zekazin 1/2012 - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau
zekazin 1/2012 - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau zekazin 1/2012 - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau
Das Magazin von zeka zentren körperbehinderte aargau 1/2012 Berufl iche Integration, Aus- und Weiterbildung AUSSTELLUNG «Malerei – unterwegs» Vernissage: 15. Juni 2012
- Seite 2 und 3: 2 Impressum 19. Ausgabe April 2012
- Seite 4 und 5: 4 zeka aus Klientenperspektive Mile
- Seite 6 und 7: 6 Neu bei zeka: Die Ausbildung bür
- Seite 8 und 9: 8 • Tabellen erstellen • Muster
- Seite 10 und 11: 10 Integration ins berufsleben - ei
- Seite 12 und 13: 12 Herr Jacob und Herr bélat, habe
- Seite 14 und 15: 14 Gewagt und gewonnen: Der Schritt
- Seite 16 und 17: 16 Porträt Vereinigung cerebral Aa
- Seite 18 und 19: 18 Moreno Iannece: Vom zeka Zentrum
- Seite 20 und 21: 20 Aleksandar Maksimovic: Der Weg v
- Seite 22 und 23: 22 Seitenwechsel zeka-Lehrpersonen
- Seite 24 und 25: 24 Was macht eigentlich… esad Sad
- Seite 26 und 27: 26 ein tag im Leben von Margret Kü
- Seite 28 und 29: 28 Willkommen Adam-Klee Madlén Pfl
- Seite 30 und 31: 30 Veranstaltungskalender 2012 2012
- Seite 32: zentren körperbehinderte aargau Di
Das Magazin von <strong>zeka</strong> zentren <strong>körperbehinderte</strong> aargau 1/<strong>2012</strong><br />
Berufl iche Integration,<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
AUSSTELLUNG<br />
«Malerei – unterwegs»<br />
Vernissage: 15. Juni <strong>2012</strong>
2<br />
Impressum<br />
19. Ausgabe April <strong>2012</strong><br />
Auflage:<br />
<strong>zeka</strong> • zin Das Magazin von <strong>zeka</strong> zentren <strong>körperbehinderte</strong><br />
aargau erscheint zweimal jährlich. Die<br />
Auf lage der Nummer 1/<strong>2012</strong> beträgt 5600 Stück.<br />
<strong><strong>zeka</strong>zin</strong> ist das Informationsorgan für Kinder und<br />
Jugendliche, Bewohnerinnen und Bewohner, Eltern<br />
und Angehörige, Mitarbeitende, Stiftungsgremien<br />
sowie Freundinnen und Freunde von <strong>zeka</strong>.<br />
redaktion / Adressänderungen:<br />
<strong>zeka</strong> Geschäftsstelle<br />
Guyerweg 11<br />
Postfach 233<br />
5004 Aarau<br />
tel. 062 838 21 68 / fax 062 838 21 30<br />
e-Mail: <strong><strong>zeka</strong>zin</strong>@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
redaktionsteam:<br />
Petra Bolfing,<br />
Leiterin Marketing, PR und Fundraising<br />
Christine Egger,<br />
Kauffrau Administration Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Dorothea Hauri, Sonderschullehrerin Baden<br />
Thomas Müller, Teamleiter Aarau<br />
Sonja Rohr, Kauffrau kontor<br />
Ueli Speich, Stiftungsleiter<br />
Gestaltung:<br />
buschö & Partner AG<br />
Picardie, 5040 Schöftland<br />
Druck und Versand:<br />
buschö & Partner AG<br />
Picardie, 5040 Schöftland<br />
redaktionsschluss <strong><strong>zeka</strong>zin</strong> 2/<strong>2012</strong><br />
3. September <strong>2012</strong><br />
Pc 50-144-3<br />
Titelbild: Besprechung von Bau-/Elektroplänen<br />
bei R+B in Brugg<br />
Inhaltsverzeichnis Seite<br />
Impressum 2<br />
«Grüezi» 3<br />
<strong>zeka</strong> aus Klientenperspektive 4<br />
Neu bei <strong>zeka</strong>: Die Ausbildung Büroassistent/in 6<br />
PrA (INSOS) im kontor<br />
Integration im Berufsleben – 10<br />
ein Beispiel aus der Praxis<br />
Buchvernissage: 13<br />
Spannungsfeld Schulische Integration<br />
Gewagt und gewonnen: Der Schritt von der 14<br />
Sonderschule in die Berufslehre EFZ<br />
Porträt Vereinigung Cerebral <strong>Aargau</strong> 16<br />
Spenden für <strong>zeka</strong> 17<br />
Moreno Iannece: Vom <strong>zeka</strong> Zentrum Baden 18<br />
zum Elektropraktiker<br />
Aleksandar Maksimovic: Der Weg vom <strong>zeka</strong> 20<br />
ins erste KV-Lehrjahr<br />
Seitenwechsel 22<br />
Wenn das Auge nicht mitisst 23<br />
Was macht eigentlich... Esad Sadikovic 24<br />
Ein Tag im Leben von Margret Küng und 26<br />
Monika Weibel<br />
Willkommen 28<br />
Adieu/Gratulationen 29<br />
Veranstaltungskalender <strong>2012</strong> 30<br />
Adressen 31
«Grüezi»<br />
Liebe Kinder und Jugendliche<br />
Liebe Bewohnerinnen und Bewohner<br />
Liebe Eltern und Angehörige<br />
Liebe Mitarbeitende<br />
Liebe Freundinnen und Freunde von <strong>zeka</strong><br />
17 000! 17 000? Hinter dieser Zahl stehen Menschen.<br />
Menschen, welche heute vom ersten Arbeitsmarkt<br />
ausgeschlossen sind, eine Rente beziehen und gemäss<br />
den Bestrebungen der IV bis ins Jahr 2017 wieder in<br />
das Berufsleben eingegliedert werden sollen. Dahinter<br />
stehen wiederum Bemühungen, das Defizit der IV abzubauen<br />
und Renten einzusparen.<br />
«Unser Ziel ist die Integration von Menschen mit Körperbehinderungen<br />
innerhalb und ausserhalb unserer<br />
Institution» – so steht es in unserem Leitbild. Täglich<br />
versuchen wir, diesem Leitsatz nachzuleben. Vor rund<br />
zwölf Jahren hat <strong>zeka</strong> den Heilpädagogischen Beratungs-<br />
und Begleitdienst (HPB) ins Leben gerufen. Dieser<br />
Dienst verfolgt das Ziel, die Gelingensbedingungen<br />
für die schulische Integration zu schaffen und zu verbessern.<br />
Inzwischen betreut <strong>zeka</strong> erfolgreich über 180<br />
Kinder und Jugendliche mit Körperbehinderungen,<br />
welche dank unserer Unterstützung die Regelschule<br />
besuchen können. Das Modell des HPB von <strong>zeka</strong> gilt<br />
dank seiner Niederschwelligkeit, aber auch dank der<br />
zu Grunde liegenden Philosophie «so viel wie nötig,<br />
so wenig wie möglich» schweizweit als vorbildlich.<br />
Dies wurde uns vor kurzer Zeit in einem Fachaudit bestätigt.<br />
Auch in der schweizerischen Fachliteratur findet<br />
der HPB von <strong>zeka</strong> grosse Beachtung.<br />
«Sparen» tönt immer gut. Doch «Sparen» hat seinen<br />
Preis! Es ist naiv zu glauben, die berufliche «Integration»<br />
von 17 000 Menschen mit Behinderung in den<br />
ers ten Arbeitsmarkt sei zum «Nulltarif» zu haben. Hinter<br />
der Integrationsphilosophie von <strong>zeka</strong> stehen, neben<br />
finanziellen und volkswirtschaftlichen Überlegungen,<br />
ethische Fragen im Vordergrund. Wir stellen<br />
fest: Bezüglich beruflicher Integration stehen wir heute<br />
dort, wo wir bezüglich schulischer Integration vor<br />
gut zwölf Jahren gestanden sind: Einige wenige Pioniere<br />
wie z.B. die R + B Engineering AG (siehe Artikel<br />
ab Seite 10) zeigen zwar, dass Integration mit viel allseitigem<br />
Idealismus gelingen kann. Die Realität allerdings<br />
sieht heute für zahlreiche Schul- oder Lehrabgängerinnen<br />
und -abgänger anders aus, wie wir in<br />
dieser Nummer nicht verschweigen. Besonders schwer<br />
haben es dabei junge Frauen und Männer, deren (körperliche)<br />
Behinderung nicht auf den ersten Blick erkennbar<br />
ist.<br />
Was können wir von <strong>zeka</strong> für die berufliche Integration<br />
tun? Primär geht es uns heute um die Sensibilisierung<br />
für die Thematik. Dies kann bereits innerhalb von <strong>zeka</strong><br />
beginnen, indem beispielsweise Lehrkräfte für eine bestimmte<br />
Zeit die «Seiten wechseln» (siehe Artikel Seite<br />
22) und sich Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt<br />
verschaffen. Schülerinnen und Schüler müssen frühzeitig<br />
wissen, was nach der Schule auf sie zukommt. Dies<br />
kann mittels Vorträgen, besser noch über eigene Erfahrungen,<br />
beispielsweise in einer Schnupperlehre oder<br />
einem Praktikum, vermittelt werden. Dann gilt es, über<br />
gelungene Integrationsbeispiele zu berichten. Wir tun<br />
dies unter anderem auf der Seite 18. Dann bauen wir<br />
unsere Angebote im Bereich der beruflichen Erstausbildung<br />
aus (siehe Artikel ab Seite 6).<br />
Und schliesslich setzen wir in den kommenden Jahren<br />
einen der wichtigsten Entwicklungsschwerpunkte unseres<br />
Unternehmens im Bereich der beruflichen Integration:<br />
als Vision schwebt uns dabei der Aufbau<br />
eines Beratungs- und Begleitdienstes für die berufliche<br />
Integration von Menschen mit Körperbehinderungen<br />
vor! Wir freuen uns dabei auf die Kooperation<br />
mit der Invalidenversicherung, dem Departement Bildung,<br />
Kultur und Sport sowie mit zahlreichen Arbeitgeberinnen<br />
und Arbeitgebern.<br />
Ueli Speich<br />
Stiftungsleiter<br />
«Malerei – unterwegs»<br />
Einladung zur Vernissage am 15. Juni <strong>2012</strong><br />
um 17.30 Uhr<br />
Fünf Schweizer Kunstschaffende zeigen im Wohnhaus<br />
<strong>Aargau</strong> in Baden-Dättwil ihre Werke.<br />
Sadhyo Niederberger • Cosimo Gritsch<br />
Jakob E. Omlin • Curt Manz • Kurt Hediger<br />
Die Ausstellung dauert bis am 12. Januar 2013.<br />
Details finden Sie in der beiliegenden Einladungskarte<br />
oder unter www.<strong>zeka</strong>-ag.ch.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
3
4<br />
<strong>zeka</strong> aus Klientenperspektive<br />
Milena Schmid ist 17 Jahre alt und wohnt in Dintikon. Im Sommer 2011 hat sie eine Lehre zur Kauffrau<br />
begonnen. Milena Schmid hat beim Gehen Mühe mit dem Gleichgewicht (Ataxie) und ein Augenzittern<br />
(Nystagmus).<br />
Frau Schmid, wie ist es zu Ihrem Handicap gekommen?<br />
Ich war ungefähr in der 4. Klasse, als meine Mutter<br />
feststellte, dass ich beispielsweise während dem Erledigen<br />
der Hausaugaben häufig eine schräge Kopfstellung<br />
hatte. Eine Abklärung beim Augenarzt ergab einen<br />
sogenannten Nystagmus, ein Augenzittern. Zusätzlich<br />
hatte ich beim Gehen immer mehr Mühe mit<br />
dem Gleichgewicht. Trotz diversen Abklärungen ist<br />
die Ursache unbekannt. Geprüft wurde, ob die beiden<br />
Diagnosen Ataxie und Nystagmus von einem Zeckenbiss,<br />
einem Sturz vom Pferd oder allenfalls von einer<br />
Entzündung im Hirn stammen. Allerdings ergab keine<br />
Untersuchung klare Resultate.<br />
Sie waren während rund drei Jahren Klientin bei <strong>zeka</strong>.<br />
Welche Angebote haben Sie in Anspruch genommen?<br />
Ich ging fast drei Jahre in die Physiotherapie und ca.<br />
ein halbes Jahr in die Ergotherapie. Beides machte ich<br />
in der ambulanten Therapie- und Beratungsstelle von<br />
<strong>zeka</strong> in Muri.<br />
Warum haben Sie sich für <strong>zeka</strong> entschieden?<br />
Eine Kollegin meiner Mutter kannte <strong>zeka</strong> bereits. Ihr<br />
Kind ging zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in Muri in die<br />
Therapie.<br />
Welches waren jeweils die Schwerpunkte der Therapien?<br />
Da ich während der Schulzeit vom Turnen dispensiert<br />
war, ging es vor allem um die allgemeine Bewegung.<br />
Spezielles Augenmerk legten wir zudem auf das Gleichgewicht.<br />
Parallel zur Therapie ging ich jeweils auch ins<br />
Fitnesscenter.
