Hohenzollerische Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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Ausstellung und Buchveröffentlichung über die Sigmaringer Fasnet<br />
Anläßlich des Narrentreffens der Landschaft Donau der Vereinigung<br />
Schwäbisch - Alemannischer Narrenzünfte e. V. am 2./3. Februar<br />
2002 in Sigmaringen und ihres bevorstehenden 90. Geburtstags ver-<br />
anstaltete die Narrenzunft Vetter Guser Sigmaringen e.V. zusammen<br />
mit dem Staatsarchiv vom 6. Januar bis 12. Februar 2002 im Prin-<br />
zenbau in Sigmaringen die Ausstellung "Fünf Jahrhunderte Sigma-<br />
ringer Fasnet - 90 Jahre Narrenzunft Vetter Guser e. V"<br />
Im ersten Teü der Schau wurde, ausgehend von der Sigmaringer<br />
Fastnachtsordnung von 1594, anhand von Dokumenten, Bildern, Fo-<br />
tos und Plakaten, aber auch dreidimensionalen Ausstellungsstücken<br />
die Geschichte der Sigmaringer Fasnet vom 16. Jahrhundert bis in<br />
die Gegenwart dargestellt und erläutert. Breiten Raum nahm dabei<br />
das 1723 erstmals erwähnte "Bräuteln" ein, bei dem am Fastnachts-<br />
dienstag die grünen, sübernen, goldenen und auch diamantenen<br />
Hochzeiter inmitten einer großen Narrenschar und bei dem Spiel<br />
der Stadtkapelle und des Spielmanns- und Fanfarenzugs von den<br />
"Bräutlingsgesellen" auf einer gepolsterten Stange um den Brunnen<br />
vor dem Rathaus in Sigmaringen getragen werden. Das Bräuteln, das<br />
sich aus dem Gesellen- und Bräutlingsbaden des Spätmittelalters und<br />
der frühen Neuzeit in Schwaben entwickelt hat, ist der älteste Sigma-<br />
ringer Brauch, der später von einer Reihe von benachbarten Ge-<br />
meinden und auch in Haigerloch rezipiert worden ist.<br />
Der zweite Teü der Ausstellung war der Geschichte der 1912 gestif-<br />
teten und bei der Bräutlingsfeier 1913 aus der Taufe gehobene Nar-<br />
renzunft Vetter Guser gewidmet, die sich die Bewahrung des Sigma-<br />
ringer Fasnetsbrauchtums, insbesondere aber das historische Bräu-<br />
teln zur Aufgabe gestellt hat. Zu den Spitzenstücken der Schau zähl-<br />
ten u.a. die Drehorgel von Härtung mit der liebevollen Darstellung<br />
des Bräuteins auf dem Rathausplatz und die Präsentation der Ornate<br />
bzw. der Häser des Elfer- und Narrenrates, der Traditionsfledermaus,<br />
der -Braunen Fledermaus, der Kinderfledermaus, des Schloß-Nar-<br />
ros und der Bräutlingsgesellen des Vetter Guser.<br />
Schmankerln stellten sicherlich auch der Film vom Narrentreffen der<br />
Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte 1936 in<br />
Oberndorf a.N. mit der Vorführung des Sigmaringer Bräuteins sowie<br />
die Bilderschau zur Fasnet 2001 in Sigmaringen dar.<br />
Zur Ausstellung wurde ferner ein von Otto H. Becker und Mitautoren<br />
bearbeitetes Buch mit dem Titel "Freut Euch des Lebens. Zur Ge-<br />
BERNHARD RÜTH UND ANDREAS ZEKORN<br />
Graf Albrecht II. und die<br />
Grafschaft Hohenberg<br />
Im April 1998, erinnerten das Berneuchener Haus Kloster Kirch-<br />
berg, der Landkreis Rottweil, der Zollernalbkreis sowie der Ho-<br />
henzollerische <strong>Geschichtsverein</strong> mit einer Vortragsveranstaltung<br />
an das Dynastengeschlecht der Grafen von Hohenberg. Dieses Ge-<br />
schlecht bestimmte die territoriale Entwicklung des oberen Neck-<br />
arraumes vom späten 12. Jahrhundert bis ins späte 14. Jahrhun-<br />
8<br />
Fürst Friedrich von Hohenzoliern in Kapitänsuniform, auf der Kogge<br />
„ Windjammer" beim Fastnachtsumzug i960 in Sigmaringen<br />
schichte der Sigmaringer Fastnachtsbräuche" mit 216 Seiten Umfang<br />
und rund 200 zumeist farbigen Abbildungen herausgebracht. In<br />
dem stattlichen Band werden u.a. auch die übrigen Träger der Sig-<br />
maringer Fasnet im Laufe ihrer Geschichte gewürdigt; er ist zum<br />
Preis von 28 Euro im Buchhandel erhältlich (ISBN 3-9807995-1-4).<br />
Dr. Otto H. Becker<br />
dert entscheidend mit. Den Anlass für die Vortragsveranstaltung<br />
bot der 700. Todestag Graf Albrecht II. von Hohenberg, der am 17.<br />
April 1298 in der Schlacht zwischen Oberndorf und Leinstetten ge-<br />
fallen und im Kloster Kirchberg beigesetzt worden war.<br />
Die Anregung zur Gedenkveranstaltung ging von Schulamtsdirek-<br />
tor in Ruhe Adolf Kiek, Balingen, aus. In Verbindung mit dem Ber-