zekazin 1/2012 - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau

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10.01.2013 Aufrufe

26 ein tag im Leben von Margret Küng und Monika Weibel Monika Weibel 05.20 Uhr: Der Wecker dröhnt. Um mein Vis-à-vis nicht zu wecken, suche im Dunkeln den Weg ins Badezimmer. Ich werde auf Schritt und Tritt von unseren zwei Burmesen begleitet. Da mein Tag oft hektisch ist, geniesse ich am Morgen die Stille. 06.30 Uhr: Höchste Zeit, das Haus zu verlassen, sonst komme ich in den morgendlichen Stau auf der A1. Meistens bin ich um 7 Uhr im Sekretariat des zeka Zentrum Baden. Rasch das Ambulatoriumswartezimmer aufräumen, Kaffeemaschine reinigen, Zeitungen verteilen, Kaffeerahm auffüllen. Im Büro blinkt der Telefonbeantworter. Heute wird es anscheinend wieder einen hektischen Tag geben. Am Mittwoch und Freitag bin ich jeweils alleine im Sekretariat. Das Telefon klingelt, am Schalter steht eine Klientin, und eine Mitarbeiterin hat ebenfalls einen Wunsch. Nun ist mein Organisationstalent gefragt. Heute muss ich dringendst die Arbeits- und Leistungserfassungen der Ambulato- riums-Mitarbeitenden weiterbearbeiten. Das Personalbüro und die Finanzbuchhaltung warten darauf. Ebenso sind dringende Mutationen von neuen Klienten zu machen, ich muss Kostengutsprachen bei Krankenkassen für Ergotherapie einholen, diverse Korrespondenz für den Bereichsleiter Ambulatorien, August Schwere, erledigen, die Statistik der Heilpädagogischen Früherziehung vorbereiten und zwischendurch bei EDV-Anwenderproblemen helfen…. und immer wieder klingelt das Telefon. Das Ambulatorium ist in den letzten Jahren erfreulicherweise stetig gewachsen. Ich betreue administrativ momentan ca. 40 Therapeuteninnen und Therapeuten in den Bereichen Ergo-, Physio- und Psychomotoriktherapie, Logopädie, Früherziehung und Heilpädagogischer Beratungs- und Begleitdienst, d.h. über 700 Klientendossiers. Schon 16.45 Uhr: Uff, schnell noch auf die Post. Morgen arbeite ich in Aarau am Guyerweg. Dort befindet

Bild Seite 26: links Margret Küng, Ergotherapeutin in Baden und Muri; rechts Monika Weibel, Kauffrau Administration, zeka Ambulatorien, Aarau und Baden sich das Sekretariat für die Ambulatorien von Aarau, Zofingen und Lenzburg, das heisst, alle notwendigen Unterlagen mitnehmen. 18.00 Uhr: Nach nerviger Heimfahrt bin ich zu Hause. Mein Mann hat bereits gekocht, und ich kann mich bedienen lassen. Ich schätze die Kochkünste meines Mannes sehr. Ich habe heute noch Theaterprobe um 19.15 Uhr in Hilfikon. Diesmal wird im kalten Schlosskapellen-Keller geprobt. Ich freue mich darauf, obwohl ich müde bin. Um 22.45 Uhr komme ich etwas durchfroren nach Hause. Mein Schatz ist noch auf und ich berichte ihm kurz von der Probe. 23.30 Uhr: Nach über 18 Stunden auf den Beinen sinke ich in den wohlverdienten Schlaf. Margret Küng Dienstagmorgen, 5.30 Uhr, noch dunkelste Nacht. Grüntee, Qigong-Übungen und eine kurze Runde mit dem Hund wecken die Lebensgeister. Ich fahre nach Muri an die Therapie- und Beratungsstelle. Fünf Frauen decken hier im Freiamt das ambulante Angebot von zeka an Logopädie, Physio- und Ergotherapie sowie dem Heilpädagogischen Beratungs- und Begleitdienst ab. Da wir Hauswart, Sekretärin und Therapeutin in Personalunion sind, beginnt der Tag mit Kaffeemaschine starten, Geschirr versorgen, Telefonbeantworter abhören, Post verteilen etc. Danach bleibt Zeit für admi- nistrative Arbeiten und für die Vorbereitung der Therapiestunden. Ab 10.00 Uhr geben sich Kinder und Mütter im Stundentakt die Türklinke in die Hand. Heute ist der Kleinste 5 Jahre alt und besucht noch die Spielgruppe. Seine Themen: Mut und Sicherheit in Bewegung, ungefährliches Streiten mit seinem Bruder, Lust am Zeichnen wecken. Der Älteste ist ein Fünftklässler. Er möchte sich Lernstrategien aneignen, um schulisch schneller und besser zu werden, mit dem Gewinn von mehr Freizeit. Aktuell das einzige Mädchen geht in den Sprachheilkindergarten, ist äusserst lebendig und energiegeladen und soll lernen, dies im Alltag sinnvoll einzusetzen. Ich liebe meinen Beruf, erlebe die Begleitung von Eltern und Kindern als spannend und abwechslungsreich, oft eine Herausforderung für meine persönliche und berufliche Entwicklung. Immer wieder beeindrucken mich Kreativität und Expertentum von Eltern, die oft über Jahre einen schwierigen Alltag meistern. Heute bleiben meine Therapienotizen stichwortartig. Ich packe alles ein, was nach Baden-Dättwil muss, wo ich mittwochs arbeite. Und ich mache mich auf den Weg in die Theaterprobe, zum Einüben einer kleinen Rolle in einem grossartigen Projekt. Das gemeinsame Projekt Landschaftstheater Schloss Hilfikon Mit chrüz und fahne Ein Landschaftstheater zum Villmerger Krieg 1712 Autor: Paul Steinmann, Regie: Adrian Meyer Premiere am 25. Juli 2012 beim Schloss Hilfikon Anfang 2008 entstand die Idee, zum 300-Jahr-Jubiläum der zweiten Schlacht bei Villmergen ein gemeinsames Theaterprojekt zu realisieren. Vier Freiämter Theatergruppen haben sich zum Verein «szenefreiamt» zusammengeschlossen: das Kellertheater Bremgarten, der Verein Kultur im Sternensaal Wohlen, MuriTheater und die Theatergesellschaft Villmergen. Über siebzig Männer und Frauen aus der ganzen Region sind seit Oktober 2011 am Proben. Viele weitere spannende Informationen, Fotos und Filme sind zu finden unter: www.szenefreiamt.ch Monika Weibel an der Theaterprobe. 1/2012 Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung 27

