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Sicher an die Spitze - Mikado

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1–2.2009<br />

J<strong>an</strong>. – Feb.<br />

ISSN 0944-5749<br />

12,80 C=<br />

Dachtechnik<br />

Wasser rauscht ab<br />

Kindergarten<br />

Holz spielt mit<br />

Inst<strong>an</strong>dsetzung<br />

Kirche lebt auf<br />

Org<strong>an</strong> des Bundes<br />

Deutscher Zimmermeister<br />

Org<strong>an</strong> der Europäischen<br />

Vereinigung des Holzbaus<br />

Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau<br />

Ingenieurholzbau<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Spitze</strong>


TRIVA<br />

DIE LÖSUNG FÜR TRIVALENTES HEIZEN<br />

AUS RESPEKT VOR DER NATUR<br />

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1. Sonne ist regenerativ<br />

2. Fossile Brennstoffe sind komfortabel<br />

3. Holz und Pellets machen unabhängig<br />

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Editorial<br />

Goldgrube für den Holzbau<br />

Die Welt ist in der Rezession. So düster beschrieb H<strong>an</strong>s Werner Sinn, Präsident des Münchner<br />

ifo Instituts, Mitte Dezember 2008 <strong>die</strong> globale Wirtschaftslage. Von <strong>die</strong>ser Stimmung war<br />

auf dem 14. Internationalen Holzbauforum (IHF) in Garmisch-Partenkirchen (Seite 72)<br />

noch erfreulich wenig zu spüren. Gerade <strong>die</strong> Dämmstoffhersteller legten in persönlichen<br />

Gesprächen eine ordentliche Portion Zuversicht<br />

für das Geschäftsjahr 2009 <strong>an</strong> den Tag. Sie<br />

erwarten Umsätze, <strong>die</strong> kaum unter denen des<br />

Vorjahres liegen sollen. Vermutlich dürften wohl<br />

einige Wirtschaftszweige von der Fin<strong>an</strong>zkrise weit<br />

stärker in Mitleidenschaft gezogen werden als der<br />

Holzbau.<br />

„Sie sitzen auf einer Goldgrube, Sie müssen sie nur<br />

öffnen“, rief Dr. Peter Richner von der Schweizer<br />

EMPA (Universität Zürich) den Holzbauern auf dem IHF zu. Diese Goldgrube erk<strong>an</strong>nte<br />

Richner in der energetischen S<strong>an</strong>ierung von Best<strong>an</strong>dsgebäuden. Denn hier müssen <strong>die</strong><br />

Gebäudebesitzer rasch reagieren, wenn <strong>die</strong> Energiekosten für Häuser bezahlbar bleiben<br />

sollen. Das sinkende Zinsniveau dürfte Investitionen in den Gebäudebest<strong>an</strong>d für Hausbesitzer<br />

noch attraktiver machen. Das gelte für <strong>die</strong> Schweiz ebenso wie für Deutschl<strong>an</strong>d und<br />

Österreich.<br />

2009 bleiben Kredite für Zimmereibetriebe vermutlich ebenfalls bezahlbar (siehe<br />

Interview Seite 7). Wer seinen Betrieb mit klaren Strukturen führt und eine einleuchtende<br />

Unternehmensstrategie vorweist, hat gute Karten für Fremdmittel. Damit lassen sich d<strong>an</strong>n<br />

auch Ingenieurholzbau-Projekte stemmen, wie wir sie ab Seite 12 vorstellen.<br />

Ihr<br />

Christoph Maria Dauner,<br />

Chefredakteur mikado<br />

Ingenieurholzbau: Große Projekte bieten<br />

große Ch<strong>an</strong>cen – das zeigen <strong>die</strong> Projekte ab<br />

Seite 12. Fr<strong>an</strong>kreich: Unsere westlichen<br />

Nachbarn entdecken mehr und mehr <strong>die</strong> Vor-<br />

teile des Baustoffs Holz. Ab Seite 46. My<br />

home is my Castle: Ein Schlossdach erstrahlt<br />

in neuem Gl<strong>an</strong>z. Seite 85.<br />

www.mikado-online.de 3


4<br />

mikado 1-2.2009 Inhalt<br />

Ingenieurholzbau<br />

Holz beweist Qualität. Das zeigen hölzerne Hallen, Lagerstätten<br />

und Brücken. Die RAL-Gütesicherung Ingenieurholzbau<br />

ging ins Rennen, um <strong>die</strong> Qualität weiter zu steigern<br />

und das Holzbauimage nachhaltig zu verbessern. Seite 12<br />

Thema des Monats: Ingenieurholzbau<br />

12 | Indoorspielhalle<br />

Intelligente Pl<strong>an</strong>ung und präzise Vorfertigung und<br />

außergewöhnliche Verbindungstechnik.<br />

16 | Lagerhalle<br />

Holz gibt bei der Südsalz GmbH den Ton <strong>an</strong>.<br />

20 | RAL-Gütesicherung<br />

Seit August 2008 gibt es ein neues Qualitäts-<br />

m<strong>an</strong>agementsystem für den Ingenieurholzbau.<br />

24 | Zinkenbachbrücke<br />

Konstruktiver Holzschutz als Gestaltungselement.<br />

28 | Kabelstegbrücke<br />

Geschwungenes Holzb<strong>an</strong>d übersp<strong>an</strong>nt <strong>die</strong> Traun.<br />

Ingenieurholzbau<br />

32 | Studentenwohnheim<br />

Der Fünfgeschosser besteht aus 170 Modulen.<br />

S<strong>an</strong>ierung und Ausbau<br />

38 | Dämmsystem<br />

Bei einer S<strong>an</strong>ierung testeten Zimmerer eine<br />

Innendämmung auf Herz und Nieren.<br />

mikado 1-2.2009<br />

KURT POCK, CHRISTIAN HALM<br />

Studentenwohnheim<br />

170 Module und fünf Geschosse – das Wohnheim in<br />

Konst<strong>an</strong>z hat Platz für 166 Stu<strong>die</strong>rende. Ein<br />

Werkstattbericht erzählt von der Konstruktion und<br />

Entwicklung. Seite 32<br />

Details im Griff<br />

43 | Spitzboden<br />

Feuchte Luft kondensiert <strong>an</strong> kalten Flächen.<br />

M<strong>an</strong>agement<br />

46 | Frr<strong>an</strong>kreich<br />

Holzbau wird en vogue.<br />

Architektur<br />

52 | Kindergarten<br />

Kids stehen auf Symmetrie.<br />

Produkt und Praxis<br />

68 | Tauchsäge<br />

Exakte Linien mit glatten Schnittk<strong>an</strong>ten.<br />

Fortbildung<br />

72 | Internationales Holzbauforum<br />

Holzbaugipfel in den Alpen.<br />

Holzbau und Forschung<br />

78 | Br<strong>an</strong>dschutz<br />

<strong>Sicher</strong> im mehrgeschossigen Holzbau.<br />

GERHARD LUTZ


MESSE MüNCHEN<br />

Messe: Bau 2009<br />

Vom 12. bis 17. J<strong>an</strong>uar 2009 findet<br />

in München <strong>die</strong> größte europäische<br />

Baufachmesse statt. Auf <strong>die</strong><br />

Besucher warten 1800 Aussteller<br />

und ein umf<strong>an</strong>greiches Rahmenprogramm.<br />

Seite 27<br />

Zimmermeisterdach<br />

82 | Dachentwässerung<br />

Wasser muss kontrolliert ablaufen können.<br />

85 | Schloss Castell<br />

Vorbildliche Dachs<strong>an</strong>ierung mit Biberschwänzen.<br />

Holzwelten<br />

94 | Holzkirche<br />

Inst<strong>an</strong>dsetzung wird h<strong>an</strong>dwerkliches Meisterwerk.<br />

Rubriken<br />

3 | Editorial<br />

6 | Kurz und bündig<br />

42 | Bücher<br />

45 | Ihr gutes Recht<br />

51 | Büro kompakt<br />

57 | Messe: Bau 2009<br />

60 | Produkte<br />

70 | Br<strong>an</strong>chenführer<br />

74 | Verb<strong>an</strong>d aktuell<br />

75 | Tipps und Termine<br />

88 | Informations<strong>die</strong>nst Holz<br />

89 | L<strong>an</strong>desbeirat Holz Bayern<br />

90 | Unternehmen<br />

98 | Vorschau/Impressum<br />

Titel: Paul<br />

Steph<strong>an</strong> GmbH;<br />

H<strong>an</strong>s Jürgen<br />

Krolkiewicz;<br />

Strauss/<br />

Lignotrend;<br />

Ev.-luth.<br />

Kirchengemeinde<br />

Clausthal<br />

Bild Downloadkasten:<br />

Bart Claeys,<br />

iStockphoto.com<br />

Ein Magazin der<br />

WEKA MEDIA<br />

GmbH & Co. KG<br />

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www.mikado-online.de 5


mikado-Interview<br />

kurz & bündig<br />

„Wir könnten viel mehr Kredite vergeben“<br />

Was <strong>die</strong> Fin<strong>an</strong>zkrise <strong>an</strong> den Börsen und Geldmärkten <strong>an</strong>gerichtet<br />

hat, ist inzwischen jedem klar. Welche konkreten<br />

Effekte <strong>die</strong>se Krise für Zimmerer- und Holzbaubetriebe besitzt,<br />

wissen bisher wenige. mikado sprach darüber mit<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Hetz, Vorst<strong>an</strong>dsmitglied der Sparkasse Donauwörth.<br />

mikado: Herr Hetz, gibt es für<br />

kleine Zimmereibetriebe jetzt<br />

eine Kreditklemme?<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Hetz: Was <strong>die</strong> Fin<strong>an</strong>zausstattung<br />

der Sparkassen <strong>an</strong>bel<strong>an</strong>gt,<br />

gibt es keine Kreditklemme,<br />

denn wir sind aufgrund<br />

unserer soliden und nachhaltigen<br />

Geschäftspolitik direkt nicht<br />

oder nur in g<strong>an</strong>z geringem Umf<strong>an</strong>g<br />

von der Fin<strong>an</strong>zmarktkrise<br />

betroffen.<br />

Dies liegt dar<strong>an</strong>, dass wir nur<br />

Geschäfte machen, <strong>die</strong> wir verstehen,<br />

mit Menschen, <strong>die</strong> wir<br />

kennen, in einer Region, in der<br />

wir zu Hause sind. In <strong>die</strong>sem Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

erlebt unser Geschäftsmodell<br />

gerade eine Renaiss<strong>an</strong>ce.<br />

Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund fin<strong>an</strong>zieren<br />

wir nach wie vor sehr<br />

gerne alle Investitionen, <strong>die</strong><br />

wirtschaftlich sinnvoll und kreditwirtschaftlich<br />

tragbar sind.<br />

Deutscher Fassadenpreis<br />

Wir könnten sogar viel mehr Kredite<br />

vergeben.<br />

Basel II gibt ohnehin strenge<br />

Richtlinien vor. Hat sich dar<strong>an</strong><br />

durch <strong>die</strong> Fin<strong>an</strong>zmarktkrise etwas<br />

geändert und worauf sollten<br />

sich Zimmereibetriebe aktuell<br />

besonders einstellen?<br />

Der Ursprung der Fin<strong>an</strong>zmarktkrise<br />

liegt ausschließlich in den<br />

USA. Dort wurden in erheblichem<br />

Umf<strong>an</strong>g Wohnungsbaukredite<br />

ohne Eigenkapital und<br />

mit fehlender Kapital<strong>die</strong>nstfähigkeit<br />

der Kreditnehmer vergeben,<br />

<strong>die</strong> durch erwartete Wertsteigerungen<br />

der Immobilien<br />

zurückgezahlt werden sollten –<br />

eine Vorgehensweise, <strong>die</strong> bei<br />

uns in Deutschl<strong>an</strong>d undenkbar<br />

wäre. Diese Kredite wurden verbrieft<br />

und als Wertpapiere weltweit<br />

verkauft. Als <strong>die</strong> Wertsteigerungen<br />

nicht mehr stattf<strong>an</strong>den,<br />

Schloss mit Selbstbewusstsein<br />

Das Berliner Architekturbüro Busm<strong>an</strong>n + Haberer gew<strong>an</strong>n<br />

für den Konzertsaal „Joh<strong>an</strong>n Sebasti<strong>an</strong> Bach“ in Schloss<br />

Köthen einen von drei ersten Preisen beim „8. Deutschen<br />

Fassadenpreis für vorgehängte hinterlüftete Fassaden“. Die<br />

Jury würdigte den respektvollen Umg<strong>an</strong>g mit der bestehenden<br />

Bausubst<strong>an</strong>z und <strong>die</strong> gelungene Symbiose von Alt und<br />

Neu. Sensibel und gleichzeitig selbstbewusst setzten <strong>die</strong> Architekten<br />

auf denkmalgeschützte Ruinenmauern einer Reithalle<br />

einen neuen Baukörper, den sie mit großflächigen, cremeweißen<br />

Fassadentafeln bekleideten. In einem feierlichen Festakt<br />

verleiht der „Fachverb<strong>an</strong>d Baustoffe und Bauteile für vorgehängte<br />

hinterlüftete Fassaden e.V.“ seine Preise am 13. J<strong>an</strong>uar<br />

auf der BAU 2009. www.fvhf.de I www.eternit.de<br />

6 mikado 1-2.2009<br />

ETERNIT / WERNER HUTHMACHER, BERLIN<br />

konnten auch <strong>die</strong> Kredite nicht<br />

mehr zurückbezahlt werden, <strong>die</strong><br />

verkauften Wertpapiere verloren<br />

rapide <strong>an</strong> Wert und führten zur<br />

jetzigen Fin<strong>an</strong>zmarktkrise.<br />

Bei der Kreditvergabe <strong>an</strong> H<strong>an</strong>dwerker<br />

und Zimmereibetriebe<br />

hierzul<strong>an</strong>de hat sich dadurch<br />

grundsätzlich nichts geändert.<br />

Deshalb sollten <strong>die</strong> Betriebe wei-<br />

terhin frühzeitig auf uns zugehen<br />

und offen kommunizieren, insbesondere<br />

d<strong>an</strong>n, wenn Investitionsbedarf<br />

besteht oder sich Probleme<br />

bei ihnen abzeichnen – und ihre<br />

Geschäftsentwicklung umfassend<br />

dokumentieren. Bei der Aufbereitung<br />

von Unterlagen sowie beim<br />

B<strong>an</strong>kgespräch k<strong>an</strong>n gerade bei<br />

kleineren Unternehmen <strong>die</strong> Unterstützung<br />

durch Steuerberater<br />

hilfreich sein, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Erfordernisse<br />

<strong>an</strong> Unterlagen und <strong>die</strong> Informationsbedürfnisse<br />

der B<strong>an</strong>ken<br />

in der Regel gut kennen.<br />

▴ Preisträger beim Deutschen Fassadenpreis 2009:<br />

der Konzertsaal „Joh<strong>an</strong>n Sebasti<strong>an</strong> Bach“ in Schloss Köthen<br />

Wie teuer werden Kredite für<br />

Holzbauunternehmer in den<br />

kommenden Jahren?<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Hetz: Dies ist sicherlich<br />

keine einfache Frage. Meines<br />

Erachtens führt <strong>die</strong> Fin<strong>an</strong>zmarktkrise<br />

nicht automatisch zu<br />

einer Verteuerung der Kreditaufnahme.<br />

Zum einen haben wir<br />

einen funktionierenden Wettbe-<br />

„Die Fin<strong>an</strong>zkrise wird <strong>die</strong> Kredite<br />

nicht verteuern.“<br />

werb. Auch hier bewährt sich<br />

einmal mehr das stabile Drei-<br />

Säulen-Modell aus Sparkassen,<br />

Genossenschaftsb<strong>an</strong>ken und privaten<br />

Großb<strong>an</strong>ken. Zum <strong>an</strong>deren<br />

ist es unsere Geschäftsphilosophie,<br />

faire Zinssätze für Kredite<br />

und Geld<strong>an</strong>lagen <strong>an</strong>zubieten<br />

– das gehört für uns zu einer<br />

l<strong>an</strong>gfristigen und partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit. Unterstützt<br />

werden wir dabei durch<br />

<strong>die</strong> hohen Einlagen, <strong>die</strong> uns unsere<br />

Kunden seit Jahrzehnten <strong>an</strong>vertrauen.<br />

Damit müssen wir uns


nicht über den Interb<strong>an</strong>kenmarktrefin<strong>an</strong>zieren,<br />

was derzeit<br />

nur mit Zinsaufschlägen<br />

möglich ist.<br />

Welche Krisen-Tipps<br />

geben Sie Ihren Kunden<br />

aus dem H<strong>an</strong>dwerk?<br />

Die Frage ist doch, ob<br />

wir überhaupt eine Krise haben.<br />

Ich k<strong>an</strong>n derzeit trotz aller<br />

Prognosen und Kommentare<br />

in unserer Wirtschaftsregion keine<br />

identifizieren; einzelne Br<strong>an</strong>chen<br />

wie z.B. <strong>die</strong> Automobilzulieferer<br />

einmal ausgenommen.<br />

Sollte sich <strong>die</strong> Situation jedoch<br />

zuspitzen und einzelne Br<strong>an</strong>chen<br />

oder Betriebe in Schwierigkeiten<br />

kommen, gelten weiterhin<br />

<strong>die</strong> „klassischen“ Tipps, d.h. den<br />

Steuerberater einbinden, <strong>die</strong> Situation<br />

<strong>an</strong>alysieren, mögliche<br />

Reaktionen und H<strong>an</strong>dlungsalternativen<br />

formulieren, Geschäfts-<br />

und Pl<strong>an</strong>ungsunterlagen erstellen<br />

und vor allem frühzeitig auf<br />

<strong>die</strong> Hausb<strong>an</strong>k zugehen.<br />

Herr Hetz, vielen D<strong>an</strong>k für das<br />

Gespräch.<br />

▴ Wolfg<strong>an</strong>g Hetz ist<br />

Vorst<strong>an</strong>dsmitglied der<br />

Sparkasse in<br />

Donauwörth: „Wir<br />

bieten unseren<br />

Kunden marktgerechte<br />

Konditionen<br />

und schlagen keinen<br />

Nutzen aus<br />

der Fin<strong>an</strong>zkrise.“<br />

Urb<strong>an</strong>es Wohnen<br />

Schöner Umbauen<br />

Die Zeitschrift „Schöner Wohnen“ und <strong>die</strong> L<strong>an</strong>desbausparkassen<br />

(LBS) suchen <strong>die</strong> besten Beispiele für Umund<br />

Ausbauten typisch städtischer Bausubst<strong>an</strong>z: Maisonettes,<br />

Penthäuser, Lofts und Ähnliches. Mitmachen dürfen ausschließlich<br />

<strong>die</strong> Eigentümer der Objekte. Die müssen bewohnt<br />

sein und ihre Fertigstellung darf nicht länger als drei Jahre<br />

zurückliegen. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2009. Die<br />

fünf Gewinner erhalten Geldpreise und werden in „Schöner<br />

Wohnen“ veröffentlicht.<br />

www.schoener-wohnen.de/urb<strong>an</strong>e-modernisierung-2009<br />

Luftdichtheit und Dämmung<br />

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KOMPETENZ ZENTRUM HOLZBAU & AUSBAU, BIBERACH<br />

HOLZBAU HOFER, A-DEBANT<br />

Niederl<strong>an</strong>de<br />

Brücke lohnt den Besuch<br />

8 mikado 1-2.2009<br />

kurz & bündig<br />

Weiterbildung<br />

Biberach spart Energie<br />

Mit dem erfolgreichen Abschluss<br />

des dreijährigen Projekts „Energiesparender<br />

Holzbau“ erreichte Biberach<br />

einen wichtigen Meilenstein in seiner Entwicklung<br />

vom Ausbildungszentrum zum<br />

Kompetenzzentrum. Die Ergebnisse der<br />

sechs bearbeiteten Teilmodule sind in den<br />

Aus- und Weiterbildungsbereich integriert<br />

und für alle Interessenten zugäng-<br />

lich. Für Holzbaubetriebe und deren Bauherrenberatung<br />

stehen Schriften über den<br />

Themenkomplex „Bauen, Modernisieren<br />

und Energiesparen“ zur Verfügung. Am<br />

25. November 2008 erhielt <strong>die</strong> Bildungsstätte<br />

<strong>die</strong> Ernennungsurkunde zum „Kompetenzzentrum<br />

Energiesparender Holzbau“<br />

offiziell überreicht.<br />

www.kompetenzzentrum-bc.de<br />

◂ V. l. n. r.: Thomas Rohtfuß (Gesamtleiter ZAZ und KomZet), Helmut Schuler (Ausbildungs-<br />

meister und Projektmitarbeiter), Wolfg<strong>an</strong>g Schafitel (Projektleiter), Dr. Egon Meerten (Bundesinstitut<br />

für Berufsbildung), Maximili<strong>an</strong> Schneider (Projektmitarbeiter), Joh<strong>an</strong>nes Koch (Gutachter)<br />

E ine spektakuläre Brücke aus Accoya-Holz gibt es in der<br />

niederländischen Stadt Sneek zu bewundern. Sie überbrückt<br />

<strong>die</strong> Autobahn A7 und ist auch selbst befahrbar – und<br />

das auch für Schwerlaster. Vom 29. auf 30. November 2008<br />

wurden zwei jeweils 120 t schwere Tragschalen <strong>an</strong>geliefert<br />

und in <strong>die</strong> Brückenlager eingefahren. Über 1000 Schau-<br />

lustige verfolgten bis tief in <strong>die</strong> Nacht das sp<strong>an</strong>nende Ereignis.<br />

Neben ihrer Funktion als Straßenbauwerk <strong>die</strong>nt <strong>die</strong><br />

Brücke der Stadt auch als neues Wahrzeichen. Hergestellt<br />

hat deren Bauteile das schwäbische Holzbauunternehmen<br />

Schaffitzel. www.a7sneek.nl ı www.schaffitzel.de ▴ Sneek besitzt nun eine spektakuläre Autobahnbrücke aus Holz<br />

▴ Die größte überdachte Holzbrücke Österreichs steht in Steinfeld<br />

Schwerlastbrücke<br />

Ein Dach setzt Akzente<br />

Seit 1965 verb<strong>an</strong>d ein vom österreichischen Bundesheer<br />

errichtetes Provisorium L<strong>an</strong>dwirte der Kärntner Gemeinde<br />

Steinfeld mit ihren Feldern auf der <strong>an</strong>deren Seite der<br />

Drau. Das wurde nun durch eine „richtige“ Brücke ersetzt.<br />

Das Holzbauwerk ist eine Fachwerkkonstruktion mit nichtparallelen<br />

Gurten aus Brettschichtholz. Mit 40 m Sp<strong>an</strong>nweite<br />

und 63 m Gesamtlänge ist es <strong>die</strong> größte überdachte<br />

und schwerlastgeeignete Holzbrücke in Österreich. Das Dach<br />

<strong>die</strong>nt dem konstruktiven Holzschutz. Alle Elemente wurden<br />

im Werk vorgefertigt. Die Montage der Hauptragkonstruktion<br />

dauerte nur fünf Stunden, <strong>die</strong> Bauzeit insgesamt<br />

nicht einmal drei Monate. Am 8. November 2008 erfolgte<br />

<strong>die</strong> feierliche Einweihung.<br />

www.steinfeld.at ı www.holzbau-hofer.at<br />

SCHAFFITZEL HOLZINDUSTRIE, SCHWäBISCH HALL


MELITA TUSCHINSKI<br />

kurz & bündig<br />

Erneuerbare Energien<br />

Nachhaltigkeit wird Pflicht<br />

▴ Seit 1. J<strong>an</strong>uar 2009 gilt das neue<br />

Wärmegesetz.<br />

Eine kostenfreie Broschüre dazu<br />

finden Interessierte<br />

auf dem Portal „EnEV-online“<br />

Seit 1. J<strong>an</strong>uar 2009 haben sich <strong>die</strong><br />

gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

für <strong>die</strong> Energieeffizienz geändert. Zwar<br />

gilt <strong>die</strong> alte Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) 2007 zunächst noch so l<strong>an</strong>ge,<br />

bis der Gesetzgebungsprozess für <strong>die</strong><br />

neue EnEV 2009 abgeschlossen ist,<br />

doch in Kraft ist schon jetzt das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz(Wärmegesetz<br />

oder EEWärmeG) 2009. Alle<br />

Bauherren, <strong>die</strong> jetzt einen Bau<strong>an</strong>trag<br />

einreichen oder eine Bau<strong>an</strong>zeige erstatten,<br />

müssen <strong>die</strong> darin formulierten<br />

Pflichten erfüllen. Die Energie für<br />

das Heizen und <strong>die</strong> Warmwasserbereitung<br />

muss nun fast immer zu einem<br />

Teil aus erneuerbaren Energien<br />

stammen. www.enev-online.de<br />

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Frage des Monats<br />

Stadterneuerung<br />

Bayerns beste Bauherren<br />

Der „Bayerische Bauherrenpreis Stadterneuerung<br />

2009“ hat das Thema „Energieeffizienz“. Die<br />

Oberste Baubehörde sucht beispielhafte S<strong>an</strong>ierungsmaßnahmen<br />

und Best<strong>an</strong>dserweiterungen aus dem<br />

Innenbereich von Städten und Gemeinden. Teilnehmen<br />

können private und kommunale Bauherren sowie<br />

Investoren. Abgabetermin ist der 4. März 2009.<br />

www.stmi.bayern.de/bauen/staedtebaufoerderung<br />

Die EnEV 2009 würde einen Modernisierungsschub<br />

auslösen. Doch w<strong>an</strong>n kommt sie?<br />

A) Wie gepl<strong>an</strong>t in der ersten Jahreshälfte 2009<br />

B) Vor den Bundestagswahlen im Herbst nicht mehr<br />

C) Frühestens im Jahr 2010<br />

Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />

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Ich empfehle das Original:<br />

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sind bei gleicher Dämmleistung nur halb<br />

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Klare Fakten und Infos unter:<br />

10 mikado 1-2.2009<br />

www.daemmt-besser.de<br />

▴ Die Skulptur „im Prozess“ von Peter Helmstetter beeindruckt<br />

mit ihrer spielerischen Eleg<strong>an</strong>z und gew<strong>an</strong>n den 1. Preis<br />

H<strong>an</strong>dwerker-Software<br />

Unterwegs statt im Büro<br />

Die erste Internet-basierte H<strong>an</strong>dwerker-Software ist<br />

online. Entwickelt wurde sie von WEKA MEDIA. Mit<br />

ihr können klassische Büroarbeiten ortsunabhängig und<br />

schnell erledigt werden. Zeitraubendes Recherchieren in<br />

verschiedenen Datenb<strong>an</strong>ken oder gar gedruckter Fachliteratur<br />

wird jetzt überflüssig, weil hier alle Informationen<br />

über das Hintergrundsystem verknüpft sind und bei<br />

Bedarf sofort abgerufen werden können. Die Aktualisierung<br />

der Anwendungen und Datenb<strong>an</strong>ken erfolgt automatisch,<br />

ebenso <strong>die</strong> <strong>Sicher</strong>ung aller Daten auf einem externen<br />

Server. So richten lokale Festplattencrashs keine<br />

großen Schäden mehr <strong>an</strong>. Und wenn der alte PC durch<br />

einen neuen ersetzt wird, müssen keine Programme neu<br />

installiert und nicht <strong>die</strong> Unmengen alter Dateien umkopiert<br />

werden. www.h<strong>an</strong>dwerklive.de<br />

◂ Bei der neuen<br />

Software<br />

„H<strong>an</strong>dwerk live“<br />

liegen<br />

Anwendungen,<br />

Datenb<strong>an</strong>ken und<br />

Daten auf einem<br />

externen Server<br />

HOLZFACHSCHULE BAD WILDUNGEN


kurz & bündig<br />

Skulpturenpark<br />

Holz inspiriert Kunst<br />

Zur Neugestaltung und Aufwertung ihres<br />

rund 40 000 m2 großen Campusgeländes<br />

lobte <strong>die</strong> Holzfachschule Bad Wildungen<br />

einen deutschl<strong>an</strong>dweiten Wettbewerb für Holzskulpturen<br />

aus. 138 Künstler nahmen dar<strong>an</strong><br />

teil. Unter den eingereichten Entwürfen wählte<br />

<strong>die</strong> Jury zwölf Entwürfe für <strong>die</strong> Realisierung<br />

aus. Den 1. Preis erhielt Peter Helmstetter für<br />

sein Werk „im Prozess“: Ein Holzstamm ist<br />

von oben her so eingesägt, dass eine Vielzahl<br />

quadratischer Stäbe entst<strong>an</strong>d. K<strong>an</strong>thölzer spreizen<br />

<strong>die</strong>se zu einer leicht und spielerisch wirkenden<br />

Auffächerung. Der Skulpturenpark öffnet<br />

am 3. November 2008 und ist öffentlich zugänglich.<br />

www.holzfachschule.de<br />

Junggesellen<br />

Können, Nervenstärke und Ehrgeiz<br />

Zum 57. Mal trafen<br />

sich <strong>die</strong> besten<br />

Junggesellen des<br />

Bauh<strong>an</strong>dwerks zu ihrer<br />

„Deutschen Meisterschaft“.<br />

Die führte<br />

der Zentralverb<strong>an</strong>d des<br />

Deutschen Baugewerbes<br />

vom 8. bis 10. November<br />

2008 im schleswigholsteinischen<br />

Mölln<br />

durch. Es kämpften<br />

insgesamt 55 Teilnehmer<br />

in sechs bauh<strong>an</strong>dwerklichen<br />

Berufen<br />

um Medaillen, Förderund<br />

Sonderpreise. Der<br />

Schlüssel zum Erfolg<br />

waren neben ausgeprägtenQualifikationen<br />

auch Nervenstärke<br />

und eine große Portion<br />

Ehrgeiz. Bei den Zim-<br />

▴ Philipp Stich, dem Bundessieger bei den<br />

Zimmerern, gratuliert Uwe Riewesell,<br />

Vorsitzender der Baugewerbe-Innung des<br />

Kreises Herzogtum Lauenburg<br />

merern musste ein abgewalmtes Pultdach und <strong>an</strong>schließend<br />

darauf ein Anbau errichtet werden. Es gew<strong>an</strong>n Philipp Stich<br />

(19 Jahre, Gunter Bayer Zimmerei-Holzbau, Thüringen) vor Peter<br />

Hoff (19 Jahre, Fr<strong>an</strong>z Stracke GmbH, Nordrhein-Westfalen)<br />

und Paul Imm<strong>an</strong>uel Dobler (20 Jahre, Bauer Holzbau GmbH,<br />

Baden-Württemberg). www.zdb.de<br />

ZDB, BERLIN<br />

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erreichen Sie zugleich eine höhere Pl<strong>an</strong>ungsqualität und<br />

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2009 in H<strong>an</strong>nover!<br />

www.mikado-online.de 11


Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

Indoor-Spielhalle<br />

Friedrichskooger Walverw<strong>an</strong>dtschaften<br />

Org<strong>an</strong>isch geformte Tragwerke haben eine Besonderheit: Alle Bauteile sind unter-<br />

schiedlich. Das erfordert eine intelligente Pl<strong>an</strong>ung, eine präzise Vorfertigung und eine<br />

außergewöhnliche Verbindungstechnik.<br />

12 mikado 1-2.2009<br />

KNAPP GMBH<br />

▴ Ein alter<br />

Nordseehafen mit<br />

neuer Attraktion


Friedrichskoog hat jetzt einen Wal.<br />

Anders als seine natürlichen Artgenossen<br />

ist er aber aus Holz – eine<br />

mark<strong>an</strong>te Großskulptur, deren Inneres<br />

einen rund 2000 m² großen Kinderspielpark<br />

beherbergt. Die Ausmaße<br />

der Halle übertreffen <strong>die</strong> des<br />

legendären Moby Dick weit: Sie ist<br />

125 m l<strong>an</strong>g, bis zu 25 m breit und bis<br />

zu 15 m hoch. Das „Tier“ soll ja auch<br />

als touristischer Magnet für den kleinen<br />

Nordseehafen <strong>die</strong>nen.<br />

Es ist Teil eines Entwicklungskonzeptes.<br />

Von den 3,1 Mio. Euro<br />

Baukosten stammen 70 Prozent aus<br />

L<strong>an</strong>desmitteln. Sonst wäre es nicht<br />

fin<strong>an</strong>zierbar gewesen. Gebaut hat es<br />

der Projektsteuerer „Baupl<strong>an</strong> Nord“<br />

aus Flensburg mit dem Büro „rimpf<br />

Architektur“ aus Eckernförde.<br />

Am Anf<strong>an</strong>g st<strong>an</strong>d <strong>die</strong> Idee des<br />

überdachten Spielparks. Damit sollte<br />

das Freizeit<strong>an</strong>gebot der Nordseegemeinde<br />

neue Attraktivität gewinnen<br />

und <strong>die</strong> Besucher- und Übernachtungszahlen<br />

steigen lassen.<br />

Nachdem <strong>die</strong> Nutzung klar war, suchte<br />

m<strong>an</strong> nach einer geeigneten Form.<br />

Und „geeignet“ bedeutete irgendwie<br />

auch: spektakulär, ein Gebäude,<br />

dessen Gestalt <strong>an</strong> sich schon Aufsehen<br />

erregt und <strong>die</strong> Menschen von<br />

Nah und Fern <strong>an</strong>zieht. Als d<strong>an</strong>n <strong>die</strong><br />

Idee eines Wales im Raum st<strong>an</strong>d, war<br />

schnell klar: Das ist <strong>die</strong> Lösung.<br />

Jedes Holzelement wird ein<br />

Unikat<br />

25 Brettschichtholz-Bogenbinder reihen<br />

sich in 5-Meter-Abständen und<br />

bilden das Grundgerüst des impos<strong>an</strong>ten<br />

Holztragwerks. Mit einem einfachen<br />

wie genialen geometrischen<br />

Prinzip ließ sich <strong>die</strong> org<strong>an</strong>ische Form<br />

modellieren: Alle Bögen erhielten <strong>die</strong><br />

gleiche Form und im Scheitel denselben<br />

Radius, lediglich <strong>die</strong> Länge der<br />

schräg auslaufenden Schenkel variiert.<br />

So konnten sowohl der Höhenverlauf<br />

des Firstes als auch <strong>die</strong><br />

Grundrisslinie fließend werden.<br />

Die Pfetten sollten nicht nur in<br />

1-Meter-Abständen <strong>die</strong> Bögen verbinden,<br />

sondern auch durchlaufende<br />

Linien bilden und im Rauminneren<br />

sichtbar bleiben. Das war<br />

eine pl<strong>an</strong>erische und technische<br />

Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

▸ Kräne richten<br />

<strong>die</strong> ersten<br />

beiden<br />

vorgefertigten<br />

Bogen-<br />

elemente auf<br />

▸ Die Bogenbinder<br />

sind durchgängig<br />

18 cm breit,<br />

variieren aber in<br />

der Höhe<br />

zwischen 48 cm<br />

und 95 cm<br />

▸ Wegen der<br />

unterschiedlichen<br />

Höhe der<br />

Bögen erhielten<br />

alle Pfetten<br />

<strong>an</strong> ihren<br />

Stirnseiten wind-<br />

schiefe<br />

Zuschnitte<br />

www.mikado-online.de 13<br />

GEBR. SCHüTT KG GEBR. SCHüTT KG GEBR. SCHüTT KG


Herausforderung, denn durch <strong>die</strong><br />

unterschiedlichen Bogenhöhen können<br />

<strong>die</strong> Pfetten natürlich nicht horizontal<br />

verlaufen und ihre Stirnseiten<br />

mussten jeweils unterschiedlich<br />

„windschief“ abgelängt werden, damit<br />

sie genau passten.<br />

Da <strong>die</strong> aufzunehmenden Kräfte<br />

und auch Formen erheblich variieren,<br />

verwendete m<strong>an</strong> verschiedene<br />

Querschnitte und auch verschiedene<br />

Hölzer: für gerade und leicht gebogene<br />

Pfetten Konstruktionsvollholz<br />

(KVH), für <strong>die</strong> stärker gebogenen<br />

Brettschichtholz (BSH). So stellt jede<br />

Pfette ein individuelles Einzelbauteil<br />

Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

14 mikado 1-2.2009<br />

dar, auch wenn <strong>die</strong> Abweichungen<br />

bei nebenein<strong>an</strong>derliegenden oft nur<br />

minimal sind.<br />

Für das ausführende Holzbau-Unternehmen<br />

„Gebr. Schütt“ war das<br />

kein allzu großes Problem. Es besitzt<br />

ein eigenes technisches Büro<br />

und konstruierte das komplexe Tragwerk<br />

komplett dreidimensional in<br />

cadwork. In enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Architekturbüro erhielt <strong>die</strong><br />

Walform ihre Feinmodellierung.<br />

Die Pfetten und auch alle <strong>an</strong>deren<br />

Holzbauteile ließen sich digital<br />

abgreifen. Gerade Bauteile wurden<br />

einfach und schnell auf der CNC-<br />

3D-Zeichnung der Holzrahmenkonstrution bei der Schw<strong>an</strong>zflosse<br />

GEBR. SCHüTT KG<br />

▴ Unter der<br />

großen Schw<strong>an</strong>zflosse<br />

befindet sich der<br />

Eing<strong>an</strong>g<br />

ins Kinderspiel-<br />

para<strong>die</strong>s<br />

KNAPP GMBH<br />

Anlage millimetergenau abgebunden,<br />

gekrümmte etwas aufwendiger<br />

in H<strong>an</strong>darbeit erstellt. Positionspläne<br />

sorgten dafür, dass bei der Montage<br />

alle Bauteile <strong>an</strong> ihrer vorgesehenen<br />

Positionen l<strong>an</strong>deten.<br />

Verbinder müssen viele<br />

Anforderungen erfüllen<br />

Als nächsten Schritt suchte m<strong>an</strong> geeignete<br />

Verbinder. Aus optischen und<br />

auch br<strong>an</strong>dschutztechnischen Gründen<br />

sollten <strong>die</strong> nach dem Einbau<br />

nicht sichtbar sein. Außerdem mussten<br />

sie Kräfte aus unterschiedlichsten<br />

Richtungen aufnehmen können<br />

und bei den unterschiedlichsten Anschlussneigungen<br />

der Pfetten funktionieren.<br />

M<strong>an</strong> entschied sich für zwei<br />

Modelle des Herstellers Knapp: den<br />

Ricon und den Gig<strong>an</strong>t.<br />

Zwei unterschiedliche Verbinder<br />

deshalb, weil <strong>die</strong> zu übertragenden<br />

Kräfte beträchtlich variieren. Zwar<br />

besitzen <strong>die</strong> Bögen einen gleichbleibenden<br />

Abst<strong>an</strong>d, doch <strong>die</strong> Neigungen<br />

der Außenflächen sind verschieden<br />

– und damit auch <strong>die</strong> Länge der<br />

Pfetten und <strong>die</strong> aufzunehmenden<br />

Wind- und Schneelasten. Der größere<br />

Gig<strong>an</strong>t kam bei stark belasteten<br />

Anschlussstellen wie beispielsweise<br />

beim „Maul“ zum Einsatz. Der<br />

kleinere Ricon beim Rest, was heißt:<br />

bei ungefähr 95 Prozent aller vorh<strong>an</strong>denen<br />

Anschlüsse.<br />

Prinzipskizzen der Ricon- und Gig<strong>an</strong>t-Verbinder<br />

170<br />

Ricon 140/40<br />

mit 2 Sperrbügeln<br />

NT-Anschluss<br />

70<br />

40<br />

40<br />

70<br />

280<br />

55<br />

174<br />

280<br />

51<br />

235<br />

GIGANT 180<br />

mit Sperrklappe<br />

180 180<br />

170<br />

26 11<br />

800<br />

Ricon 140/40<br />

mit 2 Sperrbügeln<br />

HT-Anschluss<br />

GIGANT 180<br />

mit 6 Scr. 10x80<br />

und Sperrklappe<br />

200<br />

91<br />

121<br />

40<br />

KNAPP GMBH


Der Ricon besteht aus zwei baugleichen,<br />

galv<strong>an</strong>isch verzinkten Trägerplatten.<br />

Die eine wird mit selbstbohrenden<br />

Vollgewindeschrauben<br />

seitlich auf den Bogenbindern befestigt.<br />

Die <strong>an</strong>dere wird stirnseitig<br />

in <strong>die</strong> Pfette eingelassen. Dazu erhält<br />

das mittlere Drittel des Querschnitts<br />

eine durchgehende Einfräsung – doppelt<br />

so tief wie <strong>die</strong> Trägerplatte, weil<br />

ja am Ende auch <strong>die</strong> <strong>an</strong>dere Platz<br />

haben muss. So werden <strong>die</strong> Bogenbinder<br />

nicht durch Ausfräsungen<br />

geschwächt. Außerdem sind Ausfräsungen<br />

bei den „h<strong>an</strong>dlicheren“ Pfetten<br />

natürlich viel einfacher durchzuführen.<br />

Schwalbenschw<strong>an</strong>zförmige Ausprägungen<br />

der Trägerplatten sorgen<br />

dafür, dass <strong>die</strong> Halteschrauben sicher<br />

in <strong>die</strong> endgültige Position gleiten.<br />

Dadurch funktioniert das Anschließen<br />

der beiden Bauteile einfach und<br />

schnell – und spart Kosten. Die Kräfte<br />

übertragen zwei Halteschrauben<br />

von der Pfette in den Bogenbinder.<br />

Entgegen der Einschubrichtung k<strong>an</strong>n<br />

ein Sperrbügel <strong>die</strong> Verbindung gegen<br />

entsprechende Kräfte – beispielsweise<br />

Windsog – sichern. Das war wichtig,<br />

denn <strong>an</strong> der Küste treten erhebliche<br />

Windkräfte auf. Um das Gerippe<br />

auszusteifen, erhielt jedes fünfte Feld<br />

zwischen den Bögen Windverbände<br />

aus K<strong>an</strong>thölzern in Form von liegenden<br />

Fachwerken sowie Kopfbänder<br />

gegen Kippen.<br />

Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

Montage des Tragwerks dauert<br />

nur drei Monate<br />

Den abgebundenen Bausatz setzte<br />

m<strong>an</strong> vor Ort elementweise zusammen.<br />

Die Bogenhälften lagen paarweise<br />

am Boden und konnten so relativ<br />

einfach zuein<strong>an</strong>der ausgerichtet<br />

werden, um <strong>die</strong> Pfetten einzufädeln.<br />

Anschließend richtete m<strong>an</strong> je zwei<br />

Bogenelemente auf und schloss sie<br />

<strong>an</strong> ihrem Scheitel zu einem Gesamtbogen<br />

zusammen. Zum Hochkippen<br />

sind <strong>an</strong> den Fußpunkten eingeschlitzte<br />

Bleche gelenkig <strong>an</strong>geschlossen.<br />

Nachdem <strong>die</strong> ersten Bögen st<strong>an</strong>den,<br />

ließen sich <strong>die</strong> übrigen Bauteile gut<br />

ergänzen.<br />

Das Tragwerk des Wals bleibt innen<br />

komplett sichtbar – br<strong>an</strong>dschutztechnisch<br />

kein Problem, da <strong>die</strong> Stahlverbinder<br />

vom Holz umschlossen und<br />

damit vor unmittelbarer Br<strong>an</strong>deinwirkung<br />

geschützt sind.<br />

Nach nur drei Monaten Bauzeit<br />

f<strong>an</strong>d am 15. Mai 2008 das Richtfest<br />

statt. Die regionale Politprominenz<br />

und alle am Bau Beteiligten zeigten<br />

sich sehr zufrieden. In den folgenden<br />

sieben Monaten wurde das Gebäude<br />

fertiggestellt.<br />

Die Dachhaut liegt über den Bogenbindern:<br />

eine 32 mm dicken<br />

Brettschalung, darüber eine Bitumenabdichtung,<br />

d<strong>an</strong>n eine Dämmschicht<br />

aus 120 mm dicken Steinwolleplatten,<br />

und als Außenhaut<br />

◂ Die gekrümmten<br />

Pfetten im<br />

Bereich des Mauls<br />

mussten<br />

einzeln und<br />

per H<strong>an</strong>d gefertigt<br />

werden.<br />

Als Verbinder kam<br />

<strong>an</strong> <strong>die</strong>ser<br />

Stelle der Gig<strong>an</strong>t<br />

zum Einsatz<br />

Steckbrief<br />

Projekt:<br />

Wal Friedrichskoog<br />

D-25718 Friedrichskoog<br />

www.wal-friedrichskoog.de<br />

Bauzeit:<br />

Februar bis Dezember 2008<br />

Bauherr:<br />

Gemeinde Friedrichskoog<br />

D-25718 Friedrichskoog<br />

Projektsteuerung:<br />

Baupl<strong>an</strong> Nord GmbH & Co. KG<br />

D-24944 Flensburg<br />

www.baupl<strong>an</strong>-nord.de<br />

Architektur:<br />

rimpf Architektur<br />

D-24340 Eckernförde<br />

www.rimpf.de<br />

Tragwerkspl<strong>an</strong>ung:<br />

Frick + Petersen<br />

D-24941 Flensburg<br />

www.frickpetersen.de<br />

Tragwerksumbemessung:<br />

Gebr. Schütt Ing.-Büro GmbH<br />

Holzbauunternehmen:<br />

Gebr. Schütt KG GmbH & Co.<br />

D-25572 L<strong>an</strong>dscheide/Flethsee<br />

www.schuett-holzbau.de<br />

Tragwerksverbinder:<br />

Knapp GmbH<br />

D-85609 Aschheim<br />

www.knapp-verbinder.com<br />

Halle B5 St<strong>an</strong>d 530<br />

www.mikado-online.de 15<br />

KNAPP GMBH<br />

Dachabdichtungsbahnen aus Kunststoff,<br />

mech<strong>an</strong>isch befestigt und auch<br />

verschweißt.<br />

Im Inneren des „Meeresgig<strong>an</strong>ten“<br />

entst<strong>an</strong>d gleichzeitig eine vielfältigen<br />

Spiell<strong>an</strong>dschaft mit einem Kletterlabyrinth,<br />

Trampolins, einem Multifunktionssportfeld,<br />

Hüpfburgen, Rutschen,<br />

Röhren und einer Gokartbahn.<br />

Und für <strong>die</strong> Eltern natürlich: ein Bistro<br />

zum Entsp<strong>an</strong>nen.<br />

Am 5. Dezember 2008 war es d<strong>an</strong>n<br />

nach nur neunmonatiger Bauzeit so<br />

weit: „Free Willy“ öffnete mit einem<br />

großen dreitägigen Fest seine Tore.<br />

Die sind übrigens beim Schw<strong>an</strong>z.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Sus<strong>an</strong>ne Jacob-Freitag,<br />

Karlsruhe / gh ▪


Weithin sichtbar ist <strong>die</strong> neue Investition<br />

der Südsalz GmbH:<br />

In unmittelbarer Nähe zur Autobahn<br />

A6 baute sich das Unternehmen<br />

eine Salzlagerhalle aus Holz.<br />

Das blau gestreifte Satteldach, entworfen<br />

vom Industrie-Designer und<br />

Farbgestalter Friedrich Ernst von<br />

Garnier, ist ein Blickf<strong>an</strong>g. Nur sechs<br />

Monate dauerten <strong>die</strong> Holzbauarbeiten<br />

des knapp 3-Mio.-Euro-Projekts.<br />

Das Montagekonzept der Holzbauer<br />

für <strong>die</strong> Dachkonstruktion hatte bei<br />

der Auftragsvergabe den entscheidenden<br />

Ausschlag gegeben.<br />

Die Salzlagerhalle zeigt bei rechteckigem<br />

Grundriss Abmessungen<br />

Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

Lagerhalle<br />

Das Salz in der Suppe<br />

Ihre neue Salzlagerhalle ließ sich <strong>die</strong> Südsalz GmbH von einem Industrie-Designer<br />

entwerfen. Außen erinnert <strong>die</strong> Halle <strong>an</strong> einen Salzkegel. Innen gibt Holz den Ton <strong>an</strong>.<br />