Wie geht es Ihnen heute?<br />
Trotz kleinen Auf und Ab geht es mir gut. Ich habe gelernt,<br />
mit dem Handicap umzugehen. Zudem bin ich<br />
froh, dass sich der Zustand nach den ersten zwei Jahren<br />
nicht mehr weiter verschlechtert hat.<br />
Brauchen Sie noch immer therapeutische Unterstützung?<br />
Ja. Da ich jetzt in Aarau arbeite, gehe ich dort ins Hirslanden-Training<br />
und weiterhin in die Physiotherapie.<br />
Das ist momentan einfacher, weil es mir die Reisezeit<br />
nach Muri erspart.<br />
(<strong>zeka</strong> bietet in Aarau keine ambulante Physiotherapie<br />
an. Anmerkung der Redaktion.)<br />
Wo absolvieren Sie Ihre Lehre, und wie gefällt es Ihnen?<br />
Ich mache die Lehre zur Kauffrau bei der Trinamo AG<br />
in Aarau. Die Trinamo AG ist aus der Stollenwerkstatt,<br />
der Stiftung Pegasus und der Storchenstrasse entstanden.<br />
Es gefällt mir dort sehr gut! Die Arbeit ist abwechslungsreich,<br />
und die Kolleginnen und Kollegen<br />
sind sehr nett.<br />
Wie gestaltete sich die Lehrstellensuche? Hatten Sie<br />
professionelle Unterstützung?<br />
Ich habe anfangs alleine gesucht. Auf die vielen Bewerbungen<br />
kamen genauso viele Absagen. Dann<br />
habe ich ein Lehrstellentraining in Olten absolviert,<br />
das aber nicht sehr hilfreich war. Schliesslich meldete<br />
ich mich bei der IV-Berufsberatung. Dank ihr kam ich<br />
zu meiner Lehrstelle.<br />
Hätten Sie gerne etwas anderes gelernt?<br />
Ursprünglich hatte ich eine Lehre als Lebensmitteltechnologin<br />
begonnen. Das viele Stehen zwischen<br />
den zahlreichen Maschinen war für mich aufgrund der<br />
Gleichgewichtsstörungen allerdings sehr schwierig.<br />
Zusammen mit dem Lehrbetrieb habe ich mich<br />
schliesslich entschlossen, die Lehre abzubrechen. Da<br />
es mir heute bei der Trinamo AG sehr gut gefällt, bereue<br />
ich diesen Entscheid nicht.<br />
Gibt es aufgrund Ihres Handicaps Schwierigkeiten<br />
oder Hindernisse?<br />
Nein, eigentlich nicht. Ich habe, wie erwähnt, gelernt<br />
damit umzugehen. Ich falle höchstens mal hin, aber<br />
auch das kommt selten vor.<br />
Wie reagier(t)en Ihre Arbeits- und Schulkolleginnen<br />
und -kollegen auf Ihre Behinderung?<br />
Bei der Arbeit sind alle sehr verständnisvoll. Da gibt es<br />
keine Probleme. Meine Kolleginnen und Kollegen in<br />
der Schule akzeptieren mein Handicap, reagieren aber<br />
nicht immer toll. Ich kann mir vorstellen, dass sie Berührungsängste<br />
haben und einfach nicht wissen, wie<br />
sie damit umgehen sollen.<br />
Was schätzten Sie an <strong>zeka</strong> besonders?<br />
Die Therapeutinnen waren sehr nett. Zudem war die<br />
Therapie jeweils gut aufgebaut und machte Spass.<br />
Auch die grossen Räume haben mir gut gefallen.<br />
Was kann <strong>zeka</strong> aus Ihrer Sicht noch verbessern?<br />
Ich kann mir vorstellen, dass diverse Trainingsgeräte<br />
hilfreich sein könnten. Allerdings hätte es dafür wohl<br />
zu wenig Platz.<br />
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />
Ich wünsche mir, dass sich die Gesundheit nicht verschlechtert,<br />
sondern wenn möglich verbessert. Zudem<br />
hoffe ich auf einen erfolgreichen Abschluss meiner<br />
Lehre. Und wer weiss, vielleicht mache ich noch die<br />
Berufsmaturität mit dem Ziel Lebensmittelingenieur!<br />
Text und Fotos: Petra Bolfing, Leiterin Marketing, PR und<br />
Fundraising<br />
1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
5
6<br />
Neu bei <strong>zeka</strong>: Die Ausbildung<br />
büroassistent/in PrA (INSOS) im kontor<br />
Seit August 2011 bietet das bürozentrum kontor Ausbildungsplätze für büroassistenten/innen PrA<br />
(INSOS) an. Diese Ausbildung richtet sich an junge Schulabgängerinnen und Schulabgänger mit Körperbehinderungen<br />
und hat das Ziel, Voraussetzungen für die berufliche Integration in den ersten<br />
Arbeitsmarkt oder für einen geschützten Arbeitsplatz in einer Institution für Menschen mit behinderungen<br />
zu schaffen. Zudem kann diese Ausbildung auch den Weg ebnen, eine berufliche Grundausbildung<br />
richtung eidgenössisches Attest (ebA) anzustreben.<br />
Praktisches Arbeiten<br />
Die Lernenden erfahren, was es heisst, im Arbeitsleben<br />
zu stehen. Sie lernen den richtigen Umgang mit PC-Programmen,<br />
Daten und Papieren. Zudem machen sie nach<br />
Anweisung ihrer Ausbildnerin theoretische Übungen,<br />
die sie bei der Mitarbeit an Kundenaufträgen im Praktischen<br />
anwenden können. Dabei sollen die Lernenden<br />
sich ihrer Fähigkeiten bewusst werden und dementsprechend<br />
einen eigenen Arbeitsrhythmus und das nötige<br />
Qualitätsbewusstsein entwickeln. Das wiederholte Ausführen<br />
verschiedener Tätigkeiten macht die Lernenden<br />
mit ihren Arbeiten vertraut, und sie trainieren die einzelnen<br />
Arbeitsschritte intensiv. Gleichzeitig lernen sie, auf<br />
eine möglichst selbstständige sowie eine sorgfältige und<br />
zuverlässige Arbeitsweise zu achten.<br />
theoretischer Unterricht<br />
Der theoretische Unterricht steht in engem Bezug zur<br />
praktischen Ausbildung und zum Lebensalltag. Der<br />
Unterricht umfasst gemäss INSOS-Richtlinien mindestens<br />
6 Wochenlektionen. Er vermittelt niveaubezogen
die notwendigen beruflichen Kenntnisse und Fertigkeiten<br />
(berufskundlicher Unterricht) und gibt Hilfen<br />
zur möglichst selbstständigen Bewältigung des persönlichen<br />
Alltags (allgemein bildender Unterricht).<br />
Gleichzeitig berücksichtigt der theoretische Unterricht<br />
die individuellen Fähigkeiten, Interessen und Möglichkeiten<br />
der Lernenden.<br />
Drei junge Frauen haben am 8. August 2011 mit ihrer<br />
Ausbildung Büroassistentin PrA im kontor gestartet.<br />
Wie es ihnen in der Ausbildung gefällt und welche<br />
Wege sie einschlagen, erzählen sie uns in den nachfolgenden<br />
Porträts, welche sie anhand eines Fragenkatalogs<br />
erstellt haben, gleich selber.<br />
StecKbrIef<br />
Name: Dodaj<br />
Vorname: Liridona<br />
Alter: 19<br />
Wohnort: 5400 Baden<br />
Hobbys: Musik hören<br />
Angaben zu meiner Behinderung:<br />
Ich habe MS. Das Gehen und das Sehen fallen mir<br />
schwer.<br />
Warum machen Sie die Ausbildung bei <strong>zeka</strong>?<br />
Mein Traum war es, eine Detailhandelsfachfrau zu werden.<br />
Doch aufgrund meiner Einschränkungen war dies<br />
nicht möglich. Ich war ziemlich enttäuscht und bin daraufhin<br />
zwei Jahre zuhause geblieben. Nach zwei Jahren<br />
aber beschloss ich, etwas zu machen und ich bewarb<br />
mich im kontor. So bekam ich eine Chance bei <strong>zeka</strong>. Ich<br />
kann jetzt auch sagen, dass ich sehr glücklich bin.<br />
Was haben Sie vorher gemacht?<br />
Mit 16 Jahren war ich fertig mit der obligatorischen<br />
Schule. Zu dieser Zeit fingen dann meine Beine an,<br />
mir nicht mehr zu gehorchen. Ich verstand die Welt<br />
nicht mehr und beschloss deshalb, zuhause zu bleiben.<br />
Ich genierte mich und hatte Angst. Angst vor komischen<br />
Blicken, Angst vor Kommentaren, die mich<br />
verletzen könnten. Irgendwann sah ich es ein, dass ich<br />
etwas tun sollte, und ich machte eine Umschulung in<br />
Basel. Dort boten sie mir eine PrA-Ausbildung als Büroassistentin<br />
bei <strong>zeka</strong> an.<br />
Wie sieht ein Arbeitstag bei Ihnen aus?<br />
Morgens begrüsse ich erst alle. Nach dem Grüssen<br />
gehe ich zu meinem Computer, schalte ihn an und<br />
stemple ein. Dann gehe ich zu unserem Terminator<br />
(Hängeregister-Agenda) und nehme meine Arbeit, die<br />
ich erledigen sollte, heraus und arbeite daran.<br />
Wo gehen Sie zur Schule, was machen Sie dort und<br />
wie gefällt es Ihnen?<br />
Der Name der Schule, die ich besuche, ist AVUSA. Sie<br />
befindet sich in Aarau. Ich finde, man könnte in der<br />
Schule mehr auf uns eingehen und uns auch mehr Arbeiten<br />
geben, also uns mehr fordern. Doch ich bin<br />
wiederum sehr zufrieden mit meinen Lehrpersonen.<br />
Sie achten auf uns.<br />
Was gefällt Ihnen an Ihrer Ausbildung?<br />
Mir gefällt, dass ich mich wohl fühle bei <strong>zeka</strong>.<br />
Was gefällt Ihnen weniger in Ihrer Ausbildung?<br />
Mir gefällt weniger, dass ich wenig zu tun habe.<br />
Welche Zukunftswünsche haben Sie?<br />
Natürlich hoffe ich, dass meine Krankheit nachlässt<br />
und ich dann auch eine Weiterbildung machen kann.<br />
StecKbrIef<br />
Name: Fedakar<br />
Vorname: Ipek<br />
Alter: 18<br />
Hobbys:<br />
Der Umgang mit dem<br />
Computer, fotografieren,<br />
schwimmen, lesen etc…<br />
Warum machen Sie die Ausbildung bei <strong>zeka</strong>?<br />
Aufgrund meiner kleinen Beeinträchtigung hat mich<br />
die Berufsberatung ask! an die IV-Berufsberatung<br />
weiter gewiesen. Nach dem Schnuppern im kontor<br />
und dem IV-Beratungsgespräch habe ich mich entschieden,<br />
hier die Lehre zu absolvieren.<br />
Was haben Sie vorher gemacht?<br />
Ich habe die 4. Realschule abgeschlossen.<br />
Wie sieht ein Arbeitstag bei Ihnen aus?<br />
Ich arbeite 1 ½Tage im Schulsekretariat des <strong>zeka</strong> Zentrum<br />
Baden und 2 ½ Tage im kontor. Ich beginne um<br />
8.30 Uhr zu arbeiten und erledige zum Beispiel nachfolgende<br />
Aufgaben:<br />
• Begleitbriefe schreiben<br />
• kopieren, sortieren<br />
1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
7
8<br />
• Tabellen erstellen<br />
• Muster-Ordner bearbeiten etc…<br />
Wo gehen Sie zur Schule, was machen Sie dort und<br />
wie gefällt es Ihnen?<br />
Ich besuche die Berufsschule in Brugg und nehme am<br />
Unterricht für Büroassistentinnen EBA teil. Die Lehrer<br />
und meine Klasse finde ich sehr nett. Meine Klasse hat<br />
mich sehr schnell aufgenommen. Es ist für mich eine<br />
Abwechslung. Ich freue mich immer wieder auf die<br />
Schule. Am meisten gefällt mir das Fach IKA (Information,<br />
Kommunikation und Administration). Ich habe<br />
viel gelernt.<br />
Was gefällt Ihnen in Ihrer Ausbildung?<br />
Das Arbeiten mit dem Computer gefällt mir sehr. Ich<br />
lerne die Büropraxis. Ich finde es gut, dass ich die<br />
Schule wechseln durfte, als ich merkte, dass ich an der<br />
AVUSA in Aarau unterfordert war. <strong>zeka</strong> hat schnell reagiert<br />
und so auch die Berufsschule. Das war für mich<br />
sehr positiv. Seit November 2011 arbeite ich 1 ½ Tage<br />
im Schulsekretariat des <strong>zeka</strong> Zentrum Baden. So kann<br />
ich die Bürowelt kennenlernen und es ist eine Vorbereitung<br />
für die Lehre als Büroassistentin EBA ausserhalb<br />
des geschützten Rahmens.<br />
Was gefällt Ihnen weniger in Ihrer Ausbildung?<br />
Leider haben wir wenig Aufträge.<br />
Welche Zukunftswünsche haben Sie?<br />
In dieser kurzen Zeit habe ich gemerkt, dass die Ausbildung<br />
zur Büroassistentin PrA meinen Vorstellungen<br />
nicht entspricht, weil ich mehr zu bieten habe. Mein<br />
Ziel ist es, nach den Sommerferien das 10. Schuljahr<br />
KSB zu besuchen und in dieser Zeit eine Lehrstelle ausserhalb<br />
des geschützten Rahmens als Büroassistentin<br />
EBA zu finden.<br />
StecKbrIef<br />
Name: Beck<br />
Vorname: Ashala<br />
Alter: 18<br />
Wohnort: Niederrohrdorf<br />
Hobbys:<br />
Ausgang, Freunde treffen,<br />
Musik hören<br />
Angaben zu meiner Behinderung:<br />
Ich habe eine leichte linksseitige Lähmung und Lernschwierigkeiten<br />
sowie leichte Gleichgewichtsstörun gen.<br />
Warum machen Sie die Ausbildung bei <strong>zeka</strong>?<br />
Ich mache diese Ausbildung, weil ich Spass an der<br />
kaufmännischen Arbeit habe. Allerdings war es auch<br />
fast die einzige Möglichkeit für mich, einen Beruf zu<br />
erlernen. Was ich z.B. auch gerne gemacht hätte,<br />
wäre eine Arbeit mit kleinen Kindern gewesen. Leider<br />
ging das nicht, weil mein Gleichgewicht nicht gut genug<br />
ist, um Kinder tragen zu können. Detailhandelsassistentin<br />
hat mich auch interessiert, aber das war<br />
nicht möglich, weil ich nicht so lange stehen kann.<br />
Was haben Sie vorher gemacht?<br />
Ich war 11 Jahre in der <strong>zeka</strong>-Schule Baden. Das letzte<br />
Jahr hat mir speziell gut gefallen. Ich habe ein sogenanntes<br />
Brückenjahr absolviert. Das heisst, ich ging<br />
neben der Schule auch 3 halbe Tage ins kontor arbeiten.<br />
Das hat mir Spass gemacht. Ich fand es super,<br />
dass das kontor mir dieses Brückenjahr ermöglicht<br />
hat.<br />
Wie sieht ein Arbeitstag bei Ihnen aus?<br />
Ich fahre mit dem ÖV ins kontor. Ich bin ca. um 08.20<br />
Uhr im kontor. Zuerst begrüsse ich alle und schalte<br />
meinen PC an. Dann gehe ich an den Terminator. Dort<br />
sind meine Arbeiten abgelegt, so dass ich sofort sehe,<br />
was ich heute erledigen oder fertig machen muss.<br />
Dann stemple ich ein und lese meine E-Mails. Um<br />
10.00 Uhr habe ich Pause bis 10.30 Uhr, danach arbeite<br />
ich weiter bis 12.00 Uhr. Das Mittagessen nehme<br />
ich meistens im ristoro ein, manchmal gehe ich auch<br />
auswärts essen. Ich lade auch manchmal Kolleginnen,<br />
Kollegen oder Verwandte ein, damit sie sehen, an<br />
welchem Ort ich arbeite. Um 13.00 Uhr ist meine Mittagspause<br />
zu Ende. Um 15.00 Uhr ist Pause bis 15.30<br />
Uhr. Um 16.00 Uhr habe ich Feierabend und gehe<br />
wieder mit dem ÖV nach Hause.<br />
Wo gehen Sie zur Schule, was machen Sie dort und<br />
wie gefällt es Ihnen?<br />
Ich besuche einmal in der Woche die Berufsschule<br />
AVUSA in Aarau. Wir sind nur 7 in der Klasse. Jeder<br />
der Schüler arbeitet individuell, weil wir ein stark unterschiedliches<br />
schulisches Niveau haben. Es werden<br />
verschiedene Fächer unterrichtet: Deutsch, Mathematik,<br />
Allgemeinbildung und Fachunterricht. Allgemeinbildung<br />
gefällt mir besonders gut. Was bei unserer<br />
Klasse speziell ist: Wir sind eine Klasse und haben zwei<br />
Berufsrichtungen, nämlich Büroassistentinnen und<br />
Hauswirtschaftslehrlinge. Im Deutsch, in der Mathematik<br />
und in der Allgemeinbildung arbeiten wir zusammen.<br />
Nur bei der Fachkunde ist die Klasse getrennt.<br />
Wir sind eine reine Mädchen-Klasse. Wir verstehen<br />
uns alle gut. Ich habe viele neue Kolleginnen<br />
gefunden.
