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Reisen, Tagungen und Begegnungen 2011 - Ostkirchliches Institut ...

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Jahresbericht <strong>2011</strong> 1 11.01.2012<br />

<strong>Ostkirchliches</strong> Mons. Dr. Albert Rauch<br />

<strong>Institut</strong> Mons. Dr. Nikolaus Wyrwoll<br />

Regensburg Tel [+49] 0941 / 57009<br />

Ostengasse 31 Fax [+49] 0941 / 52551<br />

D-93047 Regensburg E-Mail: oki.r@t-online.de<br />

www.oki-regensburg.de<br />

<strong>Reisen</strong>, <strong>Tagungen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Begegnungen</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

Im Auftrag der<br />

Ökumenischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz<br />

Arbeitsgruppe<br />

KIRCHEN DES OSTENS Vorsitzender: Bischof Dr. Gerhard Feige, Magdeburg<br />

Vorher: Bischof Dr. Rudolf Graber von Regensburg ab 1966<br />

Bischof Dr. Franz X. Eder von Passau ab 1986


Jahresbericht <strong>2011</strong> 2 11.01.2012


Jahresbericht <strong>2011</strong> 3 11.01.2012<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

<strong>Begegnungen</strong>, <strong>Reisen</strong> <strong>und</strong> <strong>Tagungen</strong><br />

mit den orthodoxen <strong>und</strong> altorientalischen Kirchen<br />

<strong>2011</strong><br />

28.01 – 01.02 Reise nach Serbien <strong>und</strong> Bulgarien S. 5<br />

11. – 16.03 Teilnahme an der Ökumenischen Woche in Trient-Cadine S. 15<br />

01. – 07.05 Reise nach Rumänien S. 15<br />

18. – 21. 05 Tagung in Thessaloniki S. 25<br />

25. – 28. 05 Tagung in Minsk S. 37<br />

30. 05 Einweihung Marienkapelle in Allersdorf/Abensberg S. 45<br />

02. – 08. Gruppenfahrt nach Thessaloniki <strong>und</strong> Makedonien S. 49<br />

19. -21. 10 Kongress des Moskauer <strong>Institut</strong>s St. Andreas in Bose/Mailand S. 59<br />

27. – 29.10 Teilnahme an Heiligsprechungsfeier von S. Andrei in Sibiu S. 65<br />

11. – 12.11 Beerdigung Metropolit Damaskinos Papandreu in Chambesy S. 69<br />

16.11 „Goldene Sonnenblume“ an OKI überreicht in Minsk S.75<br />

08.12 Einweihung einer weiteren Marienkapelle in Allersdorf S. 77<br />

08.12 Übergabe einer Römischen Goldmünze aus der Gründerzeit<br />

von Regensburg-Castra Regina, gef<strong>und</strong>en im Klosterhof OKI,<br />

an die Liegenschaftsverwaltung der Stadt Regensburg S. 79<br />

Stipendiaten der AG Kirchen des Ostens im Jahre <strong>2011</strong> S. 81<br />

Weihnachtsbrief OKI <strong>2011</strong> S. 85


Jahresbericht <strong>2011</strong> 4 11.01.2012


Jahresbericht <strong>2011</strong> 5 11.01.2012<br />

Tätigkeit, <strong>Begegnungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Reisen</strong><br />

im Dienste der AG Kirchen des Ostens<br />

<strong>2011</strong><br />

25. 01 – 01.02. <strong>2011</strong><br />

Reise nach Serbien <strong>und</strong> Bulgarien<br />

Wie in vielen früheren Jahren waren wir auch diesmal wieder zum Fest des Heiligen Sava in<br />

Serbien <strong>und</strong> zum Fest der Drei Hierarchen in Bulgarien (siehe frühere Jahresberichte).<br />

Dienstag 25. 01.<strong>2011</strong><br />

Abfahrt von Regensburg um 11.26 Uhr – Ankunft Belgrad Flughafen 16.35 Uhr.<br />

(Dr. N. Wyrwoll war schon mit einem früheren Flug nach Belgrad gekommen – er fuhr<br />

von dort gleich nach Belgrad.<br />

Er flog dann am Freitag nach Athen zur Priesterweihe des uns bekannten Diakons Panteleimon<br />

Manoussakis, <strong>und</strong> von dort direkt nach München zurück am Samstag 29.01. –<br />

siehe eigenen Bericht)<br />

Am Flughafen holte mich Diakon Nikola ab <strong>und</strong> brachte mich direkt zum etwa 80 km entfernten<br />

Šabac zu Bischof Lavrentije (Trifunovic *27.1.1935, Bischof seit 16.07.1967, 1989-1991<br />

Bischof für Westeuropa) den wir seit 1969 kennen <strong>und</strong> schätzen.<br />

Er hatte, wie früher, im Hotel Galeb in der Nähe der Kathedrale ein Zimmer bestellt (<strong>und</strong> bezahlt).<br />

Nach kurzem Zusammensein in seiner bescheidenen Residenz nahmen wir an einer Fest-<br />

Akademie zu Ehren des hl. Sava im Theater teil. Prof. Dr. Radovan Bigoviċ hielt den Festvortrag,<br />

Schüler sangen <strong>und</strong> spielten Szenen aus dem Leben des Heiligen.<br />

Abendessen <strong>und</strong> Austausch von gemeinsamen Erinnerungen.<br />

Mittwoch 26.01.<strong>2011</strong><br />

Um 07.30 Uhr in der nahen Kathedrale. Wie jeden Tag versammelten sich etwa 16 Priester<br />

der Stadt zum gemeinsamen Morgenlob (Utrenije) mit dem Bischof. Die meisten kannten<br />

mich schon, begrüßten mich sehr fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> nahmen mich ins Chorgestühl. Auch Nikola<br />

Kovačeviċ grüßte mich herzlich, war eifrig beim Gebet dabei (Stipendiat im OKI 2004-07), er<br />

machte einen sehr guten Eindruck auf mich.<br />

Dann fuhr ich mit Diakon Nikola zu zwei Frauenklöstern in der Nähe zu Bosnien beim<br />

Grenzfluss Drina (Kloster čokkešina <strong>und</strong> Kloster Petkovica). Überall fre<strong>und</strong>liche, meist alte<br />

Schwestern, die mit viel Mühe in den letzten Jahren ihre Klöster wieder renoviert <strong>und</strong> modernisiert<br />

haben.<br />

Um 17.00 Uhr wieder in der Kathedrale zur „Nachtwache – bdenije“ mit Vesper <strong>und</strong> Morgenlob.<br />

Die Priester drängten mich als ersten zum Bischof zur festlichen Pomazanije (Salbung<br />

der Stirn mit geweihtem Öl).<br />

Donnerstag 27.01.<strong>2011</strong><br />

Um 09.00 Uhr feierliche Liturgie zum Festtag des heiligen Sava.<br />

Anschließend in eine Technische Hochschule zur Sava-Akademie mit Gesängen <strong>und</strong> Darstellungen<br />

der Schüler <strong>und</strong> mit Segnung des Festtagskuchens (rezanije kolača).


Jahresbericht <strong>2011</strong> 6 11.01.2012<br />

Dasselbe dann auch in der nahen Volksschule „Nikola Velimiroviċ“, dort auch Mittagessen in<br />

einem Klassenzimmer, zusammen mit den Lehrern.<br />

Inzwischen war, wie jedes Jahr, Familie Wrobel aus Gifhorn (Erbauer des Mühlenmuseums)<br />

mit Frau <strong>und</strong> einer befre<strong>und</strong>eten Familie eingetroffen, da ja an diesem Tag auch der (76.) Geburtstag<br />

des Bischofs ist.<br />

Nach festlichem Mittagessen im Bischofshaus, fuhr mich der Diakon nach Belgrad, wo ich<br />

wie schon oft im kath. Bischofshaus in dieser Nacht sein sollte.<br />

Mit EB Stanislav Hočevar fuhren wir (GV P. Rochmes <strong>und</strong> N. Wyrwoll) zum Sava-Zentrum,<br />

wo ab 20.00 Uhr eine feierliche Sava-Akademie, wie schon früher, selbst zu Zeiten von Miloševic,<br />

stattfand. Es war mir eine große Freude, neben Bischof Lukian (Panteliċ, Stipendiat<br />

im OKI 1978/79) zu sitzen. So konnten wir gemeinsame Erinnerungen an seine Regensburger<br />

Studienzeit <strong>und</strong> seine damaligen Studienkollegen austauschen.<br />

Die Akademie, vom Kultusministerium ausgerichtet, war anders als bisher: im Programm<br />

waren auch moderne Lieder, Tänze <strong>und</strong> Musik. Das war wohl auch bewusst so gemacht: man<br />

soll nicht nur zurückschauen auf den historischen Sava, der zu seiner Zeit das damalige kulturelle<br />

Leben bereicherte, sondern man wollte auch zeigen, das diese Kultur auch kontinuierlich<br />

weitergeht in die heutige Zeit <strong>und</strong> die heutige moderne Kultur <strong>und</strong> Kunst bereichert.<br />

Samstag 28.01.<strong>2011</strong><br />

Um 07.00 Uhr allein zu Fuß zum Bahnhof.<br />

07.50 – 18.00 Uhr mit dem Zug München-Istanbul (Orient-Express) nach Sofia.<br />

So hatte ich viel Zeit zum Nachdenken über die 45 Jahre Kontakte zu Serbien <strong>und</strong> Bulgarien<br />

<strong>und</strong> über Gottes Führung in der Zeit des Kommunismus, des Umbruchs <strong>und</strong> der heutigen,<br />

nicht weniger schwierigen „Zeit der Krise“, wie ich oft in diesen Tagen hören musste.<br />

Doch wurde mir auch sehr deutlich, dass dahinter ein Plan der Unendlichen Liebe Gottes steht<br />

<strong>und</strong> dass jeder von uns von Ewigkeit her ein Wort Gottes ist, von Ewigkeit her von Gott erwählt<br />

in dem WORT Gottes, von dem Paulus sagt: „In Christus hat uns der Vater erwählt vor<br />

der Erschaffung der Welt“ (s. Eph 1,4 <strong>und</strong> Röm 8,29).<br />

Über den anschließenden Aufenthalt in Bulgarien siehe eigener Bericht.<br />

So war auch diese Festwoche des heiligen Sava in Serbien<br />

<strong>und</strong> der Drei Hierarchen in Bulgarien<br />

wieder für uns alle bereichernd <strong>und</strong> der Einheit dienend.


Jahresbericht <strong>2011</strong> 7 11.01.2012<br />

Šabac - B. Lavrentije beim Anschneiden des Festtagskuchens<br />

Šabac – Ehemalige Bischöfliche Residenz – Jetzt Volksbibliothek<br />

Kloster Petkovaca<br />

Kloster Petkovaca<br />

Klosterkirche Ciokkesina – Neues Kuppelfresko<br />

Kloster Ciokesina


Jahresbericht <strong>2011</strong> 8 11.01.2012<br />

Ehemalige Stipendiaten aus dem serbischen orthodoxen Patriarchat<br />

1. Alimpiċ P. Jovan 1996-1999 Religionslehrer in Salzburg <strong>und</strong> Umgebung<br />

2. Aras Antonio 2007 Theologe in Zemun<br />

3. Dajkoviċ P. Petar 1984-1986 Pfarrer<br />

4. Deliċ Marko 2009 Theologe<br />

5. Dokiċ {B. Konstantin) 1995 Bischof Mitteleuropa<br />

6. Dušaniċ Sretoje 1992/93 Pfarrer in Düsseldorf<br />

7. Eriċ Marko 2009 Theologe<br />

8. Gačiċ Veljko 1991/92 Pfarrer in Berlin <strong>und</strong> Ostdeutschland<br />

9. Gligoriċ Mirolub 2001/02 Theologe in SRB-21410 Futog<br />

10. Hotnjanin P. Igor 1995 Pfarrer in Schweden<br />

11. Ilic P. Marko + 1993 1970 (Ikonenmaler +)<br />

12. Iliċ Slobodan 2001 Theologe in SRB 37204 Veliki Šiljegovac<br />

13. Jačov Marko 1974-1976 Theologe, studierte teilweise in Rom<br />

14. Jerkiċ Dragiša 2004-2007 Theologe in BOSNIA – 75446 Miliči<br />

15. Jeftiċ Marko 2009 Theologe in Belgrad<br />

16. Jovanoviċ Marko 2009 Theologe in Belgrad<br />

17. Karajčiċ Sr. Nektaria 2002 Religionslehrerin serb.orth. Kirche in Hildesheim<br />

18. Karan Dragan 2005/06 Theol. Assistent Belgrad<br />

19. Karanoviċ P. Zoran 1997/98 Protosighel in Bosnien<br />

20. Kisiċ Rade 2005 Theologe in Belgrad<br />

21. Kitanoviċ P. Aleksa 1999-2001 Theologe in Belgrad<br />

22. Knjeginjiċ P. Petar 1996/97 Pfarrer in Österreich<br />

23. Kneževiċ Dr. Mikonja 2010 Philosophie <strong>und</strong> Theologie<br />

24. Kovačeviċ Nikola 2004-2007 Religionslehrer in SRB15000 Šabac<br />

25. Kubat Rodoljub 1997-2000 Theologe in Belgrad<br />

26. Latinoviċ Vladimir 2005-2010 Doktorand <strong>und</strong> Assistent in Tübingen<br />

27. Markoviċ Aleksandar 2008-2009 Theologe in Belgrad<br />

28. Matiċ P. Mičo 1995 Pfarrer in Augsburg<br />

29. Mihajloviċ Djorge 1996 Theologe in Belgrad<br />

30. Mijatoviċ Radoslav 2008 Theologe in Belgrad<br />

31. Milivojeviċ P. Cvetko 1978/79 Pfarrer in SRB-21000 Novi Sad<br />

32. +Motika {B. Dositej) 1982/83 Bischof für Großbritannien <strong>und</strong> Skandinavien<br />

33. Nikoliċ P. Prvoslav 1973-1976 Pfarrer in SRB11851 Vernjačka Banja<br />

34. Ostojiċ Georg 2006-2008 Theologe in Belgrad<br />

35. +Panteliċ{B. Lukian) 1979 Bischof von Buda<br />

36. Petroviċ Nikola 1973-1977 Theol. Schule Sremski Karlovci<br />

37. Prodanoviċ P. Simeun 1983-1984 Pfarrer in Zürich<br />

38. Radiċ Dragan 205-206 Theologe in BOSNIA-79000 Prijedor<br />

39. +Radosavljeviċ{B. Artemije) 1976/77 ehem. Metropolit von Raška-Priszren<br />

40. Rajiċ P. Filimon 1977 Mönch im Kloster Studentica<br />

41. Sajloviċ Mirko 2002 Prof. Theol. Belgrad<br />

42. Saviċ Boris 2001 Theologe SRB-11080 Zemun<br />

43. Smlatiċ Zvonko 1997-1999 Lehrer USA-Sarasota<br />

44. Stankoviċ Alexandar 1996 Religionslehrer SRB21411-Begeč<br />

45. Tataloviċ Vladan 2006/11 Doktorand in Münster<br />

46. Tomiċ P. Vasilije 1972/73 Pfarrer in CDN-Toronto<br />

47. Topoliċ P. Nebojša 1994/95 Protodiakon im Patriarchat Belgrad<br />

48. Vuksanoviċ Ivan 2009 Theologe in USA<br />

49. Ziviċ Milkos Miodrag 1979 Ikonenmaler


Jahresbericht <strong>2011</strong> 9 11.01.2012<br />

25. 01 – 01.02. <strong>2011</strong><br />

Reise nach (Serbien <strong>und</strong>) Bulgarien<br />

Wie in vielen früheren Jahren waren wir auch diesmal wieder zum Fest des Heiligen Sava in Serbien<br />

<strong>und</strong> zum Fest der Drei Hierarchen in Bulgarien (siehe frühere Jahresberichte).<br />

Dienstag 25. 01.<strong>2011</strong><br />

Abfahrt von Regensburg um 11.26 Uhr – Ankunft Belgrad Flughafen 16.35 Uhr.<br />

(Dr. N. Wyrwoll war schon mit einem früheren Flug nach Belgrad gekommen – er fuhr von dort<br />

gleich nach Belgrad.<br />

Er flog dann am Freitag nach Athen zur Priesterweihe des uns bekannten Diakons Panteleimon<br />

Manoussakis, <strong>und</strong> von dort direkt nach München zurück am Samstag 29.01. –<br />

Siehe eigenen Bericht - Ebenso eigener Bericht über die Tage in Serbien<br />

Freitag 28.01.<strong>2011</strong><br />

Um 07.00 Uhr allein zu Fuß zum Bahnhof (A. Rauch).<br />

07.50 – 18.00 Uhr mit dem Zug München-Istanbul (Orient-Express) nach Sofia.<br />

So hatte ich viel Zeit zum Nachdenken über die 45 Jahre Kontakte zu Serbien <strong>und</strong> Bulgarien <strong>und</strong> über<br />

Gottes Führung in der Zeit des Kommunismus, des Umbruchs <strong>und</strong> der heutigen, nicht weniger schwierigen<br />

„Zeit der Krise“, wie ich oft in diesen Tagen hören musste. Doch wurde mir auch sehr deutlich,<br />

dass dahinter ein Plan der Unendlichen Liebe Gottes steht <strong>und</strong> dass jeder von uns von Ewigkeit her ein<br />

Wort Gottes ist, von Ewigkeit her von Gott erwählt in dem WORT Gottes, von dem Paulus sagt: „In<br />

Christus hat uns der Vater erwählt vor der Erschaffung der Welt“ (s. Eph 1,4 <strong>und</strong> Röm 8,29).<br />

Dekan Dr. Emil Traičev hatte zwei ehemalige Stipendiaten zur Abholung an den Bahnhof geschickt,<br />

(Assistent Zvetoslav Ribolov OKI 2005 <strong>und</strong> Dr. Ivan Christov OKI 2010).Wir fuhren mit Taxi zum<br />

Hotel ‚Sveta Sofia’, wo wir ja auch mit der Etterzhausener Gruppe im September 2009 wohnten.<br />

Samstag 29.01.<strong>2011</strong><br />

Vormittag ruhiger Gang durch die Stadt in die altbekannten Kirchen (Sv. Nedelja, S. Alexander<br />

Nevskij, Sv. Sofia, Russische Kirche, Sv. Petka) <strong>und</strong> Teilnahme an Liturgie <strong>und</strong> Gebet.<br />

Gegen 14.30 zur Theologischen Fakultät, die ja weiterhin im Gebäude der Theologischen Akademie<br />

ist, auch wenn sie jetzt zur staatlichen Universität St. Kliment Ochridski gehört.<br />

Lange Unterhaltung mit Prof. Anthony Hubančev, mit dem ich seit dem ersten Besuch im April 1967<br />

verb<strong>und</strong>en bin. Über 2 St<strong>und</strong>en Unterhaltung <strong>und</strong> Geistliche Gespräche über die heutige Zeit <strong>und</strong> die<br />

positive Sicht all der heutigen Schwierigkeiten. Ich konnte da ihm Hoffnung geben, gerade auch im<br />

Blick auf die Botschaft von „Jesus dem Verlassenen“, der die ganze Gottverlassenheit der Menschen<br />

aller Zeiten als Gott-Mensch am Kreuz mit-leidet <strong>und</strong> mit-trägt <strong>und</strong> damit auch alle Gotverlassenheit<br />

aller Menschen erlöst.<br />

Auch das Europa-Motiv, die12 Sterne auf dem blauen Hintergr<strong>und</strong>, sind ja als Marianisches Symbol<br />

ein Zeichen der Hoffnung (Apok 12).<br />

Allmählich kamen auch wieder viele andere „Ehemalige OKI-Stipendiaten“, die ich in den letzten Jahren<br />

immer wieder bei dieser Gelegenheit sehe <strong>und</strong> die fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> dankbar auf mich zukommen (s.<br />

frühere Berichte).<br />

Um 17.00 Uhr Vespergottesdienst zusammen mit den Studenten <strong>und</strong> vielen ehemaligen OKI-<br />

Stipendiaten.<br />

Anschließend Empfang im Rektorats-Saal, mit vielen Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten.<br />

Dr. Svetoslav Ribolov begleitete mich bis zum Hotel.<br />

Sonntag 30.01.<strong>2011</strong> Fest der Drei Hierarchen – Patrone der Theologischen Fakultät Sofia<br />

Um 09.00 Uhr Liturgie, Hauptzelebrant Bischof Sioni, den wir seit langem kennen (s. frühere Berichte).


Jahresbericht <strong>2011</strong> 10 11.01.2012<br />

Wieder festliches Zusammensein im Rektoratssaal. Es waren auch drei Fokolarinnen anwesend.<br />

Anschließend Festakademie im Großen Saal mit Festvortrag von Dr. Anna Marinova, die sich herzlich<br />

bei mir bedankte, dass sie nun das Doktorat in Sofia abschließen konnte <strong>und</strong> dass ihr dazu der dreimalige<br />

Sommeraufenthalt im OKI mit Bibliothekstudium an der Regensburger Uni-Bibliothek sehr viel<br />

geholfen hatte. Sie interpretierte sehr gründlich Gen 3, mit vielen Zitaten aus jüdischer <strong>und</strong> patristischer<br />

Exegese, bereichert mit Bildern (PowerPoint).<br />

Inzwischen warteten auf mich schon die beiden ehemaligen Stipendiaten aus Stara Zagora, Dr. Stefan<br />

Stefanov <strong>und</strong> P. Michael Rumenov, die von Metropolit Galaktion geschickt worden waren, um mich<br />

nach Stara Zagora zu bringen.<br />

Zuerst fuhren wir direkt von Sofia zum Kloster S. Athanasius. Nach der Überlieferung hat dort der<br />

heilige Athanasius von Alexandrien (*ca. 296, +373) einige Zeit verbracht. vor oder nach seiner Teilnahme<br />

am Konzil von Serdica-Sofia (343-344). Dort ist neben einer Höhle auch eine w<strong>und</strong>ertätige<br />

Quelle.<br />

Fast zur gleichen Zeit kam Metropolit Galaktion an (Tabakov, *26.02.1949, 1985/86 im OKI, Bischof<br />

seit 25.03. 1989). Wir nahmen teil an der Vesper, an deren Ende eine Novizin die Mönchstonsur erhielt<br />

<strong>und</strong> als Sr. Serafima endgültig eingekleidet wurde.<br />

Dann gemeinsam nach Stara Zagora zum Abendessen in der Residenz mit vielen fröhlichen Erzählungen<br />

<strong>und</strong> Austausch von Erinnerungen an seine Zeit im OKI <strong>und</strong> an die Erlebnisse mit den Studienkollegen<br />

dort aus den verschiedenen Ländern <strong>und</strong> Ortskirchen..<br />

Dann zum „Hotel Forum“ zur Übernachtung.<br />

Montag 31-01.<strong>2011</strong><br />

Um 09.00 reichliches Frühstück mit Metropolit Galaktion in der Residenz. Dann im Auto von Stefan<br />

Stefanov mit M. Galaktion <strong>und</strong> P. Michael zur Gedächtniskirche am Shipka-Pass. Dort begrüßten uns<br />

die Mönche mit Abt Januarij, der auch schon einmal im OKI war mit der großen Gruppe am<br />

08.06.2008.<br />

Die Mönche sangen dort einen Hymnus, <strong>und</strong> auch ich sollte <strong>und</strong> durfte das "Salve Regina" singen.<br />

Dann zum Dorf Jasenovo. Dort leben Moslem <strong>und</strong> Christen zusammen. Da lange schon dort eine Moschee<br />

stand, aber keine Kirche, hat der moslemische Bürgermeister angeregt <strong>und</strong> auch mitgeholfen,<br />

dass dort auch eine orthodoxe Kirche entstehen konnte. So stehen nun die orthodoxe Kirche, <strong>und</strong> auf<br />

der anderen Seite in etwas Abstand die Moschee, friedlich beieinander: Minarett <strong>und</strong> Kuppel.<br />

Zurück nach Shipka ins Kloster, das nun wieder von einigen Mönchen besiedelt <strong>und</strong> zum Teil renoviert<br />

ist, nachdem es fast völlig zerstört war aus der Zeit des Kommunismus, so besonders auch das<br />

ehemalige Seminar, das nun mühevoll wieder aufgerichtet wird durch die Mönche <strong>und</strong> durch den freiwilligen<br />

Einsatz von Priestern <strong>und</strong> Gemeindemitgliedern.<br />

Fröhliches Mittagessen mit vielen Erzählungen, Gesängen <strong>und</strong> Witzen. Ich wies auch hin auf die providentiellen<br />

geschichtlichen Tatsachen: der häretische ikonoklastische Kaiser Leo der Isaurier hatte ab<br />

732 endgültig Illyrien <strong>und</strong> die angrenzenden Gebiete (Thrakien <strong>und</strong> Dakien) aus der Jurisdiktion Altroms<br />

genommen. H<strong>und</strong>ert Jahre später haben die „Regensburger“ den heiligen Methodius verurteilt,<br />

<strong>und</strong> nach dem Tod des hl. Methodius, seine Schüler aus dem Westen vertrieben.<br />

Doch dann wurde sichtbar die Vorsehung Gottes, der alle Böse der Menschen zum Guten wendet: sie<br />

wurden freudig im Bulgarischen Reich aufgenommen. Dann aber haben gerade diese Schüler der beiden<br />

Slawenapostel, aufgenommen durch die Bulgaren, in der Schule von Ochrid die byzantinische<br />

Kultur gepflegt, bewahrt <strong>und</strong> weiterentwickelt, als Byzanz selber schon am Untergehen war wegen<br />

moslemischer, arabischer <strong>und</strong> osmanischer Eroberung <strong>und</strong> Besetzung.<br />

Somit konnten die Bulgaren die Voraussetzungen <strong>und</strong> Vorbereitungen schaffen, dass dann h<strong>und</strong>ert<br />

Jahre später die „Taufe der Rus“ <strong>und</strong> die Bekehrung der ostslawischen Völker leichter vorangehen<br />

konnte, weil nun schon die liturgischen, patristischen <strong>und</strong> kirchenrechtlichen Bücher aus dem Griechischen<br />

ins verständliche Kirchenslawisch-altslawische übersetzt worden waren <strong>und</strong> dort ihnen zur Verfügung<br />

standen.<br />

Zum Abschluss sangen wir 'V sbrannoi vojevode', wie wir es im OKI fast jeden Morgen um 09.00 Uhr<br />

in der Ostkirchlichen Kapelle singen.<br />

Abends von 19.00 – 24.00 Uhr Abendessen in der Residenz <strong>und</strong> Austausch von Erinnerungen an die<br />

Regensburger Zeit in feucht-fröhlicher Atmosphäre.