16 mikado 1-2.2009<br />

von ungefähr 49 m Breite x 118 m<br />

Länge. Sie übersp<strong>an</strong>nt stützenfrei<br />

eine Grundfläche von ca. 5800 m²,<br />

bei Höhen von 4,20 m <strong>an</strong> der Traufe<br />

bzw. 30 m am First und einer Dachneigung<br />

von 46,5 Grad.<br />

Die Konstruktion besteht aus Holz<br />

auf einem massiven Unterbau. Umlaufende<br />

Schüttwände aus Stahlbeton<br />

mit einer Höhe von ca. 4 m <strong>die</strong>nen<br />

als fertige Außenw<strong>an</strong>d <strong>an</strong> den<br />

Längsseiten. Sie bilden mit den Pfeilvorlagen<br />

im Bereich der Binderauflager<br />

das Tragwerk für <strong>die</strong> Dachkonstruktion<br />

aus Brettschichtholz.<br />

Die klassische Dreigelenkrahmenkonstruktion<br />

mit einer Sp<strong>an</strong>nweite<br />

von 48 m und einer Höhe von 25 m<br />

besteht aus zwei BS-Holz-Fischbauchträgern,<br />

<strong>die</strong> im First gelenkig<br />

gestoßen sind und <strong>an</strong> der Traufe<br />

auf Stahlbetonstützen aufliegen.<br />

Der Binderabst<strong>an</strong>d unterein<strong>an</strong>der in<br />

Längsrichtung beträgt 6 m. Das Tragwerk<br />

ist nach der Industriebau-Richtlinie<br />

der Feuerwiderst<strong>an</strong>dsklasse F30<br />

zugeordnet.<br />

Aggressives Lagergut<br />

▴ Die Salzlagerhalle<br />

übersp<strong>an</strong>nt<br />

stützenfrei<br />

eine Grundfläche<br />

von 5800 m²<br />

Die Koppelpfettenlage aus Nadelschnittholz,<br />

ohne besondere Anforderungen<br />

hinsichtlich der Feuerwiderst<strong>an</strong>dsdauer,<br />

wurde abgestuft


Querschnitt Halle<br />

29,044<br />

First Leimbinder<br />

1,15<br />

1,05<br />

30<br />

Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

DN 46,5°<br />

Pfosten<br />

20/16<br />

Koppelpfetten:<br />

– Normalpfetten 10/16 cm<br />

– Verb<strong>an</strong>dspfetten 16/16 cm Fischbauchbinder<br />

ca. 20/84-170-84 cm<br />

46,00<br />

Strebe von Binder <strong>an</strong> Pfette<br />

als Kippsicherung<br />

Fundament<br />

b/d=150/60 cm<br />

30<br />

1,05<br />

2,0 % Gefälle<br />

▴ Die Gebäudeform<br />

folgt<br />

dem natürlichen<br />

Schüttwinkel<br />

einer Salzhalde<br />

OK. Gleis<br />

ca. –1,53 m<br />

www.mikado-online.de 17


PAUL STEPHAN GMBH<br />

entsprechend der Windbe<strong>an</strong>spruchung<br />

mit Abständen zwischen<br />

1,45 m bis 0,92 m aufgebracht. Die<br />

Aussteifung in Dachebene erfolgt<br />

über Holzstrebenverbände. Wegen<br />

des aggressiven Lagergutes Streusalz<br />

sind sämtliche Verbindungsmittel<br />

und verschweißten Stahlteile in<br />

Edelstahl ausgeführt.<br />

Die Holzbauer montierten jeweils<br />

drei Fischbauchträger, <strong>die</strong> dazugehörigen<br />

Koppelpfetten und <strong>die</strong> Verb<strong>an</strong>dsdiagonalen<br />

auf der Bodenplatte<br />

der Halle in Elementgrößen von 20 m<br />

Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

18 mikado 1-2.2009<br />

x 35 m vor. Zwei Autokr<strong>an</strong>e zogen<br />

mit Hilfe von Montagetraversen jeweils<br />

zwei gegenüberliegende Dachteile<br />

über eine Gelenkkonstruktion<br />

am Auflager in <strong>die</strong> endgültige Lage.<br />

Innerhalb einer Stunde erreichten<br />

rund 1400 m² Dachfläche ihre endgültige<br />

Position auf einer Firsthöhe<br />

von 30 m. Nach nur zwei Tagen hatten<br />

<strong>die</strong> Holzbauer <strong>die</strong> Tragkonstruktion<br />

der rund 8500 m² großen Dachfläche<br />

montiert.<br />

Die Dacheindeckung und <strong>die</strong> Verkleidung<br />

der Giebelwände besteht<br />

◂ Das Tragwerk ist<br />

nach Industriebau-Richtlinie<br />

der<br />

Feuerwiderst<strong>an</strong>dsklasse<br />

F30<br />

zugeordnet.<br />

Der Abst<strong>an</strong>d der<br />

Binder<br />

unterein<strong>an</strong>der<br />

misst 6 m<br />

◂ Die Dreigelenkrahmenkonstruktion<br />

besteht<br />

aus zwei<br />

BS-Holz-Fischbauchträgern,<br />

<strong>die</strong><br />

im First gelenkig<br />

gestoßen sind<br />

aus verschiedenfarbigen Wellplatten<br />

aus Hart-PVC.<br />

Unter dem First ist über <strong>die</strong> gesamte<br />

Hallenlänge eine durchgehende<br />

Unterkonstruktion für ein Förderb<strong>an</strong>d<br />

zur Befüllung der Halle sowie<br />

zwei Stege zur Wartung des Förderb<strong>an</strong>des<br />

abgehängt. Begehbare B<strong>an</strong>dbrücken<br />

stellen <strong>die</strong> Verbindung der<br />

neuen Salzlagerhalle zu den beiden<br />

<strong>an</strong>grenzenden Lagerhallen her.<br />

Die B<strong>an</strong>dbrücken tr<strong>an</strong>sportieren<br />

den Rohstoff Salz bis auf Firsthöhe,<br />

<strong>die</strong> Förderbänder verteilen das Salz<br />

d<strong>an</strong>n in Längsrichtung.<br />

Die Gebäudeform folgt dem natürlichen<br />

Schüttwinkel der Salzhalde.<br />

Im Bedarfsfall könnte <strong>die</strong> Halle<br />

über <strong>die</strong> vorh<strong>an</strong>denen Förderbänder<br />

im First bis zur Unterk<strong>an</strong>te des Daches<br />

befüllt werden.<br />

Joachim Sauter, Simon Hölldampf,<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben:<br />

Neubau einer Salzlagerhalle in<br />

Heilbronn<br />

Bauweise:<br />

Dreigelenkrahmenkonstruktion<br />

aus BS-Holz<br />

Baukosten:<br />

ca. 3 Mio. Euro<br />

Bauherr:<br />

Südsalz GmbH<br />

D-74076 Heilbronn<br />

www.suedsalz.de<br />

Pl<strong>an</strong>er/Architekt:<br />

Südwestdeutsche Salzwerke AG<br />

Technische Pl<strong>an</strong>ung<br />

D-74076 Heilbronn<br />

www.salzwerke.de<br />

Statik:<br />

Ingenieurbüro Adolf Koch<br />

D-74182 Obersulm-Affaltrach<br />

Generalunternehmer:<br />

ARGE Wolff & Müller /<br />

Paul Steph<strong>an</strong><br />

Holzbauer:<br />

Paul Steph<strong>an</strong> GmbH + Co. KG<br />

D-74405 Gaildorf<br />

www.steph<strong>an</strong>-holz.de<br />

Halle 5 St<strong>an</strong>d 309<br />

Gaildorf ▪


Früher war zwar nicht alles besser,<br />

aber einfacher und überschaubarer.<br />

Früher brauchte m<strong>an</strong> deshalb<br />

auch kein M<strong>an</strong>agement – weder im<br />

Holzbau noch sonst wo. Die Aufgabe<br />

org<strong>an</strong>isierte den Menschen. Die<br />

Welt war konkret, mit den Sinnesorg<strong>an</strong>en<br />

wahrnehmbar, begreifbar.<br />

Heute aber haben <strong>die</strong> meisten Tätigkeiten<br />

einen so hohen Grad <strong>an</strong> Abstraktion<br />

und Komplexität erreicht,<br />

dass sich das Verhältnis umgekehrt<br />

hat: Der Mensch muss <strong>die</strong> Aufgabe<br />

org<strong>an</strong>isieren und benötigt dafür neue<br />

Werkzeuge.<br />

Ständig kommen neue Produkte<br />

auf den Markt, ändern sich<br />

technische Regeln und rechtliche<br />

Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

RAL-Gütesicherung<br />

Erfolg nachhaltig steigern<br />

Seit 6. August 2008 gibt es ein neues Qualitätsm<strong>an</strong>agementsystem für den<br />

Ingenieurholzbau, das mit einem attraktiven Qualitätsnachweis verknüpft ist: dem<br />

RAL-Gütezeichen 405 Ingenieurholzbau.<br />

GHAD<br />

20 mikado 1-2.2009<br />

Rahmenbedingungen. Da ist es für<br />

alle am Bau Beteiligten oft schwer,<br />

den Durchblick und Überblick zu behalten.<br />

Zudem sind durch Deregulierung<br />

zahlreiche Ver<strong>an</strong>twortlichkeiten<br />

von den Baubehörden auf <strong>die</strong> Pl<strong>an</strong>er<br />

und auf <strong>die</strong> ausführenden Unternehmen<br />

übergeg<strong>an</strong>gen.<br />

Unter dem zunehmenden Wettbewerbsdruck<br />

droht <strong>die</strong> Qualität m<strong>an</strong>chmal<br />

unter <strong>die</strong> Räder zu kommen. Bei<br />

Ausschreibungen entscheidet meist<br />

der Preis und <strong>an</strong>schließend interessiert<br />

den Bauherrn zunächst vor allem<br />

ein zügiger Baufortschritt.<br />

Wenn es aber zu Streitigkeiten<br />

kommt, stellt <strong>die</strong> Rechtsprechung immer<br />

wieder klar, dass <strong>die</strong> Einhaltung<br />

◂ Nach be-<br />

st<strong>an</strong>dener Erst-<br />

prüfung<br />

verleiht der<br />

GHAD-Vorst<strong>an</strong>d<br />

<strong>die</strong> Urkunde<br />

zum Führen des<br />

RAL-Güte-<br />

zeichens 405<br />

Ingenieurholzbau<br />

aller baurechtlichen Regularien Priorität<br />

haben muss.<br />

Ohne wirksame Unterstützung und<br />

ein klares Konzept sind da Fehler<br />

aber fast schon vorprogrammiert.<br />

Und <strong>die</strong> würden wiederum das Image<br />

der Holzbaubr<strong>an</strong>che nachhaltig <strong>an</strong>kratzen.<br />

RAL-Gütesicherung bedeutet<br />

Abläufe zu org<strong>an</strong>isieren<br />

Das soll sich für den Ingenieurholzbau<br />

nun ändern. Seit dem 6. August 2008<br />

ist eine von der „Gütegemeinschaft<br />

Holzbau – Ausbau – Dachbau e.V.“<br />

(GHAD) erarbeitete RAL-Gütesicherung<br />

in allen drei Teilen von „RAL –<br />

Deutsches Institut für Gütesicherung<br />

und Kennzeichnung e.V.“ (RAL) offiziell<br />

<strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt. Damit können jetzt<br />

Fehler systematisch minimiert, <strong>die</strong><br />

Qualität gesteigert und in der Folge<br />

das Image des Holzbaus nachhaltig<br />

verbessert werden.<br />

Hinter dem Begriff „RAL-Gütesicherung“<br />

steckt ein System aus<br />

kontinuierlicher Eigenüberwachung<br />

und regelmäßiger Fremdüberwachung<br />

durch neutrale Prüfer. Es bildet<br />

eine lückenlose Kette im gesamten<br />

Ablaufprozess von der Pl<strong>an</strong>ung<br />

einer Konstruktion über <strong>die</strong> Herstellung<br />

von Bauteilen bis zur Errichtung<br />

und Übergabe des Bauwerks.<br />

Das neue Regelwerk beginnt mit<br />

den „Allgemeinen Güte- und Prüfbestimmungen<br />

für den Ingenieurholzbau“.<br />

Darin werden grundsätzliche<br />

Anforderungen <strong>an</strong> den Ingenieurholzbau<br />

formuliert. D<strong>an</strong>ach verweist<br />

es auf drei separate Teile:<br />

▸ Teil I: Anforderungen<br />

<strong>an</strong> <strong>die</strong> Errichtung von<br />

Ingenieurholzbauten


mikado-Interview<br />

Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

Qualität glaubhaft signalisieren<br />

Eine treibende Kraft bei der Entwicklung und Einführung<br />

der neuen RAL-Gütesicherung war Josef Schlosser, erfolgreicher<br />

Holzbauunternehmer und Präsident des baden-württembergischen<br />

Zimmerer- und Holzbauverb<strong>an</strong>ds. mikado befragte ihn<br />

zu den Gründen.<br />

mikado: Warum wurde überhaupt<br />

ein Gütesicherungssystem entwickelt<br />

und eingeführt?<br />

Schlosser: Hauptauslöser war sicherlich<br />

der Einsturz der Bad Reichenhaller<br />

Eissporthalle Anf<strong>an</strong>g 2006. Da erlitt<br />

der Ingenieurholzbau einen Imageverlust.<br />

Die Frage tauchte auf, warum<br />

es denn keinen „TüV“ für solche Gebäude<br />

gibt, der unabhängig überprüft,<br />

ob <strong>die</strong> <strong>die</strong> Lebensdauer betreffende<br />

Qualität in Ordnung ist. Da wurde den<br />

Ver<strong>an</strong>twortlichen im Bund Deutscher<br />

Zimmermeister (BDZ) schnell klar,<br />

dass etwas passieren muss in Richtung<br />

„Qualitätssicherung“. Als bereits<br />

vorh<strong>an</strong>denes Instrument <strong>die</strong>nte in der<br />

Gütegemeinschaft Holzbau – Ausbau –<br />

Dachbau (GHAD) der Fachbereich<br />

„Ingenieurholzbau“. Der erarbeitete<br />

<strong>die</strong> Güte- und Prüfbestimmungen<br />

und April 2007 erk<strong>an</strong>nte <strong>die</strong> RAL <strong>die</strong><br />

„Allgemeinen Güte- und Prüfbestimmungen“<br />

sowie den Teil I „Anforderungen<br />

<strong>an</strong> <strong>die</strong> Errichtung von Ingenieurholzbauten“<br />

<strong>an</strong>.<br />

Was wird mit der RAL-Gütesicherung<br />

im Holzingenieurbau Neues eingeführt?<br />

Das hängt vom jeweiligen Unternehmen<br />

ab. M<strong>an</strong>che halten <strong>die</strong> geforderten<br />

St<strong>an</strong>dards bereits heute ein.<br />

Für <strong>die</strong> ist es d<strong>an</strong>n nichts Neues,<br />

sondern nur eine Bestätigung, bereits<br />

in der Verg<strong>an</strong>genheit alles vorbildlich<br />

gemacht zu haben. Es geht<br />

ja vor allem um effizientes Entwickeln<br />

und M<strong>an</strong>agement. RAL und <strong>die</strong><br />

GHAD haben das natürlich nicht neu<br />

erfunden, sondern das, was sich als<br />

gut bewährt hat, zusammengestellt,<br />

strukturiert und <strong>an</strong> <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />

des Holzingenieurbaus <strong>an</strong>gepasst.<br />

Vielen mag das Regelwerk vielleicht<br />

als eine Ansammlung von „Selbstverständlichkeiten“<br />

erscheinen, aber<br />

jetzt sind <strong>die</strong>se zusammengefasst und<br />

so wird eine einheitliche Kennzeichnung<br />

für nachweislich hohe Qualität<br />

möglich.<br />

Warum wurde RAL als Org<strong>an</strong>isation<br />

für <strong>die</strong> Vergabe des Gütezeichens ausgewählt?<br />

Das RAL-Gütezeichen ist in der Öffentlichkeit<br />

eine bek<strong>an</strong>nte Marke. Im heutigen<br />

„Zeichen-Dschungel“ ist es das<br />

einzige Qualitätszeichen, das nach geprüften<br />

Anforderungen vergeben wird.<br />

Die erarbeiteten Güte- und Prüfbestimmungen<br />

werden in der Entwurfsfassung<br />

vom RAL in <strong>die</strong> betroffenen<br />

Fach- und Verkehrskreise gegeben,<br />

„Das RAL-Gütezeichen ist in der<br />

Öffentlichkeit eine bek<strong>an</strong>nte Marke.“<br />

um allseits Anerkennung zu finden.<br />

In <strong>die</strong>sem Verfahren wird gemeinsam<br />

von Verbänden, Prüf<strong>an</strong>stalten und Ministerien<br />

das Anforderungsprofil festgelegt.<br />

Somit entstehen tr<strong>an</strong>sparente<br />

und objektiv prüfbare Güte- und Prüfbestimmungen.<br />

Die RAL-Gütezeichen<br />

geben den Bauherren <strong>Sicher</strong>heit und<br />

Orientierung, erzeugen Vertrauen.<br />

Für mich als Unternehmer ist <strong>die</strong>ser<br />

Aspekt eigentlich der wichtigste.<br />

Mit dem RAL-Gütezeichen bin ich in<br />

der Lage, meine Qualität glaubhaft<br />

nach außen darzustellen. Damit ist es<br />

ein wirksamer Baustein in meinem<br />

Marketingkonzept.<br />

Bei Ausschreibungen zählt aber meist<br />

der <strong>an</strong>gebotene Preis.<br />

Ja, bisher. Aber das k<strong>an</strong>n sich jetzt<br />

nachhaltig ändern. Die Tendenz ging<br />

dahin, dass Auftraggeber bei Ausschreibungen<br />

von den Anbietern einen<br />

Nachweis verl<strong>an</strong>gen, für <strong>die</strong><br />

▴ Josef Schlosser<br />

erläuterte<br />

<strong>die</strong> Logik und<br />

<strong>die</strong> Vorteile<br />

der RAL-<br />

Gütesicherung<br />

Ausführung der ausgeschriebenen<br />

Leistungen qualifiziert zu sein. Das<br />

RAL-Gütezeichen ist nun <strong>die</strong> beste Referenz<br />

für Kompetenz und eine Gar<strong>an</strong>tie<br />

für Qualität. Ziel muss sein,<br />

<strong>die</strong>sen Qualitätsnachweis bereits im<br />

Ausschreibungstext zu fordern.<br />

Was passiert d<strong>an</strong>n mit den Unternehmen,<br />

<strong>die</strong> das RAL-Gütezeichen nicht<br />

aufweisen können?<br />

Die können als Subunternehmer unter<br />

der Regie eines Unternehmens mit<br />

RAL-Gütezeichen tätig sein. Sie müssen<br />

dabei aber alle darin definierten<br />

Qualitätsst<strong>an</strong>dards einhalten.<br />

Der Holzbau insgesamt wird also davon<br />

profitieren?<br />

Selbstverständlich. Wir senden das<br />

Signal aus, dass wir freiwillig mehr<br />

machen, als es unsere Pflicht ist, und<br />

dass wir hohe Qualität liefern. Wir<br />

dürfen uns nichts vormachen: Es gibt<br />

in der Öffentlichkeit immer noch Vorurteile<br />

gegen Holz. Auch <strong>die</strong>sem Baustoff<br />

wohlgesinnte Bauherren müssen<br />

sich bei B<strong>an</strong>ken und Versicherungen<br />

oft dafür rechtfertigen. Die ihnen <strong>an</strong>gebotenen<br />

Konditionen sind häufig<br />

schlechter als <strong>die</strong> für <strong>an</strong>dere Bauweisen.<br />

Wenn wir aber mit dem renommierten<br />

RAL-Gütezeichen auftreten,<br />

ist das ein enormer Imagegewinn, der<br />

den Anteil von Holz im Baugeschehen<br />

nachhaltig steigern wird. Der Markt<br />

wird unser Vorgehen honorieren. Beweise<br />

dafür gibt es bereits. ▪<br />

www.mikado-online.de 21<br />

MIKADO


Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung<br />

Gegründet wurde <strong>die</strong> Org<strong>an</strong>isation 1925 als „Reichsausschuss für Lieferbedingungen“.<br />

Heute nennt sie sich „RAL Deutsches Institut für Gütesicherung<br />

und Kennzeichnung e.V.“. Zu ihren Kernaufgaben gehört <strong>die</strong><br />

Definition und Verleihung von Gütezeichen. Damit werden Produkte und<br />

Dienstleistungen gekennzeichnet, <strong>die</strong> hohe Qualitätskriterien erfüllen.<br />

RAL-Gütegemeinschaften sind von ihr <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nte Org<strong>an</strong>isationen, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Gütesicherung durchführen, koordinieren und überwachen. Derzeit<br />

existieren für den Baubereich rund 85 Gütezeichen. Deren Inhaber erfüllen<br />

immer besondere Anforderungen, <strong>die</strong> über den gesetzlichen Vorgaben<br />

und gültigen Normen liegen. Die Einhaltung wird regelmäßig und streng<br />

kontrolliert. Bei Verstößen würde das Gütezeichen wieder entzogen.<br />

RAL Deutsches Institut für Gütesicherung<br />

und Kennzeichnung e.V.<br />

D-53757 S<strong>an</strong>kt Augustin<br />

www.ral.de<br />

Gütegemeinschaft Holzbau – Ausbau – Dachbau (GHAD)<br />

Die „Gütegemeinschaft Holzbau – Ausbau – Dachbau e.V.“ (GHAD) wurde<br />

2000 auf Initiative des Bundes Deutscher Zimmermeister (BDZ) gegründet.<br />

Der Zusammenschluss von Zimmerei- und Holzbauunternehmen <strong>die</strong>nt der<br />

Entwicklung, Bereitstellung und Koordination von Gütesicherungsstrukturen.<br />

Sieben Fachbereiche decken <strong>die</strong> Hauptleistungen des Holzbaugewerbes<br />

ab. Vor dem Ingenieurholzbau gab es bereits drei <strong>an</strong>dere RAL-<br />

Gütezeichen: für Holzhausbau (RAL-GZ 422), für Dachbau (RAL-GZ 429)<br />

sowie für Treppen- und Geländerbau (RAL-GZ 404). In Vorbereitung sind<br />

sie für Ausbau, für Umbau und Modernisierung sowie <strong>die</strong> Denkmalpflege.<br />

Gütegemeinschaft Holzbau – Ausbau – Dachbau e.V.<br />

D-10117 Berlin ı www.ghad.de<br />

RAL-Gütezeichen Ingenieurholzbau (RAL-GZ 405)<br />

Als Ingenieurholzbauwerke gelten Bauten mit großen<br />

Sp<strong>an</strong>nweiten oder aufwendigen Konstruktionen wie z. B.<br />

Hallen, Türme oder Brücken. Die „Gütesicherung Ingenieurholzbau“<br />

reicht von der Pl<strong>an</strong>ung bis zur Fertigstellung<br />

und gliedert sich in drei vonein<strong>an</strong>der unabhängige Teile:<br />

▸ Teil I: Anforderungen <strong>an</strong> <strong>die</strong> Errichtung von Ingenieurholzbauten<br />

(RAL-GZ 405/1)<br />

▸ Teil II: Anforderungen <strong>an</strong> <strong>die</strong> Herstellung von Bauteilen<br />

des Ingenieurholzbaus (RAL-GZ 405/2)<br />

▸ Teil III: Anforderungen <strong>an</strong> <strong>die</strong> Pl<strong>an</strong>ung von Ingenieurholzbauten<br />

(RAL-GZ 405/3)<br />

Jedem Bewerber ist es dabei selbst überlassen, für wie viele und für<br />

welche Gütezeichen er sich bewirbt. Der Weg dorthin sieht so aus:<br />

▸ Mitglied in der GHAD e.V. oder einem Kooperationspartner werden<br />

▸ Antrag auf Verleihung des Gütezeichens stellen<br />

▸ Erstprüfung in den folgenden sechs Monate be<strong>an</strong>tragen und d<strong>an</strong>n von<br />

einen Fremdüberwacher abnehmen lassen<br />

▸ Der GHAD-Güteausschuss bewertet den Erstprüfungsbericht und<br />

empfiehlt <strong>die</strong> Verleihung des RAL-Gütezeichens<br />

▸ Der GHAD-Vorst<strong>an</strong>d verleiht das RAL-Gütezeichen<br />

22 mikado 1-2.2009<br />

▸ Teil II: Anforderungen <strong>an</strong> <strong>die</strong><br />

Herstellung von Bauteilen des<br />

Ingenieurholzbaus<br />

▸ Teil III: Anforderungen<br />

<strong>an</strong> <strong>die</strong> Pl<strong>an</strong>ung von<br />

Ingenieurholzbauten<br />

Dass <strong>die</strong> Reihenfolge nicht dem<br />

Projektablauf entspricht, liegt dar<strong>an</strong>,<br />

dass aufgrund der Dringlichkeit<br />

zunächst <strong>die</strong> Anforderungen für <strong>die</strong><br />

„Errichtung von Ingenieurholzbauten“<br />

ausgearbeitet und abgeschlossen<br />

und erst d<strong>an</strong>n <strong>die</strong> beiden <strong>an</strong>deren Teile<br />

in Angriff genommen wurden.<br />

Ergebnisse stehen<br />

im Vordergrund<br />

Allen Teilen liegt das gleiche Anliegen<br />

und Konzept zugrunde: Holzbauunternehmen<br />

und Pl<strong>an</strong>ungsbüros<br />

sollen mit Hilfe einer durchdachten,<br />

kontrollierten und dokumentierten<br />

Org<strong>an</strong>isation gestärkt werden. Alle<br />

hergestellten Produkte und ausgeführten<br />

Leistungen sollen eine hohe<br />

Qualität aufweisen. Das Ergebnis<br />

steht dabei im Vordergrund – und<br />

das ist auch der Hauptunterschied<br />

zu <strong>an</strong>deren Qualitätsm<strong>an</strong>agementsystemen<br />

wie beispielsweise dem der<br />

DIN EN ISO 9001.<br />

In der DIN EN ISO 9001 werden<br />

nur <strong>die</strong> innerbetrieblichen Abläufe<br />

der Qualitätssicherung unterzogen,<br />

nicht jedoch <strong>die</strong> Ergebnisse<br />

<strong>die</strong>ser Abläufe, also <strong>die</strong> Produkte<br />

und Dienstleistungen. Zudem ist <strong>die</strong>ses<br />

System so aufwendig, dass es für<br />

normale Holzbauunternehmen und<br />

Pl<strong>an</strong>ungsbüros überhaupt nicht mehr<br />

zweckmäßig ist.<br />

Der Vorteil der RAL-Gütesicherung<br />

dagegen ist, dass sie einen maßgeschneiderten<br />

St<strong>an</strong>dard definiert, der<br />

wirtschaftlich umsetzbar ist und <strong>die</strong><br />

Erwartungen aller Beteiligten erfüllen<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

Für den Erwerb des neuen „RAL-<br />

Gütezeichens 405 Ingenieurholzbau“<br />

muss das Unternehmen oder<br />

Pl<strong>an</strong>ungsbüro zunächst Mitglied bei<br />

der GHAD e.V. oder bei einem ihrer<br />

Kooperationspartner werden. In<br />

der Folgezeit wird es mit Informationen<br />

und Hilfestellungen „fit gemacht“<br />

und intensiv auf <strong>die</strong> Erstprüfung<br />

vorbereitet.


Unabhängige Prüfung erweitert<br />

den Horizont<br />

Die Erstprüfung erfolgt durch einen<br />

unabhängigen Prüfer und liefert dem<br />

Unternehmen natürlich auch nochmals<br />

wertvolle Optimierungs<strong>an</strong>sätze.<br />

Der Bericht des Prüfers wird vom<br />

zuständigen Güteausschuss bewertet.<br />

Der besteht aus GHAD-Mitgliedern,<br />

also aus Holzbauunternehmern, sodass<br />

eine praxisgerechte Bewertung<br />

gewährleistet ist. Bewertet der Güteausschuss<br />

den Bericht des Prüfers als<br />

positiv, erhält das Unternehmen das<br />

Recht zur Führung des be<strong>an</strong>tragten<br />

Gütezeichens. Das k<strong>an</strong>n grundsätzlich<br />

schon nach wenigen Wochen<br />

der Fall sein.<br />

Wichtig ist der GHAD, dass <strong>die</strong><br />

Elemente der Eigen- und Fremdüberwachung<br />

von den Holzbauunternehmern<br />

nicht als störend, lästig und<br />

gängelnd <strong>an</strong>gesehen werden, sondern<br />

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Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

als nützliches Instrument, das eigene<br />

Unternehmen nach durchdachten<br />

und bewährten Leitlinien weiterzuentwickeln,<br />

es effizienter und wettbewerbsfähiger<br />

zu machen.<br />

Eine moderne Unternehmensorg<strong>an</strong>isation<br />

mit eindeutig definierten<br />

Zuständigkeiten und Ver<strong>an</strong>twortungen<br />

motiviert <strong>die</strong> Mitarbeiter, festigt<br />

<strong>die</strong> Arbeitsabläufe und macht den<br />

Kopf des Chefs frei für <strong>die</strong> wirklich<br />

wichtigen, strategischen Bel<strong>an</strong>ge und<br />

Entscheidungen.<br />

Gute Dokumentation spart Arbeit<br />

Das Kontroll- und Dokumentationssystem<br />

ermöglicht eine frühzeitige<br />

Fehlererkennung und rechtzeitige<br />

Fehlerkorrektur von der Pl<strong>an</strong>ung<br />

über den Wareneing<strong>an</strong>g und <strong>die</strong><br />

Fertigung bis zur Montage – bevor<br />

aufwendige Nacharbeiten notwendig<br />

werden. Und kommt es doch im<br />

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Rahmen einer Gewährleistungsfrist<br />

zu Problemen, können <strong>die</strong> vereinbarten<br />

und erbrachten Leistungen<br />

problemlos nachvollzogen werden,<br />

was bei rechtlichen Streitigkeiten <strong>die</strong><br />

Richter meist beeindruckt und positiv<br />

stimmt. Gütesicherung ist also auch<br />

eine Schutzmaßnahme vor unliebsamen<br />

Überraschungen.<br />

Zur Arbeitserleichterung entwickelt<br />

<strong>die</strong> GHAD mit den Kooperationspartnern<br />

eine Checkliste und<br />

eine Serie von Musterformularen.<br />

Die geben einen sinnvollen Rahmen<br />

vor und zeigen <strong>die</strong> Aspekte auf, <strong>die</strong><br />

bei der Überprüfung zu berücksichtigen<br />

sind. Aber natürlich können<br />

und müssen <strong>die</strong> Kontrollen und Dokumentationen<br />

<strong>an</strong> jedes Unternehmen<br />

individuell <strong>an</strong>gepasst werden.<br />

Die Gütesicherung ist kein Selbstzweck,<br />

sondern <strong>die</strong>nt der Wettbewerbsfähigkeit<br />

und dem Erfolg.<br />

Günther Hartm<strong>an</strong>n, Kissing ▪<br />

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Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

Zinkenbachbrücke<br />

Metamorphose einer Brücke<br />

Eine gedeckte Fachwerkbrücke ersetzt eine Hängebrücke über den Zinken-<br />

bach in Österreich. Die Pl<strong>an</strong>er nutzten den konstruktiven Holzschutz als<br />

Gestaltungselement. Heraus kam ein feingliedriges und tr<strong>an</strong>sparentes Bauwerk.<br />

24 mikado 1-2.2009<br />

▴ Die Fachwerkbrücke<br />

ersetzt eine alte<br />

Hängebrücke<br />

aus den 1960er<br />

Jahren.<br />

Klare Linien<br />

prägen das<br />

Erscheinungsbild


Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

Entl<strong>an</strong>g des malerischen Wolfg<strong>an</strong>gsees<br />

führt ein 13 km l<strong>an</strong>ger,<br />

moderater Radweg von St. Gilgen<br />

nach Strobl. Etwa nach der Hälfte,<br />

bei L<strong>an</strong>ggassen, passiert er den Zinkenbach.<br />

Noch vor nicht allzu l<strong>an</strong>ger<br />

Zeit überquerten Radler und Fußgänger<br />

das Flüsschen über eine alte<br />

Hängebrücke. „Stehen bleiben und<br />

Schwingen auf der Brücke verboten!“<br />

warnte ein Schild beim Betreten.<br />

Fürwahr: es glich einem Abenteuer,<br />

<strong>die</strong> knapp 40 m l<strong>an</strong>ge Brücke<br />

mit ihrer lichten Breite von 1,60 m<br />

zu überschreiten.<br />

D<strong>an</strong>k regelmäßiger Wartungsarbeiten<br />

konnte <strong>die</strong> Brücke knapp 48<br />

Jahre benutzt werden. Nun sollte sie<br />

durch einen Neubau ersetzt werden.<br />

Filigr<strong>an</strong>es Fachwerk<br />

Längsschnitt der Brücke:<br />

Im Eing<strong>an</strong>gsbereich ragt das Dach ein halbes Rastermaß über das Tragwerk hinaus, um das Auflager vor Bewitterung zu schützen<br />

Der neue Entwurf orientierte sich <strong>an</strong><br />

der erforderlichen Sp<strong>an</strong>nweite und<br />

den gestiegenen Anforderungen <strong>an</strong><br />

<strong>die</strong> Gebrauchstauglichkeit. Den Rahmenbedingungen<br />

entsprechend fiel<br />

<strong>die</strong> Wahl auf eine überdachte Fachwerkbrücke,<br />

<strong>die</strong> zweckmäßig konstruiert<br />

und architektonisch durchgebildet<br />

wurde.<br />

Die 40 m l<strong>an</strong>ge Fachwerkkonstruktion<br />

aus Lärchenbrettschichtholz und<br />

Stahlzugdiagonalen gliedert sich in<br />

zehn Felder. Im Verhältnis zur Länge<br />

hat sie sehr filigr<strong>an</strong>e Querschnitte,<br />

was eine Überhöhung sinnvoll<br />

machte. Sie kompensiert <strong>die</strong> Verformung<br />

der Brücke aufgrund ihres Eigengewichts<br />

(plus Lastreserve) ebenso<br />

wie <strong>die</strong> Verformung aufgrund der<br />

www.mikado-online.de 25


Nachgiebigkeit der Verbindungsmittel.<br />

Die Überhöhung wirkt damit<br />

dem tatsächlichen wie auch dem optischen<br />

Durchhängen der Brücke entgegen.<br />

Das Ziel, <strong>die</strong> Brücke möglichst filigr<strong>an</strong><br />

zu gestalten, führte zur Wahl<br />

von Stahlzugdiagonalen <strong>an</strong>stelle<br />

von Druckdiagonalen aus Holz. Sie<br />

ermöglichen eine höhere Tr<strong>an</strong>sparenz.<br />

Die statischen Berechnungen<br />

gestalteten sich durch <strong>die</strong> Verwendung<br />

der Zugdiagonalen allerdings<br />

etwas aufwendiger, da in verschiedenen<br />

Lastfällen ein Teil der Zugstäbe<br />

Druckbe<strong>an</strong>spruchungen erhalten<br />

und damit rechnerisch als nicht<br />

vorh<strong>an</strong>den <strong>an</strong>zunehmen sind. Das<br />

entspricht einem statischen Modell<br />

mit ausfallenden Druckdiagonalen.<br />

Die auftretenden Kräfte müssen d<strong>an</strong>n<br />

<strong>die</strong> Ober- und Untergurte über Biegung<br />

aufnehmen.<br />

Liegender Träger wirkt als<br />

Dachscheibe<br />

Das schützende Dach ist als statisch<br />

wirksame Scheibe ausgebildet, um<br />

<strong>die</strong> Horizontallasten aus dem Obergurt<br />

zu stabilisieren. Ein liegender<br />

Brettschichtholz-Träger von 10 cm<br />

Dicke bildet <strong>die</strong> aussteifende Dachscheibe<br />

und ist auf den Obergurten<br />

aufgeschraubt. Gemeinsam mit den<br />

Gurten und den Endquerträgern entsteht<br />

ein starker liegender Träger. Er<br />

tr<strong>an</strong>sportiert <strong>die</strong> Kräfte zu den Brückenenden,<br />

wo sich <strong>die</strong> Brücke jeweils<br />

gegen L-förmig <strong>an</strong>geordnete<br />

Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

26 mikado 1-2.2009<br />

Stahlbeton-Pfeiler abstützt. Die leiten<br />

<strong>die</strong> <strong>an</strong>greifenden Horizontalkräfte<br />

konzentriert über das Widerlager<br />

in den Untergrund. In Untergurt-<br />

ebene sorgen Stahlquerträger und<br />

Stahlauskreuzungen für <strong>die</strong> horizontale<br />

Aussteifung.<br />

Konstruktiver Holzschutz<br />

gestaltet mit<br />

Die vorgehängte Fassade aus Lärchenholz-Lamellen<br />

schließt nahtlos<br />

<strong>an</strong> das Dach <strong>an</strong> und schützt das Tragwerk<br />

vor Schnee und Regen. Dabei<br />

ermöglichen <strong>die</strong> Neigung und der<br />

Abst<strong>an</strong>d der Lamellen in der oberen<br />

Hälfte einen nahezu freien Blick<br />

auf den schönen Zinkenbach. In der<br />

unteren Hälfte wurden <strong>die</strong> Abstände<br />

der Lamellen enger gewählt, um<br />

den Untergurtbereich wirkungsvoll<br />

zu schützen.<br />

Das Dach erhielt eine Blechabdeckung<br />

und ist zur Entwässerung einseitig<br />

um 5 Grad geneigt. Die Regenwasser-Fallrohre<br />

sind jeweils vor den<br />

Fachwerkpfosten <strong>an</strong>geordnet.<br />

Damit auch <strong>die</strong> Hirnholzflächen<br />

der Druckpfosten ständig luftumspült<br />

sind, wurden <strong>die</strong> Pfostenköpfe durch<br />

ein leicht abgesetztes Stahlblech abgedeckt,<br />

aber auch <strong>die</strong> Fußpunkte<br />

wurden auf Abst<strong>an</strong>d montiert – um<br />

nur einige Maßnahmen des konstruktiven<br />

Holzschutzes zu nennen.<br />

Das bestimmende Material der Brücke<br />

ist unbeh<strong>an</strong>deltes Lärchenholz.<br />

Die Farben werden sich im Laufe der<br />

Zeit verändern und der Umgebung<br />

◂ Großzügige<br />

Lamellenabstände<br />

und filigr<strong>an</strong>e<br />

Stahlzugstäbe<br />

ermöglichen<br />

Durchblick und<br />

schaffen<br />

Tr<strong>an</strong>sparenz<br />

▸ Konstruktiven<br />

Holzschutz<br />

erreichten <strong>die</strong><br />

Pl<strong>an</strong>er<br />

wirkungsvoll<br />

mit<br />

einfachen Mitteln<br />

<strong>an</strong>passen: Während <strong>die</strong> Fassade vergraut,<br />

bleibt der Innenraum weiterhin<br />

hell und lärchenholzfarbig.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Sus<strong>an</strong>ne Jacob-Freitag,<br />

Steckbrief<br />

Bauherr:<br />

Gemeinde Strobl<br />

A-5350 Strobl<br />

Gemeinde St. Gilgen<br />

A-5340 St. Gilgen<br />

Fertigstellung: April 2008<br />

Pl<strong>an</strong>ung:<br />

Dipl.-Ing. Christi<strong>an</strong> Halm<br />

Halm Kaschnig Architekten<br />

A-8010 Graz<br />

www.halm-kaschnig.at<br />

Tragwerkspl<strong>an</strong>ung:<br />

Dipl.-Ing. Kurt Pock<br />

Mitarbeit: Wolfg<strong>an</strong>g Steiner<br />

A-9900 Lienz<br />

www.holz-tragwerk.at<br />

Dipl.-Ing. Gerolf Urb<strong>an</strong><br />

A-9800 Spittal<br />

Ausführende Holzbaufirma:<br />

Br<strong>an</strong>dl Bauges.m.b.H.<br />

A-4820 Bad Ischl<br />

www.br<strong>an</strong>dl-bau.at<br />

Brettschichtholz-Konstruktion:<br />

WIEHAG GmbH<br />

A-4950 Altheim<br />

www.wiehag.com<br />

Halle B5 St<strong>an</strong>d 325<br />

Karlsruhe ▪<br />

FOTOS UND ZEICHNUNGEN: KURT POCK, CHRISTIAN HALM


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Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

28 mikado 1-2.2009<br />

▴ Die Brückenuntersicht<br />

zeigt <strong>die</strong> Lage der<br />

Stöße der<br />

Gehbahn und <strong>die</strong><br />

hinter-<br />

lüfteten Seitenbereiche


Zur L<strong>an</strong>desaustellung 2008 sollte<br />

im Bereich des Papiermacher-<br />

Museums Steyrermühl in Österreich<br />

ein neuer Radweg entstehen. Der vorh<strong>an</strong>dene<br />

Kabelsteg führte bisher –<br />

wie der Name schon sagt – nur ein<br />

Kabel über <strong>die</strong> Traun. Zukünftig sollten<br />

aber auch Fußgänger und Radfahrer<br />

den Fluss überqueren können.<br />

Deshalb musste der alte Kabelsteg<br />

einer neuen Brücke weichen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

wild gewachsene Industriestruktur<br />

auf der einen Seite mit dem beeindruckenden,<br />

nahezu unberührten Ufer<br />

auf der <strong>an</strong>deren Seite verbindet.<br />

Mehr als nur ein Kabel<br />

Eine starke Krümmung und unterschiedlich<br />

geformte Ufer kennzeichnen<br />

<strong>die</strong> topographische Situation<br />

<strong>an</strong> dem zu überbrückenden Fluss-<br />

abschnitt. Steile und flache Uferbereiche<br />

stehen ein<strong>an</strong>der gegenüber. So<br />

galt es eine geeignete Lösung für <strong>die</strong>se<br />

sich überlagernden Topographien<br />

zu finden. Dabei sollte <strong>die</strong> neue Fuß-<br />

und Radwegbrücke klar als solche erkennbar<br />

sein, selbst wenn das Kabel<br />

weiterhin mit Hilfe der Brücke über<br />

den Fluss geführt wird.<br />

Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

Kabelstegbrücke<br />

Mit Schwung übers Wasser<br />

Der Ingenieurholzbau mit seiner modernen Fertigungs- und Verbindungstechnik<br />

ermöglichte es, <strong>die</strong> Traun mit einem eleg<strong>an</strong>t geschwungenen Holzb<strong>an</strong>d zu übersp<strong>an</strong>nen.<br />

Die neue Fußgänger- und Radwegbrücke führt Menschen sicher über den Steg.<br />

Längsschnitt durch <strong>die</strong> neue Brücke<br />

▸ Die Anschlusslaschen<br />

der biegesteifen<br />

Montage-<br />

stöße sind über<br />

selbst-<br />

schneidende<br />

Stabdübel<br />

im Holz ver<strong>an</strong>kert<br />

Wie <strong>die</strong> Kurven, so der Schwung<br />

Die Krümmung des Flusslaufes findet<br />

sich in der Kontur der Brücke wieder:<br />

Ein geschwungenes B<strong>an</strong>d auf fünf<br />

Stützen übersp<strong>an</strong>nt als Gehbahn den<br />

Fluss mit einer Länge von 78,60 m.<br />

Der 1,60 m breite und 70 cm dicke<br />

Vierfeldträger (Sp<strong>an</strong>nweiten: 23,5–<br />

23,5–18,7–12,9 = 78,6 m) besteht<br />

aus gekrümmten und blockverklebten<br />

BS-Holz-Trägern, <strong>die</strong> sich auf<br />

12,90 18,7 23,50 23,50<br />

78,6<br />

V-förmigen Rundrohr-Stahlrahmen,<br />

in Betonpfeilern ver<strong>an</strong>kert, abstützen.<br />

Die Anordnung der Stützen und <strong>die</strong><br />

Feldweiten ergaben sich aus Flussbettverlauf<br />

und Uferausbildung.<br />

Dass für <strong>die</strong> Brücke ein blockverklebter<br />

Träger zum Einsatz kam, lag<br />

<strong>an</strong> der Vision der Pl<strong>an</strong>er, <strong>die</strong> sich ein<br />

möglichst schl<strong>an</strong>kes „Brett“ als Verbindung<br />

zwischen den Ufern vorstellten.<br />

Das ging nur mit der gewählten<br />

Vari<strong>an</strong>te.<br />

www.mikado-online.de 29


Schwingung bestimmt<br />

Querschnitt<br />

Dimensionsgebend war der Gebrauchstauglichkeitsnachweis<br />

in Bezug<br />

auf <strong>die</strong> Schwingungen. Und zuletzt<br />

bot das „Brett“ auch für das<br />

Kabel eine ideale Lösung: Eine über<br />

<strong>die</strong> gesamte Länge eingefräste Nut<br />

auf der Unterseite der Gehbahn<br />

nimmt das Kabel trocken und unzugänglich<br />

für Dritte auf.<br />

Um <strong>die</strong> Brücke tr<strong>an</strong>sportieren zu<br />

können, wurde <strong>die</strong> Gehbahn in drei<br />

Teile geteilt. Jeder BS-Holz-Träger<br />

hatte eine Länge zwischen 25 und 30<br />

m, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Holzbauer werkseitig als<br />

Biegeträger mit pl<strong>an</strong>mäßiger Krümmung<br />

fertigten.<br />

Gekrümmte Gehbahn aus<br />

drei Teilen<br />

Zwei Stöße verbinden <strong>die</strong> drei Teile in<br />

jede Richtung biegesteif mitein<strong>an</strong>der.<br />

Die Stöße, <strong>die</strong> mit je sechs Stahlteil<strong>an</strong>schlüssen<br />

zweiachsig symmetrisch<br />

sind, können daher sowohl Horizontal-<br />

und Vertikallasten sowie Biegemomente<br />

aus beiden Richtungen<br />

aufnehmen.<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

bei der Montage lag in der einseitigen<br />

Zugänglichkeit der Baustelle.<br />

Nur mit Hilfe eines Schwerlastkr<strong>an</strong>es<br />

konnten <strong>die</strong> Brücken-Einzelteile<br />

eingehoben und montiert werden.<br />

Hinzu kam <strong>die</strong> Schrägstellung<br />

der Betonpfeiler im Bezug zur Brückenachse.<br />

Die Betonpfeiler stehen<br />

Thema des Monats Ingenieurholzbau<br />

30 mikado 1-2.2009<br />

parallel zur Fließrichtung des Flusses,<br />

während <strong>die</strong> Brücke nicht genau quer<br />

zur Fließrichtung <strong>an</strong>geordnet ist. Die<br />

V-förmigen Stahlrohrstützen stehen<br />

daher ebenfalls entsprechend verdreht<br />

zu den Betonpfeilern.<br />

So war es nicht g<strong>an</strong>z einfach, <strong>die</strong><br />

Auflagerstellen auf den millimetergenau<br />

gefertigten Gehbahndritteln exakt<br />

zu bestimmen. Außerdem musste<br />

<strong>die</strong> Höhe der Pfeiler samt Stahlrohrstützen<br />

genau nivelliert sein. Nur<br />

wenn beides stimmte, konnten auch<br />

<strong>die</strong> Stahl<strong>an</strong>schlussbleche nach dem<br />

Absetzen der Gehbahnteile auf den<br />

Auflagern mitein<strong>an</strong>der verschraubt<br />

werden. Denn dafür mussten <strong>die</strong><br />

Stahlbleche absolut parallel überein<strong>an</strong>der<br />

liegen.<br />

Blech und Verschleißschichten<br />

schützen Konstruktion<br />

Hinterlüftete Mehrschichtplatten decken<br />

<strong>die</strong> Seiten des blockverklebten<br />

Gehbahnträgers ab. Die Platten sind<br />

als Verschleißschicht gedacht und<br />

können elementweise ausgewechselt<br />

werden.<br />

Unter dem Holzbohlenbelag aus<br />

Lärche befindet sich eine Blechabdeckung,<br />

<strong>die</strong> über <strong>die</strong> K<strong>an</strong>ten heruntergeführt<br />

ist und den Holzträger<br />

von oben schützt. Der Gehbahnquerschnitt<br />

ist leicht satteldachförmig<br />

ausgebildet, sodass <strong>die</strong> Brücke außer<br />

einem Längsgefälle aufgrund des<br />

gekrümmten Gehbahnverlaufs auch<br />

ein Quergefälle hat. Die Längsträger<br />

für <strong>die</strong> Holzbohlen wurden auf<br />

◂ Details<br />

des konstruktiven<br />

Holzschutzes:<br />

Die Gehbahn liegt<br />

auf<br />

Neoprenlagern<br />

▴ Die beidseitig<br />

<strong>an</strong>kommenden<br />

Stahlbleche der<br />

Stöße sind<br />

verschraubt<br />

losen Neoprenlagern schwimmend<br />

verlegt. Das G<strong>an</strong>ze wird seitlich über<br />

<strong>die</strong> Holzbohlen durch <strong>die</strong> Geländersteher<br />

gehalten. So konnte m<strong>an</strong> ohne<br />

Weiteres auf Verschraubungen verzichten.<br />

Jetzt führt <strong>die</strong> neue Fußgänger-<br />

und Radwegbrücke auch Menschen<br />

problemlos über den Steg.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Sus<strong>an</strong>ne Jacob-Freitag,<br />

Steckbrief<br />

Karlsruhe ▪<br />

Bauherr:<br />

UPM-Kymmene Austria GmbH<br />

A-4662 Steyrermühl<br />

www.upm-kymmene.at<br />

Fertigstellung:<br />

April 2008<br />

Pl<strong>an</strong>ung:<br />

Dipl.-Ing. Christi<strong>an</strong> Halm<br />

Halm Kaschnig Architekten<br />

A-8010 Graz<br />

www.halm-kaschnig.at<br />

Tragwerkspl<strong>an</strong>ung:<br />

Dipl.-Ing. Kurt Pock<br />

Mitarbeit: Wolfg<strong>an</strong>g Steiner<br />

A-9900 Lienz<br />

www.holz-tragwerk.at<br />

Bauleitung:<br />

Dipl.-Ing. Andreas Armbruckner<br />

A-4222 St. Georgen/Gusen<br />

www.heindl.at<br />

Ausführende Holzbaufirma:<br />

Schaffitzel Holzindustrie<br />

GmbH + Co. KG<br />

D-74523 Schwäbisch Hall<br />

www.schaffitzel.de<br />

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WEKA MEDIA GmbH & Co. KG • Römerstraße �, D-����� Kissing • Sitz Kissing, Registergericht Augsburg, HRA ����� • Persönlich<br />

haftende Gesellschafterin: WEKA Beteiligungs-GmbH • Sitz Kissing, Registergericht Augsburg, HRB ���� • Geschäftsführer: Mirko Meurer,<br />

Werner Pehl<strong>an</strong>d, Dr. Heinz Weinheimer. Es gelten <strong>die</strong> Allgemeinen Geschäftsbedingungen der WEKA MEDIA GmbH & Co.KG.