Was gefällt Ihnen in Ihrer Ausbildung?<br />
Dass ich verantwortlich bin für die Büromaterial-Bestellung<br />
vom kontor. Das heisst, ich bin zuständig für:<br />
Internetbestellung, Telefonieren, Organisieren, Ablegen<br />
der Lieferscheine. Das macht mir Spass. Ich finde<br />
es toll, dass Herr Pascariello mir diese Aufgabe anvertraut<br />
hat.<br />
Neu: ebA-Ausbildung bei <strong>zeka</strong><br />
Das Bürozentrum kontor verfügt über zwölf geschützte<br />
Arbeitsplätze im kaufmännischen Bereich. Zusätzlich<br />
werden sechs Ausbildungsplätze (drei pro Lehrjahr) angeboten.<br />
Bisher wurden ausschliesslich Büroassistentinnen/Büroassistenten<br />
PrA nach den Richtlinien von<br />
INSOS ausgebildet.<br />
Die Erfahrungen zeigen, dass vorwiegend geistig behinderte<br />
und lernschwache Jugendliche die PrA-Ausbildung<br />
wählen. Da die Ausbildungsplätze von <strong>zeka</strong><br />
ausschliesslich Menschen mit Körperbehinderungen<br />
zur Verfügung stehen, sprechen wir mit der PrA-Ausbildung<br />
eine sehr kleine Zielgruppe an.<br />
Andererseits zeigte es sich, dass es PrA-Lernende gibt,<br />
die bereits im ersten Ausbildungsjahr unterfordert<br />
sind. Sie verfügen über das Potenzial, in einem zweiten<br />
Jahr eine EBA-Ausbildung zu absolvieren. <strong>zeka</strong> hat<br />
Was gefällt Ihnen weniger in Ihrer Ausbildung?<br />
Ich finde es schade, dass wir noch etwas wenig Aufträge<br />
haben.<br />
Welche Zukunftswünsche haben Sie?<br />
Wenn ich meine Ausbildung im Jahr 2013 abgeschlossen<br />
habe, wäre mein grösster Wunsch, dass ich die<br />
Ausbildung zur Büroassistentin EBA absolvieren könnte.<br />
Text und Fotos: Sonja Rohr, Kauffrau kontor<br />
deshalb entschieden, ab Sommer <strong>2012</strong> das Ausbildungsangebot<br />
zu erweitern und dadurch eine grössere<br />
Zielgruppe anzusprechen.<br />
Die EBA-Ausbildung bei <strong>zeka</strong> richtet sich an Menschen<br />
mit Körperbehinderung, welche die Voraussetzungen<br />
für eine berufliche Grundausbildung mit eidg. Fähigkeitsausweis<br />
noch nicht erfüllen. Die EBA-Ausbildung ist<br />
eine eidgenössisch anerkannte Ausbildung mit Berufsattest<br />
(EBA). <strong>zeka</strong> spricht damit kognitiv stärkere Jugendliche<br />
an, die innerhalb von <strong>zeka</strong> auch anspruchsvollere Arbeiten<br />
erledigen können. Das Angebot der EBA-Lehrstellen<br />
richtet sich an Jugendliche aus der Regelschule sowie<br />
an <strong>zeka</strong>-Schulabgänger und BWS-Schüler.<br />
Giovanni Pascariello, Leiter Bürozentrum kontor, gibt<br />
gerne weitere Auskünfte zu Lehrstellen im Bürobereich<br />
(Telefon 056 484 86 86).<br />
1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
9
10<br />
Integration ins berufsleben –<br />
ein beispiel aus der Praxis<br />
Die firma r + b engineering beschäftigt seit 18 Jahren Menschen mit behinderungen. Sie hat dafür<br />
bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Was war die ursprüngliche Motivation? Wie gestaltet sich<br />
der Arbeitsalltag? Welche Herausforderungen gilt es zu bewältigen? Am Interview nahmen der Niederlassungsleiter<br />
Mario Mlikota, der langjährige Mitarbeiter Steven Jacob sowie der Auszubildende<br />
etienne bélat teil. Die Normalität im Alltag und im Umgang miteinander ist verblüffend!<br />
Herr Mlikota, die R + B engineering ag setzt sich seit<br />
Jahren für die Integration von Menschen mit Behinderungen<br />
in der Arbeitswelt ein. Wie kam es dazu?<br />
M. Mlikota: Steven Jacob war vor 18 Jahren der erste<br />
Mitarbeiter mit einer Körperbehinderung, den R + B<br />
einstellte. Er meldete sich aufgrund einer ganz gewöhnlichen<br />
Liste mit offenen Lehrstellen, die im<br />
Schweizerischen Paraplegikerzentrum (SPZ) in Nottwil<br />
vorhanden war. Damals gab es von R + B erst die Niederlassung<br />
Brugg. Mit dem Wachstum der Firma sind<br />
auch die Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen<br />
mehr geworden.<br />
Wie viele Personen mit Handicap arbeiten aktuell bei<br />
Ihnen?<br />
M. Mlikota: Aktuell hat R + B insgesamt 90 Mitarbeitende,<br />
davon haben 5 eine Behinderung. Diese arbeiten<br />
alle in Brugg. Das ist aber reiner Zufall. Auch<br />
die andere Niederlassungen haben schon Menschen<br />
mit Behinderungen beschäftigt und sind sehr offen<br />
für entsprechende Arbeitsverhältnisse.<br />
Mussten Sie Massnahmen ergreifen, um die Arbeitsplätze<br />
und Räumlichkeiten den speziellen Bedürfnissen<br />
anzupassen?<br />
M. Mlikota: Nein, eigentlich nicht. Es waren höchstens<br />
Kleinigkeiten wie ein grösserer Bildschirm für eine<br />
Mitarbeiterin mit Sehbehinderung, eine etwas erhöhte<br />
Tischplatte am Arbeitsplatz für Etienne Bélat<br />
oder eine spezielle Computermaus für Steven Jacob.<br />
E. Bélat: Unser Gebäude hat eine Tiefgarage und einen<br />
Lift. Das ist für mich sehr hilfreich, da ich mit dem<br />
Auto zu Arbeit fahre und so direkt von der Garage in<br />
den Lift rollen kann, ohne dass ich dem Wetter ausgesetzt<br />
bin. Zudem ist es je nach Behinderung und Bedürfnis<br />
nützlich, wenn die Toilette im Betrieb rollstuhlgängig<br />
ist.<br />
Inwiefern unterscheiden sich Mitarbeitende mit Behinderungen<br />
von Mitarbeitenden ohne Behinderungen?<br />
M. Mlikota: Für mich gibt es überhaupt keinen Unterschied.<br />
Die Qualität der Arbeit muss stimmen und Termine<br />
sind einzuhalten – und das funktioniert bestens.<br />
Es gibt höchstens Unterschiede bei den Arbeitspensen,<br />
den Arbeitszeiten und allenfalls der Anzahl Projekte,<br />
die übernommen werden.<br />
E. Bélat: Ich stosse ab und zu an Grenzen, wenn ich<br />
eine Baustelle besichtige. Da kann ich beispielsweise<br />
nicht auf den Kran steigen. Aber ansonsten gibt es<br />
tatsächlich keine Unterschiede.<br />
S. Jacob: Genau. Niemand im Betrieb hat einen Sonderstatus<br />
oder sogar einen Behindertenbonus.<br />
Haben Sie je Unterstützung von aussenstehenden<br />
Stellen wie der IV etc. erhalten, wenn es beispielsweise<br />
um die Rekrutierung oder die Einarbeitungsphase<br />
von neuen Mitarbeitenden mit Handicap ging?<br />
M. Mlikota: Nein. Die Mitarbeitenden mit Behinderung<br />
bewerben sich genauso wie solche ohne Behinderung.<br />
Sie müssen wie alle anderen ein gutes Vorstellungsvermögen<br />
haben sowie gut in Mathematik<br />
und Physik sein. Inzwischen hat es sich herumgesprochen,<br />
dass bei uns Menschen mit Behinderungen arbeiten.<br />
Darum nimmt das Bewerbungs- und Einstellungsverfahren<br />
immer einen ganz normalen Ablauf.<br />
Herr bélat, Sie schliessen diesen Sommer Ihre Lehre<br />
ab. Was machen Sie nach Ihrem Lehrabschluss?<br />
E. Bélat: Ich darf bei R + B bleiben, was mich sehr<br />
freut! Die Arbeit gefällt mir sehr gut und ich arbeite<br />
wirklich gerne hier.<br />
Wie gestaltete sich die Lehrstellensuche?<br />
E. Bélat: Erste Unterstützung bekam ich im SPZ in<br />
Nottwil während der Arbeitsabklärung. Anschliessend<br />
verbrachte ich 6 Monate im Zentrum für berufliche<br />
Abklärung (ZBA) in Luzern. Dort standen zuerst das<br />
KV und die Ausbildung zum Uhrenmacher zur Diskus-
sion. Das KV hat mich nicht angesprochen. Beim<br />
Uhrenmacher war das Problem die Lupe, die diese Berufsleute<br />
stundenlang am Kopf tragen. Wegen des<br />
Schädel-Hirn-Traumas war dies für mich nicht möglich.<br />
Schliesslich ergab sich durch Kontakte des SPZ ein<br />
dreimonatiges Probearbeiten bei der R + B. Es stellte<br />
sich vorerst die Frage, ob das Arbeiten am Bildschirm<br />
über längere Zeit möglich ist. Zudem verbrachte ich<br />
einen Probetag in der Berufsschule in Aarau, um die<br />
Infrastruktur zu testen und zu erfahren, ob ich 8 Stunden<br />
Schule schaffe. Auch wenn meine Konzentration<br />
durch das Schädel-Hirn-Trauma schneller nachlässt als<br />
bei anderen und ich für die Verarbeitung des Schulstoffes<br />
sowie zur Erholung viel mehr Zeit benötige,<br />
habe ich die Lehre zum Elektroplaner in Angriff genommen<br />
und stehe nun vor dem Abschluss.<br />
Gibt es aufgrund Ihrer Behinderung Schwierigkeiten<br />
oder Hindernisse im Beruf bzw. in der Berufsschule?<br />
Nein. Im Büro gibt es stets offene Ohren. Auch in der<br />
Berufsschule in Aarau klappt alles bestens. Das Gebäude<br />
ist sehr gut ausgestattet. Ich darf den Lift benützen,<br />
die Toilette ist rollstuhlgängig und im Notfall<br />
gibt es sogar ein Pflegebett. Auch meine Schulkolleginnen<br />
und -kollegen haben von Anfang an positiv reagiert<br />
und sind sehr hilfsbereit. Ursprünglich hatte ich<br />
wegen des Altersunterschieds etwas Bedenken. Doch<br />
diese erwiesen sich als unnötig.<br />
Herr Jacob, Sie arbeiten bereits seit 18 Jahren bzw.<br />
seit der Zeit nach Ihrem Unfall bei der R + B enginee-<br />
ring ag. Welche Voraussetzungen erfüllt R + B, damit<br />
Sie sich hier so wohl fühlen?<br />
S. Jacob: Es fing von Anfang an gut an. Schon beim<br />
Vorstellungsgespräch spürte ich die Motivation der<br />
beiden Firmeninhaber. Herr Rütsche und Herr Blaser<br />
waren zu jener Zeit mit 31 bzw. 26 Jahren selber noch<br />
sehr jung . Doch sie waren unglaublich motiviert, mich<br />
ins Berufsleben zu integrieren. Sie waren sogar zuversichtlicher<br />
als ich, dass es funktionieren würde. Ich befand<br />
mich zu diesem Zeitpunkt in der Rehabilitation<br />
und kannte das Leben als Querschnittgelähmter ausserhalb<br />
des Spitals noch nicht. Ich konnte das Ausmass<br />
meiner Behinderung noch nicht abschätzen und<br />
wusste nicht, ob ich die Ausbildung zum Elektrozeichner<br />
und das tägliche Arbeiten schaffen würde. Es stellte<br />
sich aber schnell heraus, dass ich geeignete Aufgaben<br />
bekam und sie mithilfe von CAD gut erledigen<br />
konnte. Auch die Arbeitszeit von sechs Stunden pro<br />
Tag war nicht zu viel und füllte meinen Tag aus. In der<br />
Berufsschule in Aarau kam ich gut mit. Meine Mitschüler<br />
waren unkompliziert und hilfsbereit, die Lehrkräfte<br />
engagiert und flexibel.<br />
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?<br />
S. Jacob: Am Morgen beanspruche ich Zeit für die Pflege,<br />
die ich im <strong>zeka</strong> Wohnhaus <strong>Aargau</strong> erhalte. Da diese<br />
zeitlich nicht immer genau planbar ist, arbeite ich anschliessend<br />
bis zum Mittag zu Hause in meinem Studio.<br />
Aufgrund der heutigen Technik funktioniert das bestens.<br />
Um 13.30 Uhr bringt mich das Taxi nach Brugg ins<br />
Büro.<br />
1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
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12<br />
Herr Jacob und Herr bélat, haben Sie einen Tipp für<br />
Menschen mit Behinderungen, die in der freien Privatwirtschaft<br />
eine Stelle suchen?<br />
S. Jacob: Wichtig ist bestimmt, dass man von Anfang<br />
an die richtigen Stellen gelangt.<br />
firmenporträt<br />
Porträts zu den einzelnen Personen:<br />
etienne bélat ist 25<br />
Jahre alt. Im 3. Lehrjahr<br />
als Elektromonteur hatte<br />
er einen Unfall mit<br />
der Folge eines Schädel-<br />
Hirn-Traumas und einer<br />
kompletten Paraplegie.<br />
Heute ist er im 4. Lehrjahr<br />
als Elektroplaner.<br />
E. Bélat: Das glaube ich auch. Ich habe zwar nicht viel<br />
Erfahrung, da es bei mir im ersten Anlauf mit der Lehrstelle<br />
klappte. Da hatte ich wirklich Glück!<br />
Text: Petra Bolfing, Leiterin Marketing, PR und Fundraising<br />
/ Fotos: R + B sowie Petra Bolfing<br />
Die Firma R + B engineering ag ist im Elektro- und Gebäudetechnik-Engineering tätig. Das Unternehmen wurde<br />
1990 gegründet und hat heute 9 Niederlassungen in der Schweiz. Das Interview fand in Brugg statt.<br />
