Hohenzollerische Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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Mitteilungen<br />
aus dem<br />
<strong>Hohenzollerische</strong>n<br />
<strong>Geschichtsverein</strong><br />
I. Vorträge<br />
<strong>Geschichtsverein</strong> und das Staatsarchiv Sigmaringen auch einen<br />
Vortrag über König Carol I von Rumänien anbieten. Bei Redak-<br />
Hans Albrecht Oehler, Haigerloch<br />
tionsschluss stand der genaue Termin noch nicht fest. Dieser<br />
,Am Torwarthäuschen". Die Haigerlocher Kindernbuch- wird rechtzeitig in der Presse angekündigt.<br />
Autorin Maria Batzer"<br />
Mit Lichtbildern<br />
Montag, 17. März 2003, um 20 Uhr im Hohenzollernsaal des<br />
Neuen Schlosses (Sparkasse Zollernalb) in Hechingen<br />
Im Zusammenhang mit der Ausstellung „Dan ist beserzu leben<br />
als im Schwaben land". Vom deutschen Südwesten in das<br />
Banat und, Siebenbürgen werden der <strong>Hohenzollerische</strong><br />
guten Seiten, denn eine derart großzügige staatliche Förderung von<br />
Infrastruktur, Wirtschaft und Land hatten „Preußens verwöhnte<br />
Kinder" weder vorher noch danach jemals erfahren.<br />
Landestreue und Randlage<br />
Die zu Beginn des 19. Jahrhunderts solchermaßen durchaus willkürlich<br />
gezogenen Ländergrenzen behielten über alle politischen Veränderungen<br />
Bestand bis nach dem Zweiten Weltkrieg und als Kreisgrenzen<br />
sogar bis zur großen Kreisreform von 1973- Durch die<br />
gemeinsam erlebte und erlittene Geschichte, die jeweilige Verfassungs-<br />
und Demokratie-Entwicklung und nicht zuletzt durch eine abgrenzende<br />
Stilisierung des eigenen Landes wie auch der Nachbarn<br />
entwickelt sich in den neu geschaffenen Ländern verhältnismäßig<br />
rasch ein ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl und ein emotional<br />
gefärbter Landespatriotismus. Im Breisgau, im Schwarzwald<br />
und am Bodensee, wo man zunächst mit Baden nur wenig im Sinne<br />
hatte und weitaus lieber österreichisch gebüeben wäre, schreitet die<br />
Landesintegration so rasch voran, dass man 1951 als Gralshüter der<br />
badischen Einheit auftritt und die „richtigen" Badener zwischen Baden-Baden,<br />
Pforzheim und Durlach im Südweststaatsstreit schließlich<br />
an Landestreue um Längen übertrifft. Bis heute wird das Badnerlied<br />
an der Dreisam und entlang der früheren Landesgrenze zwischen<br />
Alb und Bodensee bekanntlich mit ganz besonderer Inbrunst<br />
gesungen.<br />
Die andere Seite der Grenzlage ist eine ausgeprägte wirtschaftliche<br />
und infrastrukturelle Rand- und Rückständigkeit, die das zu Beginn<br />
51<br />
II. Vorankündigung<br />
Der <strong>Geschichtsverein</strong> veranstaltet am Samstag, 3. Mai 2003,<br />
eine Exkursion mit Führung in der Landesausstellung Alte<br />
Klöster - neue Herren in Bad Schussenried.<br />
Näheres darüber wird im 1. Heft der <strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Heimat</strong><br />
Jg. 2003 bekanntgegeben.<br />
des 19. Jahrhunderts gevierteilte Oberschwaben und zumal das<br />
Dreiländereck an der oberen Donau über eineinhalb Jahrhunderte,<br />
bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg auszeichnet. Grenzüberschreitende<br />
Kooperation wie in dem seit 1898 gebildeten badischwürttemb.-hohenzollerischen„Dreiländer"-Wasserversorgungsverband<br />
für den südlichen Heuberg war dabei lange Zeit eher eine Ausnahmeerscheinung.<br />
Der Normalfall sind Vorgänge wie 1920 in Leiberüngen<br />
und Kreenheinstetten, wo den Gemeinden der gewünschte<br />
Anschluss an das württembergische Stromversorgungsnetz von den<br />
badischen Behörden untersagt und ein Vertrag mit dem einheimischen<br />
Badenwerk durchgesetzt wurde. Längs der Landesgrenzen entwickelt<br />
sich im 19. Jahrhundert und erneut nach 1945 eine nahezu<br />
hermetisch abgeriegelte Presselandschaft, die das benachbarte „Ausland"<br />
in ihrer Berichterstattung weithin ausblendet und damit die<br />
bekannte Welt vielfach an den Grenzpfählen enden lässt.<br />
Heitere bis skurrile Grenz-Erlebnisse<br />
Fester Bestandteil der Grenzlage sind schließlich auch zahllose heitere<br />
bis skurrile GrenzErlebnisse. Geradezu makaber erscheint dabei<br />
ein Vorfall im Dreiländereck beim „Blindloch" zwischen Beuron,<br />
Leibertingen und Fridingen: Als sich dort 1919 ein Leiberünger<br />
Bauernsohn mit einem Armeerevolver erschießt, weü er seine aus<br />
einer ärmeren Familie stammende Angebetete nicht heiraten kann,<br />
beschäftigt der Selbstmord Polizeibehörden und Gerichte in gleich<br />
drei Ländern. Seine positiven Seiten hatte die Grenzlage dagegen für<br />
manche Wirtshaus-Zecher aus dem badischen Meßkirch, die angeb-