Jahresbericht <strong>2011</strong> 11 11.01.2012<br />

Wir sprachen aber auch ernst <strong>und</strong> hoffnungsvoll über die Phänomene der heutigen Gesellschaft: Globalismus<br />

– Säkularismus - Konsumismus. Doch waren wir gemeinsam vom Glauben her überzeugt:<br />

das alles kann der eigentlichen Kraft Gottes im Gott-Menschen <strong>und</strong> in den Christen nicht schaden,<br />

sondern es wird letztlich auch zum Ausdruck von Katholizität – Sobornost – Universalismus – Vselennost<br />

im Sinne der Einen Kirche werden durch den „der alles in Allem erfüllt“ <strong>und</strong> durch Den, mit<br />

Dem, in Dem als dem "Christos Kosmikos - Pantokrator" alles zur Voll-Endung geführt wird.<br />

Dienstag 01.02.<strong>2011</strong><br />

Am Morgen fuhren mich Stefan Stefanov, P, Mihail Rumenov <strong>und</strong> ein Diakon zum Flughafen nach<br />

Sofia. Nach gemeinsamen Kaffee dort verabschiedeten wir uns auf ein baldiges frohes Wiedersehen im<br />

Sommer im OKI<br />

So wurde auch diese Festwoche des heiligen Sava in Serbien<br />

<strong>und</strong> der Drei Hierarchen in Bulgarien<br />

wieder für uns alle bereichernd <strong>und</strong> der Einheit dienend.<br />

Im Rektoratssaal nach der Liturgie mit Bischof Sioni<br />

Prof. Radko Poptodorov<br />

Prof. Emil Ivanov (Stip. <strong>und</strong> oftmals im OKI<br />

Festvortrag von Dr. Anna Marinova (oftmals im OKI)


Jahresbericht <strong>2011</strong> 12 11.01.2012<br />

Auszeichnung für Prof. Nikolaj Schivarov<br />

(Protoierei. Ehem. Pfr. in Wien <strong>und</strong> oft im OKI)<br />

Stara Zagora – Metropolit Galaktion am Eingang des Klosters<br />

des hl. Athanasius (Stipendiat 1981/1982 <strong>und</strong> oft im OKI)<br />

Shipka-Pass Gedächtniskirche<br />

Metropolit Galaktion mit Abt <strong>und</strong> Mönchen in der Gedächtniskirche<br />

am Shipka-Pass<br />

Jasenovo: die neue orthodoxe Kirche – im Hintergr<strong>und</strong><br />

das Minarett der Moschee


Jahresbericht <strong>2011</strong> 13 11.01.2012<br />

Ehemalige Stipendiaten aus Bulgarien<br />

1. Andonov Božidar 1991-2000 Prof. Theol. Fakultät Sofia<br />

2. Bacharov Christo 2008 Doktorand Sofia<br />

3. Bakalov Kirilov 2001 Ordinariat Dorostol<br />

4. Bardarov Dimitar 1999 Priesterseminar Sofia<br />

5. Boiadžiev Dr. Rumen 1989-2002 Slav.byz. <strong>Institut</strong> Sofia<br />

6. Christov Dr. Ivan 2010 Theol. Fak. Sofia<br />

7. Dimitrov Dimitar 2004 Ordinariat Sofia<br />

8. Dimitrov Ivan Želev 1984/85 Prof. Theol. Fakultät Sofia<br />

9. Dimov Plamen 2003-2005 Theologe BG-5000 Veliko Tarnovo<br />

10. +Dimov (B. Ignatii) 1980/81 Metropolit von Pleven<br />

11. Dimov Pavel 2010-<strong>2011</strong> Doktorand Theol. Fak. Sofia<br />

12. Divčev Simeon 1983 u.oft im Sommer, Lehrer Priestersem. Sofia<br />

13. Dragnev P. Iordanov 2001 Lehrer Priesterseminar Sofia<br />

14. Georgiev Aleksandr 1998-2000 Lehrer Priesterseminar Sofia<br />

15. Harizanov P. Kliment 2001 Assistent Theol. Fakultät Sofia<br />

16. Hristov Kliment 1997-2001 Doktorand Sofia<br />

17. Hubančev Antonij 1980/81 Prof. Theol. Fak. Sofia<br />

18. Iordanov Nedko 1993-1995 Lehrer Priesterseminar Sofia<br />

19. Ivanov Dr. Emil 2005 Dozent Theol. Fak. Sofia<br />

20. Ivanov Ivan Berov 1999 Dipl. Theologe, Zahntechniker<br />

21. +Kalaidjiev(B. Natanail)1985-1986 Metropolit von Nevrokop<br />

22. Kamenov Anton 1990-1991 Theologe<br />

23. Karamihalev P. Iančo 1993-1995 Pfarrer an Sv. Sofia in Sofia<br />

24. Krastev Angel 1987-1990 Prof. Theol. Fak. Sofia <strong>und</strong> Schumen<br />

25. Krasteva Irina Iotova, 2001 Mitarbeiterin Metropolie Vidin<br />

26. Madjurov Prof. Nikolaj 1990-1991 Prof. Theol. Fak. Sofia<br />

27. Marinova Dr. Anna 2001-2008 (jeweils imSommer) Assistentin Theol. Fak. Sofia<br />

28. Mihajlov P. Rumenov 2003 Sekretär Metropolie Stara Zagora<br />

29. Mihajlov Pavlov Mihail 2001 Theologe <strong>und</strong> Aussenministerium<br />

30. Minčev Philip 1985/86 Kirchenhist. Museum Sofria<br />

31. Mitov Angel 2000 Philosoph. Fak. Sofia<br />

32. Mitov Valeri 1991-1993 Theologe, Techniker Sofia<br />

33. Naskovski Valentin 1992/93 Lehrer Priesterseminar Sofia<br />

34. Nikolčev Diljan N. 2002/03 Assistent Theol. Fak. Sofia<br />

35. Nikolov Ivailo 2000/01 BG-5000 Veliko Tarnevo<br />

36. Nikolov P. Sofronij 1991/92 Archimandrit<br />

37. Nikolov P.Vissarion 2004 Protosinghel Metropolie Stara Zagora<br />

38. Nušev Kostadin 2007 Prof. Theol. Fak. Sofia<br />

39. Omarčevski Aleksandr 2004/05 Prof. Theol. Fak. Sofia<br />

40. Palikarov Stoil 2006/07 Doktorand in Rom<br />

41. Penkov Ilia 2000 Doktorand Sofia<br />

42. Penkov Krastev 2001 Lehrer Priesterseminar Sofia<br />

43. Petrakov Vasil 2007 Lehrer Priesterseminar Plovdiv<br />

44. Petrov P. Ludmil 1999 Pfarrer altkal. Gemeinde<br />

45. Popov Radko 2007 Theologe in Veliko Tarnevo<br />

46. Pramatarov Maximilian 2001 Doktorand in Wien<br />

47. Ribolov Svetoslav 2005 u. <strong>2011</strong> Assistent Theol. Fak. Sofia<br />

48. Rusanov Dr. Rosen 2010-<strong>2011</strong> Assistent Theol. Fak. Veliko Tarnevo<br />

49. Saldzhiev Hristo 2010 Doktorand Sofia<br />

50. Šilev P. Gerasim Cvetan 1993-95 Diakon in Metropolie von Varna<br />

51. Staykovski Petar 2005 Assistent Theol. Fak. Sofia<br />

52. Stefanov Ivo 2002 Doktorand Sofia


Jahresbericht <strong>2011</strong> 14 11.01.2012<br />

53. Stefanov Stefan Toncev 1999-2002 Mitarbeiter Metropolie Stara Zagora<br />

54. Stefanov P. Pavel Vl. 2000/01 Dozent Theol. Fak. Schumen<br />

55. Stoičev P. Theodor 2003 Pfarrer <strong>und</strong> Doktorand in Sofia<br />

56. Sultanov P.Atanas 2010 Pfarrer <strong>und</strong> Aoktorand in Athen<br />

57. +Tabakov{B. Galaktion)1981/82 Metropolit von Stara Zagora<br />

58. Temelski Dr. Hristo 1985/86 Leiter Kirchnehist. Archiv in Sofia<br />

59. Todorov Dimitar 2005 Doktorand in Sofia<br />

60. Tonev Iulian 1993/94 Theologe in Sofia<br />

61. Traičev Prof.Emil 2003 Dekan Theol. Fak. Sofia<br />

62. Velikov Iulian 2003 Lektor Theol. Fak. Sofia


Jahresbericht <strong>2011</strong> 15 11.01.2012<br />

11. – 16. März <strong>2011</strong><br />

Ökumenische Woche in Trient – Cadine<br />

Schon seit dem Jahr 1969 fahren wir ca. alle zwei Jahre nach Italien.<br />

Meist haben wir dabei in Rom oder Umgebung am Ökumenischen Kongress des “Centro Uno” der<br />

Fokolar-Bewegung teilgenommen.<br />

Dieses Zentrum zur Förderung der Einheit feierte nun sein Jubiläum seit der Gründung vor 50 Jahren.<br />

Dies geschah in einer Festwoche in Trient/Trento in Oberitalien, wo die Bewegung der Fokolare ihren<br />

Anfang genommen hat.<br />

Wir waren zur Teilnahme eingeladen <strong>und</strong> wir waren die ganze Woche dabei.<br />

Programm<br />

Freitag 11. März <strong>2011</strong> Abfahrt mit Zug um 09.46 Uhr<br />

Ankunft in Trento/Trient um 16.01<br />

Die Tagung war gemeinsam mit Teilnehmern<br />

aus vielen Nationen <strong>und</strong> Kirchen<br />

Mittwoch 16. März <strong>2011</strong> Rückfahrt mit Zug in Trento um 09.59 Uhr<br />

Ankunft in Regensburg um 16.11 Uhr<br />

Teilnehmer<br />

1. Dr. Albert Rauch<br />

2. Dr. Niklaus Wyrwoll<br />

3. Ide Schwinghammer<br />

4. Pavel Dimov BG<br />

5. Dr. Rosen Rusanov BG<br />

6. Sergej Akishin RUS<br />

7. Maxim Matsegora RUS<br />

8. Anatolij Soboljuk UKR<br />

Wir erlebten, dass auch diese Tagung für uns alle eine Bereicherung wurde<br />

<strong>und</strong> eine Begegnung mit vielen anderen Christen<br />

aus den verschiedenen Ländern <strong>und</strong> Kirchen.<br />

01. – 07. 05 <strong>2011</strong><br />

Reise nach Rumänien<br />

Wie jedes Jahr, waren wir wieder eingeladen, an dem diesjährigen „International Theological Symposium“<br />

der orthodoxen Theologischen Fakultät von Alba Iulia teilzunehmen.<br />

Sonntag 01.05.<strong>2011</strong><br />

Unsere Mitarbeiterin Ide/Hildegard Schwinghammer <strong>und</strong> ich flogen mit LH um 15.00 von München<br />

nach Timisoara.<br />

Von dort wurden wir in den nächsten Tagen mit P. Cristian Târtea <strong>und</strong> seiner Frau Lori in dem Auto<br />

ihrer Schwester gefahren.<br />

Zuerst nach Reşiţa an der Grenze zu Serbien. Dort erwartete uns der katholische Pfarrer Josef Pal, den<br />

wir seit vielen Jahren als Fokolar-Priester kennen. In seiner Gemeinde, am Rand des ehemaligen habsburgischen<br />

österreich-ungarischen Reiches, leben neben den Orthodoxen auch viele Katholiken der<br />

verschiedenen Sprachen: Ungarn, Slowaken, Kroaten, Tschechen, Rumänen <strong>und</strong> Deutsche.<br />

Herzliche Gespräche anlässlich eines von ihm bereiteten Abendessens<br />

parohiaromanocatolica@clicknet.ro


Jahresbericht <strong>2011</strong> 16 11.01.2012<br />

Dann weiter zum Dorf Dubova, wo P. Cristian früher Pfarrer war. Dort hatte er damals in der Osternacht<br />

die Eingebung, das wegen der Aufstauung der Donau am Eiserneren Tor unter<br />

Wasser gekommene alte rumänische orthodoxe Männerkloster Mracuna-Mrakonia wieder aufzubauen.<br />

(Er hatte das Osterevangelium aus dem geretteten Evangeliar des untergegangenen Klosters vorgelesen,<br />

in dem handschriftlich vom letzten Abt damals der Wunsch <strong>und</strong> das Gebet um Wiederaufrichtung<br />

angemerkt waren). Auf den Ruinen eines aus der Habsburger Zeit stammenden Grenzturms begann er<br />

mit der Errichtung einer Kirche – ohne Maschinen, da es keine Stromleitung in der Nähe gab.<br />

Während dieser mühevollen Aufbauarbeit waren wir über das Kloster Sv. Ana bei Orsova mit ihm in<br />

Verbindung gekommen – <strong>und</strong> seitdem ist eine tiefe Fre<strong>und</strong>schaft entstanden, die durch einen Partnerschaftsvertrag<br />

anlässlich einer Pfarrfahrt von Etterzhausen im September 2004 besiegelt wurde.<br />

Übernachtung in ihrem inzwischen ausgebauten, aber noch nicht ganz eingerichteten Privat-Haus.<br />

Montag 02.05.<strong>2011</strong><br />

Weiterfahrt zum naheliegenden Neubau des Klosters Mraconia. Inzwischen sind auch schon 4 Schwestern<br />

aus dem Kloster Sv. Treime/Stremţ dort angesiedelt. P. Cristian zelebriert gewöhnlich dort die<br />

Liturgie, die St<strong>und</strong>engebete verrichten die Schwestern meist alleine.<br />

Wir wurden herzlich von der neuen Äbtissin empfangen, sahen den weiteren Fortschritt im Ausbau der<br />

Kirche <strong>und</strong> Klosterräume <strong>und</strong> wir versicherten eine weitere gute Zusammenarbeit.<br />

Vor dort fuhren wir zum Kloster Sf. Treime/Stremţ, wo unsere ehemalige Stipendiatin, Äbtissin Maica<br />

Marina uns erwartete.<br />

Abendessen <strong>und</strong> Nachtruhe mit teilweiser Teilnahme am Chorgebet.<br />

Dienstag 03.05.<strong>2011</strong><br />

Am Morgen fuhren wir weiter zum Kloster Lainic. Dort waren unter Führung von Ikonenmaler Grigorie<br />

Popescu <strong>und</strong> seiner Frau Maria Fresken in der neuen Klosterkirche entstanden, wie ja auch im OKI,<br />

in Etterzhausen <strong>und</strong> in der neuen Metropolie in Nürnberg. Zu unserer großen Freude trafen wir uns mit<br />

den beiden „ganz zufällig“ gleich schon direkt am Eingang der Kirche.<br />

Der neue Metropolit von Cluj, EB Andrei Andreicuţi <strong>und</strong> der Metropolit von Craiova, EB Ireneu Popa<br />

zelebrierten. Wir waren hernach auch zum feierlichen Mittagessen eingeladen.<br />

Dann fuhren wir weiter zum Kloster Dintr’un Lemn, wo uns Maica Stareţa Emanuela Oprea wie immer<br />

herzlich empfing (Stip. im OKI 1987 <strong>und</strong> 1991). Wir sahen den wieder ein Stück weiter gewachsenen<br />

Rohbau der neuen Kirche.<br />

Abends waren wir zusammen mit Prof. P. Alexandru Izvoranu <strong>und</strong> Frau zu einem feuchtfröhlichen<br />

Abendessen.<br />

Mittwoch 04.05.<strong>2011</strong><br />

Besuch im Kloster Govora, wo uns Maica Stareţa Heruvima Covaci wie immer ganz herzlich empfing,<br />

durchs Kloster geleitete, uns bewirtete, <strong>und</strong> uns in die die Kirche führte, die ja über dem Eingangsportal<br />

die berühmte Schutzmantelmadonna mit Flügel zeigt (Stip. im OKI 1987 <strong>und</strong> 1991)<br />

Dann nach Râmnicu-Vâlcea, wo uns der inzwischen 96-jährige Erzbischof Gherasim Cristea<br />

(Stip.1969 <strong>und</strong> 1981 <strong>und</strong> oft zu Besuch im OKI) <strong>und</strong> seine Nichte Maica Domnina (Stip. im OKI 1987<br />

<strong>und</strong> 1991) wieder herzlich empfingen <strong>und</strong> uns ein prächtiges Mittagessen bereitet hatten. Das Gespräch<br />

mit EB Gherasim ist immer wieder bereichernd <strong>und</strong> tief.<br />

Dann weiter zum naheliegenden Kloster Cozia, wo uns wie immer Abt Dr. Vartolomeu Androni bewirtete<br />

<strong>und</strong> beherbergte. Teilweise Teilnahme am Abend <strong>und</strong> am Morgen am St<strong>und</strong>engebet in der<br />

Klosterkirche mit den meist noch jungen Mönchen.<br />

Donnerstag 05.05.<strong>2011</strong><br />

Teilnahme am Morgengebet, dann Abreise nach Alba Iulia, von dort direkt zum Kloster Rimeţi, wo ja<br />

mehrere Schwestern bei uns im OKI für längere Zeit waren. Nach Mittagessen <strong>und</strong> Ausruhen wie<br />

immer sehr herzliches Zusammensein mit Äbtissin Maica Stareţa Ierusalima <strong>und</strong> einigen Mitschwestern,<br />

Abendessen im Gästehaus mit Maica Ambrosia, Apolinaria <strong>und</strong> Eufrasia. Austausch vieler froher<br />

Erinnerungen an Regensburg <strong>und</strong> Etterzhausen.


Jahresbericht <strong>2011</strong> 17 11.01.2012<br />

Freitag 06.05.<strong>2011</strong><br />

Nach Gottesdienstteilnahme <strong>und</strong> Frühstück Abfahrt nach Alba Iulia.<br />

Um 10.00 Uhr in der Kapelle der orthodoxen Fakultät zum Beginn der Tagung ein feierliches TE<br />

DEUM. Dann Vorträge im Plenum <strong>und</strong> in Sektionen. Unterbringung <strong>und</strong> Übernachtung in Villa Elisabeth,<br />

ganz in der Nähe des Neubaus einer Kirche, die unser Stipendiat P. Prof. Ian Nicolae aufbaut.<br />

Samstag 07.06.<strong>2011</strong><br />

Weiterhin Vorträge <strong>und</strong> Abschluss.<br />

Wir fuhren dann nach Sibiu, hatten noch einen schönen Empfang bei EB Metropolit Laurentiu Streza,<br />

bewirtet von Maica Diodora, die auch 3 Monate im OKI war.<br />

17.50 Uhr Abflug von Sibiu mit Lufthansa, Ankunft in München 18.35 Uhr.<br />

Das Wertvollste an dieser gemeinsamen Fahrt war wohl<br />

die Begegnung mit fast 40 ehemaligen Stipendiaten in diesen begegnungsreichen Tagen.<br />

Dr. Albert Rauch<br />

Direktor des Regensburger<br />

Ostkirchlichen <strong>Institut</strong>s<br />

Die Familie Gottes im Kleinen <strong>und</strong> im Großen<br />

(einige Gedanken dazu von Papst Benedikt XVI)<br />

Die Familie ist vom Anfang der Menschheitsgeschichte an geheiligt: Gott hat die Menschen als<br />

Mann <strong>und</strong> Frau geschaffen „Als Abbild Gottes schuf er sie. Als Mann <strong>und</strong> Frau schuf er sie.<br />

Gott segnete sie, <strong>und</strong> sprach zu ihnen: „Seid fruchtbar <strong>und</strong> vermehrt euch, bevölkert die Erde,<br />

unterwerft sie euch (Gen 1,27.28).<br />

Aber die Familie, von Gott außerordentlich gesegnet, ist auch immer wieder in der Gefahr, zu<br />

zerbrechen: durch Katastrophen der Natur <strong>und</strong> auch durch die Schuld der Menschen, durch<br />

Gewalt <strong>und</strong> Krieg, durch eigene <strong>und</strong> fremde Sünden.<br />

Jeder Mensch erlebt das auf eigene Weise.<br />

Kurz zu meiner eigenen Familiengeschichte.<br />

Ich war noch kein Jahr alt, als meine Mutter starb <strong>und</strong> sechs kleine Kinder zurückließ. Der Vater<br />

heiratete darum schon bald wieder, aber er verunglückte tödlich, schon zweieinhalb Jahre<br />

nach meiner Geburt, als dem Jüngsten der Familie.<br />

Aber trotz des sehr frühen Todes von Vater <strong>und</strong> Mutter hat uns die zweite Mutter in den schweren<br />

Zeiten des Krieges <strong>und</strong> der „Hungerzeit“ nach dem Krieg mit großer Glaubenskraft <strong>und</strong> in<br />

großer Selbstaufopferung ernährt <strong>und</strong> erzogen. Obwohl wir arm lebten, <strong>und</strong> vielleicht gerade<br />

deswegen, konnte meine Mutter sogar dem damals herrschenden gottlosen Nationalsozialismus<br />

<strong>und</strong> seinem totalen Anspruch widerstehen. Wir gingen nicht zu den Parteijugendveranstaltungen,<br />

wohl aber täglich am Morgen in die Kirche zur Feier der heiligen Messe.<br />

Die Parteigenossen am Ort waren darüber sehr unwillig, aber gegen eine Witwe mit sechs kleinen<br />

Kindern konnten sie nichts unternehmen, ja sie achteten sie innerlich, obwohl sie in Wort<br />

<strong>und</strong> in schriftlichen Mahnungen mehrmals meine Mutter tadeln mussten.<br />

Sie tröstete uns Kinder über den Verlust der Eltern damit, dass sie uns lehrte, dass unser Vater<br />

<strong>und</strong> unsere leibliche Mutter nun im Himmel bei Gott sind <strong>und</strong> immer für uns zu Gott beten.<br />

Sie lehrte uns auch das „Vater unser“ <strong>und</strong> das „Gegrüßt seist du, Maria“ <strong>und</strong> sie hat uns damit<br />

auf den Vater aller Menschen <strong>und</strong> auf die Mutter Maria im Himmel hingewiesen. Durch die<br />

Mit-Feier des Kirchenjahres lernten wir schon als Kinder Jesus als unseren Großen Bruder<br />

kennen, der uns alle zu Brüdern <strong>und</strong> Schwestern <strong>und</strong> zu Kindern Gottes macht, der die Guten<br />

besonders liebt <strong>und</strong> sie behütet, der aber auch für die Bösen sein Leben hingibt aus Liebe.<br />

Wir erfuhren viel Liebe auch von der „Großen Familie“ der Pfarrei <strong>und</strong> von den Verwandten<br />

unserer irdischen „Großfamilie“. Wir lernten so schon sehr früh, über die Familie im Kleinen


Jahresbericht <strong>2011</strong> 18 11.01.2012<br />

hinauszuwachsen <strong>und</strong> die „Große Familie“ in weltlicher <strong>und</strong> in geistlicher weltweiter Ausdehnung<br />

(Sobornost – Katholizität) zu erfahren.<br />

In dieser oder ähnlicher Weise erlebt <strong>und</strong> lernt jeder Mensch ganz besonders <strong>und</strong> jeweils einmalig,<br />

dass die „Kleine Familie“ nicht ausreicht, uns glücklich <strong>und</strong> zufrieden fürs ganze Leben zu machen.<br />