Mario Mlikota ist 32 Jahre alt<br />
und Leiter der Niederlassung<br />
Brugg. Er arbeitet seit 7 Jahren<br />
bei R + B.<br />
Steven Jacob ist 39 Jahre alt. Er hatte<br />
während der Lehre zum Elektromonteur<br />
einen Töffunfall und ist seither Tetraplegiker.<br />
Nach der Rehabilitation absolvierte<br />
er bei R + B die Lehre zum Elektrozeichner.<br />
Inzwischen arbeitet er seit<br />
18 Jahren im Unternehmen.
uchvernissage:<br />
Spannungsfeld Schulische Integration<br />
Am 1. März <strong>2012</strong> fand an der Hochschule für Heilpädagogik in Zürich in kleinem, aber feinem rahmen<br />
die Vernissage des fachbuches «Spannungsfeld Schulische Integration» statt.<br />
In diesem Sammelband werden die<br />
Erfahrungen und das Fachwissen aus<br />
der schulischen Integration von Kindern<br />
und Jugendlichen mit Körper-<br />
und Mehrfachbehinderungen zusammengetragen.<br />
Das Buch soll Kolleginnen<br />
und Kollegen, Eltern und anderen interessierten<br />
Kreisen an diesen Erkenntnissen teilhaben lassen mit der<br />
Absicht, dadurch die schulische Integration von Schülerinnen<br />
und Schülern mit Behinderungen zu unterstützen.<br />
Insbesondere heilpädagogische Fachleute und weitere<br />
Bildungsverantwortliche können profitieren.<br />
Herausgeber des Buches sind Susanne Schriber, Bereichsleiterin<br />
Pädagogik für Körper- und Mehrfachbehinderte<br />
an der Hochschule für Heilpädagogik Zürich,<br />
und August Schwere, Bereichsleiter Ambulatorien von<br />
<strong>zeka</strong>.<br />
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Beiträge stammen unter<br />
anderem auch von<br />
Yashi Bhalla, langjähriger<br />
Heilpädagoge des<br />
Heilpädagogischen Beratungs-<br />
und Begleitdienstes<br />
von <strong>zeka</strong>, sowie<br />
von Ueli Speich,<br />
Stiftungsleiter von<br />
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1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
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Gewagt und gewonnen: Der Schritt von der<br />
Sonderschule in die berufslehre efZ<br />
Im rahmen des berufsfindungsprozesses hat thomas Güntert die Oberstufenklasse von Monika<br />
Speich besucht. thomas, bis zum Sommer 2011 selbst Schüler im <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau, absolviert derzeit<br />
eine dreijährige Lehre mit eidgenössischem fähigkeitszeugnis (efZ) als tierpfleger in der Hunde-<br />
und Katzenpension Mumpf. thomas erzählt uns aus seinem Leben als Lehrling.<br />
Arbeitsbeginn ist um 6.30 Uhr. Natürlich muss er<br />
pünktlich und in Arbeitskleidung erscheinen. Zuerst<br />
öffnet er die Hundeboxen, lässt die Tiere ins Auslaufgehege<br />
und beginnt die Boxen zu putzen. Mit Reinigungsarbeiten<br />
ist Thomas einen grossen Teil des Morgens<br />
beschäftigt. «Vor Schmutz, Katzen- und Hundekot<br />
sowie auch Erbrochenem darf man sich als Tierpfleger<br />
nicht ekeln.»<br />
Thomas trägt bereits viel Verantwortung. Er muss jedes<br />
Tier im richtigen Mass füttern und besorgt sein,<br />
dass es genug Bewegung und Zuwendung hat. Er<br />
muss auch kontrollieren, ob ein Tier krank oder verletzt<br />
ist, damit es rechtzeitig zum Tierarzt gebracht<br />
werden kann. «Es ist anders als früher als Schüler.<br />
Wenn ich jetzt etwas verbocke, hat es schlimme Folgen<br />
und ich muss dafür gerade stehen.»<br />
In der Ferienzeit können bis zu 90 Hunde in der Pension<br />
untergebracht sein. Dazu kommen noch viele<br />
Katzen. «Es ist wichtig, dass ich mich nicht stressen<br />
lasse, denn dies überträgt sich auf die Tiere.» Thomas<br />
musste lernen, effizient zu arbeiten. «Am Anfang war<br />
dies schwierig für mich, ich war zu langsam. Aber<br />
jetzt habe ich gelernt, Prioritäten zu setzen, wenn es<br />
streng ist. Und natürlich arbeite ich jetzt auch schneller<br />
und effizienter.» An den Nachmittagen bleibt<br />
meist doch noch genügend Zeit, um mit den Tieren<br />
zu spielen, was die Höhepunkte im Alltag des Tierpflegers<br />
sind.
Einmal im Monat muss Thomas am Wochenende<br />
arbeiten. Auch den <strong>zeka</strong>-Besuchsmorgen<br />
hat er am Sonntag vorgeholt.<br />
«Ich wollte keinen Ferientag dafür<br />
hergeben, denn ich habe ja nur noch 25<br />
Tage im Jahr Ferien.»<br />
Da die Tierpension Mumpf der elterliche<br />
Betrieb ist, erweitert Thomas seine<br />
berufliche Ausbildung durch mehrwöchige<br />
Praktika in anderen Betrieben.<br />
Vor kurzem war er beim <strong>Aargau</strong>ischen<br />
Tierschutz tätig.<br />
Jeweils am Mittwoch besucht Thomas<br />
die Berufsschule in Olten. Neun Lektionen<br />
hat er an diesem Tag zu bewältigen<br />
in fachspezifischen und allgemeinbildenden<br />
Fächern. «Am Anfang war<br />
ich vom Tempo geschockt. In der ersten<br />
Prüfung war ich viel zu langsam. Aber<br />
nun habe ich mich daran gewöhnt und<br />
es geht mir auch notenmässig gut in der<br />
Schule. Ich bin im vorderen Mittel der<br />
Klasse.»<br />
Welche Vorbereitungen aus der <strong>zeka</strong>–<br />
Oberstufe hatten ihm besonders geholfen?<br />
«Die Einzel- und Gruppenvorträge<br />
und vor allem auch, dass ich mein Verlaufsassessement<br />
selbst leiten durfte.<br />
Ich habe gelernt, vor und mit Leuten zu<br />
reden. Dies hilft mir im Kundenkontakt,<br />
im Umgang mit Arbeitskollegen und in<br />
der Berufsschule, wo ich in den Vorträgen<br />
zu den Besten gehöre. Ebenso, dass<br />
ich über meine Behinderung und deren<br />
Auswirkungen sprechen kann, dies<br />
brauchte ich beim Turnlehrer. Das exakte<br />
Führen der Agenda hilft mir sehr in<br />
meiner Selbstorganisation.»<br />
Welche Vorbereitungen müssten intensiviert<br />
werden? «Der Zeitdruck bei der<br />
Arbeit müsste erhöht werden. Und unbedingt<br />
mehr Zeitdruck während den<br />
Prüfungen!»<br />
Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufenklasse<br />
fanden Thomas' Ausführungen<br />
sehr interessant. Er nahm sich<br />
Zeit, viele Fragen zu beantworten. Herzlichen<br />
Dank! Und weiter gutes Gelingen!<br />
Text und Fotos: Monika Speich, Sonderschullehrerin<br />
<strong>zeka</strong> Zentrum Aarau<br />
1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
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16<br />
Porträt Vereinigung cerebral <strong>Aargau</strong><br />
Seit 1958 setzt sich die Vereinigung Cerebral <strong>Aargau</strong><br />
für die Anliegen von Menschen mit einer Behinderung<br />
und deren Familien ein. Mit viel Engagement gründeten<br />
Eltern 1966 die <strong>Aargau</strong>ische Stiftung für cerebral<br />
Gelähmte. Ein Jahr später öffnete die erste Schule ihre<br />
Pforten. Heute führt <strong>zeka</strong> zentren <strong>körperbehinderte</strong><br />
aargau, wie die Stiftung mittlerweile heisst, zwei Sonderschulen,<br />
sieben Therapiestellen sowie das Wohnhaus<br />
<strong>Aargau</strong>. Noch immer wählen die Mitglieder der<br />
Vereinigung Cerebral <strong>Aargau</strong> den Stiftungsrat von<br />
<strong>zeka</strong> und sind in ihm vertreten.<br />
In der Vergangenheit hat die Vereinigung Cerebral<br />
<strong>Aargau</strong> diverse Angebote von <strong>zeka</strong> ideell und finanziell<br />
massgeblich unterstützt. Dazu gehören insbesondere<br />
der Bau des Wohnhaus <strong>Aargau</strong>, die <strong>zeka</strong>-Rollers<br />
(Unihockey im Elektrorollstuhl) sowie der Musikunterricht<br />
Lex Musica in den beiden Sonderschulen.<br />
Gemeinsam bewegen!<br />
Noch immer gibt es viele Aufgaben im Umfeld von<br />
Menschen mit Behinderung. Die Sparmassnahmen in<br />
der Politik verlangen wieder vermehrt, sich Gehör zu<br />
verschaffen. Als Mitglied der KAbO, Konferenz der<br />
<strong>Aargau</strong>ischen Behindertenorganisationen, vertritt die<br />
Vereinigung Cerebral <strong>Aargau</strong> die Anliegen von Menschen<br />
mit einer Behinderung und ihren Angehörigen<br />
auf Kantonsebene.<br />
Die Vereinigung führt Infoveranstaltungen durch,<br />
an denen Fachpersonen über aktuelle Themen informieren<br />
und Fragen beantworten.<br />
An verschiedenen Anlässen und Aktivitäten können<br />
Erwachsene Kontakte knüpfen und Erfahrungen austauschen.<br />
Kinder haben Gelegenheit, miteinander zu<br />
spielen und etwas zu erleben. Sei dies an der Zvieri-<br />
Runde nach dem Halliwick-Schwimmen, an einem<br />
familienanlass wie beispielsweise dem Chürbisschnitzen<br />
oder einem Besuch des Verkehrshauses<br />
oder am stimmungsvollen Jahresabschluss mit Samichlaus<br />
in der Waldhütte.<br />
Kontakt mit Gleichgesinnten, plaudern und dabei etwas<br />
Feines kochen – das erleben Menschen mit einer<br />
Behinderung ab 18 Jahren einmal pro Monat am<br />
Samschtig-träff in Aarau.<br />
Das jährliche entlastungswochenende – dieses Jahr<br />
vom 7. bis 9. September <strong>2012</strong> – bietet Eltern ein freies<br />
Wochenende. Die Kinder und Jugendlichen verbringen<br />
derweil gemeinsam ein abwechslungsreiches Wochenende<br />
mit einer 1:1-Betreuung.<br />
Ein grosser Event ist alle drei Jahre der Zirkus Wunderplunder.<br />
Während einer Woche haben Kinder mit<br />
und ohne Behinderung Zeit, ein Artistenprogramm für<br />
die Vorstellung Ende der Woche einzustudieren!<br />
Silvia Bässler, Vereinigung Cerebral <strong>Aargau</strong><br />
Werden Sie Mitglied<br />
Als Mitglied der Vereinigung<br />
erhalten Sie unsere regionalen<br />
Informationen und Einladungen<br />
zu verschiedenen An-<br />
�<br />
lässen sowie das Heft «Cerebral», herausgegeben von<br />
der Vereinigung Cerebral Schweiz und der Schweizerischen<br />
Stiftung für das cerebral gelähmte Kind. Sie<br />
können von verschiedenen Angeboten wie Pflegeartikel,<br />
Ferien, Bibliothek etc. profitieren. Ausserdem wird<br />
auf politischer Ebene (behindertengerechtes Bauen,<br />
IV-Revision usw.) viel unternommen. Mit Ihrem Engagement<br />
und einem Jahresbeitrag von CHF 50.– sind<br />
auch Sie Mitglied.<br />
Haben Sie Fragen? Wir würden uns freuen, Sie<br />
an einer Veranstaltung kennen zu lernen.<br />
Silvia Bässler<br />
Boonackerweg 6, 5524 Niederwil<br />
Tel. 056 610 05 34, sekretariat@cerebral-ag.ch<br />
www.cerebral-ag.ch
Spenden für <strong>zeka</strong><br />
Geschenke vom Lions club Suhren-/Wynental<br />
Zwei Tage vor den letzten Weihnachten<br />
freuten sich die Kinder des<br />
Kindergartens und der Unterstufe<br />
vom <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau über die<br />
ersten Geschenke. Stellvertretend<br />
für alle Schülerinnen und Schüler<br />
von <strong>zeka</strong> durften sie diverse Spielsachen entgegen<br />
nehmen. Peter Kunzmann, Delegierter des Lions Clubs<br />
Suhren-/Wynental, übereichte ihnen unter anderem<br />
Memorys und Verkehrsspiele im Wert von rund 1200<br />
Franken. Die Kinder können die Geschenke entweder<br />
im Unterricht oder in der Freizeit benützen.<br />
<strong>zeka</strong> dankt dem Lions Club Suhren-/Wynental herzlich für diese wertvolle Unterstützung.<br />
Neue rollstühle vom «fraue-träff»<br />
Wettingen<br />
Der Reformierte Fraue-Träff Wettingen<br />
organisiert alle zwei Jahre einen Bazar<br />
und verkauft selber hergestellte<br />
Waren. Der Erlös des letzten Bazars<br />
kam dem Tixi <strong>Aargau</strong> sowie <strong>zeka</strong><br />
zugute. <strong>zeka</strong> finanzierte mit der<br />
Spende von 5000 Franken zwei<br />
Über das eigene Leben hinaus Gutes tun<br />
Was passiert, wenn ich einmal nicht<br />
mehr da bin? Diese Frage kann niemand<br />
vollumfänglich beantworten.<br />
Trotzdem ist es möglich, auch nach<br />
dem eigenen Tod ein positives Zeichen<br />
