Hohenzollerische Heimat - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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104<br />
Sießen, Süßen?<br />
TK 7620 FK SW 1602/01, SO 1601 Schlatt<br />
An der nordöstlichen Gemarkungsgrenze von Schlatt gegen Salmendingen<br />
und Beuren ist aufiallig, daß dort eine Ausbuchtung in<br />
die Gemarkung Salmendingen stößt. Manchmal deuten solche sonderbare<br />
Grenzverläufe auf eine abgegangene Siedlung hin. Auf alten<br />
Karten lesen wir anstelle der "Süß"-Flurnamen "Sieß". 1461 ist<br />
von einer Sießenegart und 1584 von Siesach und Sießheimer Steig<br />
die Rede. Aus dem Althochdeutschen können wir ableiten, daß das<br />
Wort etwas mit "sitzen", zu tun hat. Demnach könnte es einen<br />
Wohnsitz anzeigen. Die in der Nähe vorkommenden Flurnamen "in<br />
Brunnentrögen, Stelle, Stellebene, (wo das Vieh zusammengetrieben<br />
wurde), Auchtert (Nachtweide)" lassen alle auf Weidebetrieb<br />
schließen. So kann man vermuten, daß hier durch Waldrodungen<br />
Platz geschaffen wurde um Stallungen für das Vieh und Wohnungen<br />
für die Hirten zu bauen. Ob daraus ein Weiler entstand und wie<br />
lange er existierte, wissen wir nicht.<br />
105<br />
Spechtshart<br />
TK 7620 FKSW 1503/02 Beuren<br />
Die Lage des Weilers Spechtshart finden wir auf einer Forstkarte<br />
vom Jahre 1733- Dort ist er auf Beurener Gemarkung als "Spethserhoff"<br />
eingetragen. Nahe dabei treffen wir auf die Flurnamen Hof-<br />
Register 2001<br />
berg, Hofwäldle, Hofgärten. Bei Buch haben wir schon gelesen,<br />
daß 1324 der Maier von Spechtshart zur Pfarrei Mössingen<br />
gehörte. In jener Zeit waren die meisten Orte nicht in der Hand nur<br />
eines Herren. Adlige oder Klöster waren meist Besitzer von Höfen,<br />
die sie von Maiern bewirtschaften ließen. Selbst Burgen wurden<br />
von mehreren Adelsfamilien bewohnt. Auf Spechthart war wohl<br />
eine Käserei, denn 1316 verkaufte Walter der Schenk von Hurningen<br />
(Hirrlingen) 40 Käse und 3 Pfund und 7 Schilling Heller jährliches<br />
Geld aus zwei Gütern zu Spechtshart an den Maier von<br />
Wurmlingen. 1377 verschrieb Graf Friedrich "der Ältere" die Hälfte<br />
von Spechtshart und andere Güter seiner Gemahlin Adelheid von<br />
Fürstenberg. Auch wissen wir bereits, daß 1402 bei der ErbteÜung<br />
Spechtshart Eitelfritz zugesprochen wurde. 1484 traf der Junker<br />
Werner einen Entscheid wegen eines Wegstreits zwischen den Maiern<br />
zu Spechtshart und den Erben zu Beuren. 1589 wurde der Hof<br />
Spechtshart zur Hälfte Junker Adam von Ow, zur andern Hälfte dem<br />
Barfüßlerkloster zu "Reitlingen" zinsbar.<br />
Spechtshart ist eine der wenigen Siedlungen von der wir den Zeitpunkt<br />
ihres Abgangs kennen. Fritz Staudacher fand im Pfarrarchiv<br />
zu Hechingen folgenden Eintrag: "den 11 Julii (1732) ist der sogenandt<br />
spechzemayer hoff ze beyern durch ein gelögtes feyer zue<br />
aschen verbrennen und dasiger mayer, so von Rangendingen gebürtigt<br />
nit ein hellers werth salvieren können undt mit größter gefahr<br />
seines löbens das in der wiegen gelegenes kindt noch erröttet,<br />
weiter nichts". Das dürfte das Ende des Weilers Spechtshart gewesen<br />
sein, der zu jener Zeit nur noch aus einem Hof bestand.<br />
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Stroppel Caspar, vnd die frommen Frawen zue Ynzkoffen S. 42<br />
Strüb Jakob, Veringenstadt, Ein bisher unbekanntes Büd von Jakob Strüb S. 7<br />
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