebäudeform<br />
folgt<br />
dem natürlichen<br />
Schüttwinkel<br />
einer Salzhalde<br />
OK. Gleis<br />
ca. –1,53 m<br />
www.mikado-online.de 17
PAUL STEPHAN GMBH<br />
entsprechend der Windbe<strong>an</strong>spruchung<br />
mit Abständen zwischen<br />
1,45 m bis 0,92 m aufgebracht. Die<br />
Aussteifung in Dachebene erfolgt<br />
über Holzstrebenverbände. Wegen<br />
des aggressiven Lagergutes Streusalz<br />
sind sämtliche Verbindungsmittel<br />
und verschweißten Stahlteile in<br />
Edelstahl ausgeführt.<br />
Die Holzbauer montierten jeweils<br />
drei Fischbauchträger, <strong>die</strong> dazugehörigen<br />
Koppelpfetten und <strong>die</strong> Verb<strong>an</strong>dsdiagonalen<br />
auf der Bodenplatte<br />
der Halle in Elementgrößen von 20 m<br />
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
18 mikado 1-2.2009<br />
x 35 m vor. Zwei Autokr<strong>an</strong>e zogen<br />
mit Hilfe von Montagetraversen jeweils<br />
zwei gegenüberliegende Dachteile<br />
über eine Gelenkkonstruktion<br />
am Auflager in <strong>die</strong> endgültige Lage.<br />
Innerhalb einer Stunde erreichten<br />
rund 1400 m² Dachfläche ihre endgültige<br />
Position auf einer Firsthöhe<br />
von 30 m. Nach nur zwei Tagen hatten<br />
<strong>die</strong> Holzbauer <strong>die</strong> Tragkonstruktion<br />
der rund 8500 m² großen Dachfläche<br />
montiert.<br />
Die Dacheindeckung und <strong>die</strong> Verkleidung<br />
der Giebelwände besteht<br />
◂ Das Tragwerk ist<br />
nach Industriebau-Richtlinie<br />
der<br />
Feuerwiderst<strong>an</strong>dsklasse<br />
F30<br />
zugeordnet.<br />
Der Abst<strong>an</strong>d der<br />
Binder<br />
unterein<strong>an</strong>der<br />
misst 6 m<br />
◂ Die Dreigelenkrahmenkonstruktion<br />
besteht<br />
aus zwei<br />
BS-Holz-Fischbauchträgern,<br />
<strong>die</strong><br />
im First gelenkig<br />
gestoßen sind<br />
aus verschiedenfarbigen Wellplatten<br />
aus Hart-PVC.<br />
Unter dem First ist über <strong>die</strong> gesamte<br />
Hallenlänge eine durchgehende<br />
Unterkonstruktion für ein Förderb<strong>an</strong>d<br />
zur Befüllung der Halle sowie<br />
zwei Stege zur Wartung des Förderb<strong>an</strong>des<br />
abgehängt. Begehbare B<strong>an</strong>dbrücken<br />
stellen <strong>die</strong> Verbindung der<br />
neuen Salzlagerhalle zu den beiden<br />
<strong>an</strong>grenzenden Lagerhallen her.<br />
Die B<strong>an</strong>dbrücken tr<strong>an</strong>sportieren<br />
den Rohstoff Salz bis auf Firsthöhe,<br />
<strong>die</strong> Förderbänder verteilen das Salz<br />
d<strong>an</strong>n in Längsrichtung.<br />
Die Gebäudeform folgt dem natürlichen<br />
Schüttwinkel der Salzhalde.<br />
Im Bedarfsfall könnte <strong>die</strong> Halle<br />
über <strong>die</strong> vorh<strong>an</strong>denen Förderbänder<br />
im First bis zur Unterk<strong>an</strong>te des Daches<br />
befüllt werden.<br />
Joachim Sauter, Simon Hölldampf,<br />
Steckbrief<br />
Bauvorhaben:<br />
Neubau einer Salzlagerhalle in<br />
Heilbronn<br />
Bauweise:<br />
Dreigelenkrahmenkonstruktion<br />
aus BS-Holz<br />
Baukosten:<br />
ca. 3 Mio. Euro<br />
Bauherr:<br />
Südsalz GmbH<br />
D-74076 Heilbronn<br />
www.suedsalz.de<br />
Pl<strong>an</strong>er/Architekt:<br />
Südwestdeutsche Salzwerke AG<br />
Technische Pl<strong>an</strong>ung<br />
D-74076 Heilbronn<br />
www.salzwerke.de<br />
Statik:<br />
Ingenieurbüro Adolf Koch<br />
D-74182 Obersulm-Affaltrach<br />
Generalunternehmer:<br />
ARGE Wolff & Müller /<br />
Paul Steph<strong>an</strong><br />
Holzbauer:<br />
Paul Steph<strong>an</strong> GmbH + Co. KG<br />
D-74405 Gaildorf<br />
www.steph<strong>an</strong>-holz.de<br />
Halle 5 St<strong>an</strong>d 309<br />
Gaildorf ▪
Früher war zwar nicht alles besser,<br />
aber einfacher und überschaubarer.<br />
Früher brauchte m<strong>an</strong> deshalb<br />
auch kein M<strong>an</strong>agement – weder im<br />
Holzbau noch sonst wo. Die Aufgabe<br />
org<strong>an</strong>isierte den Menschen. Die<br />
Welt war konkret, mit den Sinnesorg<strong>an</strong>en<br />
wahrnehmbar, begreifbar.<br />
Heute aber haben <strong>die</strong> meisten Tätigkeiten<br />
einen so hohen Grad <strong>an</strong> Abstraktion<br />
und Komplexität erreicht,<br />
dass sich das Verhältnis umgekehrt<br />
hat: Der Mensch muss <strong>die</strong> Aufgabe<br />
org<strong>an</strong>isieren und benötigt dafür neue<br />
Werkzeuge.<br />
Ständig kommen neue Produkte<br />
auf den Markt, ändern sich<br />
technische Regeln und rechtliche<br />
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
RAL-Gütesicherung<br />
Erfolg nachhaltig steigern<br />
Seit 6. August 2008 gibt es ein neues Qualitätsm<strong>an</strong>agementsystem für den<br />
Ingenieurholzbau, das mit einem attraktiven Qualitätsnachweis verknüpft ist: dem<br />
RAL-Gütezeichen 405 Ingenieurholzbau.<br />
GHAD<br />
20 mikado 1-2.2009<br />
Rahmenbedingungen. Da ist es für<br />
alle am Bau Beteiligten oft schwer,<br />
den Durchblick und Überblick zu behalten.<br />
Zudem sind durch Deregulierung<br />
zahlreiche Ver<strong>an</strong>twortlichkeiten<br />
von den Baubehörden auf <strong>die</strong> Pl<strong>an</strong>er<br />
und auf <strong>die</strong> ausführenden Unternehmen<br />
übergeg<strong>an</strong>gen.<br />
Unter dem zunehmenden Wettbewerbsdruck<br />
droht <strong>die</strong> Qualität m<strong>an</strong>chmal<br />
unter <strong>die</strong> Räder zu kommen. Bei<br />
Ausschreibungen entscheidet meist<br />
der Preis und <strong>an</strong>schließend interessiert<br />
den Bauherrn zunächst vor allem<br />
ein zügiger Baufortschritt.<br />
Wenn es aber zu Streitigkeiten<br />
kommt, stellt <strong>die</strong> Rechtsprechung immer<br />
wieder klar, dass <strong>die</strong> Einhaltung<br />
◂ Nach be-<br />
st<strong>an</strong>dener Erst-<br />
prüfung<br />
verleiht der<br />
GHAD-Vorst<strong>an</strong>d<br />
<strong>die</strong> Urkunde<br />
zum Führen des<br />
RAL-Güte-<br />
zeichens 405<br />
Ingenieurholzbau<br />
aller baurechtlichen Regularien Priorität<br />
haben muss.<br />
Ohne wirksame Unterstützung und<br />
ein klares Konzept sind da Fehler<br />
aber fast schon vorprogrammiert.<br />
Und <strong>die</strong> würden wiederum das Image<br />
der Holzbaubr<strong>an</strong>che nachhaltig <strong>an</strong>kratzen.<br />
RAL-Gütesicherung bedeutet<br />
Abläufe zu org<strong>an</strong>isieren<br />
Das soll sich für den Ingenieurholzbau<br />
nun ändern. Seit dem 6. August 2008<br />
ist eine von der „Gütegemeinschaft<br />
Holzbau – Ausbau – Dachbau e.V.“<br />
(GHAD) erarbeitete RAL-Gütesicherung<br />
in allen drei Teilen von „RAL –<br />
Deutsches Institut für Gütesicherung<br />
und Kennzeichnung e.V.“ (RAL) offiziell<br />
<strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt. Damit können jetzt<br />
Fehler systematisch minimiert, <strong>die</strong><br />
Qualität gesteigert und in der Folge<br />
das Image des Holzbaus nachhaltig<br />
verbessert werden.<br />
Hinter dem Begriff „RAL-Gütesicherung“<br />
steckt ein System aus<br />
kontinuierlicher Eigenüberwachung<br />
und regelmäßiger Fremdüberwachung<br />
durch neutrale Prüfer. Es bildet<br />
eine lückenlose Kette im gesamten<br />
Ablaufprozess von der Pl<strong>an</strong>ung<br />
einer Konstruktion über <strong>die</strong> Herstellung<br />
von Bauteilen bis zur Errichtung<br />
und Übergabe des Bauwerks.<br />
Das neue Regelwerk beginnt mit<br />
den „Allgemeinen Güte- und Prüfbestimmungen<br />
für den Ingenieurholzbau“.<br />
Darin werden grundsätzliche<br />
Anforderungen <strong>an</strong> den Ingenieurholzbau<br />
formuliert. D<strong>an</strong>ach verweist<br />
es auf drei separate Teile:<br />
▸ Teil I: Anforderungen<br />
<strong>an</strong> <strong>die</strong> Errichtung von<br />
Ingenieurholzbauten
mikado-Interview<br />
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
Qualität glaubhaft signalisieren<br />
Eine treibende Kraft bei der Entwicklung und Einführung<br />
der neuen RAL-Gütesicherung war Josef Schlosser, erfolgreicher<br />
Holzbauunternehmer und Präsident des baden-württembergischen<br />
Zimmerer- und Holzbauverb<strong>an</strong>ds. mikado befragte ihn<br />
zu den Gründen.<br />
mikado: Warum wurde überhaupt<br />
ein Gütesicherungssystem entwickelt<br />
und eingeführt?<br />
Schlosser: Hauptauslöser war sicherlich<br />
der Einsturz der Bad Reichenhaller<br />
Eissporthalle Anf<strong>an</strong>g 2006. Da erlitt<br />
der Ingenieurholzbau einen Imageverlust.<br />
Die Frage tauchte auf, warum<br />
es denn keinen „TüV“ für solche Gebäude<br />
gibt, der unabhängig überprüft,<br />
ob <strong>die</strong> <strong>die</strong> Lebensdauer betreffende<br />
Qualität in Ordnung ist. Da wurde den<br />
Ver<strong>an</strong>twortlichen im Bund Deutscher<br />
Zimmermeister (BDZ) schnell klar,<br />
dass etwas passieren muss in Richtung<br />
„Qualitätssicherung“. Als bereits<br />
vorh<strong>an</strong>denes Instrument <strong>die</strong>nte in der<br />
Gütegemeinschaft Holzbau – Ausbau –<br />
Dachbau (GHAD) der Fachbereich<br />
„Ingenieurholzbau“. Der erarbeitete<br />
<strong>die</strong> Güte- und Prüfbestimmungen<br />
und April 2007 erk<strong>an</strong>nte <strong>die</strong> RAL <strong>die</strong><br />
„Allgemeinen Güte- und Prüfbestimmungen“<br />
sowie den Teil I „Anforderungen<br />
<strong>an</strong> <strong>die</strong> Errichtung von Ingenieurholzbauten“<br />
<strong>an</strong>.<br />
Was wird mit der RAL-Gütesicherung<br />
im Holzingenieurbau Neues eingeführt?<br />
Das hängt vom jeweiligen Unternehmen<br />
ab. M<strong>an</strong>che halten <strong>die</strong> geforderten<br />
St<strong>an</strong>dards bereits heute ein.<br />
Für <strong>die</strong> ist es d<strong>an</strong>n nichts Neues,<br />
sondern nur eine Bestätigung, bereits<br />
in der Verg<strong>an</strong>genheit alles vorbildlich<br />
gemacht zu haben. Es geht<br />
ja vor allem um effizientes Entwickeln<br />
und M<strong>an</strong>agement. RAL und <strong>die</strong><br />
GHAD haben das natürlich nicht neu<br />
erfunden, sondern das, was sich als<br />
gut bewährt hat, zusammengestellt,<br />
strukturiert und <strong>an</strong> <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />
des Holzingenieurbaus <strong>an</strong>gepasst.<br />
Vielen mag das Regelwerk vielleicht<br />
als eine Ansammlung von „Selbstverständlichkeiten“<br />
erscheinen, aber<br />
jetzt sind <strong>die</strong>se zusammengefasst und<br />
so wird eine einheitliche Kennzeichnung<br />
für nachweislich hohe Qualität<br />
möglich.<br />
Warum wurde RAL als Org<strong>an</strong>isation<br />
für <strong>die</strong> Vergabe des Gütezeichens ausgewählt?<br />
Das RAL-Gütezeichen ist in der Öffentlichkeit<br />
eine bek<strong>an</strong>nte Marke. Im heutigen<br />
„Zeichen-Dschungel“ ist es das<br />
einzige Qualitätszeichen, das nach geprüften<br />
Anforderungen vergeben wird.<br />
Die erarbeiteten Güte- und Prüfbestimmungen<br />
werden in der Entwurfsfassung<br />
vom RAL in <strong>die</strong> betroffenen<br />
Fach- und Verkehrskreise gegeben,<br />
„Das RAL-Gütezeichen ist in der<br />
Öffentlichkeit eine bek<strong>an</strong>nte Marke.“<br />
um allseits Anerkennung zu finden.<br />
In <strong>die</strong>sem Verfahren wird gemeinsam<br />
von Verbänden, Prüf<strong>an</strong>stalten und Ministerien<br />
das Anforderungsprofil festgelegt.<br />
Somit entstehen tr<strong>an</strong>sparente<br />
und objektiv prüfbare Güte- und Prüfbestimmungen.<br />
Die RAL-Gütezeichen<br />
geben den Bauherren <strong>Sicher</strong>heit und<br />
Orientierung, erzeugen Vertrauen.<br />
Für mich als Unternehmer ist <strong>die</strong>ser<br />
Aspekt eigentlich der wichtigste.<br />
Mit dem RAL-Gütezeichen bin ich in<br />
der Lage, meine Qualität glaubhaft<br />
nach außen darzustellen. Damit ist es<br />
ein wirksamer Baustein in meinem<br />
Marketingkonzept.<br />
Bei Ausschreibungen zählt aber meist<br />
der <strong>an</strong>gebotene Preis.<br />
Ja, bisher. Aber das k<strong>an</strong>n sich jetzt<br />
nachhaltig ändern. Die Tendenz ging<br />
dahin, dass Auftraggeber bei Ausschreibungen<br />
von den Anbietern einen<br />
Nachweis verl<strong>an</strong>gen, für <strong>die</strong><br />
▴ Josef Schlosser<br />
erläuterte<br />
<strong>die</strong> Logik und<br />
<strong>die</strong> Vorteile<br />
der RAL-<br />
Gütesicherung<br />
Ausführung der ausgeschriebenen<br />
Leistungen qualifiziert zu sein. Das<br />
RAL-Gütezeichen ist nun <strong>die</strong> beste Referenz<br />
für Kompetenz und eine Gar<strong>an</strong>tie<br />
für Qualität. Ziel muss sein,<br />
<strong>die</strong>sen Qualitätsnachweis bereits im<br />
Ausschreibungstext zu fordern.<br />
Was passiert d<strong>an</strong>n mit den Unternehmen,<br />
<strong>die</strong> das RAL-Gütezeichen nicht<br />
aufweisen können?<br />
Die können als Subunternehmer unter<br />
der Regie eines Unternehmens mit<br />
RAL-Gütezeichen tätig sein. Sie müssen<br />
dabei aber alle darin definierten<br />
Qualitätsst<strong>an</strong>dards einhalten.<br />
Der Holzbau insgesamt wird also davon<br />
profitieren?<br />
Selbstverständlich. Wir senden das<br />
Signal aus, dass wir freiwillig mehr<br />
machen, als es unsere Pflicht ist, und<br />
dass wir hohe Qualität liefern. Wir<br />
dürfen uns nichts vormachen: Es gibt<br />
in der Öffentlichkeit immer noch Vorurteile<br />
gegen Holz. Auch <strong>die</strong>sem Baustoff<br />
wohlgesinnte Bauherren müssen<br />
sich bei B<strong>an</strong>ken und Versicherungen<br />
oft dafür rechtfertigen. Die ihnen <strong>an</strong>gebotenen<br />
Konditionen sind häufig<br />
schlechter als <strong>die</strong> für <strong>an</strong>dere Bauweisen.<br />
Wenn wir aber mit dem renommierten<br />
RAL-Gütezeichen auftreten,<br />
ist das ein enormer Imagegewinn, der<br />
den Anteil von Holz im Baugeschehen<br />
nachhaltig steigern wird. Der Markt<br />
wird unser Vorgehen honorieren. Beweise<br />
dafür gibt es bereits. ▪<br />
www.mikado-online.de 21<br />
MIKADO
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung<br />
Gegründet wurde <strong>die</strong> Org<strong>an</strong>isation 1925 als „Reichsausschuss für Lieferbedingungen“.<br />
Heute nennt sie sich „RAL Deutsches Institut für Gütesicherung<br />
und Kennzeichnung e.V.“. Zu ihren Kernaufgaben gehört <strong>die</strong><br />
Definition und Verleihung von Gütezeichen. Damit werden Produkte und<br />
Dienstleistungen gekennzeichnet, <strong>die</strong> hohe Qualitätskriterien erfüllen.<br />
RAL-Gütegemeinschaften sind von ihr <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nte Org<strong>an</strong>isationen, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> Gütesicherung durchführen, koordinieren und überwachen. Derzeit<br />
existieren für den Baubereich rund 85 Gütezeichen. Deren Inhaber erfüllen<br />
immer besondere Anforderungen, <strong>die</strong> über den gesetzlichen Vorgaben<br />
und gültigen Normen liegen. Die Einhaltung wird regelmäßig und streng<br />
kontrolliert. Bei Verstößen würde das Gütezeichen wieder entzogen.<br />
RAL Deutsches Institut für Gütesicherung<br />
und Kennzeichnung e.V.<br />
D-53757 S<strong>an</strong>kt Augustin<br />
www.ral.de<br />
Gütegemeinschaft Holzbau – Ausbau – Dachbau (GHAD)<br />
Die „Gütegemeinschaft Holzbau – Ausbau – Dachbau e.V.“ (GHAD) wurde<br />
2000 auf Initiative des Bundes Deutscher Zimmermeister (BDZ) gegründet.<br />
Der Zusammenschluss von Zimmerei- und Holzbauunternehmen <strong>die</strong>nt der<br />
Entwicklung, Bereitstellung und Koordination von Gütesicherungsstrukturen.<br />
Sieben Fachbereiche decken <strong>die</strong> Hauptleistungen des Holzbaugewerbes<br />
ab. Vor dem Ingenieurholzbau gab es bereits drei <strong>an</strong>dere RAL-<br />
Gütezeichen: für Holzhausbau (RAL-GZ 422), für Dachbau (RAL-GZ 429)<br />
sowie für Treppen- und Geländerbau (RAL-GZ 404). In Vorbereitung sind<br />
sie für Ausbau, für Umbau und Modernisierung sowie <strong>die</strong> Denkmalpflege.<br />
Gütegemeinschaft Holzbau – Ausbau – Dachbau e.V.<br />
D-10117 Berlin ı www.ghad.de<br />
RAL-Gütezeichen Ingenieurholzbau (RAL-GZ 405)<br />
Als Ingenieurholzbauwerke gelten Bauten mit großen<br />
Sp<strong>an</strong>nweiten oder aufwendigen Konstruktionen wie z. B.<br />
Hallen, Türme oder Brücken. Die „Gütesicherung Ingenieurholzbau“<br />
reicht von der Pl<strong>an</strong>ung bis zur Fertigstellung<br />
und gliedert sich in drei vonein<strong>an</strong>der unabhängige Teile:<br />
▸ Teil I: Anforderungen <strong>an</strong> <strong>die</strong> Errichtung von Ingenieurholzbauten<br />
(RAL-GZ 405/1)<br />
▸ Teil II: Anforderungen <strong>an</strong> <strong>die</strong> Herstellung von Bauteilen<br />
des Ingenieurholzbaus (RAL-GZ 405/2)<br />
▸ Teil III: Anforderungen <strong>an</strong> <strong>die</strong> Pl<strong>an</strong>ung von Ingenieurholzbauten<br />
(RAL-GZ 405/3)<br />
Jedem Bewerber ist es dabei selbst überlassen, für wie viele und für<br />
welche Gütezeichen er sich bewirbt. Der Weg dorthin sieht so aus:<br />
▸ Mitglied in der GHAD e.V. oder einem Kooperationspartner werden<br />
▸ Antrag auf Verleihung des Gütezeichens stellen<br />
▸ Erstprüfung in den folgenden sechs Monate be<strong>an</strong>tragen und d<strong>an</strong>n von<br />
einen Fremdüberwacher abnehmen lassen<br />
▸ Der GHAD-Güteausschuss bewertet den Erstprüfungsbericht und<br />
empfiehlt <strong>die</strong> Verleihung des RAL-Gütezeichens<br />
▸ Der GHAD-Vorst<strong>an</strong>d verleiht das RAL-Gütezeichen<br />
22 mikado 1-2.2009<br />
▸ Teil II: Anforderungen <strong>an</strong> <strong>die</strong><br />
Herstellung von Bauteilen des<br />
Ingenieurholzbaus<br />
▸ Teil III: Anforderungen<br />
<strong>an</strong> <strong>die</strong> Pl<strong>an</strong>ung von<br />
Ingenieurholzbauten<br />
Dass <strong>die</strong> Reihenfolge nicht dem<br />
Projektablauf entspricht, liegt dar<strong>an</strong>,<br />
dass aufgrund der Dringlichkeit<br />
zunächst <strong>die</strong> Anforderungen für <strong>die</strong><br />
„Errichtung von Ingenieurholzbauten“<br />
ausgearbeitet und abgeschlossen<br />
und erst d<strong>an</strong>n <strong>die</strong> beiden <strong>an</strong>deren Teile<br />
in Angriff genommen wurden.<br />
Ergebnisse stehen<br />
im Vordergrund<br />
Allen Teilen liegt das gleiche Anliegen<br />
und Konzept zugrunde: Holzbauunternehmen<br />
und Pl<strong>an</strong>ungsbüros<br />
sollen mit Hilfe einer durchdachten,<br />
kontrollierten und dokumentierten<br />
Org<strong>an</strong>isation gestärkt werden. Alle<br />
hergestellten Produkte und ausgeführten<br />
Leistungen sollen eine hohe<br />
Qualität aufweisen. Das Ergebnis<br />
steht dabei im Vordergrund – und<br />
das ist auch der Hauptunterschied<br />
zu <strong>an</strong>deren Qualitätsm<strong>an</strong>agementsystemen<br />
wie beispielsweise dem der<br />
DIN EN ISO 9001.<br />
In der DIN EN ISO 9001 werden<br />
nur <strong>die</strong> innerbetrieblichen Abläufe<br />
der Qualitätssicherung unterzogen,<br />
nicht jedoch <strong>die</strong> Ergebnisse<br />
<strong>die</strong>ser Abläufe, also <strong>die</strong> Produkte<br />
und Dienstleistungen. Zudem ist <strong>die</strong>ses<br />
System so aufwendig, dass es für<br />
normale Holzbauunternehmen und<br />
Pl<strong>an</strong>ungsbüros überhaupt nicht mehr<br />
zweckmäßig ist.<br />
Der Vorteil der RAL-Gütesicherung<br />
dagegen ist, dass sie einen maßgeschneiderten<br />
St<strong>an</strong>dard definiert, der<br />
wirtschaftlich umsetzbar ist und <strong>die</strong><br />
Erwartungen aller Beteiligten erfüllen<br />
k<strong>an</strong>n.<br />
Für den Erwerb des neuen „RAL-<br />
Gütezeichens 405 Ingenieurholzbau“<br />
muss das Unternehmen oder<br />
Pl<strong>an</strong>ungsbüro zunächst Mitglied bei<br />
der GHAD e.V. oder bei einem ihrer<br />
Kooperationspartner werden. In<br />
der Folgezeit wird es mit Informationen<br />
und Hilfestellungen „fit gemacht“<br />
und intensiv auf <strong>die</strong> Erstprüfung<br />
vorbereitet.
Unabhängige Prüfung erweitert<br />
den Horizont<br />
Die Erstprüfung erfolgt durch einen<br />
unabhängigen Prüfer und liefert dem<br />
Unternehmen natürlich auch nochmals<br />
wertvolle Optimierungs<strong>an</strong>sätze.<br />
Der Bericht des Prüfers wird vom<br />
zuständigen Güteausschuss bewertet.<br />
Der besteht aus GHAD-Mitgliedern,<br />
also aus Holzbauunternehmern, sodass<br />
eine praxisgerechte Bewertung<br />
gewährleistet ist. Bewertet der Güteausschuss<br />
den Bericht des Prüfers als<br />
positiv, erhält das Unternehmen das<br />
Recht zur Führung des be<strong>an</strong>tragten<br />
Gütezeichens. Das k<strong>an</strong>n grundsätzlich<br />
schon nach wenigen Wochen<br />
der Fall sein.<br />
Wichtig ist der GHAD, dass <strong>die</strong><br />
Elemente der Eigen- und Fremdüberwachung<br />
von den Holzbauunternehmern<br />
nicht als störend, lästig und<br />
gängelnd <strong>an</strong>gesehen werden, sondern<br />
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Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
als nützliches Instrument, das eigene<br />
Unternehmen nach durchdachten<br />
und bewährten Leitlinien weiterzuentwickeln,<br />
es effizienter und wettbewerbsfähiger<br />
zu machen.<br />
Eine moderne Unternehmensorg<strong>an</strong>isation<br />
mit eindeutig definierten<br />
Zuständigkeiten und Ver<strong>an</strong>twortungen<br />
motiviert <strong>die</strong> Mitarbeiter, festigt<br />
<strong>die</strong> Arbeitsabläufe und macht den<br />
Kopf des Chefs frei für <strong>die</strong> wirklich<br />
wichtigen, strategischen Bel<strong>an</strong>ge und<br />
Entscheidungen.<br />
Gute Dokumentation spart Arbeit<br />
Das Kontroll- und Dokumentationssystem<br />
ermöglicht eine frühzeitige<br />
Fehlererkennung und rechtzeitige<br />
Fehlerkorrektur von der Pl<strong>an</strong>ung<br />
über den Wareneing<strong>an</strong>g und <strong>die</strong><br />
Fertigung bis zur Montage – bevor<br />
aufwendige Nacharbeiten notwendig<br />
werden. Und kommt es doch im<br />
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Rahmen einer Gewährleistungsfrist<br />
zu Problemen, können <strong>die</strong> vereinbarten<br />
und erbrachten Leistungen<br />
problemlos nachvollzogen werden,<br />
was bei rechtlichen Streitigkeiten <strong>die</strong><br />
Richter meist beeindruckt und positiv<br />
stimmt. Gütesicherung ist also auch<br />
eine Schutzmaßnahme vor unliebsamen<br />
Überraschungen.<br />
Zur Arbeitserleichterung entwickelt<br />
<strong>die</strong> GHAD mit den Kooperationspartnern<br />
eine Checkliste und<br />
eine Serie von Musterformularen.<br />
Die geben einen sinnvollen Rahmen<br />
vor und zeigen <strong>die</strong> Aspekte auf, <strong>die</strong><br />
bei der Überprüfung zu berücksichtigen<br />
sind. Aber natürlich können<br />
und müssen <strong>die</strong> Kontrollen und Dokumentationen<br />
<strong>an</strong> jedes Unternehmen<br />
individuell <strong>an</strong>gepasst werden.<br />
Die Gütesicherung ist kein Selbstzweck,<br />
sondern <strong>die</strong>nt der Wettbewerbsfähigkeit<br />
und dem Erfolg.<br />
Günther Hartm<strong>an</strong>n, Kissing ▪<br />
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Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
Zinkenbachbrücke<br />
Metamorphose einer Brücke<br />
Eine gedeckte Fachwerkbrücke ersetzt eine Hängebrücke über den Zinken-<br />
bach in Österreich. Die Pl<strong>an</strong>er nutzten den konstruktiven Holzschutz als<br />
Gestaltungselement. Heraus kam ein feingliedriges und tr<strong>an</strong>sparentes Bauwerk.<br />
24 mikado 1-2.2009<br />
▴ Die Fachwerkbrücke<br />
ersetzt eine alte<br />
Hängebrücke<br />
aus den 1960er<br />
Jahren.<br />
Klare Linien<br />
prägen das<br />
Erscheinungsbild
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
Entl<strong>an</strong>g des malerischen Wolfg<strong>an</strong>gsees<br />
führt ein 13 km l<strong>an</strong>ger,<br />
moderater Radweg von St. Gilgen<br />
nach Strobl. Etwa nach der Hälfte,<br />
bei L<strong>an</strong>ggassen, passiert er den Zinkenbach.<br />
Noch vor nicht allzu l<strong>an</strong>ger<br />
Zeit überquerten Radler und Fußgänger<br />
das Flüsschen über eine alte<br />
Hängebrücke. „Stehen bleiben und<br />
Schwingen auf der Brücke verboten!“<br />
warnte ein Schild beim Betreten.<br />
Fürwahr: es glich einem Abenteuer,<br />
<strong>die</strong> knapp 40 m l<strong>an</strong>ge Brücke<br />
mit ihrer lichten Breite von 1,60 m<br />
zu überschreiten.<br />
D<strong>an</strong>k regelmäßiger Wartungsarbeiten<br />
konnte <strong>die</strong> Brücke knapp 48<br />
Jahre benutzt werden. Nun sollte sie<br />
durch einen Neubau ersetzt werden.<br />
Filigr<strong>an</strong>es Fachwerk<br />
Längsschnitt der Brücke:<br />
Im Eing<strong>an</strong>gsbereich ragt das Dach ein halbes Rastermaß über das Tragwerk hinaus, um das Auflager vor Bewitterung zu schützen<br />
Der neue Entwurf orientierte sich <strong>an</strong><br />
der erforderlichen Sp<strong>an</strong>nweite und<br />
den gestiegenen Anforderungen <strong>an</strong><br />
<strong>die</strong> Gebrauchstauglichkeit. Den Rahmenbedingungen<br />
entsprechend fiel<br />
<strong>die</strong> Wahl auf eine überdachte Fachwerkbrücke,<br />
<strong>die</strong> zweckmäßig konstruiert<br />
und architektonisch durchgebildet<br />
wurde.<br />
Die 40 m l<strong>an</strong>ge Fachwerkkonstruktion<br />
aus Lärchenbrettschichtholz und<br />
Stahlzugdiagonalen gliedert sich in<br />
zehn Felder. Im Verhältnis zur Länge<br />
hat sie sehr filigr<strong>an</strong>e Querschnitte,<br />
was eine Überhöhung sinnvoll<br />
machte. Sie kompensiert <strong>die</strong> Verformung<br />
der Brücke aufgrund ihres Eigengewichts<br />
(plus Lastreserve) ebenso<br />
wie <strong>die</strong> Verformung aufgrund der<br />
www.mikado-online.de 25
Nachgiebigkeit der Verbindungsmittel.<br />
Die Überhöhung wirkt damit<br />
dem tatsächlichen wie auch dem optischen<br />
Durchhängen der Brücke entgegen.<br />
Das Ziel, <strong>die</strong> Brücke möglichst filigr<strong>an</strong><br />
zu gestalten, führte zur Wahl<br />
von Stahlzugdiagonalen <strong>an</strong>stelle<br />
von Druckdiagonalen aus Holz. Sie<br />
ermöglichen eine höhere Tr<strong>an</strong>sparenz.<br />
Die statischen Berechnungen<br />
gestalteten sich durch <strong>die</strong> Verwendung<br />
der Zugdiagonalen allerdings<br />
etwas aufwendiger, da in verschiedenen<br />
Lastfällen ein Teil der Zugstäbe<br />
Druckbe<strong>an</strong>spruchungen erhalten<br />
und damit rechnerisch als nicht<br />
vorh<strong>an</strong>den <strong>an</strong>zunehmen sind. Das<br />
entspricht einem statischen Modell<br />
mit ausfallenden Druckdiagonalen.<br />
Die auftretenden Kräfte müssen d<strong>an</strong>n<br />
<strong>die</strong> Ober- und Untergurte über Biegung<br />
aufnehmen.<br />
Liegender Träger wirkt als<br />
Dachscheibe<br />
Das schützende Dach ist als statisch<br />
wirksame Scheibe ausgebildet, um<br />
<strong>die</strong> Horizontallasten aus dem Obergurt<br />
zu stabilisieren. Ein liegender<br />
Brettschichtholz-Träger von 10 cm<br />
Dicke bildet <strong>die</strong> aussteifende Dachscheibe<br />
und ist auf den Obergurten<br />
aufgeschraubt. Gemeinsam mit den<br />
Gurten und den Endquerträgern entsteht<br />
ein starker liegender Träger. Er<br />
tr<strong>an</strong>sportiert <strong>die</strong> Kräfte zu den Brückenenden,<br />
wo sich <strong>die</strong> Brücke jeweils<br />
gegen L-förmig <strong>an</strong>geordnete<br />
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
26 mikado 1-2.2009<br />
Stahlbeton-Pfeiler abstützt. Die leiten<br />
<strong>die</strong> <strong>an</strong>greifenden Horizontalkräfte<br />
konzentriert über das Widerlager<br />
in den Untergrund. In Untergurt-<br />
ebene sorgen Stahlquerträger und<br />
Stahlauskreuzungen für <strong>die</strong> horizontale<br />
Aussteifung.<br />
Konstruktiver Holzschutz<br />
gestaltet mit<br />
Die vorgehängte Fassade aus Lärchenholz-Lamellen<br />
schließt nahtlos<br />
<strong>an</strong> das Dach <strong>an</strong> und schützt das Tragwerk<br />
vor Schnee und Regen. Dabei<br />
ermöglichen <strong>die</strong> Neigung und der<br />
Abst<strong>an</strong>d der Lamellen in der oberen<br />
Hälfte einen nahezu freien Blick<br />
auf den schönen Zinkenbach. In der<br />
unteren Hälfte wurden <strong>die</strong> Abstände<br />
der Lamellen enger gewählt, um<br />
den Untergurtbereich wirkungsvoll<br />
zu schützen.<br />
Das Dach erhielt eine Blechabdeckung<br />
und ist zur Entwässerung einseitig<br />
um 5 Grad geneigt. Die Regenwasser-Fallrohre<br />
sind jeweils vor den<br />
Fachwerkpfosten <strong>an</strong>geordnet.<br />
Damit auch <strong>die</strong> Hirnholzflächen<br />
der Druckpfosten ständig luftumspült<br />
sind, wurden <strong>die</strong> Pfostenköpfe durch<br />
ein leicht abgesetztes Stahlblech abgedeckt,<br />
aber auch <strong>die</strong> Fußpunkte<br />
wurden auf Abst<strong>an</strong>d montiert – um<br />
nur einige Maßnahmen des konstruktiven<br />
Holzschutzes zu nennen.<br />
Das bestimmende Material der Brücke<br />
ist unbeh<strong>an</strong>deltes Lärchenholz.<br />
Die Farben werden sich im Laufe der<br />
Zeit verändern und der Umgebung<br />
◂ Großzügige<br />
Lamellenabstände<br />
und filigr<strong>an</strong>e<br />
Stahlzugstäbe<br />
ermöglichen<br />
Durchblick und<br />
schaffen<br />
Tr<strong>an</strong>sparenz<br />
▸ Konstruktiven<br />
Holzschutz<br />
erreichten <strong>die</strong><br />
Pl<strong>an</strong>er<br />
wirkungsvoll<br />
mit<br />
einfachen Mitteln<br />
<strong>an</strong>passen: Während <strong>die</strong> Fassade vergraut,<br />
bleibt der Innenraum weiterhin<br />
hell und lärchenholzfarbig.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Sus<strong>an</strong>ne Jacob-Freitag,<br />
Steckbrief<br />
Bauherr:<br />
Gemeinde Strobl<br />
A-5350 Strobl<br />
Gemeinde St. Gilgen<br />
A-5340 St. Gilgen<br />
Fertigstellung: April 2008<br />
Pl<strong>an</strong>ung:<br />
Dipl.-Ing. Christi<strong>an</strong> Halm<br />
Halm Kaschnig Architekten<br />
A-8010 Graz<br />
www.halm-kaschnig.at<br />
Tragwerkspl<strong>an</strong>ung:<br />
Dipl.-Ing. Kurt Pock<br />
Mitarbeit: Wolfg<strong>an</strong>g Steiner<br />
A-9900 Lienz<br />
www.holz-tragwerk.at<br />
Dipl.-Ing. Gerolf Urb<strong>an</strong><br />
A-9800 Spittal<br />
Ausführende Holzbaufirma:<br />
Br<strong>an</strong>dl Bauges.m.b.H.<br />
A-4820 Bad Ischl<br />
www.br<strong>an</strong>dl-bau.at<br />
Brettschichtholz-Konstruktion:<br />
WIEHAG GmbH<br />
A-4950 Altheim<br />
www.wiehag.com<br />
Halle B5 St<strong>an</strong>d 325<br />
Karlsruhe ▪<br />
FOTOS UND ZEICHNUNGEN: KURT POCK, CHRISTIAN HALM
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Telefon 0 82 33. 23-40 40<br />
Fax 0 82 33. 23-91 49<br />
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Es gelten <strong>die</strong> allgemeinen Geschäftsbedingungen für Lieferungen sowie Online-Dienste<br />
der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG. Sie können der Nutzung Ihrer Daten zu Zwecken der<br />
Werbung und Markt forschung bei der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG widersprechen.