Bild Seite 26: links Margret Küng, Ergotherapeutin in Baden und Muri; rechts Monika Weibel,<br />

Kauffrau Administration, <strong>zeka</strong> Ambulatorien, Aarau und Baden<br />

sich das Sekretariat für die Ambulatorien von Aarau,<br />

Zofingen und Lenzburg, das heisst, alle notwendigen<br />

Unterlagen mitnehmen.<br />

18.00 Uhr: Nach nerviger Heimfahrt bin ich zu Hause.<br />

Mein Mann hat bereits gekocht, und ich kann mich bedienen<br />

lassen. Ich schätze die Kochkünste meines<br />

Mannes sehr. Ich habe heute noch Theaterprobe um<br />

19.15 Uhr in Hilfikon. Diesmal wird im kalten Schlosskapellen-Keller<br />

geprobt. Ich freue mich darauf, obwohl<br />

ich müde bin. Um 22.45 Uhr komme ich etwas durchfroren<br />

nach Hause. Mein Schatz ist noch auf und ich<br />

berichte ihm kurz von der Probe.<br />

23.30 Uhr: Nach über 18 Stunden auf den Beinen sinke<br />

ich in den wohlverdienten Schlaf.<br />

Margret Küng<br />

Dienstagmorgen, 5.30 Uhr, noch dunkelste Nacht.<br />

Grüntee, Qigong-Übungen und eine kurze Runde mit<br />

dem Hund wecken die Lebensgeister. Ich fahre nach<br />

Muri an die Therapie- und Beratungsstelle. Fünf Frauen<br />

decken hier im Freiamt das ambulante Angebot von<br />

<strong>zeka</strong> an Logopädie, Physio- und Ergotherapie sowie<br />

dem Heilpädagogischen Beratungs- und Begleitdienst<br />

ab. Da wir Hauswart, Sekretärin und Therapeutin in<br />

Personalunion sind, beginnt der Tag mit Kaffeemaschine<br />

starten, Geschirr versorgen, Telefonbeantworter abhören,<br />

Post verteilen etc. Danach bleibt Zeit für admi-<br />

nistrative Arbeiten und für die Vorbereitung der Therapiestunden.<br />

Ab 10.00 Uhr geben sich Kinder und Mütter<br />

im Stundentakt die Türklinke in die Hand.<br />

Heute ist der Kleinste 5 Jahre alt und besucht noch<br />

die Spielgruppe. Seine Themen: Mut und Sicherheit<br />

in Bewegung, ungefährliches Streiten mit seinem<br />

Bruder, Lust am Zeichnen wecken. Der Älteste ist ein<br />

Fünftklässler. Er möchte sich Lernstrategien aneignen,<br />

um schulisch schneller und besser zu werden,<br />

mit dem Gewinn von mehr Freizeit. Aktuell das einzige<br />

Mädchen geht in den Sprachheilkindergarten, ist<br />

äusserst lebendig und energiegeladen und soll lernen,<br />

dies im Alltag sinnvoll einzusetzen.<br />

Ich liebe meinen Beruf, erlebe die Begleitung von Eltern<br />

und Kindern als spannend und abwechslungsreich,<br />

oft eine Herausforderung für meine persönliche<br />

und berufliche Entwicklung. Immer wieder beeindrucken<br />

mich Kreativität und Expertentum<br />

von Eltern, die oft über Jahre einen<br />

schwierigen Alltag meistern. Heute<br />

bleiben meine Therapienotizen stichwortartig.<br />

Ich packe alles ein, was<br />

nach Baden-Dättwil muss, wo ich<br />

mittwochs arbeite.<br />

Und ich mache mich auf den Weg<br />

in die Theaterprobe, zum Einüben<br />

einer kleinen Rolle in einem grossartigen<br />

Projekt.<br />

Das gemeinsame Projekt<br />

Landschaftstheater Schloss Hilfikon<br />

Mit chrüz und fahne<br />

Ein Landschaftstheater zum Villmerger Krieg 1712<br />

Autor: Paul Steinmann, Regie: Adrian Meyer<br />

Premiere am 25. Juli <strong>2012</strong> beim Schloss Hilfikon<br />

Anfang 2008 entstand die Idee, zum 300-Jahr-Jubiläum der zweiten Schlacht bei Villmergen<br />

ein gemeinsames Theaterprojekt zu realisieren. Vier Freiämter Theatergruppen haben<br />

sich zum Verein «szenefreiamt» zusammengeschlossen: das Kellertheater Bremgarten,<br />

der Verein Kultur im Sternensaal Wohlen, MuriTheater und die Theatergesellschaft<br />

Villmergen. Über siebzig Männer und Frauen aus der ganzen Region sind seit Oktober<br />

2011 am Proben.<br />

Viele weitere spannende Informationen, Fotos und Filme sind zu finden unter: www.szenefreiamt.ch<br />

Monika Weibel an der Theaterprobe.<br />

1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />

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