zu setzen. Mit einem Vermächtnis<br />
bzw. Legat können Sie Menschen<br />
mit einer Behinderung über Ihr eigenes<br />
Leben hinaus unterstützen.<br />
Auch kleine Beträge können Grosses<br />
bewirken. Sie haben die Möglichkeit,<br />
Ihren letzten Willen kundzutun.<br />
Auskünfte, wie ein Testament oder<br />
Legat ihre Zweckbestimmung erfüllen,<br />
erhalten Sie bei Notaren, Treuhändern,<br />
Rechtsanwälten, Banken<br />
und Erbschaftsämtern.<br />
Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen und Ihre wertvolle Unterstützung!<br />
neue Rollstühle für das Wohnhaus <strong>Aargau</strong>. Sie sind<br />
künftig als Ersatz und für Notfälle im Einsatz.<br />
Herzlichen Dank allen Mitgliedern des<br />
Fraue-Träffs für das grosse Engagement.<br />
Petra Bolfing, Leiterin Marketing,<br />
PR und Fundraising<br />
Auch wir geben Ihnen gerne Auskunft.<br />
Rufen Sie uns an!<br />
Sie erreichen uns unter der Telefonnummer<br />
062 838 21 68. Wir halten<br />
für Sie eine Informationsbroschüre<br />
bereit, die wir Ihnen auf Anfrage gerne<br />
zustellen.<br />
1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
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18<br />
Moreno Iannece: Vom <strong>zeka</strong> Zentrum baden<br />
zum elektropraktiker<br />
Im Jahr 2003 verliess Moreno Iannece nach 10 Schuljahren das <strong>zeka</strong> Zentrum baden und ein Jahr<br />
später die <strong>zeka</strong> berufswahlschule in Aarau, um eine Lehre als elektropraktiker zu beginnen. Im Sommer<br />
2006 hat er seine Ausbildung mit dem berufsattest abgeschlossen. Wie geht es ihm heute?<br />
Herr Iannece, wo arbeiten Sie heute und welches sind<br />
Ihre wichtigsten Tätigkeiten?<br />
Ich arbeite seit 2006 in Wettingen als Elektropraktiker.<br />
Meine wichtigste Aufgabe ist es, Notstromanlagen<br />
elektrisch zu verbinden und mit Kabeln an bestimmten<br />
Komponenten zu verdrahten.<br />
Wenn Sie an Ihre Schulzeit zurückdenken, welche Erinnerungen<br />
werden in Ihnen wach?<br />
Das war eine sehr schöne Zeit, die ich mitmachen und<br />
erleben durfte. Viele einzelne Situationen, aber auch<br />
spezielle Anlässe bleiben mir in bester Erinnerung.<br />
Denken Sie gerne an die Schulzeit im <strong>zeka</strong> zurück?<br />
Weshalb?<br />
Ja, denn es war eine sehr familiäre Zusammenarbeit.<br />
<strong>zeka</strong> war für mich wie ein zweites Zuhause.<br />
Sie sind damals vom «geschützten» <strong>zeka</strong> direkt in eine<br />
Ausbildung im ersten Arbeitsmarkt gegangen. Haben<br />
Sie damals leicht eine Lehrstelle gefunden? Oder<br />
welches waren die Stolpersteine? Wurden Sie unterstützt<br />
bei der Suche?<br />
Nein, die Suche war gar nicht einfach. Ich glaube, ich<br />
war auch noch nicht ganz reif für die Berufswelt. Deshalb<br />
habe ich in der <strong>zeka</strong> Berufswahlschule in Aarau<br />
sehr viele verschiedene Berufe besichtigt und geschnuppert.<br />
Noch lange war ich etwas unentschlossen.<br />
Ich wusste nicht, was für mich die ideale Ausbildung<br />
sein könnte. Ich konnte mir die Berufe noch zu<br />
wenig vorstellen. Schliesslich habe ich mich für den<br />
Elektropraktiker entschieden. Bei der Suche der Lehrstelle<br />
wurde ich vom Lehrer der Berufswahlschule<br />
stark unterstützt.<br />
Wie erlebten Sie Ihre Lehrzeit? War sie streng im Vergleich<br />
zur Schule?<br />
Ja. Ich erlebte vor allem die Berufsschule als sehr<br />
streng. Am Anfang war es für mich ein rasantes Tempo,<br />
wie uns der Schulstoff vermittelt wurde. Auch hatte<br />
ich Mühe mit den Tests, denn sie waren auch immer<br />
sehr stressig.<br />
Fühlten Sie sich von <strong>zeka</strong> gut vorbereitet? Was war für<br />
Sie hilfreich, was haben Sie vermisst?<br />
Ich fühlte mich insofern nicht gut vorbereitet, als ich<br />
vom Tempo und vom Kampf gegen alle völlig überrascht<br />
worden war. Plötzlich war die Schule nicht<br />
mehr familiär und es ging ziemlich viel härter zu und<br />
her. Vor allem das Zusammenarbeiten habe ich sehr<br />
vermisst; in der Berufsschule schaut jeder nur für sich<br />
und der Stärkste überlebt. Ich brauchte viel Zeit und
hatte grosse Probleme, bis ich mich an die neuen Gegebenheiten<br />
gewöhnt hatte.<br />
Was können Oberstufe und Berufswahlschule von<br />
<strong>zeka</strong> allenfalls dazu beitragen, dass der Übergang<br />
Schule – Ausbildung möglichst problemlos verläuft?<br />
Aus meiner Sicht müsste <strong>zeka</strong> gegen Ende der Schulzeit<br />
auf jeden Fall deutlich strenger werden und die<br />
Jugendlichen darauf vorbereiten, dass der Schulstoff<br />
in klar schnellerem Tempo vermittelt wird. Ganz wichtig<br />
finde ich, dass sie auch lernen, gut im Team zu arbeiten.<br />
Sie müssen lernen, sich nicht auf den Lehrer<br />
auszurichten, sondern mit den Kollegen Unklarheiten<br />
zu lösen und Fragen beantworten zu lassen.<br />
Was haben Sie an <strong>zeka</strong> besonders geschätzt? Welches<br />
sind aus Ihrer Sicht die Stärken von <strong>zeka</strong>?<br />
Sehr geschätzt habe ich, dass wir stets mit Respekt behandelt<br />
worden sind. Die Mitarbeitenden haben uns<br />
ernst genommen. Weiter habe ich die Geduld geschätzt.<br />
Ich war ein Kind und ein Jugendlicher, der Zeit<br />
brauchte und auf Geduld angewiesen war. Schliesslich<br />
war mir die Toleranz auch immer wichtig, die mir<br />
entgegengebracht worden war.<br />
In welchen Bereichen könnte oder müsste sich <strong>zeka</strong><br />
weiterentwickeln?<br />
Das ist eine schwere Frage, da ich doch schon einige<br />
Zeit das <strong>zeka</strong> verlassen habe. Aber ich glaube, da gibt<br />
es gar nicht so viel, ausser eben das Tempo im Vermitteln<br />
des Schulstoffes zu steigern als Vorbereitung für<br />
die Berufsschule.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie und Ihre Ausbildungskolleginnen<br />
und -kollegen bei der Stellensuche nach<br />
der Lehre gemacht? War es schwierig, eine Arbeitsstelle<br />
zu finden?<br />
Da habe ich nur gute Erfahrungen gemacht, denn ich<br />
habe für die Zeit nach der Ausbildung ein gutes An-<br />
gebot bekommen von meiner Lehrfirma, ich durfte<br />
bleiben und wurde fest angestellt.<br />
Was denken Sie, wie sehen die Chancen von Menschen<br />
mit Behinderung aus, eine Stelle in der freien<br />
Wirtschaft zu finden?<br />
Ich denke, das ist eine echte Herausforderung. Für Behinderte<br />
ist es sicher nicht einfach, eine Stelle zu finden,<br />
da es für viele Berufe Arme und Beine braucht.<br />
Haben Sie Vorstellungen, wie Ihre berufliche Karriere<br />
weitergehen könnte?<br />
In Bezug auf Aus- und Weiterbildungen bin ich noch<br />
ziemlich unschlüssig, wie meine Karriere weitergehen<br />
wird. Seit Kurzem weiss ich aber, dass ich befördert<br />
worden bin und ab November neue Aufgaben im Bereich<br />
amerikanischer Nukleartests übernehmen werde.<br />
Meine Aufgabe wird darin bestehen, alle Komponenten<br />
zu überprüfen, bevor sie produziert werden.<br />
Auf diese neue Herausforderung freue ich mich sehr.<br />
Können Sie uns zum Schluss noch verraten, was Sie in<br />
Ihrer Freizeit unternehmen?<br />
Ich habe nicht so viele Hobbys. Ich spiele E-Gitarre und<br />
gehe in ein Fitness-Studio. Meine grösste Leidenschaft<br />
aber möchte ich hier noch nicht verraten, da ich an<br />
einem Projekt arbeite. Nur so viel: ich arbeite an einer<br />
Filmographie…<br />
Herr Iannece, es hat mich sehr gefreut, Sie wieder einmal<br />
zu sehen und mit Ihnen zu sprechen. Ich wünsche<br />
Ihnen herzlich alles Gute auf Ihrem privaten und beruflichen<br />
Lebensweg.<br />
Ich danke, dass ich da sein und von meinen Erfahrungen<br />
etwas berichten durfte.<br />
Text: Dorothea Hauri, Sonderschullehrerin <strong>zeka</strong> Zentrum<br />
Baden/Fotos: Moreno Iannece<br />
1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
19
20<br />
Aleksandar Maksimovic:<br />
Der Weg vom <strong>zeka</strong> ins erste KV-Lehrjahr<br />
Im Jahr 2010 verliess Aleksandar Maksimovic das <strong>zeka</strong> Zentrum baden, um eine kaufmännische Ausbildung<br />
im rossfeld* in bern zu beginnen. Nachdem er einen handwerklichen beruf geschnuppert<br />
hatte, entschied sich Herr Maksimovic für eine kaufmännische Ausbildung. er war in der glücklichen<br />
Lage, aus zwei Lehrstellenangeboten auswählen zu können und hat sich für das rossfeld in bern entschieden.<br />
Nach einem einjährigen Vorkurs hat er im Sommer 2011 mit der eigentlichen kaufmännischen<br />
Lehre für ein b-Profil begonnen.<br />
Ich gratuliere Ihnen herzlich zu Ihrem ersten Meilenstein<br />
in der beruflichen Laufbahn. Nach dem Vorkurs<br />
konnten Sie direkt in die Volllehre einsteigen. Wie<br />
gross war dieser Schritt?<br />
Es war ein sehr besonderer Schritt und ein neues Kapitel<br />
in meinem Leben, hin ins Erwachsenenleben,<br />
weg auch von zu Hause. Vorerst besuchte ich den Vorkurs,<br />
wo ich mich weiter auf die Lehre vorbereiten<br />
konnte und bereits mit ersten Ausbildungsthemen in<br />
Kontakt kam. Dank meiner neuen Kolleginnen und<br />
Kollegen habe ich den Vorkurs geschafft. Wir können<br />
gut miteinander arbeiten, was ganz wichtig ist und<br />
vom Rossfeld gefördert wird, denn es ist ganz wichtig,<br />
dass wir teamfähig werden. Wir haben den Vorteil,<br />
dass fast alle Berufsschülerinnen und -schüler im Internat<br />
leben und so können wir am Abend auch ein<br />
bisschen lernen. Aber natürlich verbringen wir die<br />
meiste Zeit nicht mit Lernen, sondern wir geniessen<br />
unsere Freizeit.<br />
Wie erleben Sie Ihre Ausbildung heute? Viel strenger<br />
als die Schulzeit?<br />
Ja, sie ist sehr viel strenger als die Schulzeit. Es sind<br />
viele neue Fächer dazu gekommen. Eine grosse Umstellung<br />
für mich waren die vielen Prüfungen, daran<br />
musste ich mich zuerst gewöhnen. Die praktischen<br />
Arbeiten schätze ich sehr, denn sie ergänzen die Ausbildung<br />
und bilden eine gute Abwechslung.<br />
Entsprechen Ausbildung und Beruf Ihren Vorstellungen?<br />
Oder würden Sie heute einen anderen Beruf<br />
wählen?<br />
Für mich war das KV nicht mein Wunschberuf, aber<br />
ich bin sehr zufrieden mit der Wahl, weil ich nach der<br />
Ausbildung viele Möglichkeiten habe, mich weiterzubilden,<br />
z.B. als Informatiker oder als Fachperson für<br />
Buchhaltung.<br />
Ist das Rossfeld auch heute noch die richtige Ausbildungsinstitution<br />
für Sie?<br />
Unbedingt! Ich habe diese Entscheidung nie bereut,<br />
im Gegenteil, ich bin sehr froh darüber, dass ich im<br />
Rossfeld bin. Die Mitarbeitenden wie die Lernenden<br />
vom Rossfeld sind so offen, hilfsbereit und freundlich,<br />
dass ich mich sehr schnell einleben und neue Kontakte<br />
knüpfen konnte. Vor allem in meiner Klasse ist<br />
die Stimmung sehr gut. Wir verstehen uns super, haben<br />
es oft lustig und helfen einander auch. Der schulische<br />
wie der praktische Stoff ist interessant. Auch<br />
die Umgebung des Rossfeld ist sehr ruhig und schön,<br />
und mit der S-Bahn ist die Stadt Bern bequem erreichbar.<br />
Sie sind damals vom «geschützten» <strong>zeka</strong> Zentrum Baden<br />
direkt in eine Ausbildung eingestiegen. Fühlten<br />
Sie sich gut vorbereitet? Was braucht es für einen guten<br />
Übergang von der Schule in die Ausbildung?<br />
Ich fühlte mich gut vorbereitet. Ich war sehr motiviert<br />
und freute mich auf die Ausbildung. Für mich war das<br />
Vorbereitungsjahr ein Vorteil. Da konnte ich mich am<br />
neuen Ort einleben und wurde intensiv auf die eigentliche<br />
Ausbildung getrimmt. Etwas vom Wichtigsten ist