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
28 mikado 1-2.2009<br />
▴ Die Brückenuntersicht<br />
zeigt <strong>die</strong> Lage der<br />
Stöße der<br />
Gehbahn und <strong>die</strong><br />
hinter-<br />
lüfteten Seitenbereiche
Zur L<strong>an</strong>desaustellung 2008 sollte<br />
im Bereich des Papiermacher-<br />
Museums Steyrermühl in Österreich<br />
ein neuer Radweg entstehen. Der vorh<strong>an</strong>dene<br />
Kabelsteg führte bisher –<br />
wie der Name schon sagt – nur ein<br />
Kabel über <strong>die</strong> Traun. Zukünftig sollten<br />
aber auch Fußgänger und Radfahrer<br />
den Fluss überqueren können.<br />
Deshalb musste der alte Kabelsteg<br />
einer neuen Brücke weichen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
wild gewachsene Industriestruktur<br />
auf der einen Seite mit dem beeindruckenden,<br />
nahezu unberührten Ufer<br />
auf der <strong>an</strong>deren Seite verbindet.<br />
Mehr als nur ein Kabel<br />
Eine starke Krümmung und unterschiedlich<br />
geformte Ufer kennzeichnen<br />
<strong>die</strong> topographische Situation<br />
<strong>an</strong> dem zu überbrückenden Fluss-<br />
abschnitt. Steile und flache Uferbereiche<br />
stehen ein<strong>an</strong>der gegenüber. So<br />
galt es eine geeignete Lösung für <strong>die</strong>se<br />
sich überlagernden Topographien<br />
zu finden. Dabei sollte <strong>die</strong> neue Fuß-<br />
und Radwegbrücke klar als solche erkennbar<br />
sein, selbst wenn das Kabel<br />
weiterhin mit Hilfe der Brücke über<br />
den Fluss geführt wird.<br />
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
Kabelstegbrücke<br />
Mit Schwung übers Wasser<br />
Der Ingenieurholzbau mit seiner modernen Fertigungs- und Verbindungstechnik<br />
ermöglichte es, <strong>die</strong> Traun mit einem eleg<strong>an</strong>t geschwungenen Holzb<strong>an</strong>d zu übersp<strong>an</strong>nen.<br />
Die neue Fußgänger- und Radwegbrücke führt Menschen sicher über den Steg.<br />
Längsschnitt durch <strong>die</strong> neue Brücke<br />
▸ Die Anschlusslaschen<br />
der biegesteifen<br />
Montage-<br />
stöße sind über<br />
selbst-<br />
schneidende<br />
Stabdübel<br />
im Holz ver<strong>an</strong>kert<br />
Wie <strong>die</strong> Kurven, so der Schwung<br />
Die Krümmung des Flusslaufes findet<br />
sich in der Kontur der Brücke wieder:<br />
Ein geschwungenes B<strong>an</strong>d auf fünf<br />
Stützen übersp<strong>an</strong>nt als Gehbahn den<br />
Fluss mit einer Länge von 78,60 m.<br />
Der 1,60 m breite und 70 cm dicke<br />
Vierfeldträger (Sp<strong>an</strong>nweiten: 23,5–<br />
23,5–18,7–12,9 = 78,6 m) besteht<br />
aus gekrümmten und blockverklebten<br />
BS-Holz-Trägern, <strong>die</strong> sich auf<br />
12,90 18,7 23,50 23,50<br />
78,6<br />
V-förmigen Rundrohr-Stahlrahmen,<br />
in Betonpfeilern ver<strong>an</strong>kert, abstützen.<br />
Die Anordnung der Stützen und <strong>die</strong><br />
Feldweiten ergaben sich aus Flussbettverlauf<br />
und Uferausbildung.<br />
Dass für <strong>die</strong> Brücke ein blockverklebter<br />
Träger zum Einsatz kam, lag<br />
<strong>an</strong> der Vision der Pl<strong>an</strong>er, <strong>die</strong> sich ein<br />
möglichst schl<strong>an</strong>kes „Brett“ als Verbindung<br />
zwischen den Ufern vorstellten.<br />
Das ging nur mit der gewählten<br />
Vari<strong>an</strong>te.<br />
www.mikado-online.de 29
Schwingung bestimmt<br />
Querschnitt<br />
Dimensionsgebend war der Gebrauchstauglichkeitsnachweis<br />
in Bezug<br />
auf <strong>die</strong> Schwingungen. Und zuletzt<br />
bot das „Brett“ auch für das<br />
Kabel eine ideale Lösung: Eine über<br />
<strong>die</strong> gesamte Länge eingefräste Nut<br />
auf der Unterseite der Gehbahn<br />
nimmt das Kabel trocken und unzugänglich<br />
für Dritte auf.<br />
Um <strong>die</strong> Brücke tr<strong>an</strong>sportieren zu<br />
können, wurde <strong>die</strong> Gehbahn in drei<br />
Teile geteilt. Jeder BS-Holz-Träger<br />
hatte eine Länge zwischen 25 und 30<br />
m, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Holzbauer werkseitig als<br />
Biegeträger mit pl<strong>an</strong>mäßiger Krümmung<br />
fertigten.<br />
Gekrümmte Gehbahn aus<br />
drei Teilen<br />
Zwei Stöße verbinden <strong>die</strong> drei Teile in<br />
jede Richtung biegesteif mitein<strong>an</strong>der.<br />
Die Stöße, <strong>die</strong> mit je sechs Stahlteil<strong>an</strong>schlüssen<br />
zweiachsig symmetrisch<br />
sind, können daher sowohl Horizontal-<br />
und Vertikallasten sowie Biegemomente<br />
aus beiden Richtungen<br />
aufnehmen.<br />
Eine besondere Herausforderung<br />
bei der Montage lag in der einseitigen<br />
Zugänglichkeit der Baustelle.<br />
Nur mit Hilfe eines Schwerlastkr<strong>an</strong>es<br />
konnten <strong>die</strong> Brücken-Einzelteile<br />
eingehoben und montiert werden.<br />
Hinzu kam <strong>die</strong> Schrägstellung<br />
der Betonpfeiler im Bezug zur Brückenachse.<br />
Die Betonpfeiler stehen<br />
Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />
30 mikado 1-2.2009<br />
parallel zur Fließrichtung des Flusses,<br />
während <strong>die</strong> Brücke nicht genau quer<br />
zur Fließrichtung <strong>an</strong>geordnet ist. Die<br />
V-förmigen Stahlrohrstützen stehen<br />
daher ebenfalls entsprechend verdreht<br />
zu den Betonpfeilern.<br />
So war es nicht g<strong>an</strong>z einfach, <strong>die</strong><br />
Auflagerstellen auf den millimetergenau<br />
gefertigten Gehbahndritteln exakt<br />
zu bestimmen. Außerdem musste<br />
<strong>die</strong> Höhe der Pfeiler samt Stahlrohrstützen<br />
genau nivelliert sein. Nur<br />
wenn beides stimmte, konnten auch<br />
<strong>die</strong> Stahl<strong>an</strong>schlussbleche nach dem<br />
Absetzen der Gehbahnteile auf den<br />
Auflagern mitein<strong>an</strong>der verschraubt<br />
werden. Denn dafür mussten <strong>die</strong><br />
Stahlbleche absolut parallel überein<strong>an</strong>der<br />
liegen.<br />
Blech und Verschleißschichten<br />
schützen Konstruktion<br />
Hinterlüftete Mehrschichtplatten decken<br />
<strong>die</strong> Seiten des blockverklebten<br />
Gehbahnträgers ab. Die Platten sind<br />
als Verschleißschicht gedacht und<br />
können elementweise ausgewechselt<br />
werden.<br />
Unter dem Holzbohlenbelag aus<br />
Lärche befindet sich eine Blechabdeckung,<br />
<strong>die</strong> über <strong>die</strong> K<strong>an</strong>ten heruntergeführt<br />
ist und den Holzträger<br />
von oben schützt. Der Gehbahnquerschnitt<br />
ist leicht satteldachförmig<br />
ausgebildet, sodass <strong>die</strong> Brücke außer<br />
einem Längsgefälle aufgrund des<br />
gekrümmten Gehbahnverlaufs auch<br />
ein Quergefälle hat. Die Längsträger<br />
für <strong>die</strong> Holzbohlen wurden auf<br />
◂ Details<br />
des konstruktiven<br />
Holzschutzes:<br />
Die Gehbahn liegt<br />
auf<br />
Neoprenlagern<br />
▴ Die beidseitig<br />
<strong>an</strong>kommenden<br />
Stahlbleche der<br />
Stöße sind<br />
verschraubt<br />
losen Neoprenlagern schwimmend<br />
verlegt. Das G<strong>an</strong>ze wird seitlich über<br />
<strong>die</strong> Holzbohlen durch <strong>die</strong> Geländersteher<br />
gehalten. So konnte m<strong>an</strong> ohne<br />
Weiteres auf Verschraubungen verzichten.<br />
Jetzt führt <strong>die</strong> neue Fußgänger-<br />
und Radwegbrücke auch Menschen<br />
problemlos über den Steg.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Sus<strong>an</strong>ne Jacob-Freitag,<br />
Steckbrief<br />
Karlsruhe ▪<br />
Bauherr:<br />
UPM-Kymmene Austria GmbH<br />
A-4662 Steyrermühl<br />
www.upm-kymmene.at<br />
Fertigstellung:<br />
April 2008<br />
Pl<strong>an</strong>ung:<br />
Dipl.-Ing. Christi<strong>an</strong> Halm<br />
Halm Kaschnig Architekten<br />
A-8010 Graz<br />
www.halm-kaschnig.at<br />
Tragwerkspl<strong>an</strong>ung:<br />
Dipl.-Ing. Kurt Pock<br />
Mitarbeit: Wolfg<strong>an</strong>g Steiner<br />
A-9900 Lienz<br />
www.holz-tragwerk.at<br />
Bauleitung:<br />
Dipl.-Ing. Andreas Armbruckner<br />
A-4222 St. Georgen/Gusen<br />
www.heindl.at<br />
Ausführende Holzbaufirma:<br />
Schaffitzel Holzindustrie<br />
GmbH + Co. KG<br />
D-74523 Schwäbisch Hall<br />
www.schaffitzel.de<br />
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▸ Baustellenwetter<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG • Römerstraße �, D-����� Kissing • Sitz Kissing, Registergericht Augsburg, HRA ����� • Persönlich<br />
haftende Gesellschafterin: WEKA Beteiligungs-GmbH • Sitz Kissing, Registergericht Augsburg, HRB ���� • Geschäftsführer: Mirko Meurer,<br />
Werner Pehl<strong>an</strong>d, Dr. Heinz Weinheimer. Es gelten <strong>die</strong> Allgemeinen Geschäftsbedingungen der WEKA MEDIA GmbH & Co.KG.
Ingenieurholzbau<br />
Studentenwohnheim<br />
Box auf Box<br />
So mobil wie <strong>die</strong> Gesellschaft in Deutschl<strong>an</strong>d präsentiert sich ein<br />
Studentenwohnheim in Konst<strong>an</strong>z. Die 166 Apartments<br />
bestehen aus Raummodulen. Der Werkstattbericht erzählt<br />
von Konstruktion, Entwicklung, Feldfabrik und Aufstapeln.<br />
32 mikado 1-2.2009<br />
▴ Der Prototyp<br />
des Raummoduls<br />
„StudyCase“<br />
steht in Konst<strong>an</strong>z<br />
Isometrie des fünfgeschossigen Studentenwohnheims
Ingenieurholzbau<br />
Menschen sind mobil. Auch der<br />
demographische W<strong>an</strong>del verl<strong>an</strong>gt<br />
flexible Gebäude. Wo heute ein<br />
Kindergarten steht, wird morgen <strong>die</strong><br />
Tagesstätte gebraucht, aus der Schule<br />
entwickelt sich eine Hochschule<br />
oder am Ende <strong>die</strong> Altentagesstätte.<br />
Eine Antwort auf <strong>die</strong>se Anforderungen<br />
steht in Konst<strong>an</strong>z: Das Bauwerk<br />
mit fünf Geschossen und Apartments<br />
für 166 Studenten besteht aus genormten<br />
Raummodulen.<br />
Konstruktion des Raummoduls<br />
Jedes der verbauten 170 Raummodule<br />
(eingetragene Marke: StudyCase)<br />
steht auf einer Bodenplatte aus Stahlbeton.<br />
Die in „Kopflage“ hergestellten<br />
Fertigbetonplatten sind werkseitig<br />
mit Heizleitungen für <strong>die</strong> Fußbodenheizung<br />
versehen. Geschweißte<br />
Stahlschlösser <strong>die</strong>nen als Montagehilfe<br />
und als Auflagerelement. Außerdem<br />
verbindet das Stahlschloss<br />
<strong>die</strong> überein<strong>an</strong>derliegenden Module.<br />
Die tragenden Seitenwände der<br />
Räume bestehen aus klassischen<br />
Holzgroßtafeln nach DIN 1052. Um<br />
<strong>die</strong> hohen Einzellasten aufzunehmen,<br />
gehen <strong>die</strong> Holzstützen <strong>an</strong> den Raumecken<br />
und in der Mitte des Moduls<br />
durch. Die maximale Abmessung der<br />
Mittelstütze aus Brettschichtholz beträgt<br />
12/42 cm.<br />
Die Kombination aus innenseitiger<br />
Bepl<strong>an</strong>kung der Tafeln mit zwei<br />
Gipsfaserplatten, der Füllung der<br />
W<strong>an</strong>dgefache mit Mineralfaserdämmung<br />
und der Bepl<strong>an</strong>kung der Modulaußenseite<br />
mit Holzwerkstoffplatten<br />
macht <strong>die</strong> Tafeln F90-B-tauglich.<br />
Raumhohe und 6 m l<strong>an</strong>ge Gipsfaserplatten<br />
sorgen dafür, das in den Räumen<br />
kein Plattenstoß entsteht.<br />
Auf der Fensterseite ist ein raumhohes<br />
doppelflügeliges Element verbaut,<br />
das im Rastermaß <strong>die</strong> Plattenfassade<br />
aufnimmt. Den Abschluss<br />
bildet außen ein neu entwickeltes<br />
Rollladenaufsatzbauteil. Das übernimmt<br />
<strong>die</strong> Funktionen Fenster-<br />
abdeckung, Fensterlaibung und fr<strong>an</strong>zösischer<br />
Balkon. Mit einer <strong>an</strong>geformten<br />
umlaufenden Blechschürze<br />
ist <strong>die</strong> neuralgische Fuge zwischen<br />
Fenster und Fassade einfach auszuführen<br />
und dauerhaft entschärft.<br />
▸ In der Teilefertigung:<br />
Die Fertigbetonplatten<br />
sind<br />
werkseitig mit<br />
Heizleitungen<br />
versehen worden<br />
▸ Am Fließb<strong>an</strong>d:<br />
eine<br />
Holzständerw<strong>an</strong>d<br />
auf dem<br />
Wendetisch<br />
▸ In der Feldfabrik:<br />
Montage<br />
einer<br />
S<strong>an</strong>itärzelle<br />
www.mikado-online.de 33
Ingenieurholzbau<br />
34 mikado 1-2.2009<br />
◂ Linienfertigung<br />
mit sieben<br />
Montageplätzen<br />
◂ Der Tr<strong>an</strong>sport<br />
der Raum-<br />
module am Boden<br />
übernahm ein<br />
20-t-Schwerlaster.<br />
Ein Modul<br />
wiegt ca. 13 t<br />
◂ Der Mobilkr<strong>an</strong><br />
versorgt das<br />
fünfte Geschoss<br />
mit den<br />
letzten Modulen.<br />
Zwischen den<br />
Auflagerpunkten<br />
<strong>die</strong>nen<br />
Sylomerlager<br />
zur<br />
Schallentkopplung<br />
Auf der Flurseite sind neben der<br />
Apartmenttür <strong>die</strong> Versorgungsleitungen<br />
für Heizung, Lüftung, S<strong>an</strong>itär<br />
und Elektroinstallation <strong>an</strong>geordnet.<br />
Jedes Einzelapartment und<br />
jedes zweite Doppelapartment ist mit<br />
einem voll ausgerüsteten Duschbad<br />
versehen. Dazu verbauten <strong>die</strong> Monteure<br />
vorgefertigte Badezellen, <strong>die</strong><br />
mit den Steigsträngen der Ver- und<br />
Entsorgungsleitung gekoppelt werden.<br />
Die raumseitige Verkleidung<br />
der Nasszelle übernimmt das Einbaumöbel<br />
für P<strong>an</strong>tryküche, Garderobenschr<strong>an</strong>k,<br />
Bettschr<strong>an</strong>k und integrierter<br />
den Wohnbereich abteilenden<br />
Schiebetür.<br />
In den Zweiraumapartments<br />
kommt eine w<strong>an</strong>ddicke Feinsp<strong>an</strong>platte<br />
als nicht tragende Innenw<strong>an</strong>d zum<br />
Einsatz, für den Deckenabschluss Tafeln<br />
aus KVH und beidseitiger Gipsfaserplattenschale.<br />
Jedem Studenten<br />
steht eine Wohnfläche von ca. 20<br />
m² zur Verfügung. Die daraus resultierenden<br />
Außenabmessungen bei<br />
einem Achsraster 3,25 m x 3,25 m<br />
ermöglichen es bei einer Tr<strong>an</strong>sportbreite<br />
von 3,40 m, einer Länge von<br />
ca. 6,80 m und einer Masse von 13 t<br />
(130 kN), zwei Module auf einer Lkw-<br />
Fuhre zu versenden.<br />
Fließb<strong>an</strong>d in der Feldfabrik<br />
Für das Zusammensetzen der Einzelbauteile<br />
zu einer montagefertigen<br />
Einheit kam eine Produktionsmethode<br />
zum Einsatz, <strong>die</strong> aus der Serienfertigung<br />
des Fahrzeugbaus bek<strong>an</strong>nt ist:<br />
das Fließb<strong>an</strong>d. Einheiten mit gleichen<br />
oder ähnlichen Abmessungen lassen<br />
sich durch eine verkettete Abfolge<br />
von Tätigkeiten deutlich preiswerter<br />
herstellen, als es <strong>die</strong> Einzelfertigung<br />
ermöglicht. Ab einer Losgröße von<br />
mehr als 100 Einheiten lohnt sich<br />
das separate Einrichten einer eigenen<br />
Fertigungsstraße. Für <strong>die</strong> Baustelle<br />
in Konst<strong>an</strong>z nutzten <strong>die</strong> Holzbauer<br />
<strong>die</strong> zukünftige Parkplatzfläche<br />
des Wohnheimes.<br />
Die Baustelle benötigte täglich<br />
Platz für bis zu acht Raummodule.<br />
Darauf war <strong>die</strong> Produktionskapazität<br />
der Feldfabrik auszulegen. Zwei Zelte<br />
mit unterschiedlichen Traufhöhen<br />
sorgten für eine witterungsgeschützte
Ingenieurholzbau<br />
Produktion der Raumzellen. Der Weitertr<strong>an</strong>sport<br />
der Module erfolgte auf<br />
einer „Gleis<strong>an</strong>lage“ aus K<strong>an</strong>thölzern<br />
und Schwerlastrollen.<br />
Die Betriebszeit der Feldfabrik dauerte<br />
acht Arbeitswochen. An sieben<br />
eingerichteten Spezialarbeitsplätzen<br />
arbeiteten zwischen zwei und<br />
vier Mitarbeiter, um <strong>die</strong> nach REFA-<br />
Grundsätzen gepl<strong>an</strong>ten Arbeitsgänge<br />
zu verrichten.<br />
Das Montieren der Böden, der<br />
Wände und Raumzellen erfolgte mittels<br />
Mobilkr<strong>an</strong> am Arbeitsplatz eins<br />
und zwei. Das Auflegen der Decken-<br />
elemente erledigte am Arbeitsplatz<br />
drei ein ortsfester Kleinschwenkkr<strong>an</strong>.<br />
Das Innenfinish und <strong>die</strong> Installationsarbeiten<br />
in den Modulen erledigten<br />
<strong>die</strong> Mitarbeiter <strong>an</strong> den Plätzen fünf<br />
und sechs sowie das Aufnehmen der<br />
Module am Arbeitsplatz sieben und<br />
das Zuführen zur Baustelle mittels<br />
geländegängigem Containerstapler.<br />
▸ Alle 170 Module<br />
sind montiert.<br />
Die Apartments<br />
haben eine<br />
Fläche von 20 m².<br />
Die Boxen sind<br />
3,40 m breit und<br />
6,80 m l<strong>an</strong>g<br />
www.mikado-online.de 35
Ingenieurholzbau<br />
36 mikado 1-2.2009<br />
◂ Oberlichter<br />
auf dem<br />
begrünten Dach<br />
lassen<br />
zusätzlich Licht in<br />
das Gebäude<br />
◂ Ein Blick in den<br />
Flur.<br />
Im April 2007<br />
nahmen<br />
<strong>die</strong> Konst<strong>an</strong>zer<br />
Studenten<br />
das Gebäude in<br />
Besitz<br />
◂ Blick in<br />
ein Apartment.<br />
Jeder Student<br />
hat 20 m², eine<br />
Küchenzeile<br />
und eine<br />
Nasszelle zur<br />
Verfügung<br />
Hochbaukonzept<br />
Das Gebäude mit den Außenabmessungen<br />
62 m x 19 m, einer Bauhöhe<br />
von 14 m und einem Bauvolumen<br />
von ca. 17 500 m³ umbautem<br />
Raum schafft Raum für 166 Studenten.<br />
Die Arbeiten sind in fünf zum<br />
Teil gleichzeitig laufenden Baulosen<br />
realisiert:<br />
1. Gründungsarbeiten<br />
Der am Seerhein gelegene Bauplatz<br />
in Konst<strong>an</strong>z hat einen schwierigen<br />
Baugrund. Er erforderte eine Baugrundverbesserung<br />
mittels Rüttelstopfpfählen.<br />
Die auf ca. 100 Pfählen<br />
und einem verdichteten Kiesbett<br />
gelagerte Stahlbetonbodenplatte mit<br />
einer Dicke von 35 cm konnte zwei<br />
Monate nach dem ersten Spatenstich<br />
<strong>an</strong> einem Stück gegossen werden.<br />
2. Aufstapeln der Raummodule<br />
Die vorgefertigten Studentenapartments<br />
waren stockwerksweise, beginnend<br />
auf der Bodenplatte, reihum<br />
mittels Mobilkr<strong>an</strong> zu versetzen. Dazu<br />
wurden <strong>die</strong> Module <strong>an</strong> Holzstützen<br />
oben <strong>an</strong>gehängt. Vor dem Aufsetzen<br />
platzierten <strong>die</strong> Monteure zwischen<br />
den Auflagerpunkten exakt dimensionierte<br />
Sylomerlager zur Schallentkopplung<br />
der einzelnen Apartments.<br />
Vorgabe <strong>an</strong> den Schallschutz<br />
war Mehrfamilienhausst<strong>an</strong>dard. Deshalb<br />
wählten <strong>die</strong> Pl<strong>an</strong>er zwischen<br />
Oberk<strong>an</strong>te Deckenplatte und Unterk<strong>an</strong>te<br />
der darüberliegenden Bodenplatte<br />
einen ca. 15 cm hoher Scheibenabst<strong>an</strong>d.<br />
3. Treppenhäuser und Flure<br />
Zwischen <strong>die</strong> Raummodulzeilen wurden<br />
Stahlbetonw<strong>an</strong>delemente, Deckenplatten<br />
und Treppenläufe so<br />
montiert, dass <strong>die</strong>se selbsttragend,<br />
ohne Kontakt zu den Raummodulen<br />
stehen. Auch hier ermöglichte<br />
<strong>die</strong> ausgeklügelte Bauteilgeometrie,<br />
dass mit wenigen Plattenformaten<br />
auszukommen war. Die Verwendung<br />
von Stahlbeton für Treppen und<br />
Flur stellte sich als <strong>die</strong> ökonomisch
Ingenieurholzbau<br />
günstigste Baumethode heraus, um<br />
<strong>die</strong> hohen Anforderungen des Gebäudebr<strong>an</strong>dschutzes<br />
zu erfüllen. Das<br />
Gebäudekonzept sah unbeheizte, außenluftdurchströmte<br />
Flure mit zwei<br />
jeweils <strong>an</strong> den Gebäudegiebeln <strong>an</strong>geordneten<br />
Treppenhäusern vor.<br />
Der Br<strong>an</strong>dabschnitt ist in der Gebäudemitte<br />
<strong>an</strong>geordnet. Dazu wurden<br />
<strong>die</strong> <strong>an</strong>grenzenden Apartments je einseitig<br />
zusätzlich mit Gipsfaserplatten<br />
und eingelegten dünnen Stahlblechen<br />
„aufgerüstet“, in <strong>die</strong> Flure geschlossene<br />
Stahlbetonscheiben und<br />
geforderte Türen eingesetzt.<br />
4. Dach<br />
Am Ende der Hochbaumontage wurden<br />
je vier Raummodule mit „Zugst<strong>an</strong>gen“<br />
in Deckenebene <strong>an</strong> den<br />
Stahlbetonfluren ver<strong>an</strong>kert. Sichtbetonscheiben<br />
am Haupt- und Nebeneing<strong>an</strong>g<br />
tragen <strong>die</strong> Vordach<strong>an</strong>lagen.<br />
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Den Gebäudeabschluss nach oben bildet<br />
ein aufgelegtes begrüntes Flachdach<br />
aus einer im Apartmentbereich<br />
wärmegedämmten Holzbalkenlage.<br />
Rauchoffene Oberlichter bringen zusätzlich<br />
Tageslicht in <strong>die</strong> darunterliegenden<br />
Flure. Die Entwässerung des<br />
Daches erfolgt mittels in den Fluren<br />
sichtbar <strong>an</strong>geordneten Fallrohren.<br />
5. Versorgung des Gebäudes<br />
Versorgt werden <strong>die</strong> Apartments<br />
über je auf der Flurseite <strong>an</strong>geordnete<br />
Steig- und Fallstränge. Der Elektro<strong>an</strong>schlussraum<br />
ist in dem letzten<br />
Obergeschoss in dem giebelseitigen<br />
Eckmodul <strong>an</strong>geordnet. Die Zuleitungen<br />
laufen unter der Dachebene im<br />
Flur. Eine abgehängte Decke sichert<br />
den Fluchtweg.<br />
Die Wasser- und Heizungszuleitungen<br />
sind auf der statischen Bodenplatte<br />
verlegt und im Flurbereich<br />
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mit einem Glattstrich abgedeckt. Die<br />
Heizzentrale und der Wasser<strong>an</strong>schluss<br />
sind im Erdgeschosseckmodul untergebracht.<br />
Das darüberliegende Modul<br />
beherbergt <strong>die</strong> Waschmaschinen. Der<br />
Hausverwaltung ist das Eckmodul am<br />
Haupteing<strong>an</strong>g vorbehalten.<br />
Die hochwärmegedämmte Gebäudehülle<br />
und <strong>die</strong> in den Modulbodenplatten<br />
eingebauten Heizschl<strong>an</strong>gen<br />
ermöglichen eine Beheizung mittels<br />
Sole-Wasserwärmepumpe. Die dafür<br />
notwendigen Bohrungen wurden<br />
nach Abbau der Feldfabrik niedergebracht<br />
und mittels Erdleitung <strong>an</strong><br />
das „Heizmodul“ <strong>an</strong>geschlossen.<br />
Die Baustelle in Konst<strong>an</strong>z hat gezeigt,<br />
dass mit der Fertigungsmethode<br />
„Feldfabrik“ und „Raummodulen“<br />
aus Holz/Beton <strong>an</strong> beliebigen Bauorten<br />
auf schlechtem Baugrund rasch<br />
hochwertiger Wohnraum hergestellt<br />
werden k<strong>an</strong>n.<br />
Gerhard Lutz, Herbertingen ▪<br />
www.mikado-online.de 37
S<strong>an</strong>ierung und Ausbau<br />
Dämmsystem<br />
Wärmt von innen<br />
Bei einer S<strong>an</strong>ierung in Leipzig testeten <strong>die</strong> H<strong>an</strong>dwerker ein neues<br />
Innendämmsystem für Außenwände auf Herz und Nieren. Die besondere<br />
Herausforderung lag dabei bei der Ausbildung der zahlreichen Erker.<br />
Hier waren viel h<strong>an</strong>dwerkliches Geschick und flexible Komponenten gefragt.<br />
38 mikado 1-2.2009
D as größte Energieeinsparpotenzial<br />
liegt ohne Zweifel im Gebäudebest<strong>an</strong>d.<br />
Doch nicht immer lassen<br />
sich <strong>die</strong> herkömmlichen Systeme<br />
zur energetischen Verbesserung der<br />
Gebäudehülle umsetzen. Denkmalgeschützte<br />
Fassaden, Grenzbebauung<br />
oder einzuhaltende Gebäudefluchten<br />
erfordern intelligente wie wirksame<br />
Lösungen. So auch für das Mehrparteienhaus<br />
aus der Gründerzeit in der<br />
Leipziger Virchowstraße.<br />
Die fein gegliederte Fassade mit<br />
Stuckelementen und Erkern machte<br />
schon aus gestalterischen Gründen<br />
eine energetische S<strong>an</strong>ierung von außen<br />
unmöglich.<br />
▸ Die Dämmung<br />
ist dr<strong>an</strong>.<br />
Jetzt fehlt nur<br />
noch <strong>die</strong><br />
Bepl<strong>an</strong>kung<br />
◂ Nach<br />
der S<strong>an</strong>ierung<br />
entspricht<br />
der St<strong>an</strong>dard des<br />
Gründerzeithauses<br />
den Vor-<br />
gaben der<br />
Energieeinsparverordnung<br />
▸ Vorbereitet<br />
für <strong>die</strong><br />
energetische<br />
S<strong>an</strong>ierung<br />
S<strong>an</strong>ierung und Ausbau<br />
www.mikado-online.de 39
Lösung von innen gefragt<br />
S<strong>an</strong>ierung und Ausbau<br />
Im Zuge einer umfassenden S<strong>an</strong>ierung<br />
der Wohnungen des Gebäudes<br />
der Bauträger und Denkmalschutzgesellschaft<br />
Nordwest mbH, Gehrden,<br />
konnte eine Wohneinheit im 2.OG<br />
auch mit dem neuen und geprüften<br />
Außenw<strong>an</strong>d-Innendämmsystem<br />
Ursa Click ausgestattet werden. In<br />
der baupraktischen Umsetzung des<br />
neuen Systems sollte sich seine Praktikabilität<br />
zeigen. Neben typischen<br />
Fenster<strong>an</strong>schlüssen und Heizkörperinstallationen<br />
stellte besonders der<br />
Erker eine verlegerische Herausforderung<br />
dar.<br />
Aufein<strong>an</strong>der abgestimmt<br />
Zunächst montierten <strong>die</strong> Fachh<strong>an</strong>dwerker<br />
<strong>die</strong> Unterkonstruktion des<br />
neuen Systems <strong>an</strong> der Außenw<strong>an</strong>d<br />
mit zwei Fenstern. Vor der Montage<br />
befestigten sie auf der Rückseite der<br />
U-Profile ein Dichtb<strong>an</strong>d mit Selbstklebestreifen.<br />
Das B<strong>an</strong>d <strong>die</strong>nt zum<br />
luftdichten Anschluss der Profile <strong>an</strong><br />
<strong>die</strong> <strong>an</strong>grenzenden Bauteile und zum<br />
Ausgleich von Niveauunterschieden.<br />
Nach <strong>die</strong>ser Vorbereitung befestigten<br />
▴ Die Innenecken<br />
im Erker bildeten<br />
<strong>die</strong> H<strong>an</strong>dwerker<br />
mit Systemprofilen<br />
neu aus<br />
▸ Die fertiggestellte<br />
Erkerw<strong>an</strong>d mit<br />
Wärme-<br />
dämmung aus<br />
Glaswolle,<br />
luftdicht<br />
verklebter<br />
Dampfbremse<br />
und Gipskartonbepl<strong>an</strong>kung<br />
40 mikado 1-2.2009<br />
<strong>die</strong> H<strong>an</strong>dwerker <strong>die</strong> U-Profile umlaufend<br />
<strong>an</strong> den Wänden, der Decke und<br />
dem Boden unmittelbar vor der Außenw<strong>an</strong>d.<br />
Der Abst<strong>an</strong>d der U-Profile<br />
von der Außenw<strong>an</strong>d entspricht der<br />
Dämmstoffdicke. Denn der Dämmstoff<br />
sollte genau zwischen Hinterk<strong>an</strong>te<br />
U-Profil und Innenseite der<br />
Außenw<strong>an</strong>d passen.<br />
Unmittelbar <strong>an</strong> der Außenw<strong>an</strong>d<br />
fixierten <strong>die</strong> Fachh<strong>an</strong>dwerker <strong>die</strong><br />
speziellen C-Profile. Die nehmen <strong>die</strong><br />
dreiteiligen Ursa-Clips auf, mit denen<br />
sich der Dämmstoff fixieren und<br />
<strong>die</strong> nachfolgend montierten C-Profile<br />
wärmebrückenreduzierend installieren<br />
lassen. Zunächst wurden jedoch<br />
nur das Fußteil und <strong>die</strong> passende Gewindest<strong>an</strong>ge<br />
der Clips in <strong>die</strong> waagerechten<br />
C-Profile eingeklickt, ausgerichtet<br />
und fixiert.<br />
Dämmung der Fensterlaibung<br />
In den Fensterlaibungen verschraubten<br />
<strong>die</strong> H<strong>an</strong>dwerker Stockschrauben<br />
in passender Abmessung.<br />
Auch <strong>die</strong>se <strong>die</strong>nen zur Lagesicherung<br />
des Glaswolle-Dämmfilzes und<br />
der Fixierung des nachfolgend montierten<br />
Profils. Anschließend konnten<br />
sie <strong>die</strong> Dämmung <strong>an</strong> den W<strong>an</strong>dflächen<br />
und auch in den Fensterlaibungen<br />
verlegen.<br />
Offen und sicher<br />
Der diffusionsoffene und nicht<br />
brennbare (Euroklasse A1) Dämmfilz<br />
aus Glaswolle ist wasserabweisend<br />
ausgerüstet und einseitig mit einem<br />
Glasvlies kaschiert. Auf <strong>die</strong> erforderlichen<br />
Längen zurechtgeschnitten, fixierten<br />
ihn <strong>die</strong> Facharbeiter, indem<br />
sie den Filz über <strong>die</strong> Gewindest<strong>an</strong>ge<br />
Innenraumdämmung<br />
Die energetische S<strong>an</strong>ierung von<br />
gemauerten Best<strong>an</strong>dsgebäuden<br />
ist für viele Zimmerer noch<br />
Neul<strong>an</strong>d. Alle Prognosen zeigen,<br />
dass sich das Betreten lohnt:<br />
Bis in <strong>die</strong> 2020er Jahre soll <strong>die</strong><br />
aktuelle Modernisierungswelle<br />
<strong>an</strong>halten und <strong>die</strong> Baukonjunktur<br />
oben halten. Die meisten<br />
denkmalgeschützten Gebäude<br />
brauchen eine Innenraumdämmung<br />
und helfen so dauerhaft<br />
Aufträge zu sichern.