Die Familie als Hauskirche<br />

Dazu auch einige Worte von Papst Benedikt XVI:<br />

„Die Kirche hat heute die Familie als ersten Ort der Glaubensweitergabe gewissermaßen neu entdeckt<br />

<strong>und</strong> sie spricht deshalb von der „Hauskirche“.<br />

Die frühe Kirche ist in den Häusern gewachsen. In der Apostelgeschichte wird berichtet, wie der<br />

Hauptmann Kornelius <strong>und</strong> sein ganzes Haus gläubig wurden (Apg 10). Diese christlichen Häuser wurden<br />

zu Zentren des christlichen Lebens. Hier wurde der Glaube von Generation zu Generation weitergegeben.<br />

Sie waren „Inseln des christlichen Lebens in einer ungläubigen Welt“. Vor allem in den ersten Jahrh<strong>und</strong>erten<br />

versammelten sich die Christen in den Familienhäusern. Erst später – unter Kaiser Konstantin<br />

– wurden Kirchen gebaut, die teilweise die Namen von Häusern getragen haben (z.B. die Basilika<br />

San Clemente in Rom). Papst Johannes Paul II war davon überzeugt, dass die Evangelisierung in Zukunft<br />

ganz wesentlich von der Hauskirche abhängen wird.<br />

Familie als „Hauskirche“ meint: Die Ehe ist eine spezifische Berufung zur Heiligkeit, zur Nachfolge<br />

Christi. Das Leben in den Familien soll vom Geist des Evangeliums erfüllt sein, <strong>und</strong> zwar so, wie es<br />

einer Familie entspricht.<br />

Die Familie ist der bevorzugte Ort, wo jeder Mensch lernt, Liebe zu schenken <strong>und</strong> zu empfangen.<br />

Die Familie ist ein notweniges Gut für alle Völker, ein unverzichtbares F<strong>und</strong>ament für die Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> ein großer Schatz für die Eheleute während ihres ganzen Lebens. Sie ist ein unersetzliches Gut für<br />

die Kinder, welche die Frucht der Liebe <strong>und</strong> der großherzigen Ganzhingabe der Eltern sein sollen….<br />

Die Herausforderungen der heutigen Gesellschaft, die von der Vereinzelung geprägt ist, wie sie vor<br />

allem im städtischen Bereich zunimmt, machen es dringend erforderlich zu garantieren, dass die Familien<br />

nicht allein gelassen werden; eine kleine Familie kann sich schwer überwindbaren Hindernissen<br />

gegenüber sehen, wenn sie sich vom Rest ihrer Verwandtschaft <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e isoliert…<br />

Deshalb hat die kirchliche Gemeinschaft die Verantwortung, Unterstützung, Anregung <strong>und</strong> spirituelle<br />

Nahrung anzubieten, die den Familienzusammenhalt stärkt, vor allem in Zeiten der Prüfung <strong>und</strong> in<br />

kritischen St<strong>und</strong>en. „<br />

(aus der Ansprache beim V. Welttreffen der Familien in Valencia am 8. Juli 2006)<br />

Immer aber ist die „Familie im Kleinen“ hingeordnet auf die „Familie im Großen“.<br />

„Ferner muss besonderer Wert auf das Gemeinwohl gelegt werden. Jemanden lieben heißt sein Wohl<br />

im Auge haben <strong>und</strong> sich wirkungsvoll dafür einsetzen. Neben dem individuellen Wohl gibt es eines,<br />

das an das Leben der Menschen in Gesellschaft geb<strong>und</strong>en ist: das Gemeinwohl. Es ist das Wohl jenes<br />

„Wir alle“, das aus einzelnen, Familien <strong>und</strong> kleineren Gruppen gebildet wird, die sich zu einer sozialen<br />

Gemeinschaft zusammenschließen. Es ist nicht ein für sich selbst gesuchtes Wohl, sondern für die<br />

Menschen, die zu der sozialen Gemeinschaft gehören <strong>und</strong> nur in ihr wirklich <strong>und</strong> wirkungsvoller ihr<br />

Wohl erlangen können.<br />

Das Gemeinwohl wünschen <strong>und</strong> sich dafür verwenden ist ein Erfordernis von Gerechtigkeit <strong>und</strong> Liebe.<br />

Sich für das Gemeinwohl einzusetzen bedeutet, die Gesamtheit der <strong>Institut</strong>ionen, die das soziale Leben<br />

rechtlich, zivil, politisch <strong>und</strong> kulturell strukturieren, einerseits zu schützen <strong>und</strong> andererseits sich ihrer<br />

zu bedienen, so dass auf diese Weise die Polis, die Stadt Gestalt gewinnt. Man liebt den Nächsten umso<br />

wirkungsvoller, je mehr man sich für ein gemeinsames Gut einsetzt, das auch seinen realen Bedürfnissen<br />

entspricht.


Jahresbericht <strong>2011</strong> 19 11.01.2012<br />

Jeder Christ ist zu dieser Nächstenliebe aufgerufen, in der Weise seiner Berufung <strong>und</strong> entsprechend<br />

seinen Einflussmöglichkeiten in der Polis. Das ist der institutionelle – wir können auch sagen politische<br />

– Weg der Nächstenliebe, der nicht weniger tauglich <strong>und</strong> wirksam ist als die Liebe, die dem<br />

Nächsten unmittelbar, außerhalb der institutionellen Vermittlungen der Polis entgegenkommt. Wenn<br />

der Einsatz für das Gemeinwohl von der Liebe beseelt ist, hat er eine höhere Wertigkeit als der nur<br />

weltliche, politische. Wie jeder Einsatz für die Gerechtigkeit gehört er zu jenem Zeugnis der göttlichen<br />

Liebe, das, während es in der Zeit wirkt, die Ewigkeit vorbereitet. Wenn das Handeln des Menschen<br />

auf Erden von der Liebe inspiriert <strong>und</strong> unterstützt wird, trägt es zum Aufbau jener universellen Stadt<br />

Gottes bei, auf die sich die Geschichte der Menschheitsfamilie zubewegt. In einer Gesellschaft auf<br />

dem Weg zur Globalisierung müssen das Gemeinwohl <strong>und</strong> der Einsatz dafür unweigerlich die Dimensionen<br />

der gesamten Menschheitsfamilie, also der Gemeinschaft der Völker <strong>und</strong> der Nationen, annehmen,<br />

so dass sie der Stadt des Menschen die Gestalt der Einheit <strong>und</strong> des Friedens verleihen <strong>und</strong> sie<br />

gewissermaßen zu einer vorausdeutenden Antizipation der grenzenlosen Stadt Gottes machen“ (aus<br />

der Enzyklika Deus Caritas – Gott ist die Liebe Nr. 7).<br />

Ich möchte schließen mit einem Wort von Chiara Lubich, einer der heutigen Gründer einer geistlichen<br />

weltweiten Familie.<br />

„So wird die Familie zu einem Ort, einem w<strong>und</strong>erbaren Geflecht von Beziehungen der Liebe, der Vertrautheit,<br />

der Fre<strong>und</strong>schaft ehelicher Liebe zwischen den Ehepartnern, mütterlicher <strong>und</strong> väterlicher<br />

Liebe gegenüber den Kindern, die Liebe der Großeltern zu den Enkeln <strong>und</strong> umgekehrt… zu Fre<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Nachbarn.<br />

Gott hat sich die Familie wirklich als ein kostbares <strong>und</strong> geheimnisvolles Geflecht von Beziehungen der<br />

Liebe gemacht“.<br />

Es ist klar, dass bei all diesen großartigen Beziehungen innerhalb der „Familie im Kleinen“, die immer<br />

auch gebrechlich <strong>und</strong> vergänglich ist, die große Göttliche Liebe in der Gottesfamilie nur teilweise<br />

verwirklicht werden kann <strong>und</strong> nur angedeutet ist.<br />

Diese „Familie im Großen“ aber ist nicht vergänglich <strong>und</strong> nicht zerstörbar, weil sie in Gott dem Dreifaltigen<br />

gegründet ist. Und weil sie in diese Unendliche Trinitarische Beziehung der Liebe der Drei<br />

Göttlichen Personen hineingenommen wird.<br />

Als Bild dieser Hineinnahme der Menschheit <strong>und</strong> der ganzen Schöpfung in die Göttliche Dreieinheit<br />

der Liebe <strong>und</strong> Zuneigung zeige ich noch am Schluss ein Fresko von der Aufnahme Mariens in den<br />

Lebens-Kreis der Trinität, das in unserer Kirche St. Michael in Etterzhausen von dem rumänischen<br />

Freskomaler Grigorie Popescu vor einigen Jahren gemalt wurde.<br />

Maria steht beispielhaft für die ganze Menschheit, ja für die ganze gottgeliebte <strong>und</strong> endgültig vergöttlichte<br />

Schöpfung, die gerufen ist zur Teilnahme am Familien-Leben der Heiligsten Dreifaltigkeit <strong>und</strong><br />

so – wie die großen russischen Religionsphilosophen sagen - als sapientia creata die „Vierte in der<br />

Trinität“ wird, nicht durch prometheische Selbstverwirklichung sondern durch marianische Bereitschaft<br />

„mir geschehe nach Deinem Wort <strong>und</strong> Willen“.<br />

Damit wird die „Familie im Großen‘“ durch göttliche trinitarische Hierogamie<br />

endgültig vollendet.


Jahresbericht <strong>2011</strong> 20 11.01.2012<br />

Kloster Mraconia an den Casanele der Donau kurz vor dem Eisernen Tor<br />

Äbtissin Justina, Sr. Apolinaria, Sr. Olimpiada Kloster Sv. Ana<br />

(ehem. Stipendiatinnen)<br />

Lori Tartea, Die Schw., Maria <strong>und</strong> Grigorie Popescu, Freskomaler<br />

(im OKI <strong>und</strong> in Etterzhausen)<br />

Äbtissin Emanuela von Ditr’un Lemn, Prof. Alexandru<br />

Izvoranu, Craiova<br />

Die Äbtissin Heruvima vom Kloster Govora


Jahresbericht <strong>2011</strong> 21 11.01.2012<br />

EB Gherasim von R.Valcea (unser erster rumänischer Stipendiat),<br />

Sr. Domnina (im OKI 1987 <strong>und</strong> 1991)<br />

Kloster Cozia: Lori T., Ide, Abt Dr. Vartolomeu<br />

Metropolit Laurentiu Streza von Sibiu<br />

Kloster Rimeţi<br />

Metropolit Andrei <strong>und</strong> Dekan Emil Jurcasn<br />

Vortrag in der theologischen Fakultät Alba Iulia<br />

Prof. P. Ian Nicolae


Jahresbericht <strong>2011</strong> 22 11.01.2012<br />

Orthodoxe ehemalige Stipendiaten aus Rumänien<br />

1. +Ciobotea{Patr. Daniel) 1977/78 Patriarch von Rumänien( Regensburg <strong>und</strong> Freiburg)<br />

2. +Cristea (EB. Gherasim) 1969/70;1981 EB von Râmnicu-Vâlcea<br />

3. +Joanta (B. Serafim) 1993-2002 Metropolit für BRD <strong>und</strong> Zentraleuropa (7,5 Jahre im OKI)<br />

4. Agapie Sr. Domnina 1987 u.1991 Im Bischofshaus von R.-Vâlcea (Nichte EB. Gherasim)<br />

5. Ailioaei P. Dr. Vasile 1982-1986 Pfarrer in Bukarest-Podeanu (hl. Simon Zelotes)<br />

6. Aivanoaie Sr. Minodora 1989/90 Egumena im Kloster Varatec<br />

7. Almajanu P. Cristian 2005/06 Jugendseelsorger in Reşiţa<br />

8. Alupei Sr. Andreia 1998/99 Kloster Varatec<br />

9. Androni P. Dr. Vartolomeu 1987-94 Abt im Kloster Cozia<br />

10. Archiudean Sr. Teofana 2004 Kloster Strechaia<br />

11. Badanau Catalin 2006-2008 Theologe in Galaţi<br />

12. Banescu Vasile 1998/99 Bibelgesellschaft in Bukarest<br />

13. Banu Emanuel 1980-1983 Theologe in München<br />

14. Barb Sr. Apolinaria 1984/85 Kloster Râmeţ<br />

15. Barb Sr. Ghelasia 1984/85 Kloster Râmeţ<br />

16. Barbu Viorel 2003-2005 Theologe in Craiova<br />

17. Barbulescu P. Agatanghel1990/91 Protosynkel im Kloster Vulcana Băi<br />

18. Bărnau Casian 1996/97 Theologe<br />

19. Bazarca-Sfâca Camelíca 2004 Theologin in Sibiu<br />

20. Beşliu P. Dumitru 1999 Pfarrer <strong>und</strong> Professor in Suceava<br />

21. Bicazan Floarea 2005 Theologin in Oradea<br />

22. Bicazan P. Felix 2004/05 Diakon in Oradea<br />

23. Boca P. Valer 1995-1998 Pfarrer in Vinţul de Jos<br />

24. Bradaţanu Teodor 2005 Theologe in Oradea<br />

25. Brînaru Tudor 2005/06 Theologe in Bukarest<br />

26. Budui Sorin 2006/07 Deutschlehrer in Bukarest<br />

27. Bugner P. Sorin 2002-2004 Pfarrer in Linz<br />

28. Cânipariu Sr. Marina 2005 Im Bischofshaus Sibiu<br />

29. Caraba Vasile 1999 Angestellter im Patriarchat Bukarest<br />

30. Caraza P. Dr. Ioan 1971-1973 Professor Theol. Fakultät Bukarest<br />

31. Cârstea Dr. Sebastian 2003-2004 Religionslehrer <strong>und</strong> Direktor in Sibiu<br />

32. Chiriac Sr. Olimpiada 1988/89 Äbtissin im Kloster Agapia<br />

33. Chişu Sr. Ambrozia 1990/91 Kloster Râmeţ<br />

34. Ciobanu P. Gheorghe 1984/85 Freskenmaler aus Bukarest (+)<br />

35. Cojocaru Sr. Xenofonta 1990 Kloster Râmeţ<br />

36. Coman Sr. Atanasia 1991/92 Kloster Agapia<br />

37. Corniţescu P. Dr. Constantin 1982/83 Prof. Theol. Fakultät Bukarest<br />

38. Corniţescu P.Dr. Emilian 1981 Prof. Theol. Fakultät Bukarest<br />

39. Costache Sr. Inochentia 1992/93 Kloster Sv. Ana in Techirghiol<br />

40. Costin Nicolae 1984 Arzt in Cluj-Napoca<br />

41. Covaci Sr. Heruvima 1987/88 Äbtissin im Kloster Govora<br />

42. Crauciuc Firut Sr. Onufria 1988/89 Kloster Agapia<br />

43. Croitoru Dr.Vasile 1993-1995 Theologe, in Focşani<br />

44. Damian Ioan 2006/07 Philosoph, in Tudora<br />

45. Dogaru P. Gheorghe 1996/97 Pfarrer in Bukarest<br />

46. Dragoş Calin 2002-2004 Theologe, in Arad<br />

47. Drelciuc Sr. Tatiana 1992/93 Gästeschwester <strong>und</strong> Klosterführerin in Moldoviţa<br />

48. Dumbrava Stareţa Lucia 1969/70 Äbtissin em. Kloster Păsareă<br />

49. Dura P. Dumitru 1994-2002 Sekretär von M. Serafim Ioanta in Nürnberg<br />

50. Duşe Calin-Ioan 2002 Lektor Theol. Fakultät Oradea<br />

51. Duţa Mircea 2002-03 Mitarbeiter Radio Romania Bukarest<br />

52. Enache P. Culai 1978 Pfarrer in Göteburg/Schweden


Jahresbericht <strong>2011</strong> 23 11.01.2012<br />

53. Enoiu P. Romica 1997-99 Pfarrer<br />

54. Florea Iuliu 2000-02 Theologe, in Târgu-Mureş<br />

55. Florea P. Vartolomeu 1988/89 Ikonenmaler im Kloster Sihăstria<br />

56. Gheorghe Mihail 2006 Doktorand, in Constanţa<br />

57. Gherghe Catalin 2007/08 Doktorand, in Galaţi<br />

58. Ghibilic Sr. Cecilia 1988/89 Kloster Agapia<br />

59. Gligor Stareţa Sr. Marina 1986/87 Äbtissin Kloster Sf. Treime Strâmba<br />

60. Grigoriţa Georgica 2007 Doktorandin, in Rom<br />

61. Habelea P. Dr. Costel 1995-1997 Pfarrer in Bukarest<br />

62. Hales Nelu 2006-2008 Doktorand, in Iaşi<br />

63. Herlo Petru 2008 Medizin, Bukarest<br />

64. Himcinschi P. Dr. Mihai 2002 Professor Theol. Fakultät Alba Iulia<br />

65. Iacob Leon 1997-2000 Religionslehrer in Bukarest<br />

66. Ierima P. Pavel 2002 Pfarrer in Sighetul-Marmaţiei<br />

67. Insuratelu Sr. Agapia 1992 Äbtissin in USA (+)<br />

68. Ionescu Barbara 1984/85 Ikonenmalerin, Bukarest (+)<br />

69. Ioniţa P. Nicolae 1998/99 Direktor im Seminar Tulcea<br />

70. Isvoranu P. Alexandru 1997 Professor Theol. Fakultät Craiova<br />

71. Ivanuş Marius 2006 Doktorand in Constanţa<br />

72. Jebelean P. Livius 1980-1982 Altkatholischer Pfr. in Luzern<br />

73. Jemna Sr. Daniela 2004 In der Metropolie Sibiu<br />

74. Jurcan P. Dr. Emil 1992-1994 Dekan Theol. Fakultät Alba Iulia<br />

75. Lungu Sr. Raisia 1989-1992 Äbtissin im Kloster Durău<br />

76. Lupşac P. Ioan-Ostap 2000-2001 Pfarrer in Ovidiu/Constanţa<br />

77. Magurean Sr. Antonia 1998/99 Kloster Polovragi<br />

78. Malinaş P. Dr. Ioan 1979 röm. <strong>und</strong> griech. kath. Pfarrer in Österreich<br />

79. Manu Dr. Daniel + 1978/79 Dekan Theol. Fakultät Piteşti (+)<br />

80. Marginean Sr. Ambrozia 1992/93 Kloster St. Ana – Orşova<br />

81. Marginean Sr. Onufria 1992/93 Kloster St. Ana - Orşova<br />

82. Marinescu Adrian 2002-2003 Lektor Theol. Fakultät Bukarest<br />

83. Marinescu Octavian 2003-2005 Mitarbeiter im Patriarchat<br />

84. Miron P. Dr. Constantin 1976/77 Pfarrer in St. Johannes in Brühl<br />

85. Moroşan Gavril 1979/80 Ikonenmaler zu Gast im OKI<br />

86. Moroşan Mihai 1979/80 Ikonenmaler zu Gast im OKI<br />

87. Moroşan P. Nicolae 1979/80 Ikonenmaler <strong>und</strong> Pfarrer zu Gast im OKI<br />

88. Munteanu Cristian 1999 Dozent Theol. Fakultät Bukarest<br />

89. Necula P. Dr.Nicolae 1981 Professor Theologische Fakultät Bukarest<br />

90. Neculcea Sr. Tatiana 1991/92 Maica Tatiana<br />

91. Nedelea Jean 1998-2004 Dozent Theol. Fakultät Bukarest<br />

92. Nicolae Dr. P. Jan 2001-2003 Professor Theol. Fakultät Alba Iulia<br />

93. Nicu P. Dr. Octavian 1981 Professor Theol. Fakultät Bukarest<br />

94. Niculcea P. Adrian 1990/91 Pfarrer in Bukarest<br />

95. Oancea Dr. P. Dorin 1982 Prof. Theol. Fakultät Sibiu<br />

96. Oprea Stareţa Emanuela 1987/88 Äbtissin Kloster Dintr’un Lemn<br />

97. Oros P. Dr. Mircea 1996-1998 Direktor Priesterseminar Cluj<br />

98. Pacurar P. Ghelasii 2007 Pfarrer in Würzburg<br />

99. Pârvu P. Gabriel 1996/97 Theologe in Boldeşti Scăeni<br />

100. Pascanu Sr. Nectaria 1998 Im Haushalt des Bruders, B. Sebastian von Slatina<br />

101. Petcu Dr. Sorin 1975-1979 Pfarrer in D-79379 Müllheim<br />

102. Petian P. Dr. Mihai 2001-2002 Pfarrer in Sibiu<br />

103. Pleşa P. Petru 1990-1991 Pfarrer in Alba Iulia<br />

104. Podaru P. Adrian 2005-2008 Dozent Theol. Fakultät Cluj<br />

105. Popa Paul 2003-2005 Doktorand<br />

106. Popa Viorel 1997/98 Dozent Theol. Fakultät Oradea


Jahresbericht <strong>2011</strong> 24 11.01.2012<br />

107. Popescu Grigore 1990 Gast Freskomaler, oft zu Gast<br />

108. Popescu Maria 1990 Gast Restauratorin, oft zu Gast<br />

109. Popescu Mihai 2008 Theologe in Craiova<br />

110. Popovici Sr. Justina 1986 Äbtissin in Sv. Ana, Orşova<br />

111. Proteasa P. Dr. Nicolae2000/01 Seminardirektor in Râmnicu-Vâlcea<br />

112. Radu. P. Dr.Dumitru 1981 Professor Theol. Fakultät Bukarest<br />

113. Reşceanu Ion 2000 Direktor des Zentrums für Spiritualität in Craiova<br />

114. Roşca P. Ioan 1996 Diakon an der Kathedrale in Alba Iulia<br />

115. Roşca Sr. Modesta 1994/95 Kloster Tismana<br />

116. Sauciuc P.Antonie 1993/94 Kloster Neamţ<br />

117. Şerban P. Ghenadie 1989/90 Kloster Roman<br />

118. Soane Florin 1997/98 Lehrer am Gymnasium Tileagd<br />

119. Şovrea Dr. Iustinian 2005-2008 Dozent Theol. Fakultät Cluj<br />

120. Stan Sr. Mihaela 2003 im Kloster Clocociov<br />

121. Stanciu P. Vasile 1991-1993 Professor für Byz. Kirchenmusik in Theol. Fak. Cluj<br />

122. Ştirban P. Antonie 1990/91 im Kloster Putna<br />

123. Stoica P. Constantin 1990/91 Pfarrer<br />

124. Stoica Sr. Eftimia 1990 Kloster Râmeţ<br />

125. Stoleru Dr. P. Nicolae 1996 Professor Theol. Fakultät Bukarest<br />

126. Strugariu P. Constantin1982-1986 Diakon in Bukarest - Podeanu<br />

127. Târtea Daniel 2005-2007 Dozent Theol. Fakultät Cluj<br />

128. Târtea P. Cristian 2001 SSK Gründer des Klosters Mraconia (oft zu Gast)<br />

129. Tatu Razvan-Vasile 2005 Theologe in Ploeşti<br />

130. Telcean P. Emilian 1987 Abt im Kloster in Topliţa<br />

131. Ţepelea Marius 1997/98 Dozent Theol. Fakultät Oradea<br />

132. Timaru Sr. Heruvima 1973/74 Äbtissin em. im Kloster Ţiganeşti<br />

133. Tiron Sr. Hristofora 1984-87 im Kloster Râmeţi<br />

134. Toderut Sr. Macrina 1981 im Kloster Agapia<br />

135. Toma Stefan 2005 Sekretär EB Sibiu<br />

136. Tunza Sr. Mariami 1991/92 Äbtissin im Kloster Ostrov<br />

137. Ulican P. Valer 1990 Leiter der Patriarchatsdruckerei Bukarest (oft Sommergast)<br />

138. Ungureanu P. Romeo 1995 Pfarrer in Iaşi<br />

139. Vaipan Sr. Haritina 1991/92 Kloster Agapia<br />

140. Vârva P. Gavril 2003 Diakon in Cluj<br />

141. Vasilache P. Adrian 1999-2001 Pfarrer in Ingolstadt<br />

142. Vasile P. Dr. Adrian 2000-01 Professor Theol. Fakultät Constanţa<br />

143. Vasiliu Dr. P. Cezar 1981 Pfarrer <strong>und</strong> Professor in USA<br />

144. Verzan P. Sabin + 1987 Leiter der Patriarchatsdruckerei (oftmals Gast) +<br />

145. Vesea Mircea 1996 Theologe, in Oradea<br />

146. Viezuianu Eugenia 1979 Pfarrersfrau<br />

147. Viezuianu P. Dr. Dumitru 1979-83 Pfarrer in Salzburg<br />

148. Vladescu Ionuţ 2003/04 Inspektor Religionslehrer in Constanţa<br />

149. Zaharia M. Dosithea 2008-10 Kloster Gheorghiţeni<br />

150. Zaiţ Petru 2006 Religionslehrer in Reghin


Jahresbericht <strong>2011</strong> 25 11.01.2012<br />

18. – 21.05. <strong>2011</strong><br />

Tagung in Thessaloniki<br />

AM ANFANG WAR DAS WORT<br />

Wechselseitige Beziehungen <strong>und</strong> Einflüsse<br />

zwischen der deutsch- <strong>und</strong> der griechischsprachigen Theologie in Zeiten der Krise<br />