Ingenieurholzbau<br />

Studentenwohnheim<br />

Box auf Box<br />

So mobil wie <strong>die</strong> Gesellschaft in Deutschl<strong>an</strong>d präsentiert sich ein<br />

Studentenwohnheim in Konst<strong>an</strong>z. Die 166 Apartments<br />

bestehen aus Raummodulen. Der Werkstattbericht erzählt<br />

von Konstruktion, Entwicklung, Feldfabrik und Aufstapeln.<br />

32 mikado 1-2.2009<br />

▴ Der Prototyp<br />

des Raummoduls<br />

„StudyCase“<br />

steht in Konst<strong>an</strong>z<br />

Isometrie des fünfgeschossigen Studentenwohnheims


Ingenieurholzbau<br />

Menschen sind mobil. Auch der<br />

demographische W<strong>an</strong>del verl<strong>an</strong>gt<br />

flexible Gebäude. Wo heute ein<br />

Kindergarten steht, wird morgen <strong>die</strong><br />

Tagesstätte gebraucht, aus der Schule<br />

entwickelt sich eine Hochschule<br />

oder am Ende <strong>die</strong> Altentagesstätte.<br />

Eine Antwort auf <strong>die</strong>se Anforderungen<br />

steht in Konst<strong>an</strong>z: Das Bauwerk<br />

mit fünf Geschossen und Apartments<br />

für 166 Studenten besteht aus genormten<br />

Raummodulen.<br />

Konstruktion des Raummoduls<br />

Jedes der verbauten 170 Raummodule<br />

(eingetragene Marke: StudyCase)<br />

steht auf einer Bodenplatte aus Stahlbeton.<br />

Die in „Kopflage“ hergestellten<br />

Fertigbetonplatten sind werkseitig<br />

mit Heizleitungen für <strong>die</strong> Fußbodenheizung<br />

versehen. Geschweißte<br />

Stahlschlösser <strong>die</strong>nen als Montagehilfe<br />

und als Auflagerelement. Außerdem<br />

verbindet das Stahlschloss<br />

<strong>die</strong> überein<strong>an</strong>derliegenden Module.<br />

Die tragenden Seitenwände der<br />

Räume bestehen aus klassischen<br />

Holzgroßtafeln nach DIN 1052. Um<br />

<strong>die</strong> hohen Einzellasten aufzunehmen,<br />

gehen <strong>die</strong> Holzstützen <strong>an</strong> den Raumecken<br />

und in der Mitte des Moduls<br />

durch. Die maximale Abmessung der<br />

Mittelstütze aus Brettschichtholz beträgt<br />

12/42 cm.<br />

Die Kombination aus innenseitiger<br />

Bepl<strong>an</strong>kung der Tafeln mit zwei<br />

Gipsfaserplatten, der Füllung der<br />

W<strong>an</strong>dgefache mit Mineralfaserdämmung<br />

und der Bepl<strong>an</strong>kung der Modulaußenseite<br />

mit Holzwerkstoffplatten<br />

macht <strong>die</strong> Tafeln F90-B-tauglich.<br />

Raumhohe und 6 m l<strong>an</strong>ge Gipsfaserplatten<br />

sorgen dafür, das in den Räumen<br />

kein Plattenstoß entsteht.<br />

Auf der Fensterseite ist ein raumhohes<br />

doppelflügeliges Element verbaut,<br />

das im Rastermaß <strong>die</strong> Plattenfassade<br />

aufnimmt. Den Abschluss<br />

bildet außen ein neu entwickeltes<br />

Rollladenaufsatzbauteil. Das übernimmt<br />

<strong>die</strong> Funktionen Fenster-<br />

abdeckung, Fensterlaibung und fr<strong>an</strong>zösischer<br />

Balkon. Mit einer <strong>an</strong>geformten<br />

umlaufenden Blechschürze<br />

ist <strong>die</strong> neuralgische Fuge zwischen<br />

Fenster und Fassade einfach auszuführen<br />

und dauerhaft entschärft.<br />

▸ In der Teilefertigung:<br />

Die Fertigbetonplatten<br />

sind<br />

werkseitig mit<br />

Heizleitungen<br />

versehen worden<br />

▸ Am Fließb<strong>an</strong>d:<br />

eine<br />

Holzständerw<strong>an</strong>d<br />

auf dem<br />

Wendetisch<br />

▸ In der Feldfabrik:<br />

Montage<br />

einer<br />

S<strong>an</strong>itärzelle<br />

www.mikado-online.de 33


Ingenieurholzbau<br />

34 mikado 1-2.2009<br />

◂ Linienfertigung<br />

mit sieben<br />

Montageplätzen<br />

◂ Der Tr<strong>an</strong>sport<br />

der Raum-<br />

module am Boden<br />

übernahm ein<br />

20-t-Schwerlaster.<br />

Ein Modul<br />

wiegt ca. 13 t<br />

◂ Der Mobilkr<strong>an</strong><br />

versorgt das<br />

fünfte Geschoss<br />

mit den<br />

letzten Modulen.<br />

Zwischen den<br />

Auflagerpunkten<br />

<strong>die</strong>nen<br />

Sylomerlager<br />

zur<br />

Schallentkopplung<br />

Auf der Flurseite sind neben der<br />

Apartmenttür <strong>die</strong> Versorgungsleitungen<br />

für Heizung, Lüftung, S<strong>an</strong>itär<br />

und Elektroinstallation <strong>an</strong>geordnet.<br />

Jedes Einzelapartment und<br />

jedes zweite Doppelapartment ist mit<br />

einem voll ausgerüsteten Duschbad<br />

versehen. Dazu verbauten <strong>die</strong> Monteure<br />

vorgefertigte Badezellen, <strong>die</strong><br />

mit den Steigsträngen der Ver- und<br />

Entsorgungsleitung gekoppelt werden.<br />

Die raumseitige Verkleidung<br />

der Nasszelle übernimmt das Einbaumöbel<br />

für P<strong>an</strong>tryküche, Garderobenschr<strong>an</strong>k,<br />

Bettschr<strong>an</strong>k und integrierter<br />

den Wohnbereich abteilenden<br />

Schiebetür.<br />

In den Zweiraumapartments<br />

kommt eine w<strong>an</strong>ddicke Feinsp<strong>an</strong>platte<br />

als nicht tragende Innenw<strong>an</strong>d zum<br />

Einsatz, für den Deckenabschluss Tafeln<br />

aus KVH und beidseitiger Gipsfaserplattenschale.<br />

Jedem Studenten<br />

steht eine Wohnfläche von ca. 20<br />

m² zur Verfügung. Die daraus resultierenden<br />

Außenabmessungen bei<br />

einem Achsraster 3,25 m x 3,25 m<br />

ermöglichen es bei einer Tr<strong>an</strong>sportbreite<br />

von 3,40 m, einer Länge von<br />

ca. 6,80 m und einer Masse von 13 t<br />

(130 kN), zwei Module auf einer Lkw-<br />

Fuhre zu versenden.<br />

Fließb<strong>an</strong>d in der Feldfabrik<br />

Für das Zusammensetzen der Einzelbauteile<br />

zu einer montagefertigen<br />

Einheit kam eine Produktionsmethode<br />

zum Einsatz, <strong>die</strong> aus der Serienfertigung<br />

des Fahrzeugbaus bek<strong>an</strong>nt ist:<br />

das Fließb<strong>an</strong>d. Einheiten mit gleichen<br />

oder ähnlichen Abmessungen lassen<br />

sich durch eine verkettete Abfolge<br />

von Tätigkeiten deutlich preiswerter<br />

herstellen, als es <strong>die</strong> Einzelfertigung<br />

ermöglicht. Ab einer Losgröße von<br />

mehr als 100 Einheiten lohnt sich<br />

das separate Einrichten einer eigenen<br />

Fertigungsstraße. Für <strong>die</strong> Baustelle<br />

in Konst<strong>an</strong>z nutzten <strong>die</strong> Holzbauer<br />

<strong>die</strong> zukünftige Parkplatzfläche<br />

des Wohnheimes.<br />

Die Baustelle benötigte täglich<br />

Platz für bis zu acht Raummodule.<br />

Darauf war <strong>die</strong> Produktionskapazität<br />

der Feldfabrik auszulegen. Zwei Zelte<br />

mit unterschiedlichen Traufhöhen<br />

sorgten für eine witterungsgeschützte


Ingenieurholzbau<br />

Produktion der Raumzellen. Der Weitertr<strong>an</strong>sport<br />

der Module erfolgte auf<br />

einer „Gleis<strong>an</strong>lage“ aus K<strong>an</strong>thölzern<br />

und Schwerlastrollen.<br />

Die Betriebszeit der Feldfabrik dauerte<br />

acht Arbeitswochen. An sieben<br />

eingerichteten Spezialarbeitsplätzen<br />

arbeiteten zwischen zwei und<br />

vier Mitarbeiter, um <strong>die</strong> nach REFA-<br />

Grundsätzen gepl<strong>an</strong>ten Arbeitsgänge<br />

zu verrichten.<br />

Das Montieren der Böden, der<br />

Wände und Raumzellen erfolgte mittels<br />

Mobilkr<strong>an</strong> am Arbeitsplatz eins<br />

und zwei. Das Auflegen der Decken-<br />

elemente erledigte am Arbeitsplatz<br />

drei ein ortsfester Kleinschwenkkr<strong>an</strong>.<br />

Das Innenfinish und <strong>die</strong> Installationsarbeiten<br />

in den Modulen erledigten<br />

<strong>die</strong> Mitarbeiter <strong>an</strong> den Plätzen fünf<br />

und sechs sowie das Aufnehmen der<br />

Module am Arbeitsplatz sieben und<br />

das Zuführen zur Baustelle mittels<br />

geländegängigem Containerstapler.<br />

▸ Alle 170 Module<br />

sind montiert.<br />

Die Apartments<br />

haben eine<br />

Fläche von 20 m².<br />

Die Boxen sind<br />

3,40 m breit und<br />

6,80 m l<strong>an</strong>g<br />

www.mikado-online.de 35


Ingenieurholzbau<br />

36 mikado 1-2.2009<br />

◂ Oberlichter<br />

auf dem<br />

begrünten Dach<br />

lassen<br />

zusätzlich Licht in<br />

das Gebäude<br />

◂ Ein Blick in den<br />

Flur.<br />

Im April 2007<br />

nahmen<br />

<strong>die</strong> Konst<strong>an</strong>zer<br />

Studenten<br />

das Gebäude in<br />

Besitz<br />

◂ Blick in<br />

ein Apartment.<br />

Jeder Student<br />

hat 20 m², eine<br />

Küchenzeile<br />

und eine<br />

Nasszelle zur<br />

Verfügung<br />

Hochbaukonzept<br />

Das Gebäude mit den Außenabmessungen<br />

62 m x 19 m, einer Bauhöhe<br />

von 14 m und einem Bauvolumen<br />

von ca. 17 500 m³ umbautem<br />

Raum schafft Raum für 166 Studenten.<br />

Die Arbeiten sind in fünf zum<br />

Teil gleichzeitig laufenden Baulosen<br />

realisiert:<br />

1. Gründungsarbeiten<br />

Der am Seerhein gelegene Bauplatz<br />

in Konst<strong>an</strong>z hat einen schwierigen<br />

Baugrund. Er erforderte eine Baugrundverbesserung<br />

mittels Rüttelstopfpfählen.<br />

Die auf ca. 100 Pfählen<br />

und einem verdichteten Kiesbett<br />

gelagerte Stahlbetonbodenplatte mit<br />

einer Dicke von 35 cm konnte zwei<br />

Monate nach dem ersten Spatenstich<br />

<strong>an</strong> einem Stück gegossen werden.<br />

2. Aufstapeln der Raummodule<br />

Die vorgefertigten Studentenapartments<br />

waren stockwerksweise, beginnend<br />

auf der Bodenplatte, reihum<br />

mittels Mobilkr<strong>an</strong> zu versetzen. Dazu<br />

wurden <strong>die</strong> Module <strong>an</strong> Holzstützen<br />

oben <strong>an</strong>gehängt. Vor dem Aufsetzen<br />

platzierten <strong>die</strong> Monteure zwischen<br />

den Auflagerpunkten exakt dimensionierte<br />

Sylomerlager zur Schallentkopplung<br />

der einzelnen Apartments.<br />

Vorgabe <strong>an</strong> den Schallschutz<br />

war Mehrfamilienhausst<strong>an</strong>dard. Deshalb<br />

wählten <strong>die</strong> Pl<strong>an</strong>er zwischen<br />

Oberk<strong>an</strong>te Deckenplatte und Unterk<strong>an</strong>te<br />

der darüberliegenden Bodenplatte<br />

einen ca. 15 cm hoher Scheibenabst<strong>an</strong>d.<br />

3. Treppenhäuser und Flure<br />

Zwischen <strong>die</strong> Raummodulzeilen wurden<br />

Stahlbetonw<strong>an</strong>delemente, Deckenplatten<br />

und Treppenläufe so<br />

montiert, dass <strong>die</strong>se selbsttragend,<br />

ohne Kontakt zu den Raummodulen<br />

stehen. Auch hier ermöglichte<br />

<strong>die</strong> ausgeklügelte Bauteilgeometrie,<br />

dass mit wenigen Plattenformaten<br />

auszukommen war. Die Verwendung<br />

von Stahlbeton für Treppen und<br />

Flur stellte sich als <strong>die</strong> ökonomisch


Ingenieurholzbau<br />

günstigste Baumethode heraus, um<br />

<strong>die</strong> hohen Anforderungen des Gebäudebr<strong>an</strong>dschutzes<br />

zu erfüllen. Das<br />

Gebäudekonzept sah unbeheizte, außenluftdurchströmte<br />

Flure mit zwei<br />

jeweils <strong>an</strong> den Gebäudegiebeln <strong>an</strong>geordneten<br />

Treppenhäusern vor.<br />

Der Br<strong>an</strong>dabschnitt ist in der Gebäudemitte<br />

<strong>an</strong>geordnet. Dazu wurden<br />

<strong>die</strong> <strong>an</strong>grenzenden Apartments je einseitig<br />

zusätzlich mit Gipsfaserplatten<br />

und eingelegten dünnen Stahlblechen<br />

„aufgerüstet“, in <strong>die</strong> Flure geschlossene<br />

Stahlbetonscheiben und<br />

geforderte Türen eingesetzt.<br />

4. Dach<br />

Am Ende der Hochbaumontage wurden<br />

je vier Raummodule mit „Zugst<strong>an</strong>gen“<br />

in Deckenebene <strong>an</strong> den<br />

Stahlbetonfluren ver<strong>an</strong>kert. Sichtbetonscheiben<br />

am Haupt- und Nebeneing<strong>an</strong>g<br />

tragen <strong>die</strong> Vordach<strong>an</strong>lagen.<br />

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Den Gebäudeabschluss nach oben bildet<br />

ein aufgelegtes begrüntes Flachdach<br />

aus einer im Apartmentbereich<br />

wärmegedämmten Holzbalkenlage.<br />

Rauchoffene Oberlichter bringen zusätzlich<br />

Tageslicht in <strong>die</strong> darunterliegenden<br />

Flure. Die Entwässerung des<br />

Daches erfolgt mittels in den Fluren<br />

sichtbar <strong>an</strong>geordneten Fallrohren.<br />

5. Versorgung des Gebäudes<br />

Versorgt werden <strong>die</strong> Apartments<br />

über je auf der Flurseite <strong>an</strong>geordnete<br />

Steig- und Fallstränge. Der Elektro<strong>an</strong>schlussraum<br />

ist in dem letzten<br />

Obergeschoss in dem giebelseitigen<br />

Eckmodul <strong>an</strong>geordnet. Die Zuleitungen<br />

laufen unter der Dachebene im<br />

Flur. Eine abgehängte Decke sichert<br />

den Fluchtweg.<br />

Die Wasser- und Heizungszuleitungen<br />

sind auf der statischen Bodenplatte<br />

verlegt und im Flurbereich<br />

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mit einem Glattstrich abgedeckt. Die<br />

Heizzentrale und der Wasser<strong>an</strong>schluss<br />

sind im Erdgeschosseckmodul untergebracht.<br />

Das darüberliegende Modul<br />

beherbergt <strong>die</strong> Waschmaschinen. Der<br />

Hausverwaltung ist das Eckmodul am<br />

Haupteing<strong>an</strong>g vorbehalten.<br />

Die hochwärmegedämmte Gebäudehülle<br />

und <strong>die</strong> in den Modulbodenplatten<br />

eingebauten Heizschl<strong>an</strong>gen<br />

ermöglichen eine Beheizung mittels<br />

Sole-Wasserwärmepumpe. Die dafür<br />

notwendigen Bohrungen wurden<br />

nach Abbau der Feldfabrik niedergebracht<br />

und mittels Erdleitung <strong>an</strong><br />

das „Heizmodul“ <strong>an</strong>geschlossen.<br />

Die Baustelle in Konst<strong>an</strong>z hat gezeigt,<br />

dass mit der Fertigungsmethode<br />

„Feldfabrik“ und „Raummodulen“<br />

aus Holz/Beton <strong>an</strong> beliebigen Bauorten<br />

auf schlechtem Baugrund rasch<br />

hochwertiger Wohnraum hergestellt<br />

werden k<strong>an</strong>n.<br />

Gerhard Lutz, Herbertingen ▪<br />

www.mikado-online.de 37


S<strong>an</strong>ierung und Ausbau<br />

Dämmsystem<br />

Wärmt von innen<br />

Bei einer S<strong>an</strong>ierung in Leipzig testeten <strong>die</strong> H<strong>an</strong>dwerker ein neues<br />

Innendämmsystem für Außenwände auf Herz und Nieren. Die besondere<br />

Herausforderung lag dabei bei der Ausbildung der zahlreichen Erker.<br />

Hier waren viel h<strong>an</strong>dwerkliches Geschick und flexible Komponenten gefragt.<br />

38 mikado 1-2.2009


D as größte Energieeinsparpotenzial<br />

liegt ohne Zweifel im Gebäudebest<strong>an</strong>d.<br />

Doch nicht immer lassen<br />

sich <strong>die</strong> herkömmlichen Systeme<br />

zur energetischen Verbesserung der<br />

Gebäudehülle umsetzen. Denkmalgeschützte<br />

Fassaden, Grenzbebauung<br />

oder einzuhaltende Gebäudefluchten<br />

erfordern intelligente wie wirksame<br />

Lösungen. So auch für das Mehrparteienhaus<br />

aus der Gründerzeit in der<br />

Leipziger Virchowstraße.<br />

Die fein gegliederte Fassade mit<br />

Stuckelementen und Erkern machte<br />

schon aus gestalterischen Gründen<br />

eine energetische S<strong>an</strong>ierung von außen<br />

unmöglich.<br />

▸ Die Dämmung<br />

ist dr<strong>an</strong>.<br />

Jetzt fehlt nur<br />

noch <strong>die</strong><br />

Bepl<strong>an</strong>kung<br />

◂ Nach<br />

der S<strong>an</strong>ierung<br />

entspricht<br />

der St<strong>an</strong>dard des<br />

Gründerzeithauses<br />

den Vor-<br />

gaben der<br />

Energieeinsparverordnung<br />

▸ Vorbereitet<br />

für <strong>die</strong><br />

energetische<br />

S<strong>an</strong>ierung<br />

S<strong>an</strong>ierung und Ausbau<br />

www.mikado-online.de 39


Lösung von innen gefragt<br />

S<strong>an</strong>ierung und Ausbau<br />

Im Zuge einer umfassenden S<strong>an</strong>ierung<br />

der Wohnungen des Gebäudes<br />

der Bauträger und Denkmalschutzgesellschaft<br />

Nordwest mbH, Gehrden,<br />

konnte eine Wohneinheit im 2.OG<br />

auch mit dem neuen und geprüften<br />

Außenw<strong>an</strong>d-Innendämmsystem<br />

Ursa Click ausgestattet werden. In<br />

der baupraktischen Umsetzung des<br />

neuen Systems sollte sich seine Praktikabilität<br />

zeigen. Neben typischen<br />

Fenster<strong>an</strong>schlüssen und Heizkörperinstallationen<br />

stellte besonders der<br />

Erker eine verlegerische Herausforderung<br />

dar.<br />

Aufein<strong>an</strong>der abgestimmt<br />

Zunächst montierten <strong>die</strong> Fachh<strong>an</strong>dwerker<br />

<strong>die</strong> Unterkonstruktion des<br />

neuen Systems <strong>an</strong> der Außenw<strong>an</strong>d<br />

mit zwei Fenstern. Vor der Montage<br />

befestigten sie auf der Rückseite der<br />

U-Profile ein Dichtb<strong>an</strong>d mit Selbstklebestreifen.<br />

Das B<strong>an</strong>d <strong>die</strong>nt zum<br />

luftdichten Anschluss der Profile <strong>an</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>an</strong>grenzenden Bauteile und zum<br />

Ausgleich von Niveauunterschieden.<br />

Nach <strong>die</strong>ser Vorbereitung befestigten<br />

▴ Die Innenecken<br />

im Erker bildeten<br />

<strong>die</strong> H<strong>an</strong>dwerker<br />

mit Systemprofilen<br />

neu aus<br />

▸ Die fertiggestellte<br />

Erkerw<strong>an</strong>d mit<br />

Wärme-<br />

dämmung aus<br />

Glaswolle,<br />

luftdicht<br />

verklebter<br />

Dampfbremse<br />

und Gipskartonbepl<strong>an</strong>kung<br />

40 mikado 1-2.2009<br />

<strong>die</strong> H<strong>an</strong>dwerker <strong>die</strong> U-Profile umlaufend<br />

<strong>an</strong> den Wänden, der Decke und<br />

dem Boden unmittelbar vor der Außenw<strong>an</strong>d.<br />

Der Abst<strong>an</strong>d der U-Profile<br />

von der Außenw<strong>an</strong>d entspricht der<br />

Dämmstoffdicke. Denn der Dämmstoff<br />

sollte genau zwischen Hinterk<strong>an</strong>te<br />

U-Profil und Innenseite der<br />

Außenw<strong>an</strong>d passen.<br />

Unmittelbar <strong>an</strong> der Außenw<strong>an</strong>d<br />

fixierten <strong>die</strong> Fachh<strong>an</strong>dwerker <strong>die</strong><br />

speziellen C-Profile. Die nehmen <strong>die</strong><br />

dreiteiligen Ursa-Clips auf, mit denen<br />

sich der Dämmstoff fixieren und<br />

<strong>die</strong> nachfolgend montierten C-Profile<br />

wärmebrückenreduzierend installieren<br />

lassen. Zunächst wurden jedoch<br />

nur das Fußteil und <strong>die</strong> passende Gewindest<strong>an</strong>ge<br />

der Clips in <strong>die</strong> waagerechten<br />

C-Profile eingeklickt, ausgerichtet<br />

und fixiert.<br />

Dämmung der Fensterlaibung<br />

In den Fensterlaibungen verschraubten<br />

<strong>die</strong> H<strong>an</strong>dwerker Stockschrauben<br />

in passender Abmessung.<br />

Auch <strong>die</strong>se <strong>die</strong>nen zur Lagesicherung<br />

des Glaswolle-Dämmfilzes und<br />

der Fixierung des nachfolgend montierten<br />

Profils. Anschließend konnten<br />

sie <strong>die</strong> Dämmung <strong>an</strong> den W<strong>an</strong>dflächen<br />

und auch in den Fensterlaibungen<br />

verlegen.<br />

Offen und sicher<br />

Der diffusionsoffene und nicht<br />

brennbare (Euroklasse A1) Dämmfilz<br />

aus Glaswolle ist wasserabweisend<br />

ausgerüstet und einseitig mit einem<br />

Glasvlies kaschiert. Auf <strong>die</strong> erforderlichen<br />

Längen zurechtgeschnitten, fixierten<br />

ihn <strong>die</strong> Facharbeiter, indem<br />

sie den Filz über <strong>die</strong> Gewindest<strong>an</strong>ge<br />

Innenraumdämmung<br />

Die energetische S<strong>an</strong>ierung von<br />

gemauerten Best<strong>an</strong>dsgebäuden<br />

ist für viele Zimmerer noch<br />

Neul<strong>an</strong>d. Alle Prognosen zeigen,<br />

dass sich das Betreten lohnt:<br />

Bis in <strong>die</strong> 2020er Jahre soll <strong>die</strong><br />

aktuelle Modernisierungswelle<br />

<strong>an</strong>halten und <strong>die</strong> Baukonjunktur<br />

oben halten. Die meisten<br />

denkmalgeschützten Gebäude<br />

brauchen eine Innenraumdämmung<br />

und helfen so dauerhaft<br />

Aufträge zu sichern.


S<strong>an</strong>ierung und Ausbau<br />

der Clips schoben. Ein nachfolgend<br />

aufgeschobener Kunststoffkopf sichert<br />

den Dämmstoff.<br />

Heizkörper<strong>an</strong>schluss inklusive<br />

Auf <strong>die</strong> Kunststoffköpfe montierten<br />

<strong>die</strong> Facharbeiter <strong>an</strong>schließend <strong>die</strong> C-<br />

Profile. Hierzu steckten sie <strong>die</strong> C-<br />

Profile oben und unten in <strong>die</strong> U-<br />

Profile ein und clipsten sie auf <strong>die</strong><br />

Kunststoffköpfe. Zur Ausbildung der<br />

Fensterlaibung in der Horizontalen<br />

montierten <strong>die</strong> Trockenbauer ein als<br />

Sturz ausgebildetes U-Profil jeweils<br />

oberhalb und unterhalb der Fensteröffnung<br />

zwischen <strong>die</strong> senkrechten<br />

C-Profile.<br />

Zum späteren Anschluss eines<br />

Heizkörpers <strong>an</strong> <strong>die</strong> aus der Außenw<strong>an</strong>d<br />

herausragenden Anschlussleitungen<br />

mussten sie zunächst um <strong>die</strong><br />

Dicke des gesamten Dämmsystems<br />

verlängert werden.<br />

Darüber hinaus verlegten <strong>die</strong> Fachh<strong>an</strong>dwerker<br />

zwei auf Maß geschnittene<br />

OSB-Platten zwischen <strong>die</strong> U-<br />

Profile am Boden und der unteren<br />

Fensterlaibungsk<strong>an</strong>te. Sie <strong>die</strong>nen zur<br />

lastabtragenden Aufnahme der Heizkörperhalterungen.<br />

Vorbereitend für <strong>die</strong> luftdichte Verlegung<br />

der Dampfbremse befestigten<br />

<strong>die</strong> H<strong>an</strong>dwerker auf allen Profilen ein<br />

doppelseitiges Klebeb<strong>an</strong>d. Anschließend<br />

verlegten sie <strong>die</strong> diffusionsfähige<br />

Dampfbremse mit einem s d -Wert<br />

von 20 m. Zur luftdichten Verklebung<br />

der Überlappungen nutzten sie<br />

ein Haftklebeb<strong>an</strong>d auf Kraftpapierbasis.<br />

D<strong>an</strong>k des umlaufenden Winddichtb<strong>an</strong>des<br />

<strong>an</strong> den beiden Fenstern<br />

konnten sie <strong>die</strong>se luftdicht <strong>an</strong> <strong>die</strong><br />

Dampfbremse <strong>an</strong>schließen. Auch <strong>die</strong>se<br />

Verbindung verklebten <strong>die</strong> Verarbeiter<br />

mit dem Haftklebeb<strong>an</strong>d. D<strong>an</strong>n<br />

erfolgte <strong>die</strong> Bepl<strong>an</strong>kung der Unterkonstruktion<br />

mit Trockenbauplatten.<br />

Sämtliche Durchdringungen, wie z.B.<br />

durch <strong>die</strong> Heizrohre, wurden luftdicht<br />

mit Klebeb<strong>an</strong>d auf LDPE-Basis<br />

verklebt.<br />

Objekbezogene Besonderheit<br />

Eine zusätzliche Herausforderung für<br />

<strong>die</strong> Bauprofis stellte der Erker dar.<br />

Zwar konnten sie hier weitgehend<br />

<strong>die</strong> Vorgehensweise wie bei der Außenw<strong>an</strong>d<br />

mit den beiden Fenstern<br />

übernehmen, es gab jedoch objektbedingte<br />

Besonderheiten: Teilweise war<br />

kein oder nur unzureichend Putz auf<br />

den Innenwänden vorh<strong>an</strong>den. Klare<br />

Konturen, wie <strong>die</strong> Inneneckenausbildung,<br />

fehlten gänzlich. Die konnten<br />

<strong>die</strong> H<strong>an</strong>dwerker auch ohne entsprechende<br />

Formgebung aus dem Untergrund<br />

mit Hilfe der als Ständerprofile<br />

montierten C-Profile nachbauen.<br />

Der flexible Glaswolledämmstoff<br />

glich <strong>die</strong> W<strong>an</strong>dunebenheiten aus. So<br />

entst<strong>an</strong>d eine durchgehende, vollflächige<br />

und vollständig <strong>an</strong>liegende<br />

Dämmschicht ohne Hinterlüftung<br />

und Wärmebrücken.<br />

Flexibel und vielseitig<br />

Bei der kniffligen Realisierung der<br />

Innendämmung in der Leipziger<br />

Virchowstraße zeigte sich das neue<br />

Außenw<strong>an</strong>d-Innendämmsystem praxistauglich.<br />

Mit den im Komplettsystem<br />

enthaltenen Komponenten<br />

konnten <strong>die</strong> H<strong>an</strong>dwerker <strong>die</strong> vorgefundenen<br />

Aufgaben und Details<br />

fachgerecht lösen. Das neue System<br />

dämmt <strong>die</strong> Außenw<strong>an</strong>d entsprechend<br />

den Vorgaben der EnEV.<br />

Sven-Erik Tornow, Köln ▪<br />

Steckbrief<br />

Bauherr:<br />

Bauträger und Denkmalschutzgesellschaft<br />

Nordwest mbh<br />

D-30989 Gehrden<br />

www.erg-mbh.de<br />

Architekt:<br />

Ingenieurbüro Seibt<br />

Dipl.-Ing. Nora Seibt<br />

D-04157 Leipzig<br />

Ausführung:<br />

ABR-proligna<br />

Holz & Bautenschutz GmbH<br />

D-04107 Leipzig<br />

www.abr-proligna.de<br />

Material:<br />

Ursa Click<br />

Außenw<strong>an</strong>d-Innendämmsystem<br />

URSA Deutschl<strong>an</strong>d GmbH<br />

D-04158 Leipzig<br />

www.ursa.de<br />

Halle A1 St<strong>an</strong>d 328<br />

www.mikado-online.de 41<br />

URSA<br />

◂ Es ist ein<br />

<strong>an</strong>sprechender<br />

Erker in<br />

einer energetisch<br />

s<strong>an</strong>ierten<br />

Altbauwohnung<br />

entst<strong>an</strong>den


Bücher<br />

Peter Flume<br />

Mitreißend präsentieren<br />

mit PowerPoint<br />

Informieren, faszinieren,<br />

überzeugen<br />

Publicis-Verlag ı Erl<strong>an</strong>gen<br />

155 Seiten ı illustriert<br />

18 x 25 cm ı gebunden<br />

Oktober 2008 ı 34 Euro<br />

ISBN 978-3-89578-321-0<br />

Die Lücke zwischen den<br />

zahlreichen H<strong>an</strong>dbüchern,<br />

<strong>die</strong> sich um <strong>die</strong> sachgerechte<br />

Be<strong>die</strong>nung der Programmfunktionen<br />

drehen, und Rhetorik-<br />

Ratgebern schließt <strong>die</strong>ses Buch.<br />

Mit Praxisbeispielen und Illustrationen<br />

will es zu Vorträgen inspirieren,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Zuhörer fesseln.<br />

Großen Wert legt der Autor da-<br />

bei auf <strong>die</strong> Vermittlung einer<br />

sp<strong>an</strong>nenden Dramaturgie. Wie<br />

bei einem guten Schauspiel gilt<br />

es das Publikum nicht nur zu informieren,<br />

sondern zu faszinieren,<br />

zu unterhalten und zu überzeugen.<br />

Und das ist laut Autor<br />

auch bei großen Mengen technischer<br />

und zahlenlastiger Informationen<br />

möglich. ▪<br />

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42 mikado 1-2.2009<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Rug, Willi Mönck<br />

Holzbau – Bemessung<br />

und Konstruktion<br />

15., völlig überarbeitete<br />

Auflage<br />

Verlag Bauwesen ı München<br />

544 Seiten ı 515 Abbildungen<br />

21 x 30 cm ı gebunden<br />

Februar 2008 ı 80 Euro<br />

ISBN 978-3-345-00815-3<br />

Wegen der neuen DIN 1052<br />

überarbeiteten <strong>die</strong> Autoren<br />

ihr St<strong>an</strong>dardwerk völlig. Es<br />

stellt <strong>die</strong> Grundlagen und Regeln<br />

der neuen Norm ausführlich<br />

dar, erläutert sie <strong>an</strong> über<br />

170 Beispielen und vergleicht<br />

dabei auch immer wieder mit<br />

den alten Regelungen. So werden<br />

<strong>die</strong> Unterschiede und <strong>die</strong><br />

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BAU - München<br />

12.1. – 17.1. 2009<br />

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Bedeutung für den Entwurf und<br />

<strong>die</strong> Bemessung von Holzkonstruktionen,<br />

-werkstoffen und<br />

-verbindungen klarer. Die neue<br />

Auflage bietet zudem 150 Seiten<br />

mehr Fachwissen. Themen sind<br />

Neubauten und Altbauten, Geschossbauten<br />

und Hallen sowie<br />

neueste Erkenntnisse aus Forschung<br />

und Praxis. ▪<br />

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Details im Griff J<strong>an</strong>uar – Februar 2009<br />

Spitzboden<br />

Feuchte schädigt kalte Flächen<br />

Objekt<br />

Eine Reihenhauszeile, <strong>die</strong> 2006 in<br />

konventioneller Ziegelmauerwerksbauweise<br />

errichtet wurde, besitzt einen<br />

hohen Holzdachstuhl. Der obere<br />

Teil ist als unausgebauter Spitzboden<br />

vom Wohnbereich darunter durch<br />

eine Holzbalkendecke mit Bodenluke<br />

und Ausziehleiter getrennt. Er<br />

<strong>die</strong>nt jeweils als Abstellraum.<br />

Die Holzbalkendecke ist wärmegedämmt.<br />

Als Gehbelag sind Sp<strong>an</strong>platten<br />

in Nut-Feder-Ausführung verlegt.<br />

Sie sind <strong>an</strong> mehreren Stellen<br />

„beulig“ aufgewölbt und weisen runde<br />

Flecken auf, <strong>die</strong> mit intensivem<br />

Schimmelflaum bedeckt sind.<br />

Schadensbild<br />

Die Aufwölbungen rühren von einer<br />

Quellung der Sp<strong>an</strong>platten her. Offensichtlich<br />

waren sie also irgendw<strong>an</strong>n<br />

einmal stark durchfeuchtet gewesen,<br />

auch wenn <strong>die</strong> Messungen zum Untersuchungszeitpunkt<br />

– es ist Mai –<br />

sie als trocken ausweisen.<br />

Beim Öffnen der Sp<strong>an</strong>plattenlage<br />

zeigt sich, dass <strong>die</strong> Platten auch<br />

unterseitig von Schimmel befallen<br />

sind, allerdings nicht gleichmäßig<br />

über <strong>die</strong> volle Fläche und auch nicht<br />

deckungsgleich mit den Flecken auf<br />

der Platte. Sichtbar sind außerdem<br />

deutliche Wasserränder – und hier<br />

zeigen <strong>die</strong> Messungen d<strong>an</strong>n auch tatsächlich<br />

erhöhte Feuchte <strong>an</strong>.<br />

Der Mineralwoll-Dämmstoff weist<br />

ebenfalls Schimmelbefall auf, und<br />

zwar <strong>an</strong> der Kontaktfläche zur Sp<strong>an</strong>plattenlage<br />

deckungsgleich mit deren<br />

Unterseite. Die darunter befindliche<br />

Dampfbremsebene besteht aus einer<br />

sog. „Klimamembr<strong>an</strong>“. Soweit m<strong>an</strong><br />

In einen unausgebauten Dachraum darf keine warm-feuchte<br />

Luft aus den Wohnbereichen eindringen. Die kondensiert nämlich<br />

dort und schädigt auf Dauer <strong>die</strong> Bausubst<strong>an</strong>z erheblich.<br />

▸ Der Spitzboden<br />

ist unaus-<br />

gebaut und vom<br />

Wohn-<br />

bereich darunter<br />

durch eine<br />

wärmegedämmte<br />

Holzbalken-<br />

decke getrennt<br />

von oben sehen k<strong>an</strong>n, ist sie durchgängig<br />

verlegt und <strong>an</strong> den Stößen<br />

verklebt.<br />

Mit einem Endoskop wird <strong>die</strong> Einbindung<br />

der Bodenluke untersucht.<br />

Und es zeigt sich: Die Dampfbremse<br />

ist nicht <strong>an</strong> <strong>die</strong> Zarge <strong>an</strong>geschlossen.<br />

Auf einen Blick<br />

Objekt Massivbau mit hölzernem Dachstuhl; Spitzboden<br />

durch gedämmte Holzbalkendecke mit Bodenluke vom<br />

Wohnbereich getrennt<br />

Schadensbild Aufquellung der als Bodenbelag verwendeten<br />

Sp<strong>an</strong>platten; Schimmel auf und unter den Sp<strong>an</strong>platten<br />

und im Dämmstoff<br />

Schadensursache Einströmen von Wohnungsluft durch undichte<br />

Schließfuge und undichte Einbaufuge der Bodenluke<br />

Schadensbehebung<br />

Aus ihr war einfach ein Feld in der<br />

Größe der Luke ausgeschnitten worden,<br />

um deren Einbau möglichst<br />

leicht vornehmen zu können.<br />

Ein Blower-Door-Test wird durchgeführt<br />

– mit Nebel und Überdruck<br />

im Wohngeschoss. Der Beobachter<br />

Einbau einer verwindungsfreien Bodenluke; luftdichter<br />

Anschluss der Dampfbremse; Austausch der von<br />

Schimmel befallenen Bauteile<br />

www.mikado-online.de 43


im Dachraum sieht dabei den Nebel<br />

im Lukenbereich in so „atemberaubender“<br />

Menge eindringen, dass er<br />

<strong>die</strong> undichte Stelle gar nicht genau<br />

lokalisieren k<strong>an</strong>n.<br />

Ein zweiter Versuch ist notwendig<br />

und da klebt m<strong>an</strong> vorher <strong>die</strong> Schließfuge<br />

provisorisch ab. Das verringert<br />

<strong>die</strong> Durchtrittsmenge erheblich, hebt<br />

sie aber nicht g<strong>an</strong>z auf. Jetzt wird<br />

deutlich: Die Geschossdecke ist <strong>an</strong><br />

der Luke undicht – <strong>an</strong> der Einbaufuge<br />

gering und <strong>an</strong> der Schließfuge<br />

stark.<br />

Schadensursache<br />

Im Winterhalbjahr dringen große<br />

Mengen warmfeuchter Wohnungsluft<br />

in den Spitzboden. Der ist nicht genügend<br />

durchlüftet, um <strong>die</strong> Feuchte<br />

ausreichend abzuführen. Die Feuchte<br />

kondensiert <strong>an</strong> den kühlen Dachschrägen<br />

und tropft von dort auf <strong>die</strong><br />

Sp<strong>an</strong>platten des Bodens.<br />

Hauptursache für das Eindringen<br />

der warmfeuchten Wohnungsluft ist<br />

<strong>die</strong> undichte Schließfuge der Luke.<br />

Die ist wiederum das Resultat eines<br />

versp<strong>an</strong>nten Einbaus. Hinzu kommt<br />

<strong>die</strong> nicht fachgerecht abgedichtete<br />

Einbaufuge.<br />

Gerade im ersten Jahr nach dem<br />

Erstbezug ist bei einem konventionellen<br />

Ziegelbau <strong>die</strong> Luftfeuchte besonders<br />

hoch. Deshalb tritt Schimmelbefall<br />

hier überproportional häufig auf.<br />

D<strong>an</strong>ach ist <strong>die</strong> Luftfeuchte vor allem<br />

vom Nutzerverhalten abhängig.<br />

44<br />

Details im Griff J<strong>an</strong>uar – Februar 2009<br />

Schadensbehebung<br />

Die Mineralwoll-Dämmung wird,<br />

wenn sie von Schimmel befallen ist,<br />

ausgebaut und durch eine neue ersetzt.<br />

Die Sp<strong>an</strong>platten werden komplett<br />

gegen einen Bretterbelag aus<br />

Vollholz ausgetauscht. Eine solidere<br />

und verwindungssteifere Bodenluke<br />

ersetzt <strong>die</strong> alte undichte. Eine fachgerechte<br />

Abklebung der Einbaufuge<br />

sichert <strong>die</strong> Luftdichtheit.<br />

Schadensvermeidung<br />

Schimmelschäden in Spitzböden<br />

nehmen <strong>die</strong> letzten Jahre immer mehr<br />

zu. In den meisten Fällen ist das Einströmen<br />

von Wohnungsluft <strong>die</strong> Ursache.<br />

Das wiederum k<strong>an</strong>n verschiedene<br />

Gründe haben.<br />

mikado 1-2.2009<br />

◂◂ Die als<br />

Bodenbelag ver-<br />

wendeten<br />

Sp<strong>an</strong>platten<br />

haben dunkle<br />

Flecken<br />

mit Schimmel<br />

◂ Beim Aufheben<br />

der Sp<strong>an</strong>-<br />

platten zeigt sich,<br />

dass auch <strong>die</strong><br />

Wärmedämmung<br />

darunter<br />

von Schimmel<br />

befallen ist<br />

▾ Ein Blower-<br />

Door-Test bestätigt<br />

deutlich <strong>die</strong><br />

Vermutung: Die<br />

Bodenluke ist<br />

extrem luftundicht<br />

IB GIEBELER<br />

Nischen sind über Gauben sind<br />

oft schlecht zugänglich und schwer<br />

abzudichten. Hier hilft nur gute Pl<strong>an</strong>ung<br />

und ein Abst<strong>an</strong>d der Rohre zu<br />

den Wänden von mindestens 10 cm.<br />

Wenn Kabel oder Leerrohre Dampfbremsen<br />

durchdringen, müssen <strong>die</strong><br />

beschädigten Stellen wieder luftdicht<br />

abgeklebt werden.<br />

Wenn das Gebäude in Mauerwerksbauweise<br />

mit Hochlochziegeln<br />

ausgeführt ist, muss vermieden werden,<br />

dass dort <strong>die</strong> Luft <strong>an</strong> unverputzten<br />

Stellen in <strong>die</strong> Ziegelhohlräume<br />

eindringt. Sie würde nach oben<br />

steigen.<br />

Bodenluken müssen verwindungssteif<br />

und ab Werk mit Folienschürzen<br />

oder Ähnlichem ausgerüstet sein.<br />

Ihr Einbau muss im Bauablauf frühzeitig<br />

und sorgfältig erfolgen, damit<br />

<strong>die</strong> Feuchte des Rohbaus nicht nach<br />

oben dringt.<br />

Downloadtipp:<br />

Die L<strong>an</strong>gfassung <strong>die</strong>ses Schadensfalls<br />

steht für mikado-Abonnenten<br />

kostenlos zum Download bereit:<br />

www.mikado-online.de →<br />

Arbeitshilfen<br />

Sp<strong>an</strong>platten sind grundsätzlich<br />

nicht besonders schadenstoler<strong>an</strong>t<br />

und sollten deshalb eher nicht verwendet<br />

werden. Besser sind lose gestoßene<br />

Vollholzbretter. Durch deren<br />

Schwindung entstehen Fugen, <strong>die</strong><br />

eventuell doch einmal entstehendes<br />

Tauwasser leichter wieder verdunsten<br />

lassen.<br />

Natürlich muss m<strong>an</strong> <strong>die</strong> Klappe ab<br />

und zu öffnen, sonst wäre der Spitzboden<br />

ja völlig verlorener Raum. Dabei<br />

steigt d<strong>an</strong>n zw<strong>an</strong>gsläufig warmfeuchte<br />

Wohnungsluft nach oben<br />

und bleibt dort „gef<strong>an</strong>gen“. Deshalb<br />

muss <strong>die</strong>ser Raum auch entlüftet werden<br />

– entweder mit Lüftungsziegeln<br />

und entsprechenden Öffnungen in<br />

der Unterdeckbahn oder mit elektrisch<br />

betriebenen Lüftern.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Martin Giebeler,<br />

Freier Bausachverständiger,<br />

Zwingenberg/Hessen ▪


Downloadtipp:<br />

Arbeitszeiterfassung 2009<br />

H<strong>an</strong>dgeschriebene Stundenzettel<br />

sind passé. Ein ausgeklügeltes<br />

Excel-Formular verwaltet <strong>die</strong> Arbeitszeit<br />

von Mitarbeitern einfach<br />

und übersichtlich. Es k<strong>an</strong>n über<br />

das Internet bequem heruntergeladen<br />

werden:<br />

www.weka.de/h<strong>an</strong>dwerk<br />

→ Downloads<br />

M<strong>an</strong>agement Ihr gutes Recht<br />

Arbeitszeiterfassung<br />

Die Stundenzahl ist nicht genug<br />

Viele Zimmereibetriebe sind sich nicht bewusst, dass sie gesetzlich verpflichtet sind,<br />

<strong>die</strong> Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter sorgfältig aufzuzeichnen und zwei Jahre aufzuheben.<br />

Bei Verstößen drohen hohe Bußgelder.<br />

Montagmorgen um 7 Uhr klingelt<br />

es <strong>an</strong> der Bürotür einer<br />

kleinen Zimmerei. Ein freundlicher<br />

Herr stellt sich als Prüfer der Zollverwaltung<br />

vor und lässt sich <strong>die</strong><br />

Lohnunterlagen vorlegen. Er erklärt<br />

dem Inhaber, dass er im Rahmen seiner<br />

Betriebsprüfung <strong>die</strong> Einhaltung<br />

des Mindestlohnes im Baugewerbe<br />

zu überwachen habe.<br />

Der Zimmermeister ist zunächst etwas<br />

erschrocken, holt d<strong>an</strong>n aber den<br />

Ordner mit den Lohnabrechnungen<br />

und denkt sich, das werde schon alles<br />

seine Ordnung haben, denn schließlich<br />

zahle er ja Tariflohn.<br />

Gesetz schreibt<br />

Arbeitszeitaufzeichnung vor<br />

D<strong>an</strong>n fragt ihn der Prüfer nach den<br />

Arbeitszeitaufzeichnungen für seine<br />

Mitarbeiter. Der Zimmermeister<br />

legt <strong>die</strong> Stundenzettel seiner Mitarbeiter<br />

vor, in denen <strong>die</strong> Anzahl<br />

ihrer geleisteten Arbeitsstunden eingetragen<br />

ist. Zu seinem Erstaunen<br />

teilt ihm der Prüfer daraufhin mit,<br />

dass <strong>die</strong>se Aufzeichnungen nicht<br />

ausreichend seien und dass er wegen<br />

eines Verstoßes gegen das Arbeit-<br />

nehmer-Entsendegesetz mit einem<br />

Bußgeld in Höhe von 1000 Euro zu<br />

rechnen habe.<br />

Das Arbeitnehmer-Entsendegesetz<br />

gilt sowohl für inländische als auch<br />

für ausländische Baubetriebe, <strong>die</strong> in<br />

der Bundesrepublik Deutschl<strong>an</strong>d gewerblich<br />

bauliche Leistungen erbringen.<br />

Es schreibt zunächst einmal vor,<br />

dass alle gewerblichen Arbeitnehmer<br />

den Mindestlohn erhalten. Der<br />

wird von den Tarifvertragsparteien<br />

des Baugewerbes allgemeinverbindlich<br />

festgelegt.<br />

Darüber hinaus verpflichtet das Gesetz<br />

in seinem § 2 Abs. 2a <strong>die</strong> Arbeit-<br />

geber aber auch, <strong>die</strong> tägliche Arbeitszeit<br />

jedes gewerblichen Arbeitnehmers<br />

aufzuzeichnen und <strong>die</strong>se Aufzeichnungen<br />

mindestens zwei Jahre<br />

aufzubewahren. Damit ist den für <strong>die</strong><br />

Prüfung der Mindestlohneinhaltung<br />

▴ Arbeitsbeginn,<br />

Pausen<br />

und Arbeitsende<br />

müssen<br />

für jeden Arbeit-<br />

nehmer<br />

genau notiert<br />

werden<br />

Autor<br />

zuständigen Behörden der Zollverwaltung<br />

möglich, sofort festzustellen,<br />

in welchem zeitlichen Umf<strong>an</strong>g<br />

jeder einzelne Arbeitnehmer tatsächlich<br />

gearbeitet hat.<br />

Alle Uhrzeiten müssen genau<br />

notiert werden<br />

Stundenzettel, <strong>die</strong> nur <strong>die</strong> Gesamtdauer<br />

der täglichen Arbeit erfassen,<br />

reichen bei Weitem nicht aus. Das Arbeitnehmer-Entsendegesetz<br />

schreibt<br />

vor, den Arbeitsbeginn, <strong>die</strong> Pausen<br />

und das Arbeitsende jedes Mitarbeiters<br />

genau festzuhalten, ebenso <strong>die</strong><br />

Urlaubs- und Kr<strong>an</strong>kheitstage.<br />

Der Arbeitgeber erfüllt damit<br />

gleichzeitig seine Verpflichtung aus<br />

§ 16 Abs. 2 Arbeitszeitgesetz, <strong>die</strong> über<br />

<strong>die</strong> werktägliche Arbeitszeit von acht<br />

Stunden hinausgehende Arbeitszeit<br />

der Arbeitnehmer aufzuzeichnen.<br />

Ein Verstoß gegen <strong>die</strong> im Arbeitnehmer-Entsendegesetzfestgelegte<br />

Aufzeichnungspflicht stellt eine<br />

Ordnungswidrigkeit dar. Wer der<br />

Aufzeichnungspflicht nicht, nicht<br />

richtig oder nicht vollständig nachkommt<br />

oder <strong>die</strong> Aufzeichnungen keine<br />

zwei Jahre aufbewahrt, dem droht<br />

ein Bußgeld von bis zu 25 000 Euro.<br />

Dazu muss es nicht kommen. ▪<br />

Ulf Mosenthin ist Rechts<strong>an</strong>walt und<br />

seit 1990 beim Verb<strong>an</strong>d Baugewerblicher<br />

Unternehmer Niedersachsen<br />

tätig. Er leitet dort <strong>die</strong> Abteilung<br />

„Arbeits- und Sozialrecht“.<br />

www.mikado-online.de 45


46<br />

M<strong>an</strong>agement<br />

Fr<strong>an</strong>kreich<br />

Holzbau wird „en vogue“<br />

Der fr<strong>an</strong>zösische Holzhausbau hat erst einen Markt<strong>an</strong>teil von etwa vier Prozent. Doch<br />

stehen <strong>die</strong> Zeichen klar auf Wachstum. Das Besondere dabei: Viele Betriebe<br />

überspringen einzelne Entwicklungsstufen und steigen gleich auf hohem Niveau ein.<br />

In den meisten europäischen Staaten<br />

hat <strong>die</strong> Krise des Kapitalmarkts<br />

spätestens zum Anf<strong>an</strong>g des Jahres<br />

zu einer Verl<strong>an</strong>gsamung des Wirtschaftswachstums<br />

und zu einer spürbaren<br />

Dämpfung der Baunachfrage<br />

geführt. Anders als in Deutschl<strong>an</strong>d,<br />

wo spezifische Sonderentwicklungen<br />

wie der Wegfall der Eigenheimzulage,<br />

<strong>die</strong> Mehrwertsteuererhöhung und real<br />

sinkende Einkommen schon im Vorfeld<br />

für einen historischen Einbruch<br />

bei den Neubaugenehmigungen sorgten,<br />

sind <strong>die</strong> Auswirkungen der Konjunkturabschwächung<br />

in Fr<strong>an</strong>kreichs<br />

Bauwirtschaft nur gedämpft spürbar.<br />

Rund 420 000 neue Wohneinheiten<br />

wurden 2007 in Fr<strong>an</strong>kreich<br />

fertiggestellt. Das entspricht einem<br />

Zuwachs von 15 % gegenüber 2006.<br />

Im Jahr 2008 rechnet m<strong>an</strong> in Fr<strong>an</strong>kreich<br />

mit einem moderaten Rückg<strong>an</strong>g<br />

auf 380 000 Einheiten, für 2009 liegen<br />

erste Prognosen bei etwa 320 000<br />

Wohneinheiten.<br />

Wachstumsmarkt Fr<strong>an</strong>kreich<br />

Die Euroconstruct, ein 1975 gegründetes<br />

Forschungs- und Beratungsnetzwerk<br />

aus Instituten mit Knowhow<br />

im Bau- und Immobiliensektor,<br />

geht davon aus, dass der fr<strong>an</strong>zösische<br />

Wohnungsbau in den kommenden<br />

Jahren weit weniger stark von den<br />

Auswirkungen der Fin<strong>an</strong>zmarktkrise<br />

mikado 1-2.2009<br />

▴ Fr<strong>an</strong>kreich will<br />

seine CO 2 -Bil<strong>an</strong>z<br />

verbessern<br />

und setzt dabei<br />

auch auf<br />

Holz als Baustoff<br />

betroffen sein dürfte als <strong>an</strong>dere europäische<br />

Länder. Die fr<strong>an</strong>zösische<br />

Regierung strebt eine deutliche Verbesserung<br />

der CO 2 -Bil<strong>an</strong>z in der EU<br />

<strong>an</strong> und fördert in <strong>die</strong>sem Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

den Holzbau als klimafreundliche<br />

Bauweise. Das macht Fr<strong>an</strong>kreich<br />

auch für deutsche Holzhaus<strong>an</strong>bieter<br />

zu einem interess<strong>an</strong>ten Markt, der<br />

einiges <strong>an</strong> Potenzial zu bieten hat.<br />

Grenznahe Abbundzentren, Zimmereien<br />

und Fertighausunternehmen<br />

liefern schon längst ihre Produkte<br />

ins benachbarte Fr<strong>an</strong>kreich – zumal<br />

sich das Preisgefüge innerhalb der<br />

EU inzwischen so verschoben hat,<br />

dass sie mit ihren Produkten durchaus<br />

konkurrenzfähig sind.