S<strong>an</strong>ierung und Ausbau<br />
der Clips schoben. Ein nachfolgend<br />
aufgeschobener Kunststoffkopf sichert<br />
den Dämmstoff.<br />
Heizkörper<strong>an</strong>schluss inklusive<br />
Auf <strong>die</strong> Kunststoffköpfe montierten<br />
<strong>die</strong> Facharbeiter <strong>an</strong>schließend <strong>die</strong> C-<br />
Profile. Hierzu steckten sie <strong>die</strong> C-<br />
Profile oben und unten in <strong>die</strong> U-<br />
Profile ein und clipsten sie auf <strong>die</strong><br />
Kunststoffköpfe. Zur Ausbildung der<br />
Fensterlaibung in der Horizontalen<br />
montierten <strong>die</strong> Trockenbauer ein als<br />
Sturz ausgebildetes U-Profil jeweils<br />
oberhalb und unterhalb der Fensteröffnung<br />
zwischen <strong>die</strong> senkrechten<br />
C-Profile.<br />
Zum späteren Anschluss eines<br />
Heizkörpers <strong>an</strong> <strong>die</strong> aus der Außenw<strong>an</strong>d<br />
herausragenden Anschlussleitungen<br />
mussten sie zunächst um <strong>die</strong><br />
Dicke des gesamten Dämmsystems<br />
verlängert werden.<br />
Darüber hinaus verlegten <strong>die</strong> Fachh<strong>an</strong>dwerker<br />
zwei auf Maß geschnittene<br />
OSB-Platten zwischen <strong>die</strong> U-<br />
Profile am Boden und der unteren<br />
Fensterlaibungsk<strong>an</strong>te. Sie <strong>die</strong>nen zur<br />
lastabtragenden Aufnahme der Heizkörperhalterungen.<br />
Vorbereitend für <strong>die</strong> luftdichte Verlegung<br />
der Dampfbremse befestigten<br />
<strong>die</strong> H<strong>an</strong>dwerker auf allen Profilen ein<br />
doppelseitiges Klebeb<strong>an</strong>d. Anschließend<br />
verlegten sie <strong>die</strong> diffusionsfähige<br />
Dampfbremse mit einem s d -Wert<br />
von 20 m. Zur luftdichten Verklebung<br />
der Überlappungen nutzten sie<br />
ein Haftklebeb<strong>an</strong>d auf Kraftpapierbasis.<br />
D<strong>an</strong>k des umlaufenden Winddichtb<strong>an</strong>des<br />
<strong>an</strong> den beiden Fenstern<br />
konnten sie <strong>die</strong>se luftdicht <strong>an</strong> <strong>die</strong><br />
Dampfbremse <strong>an</strong>schließen. Auch <strong>die</strong>se<br />
Verbindung verklebten <strong>die</strong> Verarbeiter<br />
mit dem Haftklebeb<strong>an</strong>d. D<strong>an</strong>n<br />
erfolgte <strong>die</strong> Bepl<strong>an</strong>kung der Unterkonstruktion<br />
mit Trockenbauplatten.<br />
Sämtliche Durchdringungen, wie z.B.<br />
durch <strong>die</strong> Heizrohre, wurden luftdicht<br />
mit Klebeb<strong>an</strong>d auf LDPE-Basis<br />
verklebt.<br />
Objekbezogene Besonderheit<br />
Eine zusätzliche Herausforderung für<br />
<strong>die</strong> Bauprofis stellte der Erker dar.<br />
Zwar konnten sie hier weitgehend<br />
<strong>die</strong> Vorgehensweise wie bei der Außenw<strong>an</strong>d<br />
mit den beiden Fenstern<br />
übernehmen, es gab jedoch objektbedingte<br />
Besonderheiten: Teilweise war<br />
kein oder nur unzureichend Putz auf<br />
den Innenwänden vorh<strong>an</strong>den. Klare<br />
Konturen, wie <strong>die</strong> Inneneckenausbildung,<br />
fehlten gänzlich. Die konnten<br />
<strong>die</strong> H<strong>an</strong>dwerker auch ohne entsprechende<br />
Formgebung aus dem Untergrund<br />
mit Hilfe der als Ständerprofile<br />
montierten C-Profile nachbauen.<br />
Der flexible Glaswolledämmstoff<br />
glich <strong>die</strong> W<strong>an</strong>dunebenheiten aus. So<br />
entst<strong>an</strong>d eine durchgehende, vollflächige<br />
und vollständig <strong>an</strong>liegende<br />
Dämmschicht ohne Hinterlüftung<br />
und Wärmebrücken.<br />
Flexibel und vielseitig<br />
Bei der kniffligen Realisierung der<br />
Innendämmung in der Leipziger<br />
Virchowstraße zeigte sich das neue<br />
Außenw<strong>an</strong>d-Innendämmsystem praxistauglich.<br />
Mit den im Komplettsystem<br />
enthaltenen Komponenten<br />
konnten <strong>die</strong> H<strong>an</strong>dwerker <strong>die</strong> vorgefundenen<br />
Aufgaben und Details<br />
fachgerecht lösen. Das neue System<br />
dämmt <strong>die</strong> Außenw<strong>an</strong>d entsprechend<br />
den Vorgaben der EnEV.<br />
Sven-Erik Tornow, Köln ▪<br />
Steckbrief<br />
Bauherr:<br />
Bauträger und Denkmalschutzgesellschaft<br />
Nordwest mbh<br />
D-30989 Gehrden<br />
www.erg-mbh.de<br />
Architekt:<br />
Ingenieurbüro Seibt<br />
Dipl.-Ing. Nora Seibt<br />
D-04157 Leipzig<br />
Ausführung:<br />
ABR-proligna<br />
Holz & Bautenschutz GmbH<br />
D-04107 Leipzig<br />
www.abr-proligna.de<br />
Material:<br />
Ursa Click<br />
Außenw<strong>an</strong>d-Innendämmsystem<br />
URSA Deutschl<strong>an</strong>d GmbH<br />
D-04158 Leipzig<br />
www.ursa.de<br />
Halle A1 St<strong>an</strong>d 328<br />
www.mikado-online.de 41<br />
URSA<br />
◂ Es ist ein<br />
<strong>an</strong>sprechender<br />
Erker in<br />
einer energetisch<br />
s<strong>an</strong>ierten<br />
Altbauwohnung<br />
entst<strong>an</strong>den
Bücher<br />
Peter Flume<br />
Mitreißend präsentieren<br />
mit PowerPoint<br />
Informieren, faszinieren,<br />
überzeugen<br />
Publicis-Verlag ı Erl<strong>an</strong>gen<br />
155 Seiten ı illustriert<br />
18 x 25 cm ı gebunden<br />
Oktober 2008 ı 34 Euro<br />
ISBN 978-3-89578-321-0<br />
Die Lücke zwischen den<br />
zahlreichen H<strong>an</strong>dbüchern,<br />
<strong>die</strong> sich um <strong>die</strong> sachgerechte<br />
Be<strong>die</strong>nung der Programmfunktionen<br />
drehen, und Rhetorik-<br />
Ratgebern schließt <strong>die</strong>ses Buch.<br />
Mit Praxisbeispielen und Illustrationen<br />
will es zu Vorträgen inspirieren,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Zuhörer fesseln.<br />
Großen Wert legt der Autor da-<br />
bei auf <strong>die</strong> Vermittlung einer<br />
sp<strong>an</strong>nenden Dramaturgie. Wie<br />
bei einem guten Schauspiel gilt<br />
es das Publikum nicht nur zu informieren,<br />
sondern zu faszinieren,<br />
zu unterhalten und zu überzeugen.<br />
Und das ist laut Autor<br />
auch bei großen Mengen technischer<br />
und zahlenlastiger Informationen<br />
möglich. ▪<br />
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42 mikado 1-2.2009<br />
Wolfg<strong>an</strong>g Rug, Willi Mönck<br />
Holzbau – Bemessung<br />
und Konstruktion<br />
15., völlig überarbeitete<br />
Auflage<br />
Verlag Bauwesen ı München<br />
544 Seiten ı 515 Abbildungen<br />
21 x 30 cm ı gebunden<br />
Februar 2008 ı 80 Euro<br />
ISBN 978-3-345-00815-3<br />
Wegen der neuen DIN 1052<br />
überarbeiteten <strong>die</strong> Autoren<br />
ihr St<strong>an</strong>dardwerk völlig. Es<br />
stellt <strong>die</strong> Grundlagen und Regeln<br />
der neuen Norm ausführlich<br />
dar, erläutert sie <strong>an</strong> über<br />
170 Beispielen und vergleicht<br />
dabei auch immer wieder mit<br />
den alten Regelungen. So werden<br />
<strong>die</strong> Unterschiede und <strong>die</strong><br />
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BAU - München<br />
12.1. – 17.1. 2009<br />
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Bedeutung für den Entwurf und<br />
<strong>die</strong> Bemessung von Holzkonstruktionen,<br />
-werkstoffen und<br />
-verbindungen klarer. Die neue<br />
Auflage bietet zudem 150 Seiten<br />
mehr Fachwissen. Themen sind<br />
Neubauten und Altbauten, Geschossbauten<br />
und Hallen sowie<br />
neueste Erkenntnisse aus Forschung<br />
und Praxis. ▪<br />
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Details im Griff J<strong>an</strong>uar – Februar 2009<br />
Spitzboden<br />
Feuchte schädigt kalte Flächen<br />
Objekt<br />
Eine Reihenhauszeile, <strong>die</strong> 2006 in<br />
konventioneller Ziegelmauerwerksbauweise<br />
errichtet wurde, besitzt einen<br />
hohen Holzdachstuhl. Der obere<br />
Teil ist als unausgebauter Spitzboden<br />
vom Wohnbereich darunter durch<br />
eine Holzbalkendecke mit Bodenluke<br />
und Ausziehleiter getrennt. Er<br />
<strong>die</strong>nt jeweils als Abstellraum.<br />
Die Holzbalkendecke ist wärmegedämmt.<br />
Als Gehbelag sind Sp<strong>an</strong>platten<br />
in Nut-Feder-Ausführung verlegt.<br />
Sie sind <strong>an</strong> mehreren Stellen<br />
„beulig“ aufgewölbt und weisen runde<br />
Flecken auf, <strong>die</strong> mit intensivem<br />
Schimmelflaum bedeckt sind.<br />
Schadensbild<br />
Die Aufwölbungen rühren von einer<br />
Quellung der Sp<strong>an</strong>platten her. Offensichtlich<br />
waren sie also irgendw<strong>an</strong>n<br />
einmal stark durchfeuchtet gewesen,<br />
auch wenn <strong>die</strong> Messungen zum Untersuchungszeitpunkt<br />
– es ist Mai –<br />
sie als trocken ausweisen.<br />
Beim Öffnen der Sp<strong>an</strong>plattenlage<br />
zeigt sich, dass <strong>die</strong> Platten auch<br />
unterseitig von Schimmel befallen<br />
sind, allerdings nicht gleichmäßig<br />
über <strong>die</strong> volle Fläche und auch nicht<br />
deckungsgleich mit den Flecken auf<br />
der Platte. Sichtbar sind außerdem<br />
deutliche Wasserränder – und hier<br />
zeigen <strong>die</strong> Messungen d<strong>an</strong>n auch tatsächlich<br />
erhöhte Feuchte <strong>an</strong>.<br />
Der Mineralwoll-Dämmstoff weist<br />
ebenfalls Schimmelbefall auf, und<br />
zwar <strong>an</strong> der Kontaktfläche zur Sp<strong>an</strong>plattenlage<br />
deckungsgleich mit deren<br />
Unterseite. Die darunter befindliche<br />
Dampfbremsebene besteht aus einer<br />
sog. „Klimamembr<strong>an</strong>“. Soweit m<strong>an</strong><br />
In einen unausgebauten Dachraum darf keine warm-feuchte<br />
Luft aus den Wohnbereichen eindringen. Die kondensiert nämlich<br />
dort und schädigt auf Dauer <strong>die</strong> Bausubst<strong>an</strong>z erheblich.<br />
▸ Der Spitzboden<br />
ist unaus-<br />
gebaut und vom<br />
Wohn-<br />
bereich darunter<br />
durch eine<br />
wärmegedämmte<br />
Holzbalken-<br />
decke getrennt<br />
von oben sehen k<strong>an</strong>n, ist sie durchgängig<br />
verlegt und <strong>an</strong> den Stößen<br />
verklebt.<br />
Mit einem Endoskop wird <strong>die</strong> Einbindung<br />
der Bodenluke untersucht.<br />
Und es zeigt sich: Die Dampfbremse<br />
ist nicht <strong>an</strong> <strong>die</strong> Zarge <strong>an</strong>geschlossen.<br />
Auf einen Blick<br />
Objekt Massivbau mit hölzernem Dachstuhl; Spitzboden<br />
durch gedämmte Holzbalkendecke mit Bodenluke vom<br />
Wohnbereich getrennt<br />
Schadensbild Aufquellung der als Bodenbelag verwendeten<br />
Sp<strong>an</strong>platten; Schimmel auf und unter den Sp<strong>an</strong>platten<br />
und im Dämmstoff<br />
Schadensursache Einströmen von Wohnungsluft durch undichte<br />
Schließfuge und undichte Einbaufuge der Bodenluke<br />
Schadensbehebung<br />
Aus ihr war einfach ein Feld in der<br />
Größe der Luke ausgeschnitten worden,<br />
um deren Einbau möglichst<br />
leicht vornehmen zu können.<br />
Ein Blower-Door-Test wird durchgeführt<br />
– mit Nebel und Überdruck<br />
im Wohngeschoss. Der Beobachter<br />
Einbau einer verwindungsfreien Bodenluke; luftdichter<br />
Anschluss der Dampfbremse; Austausch der von<br />
Schimmel befallenen Bauteile<br />
www.mikado-online.de 43
im Dachraum sieht dabei den Nebel<br />
im Lukenbereich in so „atemberaubender“<br />
Menge eindringen, dass er<br />
<strong>die</strong> undichte Stelle gar nicht genau<br />
lokalisieren k<strong>an</strong>n.<br />
Ein zweiter Versuch ist notwendig<br />
und da klebt m<strong>an</strong> vorher <strong>die</strong> Schließfuge<br />
provisorisch ab. Das verringert<br />
<strong>die</strong> Durchtrittsmenge erheblich, hebt<br />
sie aber nicht g<strong>an</strong>z auf. Jetzt wird<br />
deutlich: Die Geschossdecke ist <strong>an</strong><br />
der Luke undicht – <strong>an</strong> der Einbaufuge<br />
gering und <strong>an</strong> der Schließfuge<br />
stark.<br />
Schadensursache<br />
Im Winterhalbjahr dringen große<br />
Mengen warmfeuchter Wohnungsluft<br />
in den Spitzboden. Der ist nicht genügend<br />
durchlüftet, um <strong>die</strong> Feuchte<br />
ausreichend abzuführen. Die Feuchte<br />
kondensiert <strong>an</strong> den kühlen Dachschrägen<br />
und tropft von dort auf <strong>die</strong><br />
Sp<strong>an</strong>platten des Bodens.<br />
Hauptursache für das Eindringen<br />
der warmfeuchten Wohnungsluft ist<br />
<strong>die</strong> undichte Schließfuge der Luke.<br />
Die ist wiederum das Resultat eines<br />
versp<strong>an</strong>nten Einbaus. Hinzu kommt<br />
<strong>die</strong> nicht fachgerecht abgedichtete<br />
Einbaufuge.<br />
Gerade im ersten Jahr nach dem<br />
Erstbezug ist bei einem konventionellen<br />
Ziegelbau <strong>die</strong> Luftfeuchte besonders<br />
hoch. Deshalb tritt Schimmelbefall<br />
hier überproportional häufig auf.<br />
D<strong>an</strong>ach ist <strong>die</strong> Luftfeuchte vor allem<br />
vom Nutzerverhalten abhängig.<br />
44<br />
Details im Griff J<strong>an</strong>uar – Februar 2009<br />
Schadensbehebung<br />
Die Mineralwoll-Dämmung wird,<br />
wenn sie von Schimmel befallen ist,<br />
ausgebaut und durch eine neue ersetzt.<br />
Die Sp<strong>an</strong>platten werden komplett<br />
gegen einen Bretterbelag aus<br />
Vollholz ausgetauscht. Eine solidere<br />
und verwindungssteifere Bodenluke<br />
ersetzt <strong>die</strong> alte undichte. Eine fachgerechte<br />
Abklebung der Einbaufuge<br />
sichert <strong>die</strong> Luftdichtheit.<br />
Schadensvermeidung<br />
Schimmelschäden in Spitzböden<br />
nehmen <strong>die</strong> letzten Jahre immer mehr<br />
zu. In den meisten Fällen ist das Einströmen<br />
von Wohnungsluft <strong>die</strong> Ursache.<br />
Das wiederum k<strong>an</strong>n verschiedene<br />
Gründe haben.<br />
mikado 1-2.2009<br />
◂◂ Die als<br />
Bodenbelag ver-<br />
wendeten<br />
Sp<strong>an</strong>platten<br />
haben dunkle<br />
Flecken<br />
mit Schimmel<br />
◂ Beim Aufheben<br />
der Sp<strong>an</strong>-<br />
platten zeigt sich,<br />
dass auch <strong>die</strong><br />
Wärmedämmung<br />
darunter<br />
von Schimmel<br />
befallen ist<br />
▾ Ein Blower-<br />
Door-Test bestätigt<br />
deutlich <strong>die</strong><br />
Vermutung: Die<br />
Bodenluke ist<br />
extrem luftundicht<br />
IB GIEBELER<br />
Nischen sind über Gauben sind<br />
oft schlecht zugänglich und schwer<br />
abzudichten. Hier hilft nur gute Pl<strong>an</strong>ung<br />
und ein Abst<strong>an</strong>d der Rohre zu<br />
den Wänden von mindestens 10 cm.<br />
Wenn Kabel oder Leerrohre Dampfbremsen<br />
durchdringen, müssen <strong>die</strong><br />
beschädigten Stellen wieder luftdicht<br />
abgeklebt werden.<br />
Wenn das Gebäude in Mauerwerksbauweise<br />
mit Hochlochziegeln<br />
ausgeführt ist, muss vermieden werden,<br />
dass dort <strong>die</strong> Luft <strong>an</strong> unverputzten<br />
Stellen in <strong>die</strong> Ziegelhohlräume<br />
eindringt. Sie würde nach oben<br />
steigen.<br />
Bodenluken müssen verwindungssteif<br />
und ab Werk mit Folienschürzen<br />
oder Ähnlichem ausgerüstet sein.<br />
Ihr Einbau muss im Bauablauf frühzeitig<br />
und sorgfältig erfolgen, damit<br />
<strong>die</strong> Feuchte des Rohbaus nicht nach<br />
oben dringt.<br />
Downloadtipp:<br />
Die L<strong>an</strong>gfassung <strong>die</strong>ses Schadensfalls<br />
steht für mikado-Abonnenten<br />
kostenlos zum Download bereit:<br />
www.mikado-online.de →<br />
Arbeitshilfen<br />
Sp<strong>an</strong>platten sind grundsätzlich<br />
nicht besonders schadenstoler<strong>an</strong>t<br />
und sollten deshalb eher nicht verwendet<br />
werden. Besser sind lose gestoßene<br />
Vollholzbretter. Durch deren<br />
Schwindung entstehen Fugen, <strong>die</strong><br />
eventuell doch einmal entstehendes<br />
Tauwasser leichter wieder verdunsten<br />
lassen.<br />
Natürlich muss m<strong>an</strong> <strong>die</strong> Klappe ab<br />
und zu öffnen, sonst wäre der Spitzboden<br />
ja völlig verlorener Raum. Dabei<br />
steigt d<strong>an</strong>n zw<strong>an</strong>gsläufig warmfeuchte<br />
Wohnungsluft nach oben<br />
und bleibt dort „gef<strong>an</strong>gen“. Deshalb<br />
muss <strong>die</strong>ser Raum auch entlüftet werden<br />
– entweder mit Lüftungsziegeln<br />
und entsprechenden Öffnungen in<br />
der Unterdeckbahn oder mit elektrisch<br />
betriebenen Lüftern.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Martin Giebeler,<br />
Freier Bausachverständiger,<br />
Zwingenberg/Hessen ▪
Downloadtipp:<br />
Arbeitszeiterfassung 2009<br />
H<strong>an</strong>dgeschriebene Stundenzettel<br />
sind passé. Ein ausgeklügeltes<br />
Excel-Formular verwaltet <strong>die</strong> Arbeitszeit<br />
von Mitarbeitern einfach<br />
und übersichtlich. Es k<strong>an</strong>n über<br />
das Internet bequem heruntergeladen<br />
werden:<br />
www.weka.de/h<strong>an</strong>dwerk<br />
→ Downloads<br />
M<strong>an</strong>agement Ihr gutes Recht<br />
Arbeitszeiterfassung<br />
Die Stundenzahl ist nicht genug<br />
Viele Zimmereibetriebe sind sich nicht bewusst, dass sie gesetzlich verpflichtet sind,<br />
<strong>die</strong> Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter sorgfältig aufzuzeichnen und zwei Jahre aufzuheben.<br />
Bei Verstößen drohen hohe Bußgelder.<br />
Montagmorgen um 7 Uhr klingelt<br />
es <strong>an</strong> der Bürotür einer<br />
kleinen Zimmerei. Ein freundlicher<br />
Herr stellt sich als Prüfer der Zollverwaltung<br />
vor und lässt sich <strong>die</strong><br />
Lohnunterlagen vorlegen. Er erklärt<br />
dem Inhaber, dass er im Rahmen seiner<br />
Betriebsprüfung <strong>die</strong> Einhaltung<br />
des Mindestlohnes im Baugewerbe<br />
zu überwachen habe.<br />
Der Zimmermeister ist zunächst etwas<br />
erschrocken, holt d<strong>an</strong>n aber den<br />
Ordner mit den Lohnabrechnungen<br />
und denkt sich, das werde schon alles<br />
seine Ordnung haben, denn schließlich<br />
zahle er ja Tariflohn.<br />
Gesetz schreibt<br />
Arbeitszeitaufzeichnung vor<br />
D<strong>an</strong>n fragt ihn der Prüfer nach den<br />
Arbeitszeitaufzeichnungen für seine<br />
Mitarbeiter. Der Zimmermeister<br />
legt <strong>die</strong> Stundenzettel seiner Mitarbeiter<br />
vor, in denen <strong>die</strong> Anzahl<br />
ihrer geleisteten Arbeitsstunden eingetragen<br />
ist. Zu seinem Erstaunen<br />
teilt ihm der Prüfer daraufhin mit,<br />
dass <strong>die</strong>se Aufzeichnungen nicht<br />
ausreichend seien und dass er wegen<br />
eines Verstoßes gegen das Arbeit-<br />
nehmer-Entsendegesetz mit einem<br />
Bußgeld in Höhe von 1000 Euro zu<br />
rechnen habe.<br />
Das Arbeitnehmer-Entsendegesetz<br />
gilt sowohl für inländische als auch<br />
für ausländische Baubetriebe, <strong>die</strong> in<br />
der Bundesrepublik Deutschl<strong>an</strong>d gewerblich<br />
bauliche Leistungen erbringen.<br />
Es schreibt zunächst einmal vor,<br />
dass alle gewerblichen Arbeitnehmer<br />
den Mindestlohn erhalten. Der<br />
wird von den Tarifvertragsparteien<br />
des Baugewerbes allgemeinverbindlich<br />
festgelegt.<br />
Darüber hinaus verpflichtet das Gesetz<br />
in seinem § 2 Abs. 2a <strong>die</strong> Arbeit-<br />
geber aber auch, <strong>die</strong> tägliche Arbeitszeit<br />
jedes gewerblichen Arbeitnehmers<br />
aufzuzeichnen und <strong>die</strong>se Aufzeichnungen<br />
mindestens zwei Jahre<br />
aufzubewahren. Damit ist den für <strong>die</strong><br />
Prüfung der Mindestlohneinhaltung<br />
▴ Arbeitsbeginn,<br />
Pausen<br />
und Arbeitsende<br />
müssen<br />
für jeden Arbeit-<br />
nehmer<br />
genau notiert<br />
werden<br />
Autor<br />
zuständigen Behörden der Zollverwaltung<br />
möglich, sofort festzustellen,<br />
in welchem zeitlichen Umf<strong>an</strong>g<br />
jeder einzelne Arbeitnehmer tatsächlich<br />
gearbeitet hat.<br />
Alle Uhrzeiten müssen genau<br />
notiert werden<br />
Stundenzettel, <strong>die</strong> nur <strong>die</strong> Gesamtdauer<br />
der täglichen Arbeit erfassen,<br />
reichen bei Weitem nicht aus. Das Arbeitnehmer-Entsendegesetz<br />
schreibt<br />
vor, den Arbeitsbeginn, <strong>die</strong> Pausen<br />
und das Arbeitsende jedes Mitarbeiters<br />
genau festzuhalten, ebenso <strong>die</strong><br />
Urlaubs- und Kr<strong>an</strong>kheitstage.<br />
Der Arbeitgeber erfüllt damit<br />
gleichzeitig seine Verpflichtung aus<br />
§ 16 Abs. 2 Arbeitszeitgesetz, <strong>die</strong> über<br />
<strong>die</strong> werktägliche Arbeitszeit von acht<br />
Stunden hinausgehende Arbeitszeit<br />
der Arbeitnehmer aufzuzeichnen.<br />
Ein Verstoß gegen <strong>die</strong> im Arbeitnehmer-Entsendegesetzfestgelegte<br />
Aufzeichnungspflicht stellt eine<br />
Ordnungswidrigkeit dar. Wer der<br />
Aufzeichnungspflicht nicht, nicht<br />
richtig oder nicht vollständig nachkommt<br />
oder <strong>die</strong> Aufzeichnungen keine<br />
zwei Jahre aufbewahrt, dem droht<br />
ein Bußgeld von bis zu 25 000 Euro.<br />
Dazu muss es nicht kommen. ▪<br />
Ulf Mosenthin ist Rechts<strong>an</strong>walt und<br />
seit 1990 beim Verb<strong>an</strong>d Baugewerblicher<br />
Unternehmer Niedersachsen<br />
tätig. Er leitet dort <strong>die</strong> Abteilung<br />
„Arbeits- und Sozialrecht“.<br />
www.mikado-online.de 45
46<br />
M<strong>an</strong>agement<br />
Fr<strong>an</strong>kreich<br />
Holzbau wird „en vogue“<br />
Der fr<strong>an</strong>zösische Holzhausbau hat erst einen Markt<strong>an</strong>teil von etwa vier Prozent. Doch<br />
stehen <strong>die</strong> Zeichen klar auf Wachstum. Das Besondere dabei: Viele Betriebe<br />
überspringen einzelne Entwicklungsstufen und steigen gleich auf hohem Niveau ein.<br />
In den meisten europäischen Staaten<br />
hat <strong>die</strong> Krise des Kapitalmarkts<br />
spätestens zum Anf<strong>an</strong>g des Jahres<br />
zu einer Verl<strong>an</strong>gsamung des Wirtschaftswachstums<br />
und zu einer spürbaren<br />
Dämpfung der Baunachfrage<br />
geführt. Anders als in Deutschl<strong>an</strong>d,<br />
wo spezifische Sonderentwicklungen<br />
wie der Wegfall der Eigenheimzulage,<br />
<strong>die</strong> Mehrwertsteuererhöhung und real<br />
sinkende Einkommen schon im Vorfeld<br />
für einen historischen Einbruch<br />
bei den Neubaugenehmigungen sorgten,<br />
sind <strong>die</strong> Auswirkungen der Konjunkturabschwächung<br />
in Fr<strong>an</strong>kreichs<br />
Bauwirtschaft nur gedämpft spürbar.<br />
Rund 420 000 neue Wohneinheiten<br />
wurden 2007 in Fr<strong>an</strong>kreich<br />
fertiggestellt. Das entspricht einem<br />
Zuwachs von 15 % gegenüber 2006.<br />
Im Jahr 2008 rechnet m<strong>an</strong> in Fr<strong>an</strong>kreich<br />
mit einem moderaten Rückg<strong>an</strong>g<br />
auf 380 000 Einheiten, für 2009 liegen<br />
erste Prognosen bei etwa 320 000<br />
Wohneinheiten.<br />
Wachstumsmarkt Fr<strong>an</strong>kreich<br />
Die Euroconstruct, ein 1975 gegründetes<br />
Forschungs- und Beratungsnetzwerk<br />
aus Instituten mit Knowhow<br />
im Bau- und Immobiliensektor,<br />
geht davon aus, dass der fr<strong>an</strong>zösische<br />
Wohnungsbau in den kommenden<br />
Jahren weit weniger stark von den<br />
Auswirkungen der Fin<strong>an</strong>zmarktkrise<br />
mikado 1-2.2009<br />
▴ Fr<strong>an</strong>kreich will<br />
seine CO 2 -Bil<strong>an</strong>z<br />
verbessern<br />
und setzt dabei<br />
auch auf<br />
Holz als Baustoff<br />
betroffen sein dürfte als <strong>an</strong>dere europäische<br />
Länder. Die fr<strong>an</strong>zösische<br />
Regierung strebt eine deutliche Verbesserung<br />
der CO 2 -Bil<strong>an</strong>z in der EU<br />
<strong>an</strong> und fördert in <strong>die</strong>sem Zusammenh<strong>an</strong>g<br />
den Holzbau als klimafreundliche<br />
Bauweise. Das macht Fr<strong>an</strong>kreich<br />
auch für deutsche Holzhaus<strong>an</strong>bieter<br />
zu einem interess<strong>an</strong>ten Markt, der<br />
einiges <strong>an</strong> Potenzial zu bieten hat.<br />
Grenznahe Abbundzentren, Zimmereien<br />
und Fertighausunternehmen<br />
liefern schon längst ihre Produkte<br />
ins benachbarte Fr<strong>an</strong>kreich – zumal<br />
sich das Preisgefüge innerhalb der<br />
EU inzwischen so verschoben hat,<br />
dass sie mit ihren Produkten durchaus<br />
konkurrenzfähig sind.
M<strong>an</strong>agement<br />
Auch bei den fr<strong>an</strong>zösischen Holzhausbauern<br />
verzeichnen Maschinenbauer<br />
wie <strong>die</strong> Weinm<strong>an</strong>n Holzbausystemtechnik<br />
aus dem schwäbischen<br />
Lonsingen bereits seit einigen Jahren<br />
eine Art Aufbruchstimmung. Jörg<br />
Groß, Leiter der Projektabteilung des<br />
schwäbischen Maschinenherstellers:<br />
„Die Zahl der Holzbaubetriebe und<br />
<strong>die</strong> Qualität ihrer Produkte nehmen<br />
in Fr<strong>an</strong>kreich kontinuierlich zu.“<br />
Holzbaust<strong>an</strong>dards legen zu<br />
An <strong>die</strong>ser Entwicklung sind zwei Aspekte<br />
bemerkenswert. Erstens: Die<br />
fr<strong>an</strong>zösischen Holzbaubetriebe haben<br />
ihre bauphysikalischen Hausaufgaben<br />
gemacht. Zwar liegen <strong>die</strong> Dämmstärken<br />
mit durchschnittlich 140 cm<br />
im Gefach noch deutlich niedriger als<br />
in Deutschl<strong>an</strong>d. Am Aufbau und <strong>an</strong><br />
der Ausführung der Elemente ist jedoch<br />
nichts auszusetzen. Gebaut wird<br />
in der Regel dampfdicht mit Dampfsperre<br />
und Mineralfaser, ein großer<br />
Teil der Elemente verlässt <strong>die</strong> Abbundhalle<br />
geschlossen oder zumindest<br />
mit Dampfsperre versehen und<br />
fertig isoliert. Womit <strong>die</strong> fr<strong>an</strong>zösischen<br />
St<strong>an</strong>dards deutlich besser sind<br />
als zum Beispiel <strong>die</strong> englischen. Die<br />
Engländern liefern zu etwa 90 Prozent<br />
offene, ungedämmte Elemente<br />
auf <strong>die</strong> Baustelle. Dachelemente sind<br />
allerdings in Fr<strong>an</strong>kreich ebenso eine<br />
Ausnahme wie in Engl<strong>an</strong>d.<br />
Zweitens: Die Holzbau-Entwicklung<br />
verlief in Fr<strong>an</strong>kreich sehr schnell.<br />
Viele Betriebe steigen gleich auf sehr<br />
hohem Niveau ein. Hamit Noura, Vertriebsleiter<br />
von Weinm<strong>an</strong>n Fr<strong>an</strong>ce:<br />
„Die fr<strong>an</strong>zösischen Holzhausbauer<br />
holen in ras<strong>an</strong>tem Tempo auf, viele<br />
kleine Produzenten stehen schon<br />
jetzt <strong>an</strong> der Schwelle zum Passivhaus.<br />
Auch der Anteil der hoch technisierten<br />
Unternehmen ist schon relativ<br />
groß.“ Noch mag es zutreffen, dass<br />
sich bei vielen Zimmereien <strong>die</strong> technische<br />
Ausstattung auf sehr niedrigem<br />
Niveau bewegt. Viele fertigen<br />
ihre Elemente zum Beispiel auf dem<br />
Hallenboden oder auf selbstgebauten<br />
Tischen. Allerdings nimmt gleichzeitig<br />
<strong>die</strong> Nachfrage nach hoch technisiertem<br />
Produktionsequipment stetig<br />
zu.<br />
▸ Regionalität: Die<br />
Vogesen<br />
gehören zu den<br />
klassischen<br />
Holzbaugebieten<br />
Fr<strong>an</strong>kreichs<br />
▸ Schnelle<br />
Fr<strong>an</strong>zosen: Der<br />
Baustoff Holz<br />
überzeugt<br />
bei immer mehr<br />
Projekten,<br />
ob Einzel- oder<br />
Reihenhaus<br />
Rund 20 Kunden aller Größenordnungen<br />
hat der Maschinenbauer<br />
derzeit in Fr<strong>an</strong>kreich. Die gelieferte<br />
Produktpalette reicht vom Einsteiger-Arbeitstisch<br />
bis zur kompletten<br />
Produktions<strong>an</strong>lage. Aktuell liegt <strong>die</strong><br />
Obergrenze der fr<strong>an</strong>zösischen Holzbaubetriebe<br />
bei etwa 250 Häusern<br />
im Jahr. In <strong>die</strong>ser Liga gibt es zurzeit<br />
allerdings nur eine knappe H<strong>an</strong>dvoll<br />
Betriebe in g<strong>an</strong>z Fr<strong>an</strong>kreich.<br />
Total umstrukturiert in nur<br />
fünf Jahren<br />
Die SOCOPA in Vagney (Departement<br />
Vosges) ist ein Holzbaubetrieb, der<br />
bereits seit einigen Jahren bei der<br />
Produktion auf Technisierung und<br />
Automatisierung setzt. Am Fuße der<br />
Vogesen gelegen, befindet sich das<br />
Unternehmen in einem der klassischen<br />
„Holzbaugebiete“ Fr<strong>an</strong>kreichs:<br />
Sie erstrecken sich <strong>an</strong> der Westfl<strong>an</strong>ke<br />
von den Pyrenäen über Aquitaine<br />
und Bordeaux bis zur Norm<strong>an</strong><strong>die</strong>.<br />
Auch Elsass-Lothringen, <strong>die</strong> fr<strong>an</strong>zösischen<br />
Alpen und <strong>die</strong> Vogesen zählen<br />
zu Hochburgen für den Baustoff<br />
Holz. Dort haben Holzhäuser (mit<br />
Fachwerk-, Block-, in jüngerer Zeit<br />
auch mit Holzrahmenkonstruktion)<br />
eine l<strong>an</strong>ge Tradition.<br />
1962 gegründet, stieg auch <strong>die</strong> SO-<br />
COPA nach ersten Erfahrungen in der<br />
Elementfertigung etwa sechs Jahre<br />
www.mikado-online.de 47
M<strong>an</strong>agement<br />
später in den Bau von Holzhäusern<br />
ein. Dieses Segment be<strong>die</strong>nte das Unternehmen<br />
etwa 30 Jahre l<strong>an</strong>g mit relativ<br />
bescheidenen Mitteln.<br />
Die Elemente wurden auf dem Hallenboden<br />
ausgelegt und m<strong>an</strong>uell gefertigt,<br />
<strong>die</strong> Stückzahl lag aber mit 80<br />
bis 90 Häusern im Jahr schon relativ<br />
hoch. In der Produktion sammelte der<br />
Betrieb in <strong>die</strong>sem Zeitraum wichtige<br />
Erfahrungen mit unterschiedlichen<br />
Materialien und Techniken.<br />
Gewerbliche Kunden wollen<br />
Vorfertigung<br />
Der Fertigungsst<strong>an</strong>dard liegt derzeit<br />
qualitativ leicht über dem fr<strong>an</strong>zösischen<br />
Durchschnitt. Die senkrechten<br />
Lasten werden in dem<br />
SOCOPA-W<strong>an</strong>daufbau durch eine<br />
150 mm starke Holzrahmenkonstruktion<br />
abgetragen. Dabei sorgt <strong>die</strong><br />
150 mm Mineralfaserdämmung in<br />
den Gefachen für <strong>die</strong> nötige Wärmedämmung.<br />
Nach innen schließt <strong>die</strong>se<br />
Konstruktion eine Dampfbremse<br />
plus 12,5 mm Gipsfaserplatte ab.<br />
Nach außen bietet das Unternehmen<br />
seinen Kunden eine Holzverschalung<br />
mit Hinterlüftung oder ein Wärmedämm-Verbundsystem<br />
mit Putz <strong>an</strong><br />
(siehe Zeichnungen unten).<br />
Gefertigt werden <strong>die</strong>se Elemente<br />
auf einer modernen Produktions<strong>an</strong>lage.<br />
Seit der Investition in <strong>die</strong> erste<br />
Arbeitsbrücke vor zehn Jahren wurde<br />
48<br />
Vorgehängte Holzfassade<br />
Platte<br />
10 mm<br />
Regenbahn<br />
Lattung<br />
27 mm<br />
Holzverschalung<br />
21 mm<br />
<strong>die</strong>se Linie in schneller Folge ausgebaut.<br />
Damals erlebte der Betrieb eine<br />
ras<strong>an</strong>te Wachstumsphase. Ein neues<br />
Bürogebäude entst<strong>an</strong>d, <strong>die</strong> kleine<br />
Halle mit Verladebereich erhielt eine<br />
impos<strong>an</strong>te Montagehalle als Anbau<br />
und das Unternehmen ging erstmals<br />
mit geschlossenen Elementen auf den<br />
Markt. Die Kapazität der SOCOPA<br />
stiegwährend der Umstrukturierung<br />
deutlich. Natürlich brauchte das Zeit,<br />
um z. B. eine adäquate CAD-Abteilung<br />
einzurichten, <strong>die</strong> Pl<strong>an</strong>ungs- und<br />
Arbeitsabläufe umzustellen und <strong>die</strong><br />
Mitarbeiter zu schulen.<br />
mikado 1-2.2009<br />
Dampfbremse<br />
Gipsfaserplatte<br />
12,5 mm<br />
Holzträger<br />
48 x 147<br />
Dämmung<br />
150 mm<br />
Putzfassade<br />
Platte<br />
10 mm<br />
Putzm<strong>an</strong>tel<br />
Putzträger<br />
Polystyrol<br />
30 mm<br />
Holzträger<br />
48 x 147 mm<br />
◂ Walter Mignot<br />
ist technischer<br />
Leiter der SOCOPA<br />
Holzbau<br />
Jeweils 16 Mitarbeiter produzieren<br />
heute auf <strong>die</strong>ser Anlage im Dreischichtbetrieb<br />
etwa 250 bis 300 Häuser<br />
im Jahr, wobei der Anteil der geschlossenen<br />
Elemente heute bei etwa<br />
50 Prozent liegt. Die Produkte gehen<br />
zu etwa 30 Prozent in den Wohnhausbau,<br />
70 Prozent ihrer Bauteile<br />
liefert <strong>die</strong> SOCOPA auf <strong>die</strong> Baustellen<br />
öffentlicher bzw. gewerblicher<br />
Auftraggeber. Walter Mignot, technischer<br />
Leiter bei der SOCOPA, sieht<br />
den Vorteil der produktionstechnischen<br />
Aufrüstung denn auch vor allem<br />
in <strong>die</strong>sem Bereich: „Dort haben<br />
wir Märkte, wo der Termindruck so<br />
groß ist, dass ein m<strong>an</strong>uell produzierender<br />
H<strong>an</strong>dwerker den Auftrag nicht<br />
in der gewünschten Zeit abwickeln<br />
k<strong>an</strong>n. Diesen Geschäftsbereich haben<br />
wir für uns durch <strong>die</strong> neue Produktions<strong>an</strong>lage<br />
erst erschlossen. Es ist<br />
auch der Bereich, in dem wir durch<br />
hohe St<strong>an</strong>dardisierung besonders gut<br />
mit der Anlage ver<strong>die</strong>nen, wenn wir<br />
zum Beispiel einem Großkunden 29<br />
Häuser liefern und <strong>die</strong> Nebenkosten<br />
pro Element entsprechend sinken.“<br />
Schnelle Rendite<br />
Gewerbliche Kunden interessieren<br />
sich besonders für geschlossene Elemente.<br />
Sie drücken aufs Tempo, um<br />
<strong>an</strong>gesichts hoher Fin<strong>an</strong>zierungskosten<br />
möglichst schnell Rendite zu erzielen.<br />
Private Bauherren bevorzugen<br />
Dämmung<br />
150 mm<br />
Dampfbremse<br />
Gipsfaserplatte<br />
12,5 mm
M<strong>an</strong>agement<br />
dagegen nach Auskunft Mignots <strong>die</strong><br />
offene Bauweise: „Viele haben Angst,<br />
bei geschlossenen Elementen nichts<br />
mehr ändern zu können. Bei offenen<br />
Elementen k<strong>an</strong>n der Bauherr <strong>die</strong><br />
Steckdosen nach Belieben verteilen,<br />
bei geschlossenen fühlt er sich nicht<br />
als Herr im eigenen Haus.“ Hinzu<br />
kommt, dass beim Haus<strong>an</strong>gebot alle<br />
Sub-Gewerke mit Preis gelistet werden.<br />
Die Versuchung für einen fr<strong>an</strong>zösischen<br />
Bauherren, den Elektriker<br />
aus dem Angebot herauszunehmen<br />
und den billigeren vor Ort mit der<br />
Installation zu beauftragen, ist also<br />
groß.<br />
Fr<strong>an</strong>zösische Ansichten<br />
Die Holzhausfirmen schützen ihre<br />
Konstruktionen vorsorglich mit<br />
vorinstallierten Leerrohren – in der<br />
Hoffnung, dass der Fremd-Elektriker<br />
d<strong>an</strong>n keine wichtigen Teile beschädigt.<br />
Eine fr<strong>an</strong>zösische Spezialität,<br />
<strong>die</strong> vielleicht nicht nur der Nachfrage<br />
geschuldet ist, sondern auch einen<br />
gewissen Entwicklungsbedarf bei<br />
den Holzbauunternehmen verdeutlicht:<br />
Noch sind <strong>die</strong> fr<strong>an</strong>zösischen<br />
Holzhausbauer nicht so fortschrittlich,<br />
um <strong>die</strong> Installationen so kundenorientiert<br />
zu pl<strong>an</strong>en und auszuführen,<br />
dass der Bauherr den Vorteil<br />
des Bauens mit geschlossenen Elementen<br />
erkennt und den Mehrwert<br />
entsprechend honoriert.<br />
▾ Der Grad der<br />
Vorfertigung<br />
entscheidet mit<br />
über <strong>die</strong><br />
Rentabilität<br />
Die Auffassungen fr<strong>an</strong>zösischer<br />
Holzhausbauer unterscheiden sich<br />
zuweilen von denen der deutschen<br />
Zimmerer. So hegt Walter Mignot<br />
Zweifel <strong>an</strong> den Kostenvorteilen einer<br />
hoch technisierten Produktions<strong>an</strong>lage<br />
– trotz der hohen Stückzahl und<br />
obwohl sich <strong>die</strong> Produktivität eines<br />
Mitarbeiters in der Fertigung etwa<br />
verdreifacht hat. „Wir produzieren<br />
im Kern zwar billiger, haben aber<br />
auch mehr Verwaltungs- und Pl<strong>an</strong>ungsaufw<strong>an</strong>d<br />
als ein Kleinbetrieb.<br />
Immerhin beschäftigen wir allein in<br />
der CAD-Abteilung schon zwölf Mitarbeiter.<br />
Deshalb k<strong>an</strong>n es durchaus<br />
sein, dass ein kleiner H<strong>an</strong>dwerker<br />
uns bei einer öffentlichen Ausschreibung<br />
unterbietet, wenn der Preis das<br />
Hauptkriterium ist.“<br />
Walter Mignot – auch <strong>die</strong>s wird<br />
hierzul<strong>an</strong>de auf Verwunderung stoßen<br />
– geht davon aus, dass der m<strong>an</strong>uell<br />
produzierende Dreim<strong>an</strong>n-Betrieb<br />
gleich hohe Qualität liefert wie eine<br />
industrielle Vorfertigung. So bleibt<br />
für ihn unterm Strich <strong>die</strong> kurze Produktionszeit<br />
das entscheidende Kriterium<br />
für Rentabilität.<br />
Wertschöpfung „à la fr<strong>an</strong>çaise“<br />
Eine Sichtweise, bei der möglicherweise<br />
<strong>die</strong> spezifische Wertschöpfung<br />
„à la fr<strong>an</strong>çaise“ eine zentrale Rolle<br />
spielt: Wenn bei etwa 50 Prozent<br />
der Bauprojekte <strong>die</strong> Produktionskette<br />
www.mikado-online.de 49
Mit der klaren Konzeption<br />
unserer Bauten, den durchdachten<br />
Systemlösungen, den hohen<br />
Qualitätsmaßstäben und<br />
der <strong>an</strong>sprechenden Architektur<br />
haben wir viele Kunden<br />
überzeugt.<br />
Individuelle Gesamtlösungen<br />
für jeden Anspruch,<br />
kostenbewusstes Bauen…<br />
…weitere Vorteile,<br />
<strong>die</strong> für uns sprechen.<br />
Maßgebend bei der Reithallenpl<strong>an</strong>ung<br />
sind auch <strong>die</strong><br />
individuellen Kundenwünsche,<br />
<strong>die</strong> jede Reithalle zu einem<br />
einmaligen Einzelobjekt werden<br />
lassen.<br />
Brüninghoff<br />
50<br />
Holzleimbau<br />
Zimmerei<br />
Kompetenz Beton- und Stahlbau<br />
im Fertigbauteile<br />
Hallenbau<br />
Schlüsselfertiges Bauen<br />
Brüninghoff GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 14<br />