Die Einladung zur Tagung sollte ein positiver Beitrag sein, angesichts der derzeitigen Beziehungskrise<br />

Griechenland – EU durch Aufzeigen der besonderen Beziehungen zwischen Kirchen <strong>und</strong> Kulturen.<br />

Im Zusammenhang mit der EU-Krise in Griechenland <strong>und</strong> des damit verb<strong>und</strong>enen Wertewandels hatte<br />

das Deutsche Generalkonsulat <strong>und</strong> das dortige Goethe-<strong>Institut</strong> eingeladen zu einer Tagung „Im Anfang<br />

war das Wort“, Wechselseitige Beziehungen <strong>und</strong> Einflüsse zwischen der deutschen <strong>und</strong> der griechischsprachigen<br />

Theologie in Zeiten der Krise“,<br />

Mittwoch 18.05.<strong>2011</strong><br />

Abflug von München mit air Berlin um 15.45 Uhr, Ankunft Thessaloniki um 15.40 Uhr.<br />

Stephanos Athanasiou, der Beauftragte der Organisatoren, holte mich ab. Er ist in Deutschland aufgewachsen,<br />

<strong>und</strong> darum in beiden Teilen Europas zuhause. Nun ist er in der Universität Thessaloniki<br />

Doktorand <strong>und</strong> zugleich Direktor der Vereinigung der Doktoranden. Er hat mit viel Liebenswürdigkeit<br />

<strong>und</strong> Umsicht die Tagung vorbereitet <strong>und</strong> durchgehend betreut.<br />

Nach der Einquartierung in diesem Zentrum Diakonia hatte ich noch viel Zeit <strong>und</strong> Ruhe, einen langen<br />

Spaziergang zum Meer hinunter zu machen <strong>und</strong> dort in Erinnerung an die erste Begegnung mit Griechenland<br />

<strong>und</strong> Thessaloniki vor 50 Jahren) in einem Restaurant am Meer mit Souflaki <strong>und</strong> Retsina zu<br />

feiern. Dankbare Rückschau auf die 50 Jahre Begegnung mit der Orthodoxie: Im Sommer 1960 mit<br />

Nikolaus Wyrwoll 2 Monate mit Rucksack unterwegs am Ende meines ersten Doktoratsjahres im Russicum<br />

(Klaus Wyrwoll damals Student der Theologie im Germanikum) mit Zug, Schiff, Bus <strong>und</strong> zu<br />

Fuß: Rom – Bari – Kerkyra – Igumenitsa – Ioannina – Meteoraklöster – Thessaloniki - Klosterhalbinsel<br />

Berg Athos – Konstantinopel - Insel Chalki – Smyrna – Pergamon – Ephesus - Athen <strong>und</strong> zurück<br />

nach Rom.<br />

Donnerstag, 19.05.<strong>2011</strong><br />

09.30 Grußworte der Veranstalter<br />

I. Tagungsr<strong>und</strong>e (KONGRESSZENTRUM DIAKONIA)<br />

Vorsitz: Prof. Dr. Evangelos Alexiou (Philologische Abteilung der AUTH)<br />

10:00 - 10:30 Griechisches im deutschen Sprachschatz (Prof. Dr. Michael Meier-Brugger, Berlin)<br />

10:30 - 11:00 Die Beziehungen zwischen der deutschen <strong>und</strong> der griechischen neutestamentlichen Wissenschaft.<br />

Übersicht - Perspektive (Prof. Dr. Charalambos Atmanzidis, Thessaloniki)<br />

11:00 - 12:00 Diskussion - Pause<br />

Vorsitz: Prof. Dr. Elke Sturm - Trigonakis (Abteilung für Deutsche Sprache <strong>und</strong> Philologie der AUTH)<br />

12:00 - 12:30 Historische <strong>und</strong> ekklesiologische Aspekte des orthodox-altkatholischen Dialogs unter<br />

besonderer Berücksichtigung der griechisch-deutschen Beziehungen (Prof. Dr. Angela Berlis, Bern)<br />

12:30 - 13.00 Die Notwendigkeit der strukturellen Kooperation der theologischen Fakultäten der Kirchen<br />

Europas. Der Beitrag des Grazer Prozesses (Prof. Dr. em. Grigorios Larenzakis, Graz)<br />

13:00 - 14:15 Diskussion<br />

II. Tagungsr<strong>und</strong>e (KONGRESSZENTRUM DIAKONIA)<br />

Vorsitz: Prof. Dr. Miltiades Papanikolaou (Dekan der Philosophischen Fakultät der AUTH)<br />

17:00 - 17:30 Die theologischen Beziehungen zwischen der griechisch- <strong>und</strong> deutschsprachigen<br />

Theologie im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert am Beispiel von Metrophanes Kritopoulos (Prof. Dr. Ioannis<br />

Kourembeles, Thessaloniki)<br />

17:30 - 18: 00 Die Gründung der Kirche Griechenlands als Beispiel deutsch-griechischer Beziehungen<br />

im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert (Bischof von Avidos, Prof. Dr. Kyrillos Katerellos, Athen)<br />

18:00 - 19:00 Diskussion - Pause<br />

Vorsitz: Prof. Dr. Dimitrios Kaimakis (Präsident der Abteilung für Theologie - AUTH)<br />

19:00 - 19:30 Die Beziehungen zwischen griechischer <strong>und</strong> deutscher Theologie im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert


Jahresbericht <strong>2011</strong> 26 11.01.2012<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> ihrer Geschichte - Stand <strong>und</strong> Perspektiven (Prof. Dr. em. Martin Adolf<br />

Ritter, Heidelberg)<br />

19.30 – 20.00 Begegnung mit der Orthodoxen Kirche Griechenlands - im Auftrag<br />

der Deutschen Bischofskonferenz (Prälat Dr. Albert Rauch, Regensburg)<br />

20:00 - 20:30 Diskussion<br />

20:30 - 21:15 Begrüßung der Ehrengäste. Konzert: „Von Byzanz zum heutigen Griechenland“<br />

(Byzantinischer Studentenchor d.H.K.A.Th. Chorleiter: G. Patronas)<br />

21:15 Empfang<br />

Freitag, 20.05.<strong>2011</strong><br />

III. Tagungsr<strong>und</strong>e (KONGRESSZENTRUM DIAKONIA)<br />

Vorsitz: Metropolit von Prusa, Prof. Dr. Elpidophoros Lambriniadis (Abteilung für pastorale <strong>und</strong> soziale<br />

Theologie AUTH)<br />

10:00 - 10:30 Streit um Chalcedon. Reformatorische Perspektiven (Prof. Dr. Gunther Wenz München)<br />

10: 30 - 11:00 Der Heilige Gregorios Palamas <strong>und</strong> die neuere deutschsprachige Theologie (Prof. Dr.<br />

Georgios Martzelos Thessaloniki)<br />

11:00 – 12:00 Diskussion - Pause<br />

Vorsitz: Prof. Dr. Michalis Tsinisizelis (Dekan der Juristischen Fakultät der AUTH)<br />

12:00 - 12:30 Okumenische Dialoge zwischen der Katholischen Kirche <strong>und</strong> Kirchen des Ostens<br />

nach dem II. Vatikanum als loci theologici der Begegnung deutscher <strong>und</strong> griechischer<br />

Theologie (Prof. Dr. Theresia Hainthaler Frankfurt)<br />

12:30 - 13:00 Evgenios Voulgaris <strong>und</strong> Nikephoros Theotokis im deutschen Raum. Ein Kapitel<br />

deutschgriechischer Beziehungen im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert (Prof. Dr. Vasilios Makridis Erfurt)<br />

13:00 - 13:30 Diskussion<br />

In dieser großen Mittags-Pause fuhr ich zuerst mit unserer ehemaligen Stipendiatin Dr.<br />

Evanthia Adamtziloglou zum Kloster „Mariä Geburt“ auf dem nahen „Panorama“, eine Gründung<br />

von P. Simeon Kraiopoulos, den ich von früher her kenne <strong>und</strong> schätze. Die Äbtissin <strong>und</strong><br />

die leibliche Schwester von Evanthia begrüßten mich wie üblich mit Glyko <strong>und</strong> sie schenkten<br />

mir eine von ihnen erstellte Ausgabe in deutscher Sprache: „Das Große Gerontikon – Die<br />

Sprüche der heiligen Wüstenväter“, eine großartige Ausgabe von Prodromos 2009.<br />

Dann konnte ich mit dem Leiter des Reisebüros DOUKAS die Vorbereitungen besprechen<br />

zur Fahrt mit einer Pfarr-Gruppe von 35 Teilnehmern nach Thessaloniki/Griechisches<br />

Makedonien vom 02.- 08 September <strong>2011</strong><br />

(Hotel, Ausflüge nach Philippi, Bootsfahrt um die Kloster-Halbinsel Athos, Meteora-Klöster)<br />

IV. Tagungsr<strong>und</strong>e (GOETHE-INSTITUT, VERANSTALTUNGSAAL)<br />

20:15 Uhr Podiumsdiskussion: Die geistige <strong>und</strong> ökonomische Krise als Zeichen<br />

eines gr<strong>und</strong>legenden Wertewandels in Europa<br />

Einführung: Prof. Dr. Athanasios Vletsis (Ausbidlungseinrichtung für Orthodoxe Theologie LMU<br />

München) <strong>und</strong> Promovend Stefanos Athanasiou (Präsident des Promotions- <strong>und</strong> Masterverbandes<br />

der Theologischen Abteilung der AUTH)<br />

- Prof. Dr. Marios Begzos (Theologische Fakultät der NKU Athen)<br />

- Prof. Dr. Moisis Sideropoulos (Vorsitzender der Ökonomischen Fakultät der AUTH)<br />

- Prof. Dr. Dr. h.c. Gunther Wenz (Evangelische Fakultät der LMU München)<br />

- Dr. Hans Lichtenberger (Theologische Fakultät Bern)<br />

- Dr. Alexandros Papaderos (Ehem. Gen. Direktor der Orthodoxen Akademie von Kreta)<br />

- Prälat Dr. Albert Rauch (Regensburg)<br />

- Bernd Winkelmann (Pfarrer i. R. Kirchohmfeld)<br />

Leiter des Podiums: Pandelis Savvides (Reporter ET3)<br />

KONGRESSZENTRUM DIAKONIA der orthodoxen Kirche von Thessaloniki<br />

N. Plastira 65, 542 50 Thessaloniki, tel: 2310 397 700, www.oipp.gr<br />

GOETHE-INSTITUT THESSALONIKI, Vas. Olgas 66, 546 42 Thessaloniki, www.goethe.de/thessalonikiP R<br />

O G R A Π Ρ Ο Γ Ρ Α Μ Μ Α


Jahresbericht <strong>2011</strong> 27 11.01.2012<br />

<strong>Begegnungen</strong> mit der Orthodoxen Kirche in Griechenland<br />

im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz<br />

(Vortrag Dr. Rauch in Thessaloniki)<br />

Vorbereitung während unserer römischen Studienjahre<br />

Die ersten <strong>Begegnungen</strong> mit den Kirchen des Ostens hatten wir während unserer römischen Studienzeit<br />

(Albert Rauch 1952 bis 1961 <strong>und</strong> Nikolaus Wyrwoll 1957-1965).<br />

Es war selbstverständlich, dass wir gelegentlich die Gottesdienste unserer Studienkollegen aus den<br />

Ländern der Ostkirche besuchten, so nahmen wir oft an den (griechisch-katholischen) Gottesdiensten<br />

im Russischen <strong>und</strong> im Griechischen Kolleg teil <strong>und</strong> erlernten die russische <strong>und</strong> die neugriechische<br />

Sprache<br />

Das bewog uns, dass wir noch während unseres römischen Studiums zwei größere <strong>Reisen</strong> in die Länder<br />

der Orthodoxie unternahmen:<br />

1960 im Juli <strong>und</strong> August in Griechenland, Berg Athos (3 Wochen), Konstantinopel <strong>und</strong><br />

Klein- Asien (Smyrna, Pergamon Ephesus)<br />

1961 im März <strong>und</strong> April im Libanon, Syrien, Palästina/Israel <strong>und</strong> Ägypten.<br />

Offizielle Kontakte zur Orthodoxie seit August 1966<br />

Bischof Dr. Rudolf Graber von Regensburg war nach dem Ende des II. Vatikanischen Konzils beauftragt<br />

worden, innerhalb der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz die Kontakte zu<br />

den nicht in voller Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehenden Ostkirchen zu pflegen.<br />

Die deutsche katholische Bischofskonferenz beschloss im Jahre 1966, eine spezielle Kommission einzusetzen,<br />

die Brücken zwischen den orthodoxen Kirchen <strong>und</strong> dem Westen bauen sollten, solange wir<br />

noch nicht voll übereinstimmen in der Einheit des Glaubens.<br />

Bischof Dr. Rudolf Graber hat immer wieder darauf hingewiesen, dass der Dialog zwischen der katholischen<br />

Kirche <strong>und</strong> den evangelischen Kirchen nicht genügt, dass dieser "Dialog" übergehen müsste in<br />

einen "Trialog", in den auch die orthodoxen <strong>und</strong> altorientalischen Kirchen einbezogen werden.<br />

In der Osterwoche 1967 begann Bischof Dr. Rudolf Graber mit einem Besuch beim Ökumenischen<br />

Patriarchen Athenagoras in Konstantinopel. Dieser Besuch war der offizielle Beginn der Arbeit des<br />

Regensburger Ostkirchlichen <strong>Institut</strong>es.<br />

Patriarch Athenagoras dankte der katholischen Deutschen Bischofskonferenz für die Initiative im Dialog<br />

zwischen den Kirchen. Er unterstrich, dass die Kontakte zwischen den einzelnen Lokalkirchen einen<br />

wichtigen Beitrag liefern können für die Einheit der Kirchen. Das Ökumene-Dekret des Zweiten<br />

Vatikanischen Konzils 1965 hatte die Form der zweiseitigen Kontakte zwischen Ortskirchen empfohlen.<br />

Von Konstantinopel fuhr Bischof Graber 1967 nach Sofia zu Patriarch Kyrill <strong>und</strong> nach Belgrad zu Patriarch<br />

German. Beide Patriarchen billigten <strong>und</strong> unterstützten das vorgelegte Programm der Zusammenarbeit.<br />

So ergaben sich weite Horizonte für den Dialog der Liebe <strong>und</strong> des Lebens, dabei ist der<br />

Dialog der Wahrheit nicht ausgeschlossen.<br />

Die Patriarchen wollten, dass in diesem Dialog der Liebe auch dialogische Beratungen stattfinden.<br />

Von den deutschen Theologen erwarteten die Patriarchen einen wichtigen Beitrag in diesem Gebiet.


Jahresbericht <strong>2011</strong> 28 11.01.2012<br />

Auf verschiedenen <strong>Reisen</strong> <strong>und</strong> <strong>Begegnungen</strong> mit der Kirche von Griechenland konnten die Kontakte<br />

ausgeweitet <strong>und</strong> vertieft werden. Konkrete Punkte einer praktischen ökumenischen Zusammenarbeit<br />

wurden gemeinsam besprochen <strong>und</strong> beschlossen:<br />

Ein Stipendienprogramm für Nachdiplomstudium junger orthodoxer Theologen in<br />

Deutschland<br />

Abhaltung von Symposien über gemeinsame Fragen des Glaubens <strong>und</strong> Lebens<br />

Gegenseitige Besuche – im Sinne von Philoxenia <strong>und</strong> Symbiosis<br />

Dieses Programm wurde bestätigt <strong>und</strong> weiter konkretisiert beim Besuch von Julius Kardinal Döpfner<br />

in Konstantinopel (14 - 18.10.1968) <strong>und</strong> in Bukarest (07. - 20.10.1970).<br />

Ebenso wieder bestätigt im Jahr 1977 durch den Besuch des damaligen Vorsitzenden der Ökumene-<br />

Kommission, Bischof Dr. Paul-Werner Scheele, in Konstantinopel<br />

Und im Jahre 2007 durch den derzeitigen Vorsitzenden der Ökumene-Kommission der DBK Bischof<br />

Dr. Gerhard Ludwig Müller (Bischof von Regensburg) bei seinen Besuchen in Sofia, in Belgrad <strong>und</strong><br />

mehrmals in Moskau (siehe eigene Berichte).<br />

I. Stipendienprogramm<br />

Seit 1966/1967 senden die orthodoxen Bischöfe <strong>und</strong> Theologischen Fakultäten orthodoxe Studenten<br />

zum Nachdiplom-Studium auf katholischen Fakultäten in Deutschland. Ebenso Priester, Mönche <strong>und</strong><br />

Schwestern.<br />

Das Stipendienprogramm ist ein wichtiger Faktor zur Bildung einer geschwisterlichen Atmosphäre des<br />

Vertrauens zwischen Katholiken <strong>und</strong> Orthodoxen.<br />

Bis im Jahre 1965 hatten orthodoxe Studenten, die später Führungskräfte in ihren Kirchen wurden, in<br />

Deutschland nur von der evangelischen Kirche Stipendien bekommen, seit 1966 aber auch von der<br />

Katholischen Kirche in Deutschland.<br />

So haben bis zum Jahre 2010 mehr als 500 Vertreter der orthodoxen Kirchen als Stipendiaten der deutschen<br />

katholischen Bischöfe bei uns studiert <strong>und</strong> sie haben in Deutschland die Möglichkeiten genutzt,<br />

den Westen <strong>und</strong> die katholische Kirche näher kennen zu lernen, aber auch Studenten aus den anderen<br />

orthodoxen Kirchen besser kennen zu lernen.<br />

Sie haben ihre Kenntnisse der deutschen Sprache vervollkommnet, sie haben sich für den zwischenkirchlichen<br />

Dialog geöffnet. Jeder hatte sein spezielles Programm, das sein zuständiger orthodoxer<br />

Bischof oder Theologieprofessor für ihn in Absprache mit uns festgelegt hat. Die orthodoxen Stipendiaten<br />

sind wenigstens drei Monate zu einem Sprachkurs oder auch mehrere Jahre bei uns im Ostkirchlichen<br />

<strong>Institut</strong>, oder nach Erlernung der deutschen Sprache, auch an anderen theologischen Fakultäten in<br />

Deutschland.<br />

Keiner unserer Stipendiaten ist dadurch Katholik im Sinne einer Konversion geworden. Unsere Absicht<br />

ist es, dass jeder von ihnen in seine eigene Kirche, nach dem Aufenthalt bei uns, als ein besserer<br />

orthodoxer Christ in seine Heimat zurückkehrt, bereichert durch die Erfahrung <strong>und</strong> die Erweiterung<br />

des eigenen Horizonts.<br />

Über dreißig von ihnen sind jetzt Bischöfe in ihren orthodoxen Kirchen. Die anderen sind nun als<br />

Priester tätig, als Äbtissinnen in den Klöstern, sie haben Lehrstühle in den verschiedenen Ausbildungsstätten,<br />

sind Professoren, Dozenten, Assistenten. Viele arbeiten mit in den zwischenkirchlichen Kommissionen<br />

auf der ganzen Welt im Dienst an der Einheit der Christen.<br />

Jeder Student arbeitet nach seinem eigenen Programm bei uns Deutschland, gemäß der Festlegung<br />

durch seinen orthodoxen Bischof in Absprache mit uns. So kann es sein, dass eine Schwester aus einem<br />

rumänischen Kloster nur sechs Monate bei uns ist, um die deutsche Sprache zu lernen <strong>und</strong> um<br />

nachher die Möglichkeit zu haben, den deutschsprachigen Besuchern die kulturellen <strong>und</strong> religiösen<br />

Reichtümer in ihrem Kloster zu erklären <strong>und</strong> nahe zu bringen.<br />

Ein anderer hat den Auftrag, zwei Jahre Pastoraltheologie zu studieren, damit er dann zu Hause die<br />

katechetischen Sonntagsschulen organisieren kann. Ein anderer macht sein Doktorat in Philosophie,<br />

damit er zu Hause den Lehrstuhl für Philosophie an seiner Hochschule wahrnehmen kann.<br />

Normalerweise ist es so, dass unsere orthodoxen Studenten auf ihrer Fakultät zu Hause eingeschrieben<br />

sind als Doktoranden. Sie schließen ihre Arbeit mit dem Doktoratsexamen an ihrer heimatlichen orthodoxen<br />

Fakultät ab, aber bei uns in Regensburg <strong>und</strong> allgemein in Deutschland nutzen sie die guten


Jahresbericht <strong>2011</strong> 29 11.01.2012<br />

Möglichkeiten der Benützung der Bibliotheken <strong>und</strong> der Studieneinrichtungen, <strong>und</strong> lassen sich durch<br />

katholische Professoren beraten, hören ausgewählte Vorlesungen, die ihnen wichtig erscheinen.<br />

Die Vermittlung der Stipendien <strong>und</strong> die Regelung des Studienganges geht von 1966 an über unser<br />

<strong>Ostkirchliches</strong> <strong>Institut</strong> in Regensburg. Vorher haben schon einzelne Diözesen, die direkt von griechischen<br />

kirchlichen Stelen gebeten worden waren, Studienstipendien zu geben, wir haben diese Stipendiaten<br />

auch in unsere Gesamt-Liste aufgenommen.<br />

Dafür haben wir seit 1976 sogar ein eigenes Haus, nämlich einen Teil des ehemaligen Kapuzinerklosters<br />

St. Matthias, das 1614 in Regensburg gebaut wurde. Wir haben es seit 1976 umgebaut. Aus den<br />

alten Zellen wurden die Zimmer <strong>und</strong> die Bäder der Studenten, andere wurden Küchen, <strong>und</strong> im Erdgeschoss<br />

Sprachkursräume <strong>und</strong> Versammlungsräume.<br />

Einige Zimmer des Ostkirchlichen <strong>Institut</strong>es sind speziell für Gäste aus der orthodoxen Welt vorbereitet.<br />

Es ist ein dauerndes Kommen <strong>und</strong> Gehen von orthodoxen Gästen aus der ganzen östlichen Welt,<br />

besonders in den Sommermonaten. Viele ehemalige Stipendiaten kommen so in den vorlesungsfreien<br />

Sommermonaten wieder zu uns, wohnen bei uns <strong>und</strong> studieren an der Universitätsbibliothek (für ihr<br />

Doktorat oder ihre Habilitation im Heimatland). II. Symposien <strong>und</strong> <strong>Tagungen</strong><br />

Ebenfalls begannen im Jahre 1969 die "Ökumenischen Symposien", die sogenannten "Regensburger<br />

Ökumenischen Symposien".<br />

Die erste Symposiumsreihe hatte als Gesamtthema: "Die sieben Sakramente der Kirche" <strong>und</strong> das<br />

erste dieser acht Symposien war im Jahr 1969 im Schloss Spindlhof bei Regensburg. Teilnehmer waren<br />

zu diesen Symposien immer eine Delegation des Ökumenischen Patriarchates, der Kirche von<br />

Griechenland <strong>und</strong> der anderen orthodoxen Patriarchate, sowie entsprechend viele katholische deutsche<br />

Theologen <strong>und</strong> auch Gäste aus den evangelischen Kirchengemeinschaften.<br />

Im April 1977 wurde gemeinsam in Konstantinopel eine zweite Symposionsreihe beschlossen mit<br />

dem Gesamtthema "Die eine Kirche <strong>und</strong> ihr Leben in Raum <strong>und</strong> Zeit". Dieser Zyklus begann 1979<br />

mit dem Thema "Die Heiligen der einen Kirche" <strong>und</strong> dann „Die Eucharistie der Einen Kirche. Dieser<br />

zweite Zyklus endete im Jahre 1989 mit dem Symposion "Primat <strong>und</strong> Patriarchat – Das Amt im Dienst<br />

Einheit der Kirche".<br />

Die Symposien finden statt in dem Geist, über den Bischof Rudolf so gesagt hatte: "Wenn die Aufhebung<br />

bzw. Nichtigkeitserklärung der Anathemata im Jahr 1965 am Ende des II. Vatikanischen Konzils<br />

etwas mehr ist als nur eine theatralische Geste, dann muss sie auch wichtige Resultate haben. Das bedeutet:<br />

Gr<strong>und</strong>lage unserer Gemeinsamkeit ist nicht die getrennte Kirche, sondern die ungeteilte Kirche<br />

des ersten Jahrtausends. Jede Rede über die Einheit der Kirche muss richtig verstanden <strong>und</strong> richtig<br />

interpretiert werden“.<br />

Die <strong>Begegnungen</strong> bei den Symposien sind geprägt durch eine Atmosphäre des gegenseitigen Verständnisses<br />

<strong>und</strong> der gegenseitigen Bereicherung nach dem Motto, das uns Patriarch Athenagoras gab:<br />

„dinomen kai pernomen – geben wir einander <strong>und</strong> empfangen wir voneinander“.<br />

Mit etwa 80 ehemaligen Stipendiaten aus Griechenland, Konstantinopel <strong>und</strong> aus den anderen orthodoxen<br />

Kirchen, darunter einige Bischöfe, veranstalteten wir parallel zum Papstbesuch in Regensburg<br />

(12. Sept. 2006) ein Jubiläums-Symposium <strong>und</strong> nahmen an dem Festgottesdienst auf dem Islinger Feld<br />

<strong>und</strong> an der Vesper im Dom aktiven Anteil.<br />

Auf den Dokumenten <strong>und</strong> Büchern des Regensburger Ostkirchlichen <strong>Institut</strong>es steht als Stempel das<br />

große Symbol der Stadt Regensburg: die Steinerne Brücke. Das Regensburger Ostkirchliche <strong>Institut</strong><br />

will selber auch eine Brücke sein zwischen Ost <strong>und</strong> West. Im Dialog der Liebe steht bei uns an erster<br />

Stelle die Aufgabe, dass junge Leute, junge Geistliche, Mönche <strong>und</strong> Schwestern die Sprache des anderen<br />

lernen. Die Sprache ist deutsch, aber auch der Charakter des anderen Volkes ist jeweils verschieden,<br />

das ändert die Vorurteile, das hilft, dass das menschliche Verständnis untereinander wächst.


