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Hohenzollerische Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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damaligen Sigmaringer Fürstin Amalie Zephyrine in die Führungsschichten<br />

des napoleonischen Frankreich der Vereinnahmung<br />

durch den König von Württemberg, der in der Residenzstadt Sigmaringen<br />

bereits seine Besitznahmepatente angeschlagen hatte.<br />

Wie schon 1803, als u.a. die Herrschaft Glatt der schweizerischen<br />

Fürstabtei Muri, das Augustiner-Chorherrenstift Beuren und das<br />

Augustiner-Chorfrauenstift lnzigkofen gewonnen werden konnten,<br />

vermag zumal das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen auch<br />

1806 wiederum einen beträchtlichen Gebietszuwachs zu verbuchen,<br />

darunter auch die Landeshoheit über die drei Jahre zuvor<br />

an Thum und Taxis gefallene ehemalige salemische Herrschaft<br />

Ostrach sowie das kleine Gebiet des Dominikanerinnenklosters<br />

Habsthal. Die fürstenbergische Grafschaft Heiligenberg mit Burgweiler,<br />

Wangen und Dichtenhausen kommt demgegenüber unter<br />

badische Souveränität, die bislang thum und taxissche Grafschaft<br />

Friedberg-Scheer und damit auch Jettkofen und Wimsweiler sowie<br />

das ehedem zum Kloster Schussenried und später den Grafen von<br />

Königsegg gehörige Laubbach mit Ober- und Unterweiler werden<br />

württembergisch.<br />

Der Weg zur "Dreiländergemeinde" Ostrach<br />

Der Ostracher Raum liegt damit an der Nahtstelle der durch die<br />

napoleonische Flurbereinigung zwischen 1803 und 1810 neu<br />

gezogenen Grenzen zwischen Baden, Württemberg und Hohenzollern-Sigmaringen,<br />

das 1849/50 im Gefolge der Revolution von<br />

1848/49 zusammen mit dem Hechinger Schwesternfürstentum<br />

seine Souveränität verliert und unter preußische Landeshoheit<br />

kommt. Die - nach einer letzten Feinbereinigung von 1810 - zu Beginn<br />

des 19- Jahrhunderts gezogenen Grenzen behalten in Südwestdeutschland<br />

und damit auch im Ostracher Raum Bestand bis<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg. Erst jetzt, nach eineinhalb Jahrhunderten,<br />

lösen sich in mehreren Etappen die unter Napoleon festgelegten<br />

Landesgrenzen wieder auf und gewinnt das westlich der<br />

Iiier gelegene Oberschwaben seine Einheit wieder. Unter französischer<br />

Besatzungsherrschaft wird zunächst das aus dem preußsischen<br />

Zusammenhang gelöste Hohenzollern mit dem südlichen<br />

Württemberg zu einer Verwaltungseinheit und sodann 1947 zum<br />

Land Württemberg-Hohenzollern zusammengelegt, und 1952 fällt<br />

Mitgliederversammlung des <strong>Geschichtsverein</strong>s<br />

Zur Jahresversammlung, die am 29. April 2002 im Konstantinsaal<br />

des Museums in Hechingen stattfand, konnte der Vorsitzende, Dr.<br />

Otto Becker, eine ansprechend große Zahl von Mitgliedern begrüßen.<br />

Persönlich begrüßt wurden der Hechinger Bürgermeister<br />

Jürgen Weber und Ehrenmitglied Dr. med. Herbert Burkarth aus<br />

Gammertingen. Wegen eines Antrags von Herrn Klaus Roth-Stielow<br />

musste das vorgelegte Programm um einen weiteren Tagesordnungspunkt<br />

aufgestockt werden. Es folgte das Verlesen der seit der<br />

Jahresversammlung 2001 verstorbenen Mitglieder des <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

<strong>Geschichtsverein</strong>s, wozu sich die Anwesenden von ihren<br />

Sitzen erhoben.<br />

Anschließend ging der Vorsitzende auf die Entwicklung des Mitgliederstandes<br />

ein. Danach weist der Verein zur Zeit 755 Mitglieder<br />

auf. 12 Austritten standen 12 Eintritte gegenüber, Unter den ausgetretenen<br />

Mitgliedern befanden sich eine Schule, eine staatliche<br />

Behörde und ein Verlag.<br />

20<br />

mit der Gründung des Bundeslandes Badenwürttemberg dann<br />

auch die Landesgrenze nach (Süd-) Baden. Mit der Kreis- und<br />

Gemeindereform der 1970er Jahre werden die ehemaligen Landesgrenzen<br />

schließlich auch noch auf kommunaler Ebene beseitigt<br />

und entstehen der "Dreiländerkreis" Sigmaringen und die<br />

"Dreiländergemeinde" Ostrach, die badische, hohenzollerische<br />

und württembergische Gebietsanteile zugleich in sich vereinigen.<br />

Lediglich in den kirchlichen Gebietseinteüungen sowohl der<br />

kathohschen Diözesen wie auch der evangehschen Landeskirchen<br />

bestehen die alten Landesgrenzen bis zum heutigen Tag fort, wobei<br />

bei den Katholiken Hohenzollern zur - badischen- Erzdiözese<br />

Freiburg, bei den Protestanten dagegen zur Evangehschen Landeskirche<br />

Württemberg gehört.<br />

Grenzstein-Versammlung an der ehemaligen Landesgrenze<br />

zwischen Württemberg und Hohenzollern bei Ostrach. "KW"<br />

steht für Königreich Württemberg, TTfür Thum und Taxis:<br />

Foto: Ludwig Sautter<br />

In seinem anschließenden Tätigkeitsbericht machte der Vorsitzende<br />

eingangs deutlich, dass die stundenweise Beschäftigung von<br />

Frau Liebhaber im Vereinssekretariat gegen Bezahlung nicht nur zu<br />

einer stärkeren Belastung der Vereinskasse, sondern auch zu einer<br />

stärkeren Arbeitsbelastung der Vorstandsmitglieder geführt habe.<br />

Hinzu kam, wie der Vorsitzende weiter ausführte, dass die Archivare<br />

in der Vorstandschaft infolge des Jubüäums „50 Jahre Baden-<br />

Württemberg" und infolge der Vorarbeiten zur Landesausstellung<br />

über die Säkularisation vor 200 Jahren mit dem Thema „Alte Klöster<br />

- neue Herren" im kommenden Jahr vermehrt in Anspruch<br />

genommen wurden bzw. werden. Anschließend übergab der Vorsitzende<br />

dem Leiter der <strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Heimat</strong>bücherei, Herrn<br />

Alf Müller, ein Exemplar der offiziellen Veröffentlichung zum Landesjubiläum,<br />

zu der er den Beitrag über Hohenzollern beigesteuert<br />

hatte.<br />

Doch selbst unter diesen Auspizien konnte der <strong>Hohenzollerische</strong>

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