sicher die Motivation, die der Jugendliche selber mitbringen<br />
muss. Und man muss immer sich selbst sein.<br />
Es braucht auch ein Interesse für das, was in der Welt<br />
so läuft, denn das wird von der Ausbildungsseite erwartet.<br />
In welchen Bereichen könnte sich <strong>zeka</strong> aus Ihrer Sicht<br />
weiterentwickeln?<br />
Ich finde, <strong>zeka</strong> sollte versuchen, die Schülerinnen und<br />
Schüler zu einer möglichst guten Ausbildung zu motivieren,<br />
trotz der schweren körperlichen Behinderung.<br />
Wer kann, sollte mindestens eine EBA-Ausbildung absolvieren.<br />
Wie schätzen Sie die Chancen und Aussichten ein,<br />
nach der Ausbildung eine Stelle im ersten Arbeitsmarkt<br />
zu finden?<br />
Ich schätze, dass ich gute Chancen haben<br />
werde, eine Stelle im ersten Arbeitsmarkt zu<br />
finden. Die Abschliessenden des letzten Jahrganges<br />
haben alle eine Stelle gefunden; in<br />
Bern ist es nicht so schwierig, eine Stelle zu<br />
finden. Wer weiss, vielleicht ziehe auch ich<br />
einmal definitiv nach Bern um und suche eine<br />
eigene Wohnung, wenn ich eine Arbeitsstelle<br />
finde. Aber diesen Entscheid muss ich noch<br />
lange nicht fällen.<br />
Welche Erfahrungen haben frühere Absolventinnen<br />
und Absolventen des Rossfeld bei<br />
der Stellensuche gemacht? Hat sich Ihr Chef<br />
schon zum Übergang Ausbildung – Berufseinstieg<br />
geäussert?<br />
Im letzten Ausbildungsjahr ist es möglich, ein<br />
halbes oder ein ganzes Jahr extern zu arbeiten,<br />
z. B. bei der IV-Stelle Bern mit Schule<br />
im Rossfeld. Es ist schon ein Vorteil, extern zu<br />
arbeiten, weil man wertvolle Erfahrungen<br />
sammeln kann. Aber bis jetzt hat der Chef<br />
noch nie über dieses Thema gesprochen, weil<br />
meine Klasse und ich erst im ersten richtigen<br />
Ausbildungsjahr sind.<br />
Haben Sie Vorstellungen, wie Ihre berufliche Karriere<br />
weitergehen könnte? Welches sind Ihre Ziele nach der<br />
Lehrabschlussprüfung?<br />
Genaueres weiss ich noch nicht. Ich kann mir vorstellen,<br />
dass ich zuerst einmal einige Reisen unternehme,<br />
auch um mich zu erholen, denn Ferien haben wir in<br />
der Ausbildung nicht mehr viele… Dann möchte ich<br />
sicher auch mal arbeiten und später eine Weiterbildung<br />
absolvieren. Sie sehen, es ist noch vieles offen.<br />
Was ich ganz sicher weiss: Ich möchte nie eine IV-Rente<br />
erhalten müssen, sondern ich möchte mein Leben<br />
durch meine eigene Arbeit selber verdienen. Das ist<br />
ganz klar mein Ziel!<br />
Können Sie uns verraten, was Sie in Ihrer Freizeit unternehmen?<br />
In meiner Freizeit unternehme ich am liebsten etwas<br />
mit meinen Kollegen und Kolleginnen, z.B. essen gehen,<br />
Kino oder Ausgang. Bei schönem Wetter fahre<br />
ich auch gerne mit meinem Rollstuhlbike. Und ich<br />
höre sehr gerne Musik. Natürlich verbringe ich auch<br />
viel Zeit mit Lernen, aber wenn man alles gut plant,<br />
hat man auch genug Freizeit.<br />
Herr Maksimovic, es hat mich sehr gefreut, Sie wieder<br />
einmal zu sehen und mit Ihnen zu sprechen. Ich wünsche<br />
Ihnen herzlich alles Gute auf Ihrem privaten und<br />
beruflichen Lebensweg.<br />
Text: Dorothea Hauri, Sonderschullehrerin <strong>zeka</strong> Zentrum<br />
Baden/Fotos: Aleksandar Maksimovic<br />
*Das «Rossfeld» hat sich in seiner 50-jährigen Geschichte<br />
zu einer wichtigen Institution für Kinder, Jugendliche<br />
und Erwachsene mit körperlicher Behinderung<br />
entwickelt. In den vier Bereichen Schulheim,<br />
Kaufmännische Berufsschule, Wohnheim und Bürozentrum<br />
stellt die Stiftung professionelle Strukturen<br />
zur Verfügung.<br />
1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
21
22<br />
Seitenwechsel<br />
<strong>zeka</strong>-Lehrpersonen bilden sich weiter<br />
Die Lehrpersonen der Mittel- und Oberstufe sowie der<br />
Berufswahlschule bereiten Jahr für Jahr zahlreiche<br />
Schülerinnen und Schüler aufs Berufsleben vor. Im<br />
vergangenen Jahr wechselten die Lehrkräfte im Rahmen<br />
einer Weiterbildung für drei bis fünf Stunden die<br />
Seite und schnupperten in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes.<br />
Sie gewannen dabei Einblicke in die Arbeits-<br />
und Berufskultur von Gewerbe und Dienstleistungsbetrieben<br />
und machten persönliche Arbeitserfahrungen.<br />
Beziehungen zu Malern, Bäckern, Gärtnern,<br />
Detailhandelsangestellten, Köchen, Schreinern,<br />
Mechanikern, Lehrmeistern und Lernenden wurden<br />
aufgebaut und deren Alltag und Probleme nachempfunden.<br />
Was haben die Lehrpersonen dabei erfahren und<br />
welche rückschlüsse in bezug auf ihren Unterricht<br />
haben sie gezogen?<br />
Alle Lehrkräfte haben ihre Erlebnisse und Gedanken<br />
in einem schriftlichen Bericht zusammengefasst und<br />
während einer folgenden Weiterbildungssequenz den<br />
Kolleginnen und Kollegen vorgestellt. Anschliessend<br />
haben sie in Gruppen die wichtigsten Fazits und Rückschlüsse<br />
für die Vorbereitung der Schülerinnen und<br />
Schüler auf ihr späteres Berufsleben zusammengefasst.<br />
Einige daraus resultierende Förderziele seien<br />
hier erwähnt:<br />
• Pünktlichkeit und Pflichtbewusstsein<br />
• Exaktes und sorgfältiges Arbeiten<br />
• Durchhaltewillen, auch ohne Motivationsschub<br />
• Gepflegtes Auftreten, Umgangsformen und Kundenfreundlichkeit<br />
• Selbstorganisation und Selbstständigkeit<br />
• Hierarchie akzeptieren lernen<br />
• Tempo, kein Schonraum<br />
• Organisation des Arbeitsplatzes<br />
• Planung der Arbeiten, gleichzeitig verschiedene Aufträge<br />
bewältigen<br />
• Schnuppern möglichst früh beginnen<br />
Text und Fotos: Monika Speich, Fachverantwortliche<br />
Schulische Heilpädagogik Mittel-/Oberstufe<br />
Die ausführlichen Berichte finden Sie mit nebenstehendem QR-Code oder<br />
per Hyperlink auf der Webseite von <strong>zeka</strong> (http://www.<strong>zeka</strong>-ag.ch/seitenwechsel-<br />
mitarbeitende-der-oberstufe-bilden-sich-weiter.html)
Wenn das Auge nicht mitisst!<br />
Kaum hatten sich die Mitarbeiterinnen der kaufmännischen berufe begrüsst,<br />
standen sie bereits in einer Polonaise! Und das ohne fröhliche Ländler-<br />
oder Schlagermusik, ohne Schunkeln auf den bänken und ohne eins über den Durst getrunken<br />
zu haben.<br />
Franka serviert uns in Kürze das Essen. Vorher führt sie<br />
die Polonaise ins stockdunkle Restaurant. An unserem<br />
Tisch angekommen, nimmt sie nacheinander unsere<br />
Hände und führt diese zu den Stuhllehnen. Nach der<br />
ersten Hilflosigkeit in der absoluten Dunkelheit waren<br />
wohl alle froh, sich vorerst in der vermeintlichen Sicherheit<br />
eines Stuhles zu fühlen!<br />
Ich bin überzeugt, dass wir alle das Essen, Sein und<br />
Diskutieren im Restaurant blindekuh anders empfunden<br />
haben. Für mich persönlich waren zwei Erlebnisse<br />
besonders prägend.<br />
Kaum am Tisch angekommen, nimmt Franka die Getränkebestellung<br />
auf. Sie arbeitet seit 7 Jahren hier und<br />
hat ein Sehvermögen von 30 %. Sie hört sich unsere Bestellung<br />
an. Während ich noch immer vorwiegend mit<br />
mir selber beschäftigt bin, bringt sie bereits die Getränke,<br />
stellt sie kommentarlos (!) auf den Tisch und füllt<br />
unsere Gläser. Ob da wirklich meine Cola vor mir steht?<br />
Ich taste mich vorsichtig zu meinem Glas, trinke, Volltreffer.<br />
Auch meine Kolleginnen haben exakt ihre bestellten<br />
Getränke erhalten. Wir sind beeindruckt!<br />
Im Gegensatz zu Gemüse mag ich Salat sehr. Ich bestelle<br />
also einen Frisésalat mit Speck und Croûtons. Beim<br />
gemischten Salat ist mir das Risiko von Bohnen oder<br />
Ähnlichem zu gross. Natürlich sehe ich nicht, was da<br />
auf meinem Teller liegt. Die ersten paar Gabeln schmecken<br />
aber nach Grünem. Wo wohl der Speck liegt? Die<br />
Croûtons? Plötzlich landet da etwas im Mund, das meine<br />
Geschmacksnerven arg strapaziert! Ob ich Franka<br />
fragen soll, ob sie mir wirklich einen Frisésalat serviert<br />
hat? Sie sieht es ja auch nicht! Also esse ich weiter, sicher,<br />
dass ich den gemischten Salat erwischt habe. Bei<br />
jedem Bissen bin ich ab jetzt gespannt wie ein Pfeilbogen,<br />
wie mein Geschmack reagiert… Es hat also durchaus<br />
Vorteile, wenn das Auge mitisst!<br />
Trotzdem, wir waren uns einig: Der Besuch war ein sehr<br />
positives, bleibendes und eindrückliches Erlebnis!<br />
Petra Bolfing, Leiterin Marketing, PR und Fundraising<br />
1/<strong>2012</strong><br />
Wir haben aus der Gruppe ein paar Stimmen eingefangen:<br />
«Grosse Vorfreude – gemischte Gefühle beim Hinsetzen<br />
in der totalen Dunkelheit – andere Sinne wie Gehör<br />
und Geschmackssinn werden sofort aktiv – ein einmaliges<br />
Gruppen-, aber auch Einzelerlebnis, welches doch<br />
ein wenig Mut braucht!»<br />
Conny Thut, Fachverantwortliche kaufm. Berufe<br />
«Neue Erfahrung, sehr eindrücklich, eine ganz andere<br />
‹Welt›, andersartig, nachhaltig prägend – so habe ich<br />
den Eintritt in etwas für mich völlig Neues erlebt.»<br />
Karin Kurz<br />
«Ein tolles Erlebnis. Sehr beeindruckt hat mich, wie<br />
sich die Servierfrauen zurechtfinden und nach den<br />
Stimmen orientieren können. Am Anfang war der<br />
Lärmpegel sehr hoch. Ich habe gemerkt, dass ich besser<br />
höre, wenn ich nichts sehe. Erstaunt hat mich, wie<br />
es mir leicht fiel, mein Essen mit den Händen zu ertasten<br />
und halt teilweise auch mit den Händen zu essen.<br />
Ich habe das geradezu genossen, weil ja niemand zusehen<br />
konnte.<br />
Christine Egger<br />
«Ich war erstaunt, wie schnell sich der ganze Körper<br />
an die Dunkelheit anpassen konnte. Auch ohne Licht<br />
entstand eine sehr angenehme Atmosphäre im Raum<br />
und untereinander, und ich fühlte mich behütet. Unwahrscheinlich<br />
interessant für mich war, dass ich vor<br />
allem feinste Gerüche wahrnahm und versuchte, mir<br />
ein Bild von den französisch sprechenden Nachbarn<br />
zu machen. Unangenehm für mich war der Moment,<br />
wo wir per Polonaise durch den Vorhang gingen und<br />
wieder ans Tageslicht kamen. Die Sonne, die am Anfang<br />
durch das schöne farbige Tiffany-Glasfenster<br />
beim Empfang schien, hat plötzlich so sehr geblendet.<br />
Mir war ein kurzer Moment richtig schwindlig. Ein<br />
wirklich prägendes Erlebnis. Vielen Dank!<br />
Rosmarie Indermühle<br />
Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung 23
24<br />
Was macht eigentlich… esad Sadikovic<br />
Im Sommer sind es 9 Jahre, seit esad Sadikovic das <strong>zeka</strong> Zentrum baden verlassen hat. In der Zwischenzeit<br />
hat er eine kaufmännische Ausbildung mit dem b-Profil abgeschlossen. es würde ihm gut<br />
gehen, wenn, ja wenn er eine Stelle hätte…<br />
Ich erinnere<br />
mich gut an den Schüler Esad<br />
und wie wir uns vor rund 10 Jahren in der Klasse für<br />
die Schulschlussfeier vorbereitet haben: Alle Austretenden<br />
stellten sich damals vor, sich mit 25 Jahren an<br />
einer Klassenzusammenkunft zu treffen und zu berichten,<br />
wie sie ihr Leben gestaltet haben. Esad erzählte<br />
damals, dass er als ausgebildeter Kaufmann an einer<br />
guten Stelle arbeite und eine eigene Familie gegründet<br />
habe.<br />
Esad war ein ehrgeiziger Schüler, der ein Ziel mit viel<br />
Motivation und Hartnäckigkeit zu erreichen suchte.<br />
Dass er dereinst eine kaufmännische Ausbildung abschliessen<br />
würde, dieses Ziel stand für ihn schon bald<br />
einmal fest. Dass er die Ausbildung in der Brunau-Stiftung<br />
absolvieren wollte, war ihm auch klar; er wollte<br />
einen qualifizierten Abschluss in einer Institution mit<br />