M<strong>an</strong>agement<br />

Auch bei den fr<strong>an</strong>zösischen Holzhausbauern<br />

verzeichnen Maschinenbauer<br />

wie <strong>die</strong> Weinm<strong>an</strong>n Holzbausystemtechnik<br />

aus dem schwäbischen<br />

Lonsingen bereits seit einigen Jahren<br />

eine Art Aufbruchstimmung. Jörg<br />

Groß, Leiter der Projektabteilung des<br />

schwäbischen Maschinenherstellers:<br />

„Die Zahl der Holzbaubetriebe und<br />

<strong>die</strong> Qualität ihrer Produkte nehmen<br />

in Fr<strong>an</strong>kreich kontinuierlich zu.“<br />

Holzbaust<strong>an</strong>dards legen zu<br />

An <strong>die</strong>ser Entwicklung sind zwei Aspekte<br />

bemerkenswert. Erstens: Die<br />

fr<strong>an</strong>zösischen Holzbaubetriebe haben<br />

ihre bauphysikalischen Hausaufgaben<br />

gemacht. Zwar liegen <strong>die</strong> Dämmstärken<br />

mit durchschnittlich 140 cm<br />

im Gefach noch deutlich niedriger als<br />

in Deutschl<strong>an</strong>d. Am Aufbau und <strong>an</strong><br />

der Ausführung der Elemente ist jedoch<br />

nichts auszusetzen. Gebaut wird<br />

in der Regel dampfdicht mit Dampfsperre<br />

und Mineralfaser, ein großer<br />

Teil der Elemente verlässt <strong>die</strong> Abbundhalle<br />

geschlossen oder zumindest<br />

mit Dampfsperre versehen und<br />

fertig isoliert. Womit <strong>die</strong> fr<strong>an</strong>zösischen<br />

St<strong>an</strong>dards deutlich besser sind<br />

als zum Beispiel <strong>die</strong> englischen. Die<br />

Engländern liefern zu etwa 90 Prozent<br />

offene, ungedämmte Elemente<br />

auf <strong>die</strong> Baustelle. Dachelemente sind<br />

allerdings in Fr<strong>an</strong>kreich ebenso eine<br />

Ausnahme wie in Engl<strong>an</strong>d.<br />

Zweitens: Die Holzbau-Entwicklung<br />

verlief in Fr<strong>an</strong>kreich sehr schnell.<br />

Viele Betriebe steigen gleich auf sehr<br />

hohem Niveau ein. Hamit Noura, Vertriebsleiter<br />

von Weinm<strong>an</strong>n Fr<strong>an</strong>ce:<br />

„Die fr<strong>an</strong>zösischen Holzhausbauer<br />

holen in ras<strong>an</strong>tem Tempo auf, viele<br />

kleine Produzenten stehen schon<br />

jetzt <strong>an</strong> der Schwelle zum Passivhaus.<br />

Auch der Anteil der hoch technisierten<br />

Unternehmen ist schon relativ<br />

groß.“ Noch mag es zutreffen, dass<br />

sich bei vielen Zimmereien <strong>die</strong> technische<br />

Ausstattung auf sehr niedrigem<br />

Niveau bewegt. Viele fertigen<br />

ihre Elemente zum Beispiel auf dem<br />

Hallenboden oder auf selbstgebauten<br />

Tischen. Allerdings nimmt gleichzeitig<br />

<strong>die</strong> Nachfrage nach hoch technisiertem<br />

Produktionsequipment stetig<br />

zu.<br />

▸ Regionalität: Die<br />

Vogesen<br />

gehören zu den<br />

klassischen<br />

Holzbaugebieten<br />

Fr<strong>an</strong>kreichs<br />

▸ Schnelle<br />

Fr<strong>an</strong>zosen: Der<br />

Baustoff Holz<br />

überzeugt<br />

bei immer mehr<br />

Projekten,<br />

ob Einzel- oder<br />

Reihenhaus<br />

Rund 20 Kunden aller Größenordnungen<br />

hat der Maschinenbauer<br />

derzeit in Fr<strong>an</strong>kreich. Die gelieferte<br />

Produktpalette reicht vom Einsteiger-Arbeitstisch<br />

bis zur kompletten<br />

Produktions<strong>an</strong>lage. Aktuell liegt <strong>die</strong><br />

Obergrenze der fr<strong>an</strong>zösischen Holzbaubetriebe<br />

bei etwa 250 Häusern<br />

im Jahr. In <strong>die</strong>ser Liga gibt es zurzeit<br />

allerdings nur eine knappe H<strong>an</strong>dvoll<br />

Betriebe in g<strong>an</strong>z Fr<strong>an</strong>kreich.<br />

Total umstrukturiert in nur<br />

fünf Jahren<br />

Die SOCOPA in Vagney (Departement<br />

Vosges) ist ein Holzbaubetrieb, der<br />

bereits seit einigen Jahren bei der<br />

Produktion auf Technisierung und<br />

Automatisierung setzt. Am Fuße der<br />

Vogesen gelegen, befindet sich das<br />

Unternehmen in einem der klassischen<br />

„Holzbaugebiete“ Fr<strong>an</strong>kreichs:<br />

Sie erstrecken sich <strong>an</strong> der Westfl<strong>an</strong>ke<br />

von den Pyrenäen über Aquitaine<br />

und Bordeaux bis zur Norm<strong>an</strong><strong>die</strong>.<br />

Auch Elsass-Lothringen, <strong>die</strong> fr<strong>an</strong>zösischen<br />

Alpen und <strong>die</strong> Vogesen zählen<br />

zu Hochburgen für den Baustoff<br />

Holz. Dort haben Holzhäuser (mit<br />

Fachwerk-, Block-, in jüngerer Zeit<br />

auch mit Holzrahmenkonstruktion)<br />

eine l<strong>an</strong>ge Tradition.<br />

1962 gegründet, stieg auch <strong>die</strong> SO-<br />

COPA nach ersten Erfahrungen in der<br />

Elementfertigung etwa sechs Jahre<br />

www.mikado-online.de 47


M<strong>an</strong>agement<br />

später in den Bau von Holzhäusern<br />

ein. Dieses Segment be<strong>die</strong>nte das Unternehmen<br />

etwa 30 Jahre l<strong>an</strong>g mit relativ<br />

bescheidenen Mitteln.<br />

Die Elemente wurden auf dem Hallenboden<br />

ausgelegt und m<strong>an</strong>uell gefertigt,<br />

<strong>die</strong> Stückzahl lag aber mit 80<br />

bis 90 Häusern im Jahr schon relativ<br />

hoch. In der Produktion sammelte der<br />

Betrieb in <strong>die</strong>sem Zeitraum wichtige<br />

Erfahrungen mit unterschiedlichen<br />

Materialien und Techniken.<br />

Gewerbliche Kunden wollen<br />

Vorfertigung<br />

Der Fertigungsst<strong>an</strong>dard liegt derzeit<br />

qualitativ leicht über dem fr<strong>an</strong>zösischen<br />

Durchschnitt. Die senkrechten<br />

Lasten werden in dem<br />

SOCOPA-W<strong>an</strong>daufbau durch eine<br />

150 mm starke Holzrahmenkonstruktion<br />

abgetragen. Dabei sorgt <strong>die</strong><br />

150 mm Mineralfaserdämmung in<br />

den Gefachen für <strong>die</strong> nötige Wärmedämmung.<br />

Nach innen schließt <strong>die</strong>se<br />

Konstruktion eine Dampfbremse<br />

plus 12,5 mm Gipsfaserplatte ab.<br />

Nach außen bietet das Unternehmen<br />

seinen Kunden eine Holzverschalung<br />

mit Hinterlüftung oder ein Wärmedämm-Verbundsystem<br />

mit Putz <strong>an</strong><br />

(siehe Zeichnungen unten).<br />

Gefertigt werden <strong>die</strong>se Elemente<br />

auf einer modernen Produktions<strong>an</strong>lage.<br />

Seit der Investition in <strong>die</strong> erste<br />

Arbeitsbrücke vor zehn Jahren wurde<br />

48<br />

Vorgehängte Holzfassade<br />

Platte<br />

10 mm<br />

Regenbahn<br />

Lattung<br />

27 mm<br />

Holzverschalung<br />

21 mm<br />

<strong>die</strong>se Linie in schneller Folge ausgebaut.<br />

Damals erlebte der Betrieb eine<br />

ras<strong>an</strong>te Wachstumsphase. Ein neues<br />

Bürogebäude entst<strong>an</strong>d, <strong>die</strong> kleine<br />

Halle mit Verladebereich erhielt eine<br />

impos<strong>an</strong>te Montagehalle als Anbau<br />

und das Unternehmen ging erstmals<br />

mit geschlossenen Elementen auf den<br />

Markt. Die Kapazität der SOCOPA<br />

stiegwährend der Umstrukturierung<br />

deutlich. Natürlich brauchte das Zeit,<br />

um z. B. eine adäquate CAD-Abteilung<br />

einzurichten, <strong>die</strong> Pl<strong>an</strong>ungs- und<br />

Arbeitsabläufe umzustellen und <strong>die</strong><br />

Mitarbeiter zu schulen.<br />

mikado 1-2.2009<br />

Dampfbremse<br />

Gipsfaserplatte<br />

12,5 mm<br />

Holzträger<br />

48 x 147<br />

Dämmung<br />

150 mm<br />

Putzfassade<br />

Platte<br />

10 mm<br />

Putzm<strong>an</strong>tel<br />

Putzträger<br />

Polystyrol<br />

30 mm<br />

Holzträger<br />

48 x 147 mm<br />

◂ Walter Mignot<br />

ist technischer<br />

Leiter der SOCOPA<br />

Holzbau<br />

Jeweils 16 Mitarbeiter produzieren<br />

heute auf <strong>die</strong>ser Anlage im Dreischichtbetrieb<br />

etwa 250 bis 300 Häuser<br />

im Jahr, wobei der Anteil der geschlossenen<br />

Elemente heute bei etwa<br />

50 Prozent liegt. Die Produkte gehen<br />

zu etwa 30 Prozent in den Wohnhausbau,<br />

70 Prozent ihrer Bauteile<br />

liefert <strong>die</strong> SOCOPA auf <strong>die</strong> Baustellen<br />

öffentlicher bzw. gewerblicher<br />

Auftraggeber. Walter Mignot, technischer<br />

Leiter bei der SOCOPA, sieht<br />

den Vorteil der produktionstechnischen<br />

Aufrüstung denn auch vor allem<br />

in <strong>die</strong>sem Bereich: „Dort haben<br />

wir Märkte, wo der Termindruck so<br />

groß ist, dass ein m<strong>an</strong>uell produzierender<br />

H<strong>an</strong>dwerker den Auftrag nicht<br />

in der gewünschten Zeit abwickeln<br />

k<strong>an</strong>n. Diesen Geschäftsbereich haben<br />

wir für uns durch <strong>die</strong> neue Produktions<strong>an</strong>lage<br />

erst erschlossen. Es ist<br />

auch der Bereich, in dem wir durch<br />

hohe St<strong>an</strong>dardisierung besonders gut<br />

mit der Anlage ver<strong>die</strong>nen, wenn wir<br />

zum Beispiel einem Großkunden 29<br />

Häuser liefern und <strong>die</strong> Nebenkosten<br />

pro Element entsprechend sinken.“<br />

Schnelle Rendite<br />

Gewerbliche Kunden interessieren<br />

sich besonders für geschlossene Elemente.<br />

Sie drücken aufs Tempo, um<br />

<strong>an</strong>gesichts hoher Fin<strong>an</strong>zierungskosten<br />

möglichst schnell Rendite zu erzielen.<br />

Private Bauherren bevorzugen<br />

Dämmung<br />

150 mm<br />

Dampfbremse<br />

Gipsfaserplatte<br />

12,5 mm


M<strong>an</strong>agement<br />

dagegen nach Auskunft Mignots <strong>die</strong><br />

offene Bauweise: „Viele haben Angst,<br />

bei geschlossenen Elementen nichts<br />

mehr ändern zu können. Bei offenen<br />

Elementen k<strong>an</strong>n der Bauherr <strong>die</strong><br />

Steckdosen nach Belieben verteilen,<br />

bei geschlossenen fühlt er sich nicht<br />

als Herr im eigenen Haus.“ Hinzu<br />

kommt, dass beim Haus<strong>an</strong>gebot alle<br />

Sub-Gewerke mit Preis gelistet werden.<br />

Die Versuchung für einen fr<strong>an</strong>zösischen<br />

Bauherren, den Elektriker<br />

aus dem Angebot herauszunehmen<br />

und den billigeren vor Ort mit der<br />

Installation zu beauftragen, ist also<br />

groß.<br />

Fr<strong>an</strong>zösische Ansichten<br />

Die Holzhausfirmen schützen ihre<br />

Konstruktionen vorsorglich mit<br />

vorinstallierten Leerrohren – in der<br />

Hoffnung, dass der Fremd-Elektriker<br />

d<strong>an</strong>n keine wichtigen Teile beschädigt.<br />

Eine fr<strong>an</strong>zösische Spezialität,<br />

<strong>die</strong> vielleicht nicht nur der Nachfrage<br />

geschuldet ist, sondern auch einen<br />

gewissen Entwicklungsbedarf bei<br />

den Holzbauunternehmen verdeutlicht:<br />

Noch sind <strong>die</strong> fr<strong>an</strong>zösischen<br />

Holzhausbauer nicht so fortschrittlich,<br />

um <strong>die</strong> Installationen so kundenorientiert<br />

zu pl<strong>an</strong>en und auszuführen,<br />

dass der Bauherr den Vorteil<br />

des Bauens mit geschlossenen Elementen<br />

erkennt und den Mehrwert<br />

entsprechend honoriert.<br />

▾ Der Grad der<br />

Vorfertigung<br />

entscheidet mit<br />

über <strong>die</strong><br />

Rentabilität<br />

Die Auffassungen fr<strong>an</strong>zösischer<br />

Holzhausbauer unterscheiden sich<br />

zuweilen von denen der deutschen<br />

Zimmerer. So hegt Walter Mignot<br />

Zweifel <strong>an</strong> den Kostenvorteilen einer<br />

hoch technisierten Produktions<strong>an</strong>lage<br />

– trotz der hohen Stückzahl und<br />

obwohl sich <strong>die</strong> Produktivität eines<br />

Mitarbeiters in der Fertigung etwa<br />

verdreifacht hat. „Wir produzieren<br />

im Kern zwar billiger, haben aber<br />

auch mehr Verwaltungs- und Pl<strong>an</strong>ungsaufw<strong>an</strong>d<br />

als ein Kleinbetrieb.<br />

Immerhin beschäftigen wir allein in<br />

der CAD-Abteilung schon zwölf Mitarbeiter.<br />

Deshalb k<strong>an</strong>n es durchaus<br />

sein, dass ein kleiner H<strong>an</strong>dwerker<br />

uns bei einer öffentlichen Ausschreibung<br />

unterbietet, wenn der Preis das<br />

Hauptkriterium ist.“<br />

Walter Mignot – auch <strong>die</strong>s wird<br />

hierzul<strong>an</strong>de auf Verwunderung stoßen<br />

– geht davon aus, dass der m<strong>an</strong>uell<br />

produzierende Dreim<strong>an</strong>n-Betrieb<br />

gleich hohe Qualität liefert wie eine<br />

industrielle Vorfertigung. So bleibt<br />

für ihn unterm Strich <strong>die</strong> kurze Produktionszeit<br />

das entscheidende Kriterium<br />

für Rentabilität.<br />

Wertschöpfung „à la fr<strong>an</strong>çaise“<br />

Eine Sichtweise, bei der möglicherweise<br />

<strong>die</strong> spezifische Wertschöpfung<br />

„à la fr<strong>an</strong>çaise“ eine zentrale Rolle<br />

spielt: Wenn bei etwa 50 Prozent<br />

der Bauprojekte <strong>die</strong> Produktionskette<br />

www.mikado-online.de 49


Mit der klaren Konzeption<br />

unserer Bauten, den durchdachten<br />

Systemlösungen, den hohen<br />

Qualitätsmaßstäben und<br />

der <strong>an</strong>sprechenden Architektur<br />

haben wir viele Kunden<br />

überzeugt.<br />

Individuelle Gesamtlösungen<br />

für jeden Anspruch,<br />

kostenbewusstes Bauen…<br />

…weitere Vorteile,<br />

<strong>die</strong> für uns sprechen.<br />

Maßgebend bei der Reithallenpl<strong>an</strong>ung<br />

sind auch <strong>die</strong><br />

individuellen Kundenwünsche,<br />

<strong>die</strong> jede Reithalle zu einem<br />

einmaligen Einzelobjekt werden<br />

lassen.<br />

Brüninghoff<br />

50<br />

Holzleimbau<br />

Zimmerei<br />

Kompetenz Beton- und Stahlbau<br />

im Fertigbauteile<br />

Hallenbau<br />

Schlüsselfertiges Bauen<br />

Brüninghoff GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14<br />

46359 Heiden/Westfalen<br />

Postfach 11 63<br />

46355 Heiden/Westfalen<br />

Tel. +49 (0) 28 67/9739-0<br />

Fax +49 (0) 28 67/9739-900<br />

Internet: www.brueninghoff.de<br />

E-Mail: info@brueninghoff.de<br />

mikado 1-2.2009<br />

M<strong>an</strong>agement<br />

für den Holzhausbauer mit der Aufstellung<br />

der offenen Elemente auf<br />

der Baustelle endet und Fremdfirmen<br />

das Dämmen und Bepl<strong>an</strong>ken übernehmen,<br />

ist <strong>die</strong> Wertschöpfung für<br />

den Produzenten sehr gering. Das bedeutet<br />

zum einen, dass Verwaltungs-<br />

und Pl<strong>an</strong>ungskosten weit mehr zu<br />

Buche schlagen als bei einem höheren<br />

Vorfertigungsgrad. Zum <strong>an</strong>deren<br />

k<strong>an</strong>n der fr<strong>an</strong>zösische Produzent<br />

nicht wie sein deutscher Kollege mit<br />

einem höheren Vorfertigungsgrad <strong>die</strong><br />

Montagekosten auf der Baustelle sparen,<br />

weil <strong>die</strong> Montage nur zu einem<br />

Bruchteil in seinen Aufgabenbereich<br />

fällt. Zuerst müsste er <strong>die</strong> Fertigstellung<br />

der Elemente in seinen eigenen<br />

Leistungskatalog integrieren. Unter<br />

<strong>die</strong>sen Rahmenbedingungen rechnet<br />

sich <strong>die</strong> Automatisierung der Produktion<br />

erst bei viel höheren Stückzahlen<br />

als in Deutschl<strong>an</strong>d.<br />

Zimmerer denken um<br />

Allerdings kommt in <strong>die</strong>sem Punkt<br />

Bewegung in den fr<strong>an</strong>zösischen<br />

Markt. Die SOCOPA selbst ist ein gutes<br />

Beispiel dafür, dass parallel zur<br />

Aufrüstung der Produktions<strong>an</strong>lagen<br />

<strong>die</strong> Nachfrage nach geschlossenen<br />

Elementen auf dem Vormarsch ist.<br />

Der Holzbaubetrieb steigerte sich von<br />

0 auf 50 Prozent in nur zehn Jahren.<br />

Inzwischen setzt in vielen fr<strong>an</strong>zösischen<br />

Zimmereien ein Umdenken ein.<br />

▴ Mit einer<br />

höheren Kapazität<br />

zu größeren<br />

Aufträgen –<br />

<strong>die</strong>sen Weg gehen<br />

Holzbauer<br />

in Fr<strong>an</strong>kreich<br />

Walter Mignot begrüßt den „Kompetenztr<strong>an</strong>sfer<br />

von der Baustelle in <strong>die</strong><br />

Werkhalle, weil es uns dadurch gelungen<br />

ist, mehr Gewerke in unseren<br />

Leistungsumf<strong>an</strong>g zu integrieren. Das<br />

macht uns unabhängig von Fremdfirmen,<br />

und <strong>die</strong> Hausmontage verläuft<br />

viel schneller.“<br />

Technik sichert Vorteile<br />

Der ursprüngliche Impuls, <strong>die</strong> Produktion<br />

zu automatisieren und so<br />

<strong>die</strong> Kapazität zu erhöhen, um <strong>an</strong><br />

Großaufträge zu kommen, krempelt<br />

im Ergebnis den gesamten Holzbau<br />

Fr<strong>an</strong>kreichs um. Wenn <strong>die</strong> fr<strong>an</strong>zösischen<br />

Holzbauer <strong>die</strong> guten Rahmenbedingungen<br />

nutzen und technische<br />

Entwicklungen in Marktvorteile umsetzen,<br />

d<strong>an</strong>n steht einem steigenden<br />

Markt<strong>an</strong>teil im Wohnbau nichts im<br />

Weg. Dr. Joachim Mohr, Tübingen ▪<br />

Kontakt<br />

SOCOPA Construction Bois<br />

F-88125 Vagney<br />

www.construction-socopa.fr<br />

Weinm<strong>an</strong>n<br />

Holzbausystemtechnik GmbH<br />

D-72813 St. Joh<strong>an</strong>n-Lonsingen<br />

www.weinm<strong>an</strong>n-partner.de<br />

FOTOS: DR. MOHR/SOCOPA


Erfolgreiche und innovative Unternehmen<br />

stehen mit der Öffentlichkeit<br />

im Dialog. Wenn alle<br />

Anbieter ein gutes Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis haben, bekommen <strong>die</strong> Betriebe<br />

am ehesten Aufträge, <strong>die</strong> auch<br />

als leistungsfähig bek<strong>an</strong>nt sind.<br />

Die Me<strong>die</strong>nstrategie:<br />

Erfolg ist kein Zufall<br />

Das ist berichtenswert: Ein toller<br />

Auftrag, eine innovative Weiterbildungsmethode<br />

für <strong>die</strong> Belegschaft,<br />

ein sp<strong>an</strong>nendes Kooperationsprojekt<br />

mit der örtlichen Hauptschule. Wer<br />

nichts Besonderes macht, ist keine<br />

Nachricht wert. Neue Ideen und Exklusivität<br />

sind gefragt. Damit bringen<br />

Sie sich ins Gespräch und überzeugen<br />

g<strong>an</strong>z nebenbei <strong>die</strong> Hausb<strong>an</strong>k<br />

von Ihrer Kreditwürdigkeit. Zur Me<strong>die</strong>nstrategie<br />

gehören auch <strong>die</strong> richtigen<br />

Adressen (Presseverteiler) und<br />

der richtige Zeitpunkt (Pl<strong>an</strong>ung).<br />

M<strong>an</strong>agement Büro kompakt<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Pressearbeit erhöht <strong>die</strong> Marktch<strong>an</strong>cen<br />

Erfolgreiche Unternehmen stehen in ständigem Kontakt mit den Me<strong>die</strong>n. Regelmäßige<br />

positive Schlagzeilen machen interess<strong>an</strong>t und bek<strong>an</strong>nt, vertrauens- und kreditwürdig.<br />

Unternehmen: PR ist Chefsache<br />

Wenn Sie nicht davon überzeugt<br />

sind, dass gute Pressearbeit Erfolg<br />

verspricht, d<strong>an</strong>n lassen Sie es sein.<br />

Wenn Sie erahnen, welche Ch<strong>an</strong>cen<br />

sich Ihnen hierdurch bieten, d<strong>an</strong>n<br />

thematisieren Sie „Pressearbeit“ regelmäßig.<br />

„Vermarkten“ Sie Erfolge<br />

wie eingeführtes Controlling, erfolgreiche<br />

Lehrlinge oder zufriedene<br />

Kunden. Denken Sie <strong>an</strong> den Nutzen<br />

für mögliche Leser.<br />

Die Schnittstelle: Journalisten<br />

neugierig machen<br />

Pflegen Sie Kontakt mit Journalisten,<br />

<strong>die</strong> Sie bei der Lossprechungsfeier<br />

Ihrer Kammer, im Gemeinderat<br />

oder beim Neujahrsempf<strong>an</strong>g Ihres<br />

Sportvereins finden können. Ermitteln<br />

Sie, welcher Redakteur thematisch<br />

(Wirtschaft) oder territorial<br />

(Stadt oder Kreis) für Sie zuständig<br />

▴ Öffentlichkeitsarbeit<br />

hilft,<br />

den eigenen<br />

Betrieb<br />

erkenn- und<br />

unterscheidbar<br />

zu machen<br />

ist, und fragen Sie ihn, ob er Infos<br />

lieber per Fax, E-Mail oder Telefon<br />

haben will.<br />

Der Pressetext:<br />

Wie Nachrichten aufgebaut sind<br />

Besuchen Sie ein Presseseminar, das<br />

m<strong>an</strong>che Volksb<strong>an</strong>ken, Kreissparkassen<br />

oder Innungskr<strong>an</strong>kenkassen<br />

(kostenlos) <strong>an</strong>bieten, oder org<strong>an</strong>isieren<br />

Sie über Ihren Verb<strong>an</strong>d/Kammer<br />

selbst eines. Redakteure ertrinken<br />

fast in Informationen. Deshalb<br />

müssen bereits Ihre ersten Sätze der<br />

Einladung oder des Pressetextes den<br />

Kern einer interess<strong>an</strong>ten Nachricht<br />

bieten. Dasselbe gilt für das Telefonat,<br />

sonst werden Sie rasch abgewimmelt<br />

und allenfalls als „nervig“<br />

wahrgenommen.<br />

Die Tipps: Der Beginn einer<br />

erfolgreichen Pressearbeit<br />

Sol<strong>an</strong>ge Sie nur <strong>an</strong> Ihre (preisgünstige)<br />

PR denken, werden Sie nur mäßigen<br />

Erfolg haben. Denken Sie in<br />

den Kategorien von Journalisten und<br />

helfen Sie, ihr Lokalblatt oder Fachmagazin<br />

interess<strong>an</strong>ter zu gestalten.<br />

Dazu gehört Offenheit, damit sich der<br />

Redakteur nicht nur benutzt fühlt. Erzählen<br />

Sie ihm auch mal „Geschichten“,<br />

z.B. wie Sie mit der schlechten<br />

Zahlungsmoral Ihrer Kunden umgehen<br />

oder wie Sie Ihre Mitarbeiter zu<br />

mehr Serviceorientierung bringen.<br />

Das Fazit: Gut Ding’ will Weil<br />

Bei all Ihrem Engagement sollten Sie<br />

bedenken, dass Öffentlichkeitsarbeit<br />

in der Regel erst l<strong>an</strong>gfristig wirkt.<br />

Leonhard Fromm, Göppingen<br />

www.der-Me<strong>die</strong>nberater.de ▪<br />

www.mikado-online.de 51<br />

ANDREEA MANCIU, ISTOCKPHOTO.COM


Kindergarten<br />

52<br />

Architektur<br />

Kids stehen auf Geometrie<br />

Ist vom neuen Kindergarten <strong>die</strong> Rede, sprechen <strong>die</strong> Bewohner<br />

im schwäbischen Deizisau vom „UFO“. Die auffällige geometrische<br />

Form des Holzgebäudes entst<strong>an</strong>d, als <strong>die</strong> Architekten den Entwurf<br />

für ein neues Wohngebiet entwickelten.<br />

mikado 1-2.2009


Architektur<br />

▴ Warm, hell,<br />

beruhigend klare<br />

Linien – so<br />

macht ein Kindergarten<br />

Spaß<br />

▸ Die Holz-Alu-<br />

Fassade stammt<br />

aus Schwaben<br />

Architektur<br />

Das Kinderhaus liegt <strong>an</strong><br />

einem mit Streuobstbäumen best<strong>an</strong>denen<br />

H<strong>an</strong>g. Die elliptische Form<br />

bietet ringsherum viel Platz und immer<br />

neue Perspektiven. Bei der Entwicklung<br />

dachten <strong>die</strong> Stuttgarter Architekten<br />

John Burkle und Andreas<br />

Hahnem<strong>an</strong>n <strong>an</strong> ein „(T)Raumschiff“,<br />

das den Kindern Raum „für Träume,<br />

Begeisterung und Freude ohne verkitschte<br />

Fassaden“ lässt.<br />

Erhellende Einsichten<br />

Bei der Annäherung von Süden fallen<br />

neben der schlichten Holzfassade<br />

eine Rampe und zwei Treppen<br />

auf, <strong>die</strong> das Gebäude wie ein Raumschiff<br />

aus seinem Obergeschoss<br />

auf <strong>die</strong> Obstwiese ausgefahren hat.<br />

Sie fungieren nicht nur als Flucht-<br />

wege, sondern <strong>die</strong>nen als g<strong>an</strong>z normale<br />

Zugänge für <strong>die</strong> Gruppenräume<br />

im Obergeschoss. Die beiden <strong>an</strong>deren<br />

Gruppen im Erdgeschoss können<br />

ebenfalls direkt in den Garten gel<strong>an</strong>gen.<br />

Zurück ins Haus kommen <strong>die</strong><br />

Kinder d<strong>an</strong>n durch <strong>die</strong> sog. „Matschschleusen“.<br />

Die Gruppenbereiche bestehen aus<br />

zwei Spiel- und Bastelräumen samt<br />

Kuschelecke, Schlafraum und den<br />

S<strong>an</strong>itärräumen. Eine zentrale elliptische<br />

Halle im Gebäudeinnern verbindet<br />

<strong>die</strong> Räume und bringt über<br />

ein knapp 16 m l<strong>an</strong>ges Oberlicht<br />

sehr viel Licht ins Gebäudeinnere.<br />

Als multifunktionaler Raum lädt <strong>die</strong><br />

Halle zum Mittagessen ebenso ein<br />

wie zu Versammlungen und Ver<strong>an</strong>staltungen.<br />

Die innere Ellipse wurde<br />

leicht nach Norden verschoben,<br />

um den Gruppenräumen im Süden<br />

mehr Tiefe zu verleihen. Im Norden<br />

befinden sich <strong>die</strong> Nebenräume, z.B.<br />

Werkatelier, Mitarbeiterzimmer und<br />

Küche sowie der Haupteing<strong>an</strong>g.<br />

Die Dachneigung von 5,7° schafft<br />

eine Raumhöhe über der hohen Seite<br />

des Umg<strong>an</strong>gs zwischen 2,30 m und<br />

2,50 m, über der niedrigen Seite nur<br />

1,70 m bis 1,90 m. An der niedrigsten<br />

Stelle haben <strong>die</strong> Architekten ein<br />

4 m breites Fenster eingesetzt. So<br />

können <strong>die</strong> Kinder beobachten, wer<br />

eine Etage tiefer durch <strong>die</strong> Eing<strong>an</strong>gstür<br />

kommt. Eine frei tragende Brücke<br />

verbindet <strong>die</strong> beiden Seiten.<br />

Geniale Geometrie<br />

Schon bei den ersten Pl<strong>an</strong>ungen hatten<br />

sich <strong>die</strong> Architekten auf Holz als<br />

Baumaterial geeinigt. Die notwendige<br />

enge Rasterung für den Bau der<br />

Ellipse machen elementierte Brettsperrholztafeln<br />

möglich. Sie bestehen<br />

aus Schichten kreuzweise <strong>an</strong>geordneter<br />

Fichtenholzlagen, innen<br />

135 mm stark, außen 95 mm mit<br />

120 mm Dämmung. Für <strong>die</strong> Wände<br />

in der Halle wurden zum Teil gekrümmte<br />

Elemente gefertigt. Die <strong>an</strong>spruchsvolle<br />

Geometrie realisierten<br />

www.mikado-online.de 53


Architektur<br />

Pl<strong>an</strong>er und Holzbauer u. a. mit Massivholzdecken<br />

(Lignotrend) und mit<br />

einem Holz-Aluminium-Fassadensystem<br />

(esco).<br />

Astreine Ausführung<br />

Die 625 mm breiten Deckenelemente<br />

sind 293 mm hoch und bei <strong>die</strong>sem<br />

Projekt bis zu 15 m l<strong>an</strong>g. Der<br />

schwäbische Brettsperrholzhersteller<br />

zählt Bauteile mit raumakustischer<br />

Funktion, <strong>die</strong> gleichzeitig hohe<br />

Anforderungen <strong>an</strong> Feuerwiderst<strong>an</strong>d<br />

und Trittschallschutz erfüllen, zu<br />

seinem St<strong>an</strong>dardprogramm. Die Gebäudegeometrie<br />

erforderte geneigte<br />

Schräg- und Rundschnitte sowie<br />

eine spezielle stirnseitige Profilierung<br />

<strong>an</strong> den Elementen, <strong>die</strong> letztlich<br />

nur im computergesteuerten Abbund<br />

exakt realisiert werden konnten.<br />

Mit Schattenfugen und Ausblattungen<br />

wurden <strong>die</strong> Anschlüsse<br />

optisch <strong>an</strong>sprechend und zugleich<br />

schallschutztechnisch günstig gestaltet.<br />

Die Pl<strong>an</strong>ung der Haustechnik<br />

erfolgte frühzeitig und H<strong>an</strong>d in<br />

H<strong>an</strong>d mit den <strong>an</strong>deren Projektbeteiligten,<br />

sodass nahezu alle quer verlaufenden<br />

Kabelk<strong>an</strong>äle, Durchführungen<br />

und Öffnungen für Leuchten<br />

und Elektro<strong>an</strong>schlüsse bereits in den<br />

W<strong>an</strong>d- und Deckenelementen <strong>an</strong>gebracht<br />

werden konnten.<br />

54<br />

Die streifenförmigen Decken- und<br />

Dachelemente wurden quer zur Ellipse<br />

von innen nach außen verlegt.<br />

Die feine Akustikstruktur mit 4 mm<br />

Fuge und 12 mm Leiste in Weißt<strong>an</strong>ne<br />

verleiht der Decke eine ruhige,<br />

gleichmäßige Ausrichtung. Das<br />

Material ist astrein, was <strong>die</strong>sen Eindruck<br />

zusätzlich unterstützt. Eingesetzt<br />

wurden <strong>die</strong> neuen sog. „BV-<br />

Elementquerschnitte“. Eine neue<br />

Fertigungstechnik macht bauaufsichtlich<br />

zugelassene Elemente bis<br />

435 mm Höhe möglich.<br />

Auf <strong>die</strong> Elemente im Kinderhaus<br />

wirken nicht nur hohe Flächenlasten:<br />

Die Galerie, <strong>die</strong> über der zentralen<br />

Halle 2 m auskragt, ist hinsichtlich<br />

der Belastung als Flur einzustufen<br />

und erfährt u.a. zusätzliche Lasten<br />

aus der Brücke. Die Tragwerkspl<strong>an</strong>er<br />

blieben für <strong>die</strong> wenigen erforderlichen<br />

lokalen Verstärkungen ausschließlich<br />

beim Material Holz.<br />

Den Empfehlungen der neuen<br />

Holzbaunorm folgend, wurde für<br />

das mit 6,30 m am weitesten gesp<strong>an</strong>nte<br />

Deckenfeld ein Nachweis<br />

gegen Schwingen geführt. Auf der<br />

Nordseite wurde <strong>die</strong> Deckenebene<br />

bis zur Hälfte in <strong>die</strong> hohen Nebenräume<br />

eingezogen, um den Galerie-<br />

Kragarm auszugleichen. Die deckengleiche<br />

Ausführung, <strong>die</strong> fast überall<br />

mikado 1-2.2009<br />

▴ Die Farbgebung<br />

setzt auf<br />

warme Töne<br />

▾ Linoleum,<br />

Fliesen und Stahl<br />

passen<br />

stimmig zum Holz<br />

realisiert werden konnte, lässt <strong>die</strong><br />

R<strong>an</strong>dunterzüge im Tragwerk optisch<br />

verschwinden. An der Galerie<br />

schließt ein gebogener BS-Holzträger<br />

den Deckenr<strong>an</strong>d ab.<br />

Schicke Schale<br />

Eine vertikal montierte Lärchen-<br />

Stülpschalung mit Holz-Alu-Fenstern<br />

bekleidet <strong>die</strong> Nord-, West- und<br />

Ostseite. Die Pfosten-Riegel-Konstruktion<br />

der Südfassade öffnet sich<br />

auf g<strong>an</strong>zer Höhe zum Garten hin.<br />

Dafür wählten Burkle und Hahnem<strong>an</strong>n<br />

eine Holz-Aluminium-Fassadenlösung,<br />

<strong>die</strong> ebenfalls von einem<br />

schwäbischen Hersteller kommt (Fa.<br />

esco, Ditzingen). Das System zeichnet<br />

eine gesicherte Wasserführung<br />

aus, <strong>die</strong> speziell auf Holzkonstruktionen<br />

abgestimmt ist und eine Ansichtsbreite<br />

von nur 50 mm besitzt.<br />

Große, fest verglaste Felder und Terrassentüren<br />

strukturieren <strong>die</strong> Gebäudefassade<br />

ebenso wie kleine Kippfenster.<br />

Ursula Rothe-Klaiber / cm,<br />

Filderstadt ▪<br />

LIGNOTREND/STRAUSS


Obergeschoss<br />

Erdgeschoss<br />

Schnitt A-A<br />

Architektur J<strong>an</strong>uar – Februar 2009<br />

A<br />

A<br />

A<br />

A<br />

Steckbrief<br />

Bauprojekt:<br />

Kinderhaus Deizisau<br />

D-73779 Deizisau<br />

Baujahr: 2008<br />

Architekten:<br />

Burkle und Hahnem<strong>an</strong>n<br />

D-70180 Stuttgart<br />

www.burkle-hahnem<strong>an</strong>n.com<br />

Tragwerkspl<strong>an</strong>er:<br />

IP Weber Grauer Holl<br />

D-70597 Stuttgart<br />

www.ipwgh.de<br />

Holzbau:<br />

Holzbau Pfeiffer GmbH<br />

D-07368 Remptendorf<br />

www.holzbau-pfeiffer.com<br />

Deckenabbund:<br />

Holzbau Am<strong>an</strong>n GmbH<br />

D-79809 Weilheim-B<strong>an</strong>nholz<br />

www.holzbau-am<strong>an</strong>n.de<br />

Decken:<br />

Lignotrend-Brettsperrholzelemente<br />

Ligno Rippe Akustik alpha Z1<br />

(Weißt<strong>an</strong>ne astrein), 293 mm<br />

hoch<br />

Dach:<br />

Lignotrend-Brettsperrholzelemente<br />

Ligno Rippe Q3 Akustik alpha<br />

(Weißt<strong>an</strong>ne astrein),<br />

208 mm hoch<br />

Wände:<br />

Massivholzelemente;<br />

Holz-Alu-Fassade (Fa. esco)<br />

www.mikado-online.de 55<br />

ZEICHNUNGEN: BURKLE UND HAHNEMANN; IP WEBER, LIGNOTREND


Detail (Schnitt A-A)<br />

56<br />

Architektur J<strong>an</strong>uar – Februar 2009<br />

mikado 1-2.2009<br />

Dachaufbau (außen nach innen)<br />

Extensive Begrünung<br />

Substratmischung<br />

Filtervlies<br />

Drainschicht h = 25 mm<br />

Schutz- und Wasserspeichermatte<br />

Gummigr<strong>an</strong>ulatmatte<br />

Bituminöse Abdichtung, 2-lagig, G 200 S4, PV 200, bes<strong>an</strong>det 10 mm<br />

Stichsparren 12/12, e = nach Erfordernissen, dazwischen Wärmedämmung 120 mm, WLG 040<br />

Dampfsperre, V60S4+AL 0.1, 4 mm<br />

Holzfaserplatte d = 5 mm<br />

Deckenuntersicht Akustik-Rillung<br />

Befestigung der Deckenelemente Befestigung der Dachelemente auf den Wänden<br />

Massivholzw<strong>an</strong>d 135 mm (Leno)<br />

BMF-Winkel 70 mit Rippe<br />

e = 1,50 m, versetzt<br />

Stahlblech 550/50/5 mm<br />

S235JR<br />

6 Selbstbohrende Stahldübel<br />

SFS WS-T-5,0x93<br />

innen<br />

216<br />

Dachneigung 5,7°<br />

außen<br />

6<br />

Dachelement (Lignotrend) MDF-Platte 6 mm<br />

Akustikprofilierung<br />

Massivholzw<strong>an</strong>d 85 mm<br />

(Leno)<br />

37<br />

85


Messe<br />

BAU 2009<br />

Holz, so weit das Auge reicht<br />

Es ist wieder so weit: In der Woche vom 12. bis 17. J<strong>an</strong>uar 2009 findet in München<br />

<strong>die</strong> größte europäische Baufachmesse statt. Auf <strong>die</strong> Besucher warten 1800 Aussteller und<br />

ein umf<strong>an</strong>greiches Rahmenprogramm.<br />

Einen umfassenden Blick über aktuelle<br />

Trends und Entwicklungen<br />

im Baugewerbe liefert <strong>die</strong> BAU<br />

auch 2009. Das riesige Angebot ist<br />

nach Baustoffen, Produkten und Themen<br />

gegliedert. Der neue Untertitel<br />

„Architektur, Materialien, Systeme“<br />

zeigt das Anliegen der Ver<strong>an</strong>stalter,<br />

Pl<strong>an</strong>ung und technischer Umsetzung<br />

gleichermaßen zu zeigen.<br />

Über 200 000 Besucher werden sich<br />

<strong>an</strong> den sechs Messetagen in den 17<br />

Messehallen drängen. Die sind schon<br />

seit mehr als einem Jahr komplett<br />

▾ Das Top-Ereignis<br />

der Bau-<br />

br<strong>an</strong>che wird mit<br />

1800 Austellern<br />

und zahl-<br />

reichen Ver<strong>an</strong>staltungen<br />

200 000 Besucher<br />

<strong>an</strong>ziehen<br />

ausgebucht. 1800 Aussteller aus 40<br />

Ländern sind zwar weniger als bei<br />

der BAU 2007, aber das liegt dar<strong>an</strong>,<br />

dass <strong>die</strong>smal viele größere Flächen<br />

wollten.<br />

Der Holzbau spielt natürlich auch<br />

<strong>die</strong>ses Jahr eine wichtige Rolle. Messebesucher<br />

werden gleich in sechs<br />

Hallen fündig: Um konstruktiven<br />

Holzbau, um Innenausbau und um<br />

Holzwerkstoffe geht es in Halle B5.<br />

Dachbaustoffe und Dachfenster sind<br />

in Halle A3 zu sehen. Die Hallen B4,<br />

C3 und C4 zeigen Türen und Fenster.<br />

Und in der Halle B6 sind Fußbodenbeläge<br />

zu sehen.<br />

Wie auch schon in den letzten<br />

Jahren informieren der Holzabsatzfonds<br />

und <strong>die</strong> Deutsche Gesellschaft<br />

für Holzforschung (DGfH) über Möglichkeiten<br />

und Perspektiven des Baustoffs<br />

Holz – <strong>die</strong>smal in Halle C3.<br />

Sie zeigen dort unter <strong>an</strong>derem <strong>die</strong><br />

Ausstellung zum großen Forschungsprojekt<br />

„Holzbau der Zukunft“. Hoch<br />

aufragende Holzstapel <strong>die</strong>nen als unübersehbares<br />

Signal und atmosphärisch<br />

dichte Kulisse.<br />

Am Mittwoch, dem 14. J<strong>an</strong>uar, lädt<br />

der „Informations<strong>die</strong>nst Holz“ zu seiner<br />

kostenfreien Fachtagung „Baustoff<br />

Holz: nachhaltig 3 “ in das Internationale<br />

Congress Center München<br />

(ICM) ein. Die Ver<strong>an</strong>staltung geht der<br />

Frage auf den Grund, was nachhaltiges<br />

Bauen für den Pl<strong>an</strong>ungsalltag<br />

konkret bedeutet, welchen Kriterien<br />

und sich daraus entwickelnden Aufgaben<br />

sich Bauunternehmer, Pl<strong>an</strong>er<br />

und Bauherren heute stellen müssen<br />

und welches Potenzial der Baustoff<br />

Holz dafür bereitstellt. Fünf namhafte<br />

Experten referieren darüber und geben<br />

praktische Hilfestellungen.<br />

www.mikado-online.de 57<br />

MESSE MüNCHEN<br />

Messedaten<br />

Termin:<br />

Montag 12. J<strong>an</strong>uar bis<br />

Samstag 17. J<strong>an</strong>uar 2009<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag 9–18 Uhr<br />

Samstag 9–17 Uhr<br />

Ver<strong>an</strong>staltungsort:<br />

Neue Messe München<br />

D-81823 München<br />

Internetauftritt:<br />

www.bau-muenchen.com<br />

Eintrittspreise:<br />

Tageskarte: 28 Euro<br />

2-Tageskarte: 38 Euro<br />

Dauerkarte: 53 Euro<br />

Schüler, Studenten: 15 Euro<br />

Gruppenkarte: 18 Euro/Person<br />

Ermäßigung beim Online-Kauf!