46359 Heiden/Westfalen<br />
Postfach 11 63<br />
46355 Heiden/Westfalen<br />
Tel. +49 (0) 28 67/9739-0<br />
Fax +49 (0) 28 67/9739-900<br />
Internet: www.brueninghoff.de<br />
E-Mail: info@brueninghoff.de<br />
mikado 1-2.2009<br />
M<strong>an</strong>agement<br />
für den Holzhausbauer mit der Aufstellung<br />
der offenen Elemente auf<br />
der Baustelle endet und Fremdfirmen<br />
das Dämmen und Bepl<strong>an</strong>ken übernehmen,<br />
ist <strong>die</strong> Wertschöpfung für<br />
den Produzenten sehr gering. Das bedeutet<br />
zum einen, dass Verwaltungs-<br />
und Pl<strong>an</strong>ungskosten weit mehr zu<br />
Buche schlagen als bei einem höheren<br />
Vorfertigungsgrad. Zum <strong>an</strong>deren<br />
k<strong>an</strong>n der fr<strong>an</strong>zösische Produzent<br />
nicht wie sein deutscher Kollege mit<br />
einem höheren Vorfertigungsgrad <strong>die</strong><br />
Montagekosten auf der Baustelle sparen,<br />
weil <strong>die</strong> Montage nur zu einem<br />
Bruchteil in seinen Aufgabenbereich<br />
fällt. Zuerst müsste er <strong>die</strong> Fertigstellung<br />
der Elemente in seinen eigenen<br />
Leistungskatalog integrieren. Unter<br />
<strong>die</strong>sen Rahmenbedingungen rechnet<br />
sich <strong>die</strong> Automatisierung der Produktion<br />
erst bei viel höheren Stückzahlen<br />
als in Deutschl<strong>an</strong>d.<br />
Zimmerer denken um<br />
Allerdings kommt in <strong>die</strong>sem Punkt<br />
Bewegung in den fr<strong>an</strong>zösischen<br />
Markt. Die SOCOPA selbst ist ein gutes<br />
Beispiel dafür, dass parallel zur<br />
Aufrüstung der Produktions<strong>an</strong>lagen<br />
<strong>die</strong> Nachfrage nach geschlossenen<br />
Elementen auf dem Vormarsch ist.<br />
Der Holzbaubetrieb steigerte sich von<br />
0 auf 50 Prozent in nur zehn Jahren.<br />
Inzwischen setzt in vielen fr<strong>an</strong>zösischen<br />
Zimmereien ein Umdenken ein.<br />
▴ Mit einer<br />
höheren Kapazität<br />
zu größeren<br />
Aufträgen –<br />
<strong>die</strong>sen Weg gehen<br />
Holzbauer<br />
in Fr<strong>an</strong>kreich<br />
Walter Mignot begrüßt den „Kompetenztr<strong>an</strong>sfer<br />
von der Baustelle in <strong>die</strong><br />
Werkhalle, weil es uns dadurch gelungen<br />
ist, mehr Gewerke in unseren<br />
Leistungsumf<strong>an</strong>g zu integrieren. Das<br />
macht uns unabhängig von Fremdfirmen,<br />
und <strong>die</strong> Hausmontage verläuft<br />
viel schneller.“<br />
Technik sichert Vorteile<br />
Der ursprüngliche Impuls, <strong>die</strong> Produktion<br />
zu automatisieren und so<br />
<strong>die</strong> Kapazität zu erhöhen, um <strong>an</strong><br />
Großaufträge zu kommen, krempelt<br />
im Ergebnis den gesamten Holzbau<br />
Fr<strong>an</strong>kreichs um. Wenn <strong>die</strong> fr<strong>an</strong>zösischen<br />
Holzbauer <strong>die</strong> guten Rahmenbedingungen<br />
nutzen und technische<br />
Entwicklungen in Marktvorteile umsetzen,<br />
d<strong>an</strong>n steht einem steigenden<br />
Markt<strong>an</strong>teil im Wohnbau nichts im<br />
Weg. Dr. Joachim Mohr, Tübingen ▪<br />
Kontakt<br />
SOCOPA Construction Bois<br />
F-88125 Vagney<br />
www.construction-socopa.fr<br />
Weinm<strong>an</strong>n<br />
Holzbausystemtechnik GmbH<br />
D-72813 St. Joh<strong>an</strong>n-Lonsingen<br />
www.weinm<strong>an</strong>n-partner.de<br />
FOTOS: DR. MOHR/SOCOPA
Erfolgreiche und innovative Unternehmen<br />
stehen mit der Öffentlichkeit<br />
im Dialog. Wenn alle<br />
Anbieter ein gutes Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis haben, bekommen <strong>die</strong> Betriebe<br />
am ehesten Aufträge, <strong>die</strong> auch<br />
als leistungsfähig bek<strong>an</strong>nt sind.<br />
Die Me<strong>die</strong>nstrategie:<br />
Erfolg ist kein Zufall<br />
Das ist berichtenswert: Ein toller<br />
Auftrag, eine innovative Weiterbildungsmethode<br />
für <strong>die</strong> Belegschaft,<br />
ein sp<strong>an</strong>nendes Kooperationsprojekt<br />
mit der örtlichen Hauptschule. Wer<br />
nichts Besonderes macht, ist keine<br />
Nachricht wert. Neue Ideen und Exklusivität<br />
sind gefragt. Damit bringen<br />
Sie sich ins Gespräch und überzeugen<br />
g<strong>an</strong>z nebenbei <strong>die</strong> Hausb<strong>an</strong>k<br />
von Ihrer Kreditwürdigkeit. Zur Me<strong>die</strong>nstrategie<br />
gehören auch <strong>die</strong> richtigen<br />
Adressen (Presseverteiler) und<br />
der richtige Zeitpunkt (Pl<strong>an</strong>ung).<br />
M<strong>an</strong>agement Büro kompakt<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Pressearbeit erhöht <strong>die</strong> Marktch<strong>an</strong>cen<br />
Erfolgreiche Unternehmen stehen in ständigem Kontakt mit den Me<strong>die</strong>n. Regelmäßige<br />
positive Schlagzeilen machen interess<strong>an</strong>t und bek<strong>an</strong>nt, vertrauens- und kreditwürdig.<br />
Unternehmen: PR ist Chefsache<br />
Wenn Sie nicht davon überzeugt<br />
sind, dass gute Pressearbeit Erfolg<br />
verspricht, d<strong>an</strong>n lassen Sie es sein.<br />
Wenn Sie erahnen, welche Ch<strong>an</strong>cen<br />
sich Ihnen hierdurch bieten, d<strong>an</strong>n<br />
thematisieren Sie „Pressearbeit“ regelmäßig.<br />
„Vermarkten“ Sie Erfolge<br />
wie eingeführtes Controlling, erfolgreiche<br />
Lehrlinge oder zufriedene<br />
Kunden. Denken Sie <strong>an</strong> den Nutzen<br />
für mögliche Leser.<br />
Die Schnittstelle: Journalisten<br />
neugierig machen<br />
Pflegen Sie Kontakt mit Journalisten,<br />
<strong>die</strong> Sie bei der Lossprechungsfeier<br />
Ihrer Kammer, im Gemeinderat<br />
oder beim Neujahrsempf<strong>an</strong>g Ihres<br />
Sportvereins finden können. Ermitteln<br />
Sie, welcher Redakteur thematisch<br />
(Wirtschaft) oder territorial<br />
(Stadt oder Kreis) für Sie zuständig<br />
▴ Öffentlichkeitsarbeit<br />
hilft,<br />
den eigenen<br />
Betrieb<br />
erkenn- und<br />
unterscheidbar<br />
zu machen<br />
ist, und fragen Sie ihn, ob er Infos<br />
lieber per Fax, E-Mail oder Telefon<br />
haben will.<br />
Der Pressetext:<br />
Wie Nachrichten aufgebaut sind<br />
Besuchen Sie ein Presseseminar, das<br />
m<strong>an</strong>che Volksb<strong>an</strong>ken, Kreissparkassen<br />
oder Innungskr<strong>an</strong>kenkassen<br />
(kostenlos) <strong>an</strong>bieten, oder org<strong>an</strong>isieren<br />
Sie über Ihren Verb<strong>an</strong>d/Kammer<br />
selbst eines. Redakteure ertrinken<br />
fast in Informationen. Deshalb<br />
müssen bereits Ihre ersten Sätze der<br />
Einladung oder des Pressetextes den<br />
Kern einer interess<strong>an</strong>ten Nachricht<br />
bieten. Dasselbe gilt für das Telefonat,<br />
sonst werden Sie rasch abgewimmelt<br />
und allenfalls als „nervig“<br />
wahrgenommen.<br />
Die Tipps: Der Beginn einer<br />
erfolgreichen Pressearbeit<br />
Sol<strong>an</strong>ge Sie nur <strong>an</strong> Ihre (preisgünstige)<br />
PR denken, werden Sie nur mäßigen<br />
Erfolg haben. Denken Sie in<br />
den Kategorien von Journalisten und<br />
helfen Sie, ihr Lokalblatt oder Fachmagazin<br />
interess<strong>an</strong>ter zu gestalten.<br />
Dazu gehört Offenheit, damit sich der<br />
Redakteur nicht nur benutzt fühlt. Erzählen<br />
Sie ihm auch mal „Geschichten“,<br />
z.B. wie Sie mit der schlechten<br />
Zahlungsmoral Ihrer Kunden umgehen<br />
oder wie Sie Ihre Mitarbeiter zu<br />
mehr Serviceorientierung bringen.<br />
Das Fazit: Gut Ding’ will Weil<br />
Bei all Ihrem Engagement sollten Sie<br />
bedenken, dass Öffentlichkeitsarbeit<br />
in der Regel erst l<strong>an</strong>gfristig wirkt.<br />
Leonhard Fromm, Göppingen<br />
www.der-Me<strong>die</strong>nberater.de ▪<br />
www.mikado-online.de 51<br />
ANDREEA MANCIU, ISTOCKPHOTO.COM
Kindergarten<br />
52<br />
Architektur<br />
Kids stehen auf Geometrie<br />
Ist vom neuen Kindergarten <strong>die</strong> Rede, sprechen <strong>die</strong> Bewohner<br />
im schwäbischen Deizisau vom „UFO“. Die auffällige geometrische<br />
Form des Holzgebäudes entst<strong>an</strong>d, als <strong>die</strong> Architekten den Entwurf<br />
für ein neues Wohngebiet entwickelten.<br />
mikado 1-2.2009
Architektur<br />
▴ Warm, hell,<br />
beruhigend klare<br />
Linien – so<br />
macht ein Kindergarten<br />
Spaß<br />
▸ Die Holz-Alu-<br />
Fassade stammt<br />
aus Schwaben<br />
Architektur<br />
Das Kinderhaus liegt <strong>an</strong><br />
einem mit Streuobstbäumen best<strong>an</strong>denen<br />
H<strong>an</strong>g. Die elliptische Form<br />
bietet ringsherum viel Platz und immer<br />
neue Perspektiven. Bei der Entwicklung<br />
dachten <strong>die</strong> Stuttgarter Architekten<br />
John Burkle und Andreas<br />
Hahnem<strong>an</strong>n <strong>an</strong> ein „(T)Raumschiff“,<br />
das den Kindern Raum „für Träume,<br />
Begeisterung und Freude ohne verkitschte<br />
Fassaden“ lässt.<br />
Erhellende Einsichten<br />
Bei der Annäherung von Süden fallen<br />
neben der schlichten Holzfassade<br />
eine Rampe und zwei Treppen<br />
auf, <strong>die</strong> das Gebäude wie ein Raumschiff<br />
aus seinem Obergeschoss<br />
auf <strong>die</strong> Obstwiese ausgefahren hat.<br />
Sie fungieren nicht nur als Flucht-<br />
wege, sondern <strong>die</strong>nen als g<strong>an</strong>z normale<br />
Zugänge für <strong>die</strong> Gruppenräume<br />
im Obergeschoss. Die beiden <strong>an</strong>deren<br />
Gruppen im Erdgeschoss können<br />
ebenfalls direkt in den Garten gel<strong>an</strong>gen.<br />
Zurück ins Haus kommen <strong>die</strong><br />
Kinder d<strong>an</strong>n durch <strong>die</strong> sog. „Matschschleusen“.<br />
Die Gruppenbereiche bestehen aus<br />
zwei Spiel- und Bastelräumen samt<br />
Kuschelecke, Schlafraum und den<br />
S<strong>an</strong>itärräumen. Eine zentrale elliptische<br />
Halle im Gebäudeinnern verbindet<br />
<strong>die</strong> Räume und bringt über<br />
ein knapp 16 m l<strong>an</strong>ges Oberlicht<br />
sehr viel Licht ins Gebäudeinnere.<br />
Als multifunktionaler Raum lädt <strong>die</strong><br />
Halle zum Mittagessen ebenso ein<br />
wie zu Versammlungen und Ver<strong>an</strong>staltungen.<br />
Die innere Ellipse wurde<br />
leicht nach Norden verschoben,<br />
um den Gruppenräumen im Süden<br />
mehr Tiefe zu verleihen. Im Norden<br />
befinden sich <strong>die</strong> Nebenräume, z.B.<br />
Werkatelier, Mitarbeiterzimmer und<br />
Küche sowie der Haupteing<strong>an</strong>g.<br />
Die Dachneigung von 5,7° schafft<br />
eine Raumhöhe über der hohen Seite<br />
des Umg<strong>an</strong>gs zwischen 2,30 m und<br />
2,50 m, über der niedrigen Seite nur<br />
1,70 m bis 1,90 m. An der niedrigsten<br />
Stelle haben <strong>die</strong> Architekten ein<br />
4 m breites Fenster eingesetzt. So<br />
können <strong>die</strong> Kinder beobachten, wer<br />
eine Etage tiefer durch <strong>die</strong> Eing<strong>an</strong>gstür<br />
kommt. Eine frei tragende Brücke<br />
verbindet <strong>die</strong> beiden Seiten.<br />
Geniale Geometrie<br />
Schon bei den ersten Pl<strong>an</strong>ungen hatten<br />
sich <strong>die</strong> Architekten auf Holz als<br />
Baumaterial geeinigt. Die notwendige<br />
enge Rasterung für den Bau der<br />
Ellipse machen elementierte Brettsperrholztafeln<br />
möglich. Sie bestehen<br />
aus Schichten kreuzweise <strong>an</strong>geordneter<br />
Fichtenholzlagen, innen<br />
135 mm stark, außen 95 mm mit<br />
120 mm Dämmung. Für <strong>die</strong> Wände<br />
in der Halle wurden zum Teil gekrümmte<br />
Elemente gefertigt. Die <strong>an</strong>spruchsvolle<br />
Geometrie realisierten<br />
www.mikado-online.de 53
Architektur<br />
Pl<strong>an</strong>er und Holzbauer u. a. mit Massivholzdecken<br />
(Lignotrend) und mit<br />
einem Holz-Aluminium-Fassadensystem<br />
(esco).<br />
Astreine Ausführung<br />
Die 625 mm breiten Deckenelemente<br />
sind 293 mm hoch und bei <strong>die</strong>sem<br />
Projekt bis zu 15 m l<strong>an</strong>g. Der<br />
schwäbische Brettsperrholzhersteller<br />
zählt Bauteile mit raumakustischer<br />
Funktion, <strong>die</strong> gleichzeitig hohe<br />
Anforderungen <strong>an</strong> Feuerwiderst<strong>an</strong>d<br />
und Trittschallschutz erfüllen, zu<br />
seinem St<strong>an</strong>dardprogramm. Die Gebäudegeometrie<br />
erforderte geneigte<br />
Schräg- und Rundschnitte sowie<br />
eine spezielle stirnseitige Profilierung<br />
<strong>an</strong> den Elementen, <strong>die</strong> letztlich<br />
nur im computergesteuerten Abbund<br />
exakt realisiert werden konnten.<br />
Mit Schattenfugen und Ausblattungen<br />
wurden <strong>die</strong> Anschlüsse<br />
optisch <strong>an</strong>sprechend und zugleich<br />
schallschutztechnisch günstig gestaltet.<br />
Die Pl<strong>an</strong>ung der Haustechnik<br />
erfolgte frühzeitig und H<strong>an</strong>d in<br />
H<strong>an</strong>d mit den <strong>an</strong>deren Projektbeteiligten,<br />
sodass nahezu alle quer verlaufenden<br />
Kabelk<strong>an</strong>äle, Durchführungen<br />
und Öffnungen für Leuchten<br />
und Elektro<strong>an</strong>schlüsse bereits in den<br />
W<strong>an</strong>d- und Deckenelementen <strong>an</strong>gebracht<br />
werden konnten.<br />
54<br />
Die streifenförmigen Decken- und<br />
Dachelemente wurden quer zur Ellipse<br />
von innen nach außen verlegt.<br />
Die feine Akustikstruktur mit 4 mm<br />
Fuge und 12 mm Leiste in Weißt<strong>an</strong>ne<br />
verleiht der Decke eine ruhige,<br />
gleichmäßige Ausrichtung. Das<br />
Material ist astrein, was <strong>die</strong>sen Eindruck<br />
zusätzlich unterstützt. Eingesetzt<br />
wurden <strong>die</strong> neuen sog. „BV-<br />
Elementquerschnitte“. Eine neue<br />
Fertigungstechnik macht bauaufsichtlich<br />
zugelassene Elemente bis<br />
435 mm Höhe möglich.<br />
Auf <strong>die</strong> Elemente im Kinderhaus<br />
wirken nicht nur hohe Flächenlasten:<br />
Die Galerie, <strong>die</strong> über der zentralen<br />
Halle 2 m auskragt, ist hinsichtlich<br />
der Belastung als Flur einzustufen<br />
und erfährt u.a. zusätzliche Lasten<br />
aus der Brücke. Die Tragwerkspl<strong>an</strong>er<br />
blieben für <strong>die</strong> wenigen erforderlichen<br />
lokalen Verstärkungen ausschließlich<br />
beim Material Holz.<br />
Den Empfehlungen der neuen<br />
Holzbaunorm folgend, wurde für<br />
das mit 6,30 m am weitesten gesp<strong>an</strong>nte<br />
Deckenfeld ein Nachweis<br />
gegen Schwingen geführt. Auf der<br />
Nordseite wurde <strong>die</strong> Deckenebene<br />
bis zur Hälfte in <strong>die</strong> hohen Nebenräume<br />
eingezogen, um den Galerie-<br />
Kragarm auszugleichen. Die deckengleiche<br />
Ausführung, <strong>die</strong> fast überall<br />
mikado 1-2.2009<br />
▴ Die Farbgebung<br />
setzt auf<br />
warme Töne<br />
▾ Linoleum,<br />
Fliesen und Stahl<br />
passen<br />
stimmig zum Holz<br />
realisiert werden konnte, lässt <strong>die</strong><br />
R<strong>an</strong>dunterzüge im Tragwerk optisch<br />
verschwinden. An der Galerie<br />
schließt ein gebogener BS-Holzträger<br />
den Deckenr<strong>an</strong>d ab.<br />
Schicke Schale<br />
Eine vertikal montierte Lärchen-<br />
Stülpschalung mit Holz-Alu-Fenstern<br />
bekleidet <strong>die</strong> Nord-, West- und<br />
Ostseite. Die Pfosten-Riegel-Konstruktion<br />
der Südfassade öffnet sich<br />
auf g<strong>an</strong>zer Höhe zum Garten hin.<br />
Dafür wählten Burkle und Hahnem<strong>an</strong>n<br />
eine Holz-Aluminium-Fassadenlösung,<br />
<strong>die</strong> ebenfalls von einem<br />
schwäbischen Hersteller kommt (Fa.<br />
esco, Ditzingen). Das System zeichnet<br />
eine gesicherte Wasserführung<br />
aus, <strong>die</strong> speziell auf Holzkonstruktionen<br />
abgestimmt ist und eine Ansichtsbreite<br />
von nur 50 mm besitzt.<br />
Große, fest verglaste Felder und Terrassentüren<br />
strukturieren <strong>die</strong> Gebäudefassade<br />
ebenso wie kleine Kippfenster.<br />
Ursula Rothe-Klaiber / cm,<br />
Filderstadt ▪<br />
LIGNOTREND/STRAUSS
Obergeschoss<br />
Erdgeschoss<br />
Schnitt A-A<br />
Architektur J<strong>an</strong>uar – Februar 2009<br />
A<br />
A<br />
A<br />
A<br />
Steckbrief<br />
Bauprojekt:<br />
Kinderhaus Deizisau<br />
D-73779 Deizisau<br />
Baujahr: 2008<br />
Architekten:<br />
Burkle und Hahnem<strong>an</strong>n<br />
D-70180 Stuttgart<br />
www.burkle-hahnem<strong>an</strong>n.com<br />
Tragwerkspl<strong>an</strong>er:<br />
IP Weber Grauer Holl<br />
D-70597 Stuttgart<br />
www.ipwgh.de<br />
Holzbau:<br />
Holzbau Pfeiffer GmbH<br />
D-07368 Remptendorf<br />
www.holzbau-pfeiffer.com<br />
Deckenabbund:<br />
Holzbau Am<strong>an</strong>n GmbH<br />
D-79809 Weilheim-B<strong>an</strong>nholz<br />
www.holzbau-am<strong>an</strong>n.de<br />
Decken:<br />
Lignotrend-Brettsperrholzelemente<br />
Ligno Rippe Akustik alpha Z1<br />
(Weißt<strong>an</strong>ne astrein), 293 mm<br />
hoch<br />
Dach:<br />
Lignotrend-Brettsperrholzelemente<br />
Ligno Rippe Q3 Akustik alpha<br />
(Weißt<strong>an</strong>ne astrein),<br />
208 mm hoch<br />
Wände:<br />
Massivholzelemente;<br />
Holz-Alu-Fassade (Fa. esco)<br />
www.mikado-online.de 55<br />
ZEICHNUNGEN: BURKLE UND HAHNEMANN; IP WEBER, LIGNOTREND
Detail (Schnitt A-A)<br />
56<br />
Architektur J<strong>an</strong>uar – Februar 2009<br />
mikado 1-2.2009<br />
Dachaufbau (außen nach innen)<br />
Extensive Begrünung<br />
Substratmischung<br />
Filtervlies<br />
Drainschicht h = 25 mm<br />
Schutz- und Wasserspeichermatte<br />
Gummigr<strong>an</strong>ulatmatte<br />
Bituminöse Abdichtung, 2-lagig, G 200 S4, PV 200, bes<strong>an</strong>det 10 mm<br />
Stichsparren 12/12, e = nach Erfordernissen, dazwischen Wärmedämmung 120 mm, WLG 040<br />
Dampfsperre, V60S4+AL 0.1, 4 mm<br />
Holzfaserplatte d = 5 mm<br />
Deckenuntersicht Akustik-Rillung<br />
Befestigung der Deckenelemente Befestigung der Dachelemente auf den Wänden<br />
Massivholzw<strong>an</strong>d 135 mm (Leno)<br />
BMF-Winkel 70 mit Rippe<br />
e = 1,50 m, versetzt<br />
Stahlblech 550/50/5 mm<br />
S235JR<br />
6 Selbstbohrende Stahldübel<br />
SFS WS-T-5,0x93<br />
innen<br />
216<br />
Dachneigung 5,7°<br />
außen<br />
6<br />
Dachelement (Lignotrend) MDF-Platte 6 mm<br />
Akustikprofilierung<br />
Massivholzw<strong>an</strong>d 85 mm<br />
(Leno)<br />
37<br />
85
Messe<br />
BAU 2009<br />
Holz, so weit das Auge reicht<br />
Es ist wieder so weit: In der Woche vom 12. bis 17. J<strong>an</strong>uar 2009 findet in München<br />
<strong>die</strong> größte europäische Baufachmesse statt. Auf <strong>die</strong> Besucher warten 1800 Aussteller und<br />
ein umf<strong>an</strong>greiches Rahmenprogramm.<br />
Einen umfassenden Blick über aktuelle<br />
Trends und Entwicklungen<br />
im Baugewerbe liefert <strong>die</strong> BAU<br />
auch 2009. Das riesige Angebot ist<br />
nach Baustoffen, Produkten und Themen<br />
gegliedert. Der neue Untertitel<br />
„Architektur, Materialien, Systeme“<br />
zeigt das Anliegen der Ver<strong>an</strong>stalter,<br />
Pl<strong>an</strong>ung und technischer Umsetzung<br />
gleichermaßen zu zeigen.<br />
Über 200 000 Besucher werden sich<br />
<strong>an</strong> den sechs Messetagen in den 17<br />
Messehallen drängen. Die sind schon<br />
seit mehr als einem Jahr komplett<br />
▾ Das Top-Ereignis<br />
der Bau-<br />
br<strong>an</strong>che wird mit<br />
1800 Austellern<br />
und zahl-<br />
reichen Ver<strong>an</strong>staltungen<br />
200 000 Besucher<br />
<strong>an</strong>ziehen<br />
ausgebucht. 1800 Aussteller aus 40<br />
Ländern sind zwar weniger als bei<br />
der BAU 2007, aber das liegt dar<strong>an</strong>,<br />
dass <strong>die</strong>smal viele größere Flächen<br />
wollten.<br />
Der Holzbau spielt natürlich auch<br />
<strong>die</strong>ses Jahr eine wichtige Rolle. Messebesucher<br />
werden gleich in sechs<br />
Hallen fündig: Um konstruktiven<br />
Holzbau, um Innenausbau und um<br />
Holzwerkstoffe geht es in Halle B5.<br />
Dachbaustoffe und Dachfenster sind<br />
in Halle A3 zu sehen. Die Hallen B4,<br />
C3 und C4 zeigen Türen und Fenster.<br />
Und in der Halle B6 sind Fußbodenbeläge<br />
zu sehen.<br />
Wie auch schon in den letzten<br />
Jahren informieren der Holzabsatzfonds<br />
und <strong>die</strong> Deutsche Gesellschaft<br />
für Holzforschung (DGfH) über Möglichkeiten<br />
und Perspektiven des Baustoffs<br />
Holz – <strong>die</strong>smal in Halle C3.<br />
Sie zeigen dort unter <strong>an</strong>derem <strong>die</strong><br />
Ausstellung zum großen Forschungsprojekt<br />
„Holzbau der Zukunft“. Hoch<br />
aufragende Holzstapel <strong>die</strong>nen als unübersehbares<br />
Signal und atmosphärisch<br />
dichte Kulisse.<br />
Am Mittwoch, dem 14. J<strong>an</strong>uar, lädt<br />
der „Informations<strong>die</strong>nst Holz“ zu seiner<br />
kostenfreien Fachtagung „Baustoff<br />
Holz: nachhaltig 3 “ in das Internationale<br />
Congress Center München<br />
(ICM) ein. Die Ver<strong>an</strong>staltung geht der<br />
Frage auf den Grund, was nachhaltiges<br />
Bauen für den Pl<strong>an</strong>ungsalltag<br />
konkret bedeutet, welchen Kriterien<br />
und sich daraus entwickelnden Aufgaben<br />
sich Bauunternehmer, Pl<strong>an</strong>er<br />
und Bauherren heute stellen müssen<br />
und welches Potenzial der Baustoff<br />
Holz dafür bereitstellt. Fünf namhafte<br />
Experten referieren darüber und geben<br />
praktische Hilfestellungen.<br />
www.mikado-online.de 57<br />
MESSE MüNCHEN<br />
Messedaten<br />
Termin:<br />
Montag 12. J<strong>an</strong>uar bis<br />
Samstag 17. J<strong>an</strong>uar 2009<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag 9–18 Uhr<br />
Samstag 9–17 Uhr<br />
Ver<strong>an</strong>staltungsort:<br />
Neue Messe München<br />
D-81823 München<br />
Internetauftritt:<br />
www.bau-muenchen.com<br />
Eintrittspreise:<br />
Tageskarte: 28 Euro<br />
2-Tageskarte: 38 Euro<br />
Dauerkarte: 53 Euro<br />
Schüler, Studenten: 15 Euro<br />
Gruppenkarte: 18 Euro/Person<br />
Ermäßigung beim Online-Kauf!
Messe<br />
WEKA-H<strong>an</strong>dwerk in Halle A4, St<strong>an</strong>d 509<br />
Multimediale Fachinformationslösungen für Bauh<strong>an</strong>dwerker stellt WEKA<br />
MEDIA vor. Neben den klassischen Software- und Printprodukten liegt<br />
der Schwerpunkt auf den Softwarelösungen des neuen Internet-Portals<br />
„H<strong>an</strong>dwerk live“. An den beiden H<strong>an</strong>dwerker-Tagen ver<strong>an</strong>staltet WEKA<br />
MEDIA fünf praxisorientierte Seminare:<br />
Freitag, 16.01.2009, 9:30 – 12:30 Uhr<br />
Störungen im Bauablauf nach VOB<br />
Freitag, 16.01.2009, 12:30 – 15:30 Uhr<br />
Ausschreiben und Abrechnen von Bauleistungen nach der neuen VOB<br />
Freitag, 16.01.2009, 15:30 – 17:30 Uhr<br />
Einführung „H<strong>an</strong>dwerk live“ – Online vom Angebot zur Rechnung<br />
Samstag, 17.01.2009, 9:30 – 13:00 Uhr<br />
EFB-Preis-Formblätter – Richtiges Ausfüllen nach Vergabeh<strong>an</strong>dbuch<br />
Samstag, 17.01.2009, 13:00 – 16:30 Uhr<br />
EnEV kompakt<br />
Alle Vorträge finden statt im Konferenzraum A51, Halle A5, 1.OG.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung: www.weka.de/bau2009<br />
Bau 2009 in Kürze<br />
Halle C3: Sonderschau<br />
„Holzbau der<br />
Zukunft“ & mikado<br />
Halle C2: Forum „Zukunft<br />
des Bauens“<br />
Halle B0: Forum „Praxis<br />
Altbau“<br />
Halle B3: Ausstellung<br />
„Solarhorizonte“<br />
Halle A3: Dachbaustoffe,<br />
Dachfenster<br />
Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau<br />
58 mikado 1-2.2009<br />
Hallen B4, C3, C4: Türen,<br />
Fenster<br />
Halle A4: Sonderschau<br />
„Barrierefreies Bauen“,<br />
WEKA-H<strong>an</strong>dwerk & mikado<br />
Quer durch alle Ausstellungshallen<br />
und Ver<strong>an</strong>staltungssäle ziehen<br />
sich <strong>die</strong> drei Leitthemen <strong>die</strong>ser Messe.<br />
Das sind <strong>die</strong> Themen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> größten<br />
Wachstumspotenziale besitzen:<br />
„Energieeffizientes Bauen“, „Bauen<br />
im Best<strong>an</strong>d“ und „Barrierefreies Bauen“.<br />
Zu denen gibt es ein umf<strong>an</strong>greiches<br />
Rahmenprogramm.<br />
Bereits zum Messeauftakt am Montag,<br />
dem 12. J<strong>an</strong>uar, findet im großen<br />
Auditorium des ICM der große Kongress<br />
„Bauen für Zukunft“ statt, den<br />
Bundesbauminister Wolfg<strong>an</strong>g Tiefensee<br />
mit einem Vortrag eröffnet. Ihm<br />
folgen unter <strong>an</strong>derem <strong>die</strong> Symposien<br />
„Bauen – Energie – Klima“ am<br />
13. J<strong>an</strong>uar und „Energie und Nachhaltigkeit“<br />
am 14. J<strong>an</strong>uar – beide<br />
ebenfalls im ICM.<br />
Die energetische S<strong>an</strong>ierung ist natürlich<br />
auch ein Schwerpunktthema<br />
beim „Bauen im Best<strong>an</strong>d“. In Halle B0<br />
gibt es dazu das große Forum „Praxis<br />
Halle B5: Konstruktiver Holzbau,<br />
Innenausbau, Holzwerkstoff,<br />
Holzabsatzfonds<br />
& Informations<strong>die</strong>nst Holz<br />
Halle B6: Fußbodenbeläge
Messe<br />
Altbau“ mit Ausstellungen und über<br />
50 Vorträgen <strong>an</strong> allen sechs Messe-<br />
tagen. Das Bundesbauministerium<br />
präsentiert hier seine „Forschungsinitiative<br />
Zukunft Bau“ und am 12. J<strong>an</strong>uar<br />
werden <strong>die</strong> Gewinner des Wettbewerbs<br />
„Preis für Produktinnovation<br />
Praxis Altbau“ ausgezeichnet.<br />
In Halle A4 zeigt <strong>die</strong> Initiative<br />
„Leben ohne Barrieren“ eine große<br />
Sonderschau zum Thema „Barrierefreies<br />
Bauen“. Zu sehen sind vorbildliche<br />
Wohnraumlösungen und neue<br />
Produkte, <strong>die</strong> speziell für Menschen<br />
mit körperlichen Beeinträchtigungen<br />
entwickelt wurden. Außerdem<br />
werden kompetente Beratungen <strong>an</strong>geboten.<br />
Die letzten beiden Messetage stehen<br />
d<strong>an</strong>n schon traditionell g<strong>an</strong>z im<br />
Zeichen des H<strong>an</strong>dwerks. So bietet<br />
beispielsweise das Deutsche H<strong>an</strong>dwerksblatt<br />
<strong>an</strong> <strong>die</strong>sem Freitag und<br />
Samstag für verschiedene Br<strong>an</strong>chen<br />
spezielle und jeweils zwei Stunden<br />
dauernde Rundgänge zu ausgewählten<br />
Ausstellern <strong>an</strong>, auf denen Experten<br />
<strong>die</strong> Vorteile und Bedeutung neuer<br />
Produkte für <strong>die</strong> künftige berufliche<br />
Tätigkeit erläutern. WEKA MEDIA<br />
ver<strong>an</strong>staltet praxisorientierte Seminare<br />
zu wichtigen Themen.<br />
„Holzbau der Zukunft“ in Halle C3, St<strong>an</strong>d 500<br />
mikado ist selbstverständlich auch<br />
auf der BAU 2009 vertreten – <strong>an</strong> allen<br />
sechs Messetagen und gleich <strong>an</strong><br />
zwei verschiedenen Ständen: zum<br />
einen bei WEKA-H<strong>an</strong>dwerk in Halle<br />
A4 und zum <strong>an</strong>deren bei der Deutschen<br />
Gesellschaft für Holzforschung<br />
in Halle C3. gh ▪<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Holzforschung (DGfH) präsentiert das bisher<br />
größte deutsche Verbundforschungsprojekt: „Holzbau der Zukunft“.<br />
Es h<strong>an</strong>delt sich dabei um 20 Einzelprojekte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> TU München mit der<br />
Hochschule Rosenheim und dem Institut für Fenstertechnik Rosenheim (ift)<br />
durchführte. Bei allen Untersuchungen ging es jeweils darum,<br />
noch ungenutzte Potenziale des Baustoffs Holz auszuloten. Die Ergebnisse<br />
sind in einer Ausstellung im über 300 m 2 großen St<strong>an</strong>d zu sehen.<br />
THEATERHALLE KULTURHAUPTSTADT LINZ09<br />
Entwurf: Riepl & Riepl, Fotos: Michael Pafl i<br />
WIEHAG GmbH · A-4950 Altheim<br />
Linzer Str. 24 · Tel.: +43 (0)7723/465-0<br />
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uns auf der bau München<br />
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60<br />
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Inserenten<br />
A<br />
Abbundzentrum, Dahlen 76<br />
Ahec, London U3<br />
Artichhouse 76<br />
Auwärter, Waldershof<br />
B<br />
76<br />
Bocad, Bochum 92<br />
Boll, Steinen 77<br />
Bruckamp, Lübecke 77<br />
Brüninghoff, Heiden 50<br />
Bundesfachschule, Kassel<br />
D<br />
77<br />
Dieckm<strong>an</strong>n, Melle 77<br />
Dietrich’s, Neubiberg 49<br />
DIGI, Filderstadt Gesamtbeilage<br />
Dölker, Horb<br />
E<br />
77<br />
Eipos, Dresden Gesamtbeilage<br />
Erlus, Neufahrn<br />
F<br />
U2<br />
Frick, Türkheim 67<br />
Fuchs, Lörrach<br />
H<br />
77<br />
Haas, Falkenberg U4<br />
Heco, Schramberg 90<br />
Hofatex, Slowakei 9<br />
HSB, Kaufbeuren<br />
I / J<br />
11<br />
Isocell, A-Neumarkt 7<br />
IVPU, Stuttgart<br />
K<br />
10<br />
KLH, A-Katsch 65<br />
Knapp, Aschheim<br />
L<br />
61<br />
Lignatur, CH-Waldstatt 75<br />
Limbach, Solingen<br />
M<br />
90<br />
Mohr, Trier 92<br />
Moll, Schwetzingen 66<br />
Moser, Salach 76<br />
Moser, Würselen<br />
N<br />
88<br />
Nelskamp, Schermbeck 35<br />
Norbord, Belgien 87<br />
Nußreiner, Kumhausen<br />
O<br />
76<br />
Ott, Ainring<br />
P<br />
64<br />
Pavatex, Leutkirch 23<br />
Poppensieker + Derix, Westerk. 63<br />
proholz, A-Innsbruck<br />
R<br />
77<br />
R<strong>an</strong>dek, SE-Falkenberg 60, 64, 90<br />
Rettenmeier, Wilburg Einhefter Gesamtauflage<br />
Roto, Bad Mergentheim<br />
S<br />
5<br />
St.-Gobain, Oberursel 37<br />
Schaffitzel, Schwäbisch-Hall 90<br />
SchwörerHaus, Hohenstein 65<br />
Sema, Wildpoldsried 19<br />
Seppele, A-Freistritz 42<br />
Strab, Hermsdorf 93<br />
Suttner, Haselbach<br />
T<br />
77<br />
Trurnit, Altena 62<br />
TTS-Tooltechnik, Wendlingen<br />
U<br />
89<br />
Unidek, Steinhagen<br />
V<br />
63<br />
Variontec, Neumarkt<br />
W<br />
64<br />
Weihele, Görisried 76<br />
Wiese, Meschede 76<br />
WEKA MEDIA, Kissing 27, 31<br />
Das neue Flachdach-Wohnfenster von Velux besitzt<br />
einem U-Wert von 1,4 W/(m²K). Eine waagerecht<br />
im Aufsetzkr<strong>an</strong>z integrierte Isolierglasscheibe<br />
sorgt für <strong>die</strong>se verbesserten Wärmedämmeigenschaften,<br />
Verbundsicherheitsglas erhöht <strong>die</strong> <strong>Sicher</strong>heit.<br />
Regengeräusche dämpfen sie deutlich ab.<br />
Der Einbau ist bei allen gängigen Flachdachkonstruktionen<br />
möglich. Zur Belüftung gibt es eine<br />
öffenbare Vari<strong>an</strong>te mit Elektromotor, Funk-Fernbe<strong>die</strong>nung<br />
und Regensensor.<br />
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Neue druckfeste Dämmplatten in homogener Struktur bringt Homatherm<br />
in den H<strong>an</strong>del. Sie besitzen eine bessere Wärmeleitfähigkeit, weniger<br />
Gewicht und eine hohe Druckfestigkeit. Die neuen FD-Q11 protect<br />
sind um 30 Prozent leichter als ihre Vorgänger und eignen sich als Putzträgerplatten<br />
für <strong>die</strong> Fassadens<strong>an</strong>ierung. Ein umlaufendes Nut- und Federsystem<br />
bietet K<strong>an</strong>tenfestigkeit und einfache Verarbeitung. Die Formate<br />
sind speziell <strong>an</strong> den Holzrahmenbau <strong>an</strong>gepasst und machen eine<br />
direkte Montage auf Holzständern möglich.<br />
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Telefon 03 46 51/4 16 15<br />
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mikado 1-2.2009<br />
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Halle A3 St<strong>an</strong>d 339<br />
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aus eloxiertem Aluminium <strong>an</strong>. Damit sollen<br />
sie sich laut Hersteller harmonischer in <strong>die</strong> Optik eines Gebäudedachs<br />
einfügen. Er liefert Pf<strong>an</strong>nen und Kollektoren fertig montiert<br />
<strong>an</strong> <strong>die</strong> Baustelle, sodass <strong>die</strong> Verlegung kaum aufwendiger ist als<br />
bei normalen Dachziegeln. Wegen der matten Oberfläche ist der<br />
Anteil reflektierter Sonnenstrahlen minimal und deshalb erreichen<br />
<strong>die</strong> Absorber einen hohen Wirkungsgrad. Das System wird<br />
zunächst für das Modell „Finkenberger Pf<strong>an</strong>ne“ eingeführt.<br />
Dachziegelwerke Nelskamp GmbH<br />
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Halle A3 St<strong>an</strong>d 111<br />
Laser strahlen waagerecht<br />
Zwei neue Rotationslaser für das H<strong>an</strong>dwerk brachte Dewalt auf<br />
dem Markt. Das Einstiegsgerät DW 074 K nivelliert sich bei<br />
horizontaler Positionierung automatisch, in der Vertikalen<br />
hilft eine Libelle bei der Ausrichtung des Lasers.<br />
Mit seiner bis zu 15 m sichtbaren Laserlinie ist er<br />
vor allem für <strong>die</strong> Positionierung von Objekten in<br />
der Waagerechten geeignet. Mit dem serienmäßig<br />
mitgelieferten Empfänger lässt sich der Arbeitsradius<br />
auf 100 m erweitern. Eine zweistufige<br />
Regulierung der Rotationsgeschwindigkeit ist<br />
möglich. Der DW 075 PK nivelliert sich bei horizontaler<br />
wie vertikaler Positionierung selbst. Sein spezielles Umlenkprisma<br />
ermöglicht außerdem präzise 90°-Lotmessungen. Die<br />
Nivelliergenauigkeit beträgt +/- 2 mm/m. Geschützte Laserköpfe,<br />
schlagfeste Gehäuse und gummierte H<strong>an</strong>dgriffe machen <strong>die</strong> Geräte<br />
für den Baustelleneinsatz geeignet.<br />
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Umschaltknarre, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> DIN 3122 hinausgeht<br />
Mit der Marke „Zebra“ bietet Würth eine neue Generation von<br />
Umschaltknarren mit wahlweise 1/4“-, 3/8“- und 1/2“-Antrieb<br />
<strong>an</strong>. Der TÜV bescheinigt ihnen eine Haltbarkeit und Belastbarkeit,<br />
<strong>die</strong> weit über <strong>die</strong> Vorgaben der DIN 3122 hinausgeht.<br />
Anwendungskomfort bieten Details wie der Umschalter für<br />
<strong>die</strong> Arbeitsrichtung in Form einer Drehscheibe oder <strong>die</strong> Anfassung<br />
am Vierk<strong>an</strong>tteller. Zusammen mit einer verminderten<br />
Kugelklemmung wird das Abziehen der Stecknüsse auch<br />
ohne speziellen Auswerfer einfacher. Der kleine Knarrenkopf<br />
und <strong>die</strong> kompakte Bauweise erleichtern das Arbeiten in beengten<br />
Verhältnissen.<br />
Adolf Würth GmbH & Co. KG ı D-74650 Künzelsau<br />
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Tolle Ausblicke<br />
Ein speziell entwickeltes Profil macht es möglich,<br />
dass Aluminium-Holz-Fenster bereits in der St<strong>an</strong>dardausführung<br />
U-Werte deutlich unter 1,0 W/(m²K)<br />
erreichen. Das AHF 115 Passiv Classic und das AHF<br />
115 Passiv Contur liegen mit U-Werten von U = 0,79<br />
W/(m²K) sogar unter dem für Passivhäuser vorgeschriebenen<br />
Grenzwert von U= 0,8 W/(m²K). Das gelingt<br />
g<strong>an</strong>z ohne Verwendung von PU-Schaum oder<br />
sonstigen Fremdmaterialien. In <strong>die</strong> Fensterrahmen<br />
integrierte Luftkammern verbessern <strong>die</strong> Dämmeigenschaften<br />
des Holzes, ohne <strong>die</strong> Tragfähigkeit zu<br />
beeinträchtigen. Eine Dreifach-Verglasung und drei<br />
Dichtungsebenen sorgen für guten Wärme- und auch<br />
Schallschutz.<br />
Kneer GmbH Fenster und Türen ı D-72589 Westerheim<br />
Telefon 0 73 33/83-0 ı www.kneer-suedfenster.de<br />
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Produkte<br />
Deckenplatte<br />
Laut war gestern<br />
Mit der „Lignatur silence“ hat der schweizerische<br />
Hersteller eine Schallschutzdecke mit Br<strong>an</strong>dwiderst<strong>an</strong>d<br />
REI60 für den mehrgeschossigen Holzbau entwickelt.<br />
Das im Holzbau bek<strong>an</strong>nte dumpfe Dröhnen<br />
und Poltern gehört damit der Verg<strong>an</strong>genheit <strong>an</strong>. Anwendung<br />
f<strong>an</strong>d dabei ein Lösungs<strong>an</strong>satz zur Reduktion<br />
von Schwingungen bei Brücken: Federn – sog.<br />
„Schwingungstilger“ – bremsen <strong>die</strong> Schallschwingungen<br />
im Tieftonbereich und minimieren <strong>die</strong> Übertragung<br />
von Gehgeräuschen.<br />
Lignatur AG ı CH-9104 Waldstatt<br />
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Scharfe Details fürs Auge<br />
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skalierbare Bilder<br />
können jetzt<br />
eingefügt werden<br />
Mit der Version 21 liefert bocad eine neue Fassung seiner CAD/<br />
CAM-Anwendung bocad-3D aus. Kernpunkte <strong>die</strong>ser Version sind<br />
unter <strong>an</strong>derem <strong>die</strong> Präsentation des Bauwerks und <strong>die</strong> Aufwertung<br />
der Zeichnungen. Potenzielle Auftraggeber können sich jetzt schon<br />
früh ein detailliertes Bild von ihrem Projekt machen. Übersichtliche<br />
Darstellungen und räumliche Informationen unterstützen deshalb<br />
den Auftragnehmer beim Verkauf seiner Leistungen. Während der<br />
Konstruktionsphase helfen <strong>die</strong> Bilder zur Erläuterung und Abstimmung<br />
von Details. In bocad-3D wird dazu <strong>die</strong> Konstruktion über<br />
den integrierten openGL-Viewer visualisiert. Neu sind das Einfügen<br />
von frei skalierbaren Bildern und Fotos auf den Zeichnungen,<br />
<strong>die</strong> naturgetreue Illustration der Schraubenkörper und <strong>die</strong> Anpassung<br />
für Schraffuren.<br />
bocad Holz GmbH<br />
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Denkmalgeschützte Gebäude werden oft innen gedämmt. Wenn <strong>die</strong> alten Wände<br />
uneben sind, entstehen bei herkömmlichen Dämmplatten Hohlräume, in denen<br />
sich Kondensat bildet. Renocell bietet jetzt eine neue Lösung: Ein tragfähiges<br />