hohem Niveau erreichen. Alle diese Ziele, die er sich<br />
selber gesetzt hat, konnte er bisher erreichen.<br />
Heute, beim Interview, steht ein ernüchterter junger<br />
Mann vor mir, der sich nur eines wünscht: Arbeit zu<br />
finden und sein erlerntes Wissen anwenden zu können.<br />
Doch alles der Reihe nach.<br />
Esad Sadikovic wurde bei uns im <strong>zeka</strong> Zentrum Baden<br />
eingeschult, weil er seit seiner Geburt mit einer cerebralen<br />
Bewegungsstörung zurechtkommen muss. Er<br />
kann zu Fuss gehen, doch ist sein Gang unregelmässig<br />
und nicht schnell. So absolvierte er seine obligatorische<br />
Schulzeit im <strong>zeka</strong> Zentrum Baden. Er wechselte<br />
dann in die <strong>zeka</strong> Berufswahlschule BWS in Aarau, um<br />
sich gezielt auf eine kaufmännische Ausbildung vorbereiten<br />
zu können. Seine Freude war gross, als er den<br />
Vertrag für eine Lehrstelle in der Brunau-Stiftung in<br />
Zürich in den Händen hatte. Mit seiner gewohnten<br />
Einsatzbereitschaft startete er seine Ausbildungszeit.<br />
Im Jahresbericht 2007 der Brunau schrieb er: «In der<br />
Brunau-Stiftung habe ich zuerst mit einer einjährigen<br />
Büroanlehre begonnen und konnte mich dann kontinuierlich<br />
über die zweijährige, kaufmännische Attestausbildung<br />
bis zum B-Profil steigern.» Im Sommer<br />
2009 durfte er seinen verdienten Fähigkeitsausweis<br />
entgegennehmen. Seither hat er unzählige Bewerbungen<br />
geschrieben und ebenso viele Absagen verkraften<br />
müssen. Doch hofft er weiter, dass er bald eine<br />
50%-Stelle antreten kann.<br />
In seinem früheren Klassenzimmer schaut er sich zuerst<br />
schmunzelnd um und erinnert sich an viele Begebenheiten<br />
seiner Schulzeit. Dann führten wir ein interessantes<br />
Gespräch:<br />
Welche Erinnerungen verknüpfen Sie mit Ihrer Schulzeit?<br />
<strong>zeka</strong> hat mir eine gute Basis gegeben. Es ist eine «familiäre»<br />
Schule, wo alle einander kennen. Mit dem individuellen<br />
Fördern werden jedem Kind und Jugendlichen<br />
Rahmen und Zeit gegeben, sich zu entwickeln.<br />
Ausser gelegentlichen Machtkämpfen unter uns Jugendlichen,<br />
wie sie normal sind, habe ich mich sehr<br />
wohl gefühlt. In bester Erinnerung sind mir natürlich
spezielle Anlässe wie Klassenlager, Projektwochen etc.<br />
geblieben. Für mich war die Durchmischung verschiedener<br />
Jahrgänge wichtig. Viele ältere Schülerinnen<br />
und Schüler waren mir ein Vorbild. Von ihren ersten<br />
Erfahrungen mit der Ausbildungs- oder Berufswelt<br />
habe ich profitiert und sie haben meine Motivation<br />
gestärkt.<br />
Sind Sie von <strong>zeka</strong> gut auf Ihre Ausbildung vorbereitet<br />
worden?<br />
Ja, ich war so gut vorbereitet, dass ich bereits einen<br />
kleinen Vorsprung hatte. Das war für mich ganz wichtig.<br />
Die Berufsschule war für mich am Anfang ein<br />
«Dschungel». Ich brauchte einige Zeit, bis ich mich<br />
mit meinen Kollegen zusammen zurechtfand.<br />
Sehen Sie Verbesserungspotenzial bei <strong>zeka</strong>?<br />
Ich meine, im Laufe der Oberstufe sollten die Jugendlichen<br />
immer mehr für die Zeit nach <strong>zeka</strong> vorbereitet,<br />
das heisst noch individueller und gezielter gefördert<br />
werden. Je nachdem, welche Berufsvorstellung besteht,<br />
dürfte aus meiner Sicht die Fächerauswahl angepasst<br />
werden. Es ist wirklich sehr hilfreich, wenn<br />
man mit einem Vorsprung eine Ausbildung beginnen<br />
kann, denn der Wechsel von der Schule in die Ausbildung<br />
ist nicht einfach. In meinem Fall waren meine<br />
Kenntnisse des 10-Finger-Systems und die Informatikkenntnisse<br />
sehr wertvoll, die ich von <strong>zeka</strong> mitbrachte.<br />
Dankbar bin ich auch für die intensive Vorbereitung,<br />
die ich in der BWS erhalten habe.<br />
Haben Sie noch Kontakt zu Ihren ehemaligen Kameraden?<br />
Mit einzelnen pflege ich einen intensiven Kontakt, der<br />
mir viel bedeutet. Es ist spannend zu erleben, wie sich<br />
die einzelnen weiterentwickeln. Mit anderen habe ich<br />
gelegentlichen Kontakt, vor allem über Facebook.<br />
Darf ich fragen, wie Sie Ihre Freizeit verbringen?<br />
Da bin ich gerne sportlich aktiv. Zum einen bin ich<br />
noch immer Goalie im Fussballclub der Brunau-Stiftung.<br />
Zum andern schwimme ich gern, auch wenn<br />
meine Kondition nicht mehr so gut ist wie zu <strong>zeka</strong>-<br />
Zeiten, als ich locker einen Kilometer schaffte! Daneben<br />
habe ich Physiotherapie in Verbindung mit dem<br />
Besuch im Fitnesscenter.<br />
Fühlen Sie sich akzeptiert von nicht behinderten Kollegen?<br />
Im Allgemeinen schon. Mit der Zeit habe ich ein Gespür<br />
entwickelt, wie der Charakter eines Menschen<br />
ist. Ich merke bald, ob jemand in mir den Behinderten<br />
sieht oder mich als Menschen so akzeptiert, wie ich<br />
bin.<br />
Ausser einer Arbeitsstelle, was wünschen Sie sich für<br />
die Zukunft?<br />
Ich möchte gerne ein ganz normales Leben führen,<br />
das heisst, eine eigene Familie gründen und meinen<br />
Beitrag zur Gesellschaft leisten wie alle anderen.<br />
Herr Sadikovic, ich danke Ihnen herzlich für das offene<br />
Gespräch, wünsche Ihnen viel Kraft in Ihrer nicht einfachen<br />
Situation und natürlich bald eine geeignete<br />
und befriedigende Arbeitsstelle.<br />
Text und Interview: Dorothea Hauri, Oberstufenlehrerin<br />
<strong>zeka</strong> Baden / Fotos: Esad Sadikovic<br />
1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
25
26<br />
ein tag im Leben von<br />
Margret Küng und Monika Weibel<br />
Monika Weibel<br />
05.20 Uhr: Der Wecker dröhnt. Um mein Vis-à-vis<br />
nicht zu wecken, suche im Dunkeln den Weg ins Badezimmer.<br />
Ich werde auf Schritt und Tritt von unseren<br />
zwei Burmesen begleitet. Da mein Tag oft hektisch ist,<br />
geniesse ich am Morgen die Stille.<br />
06.30 Uhr: Höchste Zeit, das Haus zu verlassen, sonst<br />
komme ich in den morgendlichen Stau auf der A1.<br />
Meistens bin ich um 7 Uhr im Sekretariat des <strong>zeka</strong> Zentrum<br />
Baden. Rasch das Ambulatoriumswartezimmer<br />
aufräumen, Kaffeemaschine reinigen, Zeitungen verteilen,<br />
Kaffeerahm auffüllen. Im Büro blinkt der Telefonbeantworter.<br />
Heute wird es anscheinend wieder einen<br />
hektischen Tag geben. Am Mittwoch und Freitag<br />
bin ich jeweils alleine im Sekretariat. Das Telefon klingelt,<br />
am Schalter steht eine Klientin, und eine Mitarbeiterin<br />
hat ebenfalls einen Wunsch. Nun ist mein Organisationstalent<br />
gefragt. Heute muss ich dringendst<br />
die Arbeits- und Leistungserfassungen der Ambulato-<br />
riums-Mitarbeitenden weiterbearbeiten. Das Personalbüro<br />
und die Finanzbuchhaltung warten darauf. Ebenso<br />
sind dringende Mutationen von neuen Klienten zu<br />
machen, ich muss Kostengutsprachen bei Krankenkassen<br />
für Ergotherapie einholen, diverse Korrespondenz<br />
für den Bereichsleiter Ambulatorien, August Schwere,<br />
erledigen, die Statistik der Heilpädagogischen Früherziehung<br />
vorbereiten und zwischendurch bei EDV-Anwenderproblemen<br />
helfen…. und immer wieder klingelt<br />
das Telefon.<br />
Das Ambulatorium ist in den letzten Jahren erfreulicherweise<br />
stetig gewachsen. Ich betreue administrativ<br />
momentan ca. 40 Therapeuteninnen und Therapeuten<br />
in den Bereichen Ergo-, Physio- und Psychomotoriktherapie,<br />
Logopädie, Früherziehung und Heilpädagogischer<br />
Beratungs- und Begleitdienst, d.h.<br />
über 700 Klientendossiers.<br />
Schon 16.45 Uhr: Uff, schnell noch auf die Post. Morgen<br />
arbeite ich in Aarau am Guyerweg. Dort befindet
Bild Seite 26: links Margret Küng, Ergotherapeutin in Baden und Muri; rechts Monika Weibel,<br />
Kauffrau Administration, <strong>zeka</strong> Ambulatorien, Aarau und Baden<br />
sich das Sekretariat für die Ambulatorien von Aarau,<br />
Zofingen und Lenzburg, das heisst, alle notwendigen<br />
Unterlagen mitnehmen.<br />
18.00 Uhr: Nach nerviger Heimfahrt bin ich zu Hause.<br />
Mein Mann hat bereits gekocht, und ich kann mich bedienen<br />
lassen. Ich schätze die Kochkünste meines<br />
Mannes sehr. Ich habe heute noch Theaterprobe um<br />
19.15 Uhr in Hilfikon. Diesmal wird im kalten Schlosskapellen-Keller<br />
geprobt. Ich freue mich darauf, obwohl<br />
ich müde bin. Um 22.45 Uhr komme ich etwas durchfroren<br />
nach Hause. Mein Schatz ist noch auf und ich<br />
berichte ihm kurz von der Probe.<br />
23.30 Uhr: Nach über 18 Stunden auf den Beinen sinke<br />
ich in den wohlverdienten Schlaf.<br />
Margret Küng<br />
Dienstagmorgen, 5.30 Uhr, noch dunkelste Nacht.<br />
Grüntee, Qigong-Übungen und eine kurze Runde mit<br />
dem Hund wecken die Lebensgeister. Ich fahre nach<br />
Muri an die Therapie- und Beratungsstelle. Fünf Frauen<br />
decken hier im Freiamt das ambulante Angebot von<br />
<strong>zeka</strong> an Logopädie, Physio- und Ergotherapie sowie<br />
dem Heilpädagogischen Beratungs- und Begleitdienst<br />
ab. Da wir Hauswart, Sekretärin und Therapeutin in<br />
Personalunion sind, beginnt der Tag mit Kaffeemaschine<br />
starten, Geschirr versorgen, Telefonbeantworter abhören,<br />
Post verteilen etc. Danach bleibt Zeit für admi-<br />
nistrative Arbeiten und für die Vorbereitung der Therapiestunden.<br />
Ab 10.00 Uhr geben sich Kinder und Mütter<br />
im Stundentakt die Türklinke in die Hand.<br />
Heute ist der Kleinste 5 Jahre alt und besucht noch<br />
die Spielgruppe. Seine Themen: Mut und Sicherheit<br />
in Bewegung, ungefährliches Streiten mit seinem<br />
Bruder, Lust am Zeichnen wecken. Der Älteste ist ein<br />
Fünftklässler. Er möchte sich Lernstrategien aneignen,<br />
um schulisch schneller und besser zu werden,<br />
mit dem Gewinn von mehr Freizeit. Aktuell das einzige<br />
Mädchen geht in den Sprachheilkindergarten, ist<br />
äusserst lebendig und energiegeladen und soll lernen,<br />
dies im Alltag sinnvoll einzusetzen.<br />
Ich liebe meinen Beruf, erlebe die Begleitung von Eltern<br />
und Kindern als spannend und abwechslungsreich,<br />
oft eine Herausforderung für meine persönliche<br />
und berufliche Entwicklung. Immer wieder beeindrucken<br />
mich Kreativität und Expertentum<br />
von Eltern, die oft über Jahre einen<br />
schwierigen Alltag meistern. Heute<br />
bleiben meine Therapienotizen stichwortartig.<br />
Ich packe alles ein, was<br />
nach Baden-Dättwil muss, wo ich<br />
mittwochs arbeite.<br />
Und ich mache mich auf den Weg<br />
in die Theaterprobe, zum Einüben<br />
einer kleinen Rolle in einem grossartigen<br />
Projekt.<br />
Das gemeinsame Projekt<br />
Landschaftstheater Schloss Hilfikon<br />
Mit chrüz und fahne<br />
Ein Landschaftstheater zum Villmerger Krieg 1712<br />
Autor: Paul Steinmann, Regie: Adrian Meyer<br />
Premiere am 25. Juli <strong>2012</strong> beim Schloss Hilfikon<br />
Anfang 2008 entstand die Idee, zum 300-Jahr-Jubiläum der zweiten Schlacht bei Villmergen<br />
ein gemeinsames Theaterprojekt zu realisieren. Vier Freiämter Theatergruppen haben<br />
sich zum Verein «szenefreiamt» zusammengeschlossen: das Kellertheater Bremgarten,<br />
der Verein Kultur im Sternensaal Wohlen, MuriTheater und die Theatergesellschaft<br />
Villmergen. Über siebzig Männer und Frauen aus der ganzen Region sind seit Oktober<br />
2011 am Proben.<br />
Viele weitere spannende Informationen, Fotos und Filme sind zu finden unter: www.szenefreiamt.ch<br />
Monika Weibel an der Theaterprobe.<br />
1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
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28<br />
Willkommen<br />