Jahresbericht <strong>2011</strong> 30 11.01.2012<br />

Auch westliche Studenten haben durch Vermittlung des Ostkirchlichen <strong>Institut</strong>s die Möglichkeit erhalten,<br />

auf den theologischen Fakultäten der Orthodoxen zu studieren, z.B. in Athen, Thessaloniki, Sofia,<br />

Belgrad, St. Petersburg.


Jahresbericht <strong>2011</strong> 31 11.01.2012<br />

Es gibt neben dem Studium auch ein gemeinsames Besichtigungs-Programm.<br />

Dazu gehören Ausflüge zu kirchlichen Ereignissen, Ausflüge in die umliegenden Klöster, <strong>und</strong> etwa<br />

jedes zweite Jahr organisieren wir seit 1969 eine Wallfahrt nach Rom zu den alten Stätten der Christenheit,<br />

die unseren orthodoxen Studenten <strong>und</strong> Gästen den großen Horizont der Kirchengeschichte<br />

eröffnen <strong>und</strong> die <strong>Begegnungen</strong> ermöglichten mit den Päpsten Paul VI, Johannes Paul II. <strong>und</strong> dem derzeitigen<br />

Papst Benedikt XVI.<br />

Auch waren wir zweimal mit den orthodoxen Stipendiaten in Konstantinopel.<br />

III. <strong>Reisen</strong> in die Länder der orthodoxen autokephalen Kirchen<br />

Zu kirchlichen Jubiläen, zur Teilnahme an <strong>Tagungen</strong> <strong>und</strong> Kongressen, zu <strong>Begegnungen</strong> mit den ehemaligen<br />

Stipendiaten in ihren Heimatländern werden wir von orthodoxer Seite häufig eingeladen.<br />

So waren wir oftmals in Griechenland zu <strong>Tagungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Begegnungen</strong>.<br />

1960 Juli <strong>und</strong> August Reise durch Griechenland zum Berg Athos, Konstantinopel, Kleinasien,<br />

Ephesus, Athen<br />

1963 August Reise nach Griechenland<br />

1968 16.4.-24.04. Osterreise: Thessaloniki, Athen <strong>und</strong> Kreta<br />

1968 24. 07- 12. 08. Fahrt mit einer Jugendgruppe nach Belgrad, Thessaloniki, Kavalla,<br />

Konstantinopel, Bulgarien, Rumänien.<br />

1969 27.03.-8.04. Osterreise: Athen, Konstantinopel, Sofia, Bukarest , Belgrad<br />

1971 09.-28.09. Reise nach Athen, Kreta, Libanon, Konstantinopel<br />

1972 15.07.-15.08. Erster Baueinsatz auf Kreta(M. Ireneos Galanakis)<br />

1972 16.-30.08. Theologenseminar auf Kreta (Orthodoxe Akademie)<br />

1973 20.-29.05. Athen, Kreta, Rumänien, Konstantinopel.<br />

1973 10.-16.06. Regensburger Theologische Fakultät in Athen<br />

1973 16.-24.97. Zweiter Baueinsatz auf Kreta S. 17<br />

1975 09.-29.04. Osterreise: Thessaloniki, Athen, Kreta, Zypern Kairo, Libanon, Konstantinopel,<br />

Sofia<br />

1979 04.-17.05. Athen, Theben, Delphi, Patras<br />

1979 23.08.-05.09. Fahrt durch Griechenland mit Pfarrgruppe<br />

1979 12.-16.10 mit „Liga Europa“ nach Athen, Wallfahrt nach Patmos<br />

1980 07.-18.04. Osterreise mit Bischof Friedrich Wetter: Athen <strong>und</strong> Kreta<br />

1982 14.-28.08. Kreta mit Pfarrgruppe Etterzhausen<br />

1983 04.-13.04. Nordgriechenland <strong>und</strong> Berg Athos mit Friedrich Kard. Wetter<br />

1986 27.04.-06.05. Osterfahrt durch Griechenland mit Gruppe Wyrwoll<br />

1990 19.08.-30.09. Athen, Insel Rhodos mit Friedrich Kardinal Wetter,<br />

dann Urlaub in Boötien (als Gast von M. Hieronymos von Theben <strong>und</strong> Livadia)<br />

1992 12.-24.02. Über Kerala, Äthiopien, Ägypten, nach Athen<br />

1993 29.08.-28.09. Tagung auf Kreta (Orthodoxe Akademie) dann Athen – Thessaloniki<br />

1997 18.-14.03. Tagung mit Religionslehrern auf Kreta (Orth. Akademie)<br />

1997 01.09.-01.10. Auf Kreta mit Pfarrgemeinde<br />

2001 03.-08.10. Athen <strong>und</strong> Tagung in Navpaktos<br />

2002 06.-14.09. Navpaktos <strong>und</strong> Peloponnes mit Pfarrgemeinde<br />

2008 23. – 28.04 Athen – Teilnahme an der Heiligen Woche <strong>und</strong> der Osterfeier<br />

Begegnung mit dem neuen EB Hieronymos von Athen <strong>und</strong> Ganz Griechenland<br />

(Stip. 1976-1978 im OKI <strong>und</strong> in München)


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 32<br />

Liste der orthodoxen Stipendiaten<br />

aus Griechenland, Zypern <strong>und</strong> Konstantinopel<br />

(Studienjahre in der BRD, ohne derzeitige akademische Titel)<br />

1. +Chatzopulos Dr. {B. Athanasios)1977 Vertreter Chriechenlands bei EU<br />

2. +Grollios {B. Dimitrios) 1989 Kinderdorf Keramopoulou, Thessaloniki<br />

3. +Liapis {EB. Hieronymos) 1976-1978 EB von Athen <strong>und</strong> Ganz Griechenland<br />

4. +Zaphiris Dr. (B. Chrysostomos) 1960-1971 Metropolit von Peristerion<br />

5. Averis Vassilios 1974-1978 Sommersprachkurs Theol. Fak. Athen<br />

6. Basdekis Dr. Athanasios 1969-1973 Ökumenische Zentrale Frankfurt em.<br />

7. Belezos Konstantin 1987-2006 Dozent Theol. Fakultät Athen<br />

8. Beye Maria 1973-1977 Theologin<br />

9. Charalampidis Alkibiades 1976 Theologe Athen<br />

10. Charalampidis Demetrios 1966-1969 Theologe Athen<br />

11. Charalampidis Konstantin 1967-1969 Prof. Theol. Fakultät Thessaloniki<br />

12. Chatzopoulos Dr. Antonios 1979-83 Gymnasiallehrer Alexandroupolis<br />

13. Chatzopoulos Dr. Demetrios 1979-1983 Forscher<br />

14. Chatzopoulos Suzanna 1979-1983 Gymnasiallehrerin Alexandroupolis<br />

15. Chiotakis Dr. Stylianos 1972-1975 Professor Universität Kreta<br />

16. Christinakis Dr. Panagiotis 1973-1974 Professor Theol. Fakultät Athen<br />

17. Christou Athanasios 1983/84 Theologe Athen-Piräus<br />

18. Chrystophotis Dionysios 1977-1980 +<br />

19. Dakouras Dr. Dionysios 1965-1972 Professor Theol. Fakultät Athen<br />

20. Delidimos P. Irenäos 1974/75 Dozent Theol. Fakultät Thessaloniki<br />

21. Delikostantis Dr. Konstantin 1981/82 Professor Theol. Fakultät Athen<br />

22. Delikostopoulou Maria 1966-1972 Theologin Athen<br />

23. Digonis Panagiotis 1969-1971 Diplomatischer Dienst em.<br />

24. Dimitroulopoulos Christos 1979 Theologe Athen<br />

25. Dimou Anastasia 1990/91 Theologin Athen<br />

26. Doryadis Georgios 1970 Theologe<br />

27. Farandos Georgios 1966-1970 Universität Athen<br />

28. Farandos Prof. Megas 1962-1965 Professor Theol. Fakultät Athen em.<br />

29. Farmakis Konstantin 1978 Theologe<br />

30. Froudarakis Andreas 1968 Theologe<br />

31. Gaitanis Vasilios 1985/86 Professor Theol. Fakultät Athen<br />

32. Galanis Dr. Joannis 1973-1975 Professor Theol. Fakultät Thessaloniki<br />

33. Galanis Vasiliki 1973-1975 Ehefrau von Prof. Galanis<br />

34. Galanopoulos Alexandros 2005 Religionslehrer Athen<br />

35. Gantsidou Anna 1977-1980 Theologin Koufalia<br />

36. Gatou Evangelia 1978/79 Theologin Athen<br />

37. Georgowassilis Dr. Dimosthenes 1973-1976 Kreta<br />

38. Gerostergios P. Asterios 1966-1968 Pfarrer<br />

39. Ghekas Dr. Panagiotis 2008 Theologe<br />

40. Giannis Eustathios 1970/71 Lehrer<br />

41. Giannopoulos Angelos 1973-1977 Theologe Athen<br />

42. Glavinas Prof. Apostolos 1967-1969 Professor Theol. Fakultät Thessaloniki<br />

43. Gotsopulos Nektarios 1991 Religionslehrer<br />

44. Gregoriadis Konstantin 1960-1964 Professor Religionspädagogik Patras<br />

45. Hatjimihali Elena 1990-1991 Archäologin<br />

46. Ioannidis Dimitrios 1973-1974 Architekt Athen<br />

47. Ioannidis Dr. Thomas 1979-1982 Professor Theol. Fakultät Athen<br />

48. Ioannidis Dr.Antonios 1970-1973 Thessaloniki<br />

49. Jakovou Evangelos 1989 Theologe


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 33<br />

50. Kadas Sotirios 1973 Professor Theol. Fakultät Thessalonik<br />

51. Kakaletris Dr. Georgios 1975-1980 Diplomatischer Dienst em.<br />

52. Kallis Prof. Anastasios 1964-1966 Professor oth. Theologie Münster em.<br />

53. Kalogerakis P. Nikolaos 1968-1970 Archimandrit Athen<br />

54. Kalogeroudi Katerina 1990 Sozialpädagogin<br />

55. Kaltekis Johannes 1956-1959 Diakon<br />

56. Kanavakis Dr. Michael 1967-1973 Professor Sozialpädagogik Joannina<br />

57. Kanetakis Michael 1974-1980 Athen<br />

58. Kaplaneris P. Sokrates 1980 Archimandrit<br />

59. Karageorgos Dr. Basilios 1966-1969 Professor Philosophie Athen<br />

60. Karakatsanis Dr. Johannes 1973/74 Theologe<br />

61. Karakatsanis Georgios 1971/72 Professor Philosophie Komotini<br />

62. Karakatselis Ioannis 1974-1977 Theologe Thessaloniki<br />

63. Karakolis Dr. Christos 1991-1995 Professor Theol. Fakultät Athen<br />

64. Karazafiris Nikolaos 1972/73 Theologe<br />

65. Kariotoglu Alexandros 1973-1975 Dozent Relgionswissenschaften Athen.<br />

66. Kariotoglu Angeliki 1973-1975 Religionslehrerin Athen<br />

67. Kavounidis Athanasios 1972/73 Theologe Katherini<br />

68. Kealar Georgios 1976-1980 Theologe Kreta<br />

69. Kerasidis Panagiotis 1981 Theologe Athen<br />

70. Kioukis Dr. Konstantin 1973-1979 Volkswirt<br />

71. Kogios P. Kyriakos 1979-1981 Archimandrit, Pfarrer in Stiri<br />

72. Kogoulis Dr. Joannis 1973-1975 Professor Theol Fakultät Thessaloniki<br />

73. Kondoulis Georgios 1964-1973 Theologe<br />

74. Konstantinou Dr. Evangelos 1960-1963 Professor Neugriechisch Würzburg<br />

75. Korakas P. Dimitrios 1991-1993 Mönchsdiakon Athen<br />

76. Koutsomanis Dimitrios 1979-1984 Arzt Frankreich Berneval le Grand<br />

77. Kovas Basilios 1978 Theologe Athen<br />

78. Lainas Theoktistos 1968-1970<br />

79. Lambiris Georgios 1968-1971 Theologe<br />

80. Lambrou Athanasios 1990<br />

81. Lefteriotou Xanthippe 1978/79<br />

82. Liamas Leonidas 1967-1969 Theologe Thessaloniki<br />

83. Lolis Ioannis 1981 Theologe Athen<br />

84. Mandrapilias Anastasios 2008 Theologe Athen<br />

85. Manoussakis P. Dr. Pantelimon 2007 Professor Holy Cross USA Boston<br />

86. Maravgakis Georgios 1967-1971 Schulrat em.<br />

87. Marmarou Efstratios 1975-1977 Theologe Athen<br />

88. Matsággas Aristoménis 1974-1979 Arzt Athen<br />

89. Mavromati Maria 1978/79 Theologin Athen<br />

90. Mavromati Tita 1978/79 Theologin Athen<br />

91. Mavroska Vasiliki 2006 Thessaloniki<br />

92. Metallinós Barbara 1972-1974 Priesterfrau<br />

93. Metallinós Dr. Georgios 1969-1974 Professor Theol. Fakultät Athen<br />

94. Michalas Anastasios 1977<br />

95. Mitsopoulos Dr. Nikolaos 1970/71 Professor Theol. Fakultät Athen em.<br />

96. Mitsos Christos 1991 Athen-Patras<br />

97. Morichovitis Dr. Georgios 1971/72 Professor Soziologie Florina<br />

98. Mpoutsikas Nikolaos 1973/74<br />

99. Murtzios Dr. Ioannis 1985-1987 Professor Theol. Fakultät Thessalonik<br />

100. Navrotidis Konstantin 1989<br />

101. Nikas Eustrathios 1973-1975<br />

102. Nikolakakis Dr. Ilias 1980/81 Professor Theol. Fakultät Athen em.


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 34<br />

103. Nikolakopoulos Dr. Konstantin1984-1989 Professor Orthodoxie Universität München<br />

104. Nikolaou Dr. Theodoros 1965-1968 Prof. em. Orthodoxie Universität München<br />

105. Nikou P. Dimitrios 1973-1975 Erzpriester Kathedrale Athen<br />

106. Olympiou Dr. Nikolaos 1976/77 Professor Theol. Fakultät Athen<br />

107. Orphanos Dr. Markos 1968-1974 Professor Theol. Fakultät Athen em.<br />

108. Panagiotopoulos Panagiotis 1973-1977<br />

109. Papaderos Konstantin 1980-1986 Thessaloniki<br />

110. Papadís Dr. Dimitrios 970-1974 Professor Philosophie Universität Nikosia<br />

111. Papadís Vassiliki 1970-1974 Ehefrau Nikosia Zypern<br />

112. Papadopoulos Antonios 1977/78 Yannitsa<br />

113. Papadopoulos Dr. Nikolaos 1970-1973 Professor Theol. Fakultät Athen<br />

114. Papaevstathiou Panagiotis 1977<br />

115. Papakonstantinou Christophoros 1969-1973 Theologe<br />

116. Papas Dr. Konstantinos 1971-1973 Professor Fachhochschule Thessaloniki<br />

117. Papatsanakis Georgios 1974/75 Schulrat em.<br />

118. Pedaros Dr. Georgios 1977-1980 Professor Theol. Fakultät Athen<br />

119. Peppa Dr. Konstantina 1985/86 Lehrerin Athen<br />

120. Petrakos P. Damaskinos 1989-1994 Hierokerix Bistum Elis<br />

121. Petsalnikos Philippos 1973-1976 Minister Makedonien <strong>und</strong> Thrakien em.<br />

122. Phili Evangelia 1985-1989 Lehrerin Athen<br />

123. Philis Dr. Lukas 1970-1972 Professor theol. Fakultät Athen em.<br />

124. Pierros Nektarios 1998/99 Theologe Patras<br />

125. Pitsiounis Gregorios 1965-1970 Theologe Athen<br />

126. Plessas P. Dionysios 1964-1972 Archimandrit<br />

127. Pliákou-Níka Zoé 1974-1976 Pädagogisches <strong>Institut</strong> Athen<br />

128. Pogida Christos 1974-1976 Theologe Athen<br />

129. Psychoios P. Apostolos 1977 Archimandrit<br />

130. Rigas Dimitrios 1960-1969 Religionslehrer Nürnberg (+)<br />

131. Roukalis Dr. Georgios 1974-1979 Religionslehrer Piräus<br />

132. Sakellaridis Athanasios 1991 Professor Philosophie Ioannina<br />

133. Siassos Dr. Lambros 1982 Professor Phil. Fakultät Thessaloniki<br />

134. Sidiropoulos P. Chrysostomos 1973-1975 Archimandrit thessaloniki<br />

135. Skiadaressis P. Ioannis 1982-1984 Dozent Theol. Fakultät Thessaloniki<br />

136. Skouteris Konstantinos 1966-1970 Professor Theol. Fakultät Athen<br />

137. Sotiriadis P. Ignatios 1987-2000 Archimandrit, Hl. Synod Athen<br />

138. Stalikas Athanasios 1968 Arzt Athen<br />

139. Stiliara Photini Ephi 1978/79 Religionslehrerin Piräus<br />

140. Theotokatos Nikolaos 1979 Athen<br />

141. Tirothrulakis Emmanuil 1980 Theologe<br />

142. Tsananas Georgios 1980 Wiss. Assistent em. Thessaloniki<br />

143. Tsiknakis Georgios 1975-77 Theologe . Botschaftsrat em.<br />

144. Tsirakis Nikolaos 1973/74 Prof. Theol. Fak. Athen<br />

145. Tsoulkanakis P. Nafkratios 1972-1974 Archimandrit Thessaloniki<br />

146. Tsoulkanakis Vasiliki 1973/74 Religionslehrerin Thessalonniki<br />

147. Tsourekis Dimitrios 1973/74 Athen<br />

148. Tzerpos P. Dr. Dimitrios 1971-1973 Dozent Theol. Fakultät Athen<br />

149. Vantsos Christos 1967-1971 Prof. Theol. Fak. Thessaloniki<br />

150. Varnalidis Sotirios 1986/87 Prof: Theol. Fak. Thessaloniki<br />

151. Vassiliades P. Christos 1964/65 Diakon<br />

152. Vassiliadis Antonios 1970/71 Bürgermeister Janitsa em.<br />

153. Vastakis Konstantin 1965-1967<br />

154. Vittis P. Eusebios 1966-1970 Archimandrit Siderokstron<br />

155. Vlachopoulos Georgios 1979-1980 Schriftsteller, Jurist Athen


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 35<br />

156. Volanakis Dr. Johannes 1966-1972 Direktor Archäologisches <strong>Institut</strong> Heraklion<br />

157. Xexakis Nikolaos 1965-1976 Prof. Theol. Fak. Athen<br />

158. Xionis Dr. Nikolaos 1990-1995 Professor Theol. Fakultät Athen<br />

159. Zoés P. Chrysanthos 1968/69 Archimandrit Pfarrer in USA<br />

160. Zorbas Dr. Konstantin 1987-1990 Priesterseminar <strong>und</strong> Akademie Volos<br />

Konstantinopel<br />

(von Konstantinopel zu uns geschickt, meist aus Griechenland stammend)<br />

1. +Archondonis<br />

(Patr. Bartholomaios I.) 1967/68 Patriarch von Konstantinopel<br />

2. Doryadis Georgios 1970 Theologe<br />

3. Ioannidis Dr.Antonios 970-1973 Thessaloniki<br />

4. +Kalaïtsís{B. Chrysostomos) 1974 Metropolit von Myra<br />

5. Kealar Georgios 1976-1980 Theologe Kreta<br />

6. Lambiris Georgios 1968-1971 Theologe<br />

7. Maravgakis Georgios 1967-1971 Schulrat em.<br />

8. Matsuda Leonty 1977/78 Theologe Japan. orth. Kirche<br />

9. Papakonstantinou<br />

Christophoros 1969-1973 Theologe<br />

10. Papatsanakis Georgios 1974/75 Schulrat em.<br />

11. Pogida Christos 1974-1976 Theologe Athen<br />

12. Psychoios P. Apostolos 1977 Archimandrit<br />

13. Tirothrulakis Emmanuil 1980 Theologe<br />

14. Tsiknakis Georgios 1975-77 Theologe . Botschaftsrat em.<br />

15. Tsirakis Nikolaos 1973/74 Prof. Theol. Fak. Athen<br />

16. Vantsos Christos 1967-1971 Prof. Theol. Fak. Thessaloniki<br />

17. Varnalidis Sotirios 1986/87 Prof: Theol. Fak. Thessaloniki<br />

18. Xexakis Nikolaos 1965-1976 Prof. Theol. Fak. Athen<br />

Kirche von Zypern<br />

1. Christodoulidis P. Lefkios 1984-1986 Pfarrer in Kanada<br />

2. Chrysostomou (B. Chrysanthos) 1968-1974 Metropolit von Limassol (+)<br />

3. Efstathiou Kyriakos 1974-1975 Theologe<br />

4. Michailidis Savvas 1978/79 Theologe Limassol<br />

5. Mitsidis Dr Andreas 1967-1969 Leiter der EB-Kanzlei em.<br />

6. Papamichael P. Paolos 1982 Archimandrit


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 36


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 37<br />

25. – 28.05. <strong>2011</strong><br />

Theologische Fakultät Minsk<br />

Wie seit vielen Jahren, waren wir auch diesmal wieder eingeladen an den „XVII. Internationalen<br />

SS. Kyrill-Method-Vorlesungen“ aktiv teilzunehmen.<br />

Diesmal war das Gesamtthema:<br />

In resposability for creation.<br />

Culture and education in the face of ecological challenges“.<br />

Mittwoch 15.05.<strong>2011</strong><br />

Um 8.27 Uhr fuhren wir (Ide Schwinghammer <strong>und</strong> ich) mit dem Zug nach Frankfurt.<br />

14.55 UHR Abflug mit Belavia nach Minsk. Dort holte uns unser ehemaliger Stipendiat (SSK<br />

2010) Igor Brigadir ab. Er wird bald wieder zu uns kommen.<br />

Übernachtung in einem Studentenhotel in vornehmen Zimmern. Es sind dort über 1.000 Studenten<br />

in Mehrbettzimmern untergebracht.<br />

Donnerstag 16.05.<strong>2011</strong><br />

Im Theologischen <strong>Institut</strong> trafen wir gleich zusammen mit Erzpriester Vladimir Baškirov, P.<br />

Prof. Alexander Šymbalov <strong>und</strong> Frau Elena (Gäste im OKI), Archimandrit Filaret aus Kiew, Prof.<br />

Rima Paško (Gast im OKI mit Tochter Katharina), Prof. Alexander Bendzin (SSK 1997 <strong>und</strong><br />

öfters Gast im OKI), Prof. Andrej Danilov, Grigorie Dovgallo mit Frau Tatjana, Alexej Bodrov<br />

aus Moskau (SSK 2001 <strong>und</strong> oft Gast im OKI), P. Dr. Nikolaj Baljuk <strong>und</strong> Frau, Bischof Sergij<br />

Beloveždov (SSK 1997) u.a. bekannte <strong>und</strong> liebe Fre<strong>und</strong>e des OKI.<br />

Nach Stadtr<strong>und</strong>gang Fahrt zum Dom Milozerdija-Haus der Barmherzigkeit, das P. Feordor<br />

Pwny nach seinem Dienst in Deutschland <strong>und</strong> seinem Aufenthalt im OKI (SSK 1995) in den<br />

letzten Jahren am Rand der Stadt aufgebaut hat.<br />

Dort in der Nähe hat er auch eine große Pfarrkirche errichtet, die derzeit mit Mosaiken (außen)<br />

<strong>und</strong> Fresken ausgeschmückt wird. Daneben eine neue Holzkirche, in der bisher die Gottesdienste<br />

gehalten werden.<br />

Dort in der Nähe ist auch die nationale Bibliothek, ein moderner Glasbau, gedacht als „Diamant<br />

der Weisheit aller Völker“, wie dies auch am Eingang in vielen Schriften, Symbolen <strong>und</strong> Sprachen<br />

aller Völker ausgedrückt wird.<br />

Dann zur Kirche der hl. Magdalena <strong>und</strong> von dort zum künstlichen See, auf dem auf einer kleinen<br />

Insel eine moderne Gedächtniskapelle aller Verstorbenen der Tschernobyl-Katastrophe.<br />

Beeindruckend die vielen Gestalten der trauernden Frauen <strong>und</strong> Mütter.<br />

Wir gingen auch noch zu beiden Kathedralen <strong>und</strong> dann zum Abendessen in eine Hotel in der<br />

Nähe der „Roten Kirche“.<br />

Zu Fuß <strong>und</strong> mit Metro zusammen mit Dr. Andrej Danilov ins Hotel Orbita.<br />

Freitag 27.05.<strong>2011</strong><br />

Am Eingang des Saales begrüßte mich Metropolit Philaret wieder wie immer ganz herzlich.<br />

Nach den üblichen Begrüßungsreden waren wir in der Pause zusammen mit ihm <strong>und</strong> einigen<br />

Gästen im Nebenraum. Dort auch schöne Gespräche mit dem polnischen Teilnehmer <strong>und</strong> dem<br />

katholischen Ortsbischof Antoni Asjamjamka, Generalvikar <strong>und</strong> Sekretär der Weißrussischen<br />

Bischofskonferenz e-mail bp_antoni@tut.by<br />

Am Ende des zweiten Teils der Plenarsitzung hatte ich meinen Vortrag zu halten, eingeführt von<br />

Bischof Sergij Beloveždov mit einen großen Lob auf das OKI <strong>und</strong> unseren ökumenischen<br />

Dienst in Regensburg.<br />

Um 18.00 Uhr mit Igor Brigadir zur Kirche Peter <strong>und</strong> Paul zur Vesper <strong>und</strong> teilweise Teilnahme<br />

am direkt angeschlossenen Morgenlob.<br />

Abendessen wie früher in großer R<strong>und</strong>e mit vielen Toasts, leider diesmal nicht mit M. Philaret,<br />

der nach einer Operation am Bein noch geschwächt ist. Ich sprach einen Toast auf die jahrzehntelange<br />

tiefe Verbindung mit dem Metropoliten.