Dämmsystem aus Zellulosefasern wird aufgesprüht und passt sich so jeder<br />
Unebenheit nahtlos <strong>an</strong>. Das vermeidet Hohlräume und wahrt den Charme der<br />
alten Oberflächen. Die Kapillaraktivität gibt eventuell <strong>an</strong>fallendes Tauwasser<br />
schnell wieder <strong>an</strong> den Innenraum ab.<br />
ISOCELL Vertriebs Ges.m.b.H.<br />
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Der Kleinformatziegel „Harmonie neu“ ist <strong>die</strong> technische<br />
Weiterentwicklung eines Klassikers und laut Hersteller<br />
der flexibelste seiner Art. Das Decklängenspiel wurde<br />
fast verdoppelt und beträgt nun 25 mm, und in der<br />
Breite besitzt er einen Verschiebebereich von 6 mm. Seine<br />
überdeckende Kopfverfalzung verhindert Schmutzablagerungen<br />
und bietet ein optimales Deckbild auch bei<br />
maximalem Verschiebespiel. Erhältlich ist der Dachziegel<br />
in zehn verschiedenen Farbtönen.<br />
CREATON AG<br />
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interess<strong>an</strong>t für Dachwohnungen, <strong>die</strong> besonders hell sein sollen<br />
Dachfenster<br />
Mit Schwung nach oben<br />
Als „Neuheit auf dem Fenstermarkt“ kündigt <strong>die</strong> Fa. Fakro<br />
ihre Holz-Schwingfenster mit höhenversetzter Schwingachse<br />
<strong>an</strong>. Die patentierte Achskonstruktion ist um bis zu 20 cm<br />
nach oben versetzt und bietet im unteren Zweidrittel des<br />
Fensters <strong>die</strong> Funktionalität eines Klappfensters, im oberen<br />
Drittel <strong>die</strong> Funktionen eines Schwingfensters. Durch <strong>die</strong><br />
nach oben versetzte Schwingachse können bei geöffnetem<br />
Fenster selbst große Menschen bis <strong>an</strong> <strong>die</strong> Fensterbrüstung<br />
her<strong>an</strong>treten. Und das Reinigen ist kein Problem mehr.<br />
Erhältlich ist es in Breiten von 78 cm oder 94 cm und in<br />
Höhen von 140 cm, 160 cm, 180 cm und 200 cm.<br />
FAKRO Dachfenster GmbH<br />
D-30175 H<strong>an</strong>nover<br />
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Auch am Sockel alles dicht<br />
Zugluft im Hausinneren vermeiden Hochleistungs-Klebebänder<br />
von Siga. Das Schwinden von Holz und das daraus resultierende<br />
Entstehen von Fugen am Boden- und Decken<strong>an</strong>schluss der Wände<br />
wird laut Hersteller durch <strong>die</strong> Klebkraft der Bänder kompensiert.<br />
Die Gebäudehülle bleibt luftdicht. Möglich ist <strong>die</strong> Anwendung<br />
auch auf Perimeter-Dämmungen, Bitumenbahnen und <strong>an</strong>deren<br />
schwierigen Oberflächen. Im Innenbereich kommen Riss<strong>an</strong> 100<br />
und 150 zum Einsatz, im Außenbereich Wigluv 100 und 150 sowie<br />
Pimer Docksin.<br />
SIGA Services AG<br />
CH-6017 Ruswil<br />
Telefon +41/41/4 96 62 38<br />
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Verlegt sich fast von selbst<br />
▴ Die selbstklebende<br />
Dampfsperr-Bitumenbahn<br />
kommt ohne das übliche<br />
Abkleben der Nähte aus<br />
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ist <strong>die</strong> Dämmplatte steinodur<br />
UKD jetzt mit einer Stärke von bis zu<br />
40 cm erhältlich. Sie erfüllt alle normativen<br />
Anforderungen. Das Material ist<br />
auch in <strong>die</strong>ser Stärke bis 85 °C formstabil<br />
und erzeugt auch bei extremen Temperaturschw<strong>an</strong>kungen<br />
keine Wärmebrücken.<br />
Es besteht aus dem Rohstoff Lambdapor<br />
und erreicht eine Wärmeleitfähigkeit von<br />
0,031 W/(mK) – übertrifft also Styropor<br />
um rund 25 Prozent.<br />
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Telefon +43/53 52/7 00-0<br />
www.steinbacher.at<br />
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Bei der kaltselbstklebenden Dampfsperr-<br />
Bitumenbahn BauderTEC DBR entfällt<br />
das sonst übliche Abkleben der Nähte<br />
und Flattern. Die Anforderungen der<br />
DIN 18234 – unter <strong>an</strong>derem ein Heizwert<br />
von höchstens 10 500 kJ/m2 –<br />
erfüllt das Produkt. Durch <strong>die</strong> werkstoffübergreifende<br />
Konzeption des Herstellers<br />
sind <strong>die</strong> Eigenschaften des Produkts zu allen<br />
<strong>an</strong>deren Komponenten des Dachaufbaus<br />
abgestimmt. Das ist wichtig, denn ein<br />
wesentlicher Grund für <strong>die</strong> Einführung der<br />
DIN 18234 war <strong>die</strong> Erkenntnis, dass bei<br />
Verwendung von unterschiedlichen Materialien<br />
<strong>die</strong> Betrachtung des Br<strong>an</strong>dverhaltens<br />
einzelner Baustoffe oder Bauteile<br />
nach DIN 4102 allein nicht ausreicht. Für<br />
<strong>die</strong> Risikobewertung wurden Systemprüfungen des gesamten<br />
Dachaufbaus unter realen Br<strong>an</strong>dbedingungen<br />
durchgeführt und <strong>die</strong> Wechselwirkungen der verwendeten<br />
Baustoffe untersucht und nachgewiesen.<br />
Paul Bauder GmbH & Co. KG<br />
D-70499 Stuttgart<br />
Telefon 07 11/88 07-2 89<br />
www.bauder.de<br />
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Mach dich schl<strong>an</strong>k<br />
▴ Starke Dämmung auf Passivhaus-Niveau bei nur 5 cm Dicke<br />
Qasaroof ist ein neues Produkt, das den Passivhausst<strong>an</strong>dard mit<br />
Dämmstärken von lediglich 5 cm erreicht – statt der üblichen<br />
30 cm. Damit lassen sich Dächer im Alt- und Neubau ohne optische<br />
Abstriche auf Passivhausniveau trimmen. Möglich wurde<br />
das durch Weiterentwicklung der Vakuum-Isolations-P<strong>an</strong>eele<br />
(VIP) mit einer Wärmeleitfähigkeit von nur 0,008 W/(mK). So<br />
können Dachstuhlkonstruktionen innen sichtbar bleiben, Gauben<br />
ohne verkleinerte Fenster und Traufe und Ortg<strong>an</strong>g ohne<br />
plumpe K<strong>an</strong>ten realisiert werden. Da <strong>die</strong> Dämmebene oberhalb<br />
der Sparren durchläuft, gibt es auch keine Schwachstellen. Die<br />
Klemmwirkung der Konterlatten hält <strong>die</strong> Elemente fest. An den<br />
Verschraubungsstellen der Konterlatten werden statt VIP-Dämmung<br />
8 cm breite PUR-Ausgleichselemente eingesetzt.<br />
VARIOTEC GmbH & Co. KG ı D-92318 Neumarkt i.d. Opf.<br />
Telefon 0 91 81/69 46-0 ı www.variotec.de<br />
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Schornstein<br />
Gerne auch passiv<br />
Neue Komponenten machen den Schornstein „Absolut“<br />
passivhaustauglich. Ein System von Spezialfolien<br />
und Dichtungen erzeugen eine 100-prozentige<br />
Luftdichtheit. Ein Thermotrennstein stoppt<br />
<strong>die</strong> Wärmeleitung in den M<strong>an</strong>telsteinen. Das keramische<br />
Innenrohr ist nicht nur für alle herkömmlichen<br />
Brennstoffe geeignet, sondern auch für solche<br />
auf Basis von Bioöl. Ein Thermoluftzug sorgt<br />
für <strong>die</strong> separate Zufuhr von Verbrennungsluft bei<br />
luftdichter Gebäudehülle.<br />
Schiedel GmbH & Co. KG<br />
D-80995 München<br />
Telefon 0 89/3 54 09-0<br />
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Produkt & Praxis<br />
Tauchsäge<br />
Exakte Linien mit glatten Schnittk<strong>an</strong>ten<br />
Zum Bearbeiten großer Platten im Fassadenbau, Holzständerbau und Innenausbau<br />
sind Tauchsägen ideal. Viele Zimmerer nutzen sie statt herkömmlicher Kreissägen. Der<br />
Holzbauunternehmer Karl Ringwald testet <strong>die</strong> neue Mafell MT 55 cc.<br />
Die Liste seiner auf dem Briefbogen<br />
aufgeführten Leistungen ist<br />
recht l<strong>an</strong>g: von Schlüsselfertigbau bis<br />
Energieberatung. Karl Ringwald, ausgestattet<br />
mit einer Ausbildung im familieneigenen<br />
Zimmereibetrieb und<br />
einem Architekturstudium, gründete<br />
1988 sein eigenes Unternehmen: <strong>die</strong><br />
Ringwald GmbH mit dem Markennamen<br />
„Ökoline – Pl<strong>an</strong>en – Bauen<br />
– Wohnen“.<br />
Aus einst sehr bescheidenen Verhältnissen<br />
hat er es zusammen mit<br />
seinem Bruder Reinhold zu einer Erfolgsstory<br />
mit inzwischen 20 Mitarbeitern<br />
aufgebaut: 13 in der Zimmerei<br />
und sieben im Architektur- und<br />
Pl<strong>an</strong>ungsbüro. Das mark<strong>an</strong>te Bürogebäude<br />
war jahrel<strong>an</strong>g Gesprächsthema<br />
im badischen 3500-Einwohner-<br />
68 mikado 1-2.2009<br />
Dorf Biberach. Einem Fachwerkhaus<br />
aus dem Jahr 1907 stellte Karl Ringwald<br />
einen Glaskubus zur Seite – gewagt.<br />
Gewagt hat er auch den Schritt<br />
weg vom üblichen Zimmereibetrieb,<br />
wie es in dem schönen L<strong>an</strong>dstrich<br />
zwischen Offenburg und Lahr viele<br />
gibt, hin zum Komplett<strong>an</strong>bieter. Der<br />
Holzbau ist aber natürlich nach wie<br />
vor <strong>die</strong> Wurzel und Basis aller seiner<br />
Aktivitäten.<br />
Seit nunmehr 15 Jahren bauen <strong>die</strong><br />
Ringwalds ökologische Holzhäuser<br />
in Niedrigenergie- und Passivhausst<strong>an</strong>dard.<br />
Das Tätigkeitsfeld hat sich<br />
aber immer mehr ausgeweitet: von<br />
der aufwendigen Altbaus<strong>an</strong>ierung bis<br />
zum Industrie- und Gewerbebau, der<br />
moment<strong>an</strong> etwa zwei Drittel des Umsatzes<br />
ausmacht.<br />
▴ Das Sägeblatt<br />
besitzt<br />
einem Neigungswinkel<br />
von -1° bis +48°<br />
„Die haben wir alle gebaut“, sagt<br />
Reinhold Ringwald und deutet mit einer<br />
H<strong>an</strong>dbewegung auf ein Gewerbegebiet<br />
unweit der eigenen Zimmerei.<br />
Zwischen Freiburg, Karlsruhe und<br />
Stuttgart pl<strong>an</strong>en und bauen sie als<br />
Generalunternehmer schlüsselfertige<br />
Gewerbe- und Industriegebäude.<br />
„Wir f<strong>an</strong>gen da <strong>an</strong>, wo <strong>an</strong>dere aufhören“,<br />
beschreibt Ringwald sein Erfolgsrezept<br />
und erzählt von einem<br />
Hotel, in das drei Monate nach Beginn<br />
der Arbeiten für eine zweigeschossige<br />
Aufstockung schon wieder<br />
Gäste einchecken konnten. Sein<br />
Ehrgeiz gilt aber nicht nur dem Umf<strong>an</strong>g<br />
der Leistungen, sondern auch<br />
der Präzision bei der Ausführung.<br />
Die beginnt beim Werkzeug.<br />
Vorritzfunktion liefert glatte<br />
Schnittk<strong>an</strong>te<br />
Beim Sägen ist für seinen Qualitäts<strong>an</strong>spruch<br />
eine Vorritzfunktion wichtig,<br />
denn <strong>die</strong> ermöglicht einen ausrissfreien<br />
Schnitt. Die findet und nutzt<br />
er bei der neuen Tauchsäge MT 55 cc<br />
von Mafell. „Viele Kunden schauen<br />
bei der Abnahme genau hin und deshalb<br />
ist wichtig, dass wir bei sichtbaren<br />
Schnitten unsere Qualität beweisen“,<br />
betont Ringwald und streicht<br />
prüfend über <strong>die</strong> glatte Schnittk<strong>an</strong>te.<br />
Eine Nachbearbeitung ist nicht<br />
notwendig.<br />
Gehäuse machen<br />
Sägeblattwechsel schnell<br />
Für einen ausrissfreien Schnitt ist<br />
aber auch <strong>die</strong> richtige Wahl des Sägeblatts<br />
wichtig. Ringwald übergibt<br />
seinem Mitarbeiter Klaus Mellert <strong>die</strong>
Produkt & Praxis<br />
neue Maschine, damit er einen Tisch<br />
aus massiver Eiche in Form bringen<br />
k<strong>an</strong>n. Mit einem Knopfdruck klappt<br />
er den Deckel am geschlossenen Sägeblattgehäuse<br />
einfach seitlich auf<br />
und wechselt mit wenigen H<strong>an</strong>dgriffen<br />
das Sägeblatt aus. Dieser Vorg<strong>an</strong>g<br />
ist bei <strong>die</strong>sem neuen Modell<br />
etwa fünfmal schneller als bei den<br />
<strong>an</strong>deren auf dem Markt <strong>an</strong>gebotenen<br />
Tauchsägen möglich.<br />
Führungsschienen ermöglichen<br />
präzise Schnittlinie<br />
Mellert setzt <strong>die</strong> Tauchsäge auf <strong>die</strong><br />
Führungsschiene, klappt den Hebel<br />
für das Vorritzen um und führt sie<br />
längs der Schiene. Hebel umklappen,<br />
<strong>an</strong>setzen – und mit voller Schnitt-<br />
tiefe sägt er <strong>die</strong> 42 mm starke Eichenholzplatte<br />
ab. Ruhig, ohne Drücken<br />
und Flattern des Sägeblattes.<br />
„Die Maschine ist h<strong>an</strong>dlich, bringt<br />
aber trotzdem richtig Leistung“, ist<br />
Mellert beeindruckt. Und wenn er<br />
einmal nicht <strong>die</strong> Führungsschiene<br />
von Mafell zur H<strong>an</strong>d haben sollte,<br />
k<strong>an</strong>n er auch eine seine <strong>an</strong>deren<br />
benutzen. Eine zweite Nut in der<br />
Grundplatte aus Magnesium-Druck-<br />
guss nimmt auch Schienensysteme<br />
<strong>an</strong>derer Hersteller auf.<br />
Mitmachen und Gewinnen<br />
Neuer Motor liefert deutlich<br />
höhere Drehzahl<br />
Herzstück der Tauchsäge ist der<br />
CUprex Compact-Motor. Dieser sowohl<br />
im Leerlauf und als auch unter<br />
Volllast laufruhige Motor überzeugt<br />
gegenüber vergleichbaren<br />
Produkten mit spürbar mehr Leistung<br />
und einer maximalen Drehzahl<br />
von 6250 U/min. Das Konstruktionsprinzip<br />
des Motors gar<strong>an</strong>tiert selbst<br />
bei Maximaldrehzahl ein konst<strong>an</strong>t<br />
hohes Drehmomentniveau. Damit ist<br />
ein ermüdungsfreies, schnelles und<br />
vor allem präzises Sägen von Holz-<br />
und Verbundwerkstoffen bis 57 mm<br />
Schnitttiefe möglich.<br />
Zusammen mit Mafell verlost mikado eine<br />
Tauchsäge MT 55 cc im Wert von 499 Euro.<br />
Um Um am am Gewinnspiel teilzunehmen, müssen<br />
Sie einfach folgende Frage Frage richtig richtig be<strong>an</strong>tworten:<br />
Wie tief k<strong>an</strong>n <strong>die</strong> <strong>die</strong> Mafell MT MT 55 cc bei bei 90° maximal maximal schneiden?<br />
a) 53 mm b) 55 mm c) 57 mm<br />
Gehen Sie dazu auf unsere Homepage www.mikado-online.de, klicken<br />
Sie dort <strong>die</strong> richtige Lösung <strong>an</strong> und tragen Sie Ihren Namen, Ihre Adresse<br />
und Ihre Telefonnummer für <strong>die</strong> Gewinnbenachrichtigung ein – fertig.<br />
Einsendeschluss ist Samstag der 24. J<strong>an</strong>uar 2009. mikado und Mafell<br />
wünschen Ihnen viel Glück!<br />
An dem Gewinnspiel können nur Personen teilnehmen, <strong>die</strong> mindestens 18 Jahre alt sind. Gesetzliche Vertreter<br />
und Mitarbeiter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG und der Mafell AG sowie deren Angehörige sind von der<br />
Teilnahme <strong>an</strong> <strong>die</strong>sem Gewinnspiel ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer k<strong>an</strong>n nur einmal am Gewinnspiel teil-<br />
nehmen. Unter allen richtigen Antworten entscheidet das Los. Der Gewinner wird im Anschluss <strong>an</strong> <strong>die</strong> Verlosung<br />
von mikado schriftlich benachrichtigt und erhält seinen Gewinn von der Mafell AG. Eine Barauszahlung<br />
des Preises ist ausgeschlossen. Der Gewinner erklärt sich bereits jetzt damit einverst<strong>an</strong>den, dass er als solcher<br />
veröffentlicht wird. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
▴ Mit HPL-<br />
Platten bekleidet<br />
Reinhold<br />
Ringwald seine<br />
Fassaden<br />
häufig. Für deren<br />
Bearbeitung<br />
ist <strong>die</strong><br />
Tauchsäge ideal<br />
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MAFELL AG<br />
Skala zeigt Schnitttiefe g<strong>an</strong>z<br />
genau <strong>an</strong><br />
Neben der exakten Schnittführung<br />
mit Hilfe von Führungsschienen ermöglichen<br />
ein nachgeführter Risszeiger<br />
und ein durchsichtiger Schieber<br />
exakte Schnitte beim Freih<strong>an</strong>dsägen.<br />
Die korrekte Schnitttiefe wird <strong>an</strong> der<br />
Skala automatisch <strong>an</strong>gezeigt, unabhängig<br />
davon, ob mit oder ohne<br />
Schiene gearbeitet wird.<br />
Die m<strong>an</strong>uelle Feinjustierung erlaubt<br />
zudem eine zusätzliche Einstellung<br />
der Schnitttiefe im Zehntelbereich.<br />
„Das ist praktisch“, schätzt Ringwald<br />
<strong>die</strong>se Präzision. „Damit k<strong>an</strong>n ich OSB-<br />
Platten direkt auf dem Stapel bearbeiten,<br />
ohne <strong>die</strong> Platten, <strong>die</strong> darunter liegen,<br />
zu beschädigen.“ ▪<br />
Produkt in Kürze<br />
Produktname:<br />
Tauchsäge MT 55 cc<br />
Aufnahmeleistung: 1400 W<br />
Abgabeleistung: 800 W<br />
Drehzahl: 3600-6250 U/min<br />
Max Schnitttiefe:<br />
Bei 90°: bis 57,0 mm<br />
Bei 45°: bis 40,5 mm<br />
Gehrungseinstellung:<br />
–1° bis 48°<br />
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Schalldruck LPA: 92 dB<br />
Schallleistung LWA: 103 dB<br />
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Gewicht: 4,7 kg<br />
Lieferumf<strong>an</strong>g:<br />
▸ Tauchsäge<br />
▸ Kunststoffkoffer<br />
▸ 2 Sägeblätter<br />
▸ Führungsschiene<br />
▸ Parallel<strong>an</strong>schlag<br />
Gar<strong>an</strong>tie: 5 Jahre<br />
Preis:<br />
499 Euro (zzgl. MwSt.)<br />
Vertrieb:<br />
Mafell AG<br />
D-78727 Oberndorf/Neckar<br />
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71
Fortbildung<br />
14. Internationales Holzbauforum (IHF)<br />
Holzbaugipfel in den Alpen<br />
Einen neuen Besucherrekord gab es auch <strong>die</strong>ses Jahr wieder.<br />
Vom 3. bis 5. Dezember 2008 blickten 1200 Teilnehmer im rappelvollen Garmischer<br />
Kongresszentrum in eine erfolgversprechende Zukunft.<br />
Gebäude in Holzbauweise reduzieren<br />
den CO -Gehalt der At-<br />
2<br />
mosphäre, Gebäude aus <strong>an</strong>deren<br />
Materialien steigern ihn. Im Holz ist<br />
genau <strong>die</strong> C-Menge gespeichert, <strong>die</strong><br />
es vorher der Atmosphäre entzog,<br />
und genau <strong>die</strong>se Menge würde wieder<br />
als CO freigesetzt, wenn m<strong>an</strong> das<br />
2<br />
Holz nicht nutzt, sondern verbrennt<br />
oder verrotten lässt.<br />
Auf <strong>die</strong>se einfache Tatsache wies<br />
Prof. Gerd Wegener in seinem „Gastreferat“<br />
hin. Darin sp<strong>an</strong>nte er einen<br />
großen Bogen von der Forstwirtschaft<br />
zum Holzbau und betonte <strong>die</strong> große<br />
Bedeutung der Kultur: Nur das, was<br />
der Mensch schätzt und liebt, wird<br />
er schützen, bewahren und weiterentwickeln.<br />
Das Gestalten von Bauwerken<br />
und Lebensräumen war dabei<br />
72 mikado 1-2.2009<br />
immer schon ein wesentliches Element<br />
seiner schöpferischen Tätigkeit.<br />
Und Holz spielte von der Steinzeit bis<br />
ins Mittelalter eine zentrale Rolle. Es<br />
muss also gar nichts Neues progagiert,<br />
sondern nur <strong>an</strong> eine l<strong>an</strong>ge Tradition<br />
<strong>an</strong>geknüpft werden.<br />
Nachhaltigkeitszertifizierung<br />
wird heiß diskutiert<br />
Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und<br />
<strong>die</strong> Rolle und Ch<strong>an</strong>ce des Holzbaus<br />
in <strong>die</strong>sem Kontext waren das große<br />
Thema <strong>die</strong>ses Kongresses. Die Auftaktver<strong>an</strong>staltung<br />
am Mittwoch beschäftigte<br />
sich mit dem neuen Gütesiegel<br />
für nachhaltiges Bauen, das<br />
das Bundesbauministerium zusammen<br />
mit der Deutschen Gesellschaft<br />
▴ Das winterliche<br />
Garmisch-<br />
Partenkirchen ist<br />
traditionell<br />
Ver<strong>an</strong>staltungsort<br />
des Inter-<br />
nationalen Holz-<br />
bauforums<br />
▸ Würde der<br />
Klimaschutz ernst<br />
genommen,<br />
profitierte davon<br />
vor allem<br />
<strong>die</strong> Bauwirtschaft,<br />
erläuterte<br />
Prof. Peter<br />
Hennicke vom<br />
Wuppertal-Institut<br />
für nachhaltiges Bauen (DGNB) entwickelte.<br />
Anf<strong>an</strong>g 2009 wird es wohl<br />
erstmals verliehen.<br />
63 Kriteriensteckbriefe – zum Teil<br />
fertig, zum Teil noch in Arbeit – beschreiben<br />
und bewerten dabei <strong>die</strong><br />
Qualität eines Gebäudes. Dabei wird<br />
der komplette Lebenszyklus erfasst<br />
und nicht nur <strong>die</strong> ökologische, sondern<br />
auch <strong>die</strong> ökonomische, soziale,<br />
funktionale, technische und prozesstechnische<br />
Qualität <strong>an</strong>alysiert. Im<br />
Gegensatz zu schon länger existierenden<br />
Gütesiegeln wie beispielsweise<br />
dem weitverbreiteten amerik<strong>an</strong>ischen<br />
„Leed“ ist es auf der Grundlage<br />
des aktuellen St<strong>an</strong>des von Wissenschaft<br />
und Technik erarbeitet und<br />
enthält deshalb erstmals auch sinnvolle<br />
Ökobil<strong>an</strong>zen. Und damit ist es<br />
wesentlich aussagekräftiger. Ein hoher<br />
Anspruch und ein ehrgeiziges<br />
Projekt also, das vorerst allerdings<br />
nur für Büro- und Verwaltungsgebäude<br />
<strong>an</strong>wendbar sein wird.<br />
Natürlich warf das auch einige<br />
Fragen auf. Prof. Stef<strong>an</strong> Winter kritisierte,<br />
dass <strong>die</strong> Energieeffizienz in
Fortbildung<br />
der Fülle der Kriterien ziemlich untergeg<strong>an</strong>gen<br />
sei und eine Gewichtung<br />
von nur 3 Prozent das G<strong>an</strong>ze „am Ziel<br />
vorbeischießen ließe“. Rüdiger Kratzenberg<br />
vom Bundesbauministerium<br />
verwies auf den ordnungspolitischen<br />
Kontext: Die Energieeinsparverordnungen<br />
und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />
würden <strong>die</strong> Energieeffizienz<br />
verbindlich regeln und<br />
deshalb <strong>die</strong>nt das Gütesiegel vor allem<br />
auch dazu, den Blick auf <strong>an</strong>dere<br />
wichtige Aspekte zu lenken und das<br />
Bewusstsein dafür zu schärfen.<br />
Kostentr<strong>an</strong>sparenz motiviert<br />
Eigentümer zu Investitionen<br />
Um das Thema „Energieeffizienz“<br />
ging es d<strong>an</strong>n auch nachmittags im<br />
Prolog III. Holger König erläuterte<br />
<strong>die</strong> Lebenszykluskosten verschiedener<br />
Gebäudetypen und zeigte, dass<br />
<strong>die</strong> Folgekosten durch Reinigung,<br />
Wartung, Inst<strong>an</strong>dsetzung und Rückbau<br />
l<strong>an</strong>gfristig <strong>die</strong> Baukosten um ein<br />
Vielfaches übertreffen. Seine Untersuchungen<br />
zu den Lebenszykluskosten<br />
einzelner Bauteile boten auch oft<br />
Überraschungen. So schneiden beispielsweise<br />
Holz-Alu-Fenster besser<br />
ab als reine Holz-Fenster, weil der<br />
bessere Wetterschutz dafür sorgt,<br />
dass weniger gewartet und inst<strong>an</strong>d<br />
gesetzt werden muss, was d<strong>an</strong>n in der<br />
Summe <strong>die</strong> höheren Anschaffungskosten<br />
deutlich rechtfertigt.<br />
Auf <strong>die</strong> Probleme bei der Umsetzung<br />
noch so guter Absichten wies<br />
Rol<strong>an</strong>d Gräbel, Leiter des Münchner<br />
Bauzentrums, hin. Da im normalen<br />
Baualltag sowohl Pl<strong>an</strong>er als auch<br />
▸ Drei große<br />
Persönlichkeiten<br />
ehrte <strong>die</strong><br />
Europäische Ver-<br />
einigung für<br />
Holzbau (EVH):<br />
Arthur Nilles,<br />
Xaver Haas<br />
und Max Renggli<br />
(3. bis 5. v. l.)<br />
◂ Das Ausbleiben<br />
dringend<br />
notwendiger<br />
Veränderungen<br />
kritisierte<br />
Trendforscher<br />
David Bosshart<br />
▸ Wir sollten<br />
wieder normal<br />
werden!<br />
Dafür plä<strong>die</strong>rte<br />
Hubert Fritz<br />
bei seiner Ehrung<br />
Bauunternehmer unter hohem Kosten-<br />
und Zeitdruck stehen, können<br />
trotz des heute vorh<strong>an</strong>denen Wissens<br />
Nachhaltigkeitsziele kaum verwirklicht<br />
werden. Zur Umsetzung muss<br />
der Gesetzgeber entsprechende Rahmenbedingungen<br />
setzen. Und das<br />
hatte einige Tage zuvor der Münchner<br />
Stadtrat get<strong>an</strong>: <strong>die</strong> „Münchner<br />
Modernisierungsvereinbarung“.<br />
Künftig sind <strong>die</strong> Vermieter in <strong>die</strong>ser<br />
Stadt verpflichtet, bei ihren Immobilien<br />
Qualitäts- und Nachhaltigkeitsst<strong>an</strong>dards<br />
einzuhalten.<br />
Peter Richner von der schweizerischen<br />
Forschungsinstitution Empa<br />
kennt das Problem, Eigentümer vermieteter<br />
Immobilien zu einer hochwertigen<br />
Modernisierung zu motivieren.<br />
Es gel<strong>an</strong>g ihm aber oft mit<br />
Hinweisen auf <strong>die</strong> Kosteneinsparungen<br />
durch Energieeffizienz, auf <strong>die</strong><br />
Steigerung des Komforts und vor<br />
allem auch auf <strong>die</strong> Erhöhung vermietbarer<br />
Flächen durch Anbauten<br />
und Aufstockungen. In der Umsetzung<br />
setzte sein Unternehmen d<strong>an</strong>n<br />
neue Maßstäbe: Es entwickelte für<br />
Siedlungen mit ähnlichen Gebäudetypen<br />
modulare Lösungen und produzierte<br />
<strong>die</strong> d<strong>an</strong>n preisgünstig in<br />
großen Serien. Sein optimistischer<br />
Ausblick: Die energetische Modernisierung<br />
ist eine Goldgrube, <strong>die</strong> nur<br />
<strong>an</strong>gegraben werden muss.<br />
Baubr<strong>an</strong>che wäre eigentlich der<br />
große Gewinner<br />
Zu Beginn des zweiten Ver<strong>an</strong>staltungstags<br />
ging der Blick zunächst<br />
weit über den Tellerr<strong>an</strong>d der Baubr<strong>an</strong>che<br />
hinaus: Prof. Peter Hennicke<br />
vom Wuppertal-Institut für Klima,<br />
Umwelt, Energie erläuterte <strong>die</strong> Dynamik<br />
des CO 2 -Anstiegs und der damit<br />
verbundenen Klimaveränderung.<br />
Die Zeit, <strong>die</strong>se Entwicklung auf eine<br />
ungefährlichere Geschwindigkeit abzubremsen,<br />
sieht er als <strong>die</strong> knappste<br />
Ressource. Kosten würde es nur<br />
3 Prozent des Welt-BIP, was dessen<br />
Wachstum bis 2030 um ein Jahr verzögerte.<br />
Blockiert wird eine Trendwende<br />
seiner Meinung nach vor allem<br />
von starken Lobbyverbänden, <strong>die</strong><br />
bei einer schnellen und konsequenten<br />
Umsetzung der Klimaschutzziele zu<br />
den Verlierern gehören würden. Die<br />
konnte er in seinem Zukunftsszenario<br />
auch klar benennen: <strong>die</strong> Automobilindustrie<br />
und <strong>an</strong>dere Zweige<br />
der Verkehrsbr<strong>an</strong>che. Zu den großen<br />
Gewinnern aber würde <strong>die</strong> Baubr<strong>an</strong>che<br />
zählen. Würde, wenn m<strong>an</strong><br />
sie nur ließe …<br />
Durch eine kulturkritische Brille<br />
betrachtete der schweizerische<br />
Trendforscher David Bosshart den<br />
Unwillen zur Veränderung. „Wir sind<br />
alt, wir sind satt und wir sind dekadent“,<br />
beschrieb er den Zust<strong>an</strong>d<br />
www.mikado-online.de 73
Fortbildung<br />
unserer Gesellschaft. Aufgrund der<br />
Kinderarmut geht das Ver<strong>an</strong>twortungsbewusstsein<br />
für <strong>die</strong> Zukunft<br />
verloren und <strong>an</strong> dessen Stelle tritt<br />
der Stolz auf das Verg<strong>an</strong>gene, auf<br />
das beruflich Erreichte und auf <strong>die</strong><br />
damit verbundenen Statussymbole.<br />
Neben <strong>die</strong>ser „Lebensstilkrise“ machte<br />
er ein weiteres zentrales Problem<br />
aus: Konzerne, Verwaltungen und<br />
Regierungen sind inzwischen so große<br />
Apparate, dass ihre Trägheit kaum<br />
mehr Kurskorrekturen zulässt. Bossharts<br />
Schlussfolgerung: Damit sich<br />
<strong>die</strong> Dinge zum Positiven verändern,<br />
braucht <strong>die</strong> Wirtschaft keine Milliardenbürgschaften<br />
und -geschenke,<br />
sondern im Gegenteil: heilsame<br />
Schocks.<br />
Innovationen im Holzbau lassen<br />
staunen<br />
Der restliche Tag st<strong>an</strong>d d<strong>an</strong>n g<strong>an</strong>z im<br />
Zeichen des Ingenieurholzbaus – genauer<br />
gesagt: der Forschung und der<br />
Innovation. Prof. Ario Ceccotti aus<br />
Florenz stellte ein siebengeschossiges<br />
Holzgebäude vor, das einen Erdbebenversuch<br />
erfolgreich überst<strong>an</strong>d.<br />
Die Machbarkeit eines zw<strong>an</strong>zig-<br />
geschossigen Holzgebäudes hatte<br />
der Wiener Prof. Wolfg<strong>an</strong>g Winter<br />
zusammen mit dem Büro „Schluder<br />
Architektur“ untersucht. Ergebnis:<br />
Auch das ist möglich, sogar im Passivhausst<strong>an</strong>dard<br />
und unter der Erfüllung<br />
österreichischer Br<strong>an</strong>dschutz<strong>an</strong>forderungen.<br />
Atemberaubende Tragwerkskonstruktionen<br />
aus der g<strong>an</strong>zen Welt<br />
zeigten verschiedene Pl<strong>an</strong>er. Der<br />
Schweizer Thomas Büchi stellte ein<br />
Sport- und Einkaufszentrum im fr<strong>an</strong>zösischen<br />
Neydens vor, sein L<strong>an</strong>dsm<strong>an</strong>n<br />
Pirmin Jung ein Freizeitbad im<br />
schweizerischen Pratteln, der K<strong>an</strong>a<strong>die</strong>r<br />
Paul Fast <strong>die</strong> Eisschnelllaufhalle<br />
für <strong>die</strong> Olympischen Winterspiele<br />
2010 in V<strong>an</strong>couver und der Österreicher<br />
Bernhard Egert eine Sporthalle<br />
im südrussischen Astrach<strong>an</strong>.<br />
Am Freitag gab es wieder drei parallele<br />
Ver<strong>an</strong>staltungsblöcke. Der erste<br />
gab den Teilnehmern interess<strong>an</strong>te<br />
Einblicke in <strong>die</strong> fr<strong>an</strong>zösische Holzbaubr<strong>an</strong>che,<br />
der zweite hatte „Brücken<br />
und Türme“ zum Thema und<br />
74 mikado 1-2.2009<br />
mikado-web-Award 2008 verliehen<br />
Im Rahmen des Prologs der Europäischen Vereinigung des Holzbaus (EVH)<br />
verlieh mikado den <strong>die</strong>sjährigen mikado-web-award. Die begehrte Kristallglas-Skulptur<br />
ging <strong>an</strong> das Allgäuer Unternehmen MHM Massiv-Holz-Mauer<br />
für seine Website www.massivholzmauer.de. In Empf<strong>an</strong>g nahm es deren<br />
Projektleiter Andreas Ludewig. Gewählt hatten <strong>die</strong>sen besten Internet-<br />
auftritt der Holzbaubr<strong>an</strong>che <strong>die</strong> mikado-Leser. Schon zum dritten Mal f<strong>an</strong>d<br />
der Wettbewerb nun statt und erfreut sich sowohl bei den teilnehmenden<br />
Unternehmen als auch bei den abstimmenden Lesern zunehmender<br />
Beliebtheit. Er wird deshalb auch im Jahr 2009 wieder stattfinden.<br />
der dritte „Ökologisches und energieeffizientes<br />
Bauen“. Im Epilog stellte<br />
d<strong>an</strong>n Prof. Stef<strong>an</strong> Winter mit vier<br />
Mitarbeitern das große bayerische<br />
Forschungsprojekt „Holzbau der Zukunft“<br />
vor.<br />
60 Vorträge waren es d<strong>an</strong>n bis<br />
Freitagnachmittag. 60 Vorträge von<br />
Referenten aus 20 Ländern und unzählige<br />
gute Gespräche davor, dazwischen<br />
und d<strong>an</strong>ach. 1200 <strong>an</strong>gemeldete<br />
Teilnehmer waren fast 10 Prozent<br />
mehr als 2007 und bestätigten <strong>die</strong><br />
rundum zufriedenen Org<strong>an</strong>isatoren<br />
◂ Andreas Ludewig<br />
nahm von<br />
Christoph Maria<br />
Dauner<br />
<strong>die</strong> Auszeichnung<br />
für <strong>die</strong><br />
beste Website der<br />
Holzbau-<br />
br<strong>an</strong>che in Empf<strong>an</strong>g<br />
◂ So sehen<br />
Sieger aus: Der<br />
mikado-web-<br />
award 2008 ging <strong>an</strong><br />
den Auftritt von<br />
www.massivholzmauer.de<br />
in ihrer Linie. Die Stimmung im engen<br />
Garmischer Kongresszentrum<br />
war gut und von Krise oder gar Trübsinn<br />
war nichts zu spüren. Zum Pessimismus<br />
gibt es ja auch kaum Grund,<br />
das wurde in den Vorträgen deutlich.<br />
Ein „natürliches Ende“ des Holzbaus<br />
ist nicht zu erwarten – g<strong>an</strong>z im Gegenteil:<br />
der Holzbau ist zeitgemäßer<br />
denn je und k<strong>an</strong>n deshalb optimistisch<br />
in <strong>die</strong> Zukunft blicken. gh ▪<br />
Weitere Fotos:<br />
www.mikado-online.de<br />
→ Bildergalerie
Fortbildung<br />
Tipps und Termine<br />
Essen<br />
Forum Innenraumhygiene<br />
Oberflächen und Farben, Baumaterialien, Klebetechniken,<br />
Feuchteschäden und <strong>die</strong> Schimmelpilzbeseitigung sind Themen<br />
<strong>die</strong>ses zum zweiten Mal ausgetragenen Kongresses mit Fachausstellung.<br />
Rund 50 Aussteller und rund 40 Fachvorträge warten<br />
auf <strong>die</strong> Besucher. Die Angebote richten sich <strong>an</strong> Hersteller, H<strong>an</strong>dwerker,<br />
Pl<strong>an</strong>er und Sachverständige. Geboten werden H<strong>an</strong>dlungsempfehlungen<br />
und Lösungen für das Erkennen, Bewerten<br />
und Beseitigen von Innenraumbelastungen.<br />
Ver<strong>an</strong>staltungsort: Messe Essen<br />
Termin: 17. bis 18. Februar 2009<br />
Tageskarte: 58 Euro 2-Tageskarte: 75 Euro<br />
Informationen: www.innenraumhygiene.com<br />
Rosenheim<br />
Masterstudium „Fenster und Fassade“<br />
Einen neuen berufsbegleitenden<br />
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das Institut für Fenstertechnologie<br />
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Er besteht aus vier Semestern<br />
Blockunterricht, in dem es<br />
um Konstruktion, Werkstoffe,<br />
Tragwerkslehre, Bauphysik<br />
und Bauökonomie geht. Das<br />
Angebot ist modular aufgebaut<br />
und <strong>die</strong> Teilnehmer<br />
setzen individuelle Schwerpunkte.<br />
Das fünfte Semester<br />
<strong>die</strong>nt der Abschlussarbeit.<br />
Ver<strong>an</strong>staltungsort:<br />
Hochschule Rosenheim<br />
Start: 10. März 2009<br />
Dauer: 5 Semester,<br />
berufsbegleitend<br />
Stu<strong>die</strong>ngebühr: 9500 Euro<br />
Informationen:<br />
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Kassel<br />
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Zweck zu qualifizieren und<br />
<strong>die</strong>s mit dem Meistertitel zu<br />
signalisieren. 290 Unterrichtsstunden<br />
sind für <strong>die</strong> Theorie,<br />
410 für <strong>die</strong> Fachpraxis vorgesehen.<br />
Ver<strong>an</strong>staltungsort:<br />
Zimmerer-Zentrum Kassel<br />
Lehrg<strong>an</strong>gsdauer:<br />
3. Februar bis 20. Mai 2009<br />
Teilnahmegebühr:<br />
4200 Euro<br />
Informationen:<br />
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Praxisseminar<br />
Forderungen richtig sichern<br />
Das neue Forderungssicherungsgesetz hat <strong>die</strong> Position des Auftragnehmers<br />
entscheidend verbessert. H<strong>an</strong>dwerksbetriebe und<br />
Bauunternehmen besitzen jetzt gute Möglichkeiten, der schlechten<br />
Zahlungsmoral einiger Auftraggeber beizukommen. Das Seminar<br />
zeigt, wie m<strong>an</strong> VOB und BGB zum eigenen Vorteil einsetzt,<br />
mit welchen Tricks m<strong>an</strong> schnell <strong>an</strong> ausstehendes Geld<br />
kommt, wie m<strong>an</strong> sich gegen überhöhte Druckzuschläge erfolgreich<br />
wehrt und den <strong>Sicher</strong>heitseinbehalt zum eigenen Vorteil<br />
nutzt.<br />
Ver<strong>an</strong>staltungsort: Köln Termin: 16. J<strong>an</strong>uar 2009<br />
Ver<strong>an</strong>staltungsort: Hamburg Termin: 13. Februar 2009<br />
Ver<strong>an</strong>staltungsort: Fr<strong>an</strong>kfurt/M. Termin: 20. März 2009<br />
Teilnahmegebühr: 299 Euro (Frühbucher: 249 Euro)<br />
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Holzbau & Forschung<br />
Br<strong>an</strong>dschutz<br />
<strong>Sicher</strong> im mehrgeschossigen Holzbau<br />
Lösungen, <strong>die</strong> konstruktive und wirtschaftliche Nachteile bei Holzbauten mit<br />
mehreren Stockwerken ausgleichen, war erklärtes Ziel des Teilprojekts Br<strong>an</strong>dsicherheit<br />
im mehrgeschossigen Holzbau des Forschungsclusters „Holzbau der Zukunft“.<br />
Der Zeitgeist, das Bedürfnis nach<br />
erneuerbaren und „gesunden“<br />
Baustoffen, immer knapper werdende<br />
Ressourcen und steigendes Bewusstsein<br />
für nachhaltiges Bauen machen<br />
den Holzbau noch attraktiver. Speziell<br />
im mehrgeschossigen Wohnungs-,<br />
Büro- und Funktionalbau gewinnt<br />
er <strong>an</strong> Bedeutung. Dementsprechend<br />
erweitern sich <strong>die</strong> Dimensionen und<br />
Anforderungen.<br />
Aufgrund strenger bauordnungsrechtlicher<br />
Einschränkungen konnte<br />
der Holzbau in Bayern bis Anf<strong>an</strong>g<br />
2008 nur bei Gebäuden bis zu drei<br />
Geschossen eingesetzt werden. Wenige<br />
Ausnahmen konnten, teils als<br />
Pilotprojekte, nur unter sehr hohem<br />
Aufw<strong>an</strong>d durch zusätzliche Konzepte<br />
78 mikado 1-2.2009<br />
des Br<strong>an</strong>dschutzingenieurwesens und<br />
mit aufwendigen Genehmigungsverfahren<br />
realisiert werden.<br />
Teilziel erreicht<br />
Anf<strong>an</strong>g des Jahres 2008 wurde <strong>die</strong><br />
Bayerische Bauordnung (BayBO) <strong>an</strong><br />
<strong>die</strong> Musterbauordnung (MBO-2002)<br />
<strong>an</strong>geglichen. Die Novellierung erweiterte<br />
den Einsatzbereich der bis dahin<br />
auf drei Vollgeschosse beschränkten<br />
Holzbauweise auf bis zu fünf Vollgeschosse.<br />
Ermöglicht hatte <strong>die</strong> Weiterentwicklung<br />
<strong>die</strong> Einführung der Gebäudeklasse<br />
4 (GKL 4). Sie umfasst<br />
Gebäude mit Nutzungseinheiten kleiner<br />
400 m² Brutto-Grundfläche und<br />
◂ Der Versuchsaufbau<br />
◂◂ Br<strong>an</strong>d-<br />
entwicklung<br />
in der<br />
15. Prüfminute<br />
▸ Br<strong>an</strong>d-<br />
entwicklung<br />
in der<br />
35. Prüfminute<br />
einer Höhe des fertigen Fußbodens<br />
des obersten Geschosses, in dem Aufenthaltsräume<br />
möglich sind, bis zu<br />
13 m über der Geländeoberk<strong>an</strong>te.<br />
Entsprechend den Anforderungen<br />
der neuen Gebäudeklasse definierte<br />
eine separate Muster-Richtlinie bereits<br />
2004 hochfeuerhemmende Bauteile<br />
in Holzrahmen- bzw. Holztafelbauweise<br />
sowie deren Anschlüsse<br />
und Details. Für <strong>die</strong> dort gen<strong>an</strong>nten<br />
Bauteile konnte der Nachweis<br />
erbracht werden, dass beim Einsatz<br />
in mehrgeschossigen Holztragkonstruktionen<br />
keine Gefährdung von Personen<br />
durch Ausbreitung von Feuer<br />
und Rauch sowie durch verdeckten<br />
Weiterbr<strong>an</strong>d innerhalb der Konstruktion<br />
zu erwarten sind.