Messe<br />

WEKA-H<strong>an</strong>dwerk in Halle A4, St<strong>an</strong>d 509<br />

Multimediale Fachinformationslösungen für Bauh<strong>an</strong>dwerker stellt WEKA<br />

MEDIA vor. Neben den klassischen Software- und Printprodukten liegt<br />

der Schwerpunkt auf den Softwarelösungen des neuen Internet-Portals<br />

„H<strong>an</strong>dwerk live“. An den beiden H<strong>an</strong>dwerker-Tagen ver<strong>an</strong>staltet WEKA<br />

MEDIA fünf praxisorientierte Seminare:<br />

Freitag, 16.01.2009, 9:30 – 12:30 Uhr<br />

Störungen im Bauablauf nach VOB<br />

Freitag, 16.01.2009, 12:30 – 15:30 Uhr<br />

Ausschreiben und Abrechnen von Bauleistungen nach der neuen VOB<br />

Freitag, 16.01.2009, 15:30 – 17:30 Uhr<br />

Einführung „H<strong>an</strong>dwerk live“ – Online vom Angebot zur Rechnung<br />

Samstag, 17.01.2009, 9:30 – 13:00 Uhr<br />

EFB-Preis-Formblätter – Richtiges Ausfüllen nach Vergabeh<strong>an</strong>dbuch<br />

Samstag, 17.01.2009, 13:00 – 16:30 Uhr<br />

EnEV kompakt<br />

Alle Vorträge finden statt im Konferenzraum A51, Halle A5, 1.OG.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung: www.weka.de/bau2009<br />

Bau 2009 in Kürze<br />

Halle C3: Sonderschau<br />

„Holzbau der<br />

Zukunft“ & mikado<br />

Halle C2: Forum „Zukunft<br />

des Bauens“<br />

Halle B0: Forum „Praxis<br />

Altbau“<br />

Halle B3: Ausstellung<br />

„Solarhorizonte“<br />

Halle A3: Dachbaustoffe,<br />

Dachfenster<br />

Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau<br />

58 mikado 1-2.2009<br />

Hallen B4, C3, C4: Türen,<br />

Fenster<br />

Halle A4: Sonderschau<br />

„Barrierefreies Bauen“,<br />

WEKA-H<strong>an</strong>dwerk & mikado<br />

Quer durch alle Ausstellungshallen<br />

und Ver<strong>an</strong>staltungssäle ziehen<br />

sich <strong>die</strong> drei Leitthemen <strong>die</strong>ser Messe.<br />

Das sind <strong>die</strong> Themen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> größten<br />

Wachstumspotenziale besitzen:<br />

„Energieeffizientes Bauen“, „Bauen<br />

im Best<strong>an</strong>d“ und „Barrierefreies Bauen“.<br />

Zu denen gibt es ein umf<strong>an</strong>greiches<br />

Rahmenprogramm.<br />

Bereits zum Messeauftakt am Montag,<br />

dem 12. J<strong>an</strong>uar, findet im großen<br />

Auditorium des ICM der große Kongress<br />

„Bauen für Zukunft“ statt, den<br />

Bundesbauminister Wolfg<strong>an</strong>g Tiefensee<br />

mit einem Vortrag eröffnet. Ihm<br />

folgen unter <strong>an</strong>derem <strong>die</strong> Symposien<br />

„Bauen – Energie – Klima“ am<br />

13. J<strong>an</strong>uar und „Energie und Nachhaltigkeit“<br />

am 14. J<strong>an</strong>uar – beide<br />

ebenfalls im ICM.<br />

Die energetische S<strong>an</strong>ierung ist natürlich<br />

auch ein Schwerpunktthema<br />

beim „Bauen im Best<strong>an</strong>d“. In Halle B0<br />

gibt es dazu das große Forum „Praxis<br />

Halle B5: Konstruktiver Holzbau,<br />

Innenausbau, Holzwerkstoff,<br />

Holzabsatzfonds<br />

& Informations<strong>die</strong>nst Holz<br />

Halle B6: Fußbodenbeläge


Messe<br />

Altbau“ mit Ausstellungen und über<br />

50 Vorträgen <strong>an</strong> allen sechs Messe-<br />

tagen. Das Bundesbauministerium<br />

präsentiert hier seine „Forschungsinitiative<br />

Zukunft Bau“ und am 12. J<strong>an</strong>uar<br />

werden <strong>die</strong> Gewinner des Wettbewerbs<br />

„Preis für Produktinnovation<br />

Praxis Altbau“ ausgezeichnet.<br />

In Halle A4 zeigt <strong>die</strong> Initiative<br />

„Leben ohne Barrieren“ eine große<br />

Sonderschau zum Thema „Barrierefreies<br />

Bauen“. Zu sehen sind vorbildliche<br />

Wohnraumlösungen und neue<br />

Produkte, <strong>die</strong> speziell für Menschen<br />

mit körperlichen Beeinträchtigungen<br />

entwickelt wurden. Außerdem<br />

werden kompetente Beratungen <strong>an</strong>geboten.<br />

Die letzten beiden Messetage stehen<br />

d<strong>an</strong>n schon traditionell g<strong>an</strong>z im<br />

Zeichen des H<strong>an</strong>dwerks. So bietet<br />

beispielsweise das Deutsche H<strong>an</strong>dwerksblatt<br />

<strong>an</strong> <strong>die</strong>sem Freitag und<br />

Samstag für verschiedene Br<strong>an</strong>chen<br />

spezielle und jeweils zwei Stunden<br />

dauernde Rundgänge zu ausgewählten<br />

Ausstellern <strong>an</strong>, auf denen Experten<br />

<strong>die</strong> Vorteile und Bedeutung neuer<br />

Produkte für <strong>die</strong> künftige berufliche<br />

Tätigkeit erläutern. WEKA MEDIA<br />

ver<strong>an</strong>staltet praxisorientierte Seminare<br />

zu wichtigen Themen.<br />

„Holzbau der Zukunft“ in Halle C3, St<strong>an</strong>d 500<br />

mikado ist selbstverständlich auch<br />

auf der BAU 2009 vertreten – <strong>an</strong> allen<br />

sechs Messetagen und gleich <strong>an</strong><br />

zwei verschiedenen Ständen: zum<br />

einen bei WEKA-H<strong>an</strong>dwerk in Halle<br />

A4 und zum <strong>an</strong>deren bei der Deutschen<br />

Gesellschaft für Holzforschung<br />

in Halle C3. gh ▪<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Holzforschung (DGfH) präsentiert das bisher<br />

größte deutsche Verbundforschungsprojekt: „Holzbau der Zukunft“.<br />

Es h<strong>an</strong>delt sich dabei um 20 Einzelprojekte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> TU München mit der<br />

Hochschule Rosenheim und dem Institut für Fenstertechnik Rosenheim (ift)<br />

durchführte. Bei allen Untersuchungen ging es jeweils darum,<br />

noch ungenutzte Potenziale des Baustoffs Holz auszuloten. Die Ergebnisse<br />

sind in einer Ausstellung im über 300 m 2 großen St<strong>an</strong>d zu sehen.<br />

THEATERHALLE KULTURHAUPTSTADT LINZ09<br />

Entwurf: Riepl & Riepl, Fotos: Michael Pafl i<br />

WIEHAG GmbH · A-4950 Altheim<br />

Linzer Str. 24 · Tel.: +43 (0)7723/465-0<br />

offi ce@wiehag.com · www.wiehag.com<br />

Besuchen Sie<br />

uns auf der bau München<br />

Halle B5, St<strong>an</strong>d 325<br />

SPREAD YOUR IDEAS<br />

Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau<br />

www.mikado-online.de 59


60<br />

Produkte<br />

Legetische<br />

ab 15.800 €<br />

www.r<strong>an</strong>dek-bautech.com<br />

Inserenten<br />

A<br />

Abbundzentrum, Dahlen 76<br />

Ahec, London U3<br />

Artichhouse 76<br />

Auwärter, Waldershof<br />

B<br />

76<br />

Bocad, Bochum 92<br />

Boll, Steinen 77<br />

Bruckamp, Lübecke 77<br />

Brüninghoff, Heiden 50<br />

Bundesfachschule, Kassel<br />

D<br />

77<br />

Dieckm<strong>an</strong>n, Melle 77<br />

Dietrich’s, Neubiberg 49<br />

DIGI, Filderstadt Gesamtbeilage<br />

Dölker, Horb<br />

E<br />

77<br />

Eipos, Dresden Gesamtbeilage<br />

Erlus, Neufahrn<br />

F<br />

U2<br />

Frick, Türkheim 67<br />

Fuchs, Lörrach<br />

H<br />

77<br />

Haas, Falkenberg U4<br />

Heco, Schramberg 90<br />

Hofatex, Slowakei 9<br />

HSB, Kaufbeuren<br />

I / J<br />

11<br />

Isocell, A-Neumarkt 7<br />

IVPU, Stuttgart<br />

K<br />

10<br />

KLH, A-Katsch 65<br />

Knapp, Aschheim<br />

L<br />

61<br />

Lignatur, CH-Waldstatt 75<br />

Limbach, Solingen<br />

M<br />

90<br />

Mohr, Trier 92<br />

Moll, Schwetzingen 66<br />

Moser, Salach 76<br />

Moser, Würselen<br />

N<br />

88<br />

Nelskamp, Schermbeck 35<br />

Norbord, Belgien 87<br />

Nußreiner, Kumhausen<br />

O<br />

76<br />

Ott, Ainring<br />

P<br />

64<br />

Pavatex, Leutkirch 23<br />

Poppensieker + Derix, Westerk. 63<br />

proholz, A-Innsbruck<br />

R<br />

77<br />

R<strong>an</strong>dek, SE-Falkenberg 60, 64, 90<br />

Rettenmeier, Wilburg Einhefter Gesamtauflage<br />

Roto, Bad Mergentheim<br />

S<br />

5<br />

St.-Gobain, Oberursel 37<br />

Schaffitzel, Schwäbisch-Hall 90<br />

SchwörerHaus, Hohenstein 65<br />

Sema, Wildpoldsried 19<br />

Seppele, A-Freistritz 42<br />

Strab, Hermsdorf 93<br />

Suttner, Haselbach<br />

T<br />

77<br />

Trurnit, Altena 62<br />

TTS-Tooltechnik, Wendlingen<br />

U<br />

89<br />

Unidek, Steinhagen<br />

V<br />

63<br />

Variontec, Neumarkt<br />

W<br />

64<br />

Weihele, Görisried 76<br />

Wiese, Meschede 76<br />

WEKA MEDIA, Kissing 27, 31<br />

Das neue Flachdach-Wohnfenster von Velux besitzt<br />

einem U-Wert von 1,4 W/(m²K). Eine waagerecht<br />

im Aufsetzkr<strong>an</strong>z integrierte Isolierglasscheibe<br />

sorgt für <strong>die</strong>se verbesserten Wärmedämmeigenschaften,<br />

Verbundsicherheitsglas erhöht <strong>die</strong> <strong>Sicher</strong>heit.<br />

Regengeräusche dämpfen sie deutlich ab.<br />

Der Einbau ist bei allen gängigen Flachdachkonstruktionen<br />

möglich. Zur Belüftung gibt es eine<br />

öffenbare Vari<strong>an</strong>te mit Elektromotor, Funk-Fernbe<strong>die</strong>nung<br />

und Regensensor.<br />

VELUX Deutschl<strong>an</strong>d GmbH ı D-22502 Hamburg<br />

Telefon 0 40/5 47 07-0 ı www.velux.com<br />

Neue druckfeste Dämmplatten in homogener Struktur bringt Homatherm<br />

in den H<strong>an</strong>del. Sie besitzen eine bessere Wärmeleitfähigkeit, weniger<br />

Gewicht und eine hohe Druckfestigkeit. Die neuen FD-Q11 protect<br />

sind um 30 Prozent leichter als ihre Vorgänger und eignen sich als Putzträgerplatten<br />

für <strong>die</strong> Fassadens<strong>an</strong>ierung. Ein umlaufendes Nut- und Federsystem<br />

bietet K<strong>an</strong>tenfestigkeit und einfache Verarbeitung. Die Formate<br />

sind speziell <strong>an</strong> den Holzrahmenbau <strong>an</strong>gepasst und machen eine<br />

direkte Montage auf Holzständern möglich.<br />

Homatherm GmbH<br />

D-06536 Berga<br />

Telefon 03 46 51/4 16 15<br />

www.homatherm.com<br />

Halle B5 St<strong>an</strong>d 500<br />

mikado 1-2.2009<br />

Flachdach-Wohnfenster<br />

Himmlische Perspektiven<br />

Halle A3 St<strong>an</strong>d 339<br />

Außendämmung<br />

Leicht und leicht putzbar<br />

▴ Zweischalig aufgebaut ist das neue Flachdach-<br />

Wohnfenster von Velux<br />

◂ Die neuen<br />

Dämmplatten von<br />

Homatherm<br />

sind bis zu einer<br />

Dicke von 240 mm<br />

lieferbar und<br />

besitzen<br />

umlaufende<br />

Nuten und Federn


Messgerät<br />

Produkte<br />

Sonnenkollektoren<br />

Die perfekte Tarnung<br />

In der Form eines Dachsteins bietet Nelskamp neuartige Solarthermie-Kollektoren<br />

aus eloxiertem Aluminium <strong>an</strong>. Damit sollen<br />

sie sich laut Hersteller harmonischer in <strong>die</strong> Optik eines Gebäudedachs<br />

einfügen. Er liefert Pf<strong>an</strong>nen und Kollektoren fertig montiert<br />

<strong>an</strong> <strong>die</strong> Baustelle, sodass <strong>die</strong> Verlegung kaum aufwendiger ist als<br />

bei normalen Dachziegeln. Wegen der matten Oberfläche ist der<br />

Anteil reflektierter Sonnenstrahlen minimal und deshalb erreichen<br />

<strong>die</strong> Absorber einen hohen Wirkungsgrad. Das System wird<br />

zunächst für das Modell „Finkenberger Pf<strong>an</strong>ne“ eingeführt.<br />

Dachziegelwerke Nelskamp GmbH<br />

D-46514 Schermbeck<br />

Telefon 0 28 53/91 30-0<br />

www.nelskamp.de<br />

Halle A3 St<strong>an</strong>d 111<br />

Laser strahlen waagerecht<br />

Zwei neue Rotationslaser für das H<strong>an</strong>dwerk brachte Dewalt auf<br />

dem Markt. Das Einstiegsgerät DW 074 K nivelliert sich bei<br />

horizontaler Positionierung automatisch, in der Vertikalen<br />

hilft eine Libelle bei der Ausrichtung des Lasers.<br />

Mit seiner bis zu 15 m sichtbaren Laserlinie ist er<br />

vor allem für <strong>die</strong> Positionierung von Objekten in<br />

der Waagerechten geeignet. Mit dem serienmäßig<br />

mitgelieferten Empfänger lässt sich der Arbeitsradius<br />

auf 100 m erweitern. Eine zweistufige<br />

Regulierung der Rotationsgeschwindigkeit ist<br />

möglich. Der DW 075 PK nivelliert sich bei horizontaler<br />

wie vertikaler Positionierung selbst. Sein spezielles Umlenkprisma<br />

ermöglicht außerdem präzise 90°-Lotmessungen. Die<br />

Nivelliergenauigkeit beträgt +/- 2 mm/m. Geschützte Laserköpfe,<br />

schlagfeste Gehäuse und gummierte H<strong>an</strong>dgriffe machen <strong>die</strong> Geräte<br />

für den Baustelleneinsatz geeignet.<br />

DEWALT Deutschl<strong>an</strong>d<br />

D-65502 Idstein<br />

Telefon 0 61 62/21-1<br />

www.dewalt.de<br />

Halle A5 St<strong>an</strong>d 524<br />

▴ Die Laser-<br />

linien der neuen<br />

Messgeräte<br />

von Dewalt sind<br />

bis 15 m Ent-<br />

fernung sichtbar<br />

I Unsichtbar<br />

I Selbstsp<strong>an</strong>nend<br />

I Zerlegbar<br />

Verbindungssysteme<br />

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BAU 2009<br />

München Halle B5/530


Dämmstoffnagel<br />

TYP II<br />

Dämmstoffschraube<br />

DS<br />

patentiert<br />

Dämmputzschraube<br />

DPS<br />

patentiert<br />

Dämmstoffbefestiger<br />

VT<br />

Dämmstoffschraube<br />

DK<br />

DGBM-Nr.<br />

203 20600.2<br />

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AUF BETON +<br />

MAUERWERK<br />

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FAX +49(0)23 52 / 59 05<br />

Friedr.Trurnit-GmbH@t-online.de<br />

http://www.Trurnit-Friedr.de<br />

mikado 1-2.2009<br />

Produkte<br />

Umschaltknarre<br />

Alu-Holz-Fenster<br />

Generation Z.<br />

▴ Ein Zebra, das g<strong>an</strong>z ohne Fell und Muster klarkommt:<br />

Umschaltknarre, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> DIN 3122 hinausgeht<br />

Mit der Marke „Zebra“ bietet Würth eine neue Generation von<br />

Umschaltknarren mit wahlweise 1/4“-, 3/8“- und 1/2“-Antrieb<br />

<strong>an</strong>. Der TÜV bescheinigt ihnen eine Haltbarkeit und Belastbarkeit,<br />

<strong>die</strong> weit über <strong>die</strong> Vorgaben der DIN 3122 hinausgeht.<br />

Anwendungskomfort bieten Details wie der Umschalter für<br />

<strong>die</strong> Arbeitsrichtung in Form einer Drehscheibe oder <strong>die</strong> Anfassung<br />

am Vierk<strong>an</strong>tteller. Zusammen mit einer verminderten<br />

Kugelklemmung wird das Abziehen der Stecknüsse auch<br />

ohne speziellen Auswerfer einfacher. Der kleine Knarrenkopf<br />

und <strong>die</strong> kompakte Bauweise erleichtern das Arbeiten in beengten<br />

Verhältnissen.<br />

Adolf Würth GmbH & Co. KG ı D-74650 Künzelsau<br />

Telefon 0 79 40/15-0 ı www.wuerth.de<br />

Tolle Ausblicke<br />

Ein speziell entwickeltes Profil macht es möglich,<br />

dass Aluminium-Holz-Fenster bereits in der St<strong>an</strong>dardausführung<br />

U-Werte deutlich unter 1,0 W/(m²K)<br />

erreichen. Das AHF 115 Passiv Classic und das AHF<br />

115 Passiv Contur liegen mit U-Werten von U = 0,79<br />

W/(m²K) sogar unter dem für Passivhäuser vorgeschriebenen<br />

Grenzwert von U= 0,8 W/(m²K). Das gelingt<br />

g<strong>an</strong>z ohne Verwendung von PU-Schaum oder<br />

sonstigen Fremdmaterialien. In <strong>die</strong> Fensterrahmen<br />

integrierte Luftkammern verbessern <strong>die</strong> Dämmeigenschaften<br />

des Holzes, ohne <strong>die</strong> Tragfähigkeit zu<br />

beeinträchtigen. Eine Dreifach-Verglasung und drei<br />

Dichtungsebenen sorgen für guten Wärme- und auch<br />

Schallschutz.<br />

Kneer GmbH Fenster und Türen ı D-72589 Westerheim<br />

Telefon 0 73 33/83-0 ı www.kneer-suedfenster.de<br />

Halle A5 St<strong>an</strong>d 411<br />

Halle B4 St<strong>an</strong>d 309


CAD/CAM-Software<br />

Produkte<br />

Deckenplatte<br />

Laut war gestern<br />

Mit der „Lignatur silence“ hat der schweizerische<br />

Hersteller eine Schallschutzdecke mit Br<strong>an</strong>dwiderst<strong>an</strong>d<br />

REI60 für den mehrgeschossigen Holzbau entwickelt.<br />

Das im Holzbau bek<strong>an</strong>nte dumpfe Dröhnen<br />

und Poltern gehört damit der Verg<strong>an</strong>genheit <strong>an</strong>. Anwendung<br />

f<strong>an</strong>d dabei ein Lösungs<strong>an</strong>satz zur Reduktion<br />

von Schwingungen bei Brücken: Federn – sog.<br />

„Schwingungstilger“ – bremsen <strong>die</strong> Schallschwingungen<br />

im Tieftonbereich und minimieren <strong>die</strong> Übertragung<br />

von Gehgeräuschen.<br />

Lignatur AG ı CH-9104 Waldstatt<br />

Telefon +41/71/3 53 04 10 ı www.lignatur.ch<br />

Halle B5 St<strong>an</strong>d 321<br />

Scharfe Details fürs Auge<br />

◂ Fotos und frei<br />

skalierbare Bilder<br />

können jetzt<br />

eingefügt werden<br />

Mit der Version 21 liefert bocad eine neue Fassung seiner CAD/<br />

CAM-Anwendung bocad-3D aus. Kernpunkte <strong>die</strong>ser Version sind<br />

unter <strong>an</strong>derem <strong>die</strong> Präsentation des Bauwerks und <strong>die</strong> Aufwertung<br />

der Zeichnungen. Potenzielle Auftraggeber können sich jetzt schon<br />

früh ein detailliertes Bild von ihrem Projekt machen. Übersichtliche<br />

Darstellungen und räumliche Informationen unterstützen deshalb<br />

den Auftragnehmer beim Verkauf seiner Leistungen. Während der<br />

Konstruktionsphase helfen <strong>die</strong> Bilder zur Erläuterung und Abstimmung<br />

von Details. In bocad-3D wird dazu <strong>die</strong> Konstruktion über<br />

den integrierten openGL-Viewer visualisiert. Neu sind das Einfügen<br />

von frei skalierbaren Bildern und Fotos auf den Zeichnungen,<br />

<strong>die</strong> naturgetreue Illustration der Schraubenkörper und <strong>die</strong> Anpassung<br />

für Schraffuren.<br />

bocad Holz GmbH<br />

D-44793 Bochum<br />

Telefon 02 34/96 50 60-0<br />

Halle C3 St<strong>an</strong>d 340<br />

www.bocad.net<br />

EPS von UNIDEK<br />

Alles aus einer H<strong>an</strong>d!<br />

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Für jeden das richtige System:<br />

UNIDEK - Dachbodendämmelemente<br />

AnwendungsbeispielNEU! UNI-DB..OSB<br />

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Carl-Benz-Straße ● D-33803 Steinhagen<br />

Fon +49/(0) 52 04 /1000-0 ● Fax +49/(0) 52 04 /1000-40<br />

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UNIDEK DB-OSB, das Element mit<br />

der schönen Holzoptik einer OSB-<br />

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doppelter Nut/Feder im EPS<br />

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UNIDEK DB-SP mit 19 mm Sp<strong>an</strong>platte,<br />

das Element für <strong>die</strong> einfache<br />

Dachbodendämmung<br />

NEU! UNI-DB..MSP<br />

auf Wunsch auch mit<br />

doppelter Nut/Feder im EPS<br />

UNI-DB..MSP<br />

UNIDEK DB-MSP mit 19 mm Sp<strong>an</strong>platte,<br />

melaminharzbeschichtet<br />

(z.B. für Trockenböden)


64<br />

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Tel.: +49 82 33.23-71 35<br />

Fax: +49 82 33.23-71 11<br />

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Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />

Denkmalgeschützte Gebäude werden oft innen gedämmt. Wenn <strong>die</strong> alten Wände<br />

uneben sind, entstehen bei herkömmlichen Dämmplatten Hohlräume, in denen<br />

sich Kondensat bildet. Renocell bietet jetzt eine neue Lösung: Ein tragfähiges<br />

Dämmsystem aus Zellulosefasern wird aufgesprüht und passt sich so jeder<br />

Unebenheit nahtlos <strong>an</strong>. Das vermeidet Hohlräume und wahrt den Charme der<br />

alten Oberflächen. Die Kapillaraktivität gibt eventuell <strong>an</strong>fallendes Tauwasser<br />

schnell wieder <strong>an</strong> den Innenraum ab.<br />

ISOCELL Vertriebs Ges.m.b.H.<br />

A-5202 Neumarkt am Wallersee<br />

Telefon +43/62 16/41 08<br />

Halle A5 St<strong>an</strong>d 111<br />

www.isocell.at<br />

mikado 1-2.2009<br />

Innendämmung<br />

Gesprüht, nicht gedübelt<br />

Dachziegel<br />

Harmonie für zehn Farben<br />

Der Kleinformatziegel „Harmonie neu“ ist <strong>die</strong> technische<br />

Weiterentwicklung eines Klassikers und laut Hersteller<br />

der flexibelste seiner Art. Das Decklängenspiel wurde<br />

fast verdoppelt und beträgt nun 25 mm, und in der<br />

Breite besitzt er einen Verschiebebereich von 6 mm. Seine<br />

überdeckende Kopfverfalzung verhindert Schmutzablagerungen<br />

und bietet ein optimales Deckbild auch bei<br />

maximalem Verschiebespiel. Erhältlich ist der Dachziegel<br />

in zehn verschiedenen Farbtönen.<br />

CREATON AG<br />

D-86637 Wertingen<br />

Telefon 0 82 72/86-0<br />

www.creaton.de<br />

Halle A1 St<strong>an</strong>d 402<br />

◂ Hohlräume<br />

werden<br />

unmöglich, wenn<br />

m<strong>an</strong> <strong>die</strong><br />

Wärmedämmung<br />

auf den<br />

Untergrund spüht


Produkte<br />

▴ Die neuen Schwingfenster von Fakro sind vor allem<br />

interess<strong>an</strong>t für Dachwohnungen, <strong>die</strong> besonders hell sein sollen<br />

Dachfenster<br />

Mit Schwung nach oben<br />

Als „Neuheit auf dem Fenstermarkt“ kündigt <strong>die</strong> Fa. Fakro<br />

ihre Holz-Schwingfenster mit höhenversetzter Schwingachse<br />

<strong>an</strong>. Die patentierte Achskonstruktion ist um bis zu 20 cm<br />

nach oben versetzt und bietet im unteren Zweidrittel des<br />

Fensters <strong>die</strong> Funktionalität eines Klappfensters, im oberen<br />

Drittel <strong>die</strong> Funktionen eines Schwingfensters. Durch <strong>die</strong><br />

nach oben versetzte Schwingachse können bei geöffnetem<br />

Fenster selbst große Menschen bis <strong>an</strong> <strong>die</strong> Fensterbrüstung<br />

her<strong>an</strong>treten. Und das Reinigen ist kein Problem mehr.<br />

Erhältlich ist es in Breiten von 78 cm oder 94 cm und in<br />

Höhen von 140 cm, 160 cm, 180 cm und 200 cm.<br />

FAKRO Dachfenster GmbH<br />

D-30175 H<strong>an</strong>nover<br />

Telefon 05 11/8 79 37 75<br />

www.fakro.de<br />

Halle A3 St<strong>an</strong>d 135<br />

Klebebänder<br />

Auch am Sockel alles dicht<br />

Zugluft im Hausinneren vermeiden Hochleistungs-Klebebänder<br />

von Siga. Das Schwinden von Holz und das daraus resultierende<br />

Entstehen von Fugen am Boden- und Decken<strong>an</strong>schluss der Wände<br />

wird laut Hersteller durch <strong>die</strong> Klebkraft der Bänder kompensiert.<br />

Die Gebäudehülle bleibt luftdicht. Möglich ist <strong>die</strong> Anwendung<br />

auch auf Perimeter-Dämmungen, Bitumenbahnen und <strong>an</strong>deren<br />

schwierigen Oberflächen. Im Innenbereich kommen Riss<strong>an</strong> 100<br />

und 150 zum Einsatz, im Außenbereich Wigluv 100 und 150 sowie<br />

Pimer Docksin.<br />

SIGA Services AG<br />

CH-6017 Ruswil<br />

Telefon +41/41/4 96 62 38<br />

Halle A1 St<strong>an</strong>d 236<br />

www.siga.ch<br />

BauInfoCenter Lüftungstechnik seit 1983<br />

Gesunde Luft!<br />

Gesund wohnen, unbeschwert<br />

leben und Energie sparen mit moderner<br />

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Ob Neubau oder Renovierung: moderne Gebäude brauchen eine kontrollierte<br />

Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Für gesundes und komfortables<br />

Wohnen. BIC bietet H<strong>an</strong>dwerkern, Pl<strong>an</strong>ern und Architekten<br />

einen Komplett-Service in Anlagentechnik, Pl<strong>an</strong>ung und Betreuung.<br />

Ihr Vorteil: eigene Entwicklung und Produktion in Deutschl<strong>an</strong>d.<br />

BauInfoCenter, H<strong>an</strong>s-Schwörer-Straße 8, 72531 Hohenstein,<br />

Tel. 07387/16 381, Fax 16 385, www.bauinfocenter.de<br />

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Einfamilienhäuser<br />

Mehrfamilien- und<br />

Reihenhäuser<br />

Mehrgeschossige<br />

Bauten<br />

Seniorenhäuser<br />

Bürogebäude<br />

Hallenbau<br />

Kommunalbau…<br />

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Z-9.1-482<br />

AT - 3/06-477<br />

PCC AT.C�42.H00041<br />

PCC AT.C�42.H00264<br />

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BAU 2009 München<br />

12. – 17. J<strong>an</strong>uar 2009<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

ABAHOLZ v<strong>an</strong> Kempen GmbH<br />

D - 86477 Adelsried • Streitheimer Strasse 22<br />

Tel +49 (8294) 802 407 • Fax +49 (8294) 802 408<br />

vkempen@t-online.de • www.aba-holz.de


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S<strong>an</strong>ierung von Dachkonstruktionen“<br />

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12.-17. J<strong>an</strong>uar 2009<br />

Halle A5, St<strong>an</strong>d 101<br />

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68723 Schwetzingen<br />

Fon: +49 (0) 62 02 - 27 82.0<br />

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eMail: info@proclima.de<br />

▴ Beim 2300 m hoch gelegenen Bergrestaur<strong>an</strong>t Sunnaalm in<br />

Rifflsee/Tirol kam <strong>die</strong> Dämmplatte von Steibacher zum Einsatz<br />

mikado 1-2.2009<br />

Dampfsperre<br />

Verlegt sich fast von selbst<br />

▴ Die selbstklebende<br />

Dampfsperr-Bitumenbahn<br />

kommt ohne das übliche<br />

Abkleben der Nähte aus<br />

Umkehrdach-Dämmung<br />

Mit Vierzig rauf aufs Dach<br />

Für <strong>die</strong> Wärmedämmung von Umkehrdächern<br />

ist <strong>die</strong> Dämmplatte steinodur<br />

UKD jetzt mit einer Stärke von bis zu<br />

40 cm erhältlich. Sie erfüllt alle normativen<br />

Anforderungen. Das Material ist<br />

auch in <strong>die</strong>ser Stärke bis 85 °C formstabil<br />

und erzeugt auch bei extremen Temperaturschw<strong>an</strong>kungen<br />

keine Wärmebrücken.<br />

Es besteht aus dem Rohstoff Lambdapor<br />

und erreicht eine Wärmeleitfähigkeit von<br />

0,031 W/(mK) – übertrifft also Styropor<br />

um rund 25 Prozent.<br />

Steinbacher Dämmstoff GmbH<br />

A-6383 Erpfendorf/Tirol<br />

Telefon +43/53 52/7 00-0<br />

www.steinbacher.at<br />

Halle A5 St<strong>an</strong>d 1<br />

Bei der kaltselbstklebenden Dampfsperr-<br />

Bitumenbahn BauderTEC DBR entfällt<br />

das sonst übliche Abkleben der Nähte<br />

und Flattern. Die Anforderungen der<br />

DIN 18234 – unter <strong>an</strong>derem ein Heizwert<br />

von höchstens 10 500 kJ/m2 –<br />

erfüllt das Produkt. Durch <strong>die</strong> werkstoffübergreifende<br />

Konzeption des Herstellers<br />

sind <strong>die</strong> Eigenschaften des Produkts zu allen<br />

<strong>an</strong>deren Komponenten des Dachaufbaus<br />

abgestimmt. Das ist wichtig, denn ein<br />

wesentlicher Grund für <strong>die</strong> Einführung der<br />

DIN 18234 war <strong>die</strong> Erkenntnis, dass bei<br />

Verwendung von unterschiedlichen Materialien<br />

<strong>die</strong> Betrachtung des Br<strong>an</strong>dverhaltens<br />

einzelner Baustoffe oder Bauteile<br />

nach DIN 4102 allein nicht ausreicht. Für<br />

<strong>die</strong> Risikobewertung wurden Systemprüfungen des gesamten<br />

Dachaufbaus unter realen Br<strong>an</strong>dbedingungen<br />

durchgeführt und <strong>die</strong> Wechselwirkungen der verwendeten<br />

Baustoffe untersucht und nachgewiesen.<br />

Paul Bauder GmbH & Co. KG<br />

D-70499 Stuttgart<br />

Telefon 07 11/88 07-2 89<br />

www.bauder.de<br />

Halle A3 St<strong>an</strong>d 520


Produkte<br />

Aufdach-Dämmung<br />

Mach dich schl<strong>an</strong>k<br />

▴ Starke Dämmung auf Passivhaus-Niveau bei nur 5 cm Dicke<br />

Qasaroof ist ein neues Produkt, das den Passivhausst<strong>an</strong>dard mit<br />

Dämmstärken von lediglich 5 cm erreicht – statt der üblichen<br />

30 cm. Damit lassen sich Dächer im Alt- und Neubau ohne optische<br />

Abstriche auf Passivhausniveau trimmen. Möglich wurde<br />

das durch Weiterentwicklung der Vakuum-Isolations-P<strong>an</strong>eele<br />

(VIP) mit einer Wärmeleitfähigkeit von nur 0,008 W/(mK). So<br />

können Dachstuhlkonstruktionen innen sichtbar bleiben, Gauben<br />

ohne verkleinerte Fenster und Traufe und Ortg<strong>an</strong>g ohne<br />

plumpe K<strong>an</strong>ten realisiert werden. Da <strong>die</strong> Dämmebene oberhalb<br />

der Sparren durchläuft, gibt es auch keine Schwachstellen. Die<br />

Klemmwirkung der Konterlatten hält <strong>die</strong> Elemente fest. An den<br />

Verschraubungsstellen der Konterlatten werden statt VIP-Dämmung<br />

8 cm breite PUR-Ausgleichselemente eingesetzt.<br />

VARIOTEC GmbH & Co. KG ı D-92318 Neumarkt i.d. Opf.<br />

Telefon 0 91 81/69 46-0 ı www.variotec.de<br />

Halle B4 St<strong>an</strong>d 101<br />

Schornstein<br />

Gerne auch passiv<br />

Neue Komponenten machen den Schornstein „Absolut“<br />

passivhaustauglich. Ein System von Spezialfolien<br />

und Dichtungen erzeugen eine 100-prozentige<br />

Luftdichtheit. Ein Thermotrennstein stoppt<br />

<strong>die</strong> Wärmeleitung in den M<strong>an</strong>telsteinen. Das keramische<br />

Innenrohr ist nicht nur für alle herkömmlichen<br />

Brennstoffe geeignet, sondern auch für solche<br />

auf Basis von Bioöl. Ein Thermoluftzug sorgt<br />

für <strong>die</strong> separate Zufuhr von Verbrennungsluft bei<br />

luftdichter Gebäudehülle.<br />

Schiedel GmbH & Co. KG<br />

D-80995 München<br />

Telefon 0 89/3 54 09-0<br />

www.schiedel.de<br />

Halle A3 St<strong>an</strong>d 319<br />

www.mikado-online.de 67


Produkt & Praxis<br />

Tauchsäge<br />

Exakte Linien mit glatten Schnittk<strong>an</strong>ten<br />

Zum Bearbeiten großer Platten im Fassadenbau, Holzständerbau und Innenausbau<br />

sind Tauchsägen ideal. Viele Zimmerer nutzen sie statt herkömmlicher Kreissägen. Der<br />

Holzbauunternehmer Karl Ringwald testet <strong>die</strong> neue Mafell MT 55 cc.<br />

Die Liste seiner auf dem Briefbogen<br />

aufgeführten Leistungen ist<br />

recht l<strong>an</strong>g: von Schlüsselfertigbau bis<br />

Energieberatung. Karl Ringwald, ausgestattet<br />

mit einer Ausbildung im familieneigenen<br />

Zimmereibetrieb und<br />

einem Architekturstudium, gründete<br />

1988 sein eigenes Unternehmen: <strong>die</strong><br />

Ringwald GmbH mit dem Markennamen<br />

„Ökoline – Pl<strong>an</strong>en – Bauen<br />

– Wohnen“.<br />

Aus einst sehr bescheidenen Verhältnissen<br />

hat er es zusammen mit<br />

seinem Bruder Reinhold zu einer Erfolgsstory<br />

mit inzwischen 20 Mitarbeitern<br />

aufgebaut: 13 in der Zimmerei<br />

und sieben im Architektur- und<br />

Pl<strong>an</strong>ungsbüro. Das mark<strong>an</strong>te Bürogebäude<br />

war jahrel<strong>an</strong>g Gesprächsthema<br />

im badischen 3500-Einwohner-<br />

68 mikado 1-2.2009<br />

Dorf Biberach. Einem Fachwerkhaus<br />

aus dem Jahr 1907 stellte Karl Ringwald<br />

einen Glaskubus zur Seite – gewagt.<br />

Gewagt hat er auch den Schritt<br />

weg vom üblichen Zimmereibetrieb,<br />

wie es in dem schönen L<strong>an</strong>dstrich<br />

zwischen Offenburg und Lahr viele<br />

gibt, hin zum Komplett<strong>an</strong>bieter. Der<br />

Holzbau ist aber natürlich nach wie<br />

vor <strong>die</strong> Wurzel und Basis aller seiner<br />

Aktivitäten.<br />

Seit nunmehr 15 Jahren bauen <strong>die</strong><br />

Ringwalds ökologische Holzhäuser<br />

in Niedrigenergie- und Passivhausst<strong>an</strong>dard.<br />

Das Tätigkeitsfeld hat sich<br />

aber immer mehr ausgeweitet: von<br />

der aufwendigen Altbaus<strong>an</strong>ierung bis<br />

zum Industrie- und Gewerbebau, der<br />

moment<strong>an</strong> etwa zwei Drittel des Umsatzes<br />

ausmacht.<br />

▴ Das Sägeblatt<br />

besitzt<br />

einem Neigungswinkel<br />

von -1° bis +48°<br />

„Die haben wir alle gebaut“, sagt<br />

Reinhold Ringwald und deutet mit einer<br />

H<strong>an</strong>dbewegung auf ein Gewerbegebiet<br />

unweit der eigenen Zimmerei.<br />

Zwischen Freiburg, Karlsruhe und<br />

Stuttgart pl<strong>an</strong>en und bauen sie als<br />

Generalunternehmer schlüsselfertige<br />

Gewerbe- und Industriegebäude.<br />

„Wir f<strong>an</strong>gen da <strong>an</strong>, wo <strong>an</strong>dere aufhören“,<br />

beschreibt Ringwald sein Erfolgsrezept<br />

und erzählt von einem<br />

Hotel, in das drei Monate nach Beginn<br />

der Arbeiten für eine zweigeschossige<br />

Aufstockung schon wieder<br />

Gäste einchecken konnten. Sein<br />

Ehrgeiz gilt aber nicht nur dem Umf<strong>an</strong>g<br />

der Leistungen, sondern auch<br />

der Präzision bei der Ausführung.<br />

Die beginnt beim Werkzeug.<br />

Vorritzfunktion liefert glatte<br />

Schnittk<strong>an</strong>te<br />

Beim Sägen ist für seinen Qualitäts<strong>an</strong>spruch<br />

eine Vorritzfunktion wichtig,<br />

denn <strong>die</strong> ermöglicht einen ausrissfreien<br />

Schnitt. Die findet und nutzt<br />

er bei der neuen Tauchsäge MT 55 cc<br />

von Mafell. „Viele Kunden schauen<br />

bei der Abnahme genau hin und deshalb<br />

ist wichtig, dass wir bei sichtbaren<br />

Schnitten unsere Qualität beweisen“,<br />

betont Ringwald und streicht<br />

prüfend über <strong>die</strong> glatte Schnittk<strong>an</strong>te.<br />

Eine Nachbearbeitung ist nicht<br />

notwendig.<br />

Gehäuse machen<br />

Sägeblattwechsel schnell<br />

Für einen ausrissfreien Schnitt ist<br />

aber auch <strong>die</strong> richtige Wahl des Sägeblatts<br />

wichtig. Ringwald übergibt<br />

seinem Mitarbeiter Klaus Mellert <strong>die</strong>


Produkt & Praxis<br />

neue Maschine, damit er einen Tisch<br />

aus massiver Eiche in Form bringen<br />

k<strong>an</strong>n. Mit einem Knopfdruck klappt<br />

er den Deckel am geschlossenen Sägeblattgehäuse<br />

einfach seitlich auf<br />

und wechselt mit wenigen H<strong>an</strong>dgriffen<br />

das Sägeblatt aus. Dieser Vorg<strong>an</strong>g<br />

ist bei <strong>die</strong>sem neuen Modell<br />

etwa fünfmal schneller als bei den<br />

<strong>an</strong>deren auf dem Markt <strong>an</strong>gebotenen<br />

Tauchsägen möglich.<br />

Führungsschienen ermöglichen<br />

präzise Schnittlinie<br />

Mellert setzt <strong>die</strong> Tauchsäge auf <strong>die</strong><br />

Führungsschiene, klappt den Hebel<br />

für das Vorritzen um und führt sie<br />

längs der Schiene. Hebel umklappen,<br />

<strong>an</strong>setzen – und mit voller Schnitt-<br />

tiefe sägt er <strong>die</strong> 42 mm starke Eichenholzplatte<br />

ab. Ruhig, ohne Drücken<br />

und Flattern des Sägeblattes.<br />

„Die Maschine ist h<strong>an</strong>dlich, bringt<br />

aber trotzdem richtig Leistung“, ist<br />

Mellert beeindruckt. Und wenn er<br />

einmal nicht <strong>die</strong> Führungsschiene<br />

von Mafell zur H<strong>an</strong>d haben sollte,<br />

k<strong>an</strong>n er auch eine seine <strong>an</strong>deren<br />

benutzen. Eine zweite Nut in der<br />

Grundplatte aus Magnesium-Druck-<br />

guss nimmt auch Schienensysteme<br />

<strong>an</strong>derer Hersteller auf.<br />

Mitmachen und Gewinnen<br />

Neuer Motor liefert deutlich<br />

höhere Drehzahl<br />

Herzstück der Tauchsäge ist der<br />

CUprex Compact-Motor. Dieser sowohl<br />

im Leerlauf und als auch unter<br />

Volllast laufruhige Motor überzeugt<br />

gegenüber vergleichbaren<br />

Produkten mit spürbar mehr Leistung<br />

und einer maximalen Drehzahl<br />

von 6250 U/min. Das Konstruktionsprinzip<br />

des Motors gar<strong>an</strong>tiert selbst<br />

bei Maximaldrehzahl ein konst<strong>an</strong>t<br />

hohes Drehmomentniveau. Damit ist<br />

ein ermüdungsfreies, schnelles und<br />

vor allem präzises Sägen von Holz-<br />

und Verbundwerkstoffen bis 57 mm<br />

Schnitttiefe möglich.<br />

Zusammen mit Mafell verlost mikado eine<br />

Tauchsäge MT 55 cc im Wert von 499 Euro.<br />

Um Um am am Gewinnspiel teilzunehmen, müssen<br />

Sie einfach folgende Frage Frage richtig richtig be<strong>an</strong>tworten:<br />

Wie tief k<strong>an</strong>n <strong>die</strong> <strong>die</strong> Mafell MT MT 55 cc bei bei 90° maximal maximal schneiden?<br />

a) 53 mm b) 55 mm c) 57 mm<br />

Gehen Sie dazu auf unsere Homepage www.mikado-online.de, klicken<br />

Sie dort <strong>die</strong> richtige Lösung <strong>an</strong> und tragen Sie Ihren Namen, Ihre Adresse<br />

und Ihre Telefonnummer für <strong>die</strong> Gewinnbenachrichtigung ein – fertig.<br />

Einsendeschluss ist Samstag der 24. J<strong>an</strong>uar 2009. mikado und Mafell<br />

wünschen Ihnen viel Glück!<br />

An dem Gewinnspiel können nur Personen teilnehmen, <strong>die</strong> mindestens 18 Jahre alt sind. Gesetzliche Vertreter<br />

und Mitarbeiter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG und der Mafell AG sowie deren Angehörige sind von der<br />

Teilnahme <strong>an</strong> <strong>die</strong>sem Gewinnspiel ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer k<strong>an</strong>n nur einmal am Gewinnspiel teil-<br />

nehmen. Unter allen richtigen Antworten entscheidet das Los. Der Gewinner wird im Anschluss <strong>an</strong> <strong>die</strong> Verlosung<br />

von mikado schriftlich benachrichtigt und erhält seinen Gewinn von der Mafell AG. Eine Barauszahlung<br />

des Preises ist ausgeschlossen. Der Gewinner erklärt sich bereits jetzt damit einverst<strong>an</strong>den, dass er als solcher<br />

veröffentlicht wird. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

▴ Mit HPL-<br />

Platten bekleidet<br />

Reinhold<br />

Ringwald seine<br />

Fassaden<br />

häufig. Für deren<br />

Bearbeitung<br />

ist <strong>die</strong><br />

Tauchsäge ideal<br />

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MAFELL AG<br />

Skala zeigt Schnitttiefe g<strong>an</strong>z<br />

genau <strong>an</strong><br />

Neben der exakten Schnittführung<br />

mit Hilfe von Führungsschienen ermöglichen<br />

ein nachgeführter Risszeiger<br />

und ein durchsichtiger Schieber<br />

exakte Schnitte beim Freih<strong>an</strong>dsägen.<br />

Die korrekte Schnitttiefe wird <strong>an</strong> der<br />

Skala automatisch <strong>an</strong>gezeigt, unabhängig<br />

davon, ob mit oder ohne<br />

Schiene gearbeitet wird.<br />

Die m<strong>an</strong>uelle Feinjustierung erlaubt<br />

zudem eine zusätzliche Einstellung<br />

der Schnitttiefe im Zehntelbereich.<br />

„Das ist praktisch“, schätzt Ringwald<br />

<strong>die</strong>se Präzision. „Damit k<strong>an</strong>n ich OSB-<br />

Platten direkt auf dem Stapel bearbeiten,<br />

ohne <strong>die</strong> Platten, <strong>die</strong> darunter liegen,<br />

zu beschädigen.“ ▪<br />

Produkt in Kürze<br />

Produktname:<br />

Tauchsäge MT 55 cc<br />

Aufnahmeleistung: 1400 W<br />

Abgabeleistung: 800 W<br />

Drehzahl: 3600-6250 U/min<br />

Max Schnitttiefe:<br />

Bei 90°: bis 57,0 mm<br />

Bei 45°: bis 40,5 mm<br />

Gehrungseinstellung:<br />

–1° bis 48°<br />

Staubsauger<strong>an</strong>schluss:<br />

Ø 35 mm<br />

Lautstärke:<br />

Schalldruck LPA: 92 dB<br />

Schallleistung LWA: 103 dB<br />

Vibrationen:<br />

< 2,5 (nach EN 50 144)<br />

Gewicht: 4,7 kg<br />

Lieferumf<strong>an</strong>g:<br />

▸ Tauchsäge<br />

▸ Kunststoffkoffer<br />

▸ 2 Sägeblätter<br />

▸ Führungsschiene<br />

▸ Parallel<strong>an</strong>schlag<br />

Gar<strong>an</strong>tie: 5 Jahre<br />

Preis:<br />

499 Euro (zzgl. MwSt.)<br />

Vertrieb:<br />

Mafell AG<br />

D-78727 Oberndorf/Neckar<br />

Telefon 0 74 23/8 12-0<br />

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71


Fortbildung<br />

14. Internationales Holzbauforum (IHF)<br />

Holzbaugipfel in den Alpen<br />

Einen neuen Besucherrekord gab es auch <strong>die</strong>ses Jahr wieder.<br />

Vom 3. bis 5. Dezember 2008 blickten 1200 Teilnehmer im rappelvollen Garmischer<br />