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 38<br />

Samstag 28.05.<strong>2011</strong><br />

Wir wurden schon früh zum Flughafen gebracht, da wir bereits um 08.10 Uhr von Minsk mit<br />

Air Baltic nach Riga 09.30 Uhr <strong>und</strong> von dort 12.25nach München flogen, Ankunft München<br />

13.40 Uhr<br />

Albert Rauch<br />

Regensburg<br />

Vortrag in Minsk<br />

„Gott <strong>und</strong> Welt in Einheit <strong>und</strong> Verschiedenheit“<br />

eine holistische Vision der Welt<br />

„Was ist es, was die Welt im Innersten zusammenhält?"<br />

(Goethe, Faust I, Einleitung - Nacht).<br />

Wir sehen im Mikrokosmos <strong>und</strong> im Makrokosmos eine Ordnung <strong>und</strong> Zielstrebigkeit,<br />

die uns immer wieder verw<strong>und</strong>ert. Letztlich aber sehen wir nicht viel mehr als unsere geistigen<br />

<strong>und</strong> geistlichen Vorfahren, die im Lauf <strong>und</strong> in der der Ordnung der Gestirne oder in<br />

dem zielstrebigen Zueinander eines Ameisenhaufens, oder allein schon im menschlichen Körper,<br />

etwas wie eine „Seele" entdeckten, die alles zusammenhält <strong>und</strong> zu einem sinnvollen Ganzen<br />

werden lässt.<br />

Schon sind die Zeiten vorbei, wo man sich lächerlich machte, wenn man an das Vorhandensein<br />

einer Seele im Menschen glaubte.<br />

Inzwischen setzt sich wieder mehr die Meinung durch, daß das ganze Weltall beseelt<br />

ist <strong>und</strong> daß „jedes Stäubchen lebt" (Goethe). Das Weltall besteht nicht einfach aus einer Anhäufung<br />

von toten Körpern, sondern es ist ein lebendiger Organismus, der beseelt ist von guten<br />

Mächten, die das Ganze zusammenhalten, ordnen <strong>und</strong> beleben.<br />

Die ganze Schöpfung ist aufgr<strong>und</strong> dieses ihres gemeinsamen Wesens, aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Natur (nascitura-moritura), eine Einzige im Kreislauf des Geborenwerdens <strong>und</strong> Sterbens, tief<br />

miteinander verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> aufeinander bezogen. Das wird im personalen menschlichen Bereich<br />

deutlich: die Beziehung <strong>und</strong> Hingabe von Mann <strong>und</strong> Frau, von Eltern <strong>und</strong> Kindern, von Familie<br />

<strong>und</strong> Nation, ja die Beziehung <strong>und</strong> das Füreinander der ganzen Menschheitsfamilie. Wir sind eine<br />

große Schicksalsgemeinschaft, <strong>und</strong> letztlich dient das Leben eines jeden Einzelnen dem Leben<br />

der ganzen Menschheit, ja der ganzen Schöpfung.<br />

Denn auch die Umwelt des Menschen ist in diese Beziehung mit eingeschlossen:<br />

so ist die Frucht eines Baumes, die wir essen, das Produkt des Dienstes <strong>und</strong> der Hingabe der<br />

ganzen Schöpfung. Da haben zur Fruchtbarkeit zusammengewirkt die Sonne, der Mond <strong>und</strong> die<br />

Sterne, der Regen <strong>und</strong> der Wind, die Muter Erde mit all ihre Komponenten bis hin zu den<br />

kleinsten Mikroben, die sich mühen <strong>und</strong> hinopfern, damit der Erdboden fruchtbar wird.<br />

So sagt Dostojevskij: „Brüder, liebt die Schöpfung in ihrer Gesamtheit <strong>und</strong> in ihren Einzelelementen:<br />

jedes Blatt, jeden Sonnenstrahl, die Tiere <strong>und</strong> Pflanzen. Wenn ihr jedes Ding<br />

liebt, werdet ihr das göttliche Geheimnis verstehen. Habt ihr es einmal verstanden, werdet ihr es<br />

jeden Tag besser kennen <strong>und</strong> schließlich die ganze Welt mit einer umfassenden Liebe lieben“.<br />

Dies scheint den fern-östlichen Theologen, vor allem den in Indien beheimateten Hindu-<br />

Lehrern (z.B. Shankara, +ca.800 n.Chr.) von der Adavaita–Alleinheit. näher zu kommen, da sie<br />

ja zuerst einmal <strong>und</strong> vor allem die Einheit von Schöpfung <strong>und</strong> Schöpfer betonen <strong>und</strong> dann wohl<br />

auch die Schwierigkeiten sehen, aufgr<strong>und</strong> dieser „All-Einheit–Advaita“ – auch noch ein Gegenüber<br />

von Gott <strong>und</strong> Schöpfung zu akzeptieren.<br />

Jedoch, um diese All-Einheit (russ. Vse-Edinstvo) zu erkennen, brauchen wir<br />

nicht unbedingt Anleihen zu nehmen bei östlichen Religionen oder gar bei okkulten Weisheitslehrern:<br />

denn die ganze Heilige Schrift ist eine Weisheitslehre, die uns die Tiefen der<br />

Wirklichkeit offenbart. Dies besonders <strong>und</strong> ausdrücklich in den „Weisheitsbüchern", die am<br />

Ende des Alten Testamentes stehen <strong>und</strong> schon in das Neue Testament überleiten.<br />

Da ist die Rede davon, daß von Gott „am Anfang vor aller Zeit" (Prov 8) eine Schöp-


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 39<br />

fung geschaffen wurde, die ganz rein <strong>und</strong> heilig vor Gott steht, als Geliebte Jahwes <strong>und</strong> als<br />

Baumeisterin des Alls. Da wird berichtet, dass diese reine <strong>und</strong> ganz Gott hingegebene Schöpfung<br />

alles durchdringt <strong>und</strong> belebt, dass sie das All durchwaltet <strong>und</strong> dass sie Wohnung nimmt in<br />

allen heiligen Seelen <strong>und</strong> allem. Dass sie besonders den Menschen geschenkt wird <strong>und</strong> im heiligen<br />

Volk Gottes <strong>und</strong> auf Sion eine Wohnstätte gef<strong>und</strong>en hat, <strong>und</strong> von Generation zu Generation<br />

übergeht in heilige Seelen.<br />

Diese reine <strong>und</strong> gute Schöpfung ist nie gefallen, wie es uns von Adam <strong>und</strong> Eva <strong>und</strong><br />

von den bösen Engeln, die zu Teufeln wurden, in der Heiligen Schrift berichtet wird. Sie ist<br />

nie zur „massa damnata" <strong>und</strong> zur „natura totaliter corrupta" (Augustinus, Luther) geworden.<br />

Ja derselbe hl. Augustinus sieht sie als die „Geschaffene Weisheit", über die er vor allem im<br />

12. Buch seiner „Bekenntnisse" nachdenkt: „sie ist vernunftbegabtes Geschöpf, <strong>und</strong> obwohl<br />

Dir, dem Dreifaltigen Gott nicht gleich-ewig, so hat sie doch an Deiner Ewigkeit Anteil bekommen,<br />

ihre Vergänglichkeit ist durch die stete Kontemplation Deiner Herrlichkeit aufgehoben"<br />

. . . <strong>und</strong> Augustinus spricht mit ihr: „0 lichtes, schönes Haus, ich liebe Deine Zierde, den<br />

Ort der Wohnung meines Herrn, Deines Schöpfers <strong>und</strong> Besitzers. Auf Dich hin walle ich in meiner<br />

irdischen Wallfahrt: <strong>und</strong> ich sage Ihm, der Dich gemacht hat, daß Er auch mich in Dir besitze,<br />

der auch mich geschaffen hat" (Conf. lib. XII c. 15).<br />

Die großen Mystiker des Westens (Hildegard von Bingen, Jakob Böhme, Anna Katharina<br />

Emmerich) <strong>und</strong> die russischen Religionsphilosophen des Ostens (Vladimir Solov’ev, Pavel<br />

Florenskij, Sergij Bulgakow) sehen diese Weltseele (duscha mira) gleichsam in menschlicher Erscheinung<br />

im Bild der Sophia - Mutter Gottes - Kirche.<br />

Vielleicht können wir gerade jetzt, wo so viele negative Prognosen gemacht werden über<br />

Umweltverschmutzung <strong>und</strong> wo in breiter Öffentlichkeit eine Weltuntergangsstimmung verkündet<br />

wird, diese inneren Bezüge zwischen Gott <strong>und</strong> seiner geliebten Schöpfung tiefer erfassen.<br />

Wir verschließen nicht den Blick vor den Sünden der Menschheit, auch den so genannten<br />

„Umwelt-Sünden“. Aber wir haben auch eine zuversichtliche Hoffnung aufgr<strong>und</strong> der Liebe<br />

Gottes zu seiner Schöpfung, dass die Schöpfung niemals vergeht, auch wenn sie in der<br />

„Gestalt dieser Welt vergeht“, sondern dass sie hinein genommen wird in die Auferstehung<br />

<strong>und</strong> in das ewige Leben der Heiligsten Dreifaltigkeit.<br />

Das wäre eine Hilfe für ein optimistischeres Weltbild <strong>und</strong> zugleich für eine neue<br />

Frömmigkeit, die uns ganz „hineinschlüpfen" lässt in den großen Heilsplan der Liebe Gottes,<br />

den er mit seiner geliebten Schöpfung <strong>und</strong> mit einem jeden von uns hat.<br />

Auch die russischen Denker, so besonders als erster Vladimir S. Solov’ev, stellen sich<br />

immer wieder die Frage, die einst Goethe am Anfang des Dramas „Dr. Faustus“ formulierte:<br />

„Was ist es, was die Welt - im Innersten zusammenhält?“ Nur fragen diese östlichen Menschen:<br />

„Wer ist es, der die Welt – im Innersten zusammenhält?“ Sie fragen nicht nach einer unpersönlichen<br />

Kraft, sie fragen nicht nach einer platonischen Idee, sondern nach der „Seele des Ganzen“.-<br />

die großen russischen Denker suchen diese „Duscha mira“, <strong>und</strong> finden sie in der „Trvarnaja<br />

predmudrost“, also eher schon in der Gestalt, wie es Goethe am Schluss seines Faustdramas<br />

formuliert: „Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan“ (Faust II Finis). Und wir staunen darüber,<br />

daß dieser Protestant <strong>und</strong> Freidenker Goethe diese ewig-weibliche Gestalt als eine Frau sieht,<br />

die er am Schönsten im Bild der Gottesmutter Maria erscheinen lässt.<br />

Wer ist diese Gestalt: diese Anima m<strong>und</strong>i, die Seele der Welt? Die Antwort ist: Das All ist<br />

nicht bloß ein Haufen von leblosen Körpern bis hin zu den Molekülen <strong>und</strong> Atomen, mehr oder<br />

minder geordnet durch Gesetzmäßigkeiten, die man „noch nicht“ ganz erforscht hat, deren Erforschung<br />

<strong>und</strong> Enträtselung sich aber die menschliche Hybris zutraut. Sondern diese Schöpfung<br />

hat eine Seele, ist ein lebendiges Wesen, das das All als Ganzes beseelt, wie auch jedes seiner<br />

Teile, <strong>und</strong> das das Ganze zu einem lebendigen Organismus macht, liebenswert <strong>und</strong> von Gott<br />

grenzenlos geliebt, als Braut, Jungfrau <strong>und</strong> Mutter zugleich.<br />

Ihr schönstes menschliches irdisches Antlitz hat sie für uns Christen (einpersonal) in der<br />

Jungfrau Maria angenommen. Doch dasselbe strahlt uns auch (pluripersonal) im Antlitz der<br />

Kirche auf: auch da fragen unsere russischen Denker nicht „Was ist die Kirche“, sondern „Wer


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 40<br />

ist die Kirche?“ Sie ist nicht nur eine irdisch-menschliche Organisation, nicht nur eine congregatio<br />

fidelium, sondern ein lebendiger, gottgeliebter <strong>und</strong> gott-verb<strong>und</strong>ener Organismus.<br />

Oder wie es der junge rumänische orthodoxe Theologe Ioan Ica ausdrückt:<br />

„Die moderne Physik spricht von Hologrammen: jeder Punkt des Universums beinhaltet<br />

<strong>und</strong> reflektiert das Ganze <strong>und</strong> das Ganze reflektiert sich in jedem Punkt des Universums.<br />

Die ganze Menschheit bildet ein einziges Hologramm, ja eigentlich die ganze Schöpfung.<br />

Jedes Hologramm ist geformt nach dem Bild eines anderen Hologrammes, nämlich dem<br />

Hologramm Gottes, dem Hologramm der Heiligsten Dreifaltigkeit. Die griechischen Väter<br />

kannten diese Verbindung. Sie sagten: in Wirklichkeit, gegen allen äußeren Schein, existiert<br />

nur ein einziges menschliches Wesen, in dem Tausende leben, Milliarden von Personen,<br />

so wie in der Heiligsten Dreifaltigkeit nur ein Wesen ist <strong>und</strong> doch drei Göttliche Personen.<br />

Durch die Menschwerdung gehört Christus den beiden Hologrammen an, die er in sich<br />

vereint.<br />

Das Schöpfungshologramm ist nach dem Bild des Trinitäts-Hologramms gebildet, als die<br />

Sapientia increata <strong>und</strong> die sapientia creata. So könnte man auch Maria sehen als das<br />

Schöpfungshologramm, an dem „von Anfang“ vollzogen ist, was uns „am Ende“ zuteil<br />

wird.<br />

So ist die Trinität das perfekte Hologramm, das „Hologramm in der Ewigkeit“; das „Hologramm<br />

in der Zeit“ ist auch universal, insoweit wir eine einzige Schöpfung bilden, panhuman,<br />

pankosmisch, gott-menschlich, ein mystisches „holon“, das eine Hölle sein kann<br />

(im Egoismus) <strong>und</strong> ein Paradies (in der Liebe)“.<br />

(aus „Mystagogia Trinitatis“ von Ioan Ica jr.)<br />

Die Vision von der „Geschaffenen Sophia“ der großen russischen Religionsphilosophen<br />

kann uns helfen, den derzeit herrschenden Pessimismus wegen „Umweltzerstörung“, „Umweltverschmutzung“,<br />

„Energie- <strong>und</strong> Klima-Kollaps“ in einem anderen Licht zu sehen: es steht trotz<br />

Sünde <strong>und</strong> Schwachheit des Menschen <strong>und</strong> der Menschheit hinter dem ganzen Weltgeschehen<br />

diese gütige <strong>und</strong> alles letztlich ordnende Gestalt der „Seele des Ganzen“, die Gottes Liebe <strong>und</strong><br />

Barmherzigkeit herbeiruft <strong>und</strong> die Menschen zur Umkehr <strong>und</strong> zum Umdenken innerlich anregt.<br />

Gott hat seinen Plan der Liebe mit der ganzen Schöpfung von Anfang an, die zwar verwandelt<br />

wird durch Tod <strong>und</strong> Vergehen, die aber letztlich eingeht in die ewige Verbindung mit<br />

Gott, die in der heiligen Schrift <strong>und</strong> der Tradition der Kirche als „Heilige Hochzeit – Hierogamie“<br />

gesehen wird, zu der Gemeinschaft der Liebe in der Trinität, gleichsam als die „Vierte (aber<br />

als Geschaffene/Aufgenommene) in der Dreifaltigkeit“, wie es unter anderen Sergij Bulgakov<br />

sieht.<br />

Sie öffnet aber zugleich die Tür zu den anderen großen Religionen, in denen diese geheimnisvolle<br />

Gestalt in anderen Bildern <strong>und</strong> mit anderen Namen ebenfalls erscheint, wie dies<br />

Solov’ev, Florenskij, Bulgakov <strong>und</strong> andere erahnten <strong>und</strong> damit schon den heute so notwendigen<br />

<strong>und</strong> wichtigen interreligiösen Dialog vorbereiteten.


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 41<br />

Bischof Serafim Beloveschdov – Metropolit Philaret<br />

Festliches Abendessen<br />

P. Dr. Nikolaj Baljuk <strong>und</strong> Frau<br />

Die katholische „Rote Kirche“<br />

Dom Milozerdija–Haus der Barmherzigkeit<br />

Orthodoxe Kathedrale – Heiliger Geist


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 42<br />

Stipendiaten aus dem Patriarchat Moskau<br />

1. Andrianov P. Dr. Igor 1997/98 Prof. Theologische Fakultät Minsk<br />

2. Antonjuk P. Georgij 1994 Erzpriester, Kanzlei EB Berlin<br />

3. Astapenia P.Aleksandr 1998/99 Pfarrer in Veliš<br />

4. Baliuk P. Dr. Nikolaj 2005-2008 Dozent Theol. Fakultät Minsk<br />

5.+Belonožko{B. Serafim) 1997 Bischof von Bobrujsk<br />

6. Belosevič Oleg 2001 Theologe<br />

7. Bendin Dr. Aleksandr 1997 Prof. Theol. Fakultät Minsk<br />

8. Bodrov Dr. Alexej 2001 Rektor des <strong>Institut</strong>s St. Andreas Moskau<br />

9. Bugaj Nikolaj 1999 Theologe Kiew<br />

10. Cazacu Peter 2007 Theologe Moskau<br />

11. Chulap Dr.Vladimir 1996-2001 Prof. Gesitliche Akademie St. Petersburg<br />

12. Ciurin Ion 2005/06 Theologe Fribourg - Moskau<br />

13. Danilenko P. Dr. Boris 1989/90 Erzpriester, Leiter der Synodalbibliothek Moskau<br />

14. Danilov Dr. Andrej 1993-2000 Prof. Theol. Rakultät Minsk<br />

15. Davidov P. Georgij 1994 Pfarrer in Dresden<br />

16. Dmitrijev Kyrill 1996-2001 Geistliche Akademie St. Petersburg<br />

17. Dovgjallo Grigorij 1997 Kanzler Theol. <strong>Institut</strong> Minsk<br />

18. Feódorov Dr. Vladimir 1977-2006 Prof. Geistliche Akademie St. Petersburg<br />

19. Filčak Anton 2000 Referent Außenbeziehungen der Metropolie Kiew<br />

20. +Galinski Dr.{B. Feofan)1977-1979 Erzbischof von Berlin <strong>und</strong> Deutschland<br />

21. Gangan Sergej 2003-2005 Referent Außenamt der Metropolie Chišinău<br />

22. +Getja{B. Simon) 1995 Bischof von Murmansk <strong>und</strong> Mončegorsk<br />

23. Griliches Dr. Leonid 2000 Prof. Geistliche Akademie Moskau<br />

24. Iljutočkin Kyrill 2004 Dozent Geistliche Akademie Moskau<br />

25. Kalinovski P. Petro 1993-1996 Dozent Geistliche Akademie Kiew<br />

26. Kessel Grigorij 2004/05 Dozent Syrisch in Moskau<br />

27. Kononovič Ivan 2005 Dozent Minsk<br />

28. Korenevič Vladimir 2008 (stud. Rom) Theologe<br />

29. Korzun Diana 2007 Theol. Fakultät Minsk<br />

30. Kožukov Sergej 2008 (stud. Rom) Theologe<br />

31. Kuksačov Nikolaj 2005 Theologe Minsk<br />

32. Lebedinski Georg E. 2007/08 Theologe Minsk<br />

33. Martinovič Dr. Vladimir 2000 Theol. Fakultät Minsak<br />

34. Melinti P. Dr. Maxim 2007 Prof. Tehol. Chišinău<br />

35. Meščanov Pavel 1990-1992 Kirchl. Journalist<br />

36. Michanczuk P. Vasilij 1999 Dekan Zolotonoša Ukraine<br />

37. Mironov Andrej 2008-09 Theologe Minsk<br />

38. Naumčik Andrej 200-2004 Theologe Moskau<br />

39. Nikitin Valentin 1989 Kirchl. Journalist<br />

40. Nosyrev Dimitrij 2003 Theologe Ivanovo<br />

41. Olšanskaja Elena 2004/05 Doktorandin Wirtschaftswissenschaft Minsk<br />

42. Pantelejev Sergej 2003/04 Prof. Gesitliche Akademie Moskau<br />

43. Pastuhova Katharina 2001 Doz. Theol. Fakultät Minsk<br />

44. Pentkovsky Dr. Alexej 1990- 1995 Prof. Geistliche Akademie Moskau<br />

45. Pestun Dimitrij 2000 Theologe<br />

46. Petryšyn Valerij 2008 (stud. Rom) Doktorand Theologie<br />

47. Piskunóv Aleksandr 1995/96 Pfarrer in Stockholm<br />

48. Powny P. Fjodor 1995 Leiter Dom milozerdija Minsk<br />

49. Proskurjakov Konstantin 2003 Theologe Krasnodar<br />

50. Pustovit Denis 2005-08 (stud. Rom) derzeit Doktorand München<br />

51. Roj P. Dr. Jurij 2002-2006 Inspektor Akademie Žirovitsi/Minsk


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 43<br />

52. Rudnytskyy Vitaliy 2001/02 Theologe Kiew<br />

53. Rusu Sergiu 2002-2005 aus Moldavien, Doktorand in Konstanz<br />

54. Samoljuk P. Jurij 1995-2002 Dozent Geistl. Akademie Kiew<br />

55. Šapel Vitalij 2004 Theologe Minsk<br />

56. Sarsania Ruslan, David 2005 Theologe Geistliche Akademie Moskau<br />

57. Semušin Andrej 1996-2000 Theologe <strong>und</strong> Wirtschaftler Regensburg<br />

58. Ševčenko P. Sergej 2003/04 B. Sekretär Turov/Minsk<br />

59. Sobačevskij Roman 2008) Doktorand (stud. Rom<br />

60. Stepaniuk Krzysztof 2008 Theologe Warschau<br />

61. Stepanov Valerij 1998 Theologe Moskau<br />

62. Šumkin Andrej 2005 Kirchl. Außenamt Patriarchat Moskau<br />

63. Šilo Dimitrij 2002 Dozent Theol. Fakultät Minsk<br />

64. +Talypin{B. Longin) 1980-1982 Patriarchatsvertreter in Düsseldorf<br />

65. Tarassov P.Vasile 1995 Pfarrer in Karlsbad - Tschechei<br />

66. Umantsiv P. Sergij 2007 Pfarrer in Užgorod<br />

67. +Vaznjev{B. Feodosij) 1989-1990 Bischof von Tambov <strong>und</strong> Mičurinsk<br />

68. Velikij Pavel 2008) Doktorand in Rom<br />

69. Vetošnikov Konstantin 1997/98 Doktorand in Thessaloniki<br />

70. Zabelič P. Nikolaj 1992-1995 Pfarrer in München<br />

71. Žarov Aleksej 1998 Theologe Moskau<br />

72. Žinov Nikolaj 2003 Theologe Ivanovo<br />

73. Zubik Vadym 2001-2004 Theologe<br />

74. Žukov Sergej 2004 Theologe Moskau


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 44


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 45<br />

Ein Beispiel für kath.-orth. Zusammenarbeit<br />

Ehemalige Stipendiaten aus Rumänien reparieren Marienkapelle <strong>und</strong> malen Fresken