Holzbau & Forschung<br />
Gleichzeitig mit der Novellierung<br />
der BayBO 2008 wurde auch <strong>die</strong><br />
„Muster-Richtlinie über br<strong>an</strong>dschutztechnische<br />
Anforderungen <strong>an</strong> hochfeuerhemmende<br />
Bauteile in Holzbauweise“<br />
(M-HFHHolzR) in der Fassung<br />
vom Juli 2004 als Teil der eingeführten<br />
Technischen Baubestimmungen<br />
(www.stmi.bayern.de/bauen/baurecht/vorschriften/)<br />
für das Bundesl<strong>an</strong>d<br />
Bayern aufgenommen. Andere<br />
Bundesländer führten <strong>die</strong> Richtlinie<br />
auf Basis der Musterbauordnung bereits<br />
früher ein.<br />
In der Praxis stellte sich heraus,<br />
dass <strong>die</strong> Ansätze und Anforderungen<br />
der Musterrichtlinie zum Teil noch<br />
sehr konservativ sind und <strong>die</strong> Realisierung<br />
von Gebäuden mit <strong>die</strong>ser<br />
Bauweise einen hohen Aufw<strong>an</strong>d<br />
bedeutet, besonders in der Herstellung.<br />
Gleichzeitig zeigte sich, dass <strong>die</strong><br />
mehrgeschossige Holzbauweise im<br />
Preisvergleich nur zum Teil mit den<br />
<strong>an</strong>deren Baustoffen konkurrenzfähig<br />
war, obwohl sich längerfristig<br />
<strong>die</strong> <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs höheren Kosten für <strong>die</strong><br />
Errichtung in der Regel durch einen<br />
geringeren Unterhalt (Energiebedarf)<br />
amortisieren lassen.<br />
Das Teilprojekt 2 „Br<strong>an</strong>dsicherheit<br />
im mehrgeschossigen Holzbau“ wurde<br />
im Rahmen des Forschungsclusters<br />
„Holzbau der Zukunft“ durchgeführt,<br />
um <strong>die</strong> gen<strong>an</strong>nten konstruktiven und<br />
wirtschaftlichen Nachteile bei Holzbauten<br />
der Gebäudeklasse 4 aufzugreifen<br />
und erweiterte Lösungs<strong>an</strong>sätze<br />
zu erarbeiten. Darüber hinaus<br />
wurden Vorschläge für <strong>die</strong> An- bzw.<br />
Verwendbarkeit von Holz in der Gebäudeklasse<br />
5 (Gebäude bis zur Hochhausgrenze)<br />
präsentiert.<br />
In den bisherigen baurechtlichen<br />
Regelungen sind Bekleidungen von<br />
mehrgeschossigen Fassaden über drei<br />
Geschosse und bis zur Hochhausgrenze<br />
ausschließlich mit schwerentflammbaren<br />
Baustoffen zulässig.<br />
Als zweiten Schwerpunkt des Forschungsvorhabens<br />
wurden deshalb<br />
Vorschläge zu Konstruktionen mit<br />
brennbaren Baustoffen in Verbindung<br />
mit entsprechenden Zusatzmaßnahmen<br />
erarbeitet, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Erfüllung<br />
der bestehenden Schutzziele<br />
gewährleisten.<br />
▸ Auszug aus<br />
dem Fassadenkatalog:<br />
Beispiel einer<br />
br<strong>an</strong>d-<br />
schutztechnischen<br />
Maßnahme<br />
zwischen den<br />
Geschossen<br />
t<br />
Großprojekt gestartet<br />
x<br />
Ein im Jahr 2001 in der Schweiz gestartetes<br />
Großprojekt „Br<strong>an</strong>dsicherheit<br />
und Holzbau“ verfolgt im Wesentlichen<br />
identische Ziele für <strong>die</strong><br />
Schweiz.<br />
Die gesetzten Erwartungen für <strong>die</strong>ses<br />
Vorhaben sind:<br />
▸ eine veränderte Br<strong>an</strong>dschutzgesetzgebung<br />
für den Holzbau<br />
▸ <strong>die</strong> Bereitstellung technischer Lösungen<br />
▸ zusätzliche Bauherrschaften für<br />
den Holzbau zu gewinnen und<br />
▸ der Umg<strong>an</strong>g mit entstehenden<br />
Risiken<br />
Forschungsprojekt „Holzbau der Zukunft“<br />
Ziel der Entwicklung der Schweizer<br />
Regelwerke ist, zielkonforme Kriterien<br />
für den Baustoff Holz zu erhalten<br />
sowie materialspezifische<br />
Bedingungen zusätzlich als „St<strong>an</strong>d<br />
der Technik“ zu definieren, mit denen<br />
der geforderte <strong>Sicher</strong>heitsst<strong>an</strong>dard<br />
erfüllt werden k<strong>an</strong>n.<br />
Große Teile des Forschungsvorhabens<br />
sind bereits umgesetzt und<br />
halten laufend Einzug in <strong>die</strong> Regelungen<br />
der Vereinigung K<strong>an</strong>tonaler<br />
Feuerversicherungen (www.kgvonline.ch)<br />
sowie einer eigens dafür gegründeten<br />
Dokumentationsreihe:<br />
Lignum Dokumentation Br<strong>an</strong>dschutz,<br />
www.lignum.ch.<br />
In Deutschl<strong>an</strong>ds bisher größtem Verbundforschungsprojekt für den Holzbau<br />
waren 20 Teilprojekte zum Baustoff Holz gebündelt.<br />
Auf der wissenschaftlich-technischen Seite kooperierten <strong>die</strong> Technische<br />
Universität München mit mehreren Lehrstühlen und Instituten, <strong>die</strong> Fachhochschule<br />
Rosenheim und das Institut für Fenstertechnik Rosenheim.<br />
Koordiniert wurden <strong>die</strong> Teilprojekte vom Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion<br />
der TU München unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Stef<strong>an</strong><br />
Winter. Den Technologietr<strong>an</strong>sfer org<strong>an</strong>isiert <strong>die</strong> Deutsche Gesellschaft für<br />
Holzforschung (DGfH).<br />
Das Verbundprojekt präsentiert sich vom 12. bis 17. J<strong>an</strong>uar 2009 auf der<br />
Messe BAU 2009 in München, Halle C3.<br />
www.mikado-online.de 79<br />
z<br />
x: br<strong>an</strong>dschutztechnisch<br />
notwendige<br />
Auskragung<br />
t: Blechdicke<br />
Br<strong>an</strong>dschutzmaßnahme<br />
z: freie<br />
Auskragungslänge
Vorschläge für eine<br />
neue Muster-Richtlinie<br />
Holzbau & Forschung<br />
Als Basis für das bayerische Projekt<br />
<strong>die</strong>nten <strong>die</strong> umf<strong>an</strong>greichen Datensätze<br />
aus den Versuchen des Schweizer<br />
Forschungsvorhabens. Daraus wurden<br />
<strong>die</strong> Vorschläge für eine Überführung<br />
der bestehenden Muster-<br />
Richtlinie für hochfeuerhemmende<br />
Holzbauteile in eine den gesamten<br />
mehrgeschossigen Holzbaubereich<br />
umfassende Muster-Holzbau-Richtlinie<br />
(M-HolzR) abgeleitet und nachgewiesen.<br />
Bereits zu Beginn der Überlegungen<br />
entwickelte sich <strong>die</strong> Strategie,<br />
den Gesetzestext der frisch novellierten<br />
Bayerischen Bauordnung unberührt<br />
zu lassen und somit sämtliche<br />
erarbeitete Vorschläge in eine<br />
neue Muster-Richtlinie aufzunehmen.<br />
Dieses Vorgehen verspricht eine<br />
zügige Umsetzbarkeit der Ergebnisse<br />
durch reduzierten administrativen<br />
Aufw<strong>an</strong>d.<br />
Die Vorschläge für eine neue Muster-Richtlinie<br />
umfassen vor allem<br />
folgende Punkte:<br />
80 mikado 1-2.2009<br />
▸ Der Geltungsbereich des Entwurfes<br />
zur Richtlinie wird von der Gebäudeklasse<br />
4 auf <strong>die</strong> Gebäudeklasse<br />
5 erweitert.<br />
▸ Die bestehenden Bauteilklassen<br />
(hochfeuerhemmend, feuerbeständig)<br />
bleiben unberührt. Die Definitionen<br />
der möglichen Bauteilkomponenten<br />
werden im Hinblick auf<br />
<strong>die</strong> Verwendung massiver brennbarer<br />
Bauteile (z.B. unbekleideter<br />
Brettschichtholzstützen oder Brettsperrholz)<br />
und brennbarer Kapselungen<br />
(br<strong>an</strong>dschutztechnisch<br />
wirksame Bekleidungen) sowie der<br />
möglichen Erweiterung auf brennbare<br />
Dämmstoffe ergänzt.<br />
▸ Rauchmelder, Br<strong>an</strong>dmelde<strong>an</strong>lagen<br />
sowie Sprinkler<strong>an</strong>lagen werden<br />
als st<strong>an</strong>dardmäßig geregelte<br />
Zusatzmaßnahmen in <strong>die</strong> Richtlinie<br />
aufgenommen. Diese werden<br />
bei der Festlegung notwendiger<br />
Leistungs<strong>an</strong>forderungen <strong>an</strong> Bauteile<br />
und Baustoffe (Perform<strong>an</strong>ce<br />
Based Requirements) als kompensierende<br />
Maßnahmen einbezogen<br />
und sollen in Kombination mit den<br />
unterschiedlichen Bauweisen eine<br />
◂ Auszug aus dem<br />
Bauteilkatalog<br />
zum Entwurf<br />
der M-Holz-Richtlinie:<br />
Vorschlag für<br />
brennbare Br<strong>an</strong>d-<br />
schutzbekleidungen<br />
für 30 min<br />
Kapselzeit<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
unveränderte Erfüllung der einzuhaltenden<br />
Schutzziele sicherstellen.<br />
Neben der bestehenden, bereits<br />
in der M-HFHHolzR geregelten<br />
hochfeuerhemmenden Bauweise<br />
mit einer nicht brennbaren Kapselung<br />
von K 60 (60 Minuten<br />
2<br />
Schutzzeit) entsprechend DIN EN<br />
13501-2 werden zusätzliche Abstufungen<br />
mit den Klassen K 45, 2<br />
K 30 und K 15 unter gleichzeitiger<br />
2 2<br />
Anwendung der zuvor gen<strong>an</strong>nten<br />
Maßnahmen vorgeschlagen,<br />
wobei <strong>die</strong> beiden zuletzt gen<strong>an</strong>nten<br />
Kapselklassen in Verbindung<br />
mit einer Sprinklerung vollständig<br />
aus brennbaren Baustoffen bestehen<br />
können.<br />
Eine <strong>an</strong>aloge Abstufung wird für<br />
Bauteile vorgenommen, <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Anforderungen von feuerbeständigen<br />
Bauweisen zu stellen sind.<br />
Das gewählte Basisbauteil für <strong>die</strong><br />
Verwendung ohne zusätzliche<br />
kompensatorische Maßnahmen<br />
setzt sich dabei aus einer Tragkonstruktion<br />
mit einer Mindestfeuerwiderst<strong>an</strong>dsdauer<br />
von 90 Minuten<br />
(R90 bzw. REI90) und einer<br />
br<strong>an</strong>dschutztechnisch wirksamen<br />
Bekleidung mit einer Schutzzeit<br />
von ebenfalls 90 Minuten (K 90) 2<br />
zusammen. Die weiteren Abstufungen<br />
reichen unter Ansatz von<br />
Br<strong>an</strong>dmelde<strong>an</strong>lage und Sprinklerung<br />
bis zu einer minimal notwendigen<br />
Kapselklasse von K 45, 2<br />
welche auch mit brennbaren Baustoffen<br />
ausgeführt werden k<strong>an</strong>n.<br />
Die in der M-HFHHolzR geregelten<br />
Bauteil<strong>an</strong>schlüsse werden wenig<br />
verändert übernommen. Es wird<br />
jedoch darauf geachtet, dass bei<br />
der Überarbeitung sämtliche Angaben<br />
zu Anschlüssen und der<br />
Ausbildung von Bauteilöffnungen<br />
als Systematik <strong>an</strong>gegeben werden,<br />
welche auch auf ähnliche, nicht<br />
dargestellte Situationen zweifelsfrei<br />
<strong>an</strong>wendbar sind.<br />
Die bestehenden Regelungen zu<br />
Installationen in der M-HFHHolzR<br />
werden ohne Veränderung übernommen<br />
und für den Einsatz in<br />
Gebäuden der GKL 5 erweitert. Dabei<br />
werden <strong>die</strong> Regeln des Einbaus<br />
von Abschottungs- und
▸<br />
2<br />
2<br />
1<br />
1<br />
Holzbau & Forschung<br />
Durchführungssystemen, <strong>die</strong> für<br />
den Trockenbau oder Massivbau<br />
bauaufsichtlich zugelassen sind,<br />
für Holzbauteile adaptiert.<br />
Aus den Schweizer Forschungsdaten<br />
zu den Originalbr<strong>an</strong>dversuchen<br />
<strong>an</strong> mehrgeschossigen Fassaden<br />
mit brennbaren Bekleidungen<br />
wurden br<strong>an</strong>dschutztechnische<br />
Maßnahmen erarbeitet und abgeleitet,<br />
mit denen das gestellte<br />
Schutzziel – bei einem Br<strong>an</strong>d <strong>an</strong><br />
der Gebäudeaußenw<strong>an</strong>d darf es<br />
vor dem Lösch<strong>an</strong>griff der Feuerwehr<br />
nicht zu einer Br<strong>an</strong>dausbreitung<br />
über mehr als zwei Geschosse<br />
oberhalb der Br<strong>an</strong>detage kommen<br />
(B1-Schutzziel) – <strong>an</strong>alog zu den<br />
Bauweisen mit schwerentflammbaren<br />
Baustoffen erreicht werden<br />
k<strong>an</strong>n. Als Ergebnis steht nun ein<br />
Katalog zur Verfügung, mit dem<br />
sich zu den verschiedenen praxisüblichen<br />
Bekleidungstypen bauliche<br />
Zusatzmaßnahmen ableiten<br />
lassen. Zusätzlich werden für <strong>die</strong><br />
Pl<strong>an</strong>ung und Ausführung solcher<br />
▴ Kapselung von<br />
Wänden,<br />
Deckenunterseiten<br />
sowie<br />
von Stützen und<br />
Trägern<br />
2<br />
1<br />
2<br />
Fassaden notwendige Konstruktionsdetails,<br />
z.B. für Eck<strong>an</strong>schlüsse,<br />
Übergänge zu <strong>an</strong>deren Fassadentypen<br />
oder Öffnungen in Außenwänden,<br />
bereitgestellt.<br />
Die Vorschläge zur neuen Muster-Holzbau-Richtlinie<br />
sollen einen<br />
Weg zur br<strong>an</strong>dschutztechnischen Beurteilung<br />
mehrgeschossiger Holzbauweisen<br />
bis hin zur Hochhausgrenze<br />
aufzeigen.<br />
In enger Zusammenarbeit mit den<br />
zahlreichen im Bereich der Br<strong>an</strong>dsicherheit<br />
des mehrgeschossigen<br />
Die Autoren<br />
1<br />
Holzbaus forschenden Stellen, dem<br />
Deutschen Institut für Bautechnik sowie<br />
den oberen Bauaufsichtsbehörden<br />
wird im Anschluss <strong>an</strong> <strong>die</strong>ses Forschungsvorhaben<br />
eine Umsetzung in<br />
<strong>die</strong> Praxis zu diskutieren sein.<br />
Ein erfolgreicher Abschluss <strong>die</strong>ser<br />
Bestrebungen könnte <strong>die</strong> Aufnahme<br />
des bis dahin gemeinsam fortgeschriebenen<br />
Entwurfes einer erweiterten<br />
Muster-Richtlinie für den<br />
Holzbau (MHolzR) in das Regelwerk<br />
der Arbeitsgemeinschaft Bau der<br />
Länder sein. ▪<br />
Michael Merk, Dipl.-Bauing. (Studium <strong>an</strong> der TU Graz), ist seit 2004 wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter bei Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stef<strong>an</strong> Winter (Co-Autor)<br />
am Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion der TU München für <strong>die</strong><br />
Lehrbereiche Br<strong>an</strong>dschutz und Holzhausbau. Neben dem Forschungsgebiet<br />
Br<strong>an</strong>dschutz im mehrgeschossigen Holzbau arbeitet er auch im Bereich<br />
Holzbau <strong>an</strong> der Beurteilung von bestehenden weitgesp<strong>an</strong>nten Brettschichtholzbauteilen<br />
bzw. -tragwerken und hat eine leitende Funktion <strong>an</strong><br />
der dem Lehrstuhl <strong>an</strong>geschlossenen Prüfstelle Holzbau des MPA BAU.<br />
www.mikado-online.de 81<br />
2<br />
1<br />
1: äußere Kapselbekleidung<br />
2: innere Kapselbekleidung<br />
TU MüNCHEN
Die Dachrinne sammelt das von<br />
der Dachfläche ablaufende Wasser<br />
und leitet es über ein Fallrohr in<br />
den Abwasserk<strong>an</strong>al. Nach DIN EN<br />
12056-3 sind Dachrinnen generell<br />
mit einem Gefälle von 1 mm/m bis<br />
3 mm/m zu verlegen. Bei einer vorgehängten<br />
Dachrinne darf das Gefälle<br />
nicht zu steil <strong>an</strong>gelegt sein. Wichtig<br />
ist, dass <strong>die</strong> Rinne <strong>die</strong> Traufk<strong>an</strong>te so<br />
weit unterschreitet, dass ablaufendes<br />
Wasser nicht über <strong>die</strong> Vorderk<strong>an</strong>te<br />
der Dachrinne hinausschießen k<strong>an</strong>n<br />
und einen „Wasserfall“ bildet.<br />
In Regionen mit starkem Schneefall<br />
sollte <strong>die</strong> Vorderk<strong>an</strong>te der Dachrinne<br />
nicht höher als <strong>die</strong> Abrutschlinie<br />
des Schnees liegen. Sonst besteht<br />
<strong>die</strong> Gefahr von Schneestau und<br />
„Schneebergen“. Bei Tauwetter wird<br />
<strong>die</strong> Schnee<strong>an</strong>häufung d<strong>an</strong>n schwerer.<br />
Die erhöhte Belastung k<strong>an</strong>n sogar<br />
<strong>die</strong> gesamte Dachrinne abreißen. Im<br />
Traufbereich und <strong>an</strong> der Dachfläche<br />
Zimmermeisterdach Dachentwässerung<br />
Dachentwässerung<br />
Wasser marsch<br />
Wasser muss von einer Dachfläche kontrolliert ablaufen können. Voraussetzung dafür<br />
ist eine sachgemäß gepl<strong>an</strong>te und fachgerecht montierte Dachentwässerungs<strong>an</strong>lage.<br />
82 mikado 1-2.2009<br />
montierte Schneef<strong>an</strong>ggitter oder<br />
ähnliche Konstruktionen helfen nur<br />
bedingt, solche Ansammlungen zu<br />
verhindern.<br />
Bei zu hoher Vorderk<strong>an</strong>te bildet<br />
sich bei Starkregen ein Rückstau. Das<br />
gestaute Wasser k<strong>an</strong>n im Traufbereich<br />
unter der Traufbohle hindurch<br />
in <strong>die</strong> Wärmedämmung eindringen.<br />
Durchfeuchtungsschäden ziehen einen<br />
hohen konstruktiven und fin<strong>an</strong>ziellen<br />
Aufw<strong>an</strong>d nach sich.<br />
Fallrohre leiten senkrecht ab<br />
Der Dachrinnenauslass verbindet<br />
<strong>die</strong> Dachrinne mit dem Fallrohr. Die<br />
senkrechten Rohre zur Ableitung des<br />
Wassers in <strong>die</strong> K<strong>an</strong>alisation werden<br />
innerhalb oder außerhalb von Gebäuden<br />
geführt. Innerhalb des Gebäudes<br />
kommen Rohre aus Gusseisen,<br />
Flussstahl, Steinzeug, Kunststoff oder<br />
Faserzement zum Einsatz. An der<br />
▴ Verstopfte<br />
Dachrinne durch<br />
unsachgemäße<br />
Pflege und<br />
Pfl<strong>an</strong>zenbewuchs<br />
Fassade setzt der Dachh<strong>an</strong>dwerker<br />
Rohre aus verzinktem Stahlblech, Tit<strong>an</strong>zink,<br />
Edelstahlblech, Kupferblech,<br />
Faserzement oder Kunststoff ein.<br />
Bei Flachdächern mit Brüstung<br />
sollten mindestens zwei Dachrinnen-<br />
abläufe <strong>an</strong>geordnet werden, für jede<br />
Teildachfläche einer. Bei Steildächern<br />
richtet sich <strong>die</strong> Anzahl nach der Länge<br />
der Dachrinne.<br />
Bei bepfl<strong>an</strong>zten Dachflächen sollte<br />
immer <strong>die</strong> Möglichkeit bestehen, den<br />
Ablauf kontrollieren zu können. Konstruktive<br />
Maßnahmen verhindern,<br />
dass Schmutz und Pfl<strong>an</strong>zsubstrat in<br />
den Ablauf geraten.<br />
Zusätzliche Notabläufe bei Flachdächern<br />
oder nicht vorgehängten<br />
Dachrinnen vermindern das Risiko<br />
des Eindringens von Regenwasser<br />
in das Gebäude. Besonders bei<br />
großflächigen Flachdächern mit innenliegender<br />
Entwässerung kommt<br />
es häufig zu Gebäudeschäden durch
unzureichende Entwässerung, zu<br />
hoch über der Dachfläche eingebaute<br />
Abläufe oder durch Laub, das <strong>die</strong><br />
Auslässe verstopft.<br />
Bei Steildächern werden besonders<br />
im Altbaubereich gern mehrere kleinere<br />
Dachflächen <strong>an</strong> ein Fallrohr <strong>an</strong>geschlossen.<br />
Bei Starkregen führt das<br />
häufig zu überlaufenden Dachrinnen<br />
und Schäden <strong>an</strong> den Fassaden. Das<br />
bedeutet, auch kleine Dachflächen<br />
lieber über zusätzliche Fallrohre entwässern<br />
als nachträglich teure Fassadens<strong>an</strong>ierungen<br />
in Kauf nehmen.<br />
Grundsätzlich sollten Dachh<strong>an</strong>dwerker<br />
Reinigungsöffnungen zur<br />
Kontrolle und Prüfung oberhalb des<br />
Endes der Regenwasserfallleitung<br />
und bei Richtungsänderungen <strong>an</strong>ordnen.<br />
Diese Öffnungen sind am<br />
besten mit Abst<strong>an</strong>d von Fenstern, Türen<br />
oder <strong>an</strong>deren Fassadenöffnungen<br />
vorzusehen, da bei Überlauf Schadensgefahr<br />
besteht.<br />
Regenwasserleitung<br />
Eine Regenwasserleitung führt <strong>die</strong><br />
Fallrohre der Dachentwässerung der<br />
öffentlichen K<strong>an</strong>alisation zu. Diese<br />
Leitungen sollten wasserdicht sein,<br />
besonders d<strong>an</strong>n, wenn sie durch Außenwände<br />
von Gebäuden führen. Sie<br />
sollten nicht in tragenden Bauteilen<br />
eingebaut werden. Grundsätzlich<br />
sollten sie immer so <strong>an</strong>geordnet<br />
sein, dass sie zu Inspektion, Kontrolle,<br />
Inst<strong>an</strong>dhaltung, Wartung, Reparatur<br />
und Austausch jederzeit und ohne<br />
großen Aufw<strong>an</strong>d zugänglich sind.<br />
Das gilt nicht für <strong>die</strong> Leitungsführung<br />
in Decken, jedoch ist bei <strong>die</strong>sem<br />
Einbau besondere konstruktive<br />
Sorgfalt Voraussetzung.<br />
Im Gebäudeinneren geführte Leitungen<br />
müssen druckfest sein, um<br />
bei Verstopfungen nicht zu platzen.<br />
Nicht erlaubt ist <strong>die</strong> Reduzierung der<br />
Rohrnennweite in Fließrichtung. Die<br />
Leitungen sollten wärmegedämmt<br />
werden, um Schwitzwasserbildung<br />
zu verhindern.<br />
Wo keine <strong>an</strong>dere Möglichkeit besteht,<br />
das Regenwasser auf ein niedrigeres<br />
Dach oder eine abgedeckte<br />
Fläche abzuleiten, muss ein Auslaufformstück<br />
<strong>an</strong>gebracht werden.<br />
Das leitet das Wasser vom Gebäude<br />
Zimmermeisterdach Dachentwässerung<br />
▸ Fehlerhafte<br />
Einleitung<br />
des Fallrohres und<br />
Rinnen-<br />
beschädigung mit<br />
Bauschaden<br />
in der Fassade<br />
(Bemoosung)<br />
▸ Konstruktiv<br />
saubere<br />
Einleitung des<br />
Fallrohres<br />
ins Mauerwerk<br />
Wirksame Dachfläche<br />
Bei der Berechnung der wirksamen Dachfläche (der tatsächlich zu entwässernden<br />
Gesamtfläche) wird der Windeinfluss nicht berücksichtigt,<br />
sofern nationale oder regionale Vorschriften und technische Regeln nichts<br />
<strong>an</strong>deres vorschreiben. Empfehlenswert ist immer d<strong>an</strong>n, wenn mit starken<br />
Winden bis hin zu Ork<strong>an</strong>böen zu rechnen ist (Mittel- und Hochgebirgslagen,<br />
Küstennähe), entsprechend EN 12056-3, Tabelle 3 <strong>an</strong>zuwenden.<br />
Wo keine Windeinwirkung besteht, wird <strong>die</strong> wirksame Dachfläche durch<br />
folgende Gleichung bestimmt:<br />
A = L ∙ B R R<br />
A ist <strong>die</strong> wirksame Dachfläche in Quadratmeter (m²)<br />
L ist <strong>die</strong> Trauflänge in Metern (m)<br />
R<br />
B ist <strong>die</strong> horizontale Projektion der Dachtiefe von der Traufe bis zum First<br />
R<br />
in Meter (m)<br />
Ist <strong>die</strong> Windeinwirkung zu berücksichtigen, muss <strong>die</strong> wirksame Dachfläche<br />
in übereinstimmung mit Tabelle 3 (EN 12056-3) berechnet werden.<br />
In Gebieten, in denen Wind in <strong>die</strong> Berechnung des Regenwasserabflusses<br />
einzubeziehen ist und Regen durch den Wind gegen eine W<strong>an</strong>d getrieben<br />
wird und auf das Dach abfließen k<strong>an</strong>n, müssen 50 Prozent der W<strong>an</strong>dfläche<br />
zur wirksamen Dachfläche ad<strong>die</strong>rt werden.<br />
www.mikado-online.de 83
weg. In <strong>die</strong>sem Bereich muss <strong>die</strong><br />
Dachabdeckung des niedrigeren Daches<br />
verstärkt werden. Leitet <strong>die</strong> Regenwasserleitung<br />
den Regen in einen<br />
Bodenablauf ein, muss sie unter<br />
dem Bodenablaufgitter bzw. -sieb,<br />
oberhalb des Geruchsverschlusses<br />
enden. Empfehlenswert ist der Anschluss<br />
über einen hinteren oder seitlichen<br />
Einlauf.<br />
In Gegenden mit häufigem Frost<br />
empfiehlt es sich, eine Begleitheizung<br />
in innenliegenden Dachrinnen oder<br />
Rohren einzubauen. Die verhindert,<br />
dass Eis <strong>die</strong> Abläufe blockiert.<br />
Zimmermeisterdach Dachentwässerung<br />
Berechnung des Regenwasserabflusses<br />
84 mikado 1-2.2009<br />
Pl<strong>an</strong>ung von<br />
Dachentwässerungs<strong>an</strong>lagen<br />
Dachrinnen dürfen mit oder ohne Gefälle<br />
verlegt werden. Bei einem Gefälle<br />
von 3 mm/m oder weniger gilt<br />
sie als gefällelos. Bei vorgehängten<br />
halbrunden oder ähnlichen Formen,<br />
ohne Gefälle und mit Abläufen versehen,<br />
<strong>die</strong> einen dauerhaft freien Ablauf<br />
gar<strong>an</strong>tieren, wird das Abflussvermögen<br />
durch Gleichung 3 in EN<br />
12056-3, Abschnitt 5.1.2 bestimmt.<br />
Berücksichtigt werden Dachrinnenquerschnitt<br />
und Dachrinnenform.<br />
Der Regenwasserabfluss, der von einem Dach unter stetigen Bedingungen<br />
abgeleitet werden muss, wird nach EN 12056-3 mit folgender Gleichung<br />
berechnet:<br />
Q = r ∙ A ∙ C; dabei ist<br />
Q der Regenwasserabfluss in Litern je Sekunde (l/s),<br />
r <strong>die</strong> Berechnungsregenspende in Litern je Sekunde und Quadratmeter<br />
[l/(s ∙ m²)],<br />
A <strong>die</strong> wirksame Dachfläche in Quadratmeter (m²),<br />
C der Abflussbeiwert (1,0, wenn nationale und regionale Vorschriften und<br />
technische Regeln nichts <strong>an</strong>deres vorschreiben) – dimensionslos.<br />
Falls für <strong>die</strong> Region, in der das Gebäude steht, genaue Daten über<br />
<strong>die</strong> Häufigkeit und Menge sowie Dauer vorliegen, ist das <strong>die</strong> in der<br />
Berechnung einzusetzende Berechnungsregenspende r in der Gleichung.<br />
Liegen dagegen keine statistischen Werte dazu vor und schreiben nationale<br />
und regionale Vorschriften nichts <strong>an</strong>deres vor, so sind <strong>die</strong> Werte für r<br />
der EN 12056-3, Tabelle 1 mit einem <strong>Sicher</strong>heitszuschlag aus Tabelle 2 zu<br />
multiplizieren.<br />
◂ Konstruktiv<br />
gelungener<br />
Anschluss einer<br />
halbrunden<br />
verzinkten<br />
Metalldachrinne<br />
<strong>an</strong> einem<br />
Kegeldach<br />
▴ Kupferne<br />
Kastenrinne mit<br />
Fallrohr<br />
<strong>an</strong> einem alten<br />
Kirchendach<br />
Bei vorgehängten Dachrinnen,<br />
rechteckiger, Trapez- oder ähnlicher<br />
Form ohne Gefälle gepl<strong>an</strong>t und mit<br />
Abläufen versehen, <strong>die</strong> einen freien<br />
Ablauf gar<strong>an</strong>tieren, bestimmt das<br />
Abflussvermögen Gleichung 4 in EN<br />
12056-3, Abschnitt 5.1.4 ff.<br />
Die Entwässerung von Dränschichten<br />
beim Umkehrdach erfolgt über<br />
<strong>die</strong> Dacheinläufe und/oder Dränleitungen,<br />
<strong>die</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> Dachentwässerungsleitungen<br />
<strong>an</strong>geschlossen werden.<br />
Dabei ist <strong>die</strong> Dachentwässerung<br />
so <strong>an</strong>zulegen, dass <strong>die</strong> Dämmstoffplatten<br />
nicht ständig durch Stauwasser<br />
bedeckt werden. Dacheinläufe<br />
müssen zu Revisionszwecken jederzeit<br />
ohne zusätzlichen Aufw<strong>an</strong>d zugänglich<br />
sein. Konstruktionsbedingte<br />
Pfützenbildung, beispielsweise <strong>an</strong><br />
Überlappungen der Dachabdichtung<br />
oder im Rahmen der Toler<strong>an</strong>zen von<br />
Decken, ist für Umkehrdächer zulässig.<br />
Bei Dachneigungen bis zu drei<br />
Grad ist mit bereichsweise stehendem<br />
Wasser zu rechnen.<br />
Dachbegrünung<br />
Bei Dachbegrünungen ist bei der Pl<strong>an</strong>ung<br />
und Ausführung sicherzustellen,<br />
dass begrünte und nicht begrünte<br />
Dachteilflächen einw<strong>an</strong>dfrei entwässert<br />
werden. Die Entwässerung muss<br />
sowohl durch den Schichtaufbau als<br />
auch auf dessen Oberfläche dauerhaft<br />
wirksam sein.<br />
H<strong>an</strong>s Jürgen Krolkiewicz, Köln ▪<br />
HANS JüRGEN KROLKIEWICZ
Zimmermeisterdach Schloss Castell<br />
Schloss Castell<br />
Neu bewahrt alt<br />
Bei der Dachs<strong>an</strong>ierung des Schlosses Castell wirkten <strong>die</strong> Bauherren intensiv mit.<br />
Das Ergebnis gefällt der Denkmalpflege und ehrt <strong>die</strong> Vorfahren.<br />
▴ Die Dachl<strong>an</strong>dschaft<br />
von<br />
Schloss Castell,<br />
malerisch<br />
gelegen in Castell<br />
bei Nürnberg<br />
www.mikado-online.de 85
Denkmalpflege k<strong>an</strong>n ein wichtiger<br />
Best<strong>an</strong>dteil des Familienlebens<br />
sein – zumindest in Adelsfamilien.<br />
Im Hause Castell-Castell<br />
beschäftigt m<strong>an</strong> sich g<strong>an</strong>z selbstverständlich<br />
mit alter Bausubst<strong>an</strong>z.<br />
Der Hausherr von Castell-Castell, unweit<br />
von Nürnberg, ist heute Ferdin<strong>an</strong>d<br />
Graf zu Castell-Castell. Der Graf<br />
ist Jurist, Gabrielle Gräfin zu Castell-Castell<br />
Buchrestauratorin. Neben<br />
der Castellschen B<strong>an</strong>k, der ältesten<br />
B<strong>an</strong>k Bayerns, betreibt <strong>die</strong> Adelsfamilie<br />
Forst-, Wein- und L<strong>an</strong>dwirtschaft.<br />
Zum umf<strong>an</strong>greichen Betätigungsfeld<br />
der Familie zählt auch <strong>die</strong><br />
aufwendige Pflege des Erbes.<br />
Tiefe Wurzeln<br />
Das heutige Hauptschloss der Adelsfamilie<br />
stammt aus dem Jahre 1691.<br />
Die südlichen Vorbauten mit Tortrakt<br />
und <strong>die</strong> den Innenhof umschließenden<br />
Wohn- und Wirtschaftsbauten<br />
folgten etwa 1860. Heute präsentiert<br />
sich das Schloss als vierseitig geschlossene<br />
Anlage mit einem privaten<br />
Innenhof und großem repräsentativen<br />
Garten im Norden.<br />
Das Dach des Schlosses wurde zuletzt<br />
in den 1950er-Jahren s<strong>an</strong>iert.<br />
Nach so vielen Jahren st<strong>an</strong>d fest, dass<br />
eine Grunds<strong>an</strong>ierung fällig war. Ausgehend<br />
von zwei besonders betroffenen<br />
Hauptkehlen war das große Dach<br />
Zimmermeisterdach Schloss Castell<br />
▴ Das Dachgebälk<br />
wurde<br />
in Teilen erneuert<br />
▸ Gute Mischung:<br />
Blick auf<br />
<strong>die</strong> Eindeckung<br />
der Süddächer<br />
mit historischen<br />
und neuen Bibern<br />
▸ Abhängungen<br />
<strong>an</strong> verstärkten<br />
Sparren<br />
<strong>die</strong>nen der<br />
statischen<br />
<strong>Sicher</strong>ung der<br />
obersten<br />
Geschossdecke<br />
86 mikado 1-2.2009<br />
auch <strong>an</strong> weiteren Stellen undicht.<br />
Eine Prüfung der Bausubst<strong>an</strong>z ergab,<br />
dass ein Teil des Dachgebälks <strong>an</strong>gegriffen<br />
war und ausgetauscht werden<br />
musste. Kehlbalken, Sparren und einige<br />
Deckenbalken darunter galt es<br />
zu ersetzen oder zu verstärken.<br />
Behutsames Vorgehen<br />
Unter einem Schutzdach verborgen<br />
haben <strong>die</strong> Dachh<strong>an</strong>dwerker <strong>die</strong><br />
alte keramische Dachdeckung abgenommen,<br />
zwischengelagert und das<br />
Dachgebälk rundum s<strong>an</strong>iert.<br />
Bei der keramischen Dachdeckung<br />
plä<strong>die</strong>rte der Fürst für eine<br />
Totals<strong>an</strong>ierung. Sein Sohn, der Graf,<br />
wollte einen Teil der alten Deckung<br />
erhalten. Und so hieß der Kompromiss,<br />
dass ein Teil der Deckung erhalten<br />
blieb und ein <strong>an</strong>derer Teil konsequent<br />
neu eingedeckt wurde. Als<br />
zusätzliche Vorsichtsmaßnahme kamen<br />
auf Wunsch des Fürsten Pappdocken<br />
zum Einsatz.<br />
Die alten Ziegel wurden vor allem<br />
auf den südlichen und zum Innenhof<br />
geneigten Flächen neu eingedeckt.<br />
Auf der Südseite ist <strong>die</strong> Belastung<br />
für <strong>die</strong> Deckung geringer. Auch sind<br />
<strong>die</strong> Dächer hier niedriger und leichter<br />
erreichbar als auf den hohen Nord-,<br />
Ost- und Westseiten.
Lediglich <strong>die</strong> zwei großen Hauptkehlen<br />
im Innenhof, einst ein Herd<br />
von Undichtigkeiten, sind jetzt komplett<br />
mit neuen Bibern als eingebundene<br />
Kehlen gedeckt. Um den Überg<strong>an</strong>g<br />
von Neu zu Alt optisch weicher<br />
zu gestalten, deckten <strong>die</strong> Dachdecker<br />
zwischen <strong>die</strong> alten Biber immer wieder<br />
einige neue Biber ein.<br />
Die Bauherren bestellten Biber<br />
mit leichten Kohlebr<strong>an</strong>deffekten.<br />
Als Grundschnitte für <strong>die</strong> Biber<br />
wählten sie eine asymmetrische<br />
Wappenform und einen asymmetrischen<br />
Korbbogen. Die Oberflächen<br />
sind nach H<strong>an</strong>dform-Art mit sechs<br />
Längswellen und zwei spitz zulaufenden<br />
Wasserführungs-Linien versehen.<br />
Neben der St<strong>an</strong>dardbreite von<br />
18 cm orderten <strong>die</strong> Castells auch 3 ⁄4<br />
und 7 ⁄8 breite Biber. Biber in unterschiedlichen<br />
Längen sorgen für ein<br />
lebhaftes Deckbild.<br />
Für <strong>die</strong> Nord-, West- und Ostdachflächen<br />
mit der kompletten<br />
Zimmermeisterdach Schloss Castell<br />
◂ Detail einer<br />
gemischt<br />
eingedeckten<br />
Dachfläche.<br />
Neben<br />
historischen sind<br />
auch neue<br />
Biber als g<strong>an</strong>ze,<br />
3/4 und<br />
7/8 zu sehen<br />
▸ Kohlebr<strong>an</strong>dbiber<br />
mit<br />
asymmetrischen<br />
Wappen-<br />
und Korbbogenschnitten<br />
bringen Leben in<br />
<strong>die</strong> Dachfläche<br />
▾ Alt, aber intakt:<br />
Viele alte<br />
Biber, einige aus<br />
dem Jahr<br />
1687, waren noch<br />
brauchbar<br />
Neueindeckung kamen verschiedenen<br />
Biber in gleicher Breite und zwei<br />
Längen zum Einsatz. Die schmaleren<br />
3 ⁄4 und 7 ⁄8 Biber waren vor allem<br />
für den Mischeinsatz in der Dachfläche<br />
mit den alten Bibern vorgesehen.<br />
Heute präsentiert sich <strong>die</strong>se Fläche<br />
lebhaft und voller geometrischer und<br />
farblicher Vielfalt. Neben der von<br />
der Fachregel geforderten 1 ⁄4 Seitenüberdeckung<br />
realisierten <strong>die</strong> Dachdecker<br />
mit den verschieden breiten, dicken<br />
und l<strong>an</strong>gen Bibern auch einen<br />
empfohlenen seitlichen Verb<strong>an</strong>d von<br />
mindestens 3 cm.<br />
Ein großer Teil der alten Deckung<br />
ist vermutlich zwischen 100 bis 300<br />
Jahre alt. Es st<strong>an</strong>d für alle Baubeteiligten<br />
außer Frage, eine solch<br />
wertvolle Bausubst<strong>an</strong>z zu erhalten.<br />
D<strong>an</strong>eben präsentiert sich <strong>die</strong> neue<br />
Dachdeckung in würdiger Nachbarschaft.<br />
Auch sie hat gute Ch<strong>an</strong>cen,<br />
auf <strong>die</strong>sem Dach sehr alt zu werden.<br />
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88 mikado 1-2.2009<br />
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Zunächst stellen <strong>die</strong> Autoren<br />
den Ausg<strong>an</strong>gspunkt für jeden Entwurf<br />
vor: <strong>die</strong> Anforderungen, <strong>die</strong> sich<br />
aus den Produktionsabläufen, den<br />
dabei eingesetzten Mitarbeitern, Betriebsmitteln<br />
und Maschinen ergeben.<br />
Sie sind es, <strong>die</strong> den Grundriss,<br />
◂ Unter Federführung<br />
von Prof.<br />
Jürgen Reichardt<br />
und Prof.<br />
Thomas Jürges<br />
(FH Münster)<br />
entst<strong>an</strong>d <strong>die</strong><br />
Schrift<br />
„Industrie- und<br />
Gewerbebauten“<br />
<strong>die</strong> Raumaufteilung, lichte Höhen,<br />
Belichtung oder <strong>die</strong> technische Gebäudeausstattung<br />
bestimmen. Aus<br />
<strong>die</strong>sen Anforderungen werden in<br />
den weiteren Kapiteln architektonische<br />
Typologien und Raummodule<br />
für verschiedene Bautenformen entwickelt.<br />
Im Anschluss dar<strong>an</strong> stellen<br />
<strong>die</strong> Autoren statische Systeme und<br />
Tragwerksmodelle sowie Konstruktionsalternativen<br />
vor. Es folgen ein<br />
Kapitel über den Bausatz als integrales<br />
Konstruktionsmodell sowie ein<br />
umf<strong>an</strong>greicher Teil, der einen holzbaubezogenen<br />
Überblick über Bauphysik,<br />
Holzschutz, Br<strong>an</strong>dschutz,<br />
Bauprodukte, Bausysteme und St<strong>an</strong>dardlösungen<br />
vermittelt.<br />
Pl<strong>an</strong>ungsprozesse im Griff<br />
Von sehr hohem Nutzwert für <strong>die</strong><br />
Baupraxis ist auch das Kapitel über<br />
<strong>die</strong> Techniken des g<strong>an</strong>zheitlichen<br />
Projektm<strong>an</strong>agements zur Qualitäts-,<br />
Termin- und Kostenkontrolle. Wer<br />
sich <strong>an</strong> das dort empfohlene Vorgehen<br />
hält, hat Pl<strong>an</strong>ungsprozesse<br />
gut im Griff. Die Schrift schließt mit<br />
einer ausführlichen Dokumentation<br />
von zwölf Bauwerken. Sie wurden<br />
nach ihrem „Vorbildcharakter“<br />
ausgewählt, weil sie nicht nur <strong>die</strong><br />
heutigen Anforderungen <strong>an</strong> Industrie-<br />
und Gewerbebauten erfüllen,<br />
sondern auch <strong>die</strong> breite Palette der<br />
Einsatzmöglichkeiten des Baustoffs<br />
Holz zeigen. ▪<br />
Unter www.informations<strong>die</strong>nstholz.de/Publikationen<br />
können Interessenten<br />
<strong>die</strong> Schrift „Industrie- und<br />
Gewerbebauten“ unter Angabe der<br />
Nummer H 699 bestellen. Der Preis<br />
beträgt 20 Euro pro Stück zzgl.<br />
Mehrwertsteuer und Vers<strong>an</strong>dkosten.