Kongresszentrum in eine erfolgversprechende Zukunft.<br />

Gebäude in Holzbauweise reduzieren<br />

den CO -Gehalt der At-<br />

2<br />

mosphäre, Gebäude aus <strong>an</strong>deren<br />

Materialien steigern ihn. Im Holz ist<br />

genau <strong>die</strong> C-Menge gespeichert, <strong>die</strong><br />

es vorher der Atmosphäre entzog,<br />

und genau <strong>die</strong>se Menge würde wieder<br />

als CO freigesetzt, wenn m<strong>an</strong> das<br />

2<br />

Holz nicht nutzt, sondern verbrennt<br />

oder verrotten lässt.<br />

Auf <strong>die</strong>se einfache Tatsache wies<br />

Prof. Gerd Wegener in seinem „Gastreferat“<br />

hin. Darin sp<strong>an</strong>nte er einen<br />

großen Bogen von der Forstwirtschaft<br />

zum Holzbau und betonte <strong>die</strong> große<br />

Bedeutung der Kultur: Nur das, was<br />

der Mensch schätzt und liebt, wird<br />

er schützen, bewahren und weiterentwickeln.<br />

Das Gestalten von Bauwerken<br />

und Lebensräumen war dabei<br />

72 mikado 1-2.2009<br />

immer schon ein wesentliches Element<br />

seiner schöpferischen Tätigkeit.<br />

Und Holz spielte von der Steinzeit bis<br />

ins Mittelalter eine zentrale Rolle. Es<br />

muss also gar nichts Neues progagiert,<br />

sondern nur <strong>an</strong> eine l<strong>an</strong>ge Tradition<br />

<strong>an</strong>geknüpft werden.<br />

Nachhaltigkeitszertifizierung<br />

wird heiß diskutiert<br />

Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und<br />

<strong>die</strong> Rolle und Ch<strong>an</strong>ce des Holzbaus<br />

in <strong>die</strong>sem Kontext waren das große<br />

Thema <strong>die</strong>ses Kongresses. Die Auftaktver<strong>an</strong>staltung<br />

am Mittwoch beschäftigte<br />

sich mit dem neuen Gütesiegel<br />

für nachhaltiges Bauen, das<br />

das Bundesbauministerium zusammen<br />

mit der Deutschen Gesellschaft<br />

▴ Das winterliche<br />

Garmisch-<br />

Partenkirchen ist<br />

traditionell<br />

Ver<strong>an</strong>staltungsort<br />

des Inter-<br />

nationalen Holz-<br />

bauforums<br />

▸ Würde der<br />

Klimaschutz ernst<br />

genommen,<br />

profitierte davon<br />

vor allem<br />

<strong>die</strong> Bauwirtschaft,<br />

erläuterte<br />

Prof. Peter<br />

Hennicke vom<br />

Wuppertal-Institut<br />

für nachhaltiges Bauen (DGNB) entwickelte.<br />

Anf<strong>an</strong>g 2009 wird es wohl<br />

erstmals verliehen.<br />

63 Kriteriensteckbriefe – zum Teil<br />

fertig, zum Teil noch in Arbeit – beschreiben<br />

und bewerten dabei <strong>die</strong><br />

Qualität eines Gebäudes. Dabei wird<br />

der komplette Lebenszyklus erfasst<br />

und nicht nur <strong>die</strong> ökologische, sondern<br />

auch <strong>die</strong> ökonomische, soziale,<br />

funktionale, technische und prozesstechnische<br />

Qualität <strong>an</strong>alysiert. Im<br />

Gegensatz zu schon länger existierenden<br />

Gütesiegeln wie beispielsweise<br />

dem weitverbreiteten amerik<strong>an</strong>ischen<br />

„Leed“ ist es auf der Grundlage<br />

des aktuellen St<strong>an</strong>des von Wissenschaft<br />

und Technik erarbeitet und<br />

enthält deshalb erstmals auch sinnvolle<br />

Ökobil<strong>an</strong>zen. Und damit ist es<br />

wesentlich aussagekräftiger. Ein hoher<br />

Anspruch und ein ehrgeiziges<br />

Projekt also, das vorerst allerdings<br />

nur für Büro- und Verwaltungsgebäude<br />

<strong>an</strong>wendbar sein wird.<br />

Natürlich warf das auch einige<br />

Fragen auf. Prof. Stef<strong>an</strong> Winter kritisierte,<br />

dass <strong>die</strong> Energieeffizienz in


Fortbildung<br />

der Fülle der Kriterien ziemlich untergeg<strong>an</strong>gen<br />

sei und eine Gewichtung<br />

von nur 3 Prozent das G<strong>an</strong>ze „am Ziel<br />

vorbeischießen ließe“. Rüdiger Kratzenberg<br />

vom Bundesbauministerium<br />

verwies auf den ordnungspolitischen<br />

Kontext: Die Energieeinsparverordnungen<br />

und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />

würden <strong>die</strong> Energieeffizienz<br />

verbindlich regeln und<br />

deshalb <strong>die</strong>nt das Gütesiegel vor allem<br />

auch dazu, den Blick auf <strong>an</strong>dere<br />

wichtige Aspekte zu lenken und das<br />

Bewusstsein dafür zu schärfen.<br />

Kostentr<strong>an</strong>sparenz motiviert<br />

Eigentümer zu Investitionen<br />

Um das Thema „Energieeffizienz“<br />

ging es d<strong>an</strong>n auch nachmittags im<br />

Prolog III. Holger König erläuterte<br />

<strong>die</strong> Lebenszykluskosten verschiedener<br />

Gebäudetypen und zeigte, dass<br />

<strong>die</strong> Folgekosten durch Reinigung,<br />

Wartung, Inst<strong>an</strong>dsetzung und Rückbau<br />

l<strong>an</strong>gfristig <strong>die</strong> Baukosten um ein<br />

Vielfaches übertreffen. Seine Untersuchungen<br />

zu den Lebenszykluskosten<br />

einzelner Bauteile boten auch oft<br />

Überraschungen. So schneiden beispielsweise<br />

Holz-Alu-Fenster besser<br />

ab als reine Holz-Fenster, weil der<br />

bessere Wetterschutz dafür sorgt,<br />

dass weniger gewartet und inst<strong>an</strong>d<br />

gesetzt werden muss, was d<strong>an</strong>n in der<br />

Summe <strong>die</strong> höheren Anschaffungskosten<br />

deutlich rechtfertigt.<br />

Auf <strong>die</strong> Probleme bei der Umsetzung<br />

noch so guter Absichten wies<br />

Rol<strong>an</strong>d Gräbel, Leiter des Münchner<br />

Bauzentrums, hin. Da im normalen<br />

Baualltag sowohl Pl<strong>an</strong>er als auch<br />

▸ Drei große<br />

Persönlichkeiten<br />

ehrte <strong>die</strong><br />

Europäische Ver-<br />

einigung für<br />

Holzbau (EVH):<br />

Arthur Nilles,<br />

Xaver Haas<br />

und Max Renggli<br />

(3. bis 5. v. l.)<br />

◂ Das Ausbleiben<br />

dringend<br />

notwendiger<br />

Veränderungen<br />

kritisierte<br />

Trendforscher<br />

David Bosshart<br />

▸ Wir sollten<br />

wieder normal<br />

werden!<br />

Dafür plä<strong>die</strong>rte<br />

Hubert Fritz<br />

bei seiner Ehrung<br />

Bauunternehmer unter hohem Kosten-<br />

und Zeitdruck stehen, können<br />

trotz des heute vorh<strong>an</strong>denen Wissens<br />

Nachhaltigkeitsziele kaum verwirklicht<br />

werden. Zur Umsetzung muss<br />

der Gesetzgeber entsprechende Rahmenbedingungen<br />

setzen. Und das<br />

hatte einige Tage zuvor der Münchner<br />

Stadtrat get<strong>an</strong>: <strong>die</strong> „Münchner<br />

Modernisierungsvereinbarung“.<br />

Künftig sind <strong>die</strong> Vermieter in <strong>die</strong>ser<br />

Stadt verpflichtet, bei ihren Immobilien<br />

Qualitäts- und Nachhaltigkeitsst<strong>an</strong>dards<br />

einzuhalten.<br />

Peter Richner von der schweizerischen<br />

Forschungsinstitution Empa<br />

kennt das Problem, Eigentümer vermieteter<br />

Immobilien zu einer hochwertigen<br />

Modernisierung zu motivieren.<br />

Es gel<strong>an</strong>g ihm aber oft mit<br />

Hinweisen auf <strong>die</strong> Kosteneinsparungen<br />

durch Energieeffizienz, auf <strong>die</strong><br />

Steigerung des Komforts und vor<br />

allem auch auf <strong>die</strong> Erhöhung vermietbarer<br />

Flächen durch Anbauten<br />

und Aufstockungen. In der Umsetzung<br />

setzte sein Unternehmen d<strong>an</strong>n<br />

neue Maßstäbe: Es entwickelte für<br />

Siedlungen mit ähnlichen Gebäudetypen<br />

modulare Lösungen und produzierte<br />

<strong>die</strong> d<strong>an</strong>n preisgünstig in<br />

großen Serien. Sein optimistischer<br />

Ausblick: Die energetische Modernisierung<br />

ist eine Goldgrube, <strong>die</strong> nur<br />

<strong>an</strong>gegraben werden muss.<br />

Baubr<strong>an</strong>che wäre eigentlich der<br />

große Gewinner<br />

Zu Beginn des zweiten Ver<strong>an</strong>staltungstags<br />

ging der Blick zunächst<br />

weit über den Tellerr<strong>an</strong>d der Baubr<strong>an</strong>che<br />

hinaus: Prof. Peter Hennicke<br />

vom Wuppertal-Institut für Klima,<br />

Umwelt, Energie erläuterte <strong>die</strong> Dynamik<br />

des CO 2 -Anstiegs und der damit<br />

verbundenen Klimaveränderung.<br />

Die Zeit, <strong>die</strong>se Entwicklung auf eine<br />

ungefährlichere Geschwindigkeit abzubremsen,<br />

sieht er als <strong>die</strong> knappste<br />

Ressource. Kosten würde es nur<br />

3 Prozent des Welt-BIP, was dessen<br />

Wachstum bis 2030 um ein Jahr verzögerte.<br />

Blockiert wird eine Trendwende<br />

seiner Meinung nach vor allem<br />

von starken Lobbyverbänden, <strong>die</strong><br />

bei einer schnellen und konsequenten<br />

Umsetzung der Klimaschutzziele zu<br />

den Verlierern gehören würden. Die<br />

konnte er in seinem Zukunftsszenario<br />

auch klar benennen: <strong>die</strong> Automobilindustrie<br />

und <strong>an</strong>dere Zweige<br />

der Verkehrsbr<strong>an</strong>che. Zu den großen<br />

Gewinnern aber würde <strong>die</strong> Baubr<strong>an</strong>che<br />

zählen. Würde, wenn m<strong>an</strong><br />

sie nur ließe …<br />

Durch eine kulturkritische Brille<br />

betrachtete der schweizerische<br />

Trendforscher David Bosshart den<br />

Unwillen zur Veränderung. „Wir sind<br />

alt, wir sind satt und wir sind dekadent“,<br />

beschrieb er den Zust<strong>an</strong>d<br />

www.mikado-online.de 73


Fortbildung<br />

unserer Gesellschaft. Aufgrund der<br />

Kinderarmut geht das Ver<strong>an</strong>twortungsbewusstsein<br />

für <strong>die</strong> Zukunft<br />

verloren und <strong>an</strong> dessen Stelle tritt<br />

der Stolz auf das Verg<strong>an</strong>gene, auf<br />

das beruflich Erreichte und auf <strong>die</strong><br />

damit verbundenen Statussymbole.<br />

Neben <strong>die</strong>ser „Lebensstilkrise“ machte<br />

er ein weiteres zentrales Problem<br />

aus: Konzerne, Verwaltungen und<br />

Regierungen sind inzwischen so große<br />

Apparate, dass ihre Trägheit kaum<br />

mehr Kurskorrekturen zulässt. Bossharts<br />

Schlussfolgerung: Damit sich<br />

<strong>die</strong> Dinge zum Positiven verändern,<br />

braucht <strong>die</strong> Wirtschaft keine Milliardenbürgschaften<br />

und -geschenke,<br />

sondern im Gegenteil: heilsame<br />

Schocks.<br />

Innovationen im Holzbau lassen<br />

staunen<br />

Der restliche Tag st<strong>an</strong>d d<strong>an</strong>n g<strong>an</strong>z im<br />

Zeichen des Ingenieurholzbaus – genauer<br />

gesagt: der Forschung und der<br />

Innovation. Prof. Ario Ceccotti aus<br />

Florenz stellte ein siebengeschossiges<br />

Holzgebäude vor, das einen Erdbebenversuch<br />

erfolgreich überst<strong>an</strong>d.<br />

Die Machbarkeit eines zw<strong>an</strong>zig-<br />

geschossigen Holzgebäudes hatte<br />

der Wiener Prof. Wolfg<strong>an</strong>g Winter<br />

zusammen mit dem Büro „Schluder<br />

Architektur“ untersucht. Ergebnis:<br />

Auch das ist möglich, sogar im Passivhausst<strong>an</strong>dard<br />

und unter der Erfüllung<br />

österreichischer Br<strong>an</strong>dschutz<strong>an</strong>forderungen.<br />

Atemberaubende Tragwerkskonstruktionen<br />

aus der g<strong>an</strong>zen Welt<br />

zeigten verschiedene Pl<strong>an</strong>er. Der<br />

Schweizer Thomas Büchi stellte ein<br />

Sport- und Einkaufszentrum im fr<strong>an</strong>zösischen<br />

Neydens vor, sein L<strong>an</strong>dsm<strong>an</strong>n<br />

Pirmin Jung ein Freizeitbad im<br />

schweizerischen Pratteln, der K<strong>an</strong>a<strong>die</strong>r<br />

Paul Fast <strong>die</strong> Eisschnelllaufhalle<br />

für <strong>die</strong> Olympischen Winterspiele<br />

2010 in V<strong>an</strong>couver und der Österreicher<br />

Bernhard Egert eine Sporthalle<br />

im südrussischen Astrach<strong>an</strong>.<br />

Am Freitag gab es wieder drei parallele<br />

Ver<strong>an</strong>staltungsblöcke. Der erste<br />

gab den Teilnehmern interess<strong>an</strong>te<br />

Einblicke in <strong>die</strong> fr<strong>an</strong>zösische Holzbaubr<strong>an</strong>che,<br />

der zweite hatte „Brücken<br />

und Türme“ zum Thema und<br />

74 mikado 1-2.2009<br />

mikado-web-Award 2008 verliehen<br />

Im Rahmen des Prologs der Europäischen Vereinigung des Holzbaus (EVH)<br />

verlieh mikado den <strong>die</strong>sjährigen mikado-web-award. Die begehrte Kristallglas-Skulptur<br />

ging <strong>an</strong> das Allgäuer Unternehmen MHM Massiv-Holz-Mauer<br />

für seine Website www.massivholzmauer.de. In Empf<strong>an</strong>g nahm es deren<br />

Projektleiter Andreas Ludewig. Gewählt hatten <strong>die</strong>sen besten Internet-<br />

auftritt der Holzbaubr<strong>an</strong>che <strong>die</strong> mikado-Leser. Schon zum dritten Mal f<strong>an</strong>d<br />

der Wettbewerb nun statt und erfreut sich sowohl bei den teilnehmenden<br />

Unternehmen als auch bei den abstimmenden Lesern zunehmender<br />

Beliebtheit. Er wird deshalb auch im Jahr 2009 wieder stattfinden.<br />

der dritte „Ökologisches und energieeffizientes<br />

Bauen“. Im Epilog stellte<br />

d<strong>an</strong>n Prof. Stef<strong>an</strong> Winter mit vier<br />

Mitarbeitern das große bayerische<br />

Forschungsprojekt „Holzbau der Zukunft“<br />

vor.<br />

60 Vorträge waren es d<strong>an</strong>n bis<br />

Freitagnachmittag. 60 Vorträge von<br />

Referenten aus 20 Ländern und unzählige<br />

gute Gespräche davor, dazwischen<br />

und d<strong>an</strong>ach. 1200 <strong>an</strong>gemeldete<br />

Teilnehmer waren fast 10 Prozent<br />

mehr als 2007 und bestätigten <strong>die</strong><br />

rundum zufriedenen Org<strong>an</strong>isatoren<br />

◂ Andreas Ludewig<br />

nahm von<br />

Christoph Maria<br />

Dauner<br />

<strong>die</strong> Auszeichnung<br />

für <strong>die</strong><br />

beste Website der<br />

Holzbau-<br />

br<strong>an</strong>che in Empf<strong>an</strong>g<br />

◂ So sehen<br />

Sieger aus: Der<br />

mikado-web-<br />

award 2008 ging <strong>an</strong><br />

den Auftritt von<br />

www.massivholzmauer.de<br />

in ihrer Linie. Die Stimmung im engen<br />

Garmischer Kongresszentrum<br />

war gut und von Krise oder gar Trübsinn<br />

war nichts zu spüren. Zum Pessimismus<br />

gibt es ja auch kaum Grund,<br />

das wurde in den Vorträgen deutlich.<br />

Ein „natürliches Ende“ des Holzbaus<br />

ist nicht zu erwarten – g<strong>an</strong>z im Gegenteil:<br />

der Holzbau ist zeitgemäßer<br />

denn je und k<strong>an</strong>n deshalb optimistisch<br />

in <strong>die</strong> Zukunft blicken. gh ▪<br />

Weitere Fotos:<br />

www.mikado-online.de<br />

→ Bildergalerie


Fortbildung<br />

Tipps und Termine<br />

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Oberflächen und Farben, Baumaterialien, Klebetechniken,<br />

Feuchteschäden und <strong>die</strong> Schimmelpilzbeseitigung sind Themen<br />

<strong>die</strong>ses zum zweiten Mal ausgetragenen Kongresses mit Fachausstellung.<br />

Rund 50 Aussteller und rund 40 Fachvorträge warten<br />

auf <strong>die</strong> Besucher. Die Angebote richten sich <strong>an</strong> Hersteller, H<strong>an</strong>dwerker,<br />

Pl<strong>an</strong>er und Sachverständige. Geboten werden H<strong>an</strong>dlungsempfehlungen<br />

und Lösungen für das Erkennen, Bewerten<br />

und Beseitigen von Innenraumbelastungen.<br />

Ver<strong>an</strong>staltungsort: Messe Essen<br />

Termin: 17. bis 18. Februar 2009<br />

Tageskarte: 58 Euro 2-Tageskarte: 75 Euro<br />

Informationen: www.innenraumhygiene.com<br />

Rosenheim<br />

Masterstudium „Fenster und Fassade“<br />

Einen neuen berufsbegleitenden<br />

Aufbaustu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g<br />

„Fenster und Fassade“ bietet<br />

das Institut für Fenstertechnologie<br />

zusammen mit der<br />

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Er besteht aus vier Semestern<br />

Blockunterricht, in dem es<br />

um Konstruktion, Werkstoffe,<br />

Tragwerkslehre, Bauphysik<br />

und Bauökonomie geht. Das<br />

Angebot ist modular aufgebaut<br />

und <strong>die</strong> Teilnehmer<br />

setzen individuelle Schwerpunkte.<br />

Das fünfte Semester<br />

<strong>die</strong>nt der Abschlussarbeit.<br />

Ver<strong>an</strong>staltungsort:<br />

Hochschule Rosenheim<br />

Start: 10. März 2009<br />

Dauer: 5 Semester,<br />

berufsbegleitend<br />

Stu<strong>die</strong>ngebühr: 9500 Euro<br />

Informationen:<br />

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Kassel<br />

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Zweck zu qualifizieren und<br />

<strong>die</strong>s mit dem Meistertitel zu<br />

signalisieren. 290 Unterrichtsstunden<br />

sind für <strong>die</strong> Theorie,<br />

410 für <strong>die</strong> Fachpraxis vorgesehen.<br />

Ver<strong>an</strong>staltungsort:<br />

Zimmerer-Zentrum Kassel<br />

Lehrg<strong>an</strong>gsdauer:<br />

3. Februar bis 20. Mai 2009<br />

Teilnahmegebühr:<br />

4200 Euro<br />

Informationen:<br />

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Praxisseminar<br />

Forderungen richtig sichern<br />

Das neue Forderungssicherungsgesetz hat <strong>die</strong> Position des Auftragnehmers<br />

entscheidend verbessert. H<strong>an</strong>dwerksbetriebe und<br />

Bauunternehmen besitzen jetzt gute Möglichkeiten, der schlechten<br />

Zahlungsmoral einiger Auftraggeber beizukommen. Das Seminar<br />

zeigt, wie m<strong>an</strong> VOB und BGB zum eigenen Vorteil einsetzt,<br />

mit welchen Tricks m<strong>an</strong> schnell <strong>an</strong> ausstehendes Geld<br />

kommt, wie m<strong>an</strong> sich gegen überhöhte Druckzuschläge erfolgreich<br />

wehrt und den <strong>Sicher</strong>heitseinbehalt zum eigenen Vorteil<br />

nutzt.<br />

Ver<strong>an</strong>staltungsort: Köln Termin: 16. J<strong>an</strong>uar 2009<br />

Ver<strong>an</strong>staltungsort: Hamburg Termin: 13. Februar 2009<br />

Ver<strong>an</strong>staltungsort: Fr<strong>an</strong>kfurt/M. Termin: 20. März 2009<br />

Teilnahmegebühr: 299 Euro (Frühbucher: 249 Euro)<br />

Informationen: www.weka.de/h<strong>an</strong>dwerk<br />

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Holzbau & Forschung<br />

Br<strong>an</strong>dschutz<br />

<strong>Sicher</strong> im mehrgeschossigen Holzbau<br />

Lösungen, <strong>die</strong> konstruktive und wirtschaftliche Nachteile bei Holzbauten mit<br />

mehreren Stockwerken ausgleichen, war erklärtes Ziel des Teilprojekts Br<strong>an</strong>dsicherheit<br />

im mehrgeschossigen Holzbau des Forschungsclusters „Holzbau der Zukunft“.<br />

Der Zeitgeist, das Bedürfnis nach<br />

erneuerbaren und „gesunden“<br />

Baustoffen, immer knapper werdende<br />

Ressourcen und steigendes Bewusstsein<br />

für nachhaltiges Bauen machen<br />

den Holzbau noch attraktiver. Speziell<br />

im mehrgeschossigen Wohnungs-,<br />

Büro- und Funktionalbau gewinnt<br />

er <strong>an</strong> Bedeutung. Dementsprechend<br />

erweitern sich <strong>die</strong> Dimensionen und<br />

Anforderungen.<br />

Aufgrund strenger bauordnungsrechtlicher<br />

Einschränkungen konnte<br />

der Holzbau in Bayern bis Anf<strong>an</strong>g<br />

2008 nur bei Gebäuden bis zu drei<br />

Geschossen eingesetzt werden. Wenige<br />

Ausnahmen konnten, teils als<br />

Pilotprojekte, nur unter sehr hohem<br />

Aufw<strong>an</strong>d durch zusätzliche Konzepte<br />

78 mikado 1-2.2009<br />

des Br<strong>an</strong>dschutzingenieurwesens und<br />

mit aufwendigen Genehmigungsverfahren<br />

realisiert werden.<br />

Teilziel erreicht<br />

Anf<strong>an</strong>g des Jahres 2008 wurde <strong>die</strong><br />

Bayerische Bauordnung (BayBO) <strong>an</strong><br />

<strong>die</strong> Musterbauordnung (MBO-2002)<br />

<strong>an</strong>geglichen. Die Novellierung erweiterte<br />

den Einsatzbereich der bis dahin<br />

auf drei Vollgeschosse beschränkten<br />

Holzbauweise auf bis zu fünf Vollgeschosse.<br />

Ermöglicht hatte <strong>die</strong> Weiterentwicklung<br />

<strong>die</strong> Einführung der Gebäudeklasse<br />

4 (GKL 4). Sie umfasst<br />

Gebäude mit Nutzungseinheiten kleiner<br />

400 m² Brutto-Grundfläche und<br />

◂ Der Versuchsaufbau<br />

◂◂ Br<strong>an</strong>d-<br />

entwicklung<br />

in der<br />

15. Prüfminute<br />

▸ Br<strong>an</strong>d-<br />

entwicklung<br />

in der<br />

35. Prüfminute<br />

einer Höhe des fertigen Fußbodens<br />

des obersten Geschosses, in dem Aufenthaltsräume<br />

möglich sind, bis zu<br />

13 m über der Geländeoberk<strong>an</strong>te.<br />

Entsprechend den Anforderungen<br />

der neuen Gebäudeklasse definierte<br />

eine separate Muster-Richtlinie bereits<br />

2004 hochfeuerhemmende Bauteile<br />

in Holzrahmen- bzw. Holztafelbauweise<br />

sowie deren Anschlüsse<br />

und Details. Für <strong>die</strong> dort gen<strong>an</strong>nten<br />

Bauteile konnte der Nachweis<br />

erbracht werden, dass beim Einsatz<br />

in mehrgeschossigen Holztragkonstruktionen<br />

keine Gefährdung von Personen<br />

durch Ausbreitung von Feuer<br />

und Rauch sowie durch verdeckten<br />

Weiterbr<strong>an</strong>d innerhalb der Konstruktion<br />

zu erwarten sind.


Holzbau & Forschung<br />

Gleichzeitig mit der Novellierung<br />

der BayBO 2008 wurde auch <strong>die</strong><br />

„Muster-Richtlinie über br<strong>an</strong>dschutztechnische<br />

Anforderungen <strong>an</strong> hochfeuerhemmende<br />

Bauteile in Holzbauweise“<br />

(M-HFHHolzR) in der Fassung<br />

vom Juli 2004 als Teil der eingeführten<br />

Technischen Baubestimmungen<br />

(www.stmi.bayern.de/bauen/baurecht/vorschriften/)<br />

für das Bundesl<strong>an</strong>d<br />

Bayern aufgenommen. Andere<br />

Bundesländer führten <strong>die</strong> Richtlinie<br />

auf Basis der Musterbauordnung bereits<br />

früher ein.<br />

In der Praxis stellte sich heraus,<br />

dass <strong>die</strong> Ansätze und Anforderungen<br />

der Musterrichtlinie zum Teil noch<br />

sehr konservativ sind und <strong>die</strong> Realisierung<br />

von Gebäuden mit <strong>die</strong>ser<br />

Bauweise einen hohen Aufw<strong>an</strong>d<br />

bedeutet, besonders in der Herstellung.<br />

Gleichzeitig zeigte sich, dass <strong>die</strong><br />

mehrgeschossige Holzbauweise im<br />

Preisvergleich nur zum Teil mit den<br />

<strong>an</strong>deren Baustoffen konkurrenzfähig<br />

war, obwohl sich längerfristig<br />

<strong>die</strong> <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs höheren Kosten für <strong>die</strong><br />

Errichtung in der Regel durch einen<br />

geringeren Unterhalt (Energiebedarf)<br />

amortisieren lassen.<br />

Das Teilprojekt 2 „Br<strong>an</strong>dsicherheit<br />

im mehrgeschossigen Holzbau“ wurde<br />

im Rahmen des Forschungsclusters<br />

„Holzbau der Zukunft“ durchgeführt,<br />

um <strong>die</strong> gen<strong>an</strong>nten konstruktiven und<br />

wirtschaftlichen Nachteile bei Holzbauten<br />

der Gebäudeklasse 4 aufzugreifen<br />

und erweiterte Lösungs<strong>an</strong>sätze<br />

zu erarbeiten. Darüber hinaus<br />

wurden Vorschläge für <strong>die</strong> An- bzw.<br />

Verwendbarkeit von Holz in der Gebäudeklasse<br />

5 (Gebäude bis zur Hochhausgrenze)<br />

präsentiert.<br />

In den bisherigen baurechtlichen<br />

Regelungen sind Bekleidungen von<br />

mehrgeschossigen Fassaden über drei<br />

Geschosse und bis zur Hochhausgrenze<br />

ausschließlich mit schwerentflammbaren<br />

Baustoffen zulässig.<br />

Als zweiten Schwerpunkt des Forschungsvorhabens<br />

wurden deshalb<br />

Vorschläge zu Konstruktionen mit<br />

brennbaren Baustoffen in Verbindung<br />

mit entsprechenden Zusatzmaßnahmen<br />

erarbeitet, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Erfüllung<br />

der bestehenden Schutzziele<br />

gewährleisten.<br />

▸ Auszug aus<br />

dem Fassadenkatalog:<br />

Beispiel einer<br />

br<strong>an</strong>d-<br />

schutztechnischen<br />

Maßnahme<br />

zwischen den<br />

Geschossen<br />

t<br />

Großprojekt gestartet<br />

x<br />

Ein im Jahr 2001 in der Schweiz gestartetes<br />

Großprojekt „Br<strong>an</strong>dsicherheit<br />

und Holzbau“ verfolgt im Wesentlichen<br />

identische Ziele für <strong>die</strong><br />

Schweiz.<br />

Die gesetzten Erwartungen für <strong>die</strong>ses<br />

Vorhaben sind:<br />

▸ eine veränderte Br<strong>an</strong>dschutzgesetzgebung<br />

für den Holzbau<br />

▸ <strong>die</strong> Bereitstellung technischer Lösungen<br />

▸ zusätzliche Bauherrschaften für<br />

den Holzbau zu gewinnen und<br />

▸ der Umg<strong>an</strong>g mit entstehenden<br />

Risiken<br />

Forschungsprojekt „Holzbau der Zukunft“<br />

Ziel der Entwicklung der Schweizer<br />

Regelwerke ist, zielkonforme Kriterien<br />

für den Baustoff Holz zu erhalten<br />

sowie materialspezifische<br />

Bedingungen zusätzlich als „St<strong>an</strong>d<br />

der Technik“ zu definieren, mit denen<br />

der geforderte <strong>Sicher</strong>heitsst<strong>an</strong>dard<br />

erfüllt werden k<strong>an</strong>n.<br />

Große Teile des Forschungsvorhabens<br />

sind bereits umgesetzt und<br />

halten laufend Einzug in <strong>die</strong> Regelungen<br />

der Vereinigung K<strong>an</strong>tonaler<br />

Feuerversicherungen (www.kgvonline.ch)<br />

sowie einer eigens dafür gegründeten<br />

Dokumentationsreihe:<br />

Lignum Dokumentation Br<strong>an</strong>dschutz,<br />

www.lignum.ch.<br />

In Deutschl<strong>an</strong>ds bisher größtem Verbundforschungsprojekt für den Holzbau<br />

waren 20 Teilprojekte zum Baustoff Holz gebündelt.<br />

Auf der wissenschaftlich-technischen Seite kooperierten <strong>die</strong> Technische<br />

Universität München mit mehreren Lehrstühlen und Instituten, <strong>die</strong> Fachhochschule<br />

Rosenheim und das Institut für Fenstertechnik Rosenheim.<br />

Koordiniert wurden <strong>die</strong> Teilprojekte vom Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion<br />

der TU München unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Stef<strong>an</strong><br />

Winter. Den Technologietr<strong>an</strong>sfer org<strong>an</strong>isiert <strong>die</strong> Deutsche Gesellschaft für<br />

Holzforschung (DGfH).<br />

Das Verbundprojekt präsentiert sich vom 12. bis 17. J<strong>an</strong>uar 2009 auf der<br />

Messe BAU 2009 in München, Halle C3.<br />

www.mikado-online.de 79<br />

z<br />

x: br<strong>an</strong>dschutztechnisch<br />

notwendige<br />

Auskragung<br />

t: Blechdicke<br />

Br<strong>an</strong>dschutzmaßnahme<br />

z: freie<br />

Auskragungslänge


Vorschläge für eine<br />

neue Muster-Richtlinie<br />

Holzbau & Forschung<br />

Als Basis für das bayerische Projekt<br />

<strong>die</strong>nten <strong>die</strong> umf<strong>an</strong>greichen Datensätze<br />

aus den Versuchen des Schweizer<br />

Forschungsvorhabens. Daraus wurden<br />

<strong>die</strong> Vorschläge für eine Überführung<br />

der bestehenden Muster-<br />

Richtlinie für hochfeuerhemmende<br />

Holzbauteile in eine den gesamten<br />

mehrgeschossigen Holzbaubereich<br />

umfassende Muster-Holzbau-Richtlinie<br />

(M-HolzR) abgeleitet und nachgewiesen.<br />

Bereits zu Beginn der Überlegungen<br />

entwickelte sich <strong>die</strong> Strategie,<br />

den Gesetzestext der frisch novellierten<br />

Bayerischen Bauordnung unberührt<br />

zu lassen und somit sämtliche<br />

erarbeitete Vorschläge in eine<br />

neue Muster-Richtlinie aufzunehmen.<br />

Dieses Vorgehen verspricht eine<br />

zügige Umsetzbarkeit der Ergebnisse<br />

durch reduzierten administrativen<br />

Aufw<strong>an</strong>d.<br />

Die Vorschläge für eine neue Muster-Richtlinie<br />

umfassen vor allem<br />

folgende Punkte:<br />

80 mikado 1-2.2009<br />

▸ Der Geltungsbereich des Entwurfes<br />

zur Richtlinie wird von der Gebäudeklasse<br />

4 auf <strong>die</strong> Gebäudeklasse<br />

5 erweitert.<br />

▸ Die bestehenden Bauteilklassen<br />

(hochfeuerhemmend, feuerbeständig)<br />

bleiben unberührt. Die Definitionen<br />

der möglichen Bauteilkomponenten<br />

werden im Hinblick auf<br />

<strong>die</strong> Verwendung massiver brennbarer<br />

Bauteile (z.B. unbekleideter<br />

Brettschichtholzstützen oder Brettsperrholz)<br />

und brennbarer Kapselungen<br />

(br<strong>an</strong>dschutztechnisch<br />

wirksame Bekleidungen) sowie der<br />

möglichen Erweiterung auf brennbare<br />

Dämmstoffe ergänzt.<br />

▸ Rauchmelder, Br<strong>an</strong>dmelde<strong>an</strong>lagen<br />

sowie Sprinkler<strong>an</strong>lagen werden<br />

als st<strong>an</strong>dardmäßig geregelte<br />

Zusatzmaßnahmen in <strong>die</strong> Richtlinie<br />

aufgenommen. Diese werden<br />

bei der Festlegung notwendiger<br />

Leistungs<strong>an</strong>forderungen <strong>an</strong> Bauteile<br />

und Baustoffe (Perform<strong>an</strong>ce<br />

Based Requirements) als kompensierende<br />

Maßnahmen einbezogen<br />

und sollen in Kombination mit den<br />

unterschiedlichen Bauweisen eine<br />

◂ Auszug aus dem<br />

Bauteilkatalog<br />

zum Entwurf<br />

der M-Holz-Richtlinie:<br />

Vorschlag für<br />

brennbare Br<strong>an</strong>d-<br />

schutzbekleidungen<br />

für 30 min<br />

Kapselzeit<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

unveränderte Erfüllung der einzuhaltenden<br />

Schutzziele sicherstellen.<br />

Neben der bestehenden, bereits<br />

in der M-HFHHolzR geregelten<br />

hochfeuerhemmenden Bauweise<br />

mit einer nicht brennbaren Kapselung<br />

von K 60 (60 Minuten<br />

2<br />

Schutzzeit) entsprechend DIN EN<br />

13501-2 werden zusätzliche Abstufungen<br />

mit den Klassen K 45, 2<br />

K 30 und K 15 unter gleichzeitiger<br />

2 2<br />

Anwendung der zuvor gen<strong>an</strong>nten<br />

Maßnahmen vorgeschlagen,<br />

wobei <strong>die</strong> beiden zuletzt gen<strong>an</strong>nten<br />

Kapselklassen in Verbindung<br />

mit einer Sprinklerung vollständig<br />

aus brennbaren Baustoffen bestehen<br />

können.<br />

Eine <strong>an</strong>aloge Abstufung wird für<br />

Bauteile vorgenommen, <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Anforderungen von feuerbeständigen<br />

Bauweisen zu stellen sind.<br />

Das gewählte Basisbauteil für <strong>die</strong><br />

Verwendung ohne zusätzliche<br />

kompensatorische Maßnahmen<br />

setzt sich dabei aus einer Tragkonstruktion<br />

mit einer Mindestfeuerwiderst<strong>an</strong>dsdauer<br />

von 90 Minuten<br />

(R90 bzw. REI90) und einer<br />

br<strong>an</strong>dschutztechnisch wirksamen<br />

Bekleidung mit einer Schutzzeit<br />

von ebenfalls 90 Minuten (K 90) 2<br />

zusammen. Die weiteren Abstufungen<br />

reichen unter Ansatz von<br />

Br<strong>an</strong>dmelde<strong>an</strong>lage und Sprinklerung<br />

bis zu einer minimal notwendigen<br />

Kapselklasse von K 45, 2<br />

welche auch mit brennbaren Baustoffen<br />

ausgeführt werden k<strong>an</strong>n.<br />

Die in der M-HFHHolzR geregelten<br />

Bauteil<strong>an</strong>schlüsse werden wenig<br />

verändert übernommen. Es wird<br />

jedoch darauf geachtet, dass bei<br />

der Überarbeitung sämtliche Angaben<br />

zu Anschlüssen und der<br />

Ausbildung von Bauteilöffnungen<br />

als Systematik <strong>an</strong>gegeben werden,<br />

welche auch auf ähnliche, nicht<br />

dargestellte Situationen zweifelsfrei<br />

<strong>an</strong>wendbar sind.<br />

Die bestehenden Regelungen zu<br />

Installationen in der M-HFHHolzR<br />

werden ohne Veränderung übernommen<br />

und für den Einsatz in<br />

Gebäuden der GKL 5 erweitert. Dabei<br />

werden <strong>die</strong> Regeln des Einbaus<br />

von Abschottungs- und


▸<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

Holzbau & Forschung<br />

Durchführungssystemen, <strong>die</strong> für<br />

den Trockenbau oder Massivbau<br />

bauaufsichtlich zugelassen sind,<br />

für Holzbauteile adaptiert.<br />

Aus den Schweizer Forschungsdaten<br />

zu den Originalbr<strong>an</strong>dversuchen<br />

<strong>an</strong> mehrgeschossigen Fassaden<br />

mit brennbaren Bekleidungen<br />

wurden br<strong>an</strong>dschutztechnische<br />

Maßnahmen erarbeitet und abgeleitet,<br />

mit denen das gestellte<br />

Schutzziel – bei einem Br<strong>an</strong>d <strong>an</strong><br />

der Gebäudeaußenw<strong>an</strong>d darf es<br />

vor dem Lösch<strong>an</strong>griff der Feuerwehr<br />

nicht zu einer Br<strong>an</strong>dausbreitung<br />

über mehr als zwei Geschosse<br />

oberhalb der Br<strong>an</strong>detage kommen<br />

(B1-Schutzziel) – <strong>an</strong>alog zu den<br />

Bauweisen mit schwerentflammbaren<br />

Baustoffen erreicht werden<br />

k<strong>an</strong>n. Als Ergebnis steht nun ein<br />

Katalog zur Verfügung, mit dem<br />

sich zu den verschiedenen praxisüblichen<br />

Bekleidungstypen bauliche<br />

Zusatzmaßnahmen ableiten<br />

lassen. Zusätzlich werden für <strong>die</strong><br />

Pl<strong>an</strong>ung und Ausführung solcher<br />

▴ Kapselung von<br />

Wänden,<br />

Deckenunterseiten<br />

sowie<br />

von Stützen und<br />

Trägern<br />

2<br />

1<br />

2<br />

Fassaden notwendige Konstruktionsdetails,<br />

z.B. für Eck<strong>an</strong>schlüsse,<br />

Übergänge zu <strong>an</strong>deren Fassadentypen<br />

oder Öffnungen in Außenwänden,<br />

bereitgestellt.<br />

Die Vorschläge zur neuen Muster-Holzbau-Richtlinie<br />

sollen einen<br />

Weg zur br<strong>an</strong>dschutztechnischen Beurteilung<br />

mehrgeschossiger Holzbauweisen<br />

bis hin zur Hochhausgrenze<br />

aufzeigen.<br />

In enger Zusammenarbeit mit den<br />

zahlreichen im Bereich der Br<strong>an</strong>dsicherheit<br />

des mehrgeschossigen<br />

Die Autoren<br />

1<br />

Holzbaus forschenden Stellen, dem<br />

Deutschen Institut für Bautechnik sowie<br />

den oberen Bauaufsichtsbehörden<br />

wird im Anschluss <strong>an</strong> <strong>die</strong>ses Forschungsvorhaben<br />

eine Umsetzung in<br />

<strong>die</strong> Praxis zu diskutieren sein.<br />

Ein erfolgreicher Abschluss <strong>die</strong>ser<br />

Bestrebungen könnte <strong>die</strong> Aufnahme<br />

des bis dahin gemeinsam fortgeschriebenen<br />

Entwurfes einer erweiterten<br />

Muster-Richtlinie für den<br />

Holzbau (MHolzR) in das Regelwerk<br />

der Arbeitsgemeinschaft Bau der<br />

Länder sein. ▪<br />

Michael Merk, Dipl.-Bauing. (Studium <strong>an</strong> der TU Graz), ist seit 2004 wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter bei Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stef<strong>an</strong> Winter (Co-Autor)<br />

am Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion der TU München für <strong>die</strong><br />

Lehrbereiche Br<strong>an</strong>dschutz und Holzhausbau. Neben dem Forschungsgebiet<br />

Br<strong>an</strong>dschutz im mehrgeschossigen Holzbau arbeitet er auch im Bereich<br />

Holzbau <strong>an</strong> der Beurteilung von bestehenden weitgesp<strong>an</strong>nten Brettschichtholzbauteilen<br />

bzw. -tragwerken und hat eine leitende Funktion <strong>an</strong><br />

der dem Lehrstuhl <strong>an</strong>geschlossenen Prüfstelle Holzbau des MPA BAU.<br />

www.mikado-online.de 81<br />

2<br />

1<br />

1: äußere Kapselbekleidung<br />

2: innere Kapselbekleidung<br />

TU MüNCHEN


Die Dachrinne sammelt das von<br />

der Dachfläche ablaufende Wasser<br />

und leitet es über ein Fallrohr in<br />

den Abwasserk<strong>an</strong>al. Nach DIN EN<br />

12056-3 sind Dachrinnen generell<br />

mit einem Gefälle von 1 mm/m bis<br />

3 mm/m zu verlegen. Bei einer vorgehängten<br />

Dachrinne darf das Gefälle<br />

nicht zu steil <strong>an</strong>gelegt sein. Wichtig<br />

ist, dass <strong>die</strong> Rinne <strong>die</strong> Traufk<strong>an</strong>te so<br />

weit unterschreitet, dass ablaufendes<br />

Wasser nicht über <strong>die</strong> Vorderk<strong>an</strong>te<br />

der Dachrinne hinausschießen k<strong>an</strong>n<br />

und einen „Wasserfall“ bildet.<br />

In Regionen mit starkem Schneefall<br />

sollte <strong>die</strong> Vorderk<strong>an</strong>te der Dachrinne<br />

nicht höher als <strong>die</strong> Abrutschlinie<br />

des Schnees liegen. Sonst besteht<br />

<strong>die</strong> Gefahr von Schneestau und<br />

„Schneebergen“. Bei Tauwetter wird<br />

<strong>die</strong> Schnee<strong>an</strong>häufung d<strong>an</strong>n schwerer.<br />

Die erhöhte Belastung k<strong>an</strong>n sogar<br />

<strong>die</strong> gesamte Dachrinne abreißen. Im<br />

Traufbereich und <strong>an</strong> der Dachfläche<br />

Zimmermeisterdach Dachentwässerung<br />

Dachentwässerung<br />

Wasser marsch<br />

Wasser muss von einer Dachfläche kontrolliert ablaufen können. Voraussetzung dafür<br />

ist eine sachgemäß gepl<strong>an</strong>te und fachgerecht montierte Dachentwässerungs<strong>an</strong>lage.<br />

82 mikado 1-2.2009<br />

montierte Schneef<strong>an</strong>ggitter oder<br />

ähnliche Konstruktionen helfen nur<br />

bedingt, solche Ansammlungen zu<br />

verhindern.<br />

Bei zu hoher Vorderk<strong>an</strong>te bildet<br />

sich bei Starkregen ein Rückstau. Das<br />

gestaute Wasser k<strong>an</strong>n im Traufbereich<br />

unter der Traufbohle hindurch<br />

in <strong>die</strong> Wärmedämmung eindringen.<br />

Durchfeuchtungsschäden ziehen einen<br />

hohen konstruktiven und fin<strong>an</strong>ziellen<br />

Aufw<strong>an</strong>d nach sich.<br />

Fallrohre leiten senkrecht ab<br />

Der Dachrinnenauslass verbindet<br />

<strong>die</strong> Dachrinne mit dem Fallrohr. Die<br />

senkrechten Rohre zur Ableitung des<br />

Wassers in <strong>die</strong> K<strong>an</strong>alisation werden<br />

innerhalb oder außerhalb von Gebäuden<br />

geführt. Innerhalb des Gebäudes<br />

kommen Rohre aus Gusseisen,<br />

Flussstahl, Steinzeug, Kunststoff oder<br />

Faserzement zum Einsatz. An der<br />

▴ Verstopfte<br />

Dachrinne durch<br />

unsachgemäße<br />

Pflege und<br />

Pfl<strong>an</strong>zenbewuchs<br />

Fassade setzt der Dachh<strong>an</strong>dwerker<br />

Rohre aus verzinktem Stahlblech, Tit<strong>an</strong>zink,<br />

Edelstahlblech, Kupferblech,<br />

Faserzement oder Kunststoff ein.<br />

Bei Flachdächern mit Brüstung<br />

sollten mindestens zwei Dachrinnen-<br />

abläufe <strong>an</strong>geordnet werden, für jede<br />

Teildachfläche einer. Bei Steildächern<br />

richtet sich <strong>die</strong> Anzahl nach der Länge<br />

der Dachrinne.<br />

Bei bepfl<strong>an</strong>zten Dachflächen sollte<br />

immer <strong>die</strong> Möglichkeit bestehen, den<br />

Ablauf kontrollieren zu können. Konstruktive<br />

Maßnahmen verhindern,<br />

dass Schmutz und Pfl<strong>an</strong>zsubstrat in<br />

den Ablauf geraten.<br />

Zusätzliche Notabläufe bei Flachdächern<br />

oder nicht vorgehängten<br />

Dachrinnen vermindern das Risiko<br />

des Eindringens von Regenwasser<br />

in das Gebäude. Besonders bei<br />

großflächigen Flachdächern mit innenliegender<br />

Entwässerung kommt<br />

es häufig zu Gebäudeschäden durch


unzureichende Entwässerung, zu<br />

hoch über der Dachfläche eingebaute<br />

Abläufe oder durch Laub, das <strong>die</strong><br />

Auslässe verstopft.<br />

Bei Steildächern werden besonders<br />

im Altbaubereich gern mehrere kleinere<br />

Dachflächen <strong>an</strong> ein Fallrohr <strong>an</strong>geschlossen.<br />

Bei Starkregen führt das<br />

häufig zu überlaufenden Dachrinnen<br />

und Schäden <strong>an</strong> den Fassaden. Das<br />

bedeutet, auch kleine Dachflächen<br />

lieber über zusätzliche Fallrohre entwässern<br />

als nachträglich teure Fassadens<strong>an</strong>ierungen<br />

in Kauf nehmen.<br />

Grundsätzlich sollten Dachh<strong>an</strong>dwerker<br />

Reinigungsöffnungen zur<br />

Kontrolle und Prüfung oberhalb des<br />

Endes der Regenwasserfallleitung<br />

und bei Richtungsänderungen <strong>an</strong>ordnen.<br />

Diese Öffnungen sind am<br />

besten mit Abst<strong>an</strong>d von Fenstern, Türen<br />

oder <strong>an</strong>deren Fassadenöffnungen<br />

vorzusehen, da bei Überlauf Schadensgefahr<br />

besteht.<br />

Regenwasserleitung<br />

Eine Regenwasserleitung führt <strong>die</strong><br />

Fallrohre der Dachentwässerung der<br />

öffentlichen K<strong>an</strong>alisation zu. Diese<br />

Leitungen sollten wasserdicht sein,<br />

besonders d<strong>an</strong>n, wenn sie durch Außenwände<br />

von Gebäuden führen. Sie<br />

sollten nicht in tragenden Bauteilen<br />

eingebaut werden. Grundsätzlich<br />

sollten sie immer so <strong>an</strong>geordnet<br />

sein, dass sie zu Inspektion, Kontrolle,<br />

Inst<strong>an</strong>dhaltung, Wartung, Reparatur<br />

und Austausch jederzeit und ohne<br />

großen Aufw<strong>an</strong>d zugänglich sind.<br />

Das gilt nicht für <strong>die</strong> Leitungsführung<br />

in Decken, jedoch ist bei <strong>die</strong>sem<br />

Einbau besondere konstruktive<br />

Sorgfalt Voraussetzung.<br />

Im Gebäudeinneren geführte Leitungen<br />

müssen druckfest sein, um<br />

bei Verstopfungen nicht zu platzen.<br />

Nicht erlaubt ist <strong>die</strong> Reduzierung der<br />

Rohrnennweite in Fließrichtung. Die<br />

Leitungen sollten wärmegedämmt<br />

werden, um Schwitzwasserbildung<br />

zu verhindern.<br />

Wo keine <strong>an</strong>dere Möglichkeit besteht,<br />

das Regenwasser auf ein niedrigeres<br />

Dach oder eine abgedeckte<br />

Fläche abzuleiten, muss ein Auslaufformstück<br />

<strong>an</strong>gebracht werden.<br />

Das leitet das Wasser vom Gebäude<br />

Zimmermeisterdach Dachentwässerung<br />

▸ Fehlerhafte<br />

Einleitung<br />

des Fallrohres und<br />

Rinnen-<br />

beschädigung mit<br />

Bauschaden<br />

in der Fassade<br />

(Bemoosung)<br />

▸ Konstruktiv<br />

saubere<br />

Einleitung des<br />

Fallrohres<br />

ins Mauerwerk<br />

Wirksame Dachfläche<br />

Bei der Berechnung der wirksamen Dachfläche (der tatsächlich zu entwässernden<br />

Gesamtfläche) wird der Windeinfluss nicht berücksichtigt,<br />

sofern nationale oder regionale Vorschriften und technische Regeln nichts<br />

<strong>an</strong>deres vorschreiben. Empfehlenswert ist immer d<strong>an</strong>n, wenn mit starken<br />

Winden bis hin zu Ork<strong>an</strong>böen zu rechnen ist (Mittel- und Hochgebirgslagen,<br />

Küstennähe), entsprechend EN 12056-3, Tabelle 3 <strong>an</strong>zuwenden.<br />

Wo keine Windeinwirkung besteht, wird <strong>die</strong> wirksame Dachfläche durch<br />

folgende Gleichung bestimmt:<br />

A = L ∙ B R R<br />

A ist <strong>die</strong> wirksame Dachfläche in Quadratmeter (m²)<br />

L ist <strong>die</strong> Trauflänge in Metern (m)<br />

R<br />

B ist <strong>die</strong> horizontale Projektion der Dachtiefe von der Traufe bis zum First<br />

R<br />

in Meter (m)<br />

Ist <strong>die</strong> Windeinwirkung zu berücksichtigen, muss <strong>die</strong> wirksame Dachfläche<br />

in übereinstimmung mit Tabelle 3 (EN 12056-3) berechnet werden.<br />

In Gebieten, in denen Wind in <strong>die</strong> Berechnung des Regenwasserabflusses<br />

einzubeziehen ist und Regen durch den Wind gegen eine W<strong>an</strong>d getrieben<br />

wird und auf das Dach abfließen k<strong>an</strong>n, müssen 50 Prozent der W<strong>an</strong>dfläche<br />

zur wirksamen Dachfläche ad<strong>die</strong>rt werden.<br />

www.mikado-online.de 83


weg. In <strong>die</strong>sem Bereich muss <strong>die</strong><br />

Dachabdeckung des niedrigeren Daches<br />

verstärkt werden. Leitet <strong>die</strong> Regenwasserleitung<br />

den Regen in einen<br />

Bodenablauf ein, muss sie unter<br />

dem Bodenablaufgitter bzw. -sieb,<br />

oberhalb des Geruchsverschlusses<br />

enden. Empfehlenswert ist der Anschluss<br />

über einen hinteren oder seitlichen<br />

Einlauf.<br />

In Gegenden mit häufigem Frost<br />

empfiehlt es sich, eine Begleitheizung<br />

in innenliegenden Dachrinnen oder<br />

Rohren einzubauen. Die verhindert,<br />

dass Eis <strong>die</strong> Abläufe blockiert.<br />

Zimmermeisterdach Dachentwässerung<br />

Berechnung des Regenwasserabflusses<br />

84 mikado 1-2.2009<br />

Pl<strong>an</strong>ung von<br />

Dachentwässerungs<strong>an</strong>lagen<br />

Dachrinnen dürfen mit oder ohne Gefälle<br />

verlegt werden. Bei einem Gefälle<br />

von 3 mm/m oder weniger gilt<br />

sie als gefällelos. Bei vorgehängten<br />

halbrunden oder ähnlichen Formen,<br />

ohne Gefälle und mit Abläufen versehen,<br />

<strong>die</strong> einen dauerhaft freien Ablauf<br />

gar<strong>an</strong>tieren, wird das Abflussvermögen<br />

durch Gleichung 3 in EN<br />

12056-3, Abschnitt 5.1.2 bestimmt.<br />

Berücksichtigt werden Dachrinnenquerschnitt<br />

und Dachrinnenform.<br />

Der Regenwasserabfluss, der von einem Dach unter stetigen Bedingungen<br />

abgeleitet werden muss, wird nach EN 12056-3 mit folgender Gleichung<br />

berechnet:<br />

Q = r ∙ A ∙ C; dabei ist<br />

Q der Regenwasserabfluss in Litern je Sekunde (l/s),<br />

r <strong>die</strong> Berechnungsregenspende in Litern je Sekunde und Quadratmeter<br />

[l/(s ∙ m²)],<br />

A <strong>die</strong> wirksame Dachfläche in Quadratmeter (m²),<br />

C der Abflussbeiwert (1,0, wenn nationale und regionale Vorschriften und<br />

technische Regeln nichts <strong>an</strong>deres vorschreiben) – dimensionslos.<br />

Falls für <strong>die</strong> Region, in der das Gebäude steht, genaue Daten über<br />

<strong>die</strong> Häufigkeit und Menge sowie Dauer vorliegen, ist das <strong>die</strong> in der<br />

Berechnung einzusetzende Berechnungsregenspende r in der Gleichung.<br />

Liegen dagegen keine statistischen Werte dazu vor und schreiben nationale<br />

und regionale Vorschriften nichts <strong>an</strong>deres vor, so sind <strong>die</strong> Werte für r<br />

der EN 12056-3, Tabelle 1 mit einem <strong>Sicher</strong>heitszuschlag aus Tabelle 2 zu<br />

multiplizieren.<br />

◂ Konstruktiv<br />

gelungener<br />

Anschluss einer<br />

halbrunden<br />

verzinkten<br />

Metalldachrinne<br />

<strong>an</strong> einem<br />

Kegeldach<br />

▴ Kupferne<br />

Kastenrinne mit<br />

Fallrohr<br />

<strong>an</strong> einem alten<br />

Kirchendach<br />

Bei vorgehängten Dachrinnen,<br />

rechteckiger, Trapez- oder ähnlicher<br />

Form ohne Gefälle gepl<strong>an</strong>t und mit<br />

Abläufen versehen, <strong>die</strong> einen freien<br />

Ablauf gar<strong>an</strong>tieren, bestimmt das<br />

Abflussvermögen Gleichung 4 in EN<br />

12056-3, Abschnitt 5.1.4 ff.<br />

Die Entwässerung von Dränschichten<br />

beim Umkehrdach erfolgt über<br />

<strong>die</strong> Dacheinläufe und/oder Dränleitungen,<br />

<strong>die</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> Dachentwässerungsleitungen<br />

<strong>an</strong>geschlossen werden.<br />

Dabei ist <strong>die</strong> Dachentwässerung<br />

so <strong>an</strong>zulegen, dass <strong>die</strong> Dämmstoffplatten<br />

nicht ständig durch Stauwasser<br />

bedeckt werden. Dacheinläufe<br />

müssen zu Revisionszwecken jederzeit<br />

ohne zusätzlichen Aufw<strong>an</strong>d zugänglich<br />

sein. Konstruktionsbedingte<br />

Pfützenbildung, beispielsweise <strong>an</strong><br />

Überlappungen der Dachabdichtung<br />

oder im Rahmen der Toler<strong>an</strong>zen von<br />

Decken, ist für Umkehrdächer zulässig.<br />

Bei Dachneigungen bis zu drei<br />

Grad ist mit bereichsweise stehendem<br />

Wasser zu rechnen.<br />

Dachbegrünung<br />

Bei Dachbegrünungen ist bei der Pl<strong>an</strong>ung<br />

und Ausführung sicherzustellen,<br />

dass begrünte und nicht begrünte<br />

Dachteilflächen einw<strong>an</strong>dfrei entwässert<br />

werden. Die Entwässerung muss<br />

sowohl durch den Schichtaufbau als<br />

auch auf dessen Oberfläche dauerhaft<br />

wirksam sein.<br />

H<strong>an</strong>s Jürgen Krolkiewicz, Köln ▪<br />

HANS JüRGEN KROLKIEWICZ


Zimmermeisterdach Schloss Castell<br />

Schloss Castell<br />

Neu bewahrt alt<br />

Bei der Dachs<strong>an</strong>ierung des Schlosses Castell wirkten <strong>die</strong> Bauherren intensiv mit.<br />

Das Ergebnis gefällt der Denkmalpflege und ehrt <strong>die</strong> Vorfahren.<br />

▴ Die Dachl<strong>an</strong>dschaft<br />

von<br />

Schloss Castell,<br />

malerisch<br />

gelegen in Castell<br />

bei Nürnberg<br />

www.mikado-online.de 85


Denkmalpflege k<strong>an</strong>n ein wichtiger<br />

Best<strong>an</strong>dteil des Familienlebens<br />

sein – zumindest in Adelsfamilien.<br />

Im Hause Castell-Castell<br />

beschäftigt m<strong>an</strong> sich g<strong>an</strong>z selbstverständlich<br />

mit alter Bausubst<strong>an</strong>z.<br />

Der Hausherr von Castell-Castell, unweit<br />

von Nürnberg, ist heute Ferdin<strong>an</strong>d<br />

Graf zu Castell-Castell. Der Graf<br />

ist Jurist, Gabrielle Gräfin zu Castell-Castell<br />

Buchrestauratorin. Neben<br />

der Castellschen B<strong>an</strong>k, der ältesten<br />

B<strong>an</strong>k Bayerns, betreibt <strong>die</strong> Adelsfamilie<br />

Forst-, Wein- und L<strong>an</strong>dwirtschaft.<br />

Zum umf<strong>an</strong>greichen Betätigungsfeld<br />

der Familie zählt auch <strong>die</strong><br />

aufwendige Pflege des Erbes.<br />

Tiefe Wurzeln<br />

Das heutige Hauptschloss der Adelsfamilie<br />

stammt aus dem Jahre 1691.<br />

Die südlichen Vorbauten mit Tortrakt<br />

und <strong>die</strong> den Innenhof umschließenden<br />

Wohn- und Wirtschaftsbauten<br />

folgten etwa 1860. Heute präsentiert<br />

sich das Schloss als vierseitig geschlossene<br />

Anlage mit einem privaten<br />

Innenhof und großem repräsentativen<br />

Garten im Norden.<br />

Das Dach des Schlosses wurde zuletzt<br />

in den 1950er-Jahren s<strong>an</strong>iert.<br />

Nach so vielen Jahren st<strong>an</strong>d fest, dass<br />

eine Grunds<strong>an</strong>ierung fällig war. Ausgehend<br />

von zwei besonders betroffenen<br />

Hauptkehlen war das große Dach<br />

Zimmermeisterdach Schloss Castell<br />

▴ Das Dachgebälk<br />

wurde<br />

in Teilen erneuert<br />

▸ Gute Mischung:<br />

Blick auf<br />

<strong>die</strong> Eindeckung<br />

der Süddächer<br />

mit historischen<br />

und neuen Bibern<br />

▸ Abhängungen<br />

<strong>an</strong> verstärkten<br />

Sparren<br />

<strong>die</strong>nen der<br />

statischen<br />

<strong>Sicher</strong>ung der<br />

obersten<br />

Geschossdecke<br />

86 mikado 1-2.2009<br />

auch <strong>an</strong> weiteren Stellen undicht.<br />

Eine Prüfung der Bausubst<strong>an</strong>z ergab,<br />

dass ein Teil des Dachgebälks <strong>an</strong>gegriffen<br />

war und ausgetauscht werden<br />

musste. Kehlbalken, Sparren und einige<br />

Deckenbalken darunter galt es<br />

zu ersetzen oder zu verstärken.<br />

Behutsames Vorgehen<br />

Unter einem Schutzdach verborgen<br />

haben <strong>die</strong> Dachh<strong>an</strong>dwerker <strong>die</strong><br />

alte keramische Dachdeckung abgenommen,<br />

zwischengelagert und das<br />

Dachgebälk rundum s<strong>an</strong>iert.<br />

Bei der keramischen Dachdeckung<br />

plä<strong>die</strong>rte der Fürst für eine<br />

Totals<strong>an</strong>ierung. Sein Sohn, der Graf,<br />

wollte einen Teil der alten Deckung<br />

erhalten. Und so hieß der Kompromiss,<br />

dass ein Teil der Deckung erhalten<br />

blieb und ein <strong>an</strong>derer Teil konsequent<br />

neu eingedeckt wurde. Als<br />

zusätzliche Vorsichtsmaßnahme kamen<br />

auf Wunsch des Fürsten Pappdocken<br />

zum Einsatz.<br />

Die alten Ziegel wurden vor allem<br />

auf den südlichen und zum Innenhof<br />

geneigten Flächen neu eingedeckt.<br />

Auf der Südseite ist <strong>die</strong> Belastung<br />

für <strong>die</strong> Deckung geringer. Auch sind<br />

<strong>die</strong> Dächer hier niedriger und leichter<br />

erreichbar als auf den hohen Nord-,<br />

Ost- und Westseiten.