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 46<br />

Hauptfresko: Verkündigung an Maria


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 47<br />

Elisabeth Piendl, geb. Rauch <strong>und</strong> Albert Rauch<br />

Einweihung durch Pfr Georg Birner <strong>und</strong> Dr. Albert Rauch


JAHRESBERICHT <strong>2011</strong> 48<br />

Hl. Apostel Andreas, Namenspatron von<br />

Andreas Piendl<br />

Hl. Elisabeth von Thüringen, Namenspatronin<br />

in der Stifterin Elisabeth Piendl<br />

Hl. Franz von Assisi, Lobpreis auf Schöpfer<br />

<strong>und</strong> Schöpfung<br />

Hl. Barbara, Patronin von Kirche <strong>und</strong> Stadt<br />

Abensberg


Jahresbericht 2012 49 11.01.2012<br />

02. bis 08. September <strong>2011</strong><br />

Pfarrfahrt St. Michael Etterzhausen<br />

nach Thessaloniki <strong>und</strong> Makedonien<br />

Auf den Spuren des Hl. Paulus durften wir als Gruppe von 35 Personen eine w<strong>und</strong>erschöne Fahrt<br />

nach Nordmakedonien erleben..<br />

Freitag, 02.09.<strong>2011</strong><br />

(07:00 Uhr mit Gudrun <strong>und</strong> Graziamariae zur Alten Kapelle zur Hl. Messe, wo wir am Gnadenbild<br />

die Reise dem Himmel anvertrauen können. Um 08.45 Uhr mit Familie Pöhlmann nach Etterzhausen).<br />

Bei Firma Erwin Weichmann trifft die ganze Gruppe in großer Wiedersehensfreude zur Abfahrt mit<br />

Bus Sammüller um 9:30 Uhr zusammen. Wir kommen nach angenehmer Fahrt mit viel Zeit am<br />

Flughafen München an <strong>und</strong> fliegen mit Verspätung mit AirBerlin im Direktflug nach Thessaloniki.<br />

Die unvorhergesehene Sperrung des Luftraums Kroatiens beschert uns eine Reise über Serbien, Bulgarien<br />

<strong>und</strong> Makedonien. Wir flogen bei Regen ab <strong>und</strong> kommen nach einem w<strong>und</strong>erschönen Anflug<br />

vom Meer her bei 34 Grad um 16:30 Uhr an.Es klappt alles wie am Schnürchen: das Gepäck wartet<br />

schon, als wir in der Halle ankommen <strong>und</strong> draußen steht unser Bus bereit mit Mariana von der Agentur<br />

Doucas, die uns die nächsten Tage begleiten wird. Der Name unseres Busfahrers ist uns gutes<br />

Omen: Evstratios = guter Weg. Und es wird sich bewahrheiten.<br />

Während der Fahrt Richtung Hotel erklärt sie uns schon einiges zu Geschichte <strong>und</strong> einigen Bauten<br />

am Weg. Wir steigen am Weißen Turm, dem Wahrzeichen der Stadt, direkt am Thermischen Golf<br />

aus <strong>und</strong> marschieren als erstes zum Denkmal Alexanders des Großen. Wir sind also „angekommen“<br />

<strong>und</strong> tauchen gleich ganz ein in die Hitze Griechenlands <strong>und</strong> den fantastischen Anblick des Meeres,<br />

der uns schöne Tage verheißt. Ein Boot verankert am Ufer, es trägt den Namen „One Love“; es soll<br />

ein gutes Omen sein für unser Miteinander auf dieser Reise, in der Liebe, die der Hl. Paulus verkündet<br />

hat.<br />

Zurück zum Bus <strong>und</strong> in wenigen Minuten sind wir an unserem Hotel „Le Palace“. Nach der Zimmerverteilung<br />

bleibt noch Zeit bis zum Abendessen, für Ausruhen oder einen ersten Bummel am sommerheißen<br />

Abend. Die Hitze bleibt uns die Tage erhalten; da hilft nur Trinken, <strong>und</strong> zum Glück sind<br />

über die ganze Stadt verteilt die kleinen Kioske <strong>und</strong> es gibt die praktische Einrichtung eines Einheitspreises<br />

für Wasser – 50 Cent der halbe Liter.<br />

Eine Erk<strong>und</strong>igungstour zur nahegelegenen katholischen Kirche in der Frangonstraße bereitet eine<br />

große freudige Überraschung: wir geraten in den Abschluss des XII. zwischenchristlichen Symposions<br />

(Das Zeugnis der Kirche in der Welt von heute“) zwischen dem <strong>Institut</strong> für Spiritualität der<br />

Päpstlichen Universität Antonianum Rom <strong>und</strong> der Orthodoxen Theologischen Fakultät der Aristoteles-Universität<br />

Thessaloniki. Außer dem katholischen Ortsbischof für die röm. Kath. Gemeinden in<br />

Nordgriechenland <strong>und</strong> den Ägäischen Inseln, Ioannis Spiteris OFM von Corfu, <strong>und</strong> Bischof Dimitrios<br />

Salachas (griech. kath. Gemeinden) treffen wir auch P. Irenäus Delidimos, einen der ersten <strong>und</strong><br />

sehr lieben griechischen orthodoxen Stipendiaten des Ostkirchlichen <strong>Institut</strong>s. Die Freude ist groß<br />

<strong>und</strong> beim Stehempfang im Kirchhof, wo wir spontan dazu geladen werden, können wir noch verschiedene<br />

Leute kennenlernen, u.a. Frau Dr. Koukouri, die uns einen jordanischen Studenten als Stipendiaten<br />

empfiehlt. Einige andere freuen sich, endlich Dr. Rauch kennenlernen zu können.<br />

Nach diesem fröhlichen Umtrunk zurück ins Hotel, wo uns um 20 Uhr das Abendessen erwartet. Es<br />

kommt Herr Doucas der Agentur hinzu, mit dem wir für diese Reise zusammenarbeiten (den Kontakt<br />

hatte uns Alexandra Trifonova hergestellt, die Frau unseres ehemaligen Stipendiaten Emil Ivanov,<br />

die in Thessaloniki studiert hatte). Wir besprechen das Programm dieser Tage.Nach dem Abendessen<br />

gehen einige noch aus, andere bevorzugen eine relativ frühe Nachtruhe.<br />

Deo gratias für diesen schönen Tag – es hat sich schon gelohnt.<br />

Samstag, 03.09.<strong>2011</strong><br />

8.00 Uhr Möglichkeit Hl. Messe bei den Lazaristen in der Frangonstraße. Frühstück


Jahresbericht 2012 50 11.01.2012<br />

09.00 Uhr Abfahrt zur Stadtbesichtigung mit Mariana. An verschiedenen denkwürdigen Gebäuden<br />

vorbei wie dem Geburtshaus von Kemal Atatürk <strong>und</strong> der Bischofskirche St. Paulus fahren wir zur<br />

oberen alten Stadt <strong>und</strong> besuchen das Vlatadon-Kloster (Moni Vlatadon).Weiter an der Erzengelkirche<br />

vorbei <strong>und</strong> die Kassandrosstraße runter, an den ehemaligen Badeanlagen (heute Cafe) vorbei erreichen<br />

wir die Kirche des Hl. Demetrius. Besichtigung. Vorbei an St. Pantelimon passieren wir den<br />

Triumphbogen des Galerius, im Hintergr<strong>und</strong> sehen wir die Rotonda, die Galerius als Mausoleum<br />

bauen ließ. Triumphbogen, Rotonda <strong>und</strong> der Palast des Galerius bildeten eine Linie. Galerius wurde<br />

dann allerdings in Sofia begraben, daher trägt eine nahe Kirche den Namen Sofia, sie wurde auf einer<br />

früheren Basilika erbaut.Weiter vorne sehen wir die Aristoteles-Universität mit der Orthodoxen Theologischen<br />

Fakultät.<br />

12 Uhr zurück zu unserem Hotel. 12:30 Uhr weiter Richtung Badestrand wer will (fast alle).Trotz<br />

Nähe zum Flughafen erweist sich der Strand Peirea als schöner, angenehmer <strong>und</strong> nicht überfüllter Ort<br />

<strong>und</strong> zunächst können wir beim Mittagessen ausgiebig den Blick auf das nahe türkisblaue Meer genießen,<br />

bei Kalamari, Feta, Retsina… Der Wirt freut sich über unsere muntere Truppe <strong>und</strong> wir fühlen<br />

uns auch gleich daheim <strong>und</strong> bauen die Tische um. Dann ausgiebig Schwimmen, Strandlauf,…17 Uhr<br />

Rückfahrt, 19:30 Uhr Abendessen.19:45 Uhr: Wer will, marschiert noch zum Weißen Turm (20 Minuten)<br />

– kleine Schifffahrt im Hafengelände – halbe St<strong>und</strong>e mit Ouzo oder anderem (Getränk statt<br />

Fahrpreis) am Lichtermeer der Küste entlang. Müde, aber froh kehren wir heim.<br />

Sonntag, 04.09.<strong>2011</strong><br />

08:30 Uhr Abfahrt nach Philippi. Im Bus ist unsere Meditation aus dem Philipperbrief <strong>und</strong> wir lesen<br />

noch einen „Brief“, den die Purpurhändlerin Lidia, geschrieben haben könnte. Zunächst besuchen wir<br />

den Ort, an dem der Hl. Paulus vor den Toren der Stadt Lidia getroffen <strong>und</strong> getauft hat. Obwohl der<br />

Ort sehr frequentiert ist, ist es ein Platz mit enormer Ausstrahlung – die Griechen lassen mit Vorliebe<br />

ihre Kinder hier taufen; wir kommen auch gerade zum Ende einer Taufe, eine weitere wird unmittelbar<br />

danach vorbereitet. Wir gehen auf eine schmucke Kirche zu mit w<strong>und</strong>erschönen Fresken <strong>und</strong><br />

einem Bodenrelief, das die <strong>Reisen</strong> des Hl. Paulus zeigt. 1972 ließ sie Bischof Alexandros erbauen. Es<br />

ist schon ein besonderes Gefühl, sozusagen in den Fußstapfen des Paulus zu gehen, was an diesem<br />

Ort irgendwie sehr nahe ist. Wir wandern dann an das kleine Flüsschen, wo wohl Lidia getauft worden<br />

ist. Der Ort trägt nun auch ihren Namen. Im Sommer werden hier auch Erwachsenentaufen gehalten.<br />

Wir sind fröhlich <strong>und</strong> übermütig an diesem Ort… aber dies entspricht ja auch unserem Status<br />

als getaufte Christen…Nach Kartenkauf beim Padrone des kleinen Laden, der 30 Jahre in Berlin gelebt<br />

hatte, geht’s weiter nach Philippi, <strong>und</strong> wer will, besucht die Ausgrabungen. Vier Kirchen waren<br />

hier, aber weil man die zugehörigen Heiligen nicht mehr weiß, nennt man sie nun einfach Basilika A,<br />

B, C, D. Die Anlage der Stadt war großartig, man kann die Ausmaße erahnen <strong>und</strong> sich das Treiben<br />

auf der Geschäftsstraße vorstellen. Sogar noch die Stellen, wo Spiele zum Zeitvertreib in den Marmorboden<br />

eingeritzt sind, sind erhalten; ebenso die raffiniert ausgedachte Latrinenanlage, die Platz<br />

für 42 Männer bot – die dort wohl so manchen Schmatz abhielten <strong>und</strong> die Politik vor Ort bewegten.<br />

Weiter über das Gefängnis, wo Paulus <strong>und</strong> Silas einsaßen, zum Theater, wo uns Agnes Guggenberger<br />

mit einem w<strong>und</strong>erschönen Flötenspiel zum Nachdenken <strong>und</strong> Meditieren bringt <strong>und</strong> wir das Gesehene<br />

<strong>und</strong> Gehörte verinnerlichen können. Unser Endpunkt in Philippi ist die Taverne, wo wir uns an diesem<br />

lauschigen Plätzchen im Schatten mit Bauernsalat, Souflaki, Bifteki <strong>und</strong> Cevapčiči stärken.<br />

Weiter mit dem Bus nach Kavala mit kurzem Stopp an der orthodoxen Kirche, die außen ein neues<br />

Mosaik hat, das die Vision des Paulus vom Makedonier zeigt, der Paulus bittet, nach Makedonien<br />

rüber zu kommen, um zu helfen. Der Hafen, an dem Paulus anlegte <strong>und</strong> europäischen Boden betrat,<br />

ist w<strong>und</strong>erschön. Heute dient er nur noch für Fischereischiffe. Zurück nach Thessaloniki, kurze Pause<br />

im Hotel.18:45 Uhr ab zur Hl. Messe um 19.00 Uhr in der Frangonstraße, in englischer Sprache. Es<br />

sind hauptsächlich junge Leute da, ein internationales Völkchen, vor allem Afrikaner. Die Lieder<br />

sind mit viel Schw<strong>und</strong> <strong>und</strong> Freude gesungen. Wir tragen mit dem Schlusslied bei, dem Lied „Der<br />

Engel des Herrn“<br />

20.00 Uhr Abendessen. Wer will, geht noch aus. Unser guter Geist im Service fragt uns dann, woher<br />

wir sind, <strong>und</strong> verkündet stolz, dass seine Familie in Aschaffenburg war. Allerdings brachte ihn seine


Jahresbericht 2012 51 11.01.2012<br />

Mutter zurück nach Griechenland, als sie schwanger war. Überhaupt ist das Personal sehr zuvorkommend,<br />

<strong>und</strong> umgekehrt spürt man, dass sie sich auch mit uns wohl fühlen.<br />

Montag, 05.09.<strong>2011</strong><br />

09:40 Uhr Abfahrt mit dem Bus nach Ouranopoulos, von wo aus wir mit dem Schiff den Heiligen<br />

Mönchsberg Athos umfahren wollen. Auf dem Athos ist ja jegliches weibliche Wesen verboten. So<br />

gibt es kein fleischliches Geborenwerden dort, nur das (all-tägliche) Sterben, das Hineingeboren<br />

werden in die eigentliche Wirklichkeit. Wir erfahren einen uns neuen, interessanten Hintergr<strong>und</strong> für<br />

diese vermeintliche Frauenfeindlichkeit der Athosmönche – der Ursprung läge auch in einem ökologisch-ökonomischen<br />

Aspekt: als die Gegend sich mit den Mönchen besiedelte, siedelten sich um die<br />

Klosteranlagen herum auch viele Hirten <strong>und</strong> Zuwanderer an; mit der Zeit hätten sie alles mit ihren<br />

Ziegen kaputt gefressen <strong>und</strong> die Landschaft wäre verödet. So bewirke dieses Verbot in gewisser Weise<br />

einen Schutz der grünen Natur, auch wenn es sicherlich anders interpretiert wird. Nichts desto<br />

trotz lässt sich eine Frau nicht aussperren: Von allen anerkannte Herrin des Athos ist Maria, die Jungfrau<br />

<strong>und</strong> Muttergottes.<br />

Platz gäbe es für bis zu 7.000 Mönchen; heute leben hier circa 1.000 / 1.200, Tendenz steigend. Von<br />

jeher erfuhr der Athos den Schutz durch die Kaiser <strong>und</strong> das Patriarchat Konstantinopel. Aber auch in<br />

der osmanischen Zeit blieb er vom Sultan geschützt: Mohammeds 2. Frau Kadischa hatte ein Speditionsunternehmen<br />

<strong>und</strong> Mohammed übernachtete oft in Klöstern, wenn er im Auftrag seiner Frau mit<br />

Kamelen als Lasttieren geschäftlich unterwegs war (er kam dabei bis Äthiopien); es gibt eine Sure im<br />

Koran mit großem Lob auf die Mönche <strong>und</strong> die Anweisung, sie zu schützen.<br />

Dienstag 06.09.<strong>2011</strong><br />

Fahrt zu den Meteora-Klöstern (s. Bildteil)<br />

Mittwoch 07.09.<strong>2011</strong><br />

Stadtr<strong>und</strong>gang: : S. Maria Peripleptos, Rotonda.<br />

Dann eine kleinere Gruppe nochmals an Meer mit mehreren Taxi<br />

Abends Treffen mit ehemaligen Stipendiaten.<br />

Donnerstag, 08.09.<strong>2011</strong> Fest der Geburt Mariens<br />

In der nahen orthodoxen Kirche Teilnahme an Morgengebet <strong>und</strong> Liturgie<br />

Um 10.00 Uhr Abfahrt vom Hotel mit Gepäck<br />

12.45 Uhr Abflug von Thessaloniki – Ankunft München um 13.40 Uhr.


Jahresbericht 2012 52 11.01.2012<br />

Thessaloniki – Alexander der Große<br />

Thessaloniki – Weißer Turm<br />

Thessaloniki-Kirche Moni Vlatadon<br />

Thessaloniki-Stadtmauer<br />

Thessaloniki-Blick aufs Meer<br />

Thessaloniki – Hagia Sophia<br />

Thessaloniki – Hagios Dimitrios


Jahresbericht 2012 53 11.01.2012<br />

Mosaik des hl. Dimitrios<br />

Hl. Dimitrios – Detail Mosaik<br />

Thessoloniki – Apsismosaik Hl. Dimitrios<br />

Thessoloniki - Rot<strong>und</strong>a: Grabmal des Kaisers Galerius<br />

dann Kirche – Moschee – jetzt wiede Kirche<br />

Paulus wird nach Europa/Makedonien gerufen<br />

Reiseroute von hl. Paulus von Troas nach Philippi


Jahresbericht 2012 54 11.01.2012<br />

Thessaloniki – Galeriusbogen<br />

Galeriusbogen – Detail<br />

Philippi – neue Taufkirche<br />

Philippi – Taufstelle der Lydia<br />

Philippi Ausgrabungen<br />

Philippi – Paulusgefängnis<br />

Philippi – Toilettenanlage beim Forum


Jahresbericht 2012 55 11.01.2012<br />

Weinlaube<br />

Ouranoupolis beim Athos<br />

Athos - R<strong>und</strong>fahrt<br />

Russische Athoskloster Panteleimon<br />

Athoskloster Grigoriou<br />

Gipfel Berg Athos<br />

Schwesternkloster hl.stephanos


Jahresbericht 2012 56 11.01.2012<br />

Klostergarten<br />

Meteora Kloster Hl. Nikolaos<br />

Meteora Kloster Rousanou<br />

Last- <strong>und</strong> Personenaufzug Kloster Varlaam<br />

Aufzugsturm


Jahresbericht <strong>2011</strong> 57 11.01.2012<br />

Reisegruppe Etterzhausen<br />

Ehemalige Stipendiaten


Jahresbericht <strong>2011</strong> 58 11.01.2012


Jahresbericht <strong>2011</strong> 59 11.01.2012<br />

19. - 21. 10. <strong>2011</strong><br />

Teilnahme am Kongress des Moskauer <strong>Institut</strong>s St. Andreas im Kloster Bose<br />

Mittwoch 19.10.<strong>2011</strong><br />

09.00 Uhr Abfahrt mit Euro-Star von Rom nach Milano, von dort mit Taxi zum Kloster Bose.<br />

Gesamtthema: Theology of Beauty<br />

Abends nach Einleitungsworten von P. Adalberto Meinardi (Kloster Bose) <strong>und</strong> Alexej Bodrov<br />

(Moskau) zur Einleitung der Tagung des uns befre<strong>und</strong>eten <strong>Institut</strong>s St. Andreas/Moskau.<br />

Dan gleich mein Vortrag mit Lichtbildern „Maria – Prinzip der Schönheit von Natur <strong>und</strong> Gnade“:<br />

Maria – Prinzip der Schönheit von Natur <strong>und</strong> Gnade<br />

Die ganze Schöpfung wird auf Griechisch Kosmos κόσµος genannt: Schönheit, Ordnung, Harmonie<br />

Aber nachdem wir einmal durchschaut <strong>und</strong> erlebt haben, dass dieser so genannte Kosmos (die geordnete,<br />

schöne Welt) in Wirklichkeit ein A-Kos-mos, eine ungeordnete Welt ist <strong>und</strong> dass nicht<br />

das Einheits-Prinzip («Symbolon» συµβολος - von «symballein» = zusammenordnen), sondern das<br />

Prinzip der Verwirrung, Spaltung <strong>und</strong> Entfremdung («Diabolos» - von «diaballein» διαβαλλειν<br />

= durcheinanderwerfen, deutsch Teufel) vorherrscht, dann gibt es wieder ganz entgegen gesetzte<br />

Ansichten über den Kosmos.<br />

a) Es kommt zu einem abgr<strong>und</strong>tiefem Pessimismus <strong>und</strong> zu stoischer Gelassenheit, oder theologisch<br />

ausgedrückt, zur Lehre von der „massa damnata, natura totaliter corrupta“ (Martin Luther),<br />

dann herrscht vor die Lehre von der durch den Sündenfall total korrumpierten Schöpfung,<br />

aus deren Verlorenheit man nur aufgr<strong>und</strong> grenzenloser Glaubenshingabe durch den gnädigen Gott<br />

erlöst werden kann.<br />

b) Oder aber — <strong>und</strong> das wäre die echte Alternative - man richtet seinen Blick auf die lichte<br />

<strong>und</strong> schöne Seite der gottgewollten <strong>und</strong> geliebten Schöpfung, die nach altchristlicher Auffassung<br />

niemals aus der Ursprungsschönheit herausgefallen ist <strong>und</strong> die auch jetzt noch den Wesenskern der<br />

Schöpfung ausmacht, wenn auch wir konkret die Schattenseiten der Natur oftmals mehr erfahren als<br />

die „Reine Schöpfung“..<br />

Dazu schreibt der heilige Augustinus in seinen «Confessiones», im Buch der Bekenntnisse:<br />

«Wollt ihr etwa leugnen, dass es eine gewisse sublime Schöpfung gibt, die in so reiner Liebe dem<br />

wahren <strong>und</strong> ewigen Gott verb<strong>und</strong>en ist? Obwohl sie selbst nicht ewig ist, ist sie doch nicht in die<br />

Verlorenheit der Zeit zerfallen <strong>und</strong> verflossen, sondern sie ruht in der Kontemplation des Einen.<br />

Denn du, o Gott, zeigst dich dem, der dich so liebt, wie du es willst, <strong>und</strong> du bist ihm genug. Diese<br />

(reine Schöpfung) ist das Haus Gottes, nicht aus irdischer noch himmlischer Masse erbaut, sondern<br />

geistig <strong>und</strong> teilhabend an deiner Ewigkeit, weil ohne Abfallen in Ewigkeit («sine labe in aeternum»)<br />

... Sie ist dir nicht gleichewig, weil sie nicht anfangslos ist, sondern weil sie geschaffen<br />

wurde, da „am Anfang <strong>und</strong> vor allen Äonen die Weisheit geschaffen wurde“ (Spr 8,1); es ist aber<br />

nicht jene Weisheit, die dir, Vater, gleichewig ist <strong>und</strong> durch die alles geschaffen wurde, sondern die<br />

Weisheit, die geschaffen wurde, die geistige Natur, die in der Kontemplation des Ungeschaffenen<br />

Lichtes selbst Licht ist. Darum wird sie, obgleich geschaffen, Weisheit genannt.»<br />

Und kurz darauf richtet er ein Gebet an diese geschaffene Weisheit:<br />

« O du Haus des Lichtes <strong>und</strong> der Schönheit, ich liebe deine Zierden <strong>und</strong> den Ort der Wohnung der<br />

Herrlichkeit meines Gottes, deines Schöpfers <strong>und</strong> Besitzers. Auf dich hin seufze ich auf meiner<br />

Pilgerfahrt, <strong>und</strong> ich sage dem, der dich geschaffen hat, dass er auch mich in dir besitze, da er auch<br />

mich geschaffen hat. Denn ich irrte wie ein verlorenes Schaf, aber auf den Schultern meines Hirten,<br />

deines Schöpfers, hoffe ich, zu dir zurückgebracht zu werden» (Conf. Liber XII cap.15,2-4)<br />

Es ist dasselbe, was der frühchristliche Autor „Pastor Hermas“ in seinen Visionen sieht:


Jahresbericht <strong>2011</strong> 60 11.01.2012<br />

zuerst sieht eine w<strong>und</strong>erschöne alte Frau, eine Matrona. Und als er sie fragt, wer sie ist, das sagt<br />

sie „Ich bin die Kirche“. Und als er dann fragt, warum sie so alt sei, da antwortet sie: «Weil ich,<br />

die Kirche, vor allem geschaffen wurde <strong>und</strong> deswegen älter bin als der wegen mir von Gott geschaffene<br />