LANDESBEIRAT HOLZ BAyERN<br />
L<strong>an</strong>desbeirat Holz<br />
Holzbaupreis Regensburg<br />
Ausgezeichnete Schule<br />
Zahlreiche Gäste verfolgten <strong>die</strong> Preisverleihung des Holzbaupreises<br />
Regensburg am 20. November 2008. Der Austragungsort, <strong>die</strong> Grundschule<br />
Hemau, erhielt den ersten Preis.<br />
Zum zweiten Mal hat der L<strong>an</strong>dkreis<br />
Regensburg in Kooperation<br />
mit dem Holzforum Regensburger<br />
L<strong>an</strong>d e.V. und dem Holzabsatzfonds<br />
den Holzbaupreis Regensburg verliehen.<br />
Gewonnen hat <strong>die</strong> Grundschule<br />
am Mönchsberg in Hemau. Das<br />
Gebäude sei laut Jury eine Symbiose<br />
aus moderner zeitgemäßer Architektur<br />
und dem nachwachsenden<br />
Rohstoff Holz.<br />
Holz ist vielfältig<br />
„Mit dem Holzpreis wollen wir ein<br />
Zeichen setzen, wie vielfältig m<strong>an</strong><br />
Holz als Baustoff einsetzen k<strong>an</strong>n“,<br />
betonte L<strong>an</strong>drat Herbert Mirbeth.<br />
Die 30 Bewerber für den Preis zeigten,<br />
dass Holz eine Grundlage für<br />
lebenswerte Wohnhäuser, attraktive<br />
öffentliche Gebäude und wirtschaftliche<br />
Nutzbauten bieten könne.<br />
„Ich wünsche mir, dass – <strong>an</strong>geregt<br />
durch den Holzbaupreis – noch mehr<br />
▴ Die glücklichen<br />
Preisträger des<br />
Holzbaupreises in<br />
Regensburg<br />
Holzbauten entstehen, <strong>die</strong> mit heimischem<br />
Holz von Firmen aus dem<br />
L<strong>an</strong>dkreis gebaut werden“, appellierte<br />
der L<strong>an</strong>drat <strong>an</strong> <strong>die</strong> Architekten und<br />
Bauherren. „Damit halten wir mehr<br />
Wertschöpfung in der Region.“<br />
Der erste Preisträger hat sich den<br />
Wunsch des L<strong>an</strong>drats schon zu Herzen<br />
genommen. „Wir haben darauf<br />
geachtet, dass wir einen großen<br />
Anteil des verwendeten Holzes<br />
aus dem Stadtwald von Hemau bezogen<br />
haben“, erklärte Bürgermeister<br />
H<strong>an</strong>s Pollinger, der <strong>die</strong> Trophäe<br />
aus Nussbaum und ein Preisgeld von<br />
2000 Euro für <strong>die</strong> Grundschule am<br />
Mönchsberg entgegennahm.<br />
Holz schlägt Brücken<br />
Den 2. Preis erhielt das Mehrgenerationenhaus<br />
in Regenstauf, ein klassischer<br />
Holzbau mit energetischer Optimierung.<br />
Auf dem 3. Platz, dem<br />
„Innovationspreis“, folgen zwei Objekte:<br />
ein Einfamilienhaus mit Nebengebäude<br />
aus unbeh<strong>an</strong>deltem<br />
Holz und das Walderlebniszentrum<br />
in Riegling. Die Pl<strong>an</strong>er haben den<br />
Grundriss des Gebäudes einer Baumscheibe<br />
nachempfunden.<br />
Eine Anerkennung sprach <strong>die</strong> Jury<br />
der Fußgängerbrücke des Naherholungsvereins<br />
Regensburg e.V. aus.<br />
Die Holzkonstruktion überbrückt<br />
mit 24 m <strong>die</strong> Schwarze Laber bei<br />
Schrammlhof in Laaber.<br />
„Bei der Vergabe des Holzpreises<br />
achtete <strong>die</strong> Jury auf Funktionalität,<br />
Ausführung, Energiebil<strong>an</strong>z und insbesondere<br />
<strong>die</strong> regionale Wertschöpfung“,<br />
erklärte Elisabeth Sojer-Falter,<br />
Sachgebietsleiterin der Regionalentwicklung<br />
beim L<strong>an</strong>dratsamt und Org<strong>an</strong>isatorin<br />
des Holzbaupreises. ▪<br />
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90<br />
Unternehmen<br />
Nagelbrücken<br />
www.r<strong>an</strong>dek-bautech.com<br />
HECO-TOPIX ® -CC<br />
Das perfekte Holzverbindungsmittel<br />
mit Zug für den Ingenieur-Holzbau<br />
HECO-Schrauben GmbH & Co.KG<br />
Dr.-Kurt-Steim-Straße 28<br />
D-78713 Schramberg<br />
Telefon: +49 (0 )74 22 / 9 89-0<br />
E-Mail: info@heco-schrauben.de<br />
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Zieht aufgrund unterschiedlicher Ge -<br />
windesteigungen beim Verschrauben<br />
<strong>die</strong> zu verbindenden Teile zusammen<br />
D<strong>an</strong>k HECO-TOPIX ® -<strong>Spitze</strong> und -Zylin -<br />
der kopf sind auch kleine Schraub ab -<br />
stände ohne Auf spalten zu realisieren<br />
Bemessungsnachweise über<br />
HECO ® -Bemessungssoftware HCS<br />
Allgemein bauaufsichtlich<br />
zugelassen, Z-9.1-665<br />
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mikado 1-2.2009<br />
L<strong>an</strong>desbeirat Holz Sachsen<br />
Lebendige Geschichte<br />
◂ Mit Hilfe des<br />
historischen<br />
Holzkr<strong>an</strong>s ist es<br />
ein Leichtes,<br />
Holzstämme bis<br />
zu einer<br />
Tonne per Muskelkraft<br />
in <strong>die</strong><br />
Lüfte zu heben<br />
Auf den Holztagen vom 8. bis 9. November 2008 stellte Zimmermeister<br />
Ralf Wargel zusammen mit seinen Mitstreitern aus<br />
dem Förderverein historisches H<strong>an</strong>dwerk in der Lommatzscher<br />
Pflege einen historischen Holzkr<strong>an</strong> vor: Über Wochen hinweg<br />
hatten sie das 7 m hohe Werkzeug aus der Zeit der Renaiss<strong>an</strong>ce<br />
errichtet. Der Dreibock soll dazu <strong>die</strong>nen, auf dem Vereinsgelände<br />
nach und nach Holzhäuser aus der Gotik, Renaiss<strong>an</strong>ce<br />
und des Barock zu errichten. www.l<strong>an</strong>desbeirat-holz-sachsen.de<br />
DuPont<br />
Neue Technik aus der Alten Welt<br />
Gerade entsteht <strong>die</strong> Außenw<strong>an</strong>dkonstruktion des Old Faithful<br />
Visitor Education Centers im Yellowstone-Nationalpark.<br />
Mit im Einsatz sind <strong>die</strong> Tyvek-Bahnen von DuPont. Die Bahnen<br />
sollen helfen, den gebäudetechnischen<br />
Energiebedarf<br />
für das Heizen und Kühlen zu<br />
senken. Laut Hersteller schützen<br />
sie das neue Besucherzentrum<br />
gegen das Eindringen<br />
von Luft und Wasser, ohne <strong>die</strong><br />
Feuchtigkeitsabgabe nach außen<br />
zu behindern.<br />
DuPont Building Innovations<br />
D-63263 Neu Isenburg<br />
www.dupont.com<br />
▴ Die atmungsaktiven Bahnen<br />
bestehen aus recycelbarem Vlies<br />
Halle C2 St<strong>an</strong>d 330
Unternehmen<br />
H<strong>an</strong>s Hundegger Maschinenbau<br />
Allgäuer feiern Dreißigsten<br />
Am 8. November 2008 feierte <strong>die</strong> H<strong>an</strong>s Hundegger<br />
Maschinenbau GmbH ihr 30-jähriges<br />
Firmenjubiläum. Ein Holzleimbauer <strong>an</strong>imierte<br />
den jungen Unternehmer 1987 dazu, <strong>die</strong> erste<br />
Abbundmaschine zu entwickeln: „Es müsste<br />
eine flexible Abbundmaschine geben, denn <strong>die</strong><br />
Kasernendächer mit 100 gleichen Sparren gibt<br />
es in Zukunft nicht mehr.“ Ab 1986 baute das<br />
Allgäuer Unternehmen <strong>die</strong>se von Mal zu Mal<br />
weiterentwickelte Abbundmaschine serienmäßig.<br />
1988 feierte der erste 4-Seiten-Hobel- und<br />
Anfasautomat zum Hobeln von Teilbereichen<br />
Premiere. Seit September 2002 ist <strong>die</strong> Massiv-<br />
Holz-Mauer erfolgreich auf dem Markt.<br />
H<strong>an</strong>s Hundegger Maschinenbau GmbH<br />
D-87749 Haw<strong>an</strong>gen ı www.hundegger.de<br />
Inthermo schließt das Jahr 2008 mit einem Umsatzwachstum von 20 Prozent ab. Geschäftsführer<br />
Guido Kuphal ist sich sicher, dass <strong>die</strong> Basis des Erfolgs <strong>die</strong> vielfältigen Innovationen<br />
bilden, mit denen <strong>die</strong> Caparol-Tochter ihren Anteil am Holzbau- wie auch am<br />
S<strong>an</strong>ierungsmarkt im In- und Ausl<strong>an</strong>d vergrößert.<br />
INTHERMO GmbH ı D-64372 Ober-Ramstadt ı www.inthermo.de<br />
Egger<br />
Inthermo<br />
Erfolgreich am Dämmstoffmarkt<br />
Brüderlicher Beirat<br />
▴ Die „neue alte“ Gruppenleitung und Michael Egger<br />
(v.l.n.r.): Dr. Thomas Leissing, Ulrich Bühler, Walter Schiegl<br />
und Michael Egger<br />
▴ Innovativ, kompetent und kundenorientiert: Hundegger<br />
hat in 30 Jahren über 3500 Maschinen in 40 Länder geliefert.<br />
Mehr Bilder unter www.mikado-online.de → Bildergalerie<br />
Michael Egger, Miteigentümer und Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung der Egger<br />
Gruppe, wechselte zum 1. J<strong>an</strong>uar 2009 <strong>an</strong><br />
<strong>die</strong> Seite seines Bruders Fritz Egger in den<br />
Beirat der Gesellschaft. Die Gruppenleitung<br />
besteht jetzt aus Dr. Thomas Leissing (Fin<strong>an</strong>zen/Verwaltung/Logistik),<br />
Ulrich Bühler<br />
(Marketing/Vertrieb) und Walter Schiegl<br />
(Produktion/Technik). „Die Gruppenleitung<br />
genießt das volle Vertrauen der Familie Egger.<br />
Sie wird das Unternehmen in unserem<br />
Sinn weiterführen“, erläutert Egger.<br />
Fritz Egger GmbH &Co. KG<br />
A-6380 St. Joh<strong>an</strong>n in Tirol<br />
www.egger.com<br />
Halle B5 St<strong>an</strong>d 339<br />
Halle B5 St<strong>an</strong>d 329<br />
www.mikado-online.de 91
92<br />
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mikado 1-2.2009<br />
Unternehmen<br />
Layher<br />
Schaffe, schaffe, Werkle baue<br />
▴ Mit dem Spatenstich für das „Werk II“ machte Layher den<br />
dritten Schritt der Exp<strong>an</strong>sion nach dem neuen Wareneing<strong>an</strong>g und der<br />
Erweiterung der Stahlbodenfertigung<br />
Layher setzte im November 2008 mit dem Spatenstich für das<br />
„Werk II“ den Ausbau seiner Produktionsstätten fort. Am südlichen<br />
Ortsr<strong>an</strong>d von Güglingen geht in Zukunft <strong>die</strong> gesamte<br />
Produktion von Aluminium- und Holzbauteilen des Gerüstbauers<br />
vonstatten, das Hauptwerk in Eibensbach wird Zentrum<br />
für <strong>die</strong> Herstellung der Stahlgerüste. Ein Gebäudekomplex<br />
mit vier Lagerhallen, drei Produktionshallen und Büroflächen<br />
entsteht neu. Der Produktionsbeginn ist für September 2009<br />
vorgesehen. Im Frühjahr 2009 wird außerdem eine neue Feuerverzinkerei<br />
ihre Arbeit aufnehmen.<br />
Wilhelm Layher GmbH & Co. KG<br />
D-74363 Güglingen-Eibensbach Halle A1 St<strong>an</strong>d 331<br />
www.layher.com<br />
Saint Gobain<br />
Spezialisten spezial<br />
Zum 1. J<strong>an</strong>uar 2009 hat Saint Gobain seine Org<strong>an</strong>isationsstruktur<br />
verändert. Sie soll <strong>die</strong> zunehmende<br />
Spezialisten-Bedeutung der Unternehmensgruppe<br />
betonen und schnelles Agieren im<br />
Markt ermöglichen. Wichtigster Punkt ist <strong>die</strong> Auflösung<br />
der regionalen Begrenzung der bisherigen<br />
Geschäftsbereiche Nordwest, Nordost und Süd. An<br />
ihre Stelle treten zwei Vertriebsorg<strong>an</strong>isationen, <strong>die</strong><br />
jeweils ein Geschäftsführer betreut: der Bereich<br />
Heavy Building Material (HBM) und <strong>die</strong> „Spezialisten”.<br />
Beide sind wieder in sieben bzw. fünf Bereiche<br />
aufgegliedert.<br />
Saint-Gobain Building Distribution<br />
Deutschl<strong>an</strong>d GmbH<br />
D-60314 Fr<strong>an</strong>kfurt am Main<br />
Halle A1 St<strong>an</strong>d 502<br />
www.saint-gobain.com
RAL-Gütezeichen<br />
Unternehmen<br />
Abgestempelt<br />
Das RAL-Gütezeichen will jetzt auch dem Geschehen<br />
in der Bauwirtschaft seinen Stempel aufdrücken. Deshalb<br />
will sich <strong>die</strong> Gütegemeinschaft Holzh<strong>an</strong>del als<br />
eine der jüngsten Gütegemeinschaft den Entscheidern<br />
vom Bau vorstellen. Zusammen mit 23 weiteren<br />
Gütegemeinschaften rund um Haus und Bauen<br />
präsentiert sie sich vom 12. bis 17. J<strong>an</strong>uar 2009 auf<br />
der Bau in München.<br />
Gütegemeinschaft<br />
Holzh<strong>an</strong>del<br />
D-28359 Bremen<br />
www.guetegemein- Halle Eing<strong>an</strong>g West St<strong>an</strong>d 10<br />
schaft-holzh<strong>an</strong>del.de<br />
EffizienzTagung<br />
Herausragende Reson<strong>an</strong>z<br />
Die 1. EffizienzTagung „Bauen und Modernisieren“ in<br />
H<strong>an</strong>nover zeigte, wie dynamisch sich das Berufsfeld<br />
der Gebäudeenergieberatung entwickelt: Mehr als 300<br />
Teilnehmer aus g<strong>an</strong>z Deutschl<strong>an</strong>d nahmen <strong>an</strong> der Ver<strong>an</strong>staltung<br />
vom 14. bis 15. November 2008 teil. Bei der<br />
begleitenden Messe „EnergieSparTage“ präsentierten 85<br />
Aussteller ihre Lösungen für zukunftsfähige Energiest<strong>an</strong>dards<br />
bei Alt- und Neubauten. Im Fokus der Tagung<br />
st<strong>an</strong>den <strong>die</strong> gepl<strong>an</strong>te Verschärfung der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) und das bereits beschlossene<br />
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG). Die<br />
Ver<strong>an</strong>stalter, das Energie- und Umweltzentrum am Deis-<br />
ter e.u.[z.] sowie der enercity-Fonds proKlima, zeigten<br />
sich sehr zufrieden.<br />
www.effizienztagung.de<br />
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AHEC<br />
Holzauge vom Tulpenbaum<br />
▴ Echte H<strong>an</strong>dwerkskunst erforderte <strong>die</strong> Herstellung des Pavillons „Sclera“ in exakt<br />
dimensionierten Elementen und deren fachgerechte Montage<br />
Vom 13. September 2008 <strong>an</strong> st<strong>an</strong>d der elliptische 12 x 8 m große hölzerne<br />
Pavillon „Sclera“ des britischen Architekten David Adjaye für 28<br />
Tage im Southb<strong>an</strong>k Centre auf dem London Design Festival. Der Bau<br />
besteht ausschließlich aus dem festen und weitgehend astfreien Americ<strong>an</strong><br />
Tulipwood. Dieses Holz vom höchsten Laubbaum Nordamerikas,<br />
dem amerik<strong>an</strong>ischen Tulpenbaum, wird unter der Maxime einer nachhaltigen<br />
Holz-Bewirtschaftung <strong>an</strong>gebaut. Den Architekten faszinierte<br />
<strong>die</strong> Eindeutigkeit seiner hellen Farbe. Den Namen und Begriff „Sclera“<br />
verbindet er mit der Bedeutung „Zwischenraum“. Der Pavillon best<strong>an</strong>d<br />
tatsächlich aus vielen, gewissermaßen sogar völlig aus Zwischenräumen,<br />
welche <strong>die</strong> Holzkonstruktion luftig und durchlässig machten.<br />
www.ahec-europe.org<br />
Beteiligte Firmen:<br />
Hess-Wohnwerk GmbH & Co. KG ı D-63924 Kleinheubach<br />
www.hess-wohnwerk.de<br />
Osmose Deutschl<strong>an</strong>d GmbH ı D-68526 Ladenburg<br />
www.protimsolignum.com/osmose-germ<strong>an</strong>y<br />
Ihr Partner im Ingenieurholzbau!<br />
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www.mikado-online.de 93
94<br />
Holzwelten Holzkirche<br />
Holzkirche<br />
Ein Zimmerm<strong>an</strong>nstraum<br />
Die größte Holzkirche Mitteleuropas steht in Clausthal.<br />
Zu große Glocken brachten ihren Turm fast zum Einsturz. Die<br />
Renovierung wurde ein h<strong>an</strong>dwerkliches Meisterwerk.<br />
Andächtig schaut Fr<strong>an</strong>k Diedrich-Berlin<br />
auf <strong>die</strong> mächtigen<br />
Balken über seinem Kopf. „Ich habe<br />
mir schon immer gewünscht, <strong>an</strong> einer<br />
Kirchens<strong>an</strong>ierung mitzuwirken“, gesteht<br />
er begeistert. „Es hat mich richtig<br />
glücklich gemacht, hier dabei sein<br />
zu können. Von solchen Baustellen<br />
träumt m<strong>an</strong>.“ Die Baustelle, auf der<br />
der Zimmerm<strong>an</strong>n zusammen mit sieben<br />
Kollegen seit Jahren arbeitet, ist<br />
<strong>die</strong> „Marktkirche zum Heiligen Geist“<br />
in Clausthal-Zellerfeld. Der Name signalisiert<br />
den Tag des Einweihungsfests<br />
im Jahre 1642: Pfingsten.<br />
Der dreischiffige Hallenbau ist mit<br />
57 m Länge und 36 m Breite <strong>die</strong> größte<br />
Holzkirche in Mitteleuropa und<br />
besteht fast g<strong>an</strong>z aus Harzer Fichte.<br />
Wie es sich für eine Barockkirche gehört,<br />
besitzt der Innenraum kunstvolle<br />
Schnitzereien. Stützen tragen ein<br />
großes Holztonnengewölbe und <strong>an</strong><br />
drei Seiten jeweils doppelte Emporen.<br />
Der impos<strong>an</strong>te Raum bietet über 2000<br />
Gottes<strong>die</strong>nstbesuchern Platz.<br />
Geschichte<br />
Der Bergbau brauchte<br />
große Glocken<br />
Clausthal und seine Marktkirche<br />
haben eine bewegte Geschichte mit<br />
Pest, Krieg und Br<strong>an</strong>dkatastrophen<br />
hinter sich. Im September 1634 fiel<br />
das erst 24 Jahre vorher erbaute Gotteshaus<br />
zusammen mit dem Rathaus,<br />
der Schule und über 160 Wohnhäusern<br />
einem Großfeuer zum Opfer. Die<br />
Hälfte der etwa 3000 Bürger wurde<br />
obdachlos und musste in <strong>an</strong>deren Behausungen<br />
untergebracht und versorgt<br />
werden.<br />
Trotz der schwierigen Umstände<br />
wollte <strong>die</strong> Stadt schon nach kurzer<br />
Zeit <strong>die</strong> Kirche neu aufbauen, merkte<br />
aber, dass das ihre fin<strong>an</strong>ziellen<br />
Möglichkeiten zunächst überstieg.<br />
Für <strong>die</strong> Bergbauregion war aber vor<br />
allem das tägliche „Anläuten“ wichtig,<br />
denn das regelte <strong>die</strong> Arbeit der<br />
Bergleute. Und so übernahm denn<br />
auch <strong>die</strong> Bergbaubehörde <strong>die</strong> Kosten<br />
für einen neuen Glockenturm.<br />
Im Dezember 1636 fällten Zimmerer<br />
1610–1611 Bau der ersten Kirche auf dem Marktplatz<br />
1634 Stadtbr<strong>an</strong>d in Clausthal, Zerstörung der Kirche<br />
1637 Neubau des Glockenturms in Holzbauweise<br />
1639–1642 Neubau des L<strong>an</strong>ghauses in Holzbauweise<br />
19. Jhd. S<strong>an</strong>ierung des Glockenturms<br />
1965 Erneuerung der Bleibedachung<br />
2001–2003 Notsicherungen, Gutachten, Entwicklung des S<strong>an</strong>ierungspl<strong>an</strong>s<br />
2004 Stilllegung der Glocken, Beginn von S<strong>an</strong>ierungsarbeiten<br />
2006 Notabstützung des Glockenturms<br />
2007 Rückbau des Glockenturms<br />
2008 Wiederaufbau des Glockenturms, Einweihung am 2.–5. Oktober<br />
mikado 1-2.2009
Holzwelten Holzkirche<br />
◂ Die wohl<br />
spektakulärste<br />
Bauphase:<br />
Ein Kr<strong>an</strong> hebt<br />
den zusammengebauten<br />
Turmschaft vom<br />
Richtplatz<br />
auf <strong>die</strong> neuen<br />
Fundamente<br />
das nötige Holz und mit Beginn des<br />
darauffolgenden Frühjahrs errichteten<br />
sie in nur wenigen Monaten den<br />
neuen Turm.<br />
Erst zwei Jahre später beg<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />
mit dem Bau der eigentlichen Kirche.<br />
Das L<strong>an</strong>ghaus wurde 1642 fertig<br />
und in den folgenden Jahrhunderten<br />
immer wieder erweitert, umgestaltet<br />
und ausgebessert.<br />
Glocken lassen Turm<br />
bedrohlich schwingen<br />
Die neuen Glocken erwiesen sich<br />
als zu groß. Genauer gesagt: Ihre<br />
Schwingungen waren zu stark. Zwar<br />
war der Glockenstuhl als separates<br />
Gerüst in den Turm hineingestellt<br />
und konstruktiv nicht mit <strong>die</strong>sem<br />
verbunden, doch seine Balken verformten<br />
sich mit der Zeit immer bedenklicher.<br />
Zur Stabilisierung verb<strong>an</strong>d m<strong>an</strong><br />
im 19. Jahrhundert beide Konstruktionen<br />
mit neuen Balken und<br />
Schraubbolzen. Doch das verschlimmerte<br />
das Problem nur: Die starken<br />
Schwingungen wurden nun auch<br />
in <strong>die</strong> Außenwände geleitet. In den<br />
1970er-Jahren stellten Sachverständige<br />
dort bedenkliche Schäden fest.<br />
Die waren bei einer weiteren Untersuchung<br />
Ende der 1990er-Jahre<br />
nochmals fortgeschritten. Allerdings<br />
war <strong>die</strong> gesamte Kirche in einem <strong>an</strong>gegriffenen<br />
Zust<strong>an</strong>d. In den 1960er-<br />
Jahren wurde <strong>die</strong> Bleideckung fehlerhaft<br />
erneuert und <strong>an</strong> vielen Stellen<br />
dr<strong>an</strong>g seither Feuchtigkeit ein.<br />
Zuerst wollte m<strong>an</strong> eigentlich den<br />
kunsthistorisch wertvollen Innenraum<br />
retten. Doch <strong>die</strong> Situation des<br />
Glockenturms spitzte sich dramatisch<br />
zu. Im September 2006 wurde er als<br />
akut einsturzgefährdet eingestuft und<br />
mit sog. „Schwungsteifen“ notabgestützt.<br />
Im Laufe des Sommers 2007<br />
zeigte sich deutlich, dass seine S<strong>an</strong>ierung<br />
vorgezogen werden muss. Und<br />
das bedeutete: <strong>die</strong> bestehende Konstruktion<br />
komplett abbauen und durch<br />
eine neue ersetzen.<br />
Am 12. November 2007 hob ein<br />
großer Autokr<strong>an</strong> <strong>die</strong> Haube ab und<br />
<strong>an</strong>schließend konnte der Turm d<strong>an</strong>n<br />
Etage für Etage von oben nach unten<br />
abgetragen werden. Das geschah<br />
sehr sorgfältig, weil m<strong>an</strong> ja<br />
www.mikado-online.de 95
Holzwelten Holzkirche<br />
<strong>die</strong> vorh<strong>an</strong>dene Konstruktion detailliert<br />
dokumentieren und wiederverwendbare<br />
Bauteile genau kennzeichnen<br />
musste.<br />
In den Wintermonaten wurden<br />
unter einem Bauzelt fünf Fels<strong>an</strong>ker<br />
gesetzt und d<strong>an</strong>n ein speziell entwickeltes,<br />
zweiteiliges Stahlbetonfundament<br />
gegossen: ein inneres für<br />
den Glockenstuhl und ein äußeres für<br />
<strong>die</strong> Fachwerkkonstruktion des Turms<br />
mit seiner Bekrönung.<br />
Zimmerer machen aus Neubau<br />
ein großes Ereignis<br />
Im Frühjahr 2008 beg<strong>an</strong>n m<strong>an</strong>, <strong>die</strong><br />
Balken für den unteren Teil des Turmes<br />
abzubinden und das Fachwerk<br />
neu zusammenzusetzen. Das geschah<br />
„live“ vor den Augen der interessierten<br />
Clausthaler Öffentlichkeit<br />
auf einem extra dafür hergerichteten<br />
„Richtplatz“. Die Zimmerer versteckten<br />
sich nicht hinter einem hohen<br />
Zaun, sondern nutzte <strong>die</strong> Gelegenheit<br />
zur Demonstration hoher Holzbaukunst.<br />
Um <strong>die</strong> Lasten sicher abtragen zu<br />
können, bauten sie im Inneren des<br />
Turmes stabilisierende Querhölzer<br />
ein, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Tragkonstruktion für <strong>die</strong><br />
Glocken berührungsfrei durchdringen<br />
mussten. Dies konnte nur von<br />
allen vier Seiten her bewerkstelligt<br />
werden, sodass sie den unteren Teil<br />
des Turms zunächst einmal freistehend<br />
neben den neuen Fundamenten<br />
errichteten.<br />
96<br />
Am 9. Juni 2008 war es d<strong>an</strong>n<br />
so weit: Ein Autokr<strong>an</strong> hob <strong>die</strong> 65 t<br />
schwere Konstruktion hoch und setzte<br />
sie auf <strong>die</strong> neuen Fundamente –<br />
der wohl spektakulärste und zugleich<br />
kritischste Moment der gesamten<br />
Baumaßnahme. Der Rest ging d<strong>an</strong>n<br />
schnell. Am 20. Juni konnten <strong>die</strong> restaurierten<br />
Hauben aufgesetzt und das<br />
Richtfest gefeiert werden.<br />
„Die Kirchens<strong>an</strong>ierung selbst verlief<br />
eigentlich <strong>die</strong> g<strong>an</strong>ze Zeit völlig<br />
normal, der Turm jedoch war auf jeden<br />
Fall eine große Herausforderung.<br />
Da ist m<strong>an</strong> schon d<strong>an</strong>kbar, dass einem<br />
so etwas geboten wird“, erinnert<br />
sich Reinhard Lott, Abteilungsleiter<br />
des Amtes für Bau- und Kunstpflege<br />
der ev.-luth. L<strong>an</strong>deskirche.<br />
Eine Holzkirche zu s<strong>an</strong>ieren, ist<br />
kein alltägliches Geschäft – schon<br />
gar nicht, wenn es sich um eine so<br />
große h<strong>an</strong>delt. Aber Holzbau liegt<br />
in einer so waldreichen Region wie<br />
dem Harz natürlich nahe und hat dort<br />
auch Tradition.<br />
Mondholz gar<strong>an</strong>tiert hohe<br />
Qualität<br />
Mit dem natürlichen Baustoff Holz<br />
hat sich Lott selbstverständlich intensiv<br />
beschäftigt. „Die Holzbeschaffung<br />
war für uns ein g<strong>an</strong>z wichtiges<br />
Kriterium“, erläutert er <strong>die</strong> Materialwahl.<br />
„Das Holz sollte aus den umliegenden<br />
Wäldern stammen und als<br />
Mondholz geschlagen werden. Das<br />
war unsere Bedingung.“<br />
mikado 1-2.2009<br />
◂ Die Stern-<br />
konstruktion der<br />
großen<br />
Haube besteht<br />
wie der<br />
Rest des Turms<br />
aus einer<br />
Mischung<br />
von originalen<br />
und<br />
neuen Balken<br />
▾ Der Rückbau<br />
des ein-<br />
sturzgefährdeten<br />
Glocken-<br />
turms hinterließ<br />
<strong>an</strong> der<br />
Westfassade eine<br />
offene Wunde<br />
Das Forstamt Clausthal konnte<br />
<strong>die</strong>sen Wunsch erfüllen, suchte 80<br />
rund 100 Jahre alte Fichten aus und<br />
fällte sie Februar 2008 bei abnehmendem<br />
Mond. Sechs Wochen blieben<br />
sie <strong>an</strong>schließend im Wald liegen,<br />
um l<strong>an</strong>gsam und gleichmäßig zu<br />
trocknen. D<strong>an</strong>n wurden <strong>die</strong> Stämme<br />
aufgearbeitet, entrindet und ins Sägewerk<br />
gebracht.<br />
Noch gleicht <strong>die</strong> Verwendung von<br />
Mondholz einer Glaubensfrage. Es<br />
soll besonders stabil sein, weniger<br />
reißen und auch weniger <strong>an</strong>fällig für<br />
Pilz- und Schädlingsbefall sein. „Wir<br />
wissen einfach, dass das Holz <strong>an</strong>ders<br />
ist“, erklärt Lott <strong>die</strong>se Entscheidung,<br />
„und das hat <strong>die</strong> hohe Qualität in jedem<br />
Bauabschnitt bewiesen.“<br />
„Wir haben nur gute Erfahrungen<br />
damit gemacht“, betont auch August-W.<br />
Mönnig, Inhaber des ausführenden<br />
Holzbauunternehmens. „Die<br />
Versorgung mit Mondholz ist in der<br />
Regel kein Problem. Bis 70 cm Zopf<br />
k<strong>an</strong>n unser eigenes Sägewerk einschneiden.“
Holzwelten Holzkirche<br />
Die Rekonstruktion wird eine<br />
Mischung aus Alt und Neu<br />
Nicht jeder Balken musste erneuert<br />
werden. Alle demontierten Fachwerkteile<br />
wurden dokumentiert, gekennzeichnet,<br />
zwischengelagert und<br />
auf Wiederverwendbarkeit untersucht.<br />
Ziel des Architekten war, möglichst<br />
viel originale Bausubst<strong>an</strong>z wieder<br />
einzubauen.<br />
Aber auch heutige Bauvorschriften<br />
und statische Vorgaben gelten<br />
für historische Gebäude. So mussten<br />
einige Balken zusätzlich Knaggen<br />
erhalten, <strong>an</strong>dere Unterzüge. M<strong>an</strong>che<br />
Situationen erforderten zusätzliche<br />
Balkenlagen. Zudem waren vier neue<br />
Br<strong>an</strong>dschutztüren erforderlich.<br />
Im Inneren des Glockenturms<br />
scheinen sich Verg<strong>an</strong>genheit und Zukunft<br />
überall <strong>die</strong> Hände zu reichen:<br />
traditionsreiche H<strong>an</strong>dwerkskunst und<br />
moderne Technik, überliefertes Wissen<br />
und aktuelle Normen, uralte Balken<br />
und frisches Holz. „Da freut m<strong>an</strong><br />
sich als Zimmerm<strong>an</strong>n, mit Hölzern zu<br />
bauen, mit denen schon Generationen<br />
vor uns gearbeitet haben“, gerät<br />
Diedrich-Berlin beim Anblick der<br />
n Balken des überbündeten Achtecks<br />
ins Schwärmen.<br />
Arbeiten mit Normteilen? Hier<br />
unmöglich, im Achteck musste jede<br />
Länge einzeln <strong>an</strong>gepasst werden.<br />
Die Balken konnten nicht durch ein<br />
normales Gatter geschickt, sondern<br />
mussten einzeln vor Ort mit einer<br />
B<strong>an</strong>dsäge geschnitten werden.<br />
Insgesamt 18 verschiedene Firmen<br />
sind <strong>an</strong> der S<strong>an</strong>ierung beteiligt. Da<br />
ist ein ständiger Abstimmungsprozess<br />
vonnöten. Dem Bauleiter war es<br />
dabei wichtig, möglichst viele H<strong>an</strong>dwerker<br />
aus dem Uml<strong>an</strong>d zu beschäftigen.<br />
„Sie sollen eine Beziehung zu<br />
ihrem Projekt haben“, begründet Lott<br />
<strong>die</strong>ses Auswahlkriterium.<br />
Der Zusammenbau des Turmes<br />
verlief problemlos im Zeitpl<strong>an</strong>. „Ich<br />
habe noch nie so einen schönen Glockenturm<br />
gebaut“, freut sich Lott.<br />
Er verzichtete auf einen chemischen<br />
Holzschutz und setzte g<strong>an</strong>z auf einen<br />
konstruktiven, so wie es früher üblich<br />
war. „Mit den normalen H<strong>an</strong>dwerkstechniken<br />
macht m<strong>an</strong> hier nichts verkehrt.<br />
Es wäre sogar fatal, hier mit zu<br />
viel neuen Ideen <strong>an</strong>zukommen.“<br />
Dass eine solch aufwendige S<strong>an</strong>ierung<br />
viel Geld kostet, versteht sich<br />
von selbst. Die Suche nach Unterstützern<br />
und Spendern hält Dorothea<br />
Austen, <strong>die</strong> Vorsitzende des Kirchenvorst<strong>an</strong>ds,<br />
seit Beginn der Pl<strong>an</strong>ungen<br />
in Atem. Doch ihr unermüdlicher<br />
Einsatz hat sich gelohnt: Verschiedene<br />
Stiftungen stellten hohe Beträge<br />
zur Verfügung. Dem Förderverein gel<strong>an</strong>g<br />
es, Clausthaler Bürger zu vielen<br />
kleineren Einzelspenden zu motivieren.<br />
Dabei half auch eine innovative<br />
Idee: Einzelne Kirchenfenster konnten<br />
„gekauft“ werden. „Ein Student<br />
beispielsweise schenkte seiner Mutter<br />
zum 60. Geburtstag so ein Fenster“,<br />
erzählt Austen begeistert.<br />
W<strong>an</strong>n <strong>die</strong> S<strong>an</strong>ierung der gesamten<br />
Marktkirche endgültig fertig sein<br />
wird, ist noch nicht absehbar. Gepl<strong>an</strong>t<br />
ist, in den nächsten Jahren<br />
den Uhrturm und das Mittelschiff<br />
<strong>an</strong>zugehen. Das bedeutet noch viel<br />
Überzeugungsarbeit, um <strong>die</strong> nötigen<br />
Fin<strong>an</strong>zmittel aufzutreiben.<br />
Der neue Turm zumindest ist fertig.<br />
Clausthal weihte ihn mit einem<br />
großen Stadtfest ein – vom 2. bis zum<br />
5. Oktober 2008. Am Ernted<strong>an</strong>ksonntag<br />
läuteten <strong>die</strong> Glocken zum ersten<br />
Mal nach l<strong>an</strong>ger Zeit wieder. Über<br />
<strong>die</strong>ses Ereignis freuten sich <strong>die</strong> Bürger.<br />
Und dass von den Schwingungen<br />
in der Konstruktion nichts zu spüren<br />
war, darüber freuten sich Bauleiter,<br />
Statiker und Zimmerer.<br />
Dr. Verena Sohns, Wolfenbüttel / gh ▪<br />
Steckbrief<br />
S<strong>an</strong>ierungsprojekt:<br />
Marktkirche Zum Heiligen Geist<br />
D-38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
Kirchengemeinde:<br />
Ev<strong>an</strong>gelisch-lutherische Marktkirchengemeinde<br />
Clausthal<br />
D-38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
www.kirchengemeindeclausthal.de<br />
Förderverein:<br />
Förderverein für den Erhalt der<br />
Clausthaler Holzkirche e.V.<br />
D-38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
www.marktkirche-clausthal.de<br />
Maße:<br />
Grundfläche: 57 x 36 m<br />
Umbauter Raum: 17 000 m 3<br />
Glockenturm: 7 x 7 x 30 m<br />
Bauleitung:<br />
Ev.-luth. L<strong>an</strong>deskirche H<strong>an</strong>nover<br />
Amt für Bau und Kunstpflege<br />
D-37081 Göttingen<br />
www.evlka.de<br />
Statik:<br />
Ingenieurbüro Götz & Ilsem<strong>an</strong>n<br />
D-31134 Hildesheim<br />
www.goetz-ilsem<strong>an</strong>n.de<br />
Bauunternehmen:<br />
Mönnig-Bau<br />
D-37191 Katlenburg-Lindau<br />
www.moennig-bau.de<br />
Bade Dächer<br />
D-29549 Bad Bevensen<br />
www.bade-daecher.de<br />
www.mikado-online.de 97<br />
EV.-LUTH. KIRCHENGEMEINDE CLAUSTHAL<br />
◂ Eine schwierige<br />
Tätigkeit:<br />
Die Eisenstäbe<br />
der Unter-<br />
konstruktion<br />
werden<br />
in den am Kr<strong>an</strong><br />
hängenden<br />
Turmschaft ein-<br />
gepasst
WIEHAG<br />
MICHAEL HEINRICH<br />
98<br />
Vorschau mikado 3.2009 erscheint am 27. Februar 2009<br />
Architektur<br />
Wohnen im Adlerhorst<br />
Wohnen wie ein Vogel, im Nest hoch über der Erde, mit<br />
einer Aussicht, deren Grenzen lediglich der Himmel<br />
bestimmt: So stellte sich Berta Unterberger ihr Ferienhaus<br />
vor. Dementsprechend wählten Keck Architekten <strong>die</strong><br />
Materialien: Stein, Holz und Glas.<br />
Impressum<br />
Offizielles Org<strong>an</strong> des Bundes Deutscher Zimmermeister (BDZ)<br />
im Zentralverb<strong>an</strong>d des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB),<br />
Berlin, Offizielles Org<strong>an</strong> der Europäischen<br />
Vereinigung des Holzbaus (E.V.H.), Luxemburg.<br />
Verlag:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ı Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />
Telefon +49 82 33.23-0 ı www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />
Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und<br />
Gesellschaften, sofern nicht <strong>an</strong>derslautend:<br />
Herausgeber:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Gesellschafter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
sind als Komm<strong>an</strong>ditistin:<br />
WEKA MEDIA Business Information GmbH & Co. KG<br />
und als Komplementärin:<br />
WEKA MEDIA Beteiligungs-GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Mirko Meurer ı Werner Pehl<strong>an</strong>d ı Dr. Heinz Weinheimer<br />
Zeitschriftenleitung Bauh<strong>an</strong>dwerk:<br />
Christoph Maria Dauner<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (ver<strong>an</strong>tw.)<br />
Christoph.Dauner@weka.de<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) (CvD)<br />
Claudia.Vielweib@weka.de<br />
Dipl.-Ing. Günther Hartm<strong>an</strong>n (gh) ı Guenther.Hartm<strong>an</strong>n@weka.de<br />
Thema des Monats<br />
Fenster & Fassade<br />
Energieeffizienz und energetische S<strong>an</strong>ierung sind schon heute Top-<br />
Themen und werden <strong>die</strong> nächsten Jahre <strong>an</strong> Bedeutung noch<br />
deutlich zunehmen. Fassaden und Fenster sind dabei entscheidende<br />
Bauteile, denn sie sind <strong>die</strong> Schnittstelle zwischen innen und außen,<br />
zwischen warm und kalt. mikado wirft deshalb einen Blick auf aktuelle<br />
Innovationen in der Produktentwicklung und auf <strong>die</strong> vorbildliche<br />
Umsetzung bei Bauprojekten.<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı RA Michael Hafner<br />
Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrm<strong>an</strong>n<br />
Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı Dipl.-Ing. Matthias Krauss<br />
Dr. Gabriele Krüner ı Matthias Link<br />
Betriebswirt Wolfg<strong>an</strong>g Strauß † ı Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />
Anzeigen:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />
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Anzeigendisposition:<br />
Amelia Pérez-Moya<br />
Telefon +49 82 33.23 71 35<br />
Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />
Verlagsrepräsent<strong>an</strong>tin:<br />
Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10<br />
Es gilt <strong>die</strong> Anzeigenpreisliste Nr. 16/2008<br />
Aboverwaltung:<br />
Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30<br />
service.h<strong>an</strong>dwerk@weka.de<br />
Abonnementpreis:<br />
11 Ausgaben (Inl<strong>an</strong>d): 98,00 €<br />
11 Ausgaben Studenten/<br />
Meisterschüler: 75,00 €<br />
Einzelheft: 12,80 €<br />
Produktion:<br />
Helmut Göhl (ver<strong>an</strong>tw.) ı Thomas Dürrw<strong>an</strong>ger<br />
mikado 1-2.2009<br />
mikadoplus<br />
Bemessen nach EC 5 und DIN 1052<br />
Seit J<strong>an</strong>uar 2009 ist in den ersten<br />
europäischen Ländern der neue<br />
Eurocode 5 (EN 1995) als Holzbaubemessungsnorm<br />
maßgebend.<br />
Die Europäische Vereinigung des<br />
Holzbaus (E.V.H.) beteiligte sich<br />
<strong>an</strong> der Entwicklung eines EDV-<br />
Programms, das den Zimmerern<br />
und Holzbauern den Einstieg und<br />
den Umg<strong>an</strong>g damit erleichtern<br />
soll. mikado stellt es vor.<br />
Außerdem<br />
Ingenieurholzbau: Bodenseemesse Friedrichshafen<br />
Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />
Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />
Lithografie:<br />
high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />
Druck:<br />
Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH<br />
Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />
ISSN<br />
0944-5749<br />
Erscheinungsweise:<br />
11 Ausgaben jährlich<br />
WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />
Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />
Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />
Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />
besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck <strong>an</strong>genommene<br />
Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />
des Verlags über. Für unaufgefordert einges<strong>an</strong>dte Beiträge<br />
übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich<br />
ausgewiesene Beiträge liegen in der Ver<strong>an</strong>twortlichkeit des<br />
Autors. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellen<strong>an</strong>gabe<br />
gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />
Redaktionelle Änderungen vorbehalten.