Adam-Klee Madlén<br />
Pflegefachfrau/<br />
Stv. Teamleitung Aarau<br />
Gmür-Gapan Leonida<br />
Mitarbeiterin Raumpflege<br />
Aarau<br />
Kaeser Katrin<br />
Logopädin Aarau<br />
Langenegger Helene<br />
pädagogische Assistentin<br />
HPB<br />
ruf ruth<br />
Sonderschullehrerin-Stv.<br />
Baden<br />
bieber Andrea<br />
Praktikantin<br />
Sozialpädagogik Aarau<br />
Goldschmid Yvonne<br />
Psychomotoriktherapeutin<br />
Aarau<br />
Keller Daniela<br />
pädagogische Assistentin<br />
Baden<br />
Lüscher bianca<br />
Sachbearbeiterin<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Schabrun fabienne<br />
Kauffrau/Personalassistentin<br />
Geschäftsstelle Aarau<br />
boogk Kathrine<br />
Pflegefachfrau im Nachtdienst<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Halbheer chantal<br />
Pflegefachfrau im Nachtdienst<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Kunz Jacqueline<br />
Pflegemitarbeiterin<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Müller christine<br />
pädagogische Assistentin<br />
HPB<br />
Scheiwiller Gabriela<br />
pädagogische Assistentin<br />
Baden<br />
Gashi Zemrije<br />
Mitarbeiterin Raumpflege<br />
Aarau<br />
Hänggli raphaela<br />
Pflegemitarbeiterin<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Kuster Kaufmann cornelia<br />
pädagogische Assistentin HPB<br />
Peter Dominique<br />
Pflegefachfrau im Nachtdienst<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Schmidt Angela<br />
pädagogische Assistentin<br />
HPB
Soler elena<br />
Praktikantin Sozialpädagogik<br />
Baden<br />
Werthmüller Yvelisse<br />
Mitarbeiterin Raumpflege<br />
Aarau<br />
Adieu<br />
Austritte:<br />
Stäuble Mirka<br />
Köchin Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Zillig Stephanie<br />
Ergotherapeutin Aarau<br />
faraj tenchio bettina, Sonderschullehrerin Baden,<br />
Gaigg Andreas, Praktikant Sozialpädagogik Aarau,<br />
Gantenbein Irene, Berufsbildnerin/Lehrlingsbetreuerin<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong>, Hartmann Astrid, Stv. Bereichsleiterin<br />
Ambulatorien, Hauptlin cristina, kaufmännische<br />
Praktikantin Geschäftsstelle, Keller Daniela,<br />
Ergotherapeutin Baden, Langpap timo, Praktikant<br />
Sozialpädagogik Baden, Leimgruber Wannaphorn,<br />
Mitarbeiterin Raumpflege Aarau, Malesevic<br />
Mira, Pflegefachfrau im Nachtdienst Wohnhaus <strong>Aargau</strong>,<br />
Martinel Natascha, Pflegemitarbeiterin Wohnhaus<br />
<strong>Aargau</strong>, Montalto Maria, Pflegemitarbeiterin<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong>, Moser cornelia, Pflegemitarbeiterin<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong>, rykart Michel, Lernender<br />
KV kontor Wohnhaus <strong>Aargau</strong>, Schaerer Annegret,<br />
pädagogische Assistentin HPB, Schweizer Andrea,<br />
Sonderschullehrerin-Stv. Aarau, Stalder elisabeth,<br />
Sonderschullehrerin-Stv. Aarau, Stauber christina,<br />
Sonderschullehrerin-Stv. Aarau, thomas Andrea,<br />
Pflegefachfachfrau im Nachtdienst Wohnhaus Aar-<br />
thanner Svenja<br />
Praktikantin Logopädie<br />
Aarau<br />
Pabst Vianca<br />
Pflegemitarbeiterin<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
gau, tschanz therese, pädagogische Assistentin<br />
HPB, Wächter Alexandra, Logopädin Baden, Zwollo<br />
Katinka, Physiotherapeutin Aarau<br />
Gratulation<br />
Sonja rohr, Kauffrau kontor, zur neuen Funktion als<br />
Mitglied des Redak tionsteams <strong><strong>zeka</strong>zin</strong><br />
Zur Hochzeit von:<br />
Jasmin Hug und Daniel boss am 21. Dezember<br />
2011, Jacqueline brumann und emre Neftci am<br />
20. Januar <strong>2012</strong><br />
Zur Geburt von:<br />
Nina, 23. November 2011, Tochter von Alexandra<br />
Wächter und Magnus Forster<br />
Dienstjubiläen <strong>2012</strong><br />
Walther Andrea<br />
Physiotherapeutin Aarau<br />
Alle Mitarbeitenden mit einem Dienstjubiläum im<br />
<strong>2012</strong> werden in der Herbstausgabe erwähnt.<br />
1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
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30<br />
Veranstaltungskalender <strong>2012</strong><br />
<strong>2012</strong> Anlass Ort<br />
Mo 23. April Schulbeginn <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />
Fr 27. April Dance Night mit Cocktail-Bar für Menschen mit Behinderungen<br />
im ristoro<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Mi 9. Mai Konzert Lex Musica <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau<br />
Sa 12. Mai Teilnahme <strong>zeka</strong>-Rollers am Swisscup Lausanne<br />
Do 17./Fr 18. Mai Auffahrtsbrücke:<br />
<strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />
Schul- und therapiefrei<br />
alle Therapiestellen<br />
Mo 28. Mai Pfingstmontag<br />
<strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />
Schul- und therapiefrei<br />
alle Therapiestellen<br />
Di 29. Mai Fussballcup der Sonderschulen Windisch<br />
Do 7. Juni Fronleichnam<br />
<strong>zeka</strong> Zentrum Baden,<br />
Schul- und therapiefrei<br />
Therapiestellen Wettingen, Muri<br />
Fr 8. – Fr 29. Juni Public Viewing Fussball-Europameisterschaft Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Mo 11. – Do 14. Juni Abschlussreise BWS <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau<br />
Mo 11. – Fr 15. Juni Schulverlegung Oberstufenklasse Speich <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau<br />
Mo 11. – Fr 15. Juni Schulverlegung Oberstufenklasse Schneegans <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau<br />
Fr 15. Juni Vernissage «Malerei – unterwegs» Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Fr 15. Juni Sommerfest im ristoro mit Grill und Konzert Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Sa 30. Juni Stand und Aktivitäten am Dorffest Dättwil <strong>zeka</strong> Zentrum Baden und<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Di 3. Juli Schulschlussfeier <strong>zeka</strong> Zentrum Baden<br />
Mi 4. Juli Schulschlussfeier <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau<br />
Fr 6. Juli Teilnahme am Aarauer Maienzug (Jugendfest) <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau<br />
Mo 9. Juli Beginn Sommerferien <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />
alle Therapiestellen<br />
Do 9. August und Weiterbildung alle Mitarbeitenden <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />
Fr 10. August<br />
alle Therapiestellen<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Mo 13. August Schulbeginn <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />
Fr 21. September Teilnahme am Umzug des Aarauer Bachfischet <strong>zeka</strong> Zentrum Aarau<br />
Mo 1. Oktober Beginn Herbstferien <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />
Mo 15. Oktober Schulbeginn <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />
Fr 26. Oktober Stiftungsessen <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />
alle Therapiestellen<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Fr 2. November Halloween-Theater im Wohnhaus <strong>Aargau</strong> Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Sa 3. November Herbstfest Ambulatorien <strong>zeka</strong> Zentrum Baden<br />
Sa 3. / So 4. November Trainingswochenende <strong>zeka</strong>-Rollers Sumiswald<br />
Do 8. November Beteiligung Nationaler Zukunftstag <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />
Fr 9. November Erzähl- und Lesenacht <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />
Sa 17. November bis Kerzenziehen (viele Mitarbeitende und Kinder von <strong>zeka</strong> Bahnhofplatz Baden<br />
Sa 8. Dezember<br />
nehmen teil, ist aber kein Anlass von <strong>zeka</strong>)<br />
Sa 8. Dezember <strong>zeka</strong>-Stand am Badener Adventsmarkt Stadt Baden<br />
Do 20. Dezember Weihnachtsfenster-Präsentation für die Öffentlichkeit mit<br />
Glühwein-Apéro und Weihnachts-Dinner für Bewohnerinnen<br />
und Bewohner, Mitarbeitende, Angehörige und Freunde<br />
Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Mo 24. Dezember Beginn Weihnachtsferien <strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> Aarau und Baden<br />
alle Therapiestellen<br />
Speziell im Wohnhaus <strong>Aargau</strong><br />
Fussball-Europameisterschaft: Vom 8. bis 29. Juni findet im ristoro ein Public<br />
Viewing statt! Details folgen unter www.ristoro.ch
Adressen<br />
<strong>zeka</strong> Geschäftsstelle<br />
Guyerweg 11 Tel. 062 838 21 31<br />
Postfach 233 Fax 062 838 21 30<br />
5004 Aarau <strong>zeka</strong>@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
<strong>zeka</strong> Wohnhaus <strong>Aargau</strong> Tel. 056 484 86 86<br />
Hochstrasse 6 Fax 056 484 86 87<br />
5405 Baden-Dättwil wohnhaus.aargau@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
kontor Tel. 056 484 86 86<br />
Hochstrasse 6 kontor@kontor-ag.ch<br />
5405 Baden-Dättwil<br />
ristoro Tel. 056 484 86 70<br />
Hochstrasse 6 ristoro@ristoro.ch<br />
5405 Baden-Dättwil<br />
<strong>zeka</strong> Schulen und Internat Aarau<br />
<strong>zeka</strong> Zentrum für <strong>körperbehinderte</strong> Kinder Tel. 062 838 21 38<br />
Girixweg 20 Fax 062 838 21 41<br />
Postfach 233 sekretariat.aarau@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
5004 Aarau<br />
<strong>zeka</strong> Zentrum für <strong>körperbehinderte</strong> Kinder Tel. 056 470 92 22<br />
Dättwilerstrasse 16 Fax 056 470 92 20<br />
5405 Baden-Dättwil sekretariat.baden@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
<strong>zeka</strong> Ambulatorien Angebot<br />
Guyerweg 11, Postfach 233 Heilpädagogische Früherziehung<br />
5004 Aarau Logopädie<br />
Tel. 062 838 21 31 Heilpädagogischer Beratungs- und Begleitdienst<br />
sekretariat.aarau@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
Girixweg 20, Postfach 233 Psychomotoriktherapie<br />
5004 Aarau<br />
Tel. 062 838 21 38<br />
sekretariat.aarau@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
Dättwilerstrasse 16 Heilpädagogische Früherziehung<br />
5405 Baden-Dättwil Logopädie, Psychomotoriktherapie<br />
Tel. 056 470 92 22 Heilpädagogischer Beratungs- und Begleitdienst<br />
sekretariat.baden@<strong>zeka</strong>-ag.ch Physiotherapie, Ergotherapie<br />
Aarauerstrasse 26 Heilpädagogische Früherziehung<br />
5630 Muri Logopädie<br />
Tel. 056 664 90 61 Heilpädagogischer Beratungs- und Begleitdienst<br />
sekretariat.muri@<strong>zeka</strong>-ag.ch Physiotherapie, Ergotherapie<br />
Gleis 1 Psychomotoriktherapie<br />
Niederlenzer Kirchweg 1<br />
5600 Lenzburg<br />
Tel. 062 892 30 03<br />
psymot.lenzburg@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
Marktgasse 61 Heilpädagogische Früherziehung<br />
4310 Rheinfelden Logopädie<br />
Tel. 056 484 86 85 Heilpädagogischer Beratungs- und Begleitdienst<br />
sekretariat.rheinfelden@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
Schönaustrasse 25 Psychomotoriktherapie<br />
5430 Wettingen<br />
Tel. 056 484 86 80<br />
psymot.wettingen@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
Untere Brühlstrasse 11 Psychomotoriktherapie<br />
4800 Zofingen<br />
Tel. 062 752 22 57<br />
psymot.zofingen@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
Website www.<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
1/<strong>2012</strong> Kompetenz für Menschen mit Körperbehinderung<br />
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zentren<br />
<strong>körperbehinderte</strong><br />
aargau<br />
Die Waldwoche im März <strong>2012</strong> war für die Kinder vom <strong>zeka</strong> Zentrum Baden ein<br />
besonderes Erlebnis.<br />
Fotos: Käthi Hitz und Daniela Keller