Lediglich <strong>die</strong> zwei großen Hauptkehlen<br />

im Innenhof, einst ein Herd<br />

von Undichtigkeiten, sind jetzt komplett<br />

mit neuen Bibern als eingebundene<br />

Kehlen gedeckt. Um den Überg<strong>an</strong>g<br />

von Neu zu Alt optisch weicher<br />

zu gestalten, deckten <strong>die</strong> Dachdecker<br />

zwischen <strong>die</strong> alten Biber immer wieder<br />

einige neue Biber ein.<br />

Die Bauherren bestellten Biber<br />

mit leichten Kohlebr<strong>an</strong>deffekten.<br />

Als Grundschnitte für <strong>die</strong> Biber<br />

wählten sie eine asymmetrische<br />

Wappenform und einen asymmetrischen<br />

Korbbogen. Die Oberflächen<br />

sind nach H<strong>an</strong>dform-Art mit sechs<br />

Längswellen und zwei spitz zulaufenden<br />

Wasserführungs-Linien versehen.<br />

Neben der St<strong>an</strong>dardbreite von<br />

18 cm orderten <strong>die</strong> Castells auch 3 ⁄4<br />

und 7 ⁄8 breite Biber. Biber in unterschiedlichen<br />

Längen sorgen für ein<br />

lebhaftes Deckbild.<br />

Für <strong>die</strong> Nord-, West- und Ostdachflächen<br />

mit der kompletten<br />

Zimmermeisterdach Schloss Castell<br />

◂ Detail einer<br />

gemischt<br />

eingedeckten<br />

Dachfläche.<br />

Neben<br />

historischen sind<br />

auch neue<br />

Biber als g<strong>an</strong>ze,<br />

3/4 und<br />

7/8 zu sehen<br />

▸ Kohlebr<strong>an</strong>dbiber<br />

mit<br />

asymmetrischen<br />

Wappen-<br />

und Korbbogenschnitten<br />

bringen Leben in<br />

<strong>die</strong> Dachfläche<br />

▾ Alt, aber intakt:<br />

Viele alte<br />

Biber, einige aus<br />

dem Jahr<br />

1687, waren noch<br />

brauchbar<br />

Neueindeckung kamen verschiedenen<br />

Biber in gleicher Breite und zwei<br />

Längen zum Einsatz. Die schmaleren<br />

3 ⁄4 und 7 ⁄8 Biber waren vor allem<br />

für den Mischeinsatz in der Dachfläche<br />

mit den alten Bibern vorgesehen.<br />

Heute präsentiert sich <strong>die</strong>se Fläche<br />

lebhaft und voller geometrischer und<br />

farblicher Vielfalt. Neben der von<br />

der Fachregel geforderten 1 ⁄4 Seitenüberdeckung<br />

realisierten <strong>die</strong> Dachdecker<br />

mit den verschieden breiten, dicken<br />

und l<strong>an</strong>gen Bibern auch einen<br />

empfohlenen seitlichen Verb<strong>an</strong>d von<br />

mindestens 3 cm.<br />

Ein großer Teil der alten Deckung<br />

ist vermutlich zwischen 100 bis 300<br />

Jahre alt. Es st<strong>an</strong>d für alle Baubeteiligten<br />

außer Frage, eine solch<br />

wertvolle Bausubst<strong>an</strong>z zu erhalten.<br />

D<strong>an</strong>eben präsentiert sich <strong>die</strong> neue<br />

Dachdeckung in würdiger Nachbarschaft.<br />

Auch sie hat gute Ch<strong>an</strong>cen,<br />

auf <strong>die</strong>sem Dach sehr alt zu werden.<br />

Gerard Halama, Bremen ▪<br />

SterlingOSB-Zero BAU 2009<br />

Telefon: 0800 18 16 238<br />

Wir freuen uns auf Ihren<br />

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88 mikado 1-2.2009<br />

Informations<strong>die</strong>nst Holz<br />

Neuerscheinung<br />

Industrie- und Gewerbebau<br />

Theorie und Praxis vereint <strong>die</strong> neue Schrift des Informations<strong>die</strong>nsts Holz.<br />

„Industrie- und Gewerbebauten“ informiert über <strong>die</strong> zahlreichen Aspekte des<br />

Themas und vertieft es in separaten Wissensblöcken.<br />

Die 200 Seiten starke Schrift „Industrie-<br />

und Gewerbebauten“<br />

ist Teil 3 der Reihe „Entwurf und<br />

Konstruktion“ des Informations<strong>die</strong>nsts<br />

Holz. Das Werk, mit dem <strong>die</strong><br />

Autoren eine Arbeitshilfe für <strong>die</strong> Praxis<br />

geben, bereitet alle Aspekte des<br />

Themas bis hin zur Produktions- und<br />

Logistikpl<strong>an</strong>ung auf. Separate Wissensblöcke<br />

zu den einzelnen Themen<br />

sollen dem Leser zur schnellen Orientierung<br />

<strong>die</strong>nen.<br />

Vom Entwurf bis zur Abnahme<br />

Unter dem Sammelbegriff des Industrie-<br />

und Gewerbebaus verbergen<br />

sich unterschiedliche Bauaufgaben.<br />

Zunächst stellen <strong>die</strong> Autoren<br />

den Ausg<strong>an</strong>gspunkt für jeden Entwurf<br />

vor: <strong>die</strong> Anforderungen, <strong>die</strong> sich<br />

aus den Produktionsabläufen, den<br />

dabei eingesetzten Mitarbeitern, Betriebsmitteln<br />

und Maschinen ergeben.<br />

Sie sind es, <strong>die</strong> den Grundriss,<br />

◂ Unter Federführung<br />

von Prof.<br />

Jürgen Reichardt<br />

und Prof.<br />

Thomas Jürges<br />

(FH Münster)<br />

entst<strong>an</strong>d <strong>die</strong><br />

Schrift<br />

„Industrie- und<br />

Gewerbebauten“<br />

<strong>die</strong> Raumaufteilung, lichte Höhen,<br />

Belichtung oder <strong>die</strong> technische Gebäudeausstattung<br />

bestimmen. Aus<br />

<strong>die</strong>sen Anforderungen werden in<br />

den weiteren Kapiteln architektonische<br />

Typologien und Raummodule<br />

für verschiedene Bautenformen entwickelt.<br />

Im Anschluss dar<strong>an</strong> stellen<br />

<strong>die</strong> Autoren statische Systeme und<br />

Tragwerksmodelle sowie Konstruktionsalternativen<br />

vor. Es folgen ein<br />

Kapitel über den Bausatz als integrales<br />

Konstruktionsmodell sowie ein<br />

umf<strong>an</strong>greicher Teil, der einen holzbaubezogenen<br />

Überblick über Bauphysik,<br />

Holzschutz, Br<strong>an</strong>dschutz,<br />

Bauprodukte, Bausysteme und St<strong>an</strong>dardlösungen<br />

vermittelt.<br />

Pl<strong>an</strong>ungsprozesse im Griff<br />

Von sehr hohem Nutzwert für <strong>die</strong><br />

Baupraxis ist auch das Kapitel über<br />

<strong>die</strong> Techniken des g<strong>an</strong>zheitlichen<br />

Projektm<strong>an</strong>agements zur Qualitäts-,<br />

Termin- und Kostenkontrolle. Wer<br />

sich <strong>an</strong> das dort empfohlene Vorgehen<br />

hält, hat Pl<strong>an</strong>ungsprozesse<br />

gut im Griff. Die Schrift schließt mit<br />

einer ausführlichen Dokumentation<br />

von zwölf Bauwerken. Sie wurden<br />

nach ihrem „Vorbildcharakter“<br />

ausgewählt, weil sie nicht nur <strong>die</strong><br />

heutigen Anforderungen <strong>an</strong> Industrie-<br />

und Gewerbebauten erfüllen,<br />

sondern auch <strong>die</strong> breite Palette der<br />

Einsatzmöglichkeiten des Baustoffs<br />

Holz zeigen. ▪<br />

Unter www.informations<strong>die</strong>nstholz.de/Publikationen<br />

können Interessenten<br />

<strong>die</strong> Schrift „Industrie- und<br />

Gewerbebauten“ unter Angabe der<br />

Nummer H 699 bestellen. Der Preis<br />

beträgt 20 Euro pro Stück zzgl.<br />

Mehrwertsteuer und Vers<strong>an</strong>dkosten.


LANDESBEIRAT HOLZ BAyERN<br />

L<strong>an</strong>desbeirat Holz<br />

Holzbaupreis Regensburg<br />

Ausgezeichnete Schule<br />

Zahlreiche Gäste verfolgten <strong>die</strong> Preisverleihung des Holzbaupreises<br />

Regensburg am 20. November 2008. Der Austragungsort, <strong>die</strong> Grundschule<br />

Hemau, erhielt den ersten Preis.<br />

Zum zweiten Mal hat der L<strong>an</strong>dkreis<br />

Regensburg in Kooperation<br />

mit dem Holzforum Regensburger<br />

L<strong>an</strong>d e.V. und dem Holzabsatzfonds<br />

den Holzbaupreis Regensburg verliehen.<br />

Gewonnen hat <strong>die</strong> Grundschule<br />

am Mönchsberg in Hemau. Das<br />

Gebäude sei laut Jury eine Symbiose<br />

aus moderner zeitgemäßer Architektur<br />

und dem nachwachsenden<br />

Rohstoff Holz.<br />

Holz ist vielfältig<br />

„Mit dem Holzpreis wollen wir ein<br />

Zeichen setzen, wie vielfältig m<strong>an</strong><br />

Holz als Baustoff einsetzen k<strong>an</strong>n“,<br />

betonte L<strong>an</strong>drat Herbert Mirbeth.<br />

Die 30 Bewerber für den Preis zeigten,<br />

dass Holz eine Grundlage für<br />

lebenswerte Wohnhäuser, attraktive<br />

öffentliche Gebäude und wirtschaftliche<br />

Nutzbauten bieten könne.<br />

„Ich wünsche mir, dass – <strong>an</strong>geregt<br />

durch den Holzbaupreis – noch mehr<br />

▴ Die glücklichen<br />

Preisträger des<br />

Holzbaupreises in<br />

Regensburg<br />

Holzbauten entstehen, <strong>die</strong> mit heimischem<br />

Holz von Firmen aus dem<br />

L<strong>an</strong>dkreis gebaut werden“, appellierte<br />

der L<strong>an</strong>drat <strong>an</strong> <strong>die</strong> Architekten und<br />

Bauherren. „Damit halten wir mehr<br />

Wertschöpfung in der Region.“<br />

Der erste Preisträger hat sich den<br />

Wunsch des L<strong>an</strong>drats schon zu Herzen<br />

genommen. „Wir haben darauf<br />

geachtet, dass wir einen großen<br />

Anteil des verwendeten Holzes<br />

aus dem Stadtwald von Hemau bezogen<br />

haben“, erklärte Bürgermeister<br />

H<strong>an</strong>s Pollinger, der <strong>die</strong> Trophäe<br />

aus Nussbaum und ein Preisgeld von<br />

2000 Euro für <strong>die</strong> Grundschule am<br />

Mönchsberg entgegennahm.<br />

Holz schlägt Brücken<br />

Den 2. Preis erhielt das Mehrgenerationenhaus<br />

in Regenstauf, ein klassischer<br />

Holzbau mit energetischer Optimierung.<br />

Auf dem 3. Platz, dem<br />

„Innovationspreis“, folgen zwei Objekte:<br />

ein Einfamilienhaus mit Nebengebäude<br />

aus unbeh<strong>an</strong>deltem<br />

Holz und das Walderlebniszentrum<br />

in Riegling. Die Pl<strong>an</strong>er haben den<br />

Grundriss des Gebäudes einer Baumscheibe<br />

nachempfunden.<br />

Eine Anerkennung sprach <strong>die</strong> Jury<br />

der Fußgängerbrücke des Naherholungsvereins<br />

Regensburg e.V. aus.<br />

Die Holzkonstruktion überbrückt<br />

mit 24 m <strong>die</strong> Schwarze Laber bei<br />

Schrammlhof in Laaber.<br />

„Bei der Vergabe des Holzpreises<br />

achtete <strong>die</strong> Jury auf Funktionalität,<br />

Ausführung, Energiebil<strong>an</strong>z und insbesondere<br />

<strong>die</strong> regionale Wertschöpfung“,<br />

erklärte Elisabeth Sojer-Falter,<br />

Sachgebietsleiterin der Regionalentwicklung<br />

beim L<strong>an</strong>dratsamt und Org<strong>an</strong>isatorin<br />

des Holzbaupreises. ▪<br />

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www.mikado-online.de 89


90<br />

Unternehmen<br />

Nagelbrücken<br />

www.r<strong>an</strong>dek-bautech.com<br />

HECO-TOPIX ® -CC<br />

Das perfekte Holzverbindungsmittel<br />

mit Zug für den Ingenieur-Holzbau<br />

HECO-Schrauben GmbH & Co.KG<br />

Dr.-Kurt-Steim-Straße 28<br />

D-78713 Schramberg<br />

Telefon: +49 (0 )74 22 / 9 89-0<br />

E-Mail: info@heco-schrauben.de<br />

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Zieht aufgrund unterschiedlicher Ge -<br />

windesteigungen beim Verschrauben<br />

<strong>die</strong> zu verbindenden Teile zusammen<br />

D<strong>an</strong>k HECO-TOPIX ® -<strong>Spitze</strong> und -Zylin -<br />

der kopf sind auch kleine Schraub ab -<br />

stände ohne Auf spalten zu realisieren<br />

Bemessungsnachweise über<br />

HECO ® -Bemessungssoftware HCS<br />

Allgemein bauaufsichtlich<br />

zugelassen, Z-9.1-665<br />

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mikado 1-2.2009<br />

L<strong>an</strong>desbeirat Holz Sachsen<br />

Lebendige Geschichte<br />

◂ Mit Hilfe des<br />

historischen<br />

Holzkr<strong>an</strong>s ist es<br />

ein Leichtes,<br />

Holzstämme bis<br />

zu einer<br />

Tonne per Muskelkraft<br />

in <strong>die</strong><br />

Lüfte zu heben<br />

Auf den Holztagen vom 8. bis 9. November 2008 stellte Zimmermeister<br />

Ralf Wargel zusammen mit seinen Mitstreitern aus<br />

dem Förderverein historisches H<strong>an</strong>dwerk in der Lommatzscher<br />

Pflege einen historischen Holzkr<strong>an</strong> vor: Über Wochen hinweg<br />

hatten sie das 7 m hohe Werkzeug aus der Zeit der Renaiss<strong>an</strong>ce<br />

errichtet. Der Dreibock soll dazu <strong>die</strong>nen, auf dem Vereinsgelände<br />

nach und nach Holzhäuser aus der Gotik, Renaiss<strong>an</strong>ce<br />

und des Barock zu errichten. www.l<strong>an</strong>desbeirat-holz-sachsen.de<br />

DuPont<br />

Neue Technik aus der Alten Welt<br />

Gerade entsteht <strong>die</strong> Außenw<strong>an</strong>dkonstruktion des Old Faithful<br />

Visitor Education Centers im Yellowstone-Nationalpark.<br />

Mit im Einsatz sind <strong>die</strong> Tyvek-Bahnen von DuPont. Die Bahnen<br />

sollen helfen, den gebäudetechnischen<br />

Energiebedarf<br />

für das Heizen und Kühlen zu<br />

senken. Laut Hersteller schützen<br />

sie das neue Besucherzentrum<br />

gegen das Eindringen<br />

von Luft und Wasser, ohne <strong>die</strong><br />

Feuchtigkeitsabgabe nach außen<br />

zu behindern.<br />

DuPont Building Innovations<br />

D-63263 Neu Isenburg<br />

www.dupont.com<br />

▴ Die atmungsaktiven Bahnen<br />

bestehen aus recycelbarem Vlies<br />

Halle C2 St<strong>an</strong>d 330


Unternehmen<br />

H<strong>an</strong>s Hundegger Maschinenbau<br />

Allgäuer feiern Dreißigsten<br />

Am 8. November 2008 feierte <strong>die</strong> H<strong>an</strong>s Hundegger<br />

Maschinenbau GmbH ihr 30-jähriges<br />

Firmenjubiläum. Ein Holzleimbauer <strong>an</strong>imierte<br />

den jungen Unternehmer 1987 dazu, <strong>die</strong> erste<br />

Abbundmaschine zu entwickeln: „Es müsste<br />

eine flexible Abbundmaschine geben, denn <strong>die</strong><br />

Kasernendächer mit 100 gleichen Sparren gibt<br />

es in Zukunft nicht mehr.“ Ab 1986 baute das<br />

Allgäuer Unternehmen <strong>die</strong>se von Mal zu Mal<br />

weiterentwickelte Abbundmaschine serienmäßig.<br />

1988 feierte der erste 4-Seiten-Hobel- und<br />

Anfasautomat zum Hobeln von Teilbereichen<br />

Premiere. Seit September 2002 ist <strong>die</strong> Massiv-<br />

Holz-Mauer erfolgreich auf dem Markt.<br />

H<strong>an</strong>s Hundegger Maschinenbau GmbH<br />

D-87749 Haw<strong>an</strong>gen ı www.hundegger.de<br />

Inthermo schließt das Jahr 2008 mit einem Umsatzwachstum von 20 Prozent ab. Geschäftsführer<br />

Guido Kuphal ist sich sicher, dass <strong>die</strong> Basis des Erfolgs <strong>die</strong> vielfältigen Innovationen<br />

bilden, mit denen <strong>die</strong> Caparol-Tochter ihren Anteil am Holzbau- wie auch am<br />

S<strong>an</strong>ierungsmarkt im In- und Ausl<strong>an</strong>d vergrößert.<br />

INTHERMO GmbH ı D-64372 Ober-Ramstadt ı www.inthermo.de<br />

Egger<br />

Inthermo<br />

Erfolgreich am Dämmstoffmarkt<br />

Brüderlicher Beirat<br />

▴ Die „neue alte“ Gruppenleitung und Michael Egger<br />

(v.l.n.r.): Dr. Thomas Leissing, Ulrich Bühler, Walter Schiegl<br />

und Michael Egger<br />

▴ Innovativ, kompetent und kundenorientiert: Hundegger<br />

hat in 30 Jahren über 3500 Maschinen in 40 Länder geliefert.<br />

Mehr Bilder unter www.mikado-online.de → Bildergalerie<br />

Michael Egger, Miteigentümer und Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung der Egger<br />

Gruppe, wechselte zum 1. J<strong>an</strong>uar 2009 <strong>an</strong><br />

<strong>die</strong> Seite seines Bruders Fritz Egger in den<br />

Beirat der Gesellschaft. Die Gruppenleitung<br />

besteht jetzt aus Dr. Thomas Leissing (Fin<strong>an</strong>zen/Verwaltung/Logistik),<br />

Ulrich Bühler<br />

(Marketing/Vertrieb) und Walter Schiegl<br />

(Produktion/Technik). „Die Gruppenleitung<br />

genießt das volle Vertrauen der Familie Egger.<br />

Sie wird das Unternehmen in unserem<br />

Sinn weiterführen“, erläutert Egger.<br />

Fritz Egger GmbH &Co. KG<br />

A-6380 St. Joh<strong>an</strong>n in Tirol<br />

www.egger.com<br />

Halle B5 St<strong>an</strong>d 339<br />

Halle B5 St<strong>an</strong>d 329<br />

www.mikado-online.de 91


92<br />

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mikado 1-2.2009<br />

Unternehmen<br />

Layher<br />

Schaffe, schaffe, Werkle baue<br />

▴ Mit dem Spatenstich für das „Werk II“ machte Layher den<br />

dritten Schritt der Exp<strong>an</strong>sion nach dem neuen Wareneing<strong>an</strong>g und der<br />

Erweiterung der Stahlbodenfertigung<br />

Layher setzte im November 2008 mit dem Spatenstich für das<br />

„Werk II“ den Ausbau seiner Produktionsstätten fort. Am südlichen<br />

Ortsr<strong>an</strong>d von Güglingen geht in Zukunft <strong>die</strong> gesamte<br />

Produktion von Aluminium- und Holzbauteilen des Gerüstbauers<br />

vonstatten, das Hauptwerk in Eibensbach wird Zentrum<br />

für <strong>die</strong> Herstellung der Stahlgerüste. Ein Gebäudekomplex<br />

mit vier Lagerhallen, drei Produktionshallen und Büroflächen<br />

entsteht neu. Der Produktionsbeginn ist für September 2009<br />

vorgesehen. Im Frühjahr 2009 wird außerdem eine neue Feuerverzinkerei<br />

ihre Arbeit aufnehmen.<br />

Wilhelm Layher GmbH & Co. KG<br />

D-74363 Güglingen-Eibensbach Halle A1 St<strong>an</strong>d 331<br />

www.layher.com<br />

Saint Gobain<br />

Spezialisten spezial<br />

Zum 1. J<strong>an</strong>uar 2009 hat Saint Gobain seine Org<strong>an</strong>isationsstruktur<br />

verändert. Sie soll <strong>die</strong> zunehmende<br />

Spezialisten-Bedeutung der Unternehmensgruppe<br />

betonen und schnelles Agieren im<br />

Markt ermöglichen. Wichtigster Punkt ist <strong>die</strong> Auflösung<br />

der regionalen Begrenzung der bisherigen<br />

Geschäftsbereiche Nordwest, Nordost und Süd. An<br />

ihre Stelle treten zwei Vertriebsorg<strong>an</strong>isationen, <strong>die</strong><br />

jeweils ein Geschäftsführer betreut: der Bereich<br />

Heavy Building Material (HBM) und <strong>die</strong> „Spezialisten”.<br />

Beide sind wieder in sieben bzw. fünf Bereiche<br />

aufgegliedert.<br />

Saint-Gobain Building Distribution<br />

Deutschl<strong>an</strong>d GmbH<br />

D-60314 Fr<strong>an</strong>kfurt am Main<br />

Halle A1 St<strong>an</strong>d 502<br />

www.saint-gobain.com


RAL-Gütezeichen<br />

Unternehmen<br />

Abgestempelt<br />

Das RAL-Gütezeichen will jetzt auch dem Geschehen<br />

in der Bauwirtschaft seinen Stempel aufdrücken. Deshalb<br />

will sich <strong>die</strong> Gütegemeinschaft Holzh<strong>an</strong>del als<br />

eine der jüngsten Gütegemeinschaft den Entscheidern<br />

vom Bau vorstellen. Zusammen mit 23 weiteren<br />

Gütegemeinschaften rund um Haus und Bauen<br />

präsentiert sie sich vom 12. bis 17. J<strong>an</strong>uar 2009 auf<br />

der Bau in München.<br />

Gütegemeinschaft<br />

Holzh<strong>an</strong>del<br />

D-28359 Bremen<br />

www.guetegemein- Halle Eing<strong>an</strong>g West St<strong>an</strong>d 10<br />

schaft-holzh<strong>an</strong>del.de<br />

EffizienzTagung<br />

Herausragende Reson<strong>an</strong>z<br />

Die 1. EffizienzTagung „Bauen und Modernisieren“ in<br />

H<strong>an</strong>nover zeigte, wie dynamisch sich das Berufsfeld<br />

der Gebäudeenergieberatung entwickelt: Mehr als 300<br />

Teilnehmer aus g<strong>an</strong>z Deutschl<strong>an</strong>d nahmen <strong>an</strong> der Ver<strong>an</strong>staltung<br />

vom 14. bis 15. November 2008 teil. Bei der<br />

begleitenden Messe „EnergieSparTage“ präsentierten 85<br />

Aussteller ihre Lösungen für zukunftsfähige Energiest<strong>an</strong>dards<br />

bei Alt- und Neubauten. Im Fokus der Tagung<br />

st<strong>an</strong>den <strong>die</strong> gepl<strong>an</strong>te Verschärfung der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) und das bereits beschlossene<br />

Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG). Die<br />

Ver<strong>an</strong>stalter, das Energie- und Umweltzentrum am Deis-<br />

ter e.u.[z.] sowie der enercity-Fonds proKlima, zeigten<br />

sich sehr zufrieden.<br />

www.effizienztagung.de<br />

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AHEC<br />

Holzauge vom Tulpenbaum<br />

▴ Echte H<strong>an</strong>dwerkskunst erforderte <strong>die</strong> Herstellung des Pavillons „Sclera“ in exakt<br />

dimensionierten Elementen und deren fachgerechte Montage<br />

Vom 13. September 2008 <strong>an</strong> st<strong>an</strong>d der elliptische 12 x 8 m große hölzerne<br />

Pavillon „Sclera“ des britischen Architekten David Adjaye für 28<br />

Tage im Southb<strong>an</strong>k Centre auf dem London Design Festival. Der Bau<br />

besteht ausschließlich aus dem festen und weitgehend astfreien Americ<strong>an</strong><br />

Tulipwood. Dieses Holz vom höchsten Laubbaum Nordamerikas,<br />

dem amerik<strong>an</strong>ischen Tulpenbaum, wird unter der Maxime einer nachhaltigen<br />

Holz-Bewirtschaftung <strong>an</strong>gebaut. Den Architekten faszinierte<br />

<strong>die</strong> Eindeutigkeit seiner hellen Farbe. Den Namen und Begriff „Sclera“<br />

verbindet er mit der Bedeutung „Zwischenraum“. Der Pavillon best<strong>an</strong>d<br />

tatsächlich aus vielen, gewissermaßen sogar völlig aus Zwischenräumen,<br />

welche <strong>die</strong> Holzkonstruktion luftig und durchlässig machten.<br />

www.ahec-europe.org<br />

Beteiligte Firmen:<br />

Hess-Wohnwerk GmbH & Co. KG ı D-63924 Kleinheubach<br />

www.hess-wohnwerk.de<br />

Osmose Deutschl<strong>an</strong>d GmbH ı D-68526 Ladenburg<br />

www.protimsolignum.com/osmose-germ<strong>an</strong>y<br />

Ihr Partner im Ingenieurholzbau!<br />

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www.mikado-online.de 93


94<br />

Holzwelten Holzkirche<br />

Holzkirche<br />

Ein Zimmerm<strong>an</strong>nstraum<br />

Die größte Holzkirche Mitteleuropas steht in Clausthal.<br />

Zu große Glocken brachten ihren Turm fast zum Einsturz. Die<br />

Renovierung wurde ein h<strong>an</strong>dwerkliches Meisterwerk.<br />

Andächtig schaut Fr<strong>an</strong>k Diedrich-Berlin<br />

auf <strong>die</strong> mächtigen<br />

Balken über seinem Kopf. „Ich habe<br />

mir schon immer gewünscht, <strong>an</strong> einer<br />

Kirchens<strong>an</strong>ierung mitzuwirken“, gesteht<br />

er begeistert. „Es hat mich richtig<br />

glücklich gemacht, hier dabei sein<br />

zu können. Von solchen Baustellen<br />

träumt m<strong>an</strong>.“ Die Baustelle, auf der<br />

der Zimmerm<strong>an</strong>n zusammen mit sieben<br />

Kollegen seit Jahren arbeitet, ist<br />

<strong>die</strong> „Marktkirche zum Heiligen Geist“<br />

in Clausthal-Zellerfeld. Der Name signalisiert<br />

den Tag des Einweihungsfests<br />

im Jahre 1642: Pfingsten.<br />

Der dreischiffige Hallenbau ist mit<br />

57 m Länge und 36 m Breite <strong>die</strong> größte<br />

Holzkirche in Mitteleuropa und<br />

besteht fast g<strong>an</strong>z aus Harzer Fichte.<br />

Wie es sich für eine Barockkirche gehört,<br />

besitzt der Innenraum kunstvolle<br />

Schnitzereien. Stützen tragen ein<br />

großes Holztonnengewölbe und <strong>an</strong><br />

drei Seiten jeweils doppelte Emporen.<br />

Der impos<strong>an</strong>te Raum bietet über 2000<br />

Gottes<strong>die</strong>nstbesuchern Platz.<br />

Geschichte<br />

Der Bergbau brauchte<br />

große Glocken<br />

Clausthal und seine Marktkirche<br />

haben eine bewegte Geschichte mit<br />

Pest, Krieg und Br<strong>an</strong>dkatastrophen<br />

hinter sich. Im September 1634 fiel<br />

das erst 24 Jahre vorher erbaute Gotteshaus<br />

zusammen mit dem Rathaus,<br />

der Schule und über 160 Wohnhäusern<br />

einem Großfeuer zum Opfer. Die<br />

Hälfte der etwa 3000 Bürger wurde<br />

obdachlos und musste in <strong>an</strong>deren Behausungen<br />

untergebracht und versorgt<br />

werden.<br />

Trotz der schwierigen Umstände<br />

wollte <strong>die</strong> Stadt schon nach kurzer<br />

Zeit <strong>die</strong> Kirche neu aufbauen, merkte<br />

aber, dass das ihre fin<strong>an</strong>ziellen<br />

Möglichkeiten zunächst überstieg.<br />

Für <strong>die</strong> Bergbauregion war aber vor<br />

allem das tägliche „Anläuten“ wichtig,<br />

denn das regelte <strong>die</strong> Arbeit der<br />

Bergleute. Und so übernahm denn<br />

auch <strong>die</strong> Bergbaubehörde <strong>die</strong> Kosten<br />

für einen neuen Glockenturm.<br />

Im Dezember 1636 fällten Zimmerer<br />

1610–1611 Bau der ersten Kirche auf dem Marktplatz<br />

1634 Stadtbr<strong>an</strong>d in Clausthal, Zerstörung der Kirche<br />

1637 Neubau des Glockenturms in Holzbauweise<br />

1639–1642 Neubau des L<strong>an</strong>ghauses in Holzbauweise<br />

19. Jhd. S<strong>an</strong>ierung des Glockenturms<br />

1965 Erneuerung der Bleibedachung<br />

2001–2003 Notsicherungen, Gutachten, Entwicklung des S<strong>an</strong>ierungspl<strong>an</strong>s<br />

2004 Stilllegung der Glocken, Beginn von S<strong>an</strong>ierungsarbeiten<br />

2006 Notabstützung des Glockenturms<br />

2007 Rückbau des Glockenturms<br />

2008 Wiederaufbau des Glockenturms, Einweihung am 2.–5. Oktober<br />

mikado 1-2.2009


Holzwelten Holzkirche<br />

◂ Die wohl<br />

spektakulärste<br />

Bauphase:<br />

Ein Kr<strong>an</strong> hebt<br />

den zusammengebauten<br />

Turmschaft vom<br />

Richtplatz<br />

auf <strong>die</strong> neuen<br />

Fundamente<br />

das nötige Holz und mit Beginn des<br />

darauffolgenden Frühjahrs errichteten<br />

sie in nur wenigen Monaten den<br />

neuen Turm.<br />

Erst zwei Jahre später beg<strong>an</strong>n m<strong>an</strong><br />

mit dem Bau der eigentlichen Kirche.<br />

Das L<strong>an</strong>ghaus wurde 1642 fertig<br />

und in den folgenden Jahrhunderten<br />

immer wieder erweitert, umgestaltet<br />

und ausgebessert.<br />

Glocken lassen Turm<br />

bedrohlich schwingen<br />

Die neuen Glocken erwiesen sich<br />

als zu groß. Genauer gesagt: Ihre<br />

Schwingungen waren zu stark. Zwar<br />

war der Glockenstuhl als separates<br />

Gerüst in den Turm hineingestellt<br />

und konstruktiv nicht mit <strong>die</strong>sem<br />

verbunden, doch seine Balken verformten<br />

sich mit der Zeit immer bedenklicher.<br />

Zur Stabilisierung verb<strong>an</strong>d m<strong>an</strong><br />

im 19. Jahrhundert beide Konstruktionen<br />

mit neuen Balken und<br />

Schraubbolzen. Doch das verschlimmerte<br />

das Problem nur: Die starken<br />

Schwingungen wurden nun auch<br />

in <strong>die</strong> Außenwände geleitet. In den<br />

1970er-Jahren stellten Sachverständige<br />

dort bedenkliche Schäden fest.<br />

Die waren bei einer weiteren Untersuchung<br />

Ende der 1990er-Jahre<br />

nochmals fortgeschritten. Allerdings<br />

war <strong>die</strong> gesamte Kirche in einem <strong>an</strong>gegriffenen<br />

Zust<strong>an</strong>d. In den 1960er-<br />

Jahren wurde <strong>die</strong> Bleideckung fehlerhaft<br />

erneuert und <strong>an</strong> vielen Stellen<br />

dr<strong>an</strong>g seither Feuchtigkeit ein.<br />

Zuerst wollte m<strong>an</strong> eigentlich den<br />

kunsthistorisch wertvollen Innenraum<br />

retten. Doch <strong>die</strong> Situation des<br />

Glockenturms spitzte sich dramatisch<br />

zu. Im September 2006 wurde er als<br />

akut einsturzgefährdet eingestuft und<br />

mit sog. „Schwungsteifen“ notabgestützt.<br />

Im Laufe des Sommers 2007<br />

zeigte sich deutlich, dass seine S<strong>an</strong>ierung<br />

vorgezogen werden muss. Und<br />

das bedeutete: <strong>die</strong> bestehende Konstruktion<br />

komplett abbauen und durch<br />

eine neue ersetzen.<br />

Am 12. November 2007 hob ein<br />

großer Autokr<strong>an</strong> <strong>die</strong> Haube ab und<br />

<strong>an</strong>schließend konnte der Turm d<strong>an</strong>n<br />

Etage für Etage von oben nach unten<br />

abgetragen werden. Das geschah<br />

sehr sorgfältig, weil m<strong>an</strong> ja<br />

www.mikado-online.de 95


Holzwelten Holzkirche<br />

<strong>die</strong> vorh<strong>an</strong>dene Konstruktion detailliert<br />

dokumentieren und wiederverwendbare<br />

Bauteile genau kennzeichnen<br />

musste.<br />

In den Wintermonaten wurden<br />

unter einem Bauzelt fünf Fels<strong>an</strong>ker<br />

gesetzt und d<strong>an</strong>n ein speziell entwickeltes,<br />

zweiteiliges Stahlbetonfundament<br />

gegossen: ein inneres für<br />

den Glockenstuhl und ein äußeres für<br />

<strong>die</strong> Fachwerkkonstruktion des Turms<br />

mit seiner Bekrönung.<br />

Zimmerer machen aus Neubau<br />

ein großes Ereignis<br />

Im Frühjahr 2008 beg<strong>an</strong>n m<strong>an</strong>, <strong>die</strong><br />

Balken für den unteren Teil des Turmes<br />

abzubinden und das Fachwerk<br />

neu zusammenzusetzen. Das geschah<br />

„live“ vor den Augen der interessierten<br />

Clausthaler Öffentlichkeit<br />

auf einem extra dafür hergerichteten<br />

„Richtplatz“. Die Zimmerer versteckten<br />

sich nicht hinter einem hohen<br />

Zaun, sondern nutzte <strong>die</strong> Gelegenheit<br />

zur Demonstration hoher Holzbaukunst.<br />

Um <strong>die</strong> Lasten sicher abtragen zu<br />

können, bauten sie im Inneren des<br />

Turmes stabilisierende Querhölzer<br />

ein, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Tragkonstruktion für <strong>die</strong><br />

Glocken berührungsfrei durchdringen<br />

mussten. Dies konnte nur von<br />

allen vier Seiten her bewerkstelligt<br />

werden, sodass sie den unteren Teil<br />

des Turms zunächst einmal freistehend<br />

neben den neuen Fundamenten<br />

errichteten.<br />

96<br />

Am 9. Juni 2008 war es d<strong>an</strong>n<br />

so weit: Ein Autokr<strong>an</strong> hob <strong>die</strong> 65 t<br />

schwere Konstruktion hoch und setzte<br />

sie auf <strong>die</strong> neuen Fundamente –<br />

der wohl spektakulärste und zugleich<br />

kritischste Moment der gesamten<br />

Baumaßnahme. Der Rest ging d<strong>an</strong>n<br />

schnell. Am 20. Juni konnten <strong>die</strong> restaurierten<br />

Hauben aufgesetzt und das<br />

Richtfest gefeiert werden.<br />

„Die Kirchens<strong>an</strong>ierung selbst verlief<br />

eigentlich <strong>die</strong> g<strong>an</strong>ze Zeit völlig<br />

normal, der Turm jedoch war auf jeden<br />

Fall eine große Herausforderung.<br />

Da ist m<strong>an</strong> schon d<strong>an</strong>kbar, dass einem<br />

so etwas geboten wird“, erinnert<br />

sich Reinhard Lott, Abteilungsleiter<br />

des Amtes für Bau- und Kunstpflege<br />

der ev.-luth. L<strong>an</strong>deskirche.<br />

Eine Holzkirche zu s<strong>an</strong>ieren, ist<br />

kein alltägliches Geschäft – schon<br />

gar nicht, wenn es sich um eine so<br />

große h<strong>an</strong>delt. Aber Holzbau liegt<br />

in einer so waldreichen Region wie<br />

dem Harz natürlich nahe und hat dort<br />

auch Tradition.<br />

Mondholz gar<strong>an</strong>tiert hohe<br />

Qualität<br />

Mit dem natürlichen Baustoff Holz<br />

hat sich Lott selbstverständlich intensiv<br />

beschäftigt. „Die Holzbeschaffung<br />

war für uns ein g<strong>an</strong>z wichtiges<br />

Kriterium“, erläutert er <strong>die</strong> Materialwahl.<br />

„Das Holz sollte aus den umliegenden<br />

Wäldern stammen und als<br />

Mondholz geschlagen werden. Das<br />

war unsere Bedingung.“<br />

mikado 1-2.2009<br />

◂ Die Stern-<br />

konstruktion der<br />

großen<br />

Haube besteht<br />

wie der<br />

Rest des Turms<br />

aus einer<br />

Mischung<br />

von originalen<br />

und<br />

neuen Balken<br />

▾ Der Rückbau<br />

des ein-<br />

sturzgefährdeten<br />

Glocken-<br />

turms hinterließ<br />

<strong>an</strong> der<br />

Westfassade eine<br />

offene Wunde<br />

Das Forstamt Clausthal konnte<br />

<strong>die</strong>sen Wunsch erfüllen, suchte 80<br />

rund 100 Jahre alte Fichten aus und<br />

fällte sie Februar 2008 bei abnehmendem<br />

Mond. Sechs Wochen blieben<br />

sie <strong>an</strong>schließend im Wald liegen,<br />

um l<strong>an</strong>gsam und gleichmäßig zu<br />

trocknen. D<strong>an</strong>n wurden <strong>die</strong> Stämme<br />

aufgearbeitet, entrindet und ins Sägewerk<br />

gebracht.<br />

Noch gleicht <strong>die</strong> Verwendung von<br />

Mondholz einer Glaubensfrage. Es<br />

soll besonders stabil sein, weniger<br />

reißen und auch weniger <strong>an</strong>fällig für<br />

Pilz- und Schädlingsbefall sein. „Wir<br />

wissen einfach, dass das Holz <strong>an</strong>ders<br />

ist“, erklärt Lott <strong>die</strong>se Entscheidung,<br />

„und das hat <strong>die</strong> hohe Qualität in jedem<br />

Bauabschnitt bewiesen.“<br />

„Wir haben nur gute Erfahrungen<br />

damit gemacht“, betont auch August-W.<br />

Mönnig, Inhaber des ausführenden<br />

Holzbauunternehmens. „Die<br />

Versorgung mit Mondholz ist in der<br />

Regel kein Problem. Bis 70 cm Zopf<br />

k<strong>an</strong>n unser eigenes Sägewerk einschneiden.“


Holzwelten Holzkirche<br />

Die Rekonstruktion wird eine<br />

Mischung aus Alt und Neu<br />

Nicht jeder Balken musste erneuert<br />

werden. Alle demontierten Fachwerkteile<br />

wurden dokumentiert, gekennzeichnet,<br />

zwischengelagert und<br />

auf Wiederverwendbarkeit untersucht.<br />

Ziel des Architekten war, möglichst<br />

viel originale Bausubst<strong>an</strong>z wieder<br />

einzubauen.<br />

Aber auch heutige Bauvorschriften<br />

und statische Vorgaben gelten<br />

für historische Gebäude. So mussten<br />

einige Balken zusätzlich Knaggen<br />

erhalten, <strong>an</strong>dere Unterzüge. M<strong>an</strong>che<br />

Situationen erforderten zusätzliche<br />

Balkenlagen. Zudem waren vier neue<br />

Br<strong>an</strong>dschutztüren erforderlich.<br />

Im Inneren des Glockenturms<br />

scheinen sich Verg<strong>an</strong>genheit und Zukunft<br />

überall <strong>die</strong> Hände zu reichen:<br />

traditionsreiche H<strong>an</strong>dwerkskunst und<br />

moderne Technik, überliefertes Wissen<br />

und aktuelle Normen, uralte Balken<br />

und frisches Holz. „Da freut m<strong>an</strong><br />

sich als Zimmerm<strong>an</strong>n, mit Hölzern zu<br />

bauen, mit denen schon Generationen<br />

vor uns gearbeitet haben“, gerät<br />

Diedrich-Berlin beim Anblick der<br />

n Balken des überbündeten Achtecks<br />

ins Schwärmen.<br />

Arbeiten mit Normteilen? Hier<br />

unmöglich, im Achteck musste jede<br />

Länge einzeln <strong>an</strong>gepasst werden.<br />

Die Balken konnten nicht durch ein<br />

normales Gatter geschickt, sondern<br />

mussten einzeln vor Ort mit einer<br />

B<strong>an</strong>dsäge geschnitten werden.<br />

Insgesamt 18 verschiedene Firmen<br />

sind <strong>an</strong> der S<strong>an</strong>ierung beteiligt. Da<br />

ist ein ständiger Abstimmungsprozess<br />

vonnöten. Dem Bauleiter war es<br />

dabei wichtig, möglichst viele H<strong>an</strong>dwerker<br />

aus dem Uml<strong>an</strong>d zu beschäftigen.<br />

„Sie sollen eine Beziehung zu<br />

ihrem Projekt haben“, begründet Lott<br />

<strong>die</strong>ses Auswahlkriterium.<br />

Der Zusammenbau des Turmes<br />

verlief problemlos im Zeitpl<strong>an</strong>. „Ich<br />

habe noch nie so einen schönen Glockenturm<br />

gebaut“, freut sich Lott.<br />

Er verzichtete auf einen chemischen<br />

Holzschutz und setzte g<strong>an</strong>z auf einen<br />

konstruktiven, so wie es früher üblich<br />

war. „Mit den normalen H<strong>an</strong>dwerkstechniken<br />

macht m<strong>an</strong> hier nichts verkehrt.<br />

Es wäre sogar fatal, hier mit zu<br />

viel neuen Ideen <strong>an</strong>zukommen.“<br />

Dass eine solch aufwendige S<strong>an</strong>ierung<br />

viel Geld kostet, versteht sich<br />

von selbst. Die Suche nach Unterstützern<br />

und Spendern hält Dorothea<br />

Austen, <strong>die</strong> Vorsitzende des Kirchenvorst<strong>an</strong>ds,<br />

seit Beginn der Pl<strong>an</strong>ungen<br />

in Atem. Doch ihr unermüdlicher<br />

Einsatz hat sich gelohnt: Verschiedene<br />

Stiftungen stellten hohe Beträge<br />

zur Verfügung. Dem Förderverein gel<strong>an</strong>g<br />

es, Clausthaler Bürger zu vielen<br />

kleineren Einzelspenden zu motivieren.<br />

Dabei half auch eine innovative<br />

Idee: Einzelne Kirchenfenster konnten<br />

„gekauft“ werden. „Ein Student<br />

beispielsweise schenkte seiner Mutter<br />

zum 60. Geburtstag so ein Fenster“,<br />

erzählt Austen begeistert.<br />

W<strong>an</strong>n <strong>die</strong> S<strong>an</strong>ierung der gesamten<br />