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hard maple<br />
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Verb<strong>an</strong>d aktuell Aus dem BDZ<br />
www.mikado-online.de<br />
I
II<br />
Verb<strong>an</strong>d aktuell Aus dem BDZ<br />
mikado 1-2.2009
Die Holzbaubetriebe sollten<br />
besser mit EDV-Bemessungsprogrammen<br />
für den<br />
Holzbau be<strong>die</strong>nt werden,“ so<br />
H<strong>an</strong>s Rupli, Vorsitzender der<br />
Technischen Kommission der<br />
Europäischen Vereinigung<br />
des Holzbaus (EVH). Die EVH<br />
unterstützt derzeit <strong>die</strong> Entwicklung<br />
eines EDV-Bemessungsprogramms<br />
für Holzbauwerke nach<br />
dem Eurocode 5, wie er 2009 in<br />
unterschiedlichen Schritten und<br />
Ansätzen in einzelnen europäischen<br />
Ländern umgesetzt wird.<br />
In Österreich beispielsweise<br />
wird der EC 5 maßgebende Bemessungsnorm,<br />
in Deutschl<strong>an</strong>d<br />
greift <strong>die</strong> DIN 1052:2004 bereits<br />
das neue <strong>Sicher</strong>heitskonzept auf<br />
und in der Schweiz trifft <strong>die</strong>s<br />
für <strong>die</strong> SIA 265 zu. Das Holzbaubemessungsprogramm<br />
„DC-<br />
Statik“ ist von der EVH initiiert<br />
und gefördert worden. Umgesetzt<br />
wird es von kompetenten<br />
Partnern, der Dietrich’s AG,<br />
Verb<strong>an</strong>d aktuell Verbände & Vereinigungen<br />
Europäische Vereinigung des Holzbaus (EVH)<br />
Software erleichtert Eurocode 5<br />
Die EVH will ihren Mitgliedern den Umg<strong>an</strong>g mit dem neuen Eurocode 5 (EC 5)<br />
leichter machen: Gemeinsam mit Prof. Fr<strong>an</strong>çois Colling (Augsburg)<br />
und der Dietrich’s AG entwickelt <strong>die</strong> EVH eine praxisgerechte Software für den EC 5.<br />
www.mikado-online.de<br />
einem etablierten Holzbausoftwarehaus<br />
sowie dem Augsburger<br />
Büro von Professor Dr. F.<br />
Colling.<br />
Experten loben Ergebnis<br />
Das Expertentreffen im Oktober<br />
2008 <strong>die</strong>nte dazu, den Bearbeitungsst<strong>an</strong>d<br />
und <strong>die</strong> praxisgerechte<br />
Aufbereitung zu prüfen.<br />
Die Experten zeigten sich nach<br />
der Vorstellung außerordentlich<br />
zufrieden mit dem Ergebnis:<br />
„Darin zeigt sich <strong>die</strong> l<strong>an</strong>gjährige<br />
Erfahrung der Firma Dietrich’s<br />
mit Zimmerei-und Holzbaubetrieben.“<br />
Besonders <strong>die</strong> einfache<br />
H<strong>an</strong>dhabung und praxisgerechte<br />
Her<strong>an</strong>gehensweise lobten<br />
<strong>die</strong> Experten der EVH – selbstverständlich<br />
begleitet von der<br />
grafischen Darstellung. Das<br />
Bemessungsprogramm für den<br />
Holzbau wird in einer ersten<br />
Version ab Anf<strong>an</strong>g 2009<br />
zur Verfügung stehen und im<br />
Laufe des Jahres den vollen<br />
Heinrich Cordes erhält Ehrenring des ZDB<br />
Der Präsident des Zentralverb<strong>an</strong>des<br />
des Deutschen<br />
Baugewerbes (ZDB), Dr.-Ing.<br />
H<strong>an</strong>s-Hartwig Loewenstein,<br />
verlieh auf dem Deutschen<br />
Baugewerbetag 2008 den<br />
Ehrenring des Deutschen<br />
Baugewerbes, <strong>die</strong> höchste<br />
Auszeichnung, <strong>die</strong> das Baugewerbe<br />
zu vergeben hat, <strong>an</strong><br />
Dipl.-Ing. Heinrich Cordes (67).<br />
Dr. H<strong>an</strong>s-Hartwig Loewenstein<br />
charakterisierte Heinrich<br />
Cordes als „profilierten Unter-<br />
nehmer, immer voller Ideen<br />
und Visionen für sein H<strong>an</strong>dwerk,<br />
voller Tatendr<strong>an</strong>g und<br />
Aktivität, gleichzeitig geprägt<br />
von Wirklichkeitsnähe und<br />
Bodenständigkeit“. Cordes,<br />
Ehrenvorsitzender des Bundes<br />
Deutscher Zimmermeister<br />
im ZDB, ist ein Unternehmer,<br />
der dem Werkstoff Holz in<br />
besonderer Weise verpflichtet<br />
ist. Die Förderung des<br />
Nachwuchses für das Zimmererh<strong>an</strong>dwerk<br />
zählte immer zu<br />
Leistungsumf<strong>an</strong>g des Projektes<br />
erreichen. Damit ist das<br />
Programm auch rechtzeitig<br />
für <strong>die</strong> konkrete Umsetzung<br />
des Eurocode 5 (DIN EN 1995<br />
Vorteil für mikado-Abonnenten<br />
Im März 2009 zeigt mikadoplus den mikado-Abonnenten schon<br />
mal, was <strong>die</strong> neue Software so alles k<strong>an</strong>n. Mit der März-Ausgabe<br />
von mikado erhalten Abonnenten eine exklusive Demo-Version des<br />
Eurocode-5-Programms. mikadoplus stellt <strong>die</strong> EC5-Software vor,<br />
zusammen mit zahlreichen Rechenbeispielen aus der Praxis.<br />
„Holzbauwerke“) auf dem Markt.<br />
Das Internationale Holzbauforum<br />
in Garmisch-Partenkirchen<br />
(IHF) bot bereits <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
sich am Informationsst<strong>an</strong>d der<br />
Firma Dietrich’s von der praxisnahen<br />
Anwendung zu überzeugen.<br />
Die Mitgliedsbetriebe der<br />
Verb<strong>an</strong>dsorg<strong>an</strong>isationen der<br />
den persönlichen Anliegen<br />
von Heinrich Cordes. Es ging<br />
ihm vor allem darum, den<br />
jungen Leuten klarzumachen,<br />
dass das Zimmererh<strong>an</strong>dwerk<br />
ein moderner Beruf mit alter<br />
Tradition, aber voller Hightech<br />
sei. Dies bewies er in seiner<br />
beruflichen Laufbahn mit<br />
dem Bau von Achterbahnen,<br />
Mehrzweckhallen oder dem<br />
Expo-Dach in H<strong>an</strong>nover – alles<br />
aus Holz gebaut. Die Förderung<br />
der praxisnahen wissen-<br />
EVH-Trägerverbände können<br />
das EDV-Programm bis Ende<br />
2009 zu einem Vorzugspreis mit<br />
35 % Rabatt erwerben. Weitere<br />
Details: www.dc-static.com. ▪<br />
Europäische Vereinigung des<br />
Holzbaus EVH<br />
www.evh.eu Europäische<br />
Vereinigung des Holzbaus<br />
www.eftc.eu Europe<strong>an</strong> Federation<br />
of Timber Construction<br />
www.fecb.eu Fédération Européenne<br />
de la Construction en<br />
Bois<br />
schaftlichen Ausbildung im<br />
Stu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g Holztechnik des<br />
Fachbereichs Bauingenieurwesen<br />
geht in g<strong>an</strong>z besonderem<br />
Maße auf seine Initiative<br />
zurück. Auch <strong>die</strong> Neuauflage<br />
des Deutschen Holzbaupreises,<br />
der im Jahr 2001 nach einer<br />
l<strong>an</strong>gen Pause wieder verliehen<br />
wurde, soll <strong>die</strong> Stärke des<br />
Werkstoffes Holz und seine<br />
architektonischen wie auch<br />
bautechnischen Möglichkeiten<br />
und Vielfalt deutlich machen.<br />
III
IV<br />
Verb<strong>an</strong>d aktuell Verbände & Vereinigungen<br />
Zimmerer- und Holzbau-Verb<strong>an</strong>d Nordrhein<br />
Optimismus dominiert in Wesel<br />
Wenig Technik, viel Betriebsführung st<strong>an</strong>d auf dem Programm des vierten<br />
gemeinsamen L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>dstages der nordrheinischen Zimmerer und Dachdecker.<br />
Der Erfolg gab den Ver<strong>an</strong>staltern recht: Gut 140 Teilnehmer reisten nach Wesel.<br />
Rezession? Wir müssen doch<br />
nicht alles mitmachen!<br />
Gute Laune und Optimismus<br />
waren <strong>an</strong>gesagt beim vierten<br />
gemeinsamen L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>dstag<br />
des Zimmerer- und Holzbau-Verb<strong>an</strong>des<br />
und des Dachdecker-Verb<strong>an</strong>des<br />
Nordrhein am<br />
28. und 29 November 2008 in<br />
Wesel. Die beiden Vorsitzenden,<br />
Ulrich Hamacher und Dirk Bollwerk,<br />
waren sehr zufrieden mit<br />
der regen Teilnahme ihrer Mitgliedsbetriebe.<br />
„Vertrag“ kommt von<br />
„sich vertragen“<br />
Rolf Zimmerm<strong>an</strong>ns, Rechts<strong>an</strong>walt<br />
von den baugewerblichen<br />
Verbänden Düsseldorf, erklärte,<br />
wie <strong>die</strong> Unternehmer ihre Außenstände<br />
sichern und minimieren<br />
können. Grundsätzlich sei<br />
der Auftraggeber zur Zahlung<br />
des vereinbarten Werklohns erst<br />
◂ Dipl.-Ing. Ulrich Hamacher,<br />
Vorsitzender des Zimmerer- und<br />
Holzbau-Verb<strong>an</strong>des Nordrhein<br />
▸ Dachdecker-, Klempner-<br />
und Zimmermeister<br />
Dirk Bollwerk, Vorsitzender<br />
des Dachdecker-<br />
Verb<strong>an</strong>des Nordrhein<br />
▸▸ Otto Kentzler,<br />
Präsident des Zentralverb<strong>an</strong>des des<br />
Deutschen H<strong>an</strong>dwerks e.V.<br />
d<strong>an</strong>n verpflichtet, wenn <strong>die</strong> Abnahme<br />
des Werks erfolgt ist. Bis<br />
dahin trage der Auftragnehmer<br />
alle Risiken. Dazu zählen <strong>die</strong><br />
Vorfin<strong>an</strong>zierung der zu verwendenden<br />
Materialien, Eigentumsverlust<br />
beim Einbau des Materials<br />
und <strong>die</strong> Insolvenzgefahr des<br />
Auftraggebers.<br />
Um den ver<strong>die</strong>nten Werklohn<br />
auch tatsächlich zu erhalten,<br />
stünden den Zimmerer- und<br />
Bedachungsunternehmern eine<br />
Reihe von vertraglichen und<br />
gesetzlichen <strong>Sicher</strong>ungsinstrumenten<br />
zur Verfügung. Zimmerm<strong>an</strong>ns<br />
gab Tipps für Maßnahmen<br />
gegen Schuldnertricks und<br />
erklärte, worauf bei Abrechnung<br />
und Zahlung nach VOB<br />
und BGB zu achten sei.<br />
Informationen über <strong>die</strong><br />
Neufassung des § 648a Bauh<strong>an</strong>dwerkersicherungsgesetz,<br />
Rechtstipps, Musterbriefe und<br />
mikado 1-2.2009<br />
Kommentare können sich <strong>die</strong><br />
Mitglieder von der Verb<strong>an</strong>dsseite<br />
herunterladen.<br />
Ohne Gewinn k<strong>an</strong>n kein<br />
Betrieb geführt werden<br />
Die <strong>an</strong>schließende Podiumsdiskussion<br />
mit den beiden Vorsitzenden<br />
der H<strong>an</strong>dwerksverbände<br />
und drei Vertreterinnen des<br />
betriebswirtschaftlichen Ausschusses<br />
des Dachdeckerh<strong>an</strong>dwerks<br />
drehte sich um betriebswirtschaftliche<br />
Kennzahlen.<br />
„Bin ich schon pleite?“, fragte<br />
Moderator Heinz Rittm<strong>an</strong><br />
provozierend zum Auftakt. Die<br />
Erfahrung zeige, dass sich <strong>die</strong><br />
kaufmännische Struktur in einem<br />
H<strong>an</strong>dwerksbetrieb häufig<br />
zwischen schlecht, noch<br />
schlechter und kaum vorh<strong>an</strong>den<br />
bewege. Der Inhaber sei oft<br />
genug tagsüber auf der Baustelle<br />
und erledige abends mehr<br />
schlecht als recht seine kaufmännischen<br />
Pflichten. Die Diskussionsteilnehmer<br />
waren sich<br />
deshalb sehr einig: Der Unternehmer<br />
muss sich besser um seine<br />
Kennzahlen kümmern.<br />
Ein Betriebsvergleich helfe,<br />
eigene Stärken und Schwächen<br />
zu <strong>an</strong>alysieren. Er zeige, wo<br />
und wie das eigene Unternehmen<br />
im Markt positioniert sei.<br />
Besonders wichtig sei ein guter<br />
Kontakt zum zuständigen B<strong>an</strong>ker<br />
– ob mit oder ohne hohe<br />
Eigenkapitalquote. Büroorg<strong>an</strong>isation<br />
im H<strong>an</strong>dwerksbetrieb<br />
und Stundenverrechnungssatz<br />
lauteten <strong>die</strong> Themen des Nachmittags.<br />
„Was kostet mich eine<br />
Mitarbeiterstunde wirklich?“,<br />
fragten <strong>die</strong> Ver<strong>an</strong>stalter und forderten<br />
<strong>die</strong> Unternehmer auf, für<br />
einen Vergleich <strong>an</strong>onym ihren<br />
Stundenverrechnungssatz <strong>an</strong>zugeben.
Verb<strong>an</strong>d aktuell Verbände & Vereinigungen<br />
▴ Gut besucht war der vierte gemeinsame L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>dstag des<br />
Zimmerer- und Holzbau-Verb<strong>an</strong>des und Dachdecker-Verb<strong>an</strong>des Nordrhein<br />
Unsere Betriebe leben<br />
Ver<strong>an</strong>twortung<br />
Zum Programmpunkt „Kentzler<br />
kommt!“ berichtete Otto<br />
Kentzler, Präsident des Zentralverb<strong>an</strong>des<br />
des Deutschen<br />
H<strong>an</strong>dwerks (ZDH), von den Aktivitäten<br />
des Verb<strong>an</strong>ds. Die Zukunft<br />
des H<strong>an</strong>dwerks sieht der<br />
ehemalige Inhaber eines Klempner-<br />
und Installateurbetriebs im<br />
Bereich der energetischen S<strong>an</strong>ierung<br />
und den Umbaumaßnahmen<br />
für barrierefreies Wohnen.<br />
Kentzler lobte den Steuerbonus<br />
auf h<strong>an</strong>dwerkliche, weil haushaltsnahe<br />
Dienstleistungen.<br />
Der H<strong>an</strong>dwerkspräsident<br />
plä<strong>die</strong>rte für ein noch besseres<br />
„Wir-Gefühl“ im H<strong>an</strong>dwerk.<br />
Für das Frühjahr 2009 pl<strong>an</strong>e<br />
der ZDH eine Imagekampagne,<br />
<strong>die</strong> das H<strong>an</strong>dwerk stärken und<br />
noch weiter nach vorne bringen<br />
soll. „Wir haben so viele Möglichkeiten,<br />
wenn wir alle zusammenhalten“,<br />
erklärte Kentzler.<br />
Für <strong>die</strong> Ausbildung im europäischen<br />
H<strong>an</strong>dwerk wünschte<br />
er sich, dass <strong>die</strong> Meisterausbildung<br />
mit der <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten Qualität<br />
Messlatte wird.<br />
„2009 kommen erhebliche<br />
Belastungen auf das H<strong>an</strong>dwerk<br />
zu“, war sich Kentzler sicher.<br />
www.mikado-online.de<br />
Er sagte sinkende Investitionen,<br />
weniger Export und stagnierenden<br />
Konsum voraus. Als Gegenmaßnahmen<br />
schlug der ZDH-<br />
Präsident eine Nachbesserung<br />
der Unternehmenssteuerreform<br />
zugunsten des Mittelst<strong>an</strong>des<br />
und eine Nachbesserung der<br />
Thesaurierungs<strong>an</strong>träge sowie<br />
<strong>die</strong> Verordnung energetischer<br />
S<strong>an</strong>ierungsmaßnahmen vor.<br />
Klatsch im Kuhstall<br />
Das abendliche „Essen, Schwätzen,<br />
Schwofen“ im benachbarten<br />
Lokal bot Raum für <strong>an</strong>geregte<br />
Unterhaltungen und natürlich<br />
durfte auch ein Zimmererklatsch<br />
nicht fehlen.<br />
Frisch gings am nächsten<br />
Morgen auf zur Mitgliederversammlung<br />
des Zimmerer- und<br />
Holzbauverb<strong>an</strong>des Nordrhein.<br />
Der Vorsitzende Dipl.-Ing. Ulrich<br />
Hamacher schätzt <strong>die</strong> Lage der<br />
Zimmerer für 2009 als teilweise<br />
durchwachsen, aber dennoch<br />
▸ Zum 1. Mai 2009 übernimmt<br />
Michael Höllrigl (links) <strong>die</strong><br />
Geschäftsführung des Zimmerer-<br />
und Holzbauverb<strong>an</strong>des<br />
Nordrhein von Rainer J<strong>an</strong>sen, der<br />
sich in den Ruhest<strong>an</strong>d verabschiedet<br />
▴ Anita Sahm, Britta Weingarten und Andrea Schulte-Träumer, Mitglieder<br />
des betriebswirtschaftlichen Ausschusses, diskutierten über Kennzahlen<br />
positiv ein: Im Speckgürtel am<br />
Rhein locken viele Aufträge, am<br />
Niederrhein entwickle sich der<br />
Markt eher rückläufig.<br />
Hamacher apellierte <strong>an</strong> <strong>die</strong><br />
Mitglieder, den Verb<strong>an</strong>d zu fordern:<br />
„Wo k<strong>an</strong>n der Verb<strong>an</strong>d<br />
helfen, um den Holzbau noch<br />
erfolgreicher am Markt zu platzieren?<br />
Wenn wir uns erfolgreich<br />
präsentieren, bekommen<br />
wir wieder mehr junge Leute in<br />
unsere Reihen“, war sich Hamacher<br />
sicher.<br />
Höllrigl beerbt J<strong>an</strong>sen<br />
Dipl.-Ing. Rainer J<strong>an</strong>sen, l<strong>an</strong>gjähriger<br />
Geschäftsführer des<br />
nordrheinischen Zimmerer-<br />
und Holzbauverb<strong>an</strong>des, geht im<br />
kommenden Jahr in den Ruhest<strong>an</strong>d.<br />
Seine Nachfolge tritt zum<br />
1. Mai 2009 Dipl.-Ing. Michael<br />
Höllrigl <strong>an</strong>.<br />
Höllrigel war bisher als Geschäftsführer<br />
des Ausl<strong>an</strong>dsbau-<br />
Verb<strong>an</strong>des bei den baugewerblichen<br />
Verbänden in Düsseldorf<br />
tätig. cv ▪<br />
V<br />
VIELWEIB
Verb<strong>an</strong>d aktuell Verbände & Vereinigungen<br />
Verb<strong>an</strong>d des Badischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes<br />
Endspurt Emmendingen: 100 Jahre Innung<br />
▴ Stv. Obermeister Hubert Ringwald (2. v.r.) und Innungsgeschäftsführer<br />
Othmar B<strong>an</strong>k (r.) d<strong>an</strong>kten Obermeister Werner Böcherer und seiner Frau für<br />
ihr Engagement bei der Umsetzung der Jubiläumsaktivitäten<br />
Die Zimmerer-Innung Emmendingen<br />
hat <strong>die</strong> Aktivitäten<br />
im Rahmen ihres 100-jährigen<br />
Jubiläums am 24. Oktober<br />
2008 in der Gewerbeakademie<br />
Auftragslage zeigt sich befriedigend<br />
Leichte Aufhellung im Wohnungsbau<br />
und eine günstige<br />
Entwicklung im Bereich Modernisierung/S<strong>an</strong>ierung.<br />
So stellte<br />
sich <strong>die</strong> wirtschaftliche Situation<br />
für Holzbau Baden im Herbst<br />
2008 dar. Der Verb<strong>an</strong>d forderte<br />
mehr öffentliche Bauinvestitionen<br />
und eine reduzierte Mehrwertsteuer<br />
für arbeitsintensive<br />
Dienstleistungen.<br />
Das badische Zimmererh<strong>an</strong>dwerk<br />
verzeichnete im Herbst<br />
2008 eine insgesamt noch befriedigendeAuftragssituation.<br />
„Trotz des Wirtschaftsabschwungs<br />
können sich <strong>die</strong><br />
Zimmererbetriebe mit ihrem<br />
umfassenden Leistungsspektrum<br />
bisher am Markt behaupten,“<br />
stellte Verb<strong>an</strong>dspräsident<br />
VI<br />
Freiburg mit einer Abschlussfeier<br />
abgerundet. Teilnehmer<br />
der Ver<strong>an</strong>staltung waren neben<br />
Unternehmern, Mitarbeitern<br />
und Auszubildenden aus<br />
Rolf Kuri <strong>an</strong>lässlich der Präsidial-<br />
und Obermeisterversammlung<br />
von Holzbau Baden am<br />
14. und 15. November 2008 in<br />
Bühl fest. Zu kämpfen haben<br />
<strong>die</strong> Firmen nach wie vor mit<br />
der schlechten Zahlungsmoral<br />
der Auftraggeber.<br />
Die Zukunft heißt Bauen<br />
im Best<strong>an</strong>d<br />
Im Hinblick auf <strong>die</strong> befürchtete<br />
gesamtwirtschaftliche Abschwächung<br />
forderte Kuri Gegenmaßnahmen<br />
der Politik, um <strong>die</strong> Baukonjunktur<br />
zu stützen. „Das von<br />
der Bundesregierung beschlossene<br />
Maßnahmenpaket geht im<br />
Wesentlichen in <strong>die</strong> richtige<br />
Richtung, ist aber nicht weitreichend<br />
genug“, so der Präsident.<br />
mikado 1-2.2009<br />
den Betrieben Gäste aus Politik,<br />
Wirtschaft, von den Industriepartnern,<br />
von Holzbau Baden<br />
sowie befreundeten Innungen.<br />
Im Rahmen seiner Begrüßungs<strong>an</strong>sprache<br />
blickte Obermeister<br />
Werner Böcherer auf<br />
ein ereignisreiches Jubiläumsjahr<br />
zurück: „Mit umf<strong>an</strong>greichen<br />
Aktivitäten ist es uns<br />
gelungen, das regionale Zimmererh<strong>an</strong>dwerk<br />
und sein Leistungsspektrum<br />
positiv nach außen<br />
darzustellen.“ Insbesondere<br />
<strong>die</strong> W<strong>an</strong>derausstellung der Zimmerer-Innung<br />
<strong>an</strong> fünf Orten im<br />
L<strong>an</strong>dkreis sei sehr erfolgreich<br />
verlaufen. Große öffentliche<br />
Verbreitung habe auch <strong>die</strong> Jubiläumsfestschrift<br />
in Form einer<br />
Zeitungsbeilage gefunden. Zusätzlich<br />
habe <strong>die</strong> Innung ihren<br />
Internetauftritt komplett überarbeitet<br />
und erheblich attraktiver<br />
Dringend erforderlich sei vor allem<br />
eine deutliche, bedarfsgerechte<br />
Aufstockung der öffentlichen<br />
Bauinvestitionen. Dieser<br />
Bereich sei seit Jahren unterfin<strong>an</strong>ziert,<br />
sodass inzwischen<br />
ein Verfall der öffentlichen Infrastruktur,<br />
z. B. im Bereich der<br />
Dietmar Vogelsänger verstorben<br />
gestaltet. Einen Höhepunkt des<br />
Abendprogramms stellte <strong>die</strong> Ehrung<br />
des 2. L<strong>an</strong>dessiegers und<br />
Kammersiegers bei den praktischen<br />
Leistungswettbewerben<br />
2008 im Zimmererh<strong>an</strong>dwerk,<br />
Markus Helmle aus Simonswald,<br />
dar. Obermeister Böcherer überreichte<br />
dem erfolgreichen Junggesellen<br />
einen Geldpreis.<br />
Im Namen der Innung d<strong>an</strong>kten<br />
Hubert Ringwald, stellvertretender<br />
Obermeister, und Innungsgeschäftsführer<br />
Othmar<br />
B<strong>an</strong>k Böcherer für sein herausragendes<br />
Engagement bei<br />
der Vorbereitung und Umsetzung<br />
der Jubiläumsaktivitäten.<br />
Der Obermeister bed<strong>an</strong>kte sich<br />
im Gegenzug bei allen, <strong>die</strong> ihn<br />
bei seinem Einsatz unterstützt<br />
und damit <strong>die</strong> vielfältigen Jubiläumsaktivitäten<br />
erst möglich<br />
gemacht hatten. ▪<br />
Schulen, festzustellen sei. Zusätzlich<br />
fordert Holzbau Baden<br />
<strong>die</strong> Einführung eines reduzierten<br />
Mehrwertsteuersatzes für arbeitsintensive<br />
Dienstleistungen.<br />
Dies würde erhebliche Beschäftigungsch<strong>an</strong>cen<br />
im Zimmererh<strong>an</strong>dwerk<br />
mit sich bringen. ▪<br />
Dr. Dietmar Vogelsänger ist am 12. November 2008 im Alter von<br />
69 Jahren verstorben. Dr. Vogelsänger war von 1992 bis 2001<br />
Geschäftsführer der Verbände des Zimmerer- und Holzbaugewerbes<br />
für Mitteldeutschl<strong>an</strong>d. Der Bund Deutscher Zimmermeister<br />
(BDZ) ehrte ihn im Jahre 1999 für seine Ver<strong>die</strong>nste um<br />
das Zimmererh<strong>an</strong>dwerk mit der Silbernen Ehrennadel. Die<br />
Trauerfeier f<strong>an</strong>d am 25. November 2008 in Leipzig auf dem<br />
Südfriedhof statt. Die Seebestattung erfolgte im engsten Kreise.
Immer mehr Unternehmen<br />
führen das Qualitätssiegel<br />
„Fachbetrieb Dämmtechnik“.<br />
Um Zimmerer- und Holzbauunternehmen<br />
fachlich fit für <strong>die</strong><br />
steigende Nachfrage nach Modernisierungsmaßnahmen<br />
zu<br />
machen, haben <strong>die</strong> Leistungspartner<br />
des Zimmererh<strong>an</strong>dwerks<br />
in Kooperation mit der Akademie<br />
des Zimmerer- und Holzbaugewerbes<br />
das Qualitätssiegel<br />
„Fachbetrieb Dämmtechnik,<br />
Holzbau, Ausbau & Modernisierung“<br />
ins Leben gerufen.<br />
Qualität als Markenzeichen<br />
Mittlerweile führen gut 40 Unternehmen<br />
das Qualitätssiegel<br />
und können bei der Kundenakquise<br />
mit ihrer besonderen Qualifikation<br />
auf dem Gebiet der<br />
Dämmtechnik „punkten“. Um<br />
das Markenzeichen „Fachbetrieb<br />
Dämmtechnik, Holzbau, Ausbau<br />
Verb<strong>an</strong>d aktuell Verbände & Vereinigungen<br />
Leistungspartner des Zimmererh<strong>an</strong>dwerks<br />
Fit sein für das Bauen der Zukunft<br />
K<strong>an</strong>ada lockt Sieger<br />
www.mikado-online.de<br />
& Modernisierung“ führen zu<br />
dürfen, müssen folgende Voraussetzungen<br />
gegeben sein:<br />
▸ Der Betrieb muss über eine<br />
Innungsmitgliedschaft innerhalb<br />
der Verb<strong>an</strong>dsorg<strong>an</strong>isation<br />
des Bundes Deutscher<br />
Zimmermeister verfügen<br />
▸ Ein Mitarbeiter des Betriebes<br />
muss <strong>an</strong> der Gesellenschulung<br />
„Fachkraft Dämmtechnik,<br />
Holzbau, Ausbau & Modernisierung“<br />
teilgenommen<br />
haben<br />
▸ Der Holzbaubbetrieb muss<br />
<strong>an</strong> der Unternehmerschulung<br />
Block I und II der Weiterbildung<br />
„Fachkraft Dämmtechnik,<br />
Holzbau, Ausbau &<br />
Modernisierung“ teilgenommen<br />
haben. Alternativ zur<br />
Unternehmerschulung k<strong>an</strong>n<br />
<strong>die</strong> Qualifikation „Gebäudeenergieberater<br />
im H<strong>an</strong>dwerk“<br />
oder <strong>die</strong> Qualifikation<br />
Die besten Teilnehmer des Bundesleistungswettbewerbs haben<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, sich für <strong>die</strong> Weltmeisterschaft 2009 in Calgary<br />
(K<strong>an</strong>ada) sowie für <strong>die</strong> nächste Europameisterschaft 2010 in<br />
Bruneck (Italien) zu qualifizieren. Dazu gehört z.B. Philipp Stich<br />
aus dem Freistaat Thüringen. Er wurde bei den Zimmerern<br />
Sieger des Bundesleistungswettbewerbs 2008. Der 19-Jährige<br />
machte seine Ausbildung beim Innungsbetrieb Gunter Beyer<br />
Zimmerei-Holzbau in Dittersdorf. Zweiter wurde Peter Hoff (19)<br />
aus Westfalen. Den dritten Platz err<strong>an</strong>g der 20-jährige Paul<br />
Dobler aus Baden-Württemberg, ausgebildet im Innungsbetrieb<br />
Bauer Holzbau GmbH aus Satteldorf-Gröningen.<br />
Der Bundesleistungswettbewerb wird jedes Jahr durch den<br />
Zentralverb<strong>an</strong>d des Deutschen Baugewerbes ver<strong>an</strong>staltet<br />
und f<strong>an</strong>d im November 2008 in der Ausbildungsstätte der<br />
Baugewerbe-Innung für den Kreis Herzogtum Lauenburg statt.<br />
Unterstützt wurde der Wettbewerb bei den Zimmerern durch<br />
<strong>die</strong> Firma Mafell AG, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Wettbewerbsarbeitsplätze mit<br />
Arbeitsmitteln und Maschinen ausstattete und Sachspenden für<br />
<strong>die</strong> drei Erstplatzierten stiftete.<br />
Weitere Informationen zu den internationalen<br />
Berufswettbewerben im Zimmererh<strong>an</strong>dwerk unter<br />
www.zimmerer-nationalm<strong>an</strong>nschaft.de.<br />
„DachKomplett“ nachgewiesen<br />
werden<br />
Im November 2008 nahm der<br />
Holzbauunternehmer H<strong>an</strong>s-Jürgen<br />
Vollmer aus Mainz <strong>an</strong> der<br />
Unternehmerschulung „Fachbetrieb<br />
Dämmtechnik“ in Kassel<br />
teil. Die Schulung hatte er<br />
als Preis bei der Messerallye<br />
der Leistungspartner des Zimmererh<strong>an</strong>dwerks<br />
auf der Messe<br />
Dach+Holz International im<br />
März 2008 gewonnen. Sein Fazit<br />
nach beiden Blöcken: „Für<br />
mich als Gebäudeenergieberater<br />
hat der Kurs mein Fachwissen<br />
im komplexen Bereich der<br />
energetischen Gebäudes<strong>an</strong>ierung<br />
aufgefrischt. Da ich weiß,<br />
wie kritisch eine unsachgemäß<br />
durchgeführte Dämm-Maßnahme<br />
für eine Gebäudekonstruktion<br />
sein k<strong>an</strong>n, ist es wichtig, hier<br />
immer auf dem aktuellen St<strong>an</strong>d<br />
der Technik zu sein. Über den<br />
Gewinn <strong>die</strong>ses Kurses habe ich<br />
mich gerade deshalb so gefreut,<br />
da ich <strong>die</strong>sen Kurs ohnehin besuchen<br />
wollte.“<br />
In nächster Zeit finden<br />
folgende Kurse statt:<br />
Unternehmerschulung „Fachbetrieb<br />
Dämmtechnik“<br />
6./7. Februar 2009 Kassel<br />
13./14. Februar 2009 Kassel<br />
20./21. März 2009 Kassel<br />
27./28. März 2009 Kassel<br />
Gesellenschulung „Fachkraft<br />
Dämmtechnik“<br />
22. bis 24. J<strong>an</strong>uar 2009 Kassel<br />
12. bis 16. J<strong>an</strong>uar 2009 Biberach<br />
26. bis 28. Februar 2009 Kassel<br />
Der Antrag auf Verleihung<br />
des Qualitätssiegels „Fachbetrieb<br />
Dämmtechnik“ ist unter<br />
www.bdz-leistungspartner.de zu<br />
finden. ▪<br />
Mitteldeutschl<strong>an</strong>d: Holzs<strong>an</strong>ierung im Detail<br />
Rund 100 Besucher nutzten <strong>die</strong> Gelegenheit, sich über aktuelle<br />
Trends im Rahmen der Fachtagung der Verbände des Zimmerer-<br />
und Holzbaugewerbes für Mitteldeutschl<strong>an</strong>d e.V. und des<br />
L<strong>an</strong>desbeirats Holz Sachsen zu informieren, <strong>die</strong> federführend<br />
vom mitteldeutschen Zimmererverb<strong>an</strong>d org<strong>an</strong>isiert wurde.<br />
Gleich zu Beginn der internationalen Messe „denkmal 2008“<br />
ver<strong>an</strong>stalteten der L<strong>an</strong>desbeirat Holz und <strong>die</strong> Verbände des<br />
Zimmerer- und Holzbaugewerbes für Mitteldeutschl<strong>an</strong>d am 20.<br />
November 2008 eine Fachtagung für Pl<strong>an</strong>er und Architekten zur<br />
fachgerechten S<strong>an</strong>ierung von Holzkonstruktionen unter Beachtung<br />
vielfältiger Anforderungen der Denkmalpflege.<br />
Karl Schulze vom Informations<strong>die</strong>nst Holz leitete mit zahlreichen<br />
S<strong>an</strong>ierungsbeispielen aus seiner täglichen Praxis in<br />
das Thema ein. Prof. Olaf Kempe, Hochschule für Technik und<br />
Wirtschaft Dresden, referierte weiter über <strong>die</strong> S<strong>an</strong>ierung von<br />
Glockenstühlen in atemberaubenden Höhen. Er skizzierte aber<br />
auch Beispiele fast tausend Jahre alter Konstruktionen, <strong>die</strong> so<br />
gut gepl<strong>an</strong>t wurden, dass sie noch heute keinerlei Schäden<br />
aufweisen. Zimmermeister Ralf Peukert und Dr. Heller, Pl<strong>an</strong>ungsbüro<br />
ibh, berichteten aus ihrer Praxis zur S<strong>an</strong>ierung von<br />
Fachwerkhäusern, Ertüchtigung von Decken und Dächern und<br />
der Anwendung neuer Verbindungsmittel.<br />
VII
Wer heute über wirtschaftlichen<br />
Erfolg spricht,<br />
kommt um <strong>die</strong> Begriffe „Qualität“,<br />
„Komplettlösungen“ und<br />
„Netzwerk“ nicht herum. Das<br />
zeigt auch der Qualitätsverbund<br />
DachKomplett (QVDK) –<br />
und das schon seit 1992. Die<br />
Zimmerer- und Holzbaubetriebe<br />
im QVDK haben es sich zum<br />
Ziel gesetzt, ihren Kunden mit<br />
DachKomplett-Leistungen mehr<br />
Service zu bieten: von den klassischen<br />
Zimmererarbeiten über<br />
den Trockenbau bis zur Photovoltaik,<br />
von der Fin<strong>an</strong>zierungsberatung<br />
über <strong>die</strong> eigentlichen<br />
Bauleistungen bis hin zum Wartungsvertrag.<br />
Die QVDK-Betriebe werden<br />
zum zentralen Ansprechpartner<br />
für alle Leistungen rund ums<br />
Dach. Dieses moderne Image erhöht<br />
Umsatz und Ertrag, davon<br />
VIII<br />
Verb<strong>an</strong>d aktuell Verbände & Vereinigungen<br />
Qualitätsverbund DachKomplett (QVDK)<br />
Komplettleistungen steigern den Erfolg<br />
Der Qualitätsverbund DachKomplett (QVDK) ist eine Erfolgsstory: Bundesweit sind<br />
mehr als 250 Zimmerer- und Holzbaubetriebe Mitglied im QVDK und profitieren von<br />
einem einzigartigen Netzwerk aus Zimmereibetrieben, Verbänden und Marktpartnern.<br />
◂ Ein Beispiel für<br />
QVDK-Marketinghilfen<br />
und gerade<br />
erschienen: Der Report<br />
zu Dachausbau<br />
und -aufstockung mit<br />
dem Motto<br />
„Oasen der Ruhe“<br />
ist Stef<strong>an</strong> Fersch, Geschäftsführer<br />
der Fersch GmbH aus Starnberg,<br />
überzeugt: „Unsere Kunden<br />
schätzen und honorieren,<br />
dass wir ihnen dadurch in allen<br />
Bel<strong>an</strong>gen rund um Dachausbau,<br />
Dachumbau oder Dachaufstockung<br />
als direkter Ansprechpartner<br />
zur Verfügung stehen.“<br />
Fortlaufende Qualifizierung<br />
Auch für Marion Lippacher<br />
von der Zimmerei & Dachdeckerei<br />
Georg Lippacher geht das<br />
QVDK-Konzept auf: „Der H<strong>an</strong>dwerksbetrieb<br />
ist heute ein serviceorientierter<br />
Dienstleister,<br />
der sich durch Mehrwert von<br />
der Konkurrenz abheben muss.“<br />
Der Erfolg gibt den QVDK-Betrieben<br />
recht: Sie erwirtschaften<br />
gesunde Margen über intensiven<br />
Service, statt nur über den<br />
Preis zu konkurrieren.<br />
mikado 1-2.2009<br />
Um <strong>die</strong>s leisten können, durchlaufen<br />
alle QVDK-Betriebe ein<br />
umf<strong>an</strong>greiches Qualifizierungsprogramm.<br />
Die Schulungen reichen<br />
von Arbeitsweisen und<br />
Technologien im Bereich Dachausbau<br />
und energetischer S<strong>an</strong>ierung<br />
über Informationen zu<br />
Gesetzen und Förderprogrammen<br />
bis hin zu Photovoltaik,<br />
Projektm<strong>an</strong>agement und Marketing.<br />
Jeder Mitgliedsbetrieb<br />
k<strong>an</strong>n d<strong>an</strong>n mit der fachlichen<br />
Kompetenz seiner Mitarbeiter<br />
werben und das gute Image des<br />
QVDK-Qualitätssiegels nutzen.<br />
H<strong>an</strong>dwerkliche Qualität allein<br />
reicht heute nicht mehr:<br />
Die Kunden erwarten eine professionelle<br />
Eigendarstellung, gut<br />
aufgemachte Angebote und Beratung.<br />
Hier bietet der QVDK<br />
Hilfen und Qualifizierung <strong>an</strong>.<br />
„Durch <strong>die</strong> Unterstützung des<br />
QVDK können wir mit geringem<br />
Zeit- und Kostenaufw<strong>an</strong>d<br />
professionelles Marketing betreiben.<br />
Uns stehen im Beratungsgespräch<br />
umf<strong>an</strong>greiche<br />
Materialien zur überzeugenden<br />
Vermittlung unseres Leistungs<strong>an</strong>gebotes<br />
zur Verfügung“, berichtet<br />
Marion Lippacher.<br />
Als vorbildlich gelten <strong>die</strong> QVDK-<br />
Internetaktivitäten. So erhielt<br />
der QVDK im Jahre 2006 von<br />
Bundeswirtschaftsminister Michael<br />
Glos den Internetpreis des<br />
Deutschen H<strong>an</strong>dwerks überreicht.<br />
Auf Wunsch erhalten<br />
Mitgliedsbetriebe eine eigene,<br />
▸ Stef<strong>an</strong> Fersch ist<br />
Geschäftsführer der Fersch GmbH<br />
professionell gestaltete Website.<br />
Alle Mitgliedsbetriebe können<br />
sich online Vorlagen für Anzeigen,<br />
Broschüren, Werbebriefe<br />
oder Gerüstpl<strong>an</strong>en herunterladen<br />
und <strong>die</strong>se <strong>an</strong> ihre individuellen<br />
Bedürfnisse <strong>an</strong>passen. Das<br />
spart Geld und erlaubt es kleinen<br />
Unternehmen, mit professioneller<br />
Werbung neue Kunden<br />
zu gewinnen.<br />
Zum QVDK gehören auch<br />
ausgewählte Marktpartner aus<br />
Baustoffindustrie und Baustoffh<strong>an</strong>del.<br />
Sie unterstützen<br />
<strong>die</strong> QVDK-Zimmereibetriebe<br />
bei Qualifizierung, Marketing<br />
und Beratung. So bilden<br />
Betriebe, QVDK-Mitarbeiter<br />
und Marktpartner ein starkes<br />
Netzwerk, das allen BeteiligtenWettbewerbsvorteile<br />
bietet. Weitere Infos unter<br />
http://www.dachkomplett.de. ▪