Marktkirche endgültig fertig sein<br />

wird, ist noch nicht absehbar. Gepl<strong>an</strong>t<br />

ist, in den nächsten Jahren<br />

den Uhrturm und das Mittelschiff<br />

<strong>an</strong>zugehen. Das bedeutet noch viel<br />

Überzeugungsarbeit, um <strong>die</strong> nötigen<br />

Fin<strong>an</strong>zmittel aufzutreiben.<br />

Der neue Turm zumindest ist fertig.<br />

Clausthal weihte ihn mit einem<br />

großen Stadtfest ein – vom 2. bis zum<br />

5. Oktober 2008. Am Ernted<strong>an</strong>ksonntag<br />

läuteten <strong>die</strong> Glocken zum ersten<br />

Mal nach l<strong>an</strong>ger Zeit wieder. Über<br />

<strong>die</strong>ses Ereignis freuten sich <strong>die</strong> Bürger.<br />

Und dass von den Schwingungen<br />

in der Konstruktion nichts zu spüren<br />

war, darüber freuten sich Bauleiter,<br />

Statiker und Zimmerer.<br />

Dr. Verena Sohns, Wolfenbüttel / gh ▪<br />

Steckbrief<br />

S<strong>an</strong>ierungsprojekt:<br />

Marktkirche Zum Heiligen Geist<br />

D-38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

Kirchengemeinde:<br />

Ev<strong>an</strong>gelisch-lutherische Marktkirchengemeinde<br />

Clausthal<br />

D-38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

www.kirchengemeindeclausthal.de<br />

Förderverein:<br />

Förderverein für den Erhalt der<br />

Clausthaler Holzkirche e.V.<br />

D-38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

www.marktkirche-clausthal.de<br />

Maße:<br />

Grundfläche: 57 x 36 m<br />

Umbauter Raum: 17 000 m 3<br />

Glockenturm: 7 x 7 x 30 m<br />

Bauleitung:<br />

Ev.-luth. L<strong>an</strong>deskirche H<strong>an</strong>nover<br />

Amt für Bau und Kunstpflege<br />

D-37081 Göttingen<br />

www.evlka.de<br />

Statik:<br />

Ingenieurbüro Götz & Ilsem<strong>an</strong>n<br />

D-31134 Hildesheim<br />

www.goetz-ilsem<strong>an</strong>n.de<br />

Bauunternehmen:<br />

Mönnig-Bau<br />

D-37191 Katlenburg-Lindau<br />

www.moennig-bau.de<br />

Bade Dächer<br />

D-29549 Bad Bevensen<br />

www.bade-daecher.de<br />

www.mikado-online.de 97<br />

EV.-LUTH. KIRCHENGEMEINDE CLAUSTHAL<br />

◂ Eine schwierige<br />

Tätigkeit:<br />

Die Eisenstäbe<br />

der Unter-<br />

konstruktion<br />

werden<br />

in den am Kr<strong>an</strong><br />

hängenden<br />

Turmschaft ein-<br />

gepasst


WIEHAG<br />

MICHAEL HEINRICH<br />

98<br />

Vorschau mikado 3.2009 erscheint am 27. Februar 2009<br />

Architektur<br />

Wohnen im Adlerhorst<br />

Wohnen wie ein Vogel, im Nest hoch über der Erde, mit<br />

einer Aussicht, deren Grenzen lediglich der Himmel<br />

bestimmt: So stellte sich Berta Unterberger ihr Ferienhaus<br />

vor. Dementsprechend wählten Keck Architekten <strong>die</strong><br />

Materialien: Stein, Holz und Glas.<br />

Impressum<br />

Offizielles Org<strong>an</strong> des Bundes Deutscher Zimmermeister (BDZ)<br />

im Zentralverb<strong>an</strong>d des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB),<br />

Berlin, Offizielles Org<strong>an</strong> der Europäischen<br />

Vereinigung des Holzbaus (E.V.H.), Luxemburg.<br />

Verlag:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ı Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />

Telefon +49 82 33.23-0 ı www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />

Diese Anschrift gilt auch für folgende Personen und<br />

Gesellschaften, sofern nicht <strong>an</strong>derslautend:<br />

Herausgeber:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Gesellschafter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

sind als Komm<strong>an</strong>ditistin:<br />

WEKA MEDIA Business Information GmbH & Co. KG<br />

und als Komplementärin:<br />

WEKA MEDIA Beteiligungs-GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Mirko Meurer ı Werner Pehl<strong>an</strong>d ı Dr. Heinz Weinheimer<br />

Zeitschriftenleitung Bauh<strong>an</strong>dwerk:<br />

Christoph Maria Dauner<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (ver<strong>an</strong>tw.)<br />

Christoph.Dauner@weka.de<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) (CvD)<br />

Claudia.Vielweib@weka.de<br />

Dipl.-Ing. Günther Hartm<strong>an</strong>n (gh) ı Guenther.Hartm<strong>an</strong>n@weka.de<br />

Thema des Monats<br />

Fenster & Fassade<br />

Energieeffizienz und energetische S<strong>an</strong>ierung sind schon heute Top-<br />

Themen und werden <strong>die</strong> nächsten Jahre <strong>an</strong> Bedeutung noch<br />

deutlich zunehmen. Fassaden und Fenster sind dabei entscheidende<br />

Bauteile, denn sie sind <strong>die</strong> Schnittstelle zwischen innen und außen,<br />

zwischen warm und kalt. mikado wirft deshalb einen Blick auf aktuelle<br />

Innovationen in der Produktentwicklung und auf <strong>die</strong> vorbildliche<br />

Umsetzung bei Bauprojekten.<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı RA Michael Hafner<br />

Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrm<strong>an</strong>n<br />

Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı Dipl.-Ing. Matthias Krauss<br />

Dr. Gabriele Krüner ı Matthias Link<br />

Betriebswirt Wolfg<strong>an</strong>g Strauß † ı Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />

Anzeigen:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />

Fax +49 82 33.23 71 11 ı Ihre.Werbung@weka.de<br />

Anzeigendisposition:<br />

Amelia Pérez-Moya<br />

Telefon +49 82 33.23 71 35<br />

Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />

Verlagsrepräsent<strong>an</strong>tin:<br />

Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10<br />

Es gilt <strong>die</strong> Anzeigenpreisliste Nr. 16/2008<br />

Aboverwaltung:<br />

Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30<br />

service.h<strong>an</strong>dwerk@weka.de<br />

Abonnementpreis:<br />

11 Ausgaben (Inl<strong>an</strong>d): 98,00 €<br />

11 Ausgaben Studenten/<br />

Meisterschüler: 75,00 €<br />

Einzelheft: 12,80 €<br />

Produktion:<br />

Helmut Göhl (ver<strong>an</strong>tw.) ı Thomas Dürrw<strong>an</strong>ger<br />

mikado 1-2.2009<br />

mikadoplus<br />

Bemessen nach EC 5 und DIN 1052<br />

Seit J<strong>an</strong>uar 2009 ist in den ersten<br />

europäischen Ländern der neue<br />

Eurocode 5 (EN 1995) als Holzbaubemessungsnorm<br />

maßgebend.<br />

Die Europäische Vereinigung des<br />

Holzbaus (E.V.H.) beteiligte sich<br />

<strong>an</strong> der Entwicklung eines EDV-<br />

Programms, das den Zimmerern<br />

und Holzbauern den Einstieg und<br />

den Umg<strong>an</strong>g damit erleichtern<br />

soll. mikado stellt es vor.<br />

Außerdem<br />

Ingenieurholzbau: Bodenseemesse Friedrichshafen<br />

Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />

Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />

Lithografie:<br />

high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />

Druck:<br />

Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH<br />

Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />

ISSN<br />

0944-5749<br />

Erscheinungsweise:<br />

11 Ausgaben jährlich<br />

WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />

Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />

Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />

Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />

besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck <strong>an</strong>genommene<br />

Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />

des Verlags über. Für unaufgefordert einges<strong>an</strong>dte Beiträge<br />

übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich<br />

ausgewiesene Beiträge liegen in der Ver<strong>an</strong>twortlichkeit des<br />

Autors. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellen<strong>an</strong>gabe<br />

gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />

Redaktionelle Änderungen vorbehalten.


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gum<br />

hackberry<br />

hickory & pec<strong>an</strong><br />

hard maple<br />

soft maple<br />

red oak<br />

white oak<br />

sassafras<br />

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Verb<strong>an</strong>d aktuell Aus dem BDZ<br />

www.mikado-online.de<br />

I


II<br />

Verb<strong>an</strong>d aktuell Aus dem BDZ<br />

mikado 1-2.2009


Die Holzbaubetriebe sollten<br />

besser mit EDV-Bemessungsprogrammen<br />

für den<br />

Holzbau be<strong>die</strong>nt werden,“ so<br />

H<strong>an</strong>s Rupli, Vorsitzender der<br />

Technischen Kommission der<br />

Europäischen Vereinigung<br />

des Holzbaus (EVH). Die EVH<br />

unterstützt derzeit <strong>die</strong> Entwicklung<br />

eines EDV-Bemessungsprogramms<br />

für Holzbauwerke nach<br />

dem Eurocode 5, wie er 2009 in<br />

unterschiedlichen Schritten und<br />

Ansätzen in einzelnen europäischen<br />

Ländern umgesetzt wird.<br />

In Österreich beispielsweise<br />

wird der EC 5 maßgebende Bemessungsnorm,<br />

in Deutschl<strong>an</strong>d<br />

greift <strong>die</strong> DIN 1052:2004 bereits<br />

das neue <strong>Sicher</strong>heitskonzept auf<br />

und in der Schweiz trifft <strong>die</strong>s<br />

für <strong>die</strong> SIA 265 zu. Das Holzbaubemessungsprogramm<br />

„DC-<br />

Statik“ ist von der EVH initiiert<br />

und gefördert worden. Umgesetzt<br />

wird es von kompetenten<br />

Partnern, der Dietrich’s AG,<br />

Verb<strong>an</strong>d aktuell Verbände & Vereinigungen<br />

Europäische Vereinigung des Holzbaus (EVH)<br />

Software erleichtert Eurocode 5<br />

Die EVH will ihren Mitgliedern den Umg<strong>an</strong>g mit dem neuen Eurocode 5 (EC 5)<br />

leichter machen: Gemeinsam mit Prof. Fr<strong>an</strong>çois Colling (Augsburg)<br />

und der Dietrich’s AG entwickelt <strong>die</strong> EVH eine praxisgerechte Software für den EC 5.<br />

www.mikado-online.de<br />

einem etablierten Holzbausoftwarehaus<br />

sowie dem Augsburger<br />

Büro von Professor Dr. F.<br />

Colling.<br />

Experten loben Ergebnis<br />

Das Expertentreffen im Oktober<br />

2008 <strong>die</strong>nte dazu, den Bearbeitungsst<strong>an</strong>d<br />

und <strong>die</strong> praxisgerechte<br />

Aufbereitung zu prüfen.<br />

Die Experten zeigten sich nach<br />

der Vorstellung außerordentlich<br />

zufrieden mit dem Ergebnis:<br />

„Darin zeigt sich <strong>die</strong> l<strong>an</strong>gjährige<br />

Erfahrung der Firma Dietrich’s<br />

mit Zimmerei-und Holzbaubetrieben.“<br />

Besonders <strong>die</strong> einfache<br />

H<strong>an</strong>dhabung und praxisgerechte<br />

Her<strong>an</strong>gehensweise lobten<br />

<strong>die</strong> Experten der EVH – selbstverständlich<br />

begleitet von der<br />

grafischen Darstellung. Das<br />

Bemessungsprogramm für den<br />

Holzbau wird in einer ersten<br />

Version ab Anf<strong>an</strong>g 2009<br />

zur Verfügung stehen und im<br />

Laufe des Jahres den vollen<br />

Heinrich Cordes erhält Ehrenring des ZDB<br />

Der Präsident des Zentralverb<strong>an</strong>des<br />

des Deutschen<br />

Baugewerbes (ZDB), Dr.-Ing.<br />

H<strong>an</strong>s-Hartwig Loewenstein,<br />

verlieh auf dem Deutschen<br />

Baugewerbetag 2008 den<br />

Ehrenring des Deutschen<br />

Baugewerbes, <strong>die</strong> höchste<br />

Auszeichnung, <strong>die</strong> das Baugewerbe<br />

zu vergeben hat, <strong>an</strong><br />

Dipl.-Ing. Heinrich Cordes (67).<br />

Dr. H<strong>an</strong>s-Hartwig Loewenstein<br />

charakterisierte Heinrich<br />

Cordes als „profilierten Unter-<br />

nehmer, immer voller Ideen<br />

und Visionen für sein H<strong>an</strong>dwerk,<br />

voller Tatendr<strong>an</strong>g und<br />

Aktivität, gleichzeitig geprägt<br />

von Wirklichkeitsnähe und<br />

Bodenständigkeit“. Cordes,<br />

Ehrenvorsitzender des Bundes<br />

Deutscher Zimmermeister<br />

im ZDB, ist ein Unternehmer,<br />

der dem Werkstoff Holz in<br />

besonderer Weise verpflichtet<br />

ist. Die Förderung des<br />

Nachwuchses für das Zimmererh<strong>an</strong>dwerk<br />

zählte immer zu<br />

Leistungsumf<strong>an</strong>g des Projektes<br />

erreichen. Damit ist das<br />

Programm auch rechtzeitig<br />

für <strong>die</strong> konkrete Umsetzung<br />

des Eurocode 5 (DIN EN 1995<br />

Vorteil für mikado-Abonnenten<br />

Im März 2009 zeigt mikadoplus den mikado-Abonnenten schon<br />

mal, was <strong>die</strong> neue Software so alles k<strong>an</strong>n. Mit der März-Ausgabe<br />

von mikado erhalten Abonnenten eine exklusive Demo-Version des<br />

Eurocode-5-Programms. mikadoplus stellt <strong>die</strong> EC5-Software vor,<br />

zusammen mit zahlreichen Rechenbeispielen aus der Praxis.<br />

„Holzbauwerke“) auf dem Markt.<br />

Das Internationale Holzbauforum<br />

in Garmisch-Partenkirchen<br />

(IHF) bot bereits <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

sich am Informationsst<strong>an</strong>d der<br />

Firma Dietrich’s von der praxisnahen<br />

Anwendung zu überzeugen.<br />

Die Mitgliedsbetriebe der<br />

Verb<strong>an</strong>dsorg<strong>an</strong>isationen der<br />

den persönlichen Anliegen<br />

von Heinrich Cordes. Es ging<br />

ihm vor allem darum, den<br />

jungen Leuten klarzumachen,<br />

dass das Zimmererh<strong>an</strong>dwerk<br />

ein moderner Beruf mit alter<br />

Tradition, aber voller Hightech<br />

sei. Dies bewies er in seiner<br />

beruflichen Laufbahn mit<br />

dem Bau von Achterbahnen,<br />

Mehrzweckhallen oder dem<br />

Expo-Dach in H<strong>an</strong>nover – alles<br />

aus Holz gebaut. Die Förderung<br />

der praxisnahen wissen-<br />

EVH-Trägerverbände können<br />

das EDV-Programm bis Ende<br />

2009 zu einem Vorzugspreis mit<br />

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Europäische Vereinigung des<br />

Holzbaus EVH<br />

www.evh.eu Europäische<br />

Vereinigung des Holzbaus<br />

www.eftc.eu Europe<strong>an</strong> Federation<br />

of Timber Construction<br />

www.fecb.eu Fédération Européenne<br />

de la Construction en<br />

Bois<br />

schaftlichen Ausbildung im<br />

Stu<strong>die</strong>ng<strong>an</strong>g Holztechnik des<br />

Fachbereichs Bauingenieurwesen<br />

geht in g<strong>an</strong>z besonderem<br />

Maße auf seine Initiative<br />

zurück. Auch <strong>die</strong> Neuauflage<br />

des Deutschen Holzbaupreises,<br />

der im Jahr 2001 nach einer<br />

l<strong>an</strong>gen Pause wieder verliehen<br />

wurde, soll <strong>die</strong> Stärke des<br />

Werkstoffes Holz und seine<br />

architektonischen wie auch<br />

bautechnischen Möglichkeiten<br />

und Vielfalt deutlich machen.<br />

III


IV<br />

Verb<strong>an</strong>d aktuell Verbände & Vereinigungen<br />

Zimmerer- und Holzbau-Verb<strong>an</strong>d Nordrhein<br />

Optimismus dominiert in Wesel<br />

Wenig Technik, viel Betriebsführung st<strong>an</strong>d auf dem Programm des vierten<br />

gemeinsamen L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>dstages der nordrheinischen Zimmerer und Dachdecker.<br />

Der Erfolg gab den Ver<strong>an</strong>staltern recht: Gut 140 Teilnehmer reisten nach Wesel.<br />

Rezession? Wir müssen doch<br />

nicht alles mitmachen!<br />

Gute Laune und Optimismus<br />

waren <strong>an</strong>gesagt beim vierten<br />

gemeinsamen L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>dstag<br />

des Zimmerer- und Holzbau-Verb<strong>an</strong>des<br />

und des Dachdecker-Verb<strong>an</strong>des<br />

Nordrhein am<br />

28. und 29 November 2008 in<br />

Wesel. Die beiden Vorsitzenden,<br />

Ulrich Hamacher und Dirk Bollwerk,<br />

waren sehr zufrieden mit<br />

der regen Teilnahme ihrer Mitgliedsbetriebe.<br />

„Vertrag“ kommt von<br />

„sich vertragen“<br />

Rolf Zimmerm<strong>an</strong>ns, Rechts<strong>an</strong>walt<br />

von den baugewerblichen<br />

Verbänden Düsseldorf, erklärte,<br />

wie <strong>die</strong> Unternehmer ihre Außenstände<br />

sichern und minimieren<br />

können. Grundsätzlich sei<br />

der Auftraggeber zur Zahlung<br />

des vereinbarten Werklohns erst<br />

◂ Dipl.-Ing. Ulrich Hamacher,<br />

Vorsitzender des Zimmerer- und<br />

Holzbau-Verb<strong>an</strong>des Nordrhein<br />

▸ Dachdecker-, Klempner-<br />

und Zimmermeister<br />

Dirk Bollwerk, Vorsitzender<br />

des Dachdecker-<br />

Verb<strong>an</strong>des Nordrhein<br />

▸▸ Otto Kentzler,<br />

Präsident des Zentralverb<strong>an</strong>des des<br />

Deutschen H<strong>an</strong>dwerks e.V.<br />

d<strong>an</strong>n verpflichtet, wenn <strong>die</strong> Abnahme<br />

des Werks erfolgt ist. Bis<br />

dahin trage der Auftragnehmer<br />

alle Risiken. Dazu zählen <strong>die</strong><br />

Vorfin<strong>an</strong>zierung der zu verwendenden<br />

Materialien, Eigentumsverlust<br />

beim Einbau des Materials<br />

und <strong>die</strong> Insolvenzgefahr des<br />

Auftraggebers.<br />

Um den ver<strong>die</strong>nten Werklohn<br />

auch tatsächlich zu erhalten,<br />

stünden den Zimmerer- und<br />

Bedachungsunternehmern eine<br />

Reihe von vertraglichen und<br />

gesetzlichen <strong>Sicher</strong>ungsinstrumenten<br />

zur Verfügung. Zimmerm<strong>an</strong>ns<br />

gab Tipps für Maßnahmen<br />

gegen Schuldnertricks und<br />

erklärte, worauf bei Abrechnung<br />

und Zahlung nach VOB<br />

und BGB zu achten sei.<br />

Informationen über <strong>die</strong><br />

Neufassung des § 648a Bauh<strong>an</strong>dwerkersicherungsgesetz,<br />

Rechtstipps, Musterbriefe und<br />

mikado 1-2.2009<br />

Kommentare können sich <strong>die</strong><br />

Mitglieder von der Verb<strong>an</strong>dsseite<br />

herunterladen.<br />

Ohne Gewinn k<strong>an</strong>n kein<br />

Betrieb geführt werden<br />

Die <strong>an</strong>schließende Podiumsdiskussion<br />

mit den beiden Vorsitzenden<br />

der H<strong>an</strong>dwerksverbände<br />

und drei Vertreterinnen des<br />

betriebswirtschaftlichen Ausschusses<br />

des Dachdeckerh<strong>an</strong>dwerks<br />

drehte sich um betriebswirtschaftliche<br />

Kennzahlen.<br />

„Bin ich schon pleite?“, fragte<br />

Moderator Heinz Rittm<strong>an</strong><br />

provozierend zum Auftakt. Die<br />

Erfahrung zeige, dass sich <strong>die</strong><br />

kaufmännische Struktur in einem<br />

H<strong>an</strong>dwerksbetrieb häufig<br />

zwischen schlecht, noch<br />

schlechter und kaum vorh<strong>an</strong>den<br />

bewege. Der Inhaber sei oft<br />

genug tagsüber auf der Baustelle<br />

und erledige abends mehr<br />

schlecht als recht seine kaufmännischen<br />

Pflichten. Die Diskussionsteilnehmer<br />

waren sich<br />

deshalb sehr einig: Der Unternehmer<br />

muss sich besser um seine<br />

Kennzahlen kümmern.<br />

Ein Betriebsvergleich helfe,<br />

eigene Stärken und Schwächen<br />

zu <strong>an</strong>alysieren. Er zeige, wo<br />

und wie das eigene Unternehmen<br />

im Markt positioniert sei.<br />

Besonders wichtig sei ein guter<br />

Kontakt zum zuständigen B<strong>an</strong>ker<br />

– ob mit oder ohne hohe<br />

Eigenkapitalquote. Büroorg<strong>an</strong>isation<br />

im H<strong>an</strong>dwerksbetrieb<br />

und Stundenverrechnungssatz<br />

lauteten <strong>die</strong> Themen des Nachmittags.<br />

„Was kostet mich eine<br />

Mitarbeiterstunde wirklich?“,<br />

fragten <strong>die</strong> Ver<strong>an</strong>stalter und forderten<br />

<strong>die</strong> Unternehmer auf, für<br />

einen Vergleich <strong>an</strong>onym ihren<br />

Stundenverrechnungssatz <strong>an</strong>zugeben.


Verb<strong>an</strong>d aktuell Verbände & Vereinigungen<br />

▴ Gut besucht war der vierte gemeinsame L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>dstag des<br />

Zimmerer- und Holzbau-Verb<strong>an</strong>des und Dachdecker-Verb<strong>an</strong>des Nordrhein<br />

Unsere Betriebe leben<br />

Ver<strong>an</strong>twortung<br />

Zum Programmpunkt „Kentzler<br />

kommt!“ berichtete Otto<br />

Kentzler, Präsident des Zentralverb<strong>an</strong>des<br />

des Deutschen<br />

H<strong>an</strong>dwerks (ZDH), von den Aktivitäten<br />

des Verb<strong>an</strong>ds. Die Zukunft<br />

des H<strong>an</strong>dwerks sieht der<br />

ehemalige Inhaber eines Klempner-<br />

und Installateurbetriebs im<br />

Bereich der energetischen S<strong>an</strong>ierung<br />

und den Umbaumaßnahmen<br />

für barrierefreies Wohnen.<br />

Kentzler lobte den Steuerbonus<br />

auf h<strong>an</strong>dwerkliche, weil haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen.<br />

Der H<strong>an</strong>dwerkspräsident<br />

plä<strong>die</strong>rte für ein noch besseres<br />

„Wir-Gefühl“ im H<strong>an</strong>dwerk.<br />

Für das Frühjahr 2009 pl<strong>an</strong>e<br />

der ZDH eine Imagekampagne,<br />

<strong>die</strong> das H<strong>an</strong>dwerk stärken und<br />

noch weiter nach vorne bringen<br />

soll. „Wir haben so viele Möglichkeiten,<br />

wenn wir alle zusammenhalten“,<br />

erklärte Kentzler.<br />

Für <strong>die</strong> Ausbildung im europäischen<br />

H<strong>an</strong>dwerk wünschte<br />

er sich, dass <strong>die</strong> Meisterausbildung<br />

mit der <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten Qualität<br />

Messlatte wird.<br />

„2009 kommen erhebliche<br />

Belastungen auf das H<strong>an</strong>dwerk<br />

zu“, war sich Kentzler sicher.<br />

www.mikado-online.de<br />

Er sagte sinkende Investitionen,<br />

weniger Export und stagnierenden<br />

Konsum voraus. Als Gegenmaßnahmen<br />

schlug der ZDH-<br />

Präsident eine Nachbesserung<br />

der Unternehmenssteuerreform<br />

zugunsten des Mittelst<strong>an</strong>des<br />

und eine Nachbesserung der<br />

Thesaurierungs<strong>an</strong>träge sowie<br />

<strong>die</strong> Verordnung energetischer<br />

S<strong>an</strong>ierungsmaßnahmen vor.<br />

Klatsch im Kuhstall<br />

Das abendliche „Essen, Schwätzen,<br />

Schwofen“ im benachbarten<br />

Lokal bot Raum für <strong>an</strong>geregte<br />

Unterhaltungen und natürlich<br />

durfte auch ein Zimmererklatsch<br />

nicht fehlen.<br />

Frisch gings am nächsten<br />

Morgen auf zur Mitgliederversammlung<br />

des Zimmerer- und<br />

Holzbauverb<strong>an</strong>des Nordrhein.<br />

Der Vorsitzende Dipl.-Ing. Ulrich<br />

Hamacher schätzt <strong>die</strong> Lage der<br />

Zimmerer für 2009 als teilweise<br />

durchwachsen, aber dennoch<br />

▸ Zum 1. Mai 2009 übernimmt<br />

Michael Höllrigl (links) <strong>die</strong><br />

Geschäftsführung des Zimmerer-<br />

und Holzbauverb<strong>an</strong>des<br />

Nordrhein von Rainer J<strong>an</strong>sen, der<br />

sich in den Ruhest<strong>an</strong>d verabschiedet<br />

▴ Anita Sahm, Britta Weingarten und Andrea Schulte-Träumer, Mitglieder<br />

des betriebswirtschaftlichen Ausschusses, diskutierten über Kennzahlen<br />

positiv ein: Im Speckgürtel am<br />

Rhein locken viele Aufträge, am<br />

Niederrhein entwickle sich der<br />

Markt eher rückläufig.<br />

Hamacher apellierte <strong>an</strong> <strong>die</strong><br />

Mitglieder, den Verb<strong>an</strong>d zu fordern:<br />

„Wo k<strong>an</strong>n der Verb<strong>an</strong>d<br />

helfen, um den Holzbau noch<br />

erfolgreicher am Markt zu platzieren?<br />

Wenn wir uns erfolgreich<br />

präsentieren, bekommen<br />

wir wieder mehr junge Leute in<br />

unsere Reihen“, war sich Hamacher<br />

sicher.<br />

Höllrigl beerbt J<strong>an</strong>sen<br />

Dipl.-Ing. Rainer J<strong>an</strong>sen, l<strong>an</strong>gjähriger<br />

Geschäftsführer des<br />

nordrheinischen Zimmerer-<br />

und Holzbauverb<strong>an</strong>des, geht im<br />

kommenden Jahr in den Ruhest<strong>an</strong>d.<br />

Seine Nachfolge tritt zum<br />

1. Mai 2009 Dipl.-Ing. Michael<br />

Höllrigl <strong>an</strong>.<br />

Höllrigel war bisher als Geschäftsführer<br />

des Ausl<strong>an</strong>dsbau-<br />

Verb<strong>an</strong>des bei den baugewerblichen<br />

Verbänden in Düsseldorf<br />

tätig. cv ▪<br />

V<br />

VIELWEIB


Verb<strong>an</strong>d aktuell Verbände & Vereinigungen<br />

Verb<strong>an</strong>d des Badischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes<br />

Endspurt Emmendingen: 100 Jahre Innung<br />

▴ Stv. Obermeister Hubert Ringwald (2. v.r.) und Innungsgeschäftsführer<br />

Othmar B<strong>an</strong>k (r.) d<strong>an</strong>kten Obermeister Werner Böcherer und seiner Frau für<br />

ihr Engagement bei der Umsetzung der Jubiläumsaktivitäten<br />

Die Zimmerer-Innung Emmendingen<br />

hat <strong>die</strong> Aktivitäten<br />

im Rahmen ihres 100-jährigen<br />

Jubiläums am 24. Oktober<br />

2008 in der Gewerbeakademie<br />

Auftragslage zeigt sich befriedigend<br />

Leichte Aufhellung im Wohnungsbau<br />

und eine günstige<br />

Entwicklung im Bereich Modernisierung/S<strong>an</strong>ierung.<br />

So stellte<br />

sich <strong>die</strong> wirtschaftliche Situation<br />

für Holzbau Baden im Herbst<br />

2008 dar. Der Verb<strong>an</strong>d forderte<br />

mehr öffentliche Bauinvestitionen<br />

und eine reduzierte Mehrwertsteuer<br />

für arbeitsintensive<br />

Dienstleistungen.<br />

Das badische Zimmererh<strong>an</strong>dwerk<br />

verzeichnete im Herbst<br />

2008 eine insgesamt noch befriedigendeAuftragssituation.<br />

„Trotz des Wirtschaftsabschwungs<br />

können sich <strong>die</strong><br />

Zimmererbetriebe mit ihrem<br />

umfassenden Leistungsspektrum<br />

bisher am Markt behaupten,“<br />

stellte Verb<strong>an</strong>dspräsident<br />

VI<br />

Freiburg mit einer Abschlussfeier<br />

abgerundet. Teilnehmer<br />

der Ver<strong>an</strong>staltung waren neben<br />

Unternehmern, Mitarbeitern<br />

und Auszubildenden aus<br />

Rolf Kuri <strong>an</strong>lässlich der Präsidial-<br />

und Obermeisterversammlung<br />

von Holzbau Baden am<br />

14. und 15. November 2008 in<br />

Bühl fest. Zu kämpfen haben<br />

<strong>die</strong> Firmen nach wie vor mit<br />

der schlechten Zahlungsmoral<br />

der Auftraggeber.<br />

Die Zukunft heißt Bauen<br />

im Best<strong>an</strong>d<br />

Im Hinblick auf <strong>die</strong> befürchtete<br />

gesamtwirtschaftliche Abschwächung<br />

forderte Kuri Gegenmaßnahmen<br />

der Politik, um <strong>die</strong> Baukonjunktur<br />

zu stützen. „Das von<br />

der Bundesregierung beschlossene<br />

Maßnahmenpaket geht im<br />

Wesentlichen in <strong>die</strong> richtige<br />

Richtung, ist aber nicht weitreichend<br />

genug“, so der Präsident.<br />

mikado 1-2.2009<br />

den Betrieben Gäste aus Politik,<br />

Wirtschaft, von den Industriepartnern,<br />

von Holzbau Baden<br />

sowie befreundeten Innungen.<br />

Im Rahmen seiner Begrüßungs<strong>an</strong>sprache<br />

blickte Obermeister<br />

Werner Böcherer auf<br />

ein ereignisreiches Jubiläumsjahr<br />

zurück: „Mit umf<strong>an</strong>greichen<br />

Aktivitäten ist es uns<br />

gelungen, das regionale Zimmererh<strong>an</strong>dwerk<br />

und sein Leistungsspektrum<br />

positiv nach außen<br />

darzustellen.“ Insbesondere<br />

<strong>die</strong> W<strong>an</strong>derausstellung der Zimmerer-Innung<br />

<strong>an</strong> fünf Orten im<br />

L<strong>an</strong>dkreis sei sehr erfolgreich<br />

verlaufen. Große öffentliche<br />

Verbreitung habe auch <strong>die</strong> Jubiläumsfestschrift<br />

in Form einer<br />

Zeitungsbeilage gefunden. Zusätzlich<br />

habe <strong>die</strong> Innung ihren<br />

Internetauftritt komplett überarbeitet<br />

und erheblich attraktiver<br />

Dringend erforderlich sei vor allem<br />

eine deutliche, bedarfsgerechte<br />

Aufstockung der öffentlichen<br />

Bauinvestitionen. Dieser<br />

Bereich sei seit Jahren unterfin<strong>an</strong>ziert,<br />

sodass inzwischen<br />

ein Verfall der öffentlichen Infrastruktur,<br />

z. B. im Bereich der<br />

Dietmar Vogelsänger verstorben<br />

gestaltet. Einen Höhepunkt des<br />

Abendprogramms stellte <strong>die</strong> Ehrung<br />

des 2. L<strong>an</strong>dessiegers und<br />

Kammersiegers bei den praktischen<br />

Leistungswettbewerben<br />

2008 im Zimmererh<strong>an</strong>dwerk,<br />

Markus Helmle aus Simonswald,<br />

dar. Obermeister Böcherer überreichte<br />

dem erfolgreichen Junggesellen<br />

einen Geldpreis.<br />

Im Namen der Innung d<strong>an</strong>kten<br />

Hubert Ringwald, stellvertretender<br />

Obermeister, und Innungsgeschäftsführer<br />

Othmar<br />

B<strong>an</strong>k Böcherer für sein herausragendes<br />

Engagement bei<br />

der Vorbereitung und Umsetzung<br />

der Jubiläumsaktivitäten.<br />

Der Obermeister bed<strong>an</strong>kte sich<br />

im Gegenzug bei allen, <strong>die</strong> ihn<br />

bei seinem Einsatz unterstützt<br />

und damit <strong>die</strong> vielfältigen Jubiläumsaktivitäten<br />

erst möglich<br />

gemacht hatten. ▪<br />

Schulen, festzustellen sei. Zusätzlich<br />

fordert Holzbau Baden<br />

<strong>die</strong> Einführung eines reduzierten<br />

Mehrwertsteuersatzes für arbeitsintensive<br />

Dienstleistungen.<br />

Dies würde erhebliche Beschäftigungsch<strong>an</strong>cen<br />

im Zimmererh<strong>an</strong>dwerk<br />

mit sich bringen. ▪<br />

Dr. Dietmar Vogelsänger ist am 12. November 2008 im Alter von<br />

69 Jahren verstorben. Dr. Vogelsänger war von 1992 bis 2001<br />

Geschäftsführer der Verbände des Zimmerer- und Holzbaugewerbes<br />

für Mitteldeutschl<strong>an</strong>d. Der Bund Deutscher Zimmermeister<br />

(BDZ) ehrte ihn im Jahre 1999 für seine Ver<strong>die</strong>nste um<br />

das Zimmererh<strong>an</strong>dwerk mit der Silbernen Ehrennadel. Die<br />

Trauerfeier f<strong>an</strong>d am 25. November 2008 in Leipzig auf dem<br />

Südfriedhof statt. Die Seebestattung erfolgte im engsten Kreise.


Immer mehr Unternehmen<br />

führen das Qualitätssiegel<br />

„Fachbetrieb Dämmtechnik“.<br />

Um Zimmerer- und Holzbauunternehmen<br />

fachlich fit für <strong>die</strong><br />

steigende Nachfrage nach Modernisierungsmaßnahmen<br />

zu<br />

machen, haben <strong>die</strong> Leistungspartner<br />

des Zimmererh<strong>an</strong>dwerks<br />

in Kooperation mit der Akademie<br />

des Zimmerer- und Holzbaugewerbes<br />

das Qualitätssiegel<br />

„Fachbetrieb Dämmtechnik,<br />

Holzbau, Ausbau & Modernisierung“<br />

ins Leben gerufen.<br />

Qualität als Markenzeichen<br />

Mittlerweile führen gut 40 Unternehmen<br />

das Qualitätssiegel<br />

und können bei der Kundenakquise<br />

mit ihrer besonderen Qualifikation<br />

auf dem Gebiet der<br />

Dämmtechnik „punkten“. Um<br />

das Markenzeichen „Fachbetrieb<br />

Dämmtechnik, Holzbau, Ausbau<br />

Verb<strong>an</strong>d aktuell Verbände & Vereinigungen<br />

Leistungspartner des Zimmererh<strong>an</strong>dwerks<br />

Fit sein für das Bauen der Zukunft<br />

K<strong>an</strong>ada lockt Sieger<br />

www.mikado-online.de<br />

& Modernisierung“ führen zu<br />

dürfen, müssen folgende Voraussetzungen<br />

gegeben sein:<br />

▸ Der Betrieb muss über eine<br />

Innungsmitgliedschaft innerhalb<br />

der Verb<strong>an</strong>dsorg<strong>an</strong>isation<br />

des Bundes Deutscher<br />

Zimmermeister verfügen<br />

▸ Ein Mitarbeiter des Betriebes<br />

muss <strong>an</strong> der Gesellenschulung<br />

„Fachkraft Dämmtechnik,<br />

Holzbau, Ausbau & Modernisierung“<br />

teilgenommen<br />

haben<br />

▸ Der Holzbaubbetrieb muss<br />

<strong>an</strong> der Unternehmerschulung<br />

Block I und II der Weiterbildung<br />

„Fachkraft Dämmtechnik,<br />

Holzbau, Ausbau &<br />

Modernisierung“ teilgenommen<br />

haben. Alternativ zur<br />

Unternehmerschulung k<strong>an</strong>n<br />

<strong>die</strong> Qualifikation „Gebäudeenergieberater<br />

im H<strong>an</strong>dwerk“<br />

oder <strong>die</strong> Qualifikation<br />

Die besten Teilnehmer des Bundesleistungswettbewerbs haben<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, sich für <strong>die</strong> Weltmeisterschaft 2009 in Calgary<br />

(K<strong>an</strong>ada) sowie für <strong>die</strong> nächste Europameisterschaft 2010 in<br />

Bruneck (Italien) zu qualifizieren. Dazu gehört z.B. Philipp Stich<br />

aus dem Freistaat Thüringen. Er wurde bei den Zimmerern<br />

Sieger des Bundesleistungswettbewerbs 2008. Der 19-Jährige<br />

machte seine Ausbildung beim Innungsbetrieb Gunter Beyer<br />

Zimmerei-Holzbau in Dittersdorf. Zweiter wurde Peter Hoff (19)<br />

aus Westfalen. Den dritten Platz err<strong>an</strong>g der 20-jährige Paul<br />

Dobler aus Baden-Württemberg, ausgebildet im Innungsbetrieb<br />

Bauer Holzbau GmbH aus Satteldorf-Gröningen.<br />

Der Bundesleistungswettbewerb wird jedes Jahr durch den<br />

Zentralverb<strong>an</strong>d des Deutschen Baugewerbes ver<strong>an</strong>staltet<br />

und f<strong>an</strong>d im November 2008 in der Ausbildungsstätte der<br />

Baugewerbe-Innung für den Kreis Herzogtum Lauenburg statt.<br />

Unterstützt wurde der Wettbewerb bei den Zimmerern durch<br />

<strong>die</strong> Firma Mafell AG, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Wettbewerbsarbeitsplätze mit<br />

Arbeitsmitteln und Maschinen ausstattete und Sachspenden für<br />

<strong>die</strong> drei Erstplatzierten stiftete.<br />

Weitere Informationen zu den internationalen<br />

Berufswettbewerben im Zimmererh<strong>an</strong>dwerk unter<br />

www.zimmerer-nationalm<strong>an</strong>nschaft.de.<br />

„DachKomplett“ nachgewiesen<br />

werden<br />

Im November 2008 nahm der<br />

Holzbauunternehmer H<strong>an</strong>s-Jürgen<br />

Vollmer aus Mainz <strong>an</strong> der<br />

Unternehmerschulung „Fachbetrieb<br />

Dämmtechnik“ in Kassel<br />

teil. Die Schulung hatte er<br />

als Preis bei der Messerallye<br />

der Leistungspartner des Zimmererh<strong>an</strong>dwerks<br />

auf der Messe<br />

Dach+Holz International im<br />

März 2008 gewonnen. Sein Fazit<br />

nach beiden Blöcken: „Für<br />

mich als Gebäudeenergieberater<br />

hat der Kurs mein Fachwissen<br />

im komplexen Bereich der<br />

energetischen Gebäudes<strong>an</strong>ierung<br />

aufgefrischt. Da ich weiß,<br />

wie kritisch eine unsachgemäß<br />

durchgeführte Dämm-Maßnahme<br />

für eine Gebäudekonstruktion<br />

sein k<strong>an</strong>n, ist es wichtig, hier<br />

immer auf dem aktuellen St<strong>an</strong>d<br />

der Technik zu sein. Über den<br />

Gewinn <strong>die</strong>ses Kurses habe ich<br />

mich gerade deshalb so gefreut,<br />

da ich <strong>die</strong>sen Kurs ohnehin besuchen<br />

wollte.“<br />

In nächster Zeit finden<br />

folgende Kurse statt:<br />

Unternehmerschulung „Fachbetrieb<br />

Dämmtechnik“<br />

6./7. Februar 2009 Kassel<br />

13./14. Februar 2009 Kassel<br />

20./21. März 2009 Kassel<br />

27./28. März 2009 Kassel<br />

Gesellenschulung „Fachkraft<br />

Dämmtechnik“<br />

22. bis 24. J<strong>an</strong>uar 2009 Kassel<br />

12. bis 16. J<strong>an</strong>uar 2009 Biberach<br />

26. bis 28. Februar 2009 Kassel<br />

Der Antrag auf Verleihung<br />

des Qualitätssiegels „Fachbetrieb<br />

Dämmtechnik“ ist unter<br />

www.bdz-leistungspartner.de zu<br />

finden. ▪<br />

Mitteldeutschl<strong>an</strong>d: Holzs<strong>an</strong>ierung im Detail<br />

Rund 100 Besucher nutzten <strong>die</strong> Gelegenheit, sich über aktuelle<br />

Trends im Rahmen der Fachtagung der Verbände des Zimmerer-<br />

und Holzbaugewerbes für Mitteldeutschl<strong>an</strong>d e.V. und des<br />

L<strong>an</strong>desbeirats Holz Sachsen zu informieren, <strong>die</strong> federführend<br />

vom mitteldeutschen Zimmererverb<strong>an</strong>d org<strong>an</strong>isiert wurde.<br />

Gleich zu Beginn der internationalen Messe „denkmal 2008“<br />

ver<strong>an</strong>stalteten der L<strong>an</strong>desbeirat Holz und <strong>die</strong> Verbände des<br />

Zimmerer- und Holzbaugewerbes für Mitteldeutschl<strong>an</strong>d am 20.<br />

November 2008 eine Fachtagung für Pl<strong>an</strong>er und Architekten zur<br />

fachgerechten S<strong>an</strong>ierung von Holzkonstruktionen unter Beachtung<br />

vielfältiger Anforderungen der Denkmalpflege.<br />

Karl Schulze vom Informations<strong>die</strong>nst Holz leitete mit zahlreichen<br />

S<strong>an</strong>ierungsbeispielen aus seiner täglichen Praxis in<br />

das Thema ein. Prof. Olaf Kempe, Hochschule für Technik und<br />

Wirtschaft Dresden, referierte weiter über <strong>die</strong> S<strong>an</strong>ierung von<br />

Glockenstühlen in atemberaubenden Höhen. Er skizzierte aber<br />

auch Beispiele fast tausend Jahre alter Konstruktionen, <strong>die</strong> so<br />

gut gepl<strong>an</strong>t wurden, dass sie noch heute keinerlei Schäden<br />

aufweisen. Zimmermeister Ralf Peukert und Dr. Heller, Pl<strong>an</strong>ungsbüro<br />

ibh, berichteten aus ihrer Praxis zur S<strong>an</strong>ierung von<br />

Fachwerkhäusern, Ertüchtigung von Decken und Dächern und<br />

der Anwendung neuer Verbindungsmittel.<br />

VII


Wer heute über wirtschaftlichen<br />

Erfolg spricht,<br />

kommt um <strong>die</strong> Begriffe „Qualität“,<br />

„Komplettlösungen“ und<br />

„Netzwerk“ nicht herum. Das<br />

zeigt auch der Qualitätsverbund<br />

DachKomplett (QVDK) –<br />

und das schon seit 1992. Die<br />

Zimmerer- und Holzbaubetriebe<br />

im QVDK haben es sich zum<br />

Ziel gesetzt, ihren Kunden mit<br />

DachKomplett-Leistungen mehr<br />

Service zu bieten: von den klassischen<br />

Zimmererarbeiten über<br />

den Trockenbau bis zur Photovoltaik,<br />

von der Fin<strong>an</strong>zierungsberatung<br />

über <strong>die</strong> eigentlichen<br />

Bauleistungen bis hin zum Wartungsvertrag.<br />

Die QVDK-Betriebe werden<br />

zum zentralen Ansprechpartner<br />

für alle Leistungen rund ums<br />

Dach. Dieses moderne Image erhöht<br />

Umsatz und Ertrag, davon<br />

VIII<br />

Verb<strong>an</strong>d aktuell Verbände & Vereinigungen<br />

Qualitätsverbund DachKomplett (QVDK)<br />

Komplettleistungen steigern den Erfolg<br />

Der Qualitätsverbund DachKomplett (QVDK) ist eine Erfolgsstory: Bundesweit sind<br />

mehr als 250 Zimmerer- und Holzbaubetriebe Mitglied im QVDK und profitieren von<br />

einem einzigartigen Netzwerk aus Zimmereibetrieben, Verbänden und Marktpartnern.<br />

◂ Ein Beispiel für<br />

QVDK-Marketinghilfen<br />

und gerade<br />

erschienen: Der Report<br />

zu Dachausbau<br />

und -aufstockung mit<br />

dem Motto<br />

„Oasen der Ruhe“<br />

ist Stef<strong>an</strong> Fersch, Geschäftsführer<br />

der Fersch GmbH aus Starnberg,<br />

überzeugt: „Unsere Kunden<br />

schätzen und honorieren,<br />

dass wir ihnen dadurch in allen<br />

Bel<strong>an</strong>gen rund um Dachausbau,<br />

Dachumbau oder Dachaufstockung<br />

als direkter Ansprechpartner<br />

zur Verfügung stehen.“<br />

Fortlaufende Qualifizierung<br />

Auch für Marion Lippacher<br />

von der Zimmerei & Dachdeckerei<br />

Georg Lippacher geht das<br />

QVDK-Konzept auf: „Der H<strong>an</strong>dwerksbetrieb<br />

ist heute ein serviceorientierter<br />

Dienstleister,<br />

der sich durch Mehrwert von<br />

der Konkurrenz abheben muss.“<br />

Der Erfolg gibt den QVDK-Betrieben<br />

recht: Sie erwirtschaften<br />

gesunde Margen über intensiven<br />

Service, statt nur über den<br />

Preis zu konkurrieren.<br />

mikado 1-2.2009<br />

Um <strong>die</strong>s leisten können, durchlaufen<br />

alle QVDK-Betriebe ein<br />

umf<strong>an</strong>greiches Qualifizierungsprogramm.<br />

Die Schulungen reichen<br />

von Arbeitsweisen und<br />

Technologien im Bereich Dachausbau<br />

und energetischer S<strong>an</strong>ierung<br />

über Informationen zu<br />

Gesetzen und Förderprogrammen<br />

bis hin zu Photovoltaik,<br />

Projektm<strong>an</strong>agement und Marketing.<br />

Jeder Mitgliedsbetrieb<br />

k<strong>an</strong>n d<strong>an</strong>n mit der fachlichen<br />

Kompetenz seiner Mitarbeiter<br />

werben und das gute Image des<br />

QVDK-Qualitätssiegels nutzen.<br />

H<strong>an</strong>dwerkliche Qualität allein<br />

reicht heute nicht mehr:<br />

Die Kunden erwarten eine professionelle<br />

Eigendarstellung, gut<br />

aufgemachte Angebote und Beratung.<br />

Hier bietet der QVDK<br />

Hilfen und Qualifizierung <strong>an</strong>.<br />

„Durch <strong>die</strong> Unterstützung des<br />

QVDK können wir mit geringem<br />

Zeit- und Kostenaufw<strong>an</strong>d<br />

professionelles Marketing betreiben.<br />

Uns stehen im Beratungsgespräch<br />

umf<strong>an</strong>greiche<br />

Materialien zur überzeugenden<br />

Vermittlung unseres Leistungs<strong>an</strong>gebotes<br />

zur Verfügung“, berichtet<br />

Marion Lippacher.<br />

Als vorbildlich gelten <strong>die</strong> QVDK-<br />

Internetaktivitäten. So erhielt<br />

der QVDK im Jahre 2006 von<br />

Bundeswirtschaftsminister Michael<br />

Glos den Internetpreis des<br />

Deutschen H<strong>an</strong>dwerks überreicht.<br />

Auf Wunsch erhalten<br />

Mitgliedsbetriebe eine eigene,<br />

▸ Stef<strong>an</strong> Fersch ist<br />

Geschäftsführer der Fersch GmbH<br />

professionell gestaltete Website.<br />

Alle Mitgliedsbetriebe können<br />

sich online Vorlagen für Anzeigen,<br />

Broschüren, Werbebriefe<br />

oder Gerüstpl<strong>an</strong>en herunterladen<br />

und <strong>die</strong>se <strong>an</strong> ihre individuellen<br />

Bedürfnisse <strong>an</strong>passen. Das<br />

spart Geld und erlaubt es kleinen<br />

Unternehmen, mit professioneller<br />

Werbung neue Kunden<br />

zu gewinnen.<br />

Zum QVDK gehören auch<br />

ausgewählte Marktpartner aus<br />

Baustoffindustrie und Baustoffh<strong>an</strong>del.<br />

Sie unterstützen<br />

<strong>die</strong> QVDK-Zimmereibetriebe<br />

bei Qualifizierung, Marketing<br />

und Beratung. So bilden<br />

Betriebe, QVDK-Mitarbeiter<br />

und Marktpartner ein starkes<br />

Netzwerk, das allen BeteiligtenWettbewerbsvorteile<br />

bietet. Weitere Infos unter<br />

http://www.dachkomplett.de. ▪

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