Kosmos.»<br />

Dann sieht er dieselbe Gestalt, aber nun als eine junge Braut in strahlender Jugend, doch ebenfalls<br />

mit ergrautem Haar, <strong>und</strong> es wird ihm gesagt: «Was du siehst, das bin ich, die Kirche, die dir<br />

jetzt <strong>und</strong> vorher erscheint.»<br />

Diese reine Schöpfung von Anbeginn, diese Kirche von Urzeit her ist aber nach frühchristlicher<br />

Tradition nicht eine platonische Idee, nicht ein Postulat des Geistes <strong>und</strong> vielleicht nur eine Angemessenheit<br />

Gottes, sondern sie hat ihre sichtbare, greifbare, personale Existenz erhalten in der<br />

Mutter Christi, die einerseits historische Individualperson ist <strong>und</strong> doch zugleich reinster Ausdruck<br />

des Planes vom Menschen <strong>und</strong> von der ganzen Schöpfung, des Planes, den Gott von Anfang an<br />

hatte <strong>und</strong> auf den letztlich auch alles hingeordnet ist.<br />

Pluripersonal existiert sie in der Kirche, der Braut Gottes, ohne Makel <strong>und</strong> Runzel.<br />

Das ist überhaupt ein Gr<strong>und</strong>prinzip christlichen Denkens: einerseits gibt es da historische Ereignisse<br />

<strong>und</strong> individuelle Personen, die heil- oder unheil-bringend in der Bibel dargestellt werden in einem<br />

Hintereinander von Raum <strong>und</strong> Zeit; andererseits wird immer wieder deutlich gemacht, dass das<br />

ganze Heilsgeschehen eine große Heilsökonomie ist, die sich zwar ausfaltet in Raum <strong>und</strong> Zeit (biblisch<br />

gesprochen «im Fleische»), aber die nach diesen innerweltlichen Kategorien nicht begriffen<br />

werden kann, weil sie zugleich die Aufhebung dieser innerweltlichen Kategorien bedeutet, da ja<br />

Gott wirkt, in dem das Gestern, das Heute <strong>und</strong> das Morgen eines ist.<br />

Darum kann der russische Religionsphilosoph Vladimir Solov’ev sein Glaubensbekenntnis zusammenfassen<br />

in der Kurzformel: «Veru-ju v Bogomatériju - veruju v Bogomáteriju.» «Ich glaube an<br />

die Materie, die Gott gebiert - ich glaube an die Mutter, die Gott gebiert,<br />

Letztere aber gebiert Gott nicht aus sich <strong>und</strong> aus eigenen Kräften,<br />

wie es der Materialismus verheißt,<br />

sondern aus der Kraft des Geistes, der über die Mutter Gottes kommt<br />

<strong>und</strong> für den sie ganz offen ist, so dass der Engel zu Maria sagt:<br />

„Du bist voll der Gnade, der Herr ist mit dir“.<br />

Und einer unserer großen deutschen Dichter, Novalis, schreibt:<br />

Ich sehe dich in tausend Bildern,<br />

Maria, lieblich ausgedrückt,<br />

Doch keins von allen kann dich schildern,<br />

Wie meine Seele dich erblickt.<br />

Ich möchte schließen mit Worten von Papst Benedikt XVI zu Jugendlichen:<br />

(Audienz in Rom, s. Osservatore. Romano vom 01.09.<strong>2011</strong>)<br />

„Vielleicht ist es euch schon einmal passiert, das ihr angesichts einer Skulptur, eines Bildes,<br />

einiger Verse aus einem Gedicht oder eines Musikstücks eine innere Bewegtheit, eine Freude empf<strong>und</strong>en<br />

habt, dass ihr deutlich gespürt habt, dass ihr nicht nur Materie vor euch habt – ein Stück<br />

Marmor oder Bronze, eine bemalte Leinwand, eine Ansammlung von Buchstaben oder eine Anhäufung<br />

von Tönen – sondern etwas Größeres. Etwas das „spricht“, das in der Lage ist, das Herz zu berühren,<br />

eine Botschaft zu vermitteln, den Geist zu erheben. Ein Kunstwerk ist Frucht der schöpferischen<br />

Fähigkeit des Menschen, der über die sichtbare Wirklichkeit nachdenkt, der versucht, Ihren<br />

tieferen Sinn zu erfassen <strong>und</strong> ihn durch Sprache, durch Formen, durch Farben, durch töne zu vermitteln.<br />

Die Kunst ist fähig, das Bedürfnis des Menschen, über das Sichtbare hinauszugehen, zum Ausdruck<br />

zu bringen <strong>und</strong> sichtbar zu machen; sie offenbart das Verlangen <strong>und</strong> die Suche nach dem Unendlichen.<br />

Ja sie ist gleichsam eine offene Tür zum Unendlichen, zu einer Schönheit <strong>und</strong> einer<br />

Wahrheit, die über das Alltägliche hinausgehen. Und ein Kunstwerk kann die Augen des Verstandes<br />

<strong>und</strong> des Herzens öffnen <strong>und</strong> uns nach oben ausrichten.


Jahresbericht <strong>2011</strong> 61 11.01.2012<br />

Es gibt jedoch Kunstwerke, die wahre Wege zu Gott, der Erhabensten Schönheit, sind – ja<br />

die sogar dabei helfen können, in der Beziehung mit Ihm, im Gebet zu wachsen. Es handelt sich um<br />

die Werke, die aus dem Glauben heraus entstehen <strong>und</strong> die den Glauben zum Ausdruck bringen. Sie<br />

lassen in uns den Wusch wachsen, Gott als die Quelle aller Schönheit zu suchen…<br />

--wenn wir große Kathedralen besuchen<br />

-- Oder wenn wir in eine romanische Kirche eintreten<br />

-- Oder wenn wir ein Stück Kirchenmusik hören<br />

….Ich schließe mit dem Gebet des Psalm 27,4: „Nur eines erbitte ich vom Herrn, danach verlangt<br />

mich: Im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens, die Fre<strong>und</strong>lichkeit des Herrn zu<br />

schauen <strong>und</strong> nachzusinnen in seinem Tempel“.<br />

Hoffen wir, dass der Herr uns helfen möge, seine Schönheit zu schauen, sowohl in der Natur als auch<br />

in den Kunstwerken, auf dass wir berührt werden vom Licht Seines Antlitzes, damit auch wir Licht<br />

für unseren Nächsten sein können“.<br />

Jan Breughel d.Ä - Hl. Familie in Blumen- <strong>und</strong> Früchtekranz<br />

Peter Paul Rubens – Madonna im Blumenkranz


Jahresbericht <strong>2011</strong> 62 11.01.2012<br />

Stephan Lochner – Maria im Rosenhaag<br />

Hans Memling – Maria im Rosenhaag<br />

Wilhelm Key – Beweinung Christi – Schönheit im Schmerz<br />

Ikone – Über dich freut sich die ganze Schöpfung<br />

Jaroslawler Orante


Jahresbericht <strong>2011</strong> 63 11.01.2012<br />

Platytera –in der Apsis von S. Dimitrios in Thessaloniki<br />

Klosterkirche in Bose - Madonna<br />

Athos – Berg der Muttergottes<br />

Ikone – Panaghia Glykophilousa – Die Süßküssende


Jahresbericht <strong>2011</strong> 64 11.01.2012


Jahresbericht <strong>2011</strong> 65 11.01.2012<br />

27. - 29.10. <strong>2011</strong><br />

Teilnahme an Heiligsprechung von Metropolit Andrei Şaguna in Sibiu<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer persönlichen Einladung durch den Metropoliten des Ardeal, Dr. Laurenţiu Streza<br />

von Sibiu, nahm ich an den Feierlichkeiten zur Heiligsprechung des Metropoliten von Transsilvanien<br />

Andrei Şaguna (*20.12. 1808 +16/28. 06. 1873) teil.<br />

Donnerstag 27.11.<strong>2011</strong><br />

Um 14.38 Uhr Abflug von München, Ankunft in Sibiu/Hermannstadt um 17.10 Uhr.<br />

Schon im Flughafen München traf ich Prof. Sauca, den derzeitigen Leiter des Ökumenischen <strong>Institut</strong>s<br />

des WKR in Bossey/Genf. Er war nach der „Revolution“ Sekretär von Patriarch Teoctist. Er<br />

erzählte mir weitere Einzelheiten über die Vertreibung des Patriarchen aus Bukarest <strong>und</strong> seinen<br />

Aufenthalt im Kloster Sinaia <strong>und</strong> seine Rückkehr nach einem Beschluss der Kirchenversammlung,<br />

bei der alle außer Vartolomeu Anania (später EB in Cluj) für seine Rückkehr stimmten (s. auch<br />

meine Erfahrung dazu bei meiner ersten Reise nach Bukarest nach der „Wende“).<br />

Patriarch Teoctist war aber dann nach seiner Rückkehr so großzügig, dass er keinen seiner zeitweiligen<br />

Gegner aus seiner bisherigen Stellung entließ <strong>und</strong> mit allen weiterarbeitete. Darum nennt ihn<br />

Sauca einen Heiligen.<br />

Wir wurden am Flughafen abgeholt <strong>und</strong> vornehm im Hotel Continental Forum untergebracht.<br />

Abends noch in der Kathedrale Teilnahme an Vesper <strong>und</strong> Akatist zu Ehren des hl. Dimitrios, dessen<br />

Fest in Bukarest jedes Jahr an diesem Tag besonders gefeiert wird, wozu auch die Reliquie des<br />

Hauptes des hl. Apostels Andreas aus Patras gebracht worden war.<br />

Abendessen im Hotel mit Prof. Sauca. Er erzählte mir mit Bedauern, dass derzeit eine starke Gruppe<br />

innerhalb der orthodoxen rumänischen Kirche eine antiökumenische Linie betreibt. Wir tauschten<br />

viele gemeinsame Erfahrungen aus der Zeit des Kommunismus aus (ich war 38 Mal in dieser<br />

Zeit dort). Es war uns beiden klar, dass man damals nur durch gewisse Kompromisse Vieles an Erleichterungen<br />

für das kirchliche Leben erreichen konnte.<br />

Auch heute sieht er viele Probleme bei den Priestern: ihre Pfarrersfrauen kommen nicht mehr wie<br />

früher aus Pfarrhäusern, <strong>und</strong> darum haben sie oft wenig Vorbereitung auf das kirchlichen Pfarrleben<br />

mit allen derzeitigen materiellen Schwierigkeiten <strong>und</strong> Nöten. Darum viele Scheidungen. Bei Wiederverheiratung<br />

verlieren die Priester ihr Amt.<br />

Freitag 28.10.<strong>2011</strong><br />

Nach langer Ruhe ging ich wieder in die Kathedrale zur Liturgie. Wenige, aber sehr fromme Menschen<br />

aller Altersstufen.<br />

Nach dem Frühstück ging ich in das Erasmus-Zentrrum bei der evgl. Luth. Kirche. Da ich Prof.<br />

Stefan Tobler nicht antreffen konnte (derzeit in der Schweiz, da seine Mutter gestorben ist), hinterließ<br />

ich eine ORTODOXIA mit Grüßen an ihn. Die übrigen 15 Exemplare verteilte ich im Laufe der<br />

Zeit bis einschließlich beim Festessen vor der Rückfahrt.<br />

Dann wieder zu Dr. Stefan Toma, dem EB-Sekretär. Trotz vieler Arbeitsbelastung lud er mich zum<br />

Kaffe/Tee ein. So hatte ich wieder ein schönes Gespräch mit ihm, der auch mal in Regensburg Stipendiat<br />

war <strong>und</strong> dankbar ist für unseren ökumenischen Dienst.<br />

Da ich am Vormittag noch freie Zeit hatte, besuchte ich das Bruckenthal-Museum, die evangelische<br />

<strong>und</strong> die katholische Kirche im Zentrum der Oberstadt (die reformierte Kirche war leider geschlossen).<br />

Auf dem Hof der Kathedrale konnte ich auch Metropolit Laurenţiu begrüßen <strong>und</strong> ihm danken für<br />

die Einladung, er bedankte sich für die Gastfre<strong>und</strong>schaft bei uns im OKI mit seiner Delegation im<br />

Mai <strong>2011</strong>.<br />

Um 15.30 Uhr erwartete ich mit vielen anderen die Ankunft der Prozession (von Raşinari bei Sibiu)<br />

mit dem Sarg der Gebeine des hl. M. Andrei Şaguna. Prof. Dumitru Pacurariu kam auf mich zu <strong>und</strong><br />

brachte mich ins Theol. Dekanat. Er war dort 50 Jahre Professor. Einige Male war er bei uns als<br />

Gast in Regensburg.


Jahresbericht <strong>2011</strong> 66 11.01.2012<br />

Er nahm mich auch mit zur Kathedrale, so stand ich auf der Eingangstreppe mit M. Laurentiu, EB<br />

Kalinik von Argeş <strong>und</strong> vielen Priestern in der Erwartung der Prozession mit der großen Ikone <strong>und</strong><br />

dem Sarg, der zu Fuß von vielen Pilgern <strong>und</strong> von einer Soldatenkompanie mit Fackeln begleitet<br />

wurde. Ich war der Einzige, der als Nicht-orthodoxer Gast dabei anwesend war.<br />

Dann Teilnahme an der Vesper in der Kathedrale.<br />

Gegen 18.00 Uhr kamen Patriarch Daniel <strong>und</strong> Patriarch Theodoros von Alexandrien mit dem Bischof<br />

von Patras <strong>und</strong> einigen griechischen Priestern mit der Reliquie des Hauptes des hl. Apostels<br />

Andreas, des Patrons der Rumänischen Orthodoxen Kirche, das während des Vatikanum II von<br />

Papst Paul VI an den Ort seines Martyriums nach Patras zurückgegeben worden war.<br />

Nach der Vesper brachte mich der Neffe von Dekan Dr. Zorin Oancea in die Metropolie. Wir konnten<br />

gemeinsam vorher noch die Reliquie des hl. Andreas verehren.<br />

Vor dem großen Speisesaal hatte ich noch viel Zeit zur Unterhaltung mit EB Gherasim von Râmnicu-Vâlcea,<br />

der dem OKI (s. auch Begegnung im Mai <strong>2011</strong>) als der erste rumänische Stipendiat bis<br />

heute herzlichste verb<strong>und</strong>en ist (am 14. November ist sein 97. Geburtstag).<br />

Das Festessen begann nach 20.00 Uhr <strong>und</strong> dauerte bis 23.00 Uhr, dazwischen immer wieder Ansprachen<br />

<strong>und</strong> Reden, besonders auch vom Patriarch von Alexandrien. Ich saß bei der griechischen<br />

Delegation. EB Chrysostomos von Patras ist der ältere Bruder von P. Johannes Skiadaresis. Er rief<br />

gleich in Thessaloniki an, <strong>und</strong> so konnte auch im mit P. Johannes sprechen. Er leidet derzeit unter<br />

Herzschwäche. Wir erinnerten uns an seine Zeit in Regensburg <strong>und</strong> an die <strong>Begegnungen</strong> mit ihm<br />

<strong>und</strong> seiner Familie, besonders auch mit Em. Friedrich Kardinal Wetter.<br />

Samstag 29.10.<strong>2011</strong><br />

Dr. Stefan Toma brachte mich wieder ganz nach vorne, ich war immer noch der einzige Gast, später<br />

kamen auch Dr. Schneider (EKD) <strong>und</strong> drei Vertreter der evangelischen Orts-Kirche, kein Vertreter<br />

der katholischen Orts-Kirche war anwesend.<br />

Mit den Patriarchen Theodoros von Alexandrien <strong>und</strong> Daniel von Rumänien zelebrierten fast alle<br />

Bischöfe der rumänischen Kirche <strong>und</strong> die Delegation aus Patras. Auch hohe Regierungsvertreter<br />

waren zusammen mit dem Staatspräsidenten anwesend.<br />

Nach Liturgie <strong>und</strong> Ansprachen der Patriarchen war die feierliche Proklamation der Heiligsprechung<br />

aufgr<strong>und</strong> der Verlesung eines vorhergehenden Beschlusses der Heiligen Synode.<br />

Dann feierliches Mittagessen im naheliegenden Vorort Dumbrava. Ich konnte dort wieder viele<br />

Bekannte <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e treffen. Ich war zeitweise am Tisch mit Dr. Schneider EKD <strong>und</strong> dann bei<br />

den Professoren Dumitru Abrudan <strong>und</strong> Pacurariu.<br />

Auch Patriarch Theodoros winkte mir zu, so dass ich auch noch ihn <strong>und</strong> Patriarch Daniel kurz persönlich<br />

begrüßen konnte.<br />

Dann war es schon Zeit zur Abfahrt, lange vor Ende des Mahles.<br />

Mit Vikarbischof Sofian (München) kam ich rechtzeitig zum Flughafen. Dorthin kam zu unserer<br />

Überraschung <strong>und</strong> Freude auch noch Diakon Dumitru Dura, der Sekretär von Metropolit Serafim,<br />

der auch über 7 Jahre mit EB Serafim im OKI gelebt hatte vor der Fertigstellung der Residenz in<br />

Nürnberg.<br />

Abflug um 17.50 Uhr Ortszeit,<br />

Ankunft in Etterzhausen kurz nach 22.00 Uhr.<br />

Auch diese Fahrt war wieder eine reiche Begegnung mit ehemaligen Stipendiaten <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en<br />

seit dem Beginn unserer Kontakte mit der Rumänischen Orthodoxen Kirche im Jahre 1968.<br />

Anhang: Schreiben von Dr. Stefan Toma, Sekretär von EB Laurenţiu.<br />

Hochwürden P. Albert Rauch<br />

„Wir freuen uns von Herzen, dass Sie bei der Zeremonie anwesend sein können, welche, wie ich glaube, bisher noch<br />

niemals in Sibiu stattgef<strong>und</strong>en hat. Wir erwarten Sie am Flughafen!<br />

Ich habe dem Hochwürdigsten Herrn Laurentiu die außergewöhnliche Tatsache der Annahme unserer Einladung mitgeteilt!<br />

Es ist für mich persönlich eine Freude von Herzen, dass es mir möglich ist, Sie wiederzusehen nach einigen Jahren seit<br />

meiner letzten Anwesenheit in Regensburg, einer Stadt mit natürlichen <strong>und</strong> geistlichen Schönheiten, <strong>und</strong> nicht zuletzt,<br />

mit warmherzigen Menschen!“


Jahresbericht <strong>2011</strong> 67 11.01.2012<br />

Orthodoxe Kathedrale Sibiu<br />

Katholische Kirche Sibiu<br />

Bruckenthal-Schlossmuseum<br />

EB Kalinik von Curtea d’Arges –<br />

Prof. Pacurariu<br />

Ankunft Reliquien <strong>und</strong> Ikone S. Andrei Saguna<br />

Inneres der Kathedrale


Jahresbericht <strong>2011</strong> 68 11.01.2012<br />

Inneres der Kathedrale<br />

Festtags-Ikone S. Metropolit Andrei Şaguna<br />

EB Gherasim Cristea von Râmnicu-Vâlcea<br />

Unser erster rumänischer Stipendiat 1969<br />

Festmahl


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 69 11.01.2012<br />

11. November <strong>2011</strong><br />

Beerdigung von Metropolit Damaskinos Papandreou in Chambesy bei Genf.<br />

Metropolit Damaskinos Papandreou war seit 1969 in vielerlei Weise mit uns verb<strong>und</strong>en.<br />

Darum war es mir eine innere Verpflichtung, an seiner Beerdigung dankbar anwesend zu<br />

sein.<br />

Er hatte an drei unserer ersten Ökumenischen Symposien in Regensburg teilgenommen, kam<br />

dazu auch noch öfters nach Regensburg, um seinen ehemaligen Professor <strong>und</strong> seinen Fre<strong>und</strong><br />

Dr. Joseph Ratzinger zu besuchen <strong>und</strong> hielt immer wieder Kontakt zu uns.<br />

Er wollte sogar beim Papstbesuch Benedikt XVI. in Regensburg im September 2006 teilnehmen,<br />

musste aber dann doch wegen Gebrechlichkeit kurzfristig absagen.<br />

Durch Errichtung <strong>und</strong> Ausbau des <strong>Institut</strong>s des Ökumenischen Patriarchats Konstantinopel in<br />

Chambesy bei Genf wurden wir angeregt <strong>und</strong> ermutigt, unter eigener Führung <strong>und</strong> unabhängig<br />

von einem der Patriarchate unser <strong>Ostkirchliches</strong> <strong>Institut</strong> in Regensburg nach eigenen Überlegungen<br />

<strong>und</strong> nach einer von uns bestimmten Ausrichtung einzurichten (Einweihung am<br />

10. Oktober 1976).<br />

Hier ein Auszug aus meinem Bericht von der Einweihung des <strong>Institut</strong>s in Chambesy:<br />

Einweihung des orthodoxen Zentrums des Ökumenischen Patriarchats<br />

in Chambesy bei Genf 18. bis 20. Oktober 1975<br />

Schon seit etwa fünf Jahren stellt man Überlegungen an, wo im Westen ein Zentrum<br />

der im September 1971 geschlossenen Hochschule des Ökumenischen Patriarchats<br />

entstehen könnte, in das ein Teil der in Konstantinopel nicht mehr möglichen Aktivitäten<br />

verlegt würde.<br />

Auf dem 1. Regensburger Symposion im Juli 1969 machten Metropolit Chrysostomos<br />

Konstantinidis <strong>und</strong> Prof. Dr. Kallinikos dem Bischof von Regensburg große Hoffnungen,<br />

daß dieses Zentrum in Regensburg entstehen könnte. So ähnlich sprach man<br />

auch, als Kardinal Döpfner zusammen mit Bischof Dr. Graber im Oktober 1968 in<br />

Konstantinopel weilte.<br />

Auch die anderen Patriarchate, so besonders das Rumänische Patriarchat, waren an<br />

einem solchen Zentrum in Regensburg interessiert. Es gab Schwierigkeiten deswegen,<br />

weil die evangelischen Stellen in Deutschland eine solche Einrichtung in einem typisch<br />

katholischen Gebiet nicht gerne sehen wollten.<br />

Nach dem Tod des Metropoliten von Deutschland Jakovos hat der neue Metropolit Irenäus<br />

Galanakis wieder dieses Anliegen an Bischof Dr. Graber schriftlich herangetragen.<br />

Doch es blieb auch hier bei einem mehr unverbindlich ausgesprochenen<br />

Wunsch. Dieselbe Bitte richtete er auch an den Erzbischof von Köln <strong>und</strong> sicherlich an<br />

verschiedene Stellen der Evangelischen Kirche.<br />

Inzwischen aber hatte der Metropolit Damaskinos Papandreou ganz still Vorbereitungen<br />

zur Errichtung eines Zentrums in Chambesy bei Genf getroffen. Als ich zusammen<br />

mit Dr. Wyrwoll Mitte Oktober 1973 in Chambesy war, entdeckten wir<br />

gleichsam zufällig die F<strong>und</strong>amente des schon entstehenden Zentrums…<br />

Im Frühjahr 1974 kam aber plötzlich ein flehentlicher Brief des Metropoliten, in dem<br />

er mich bat, den Aufbau dieses Zentrums finanziell zu unterstützen. Er war selbst<br />

nach Deutschland gekommen, hatte mit Kardinal Döpfner <strong>und</strong> mit Kardinal Höffner<br />

<strong>und</strong> besonders mit seinem Generalvikar Peter Nettekoven ausführlich darüber gesprochen,<br />

aber doch nichts erreicht.<br />

Ich erklärte dann Pater Duprey bei unserer CCCC-Sitzung in Brüssel, daß da nicht<br />

der richtige Weg eingehalten worden war, daß dies besonders auch Prof. Ratzinger<br />

hätte wissen sollen, der ja der ehemalige Lehrer <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong> des Metropoliten Damaskinos<br />

ist. Man ging nun sofort anschließend den korrekten Weg <strong>und</strong> reichte das


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 70 11.01.2012<br />

Finanzierungsgesuch über Bischof Dr. Graber ein. Aber es ging gar nicht so recht<br />

weiter.<br />

Eigentlich mehr zufällig war ich dann gerade in Köln, als entschieden werden sollte,<br />

ob nicht doch die inzwischen auf über 800.000 DM angelaufenen Schulden von der<br />

Diözese Köln übernommen werden sollten.<br />

Man entschied, Dr. Nyssen <strong>und</strong> den Architekten der Erzdiözese Köln nach Genf zu<br />

schicken. An diesem Abend rief ich dort in deren Auftrag bei dem Metropoliten an <strong>und</strong><br />

teilte ihm die frohe K<strong>und</strong>e mit. Tatsächlich kamen am übernächsten Tag die beiden<br />

zurück mit einem positiven Eindruck, was Planung <strong>und</strong> Ausführung des dortigen Zentrums<br />

betrifft, <strong>und</strong> so war der Kardinal bereit, noch am selben Tag die fehlende Summe<br />

zu genehmigen. Dies war aber auch höchste Zeit, weil schon in der anschließenden<br />

Woche der Bau hätte eingestellt werden müssen.<br />

Als ich dann im Juni in Chambesy war, stellte ich fest, daß schon wieder fast eine Million<br />

Schulden da waren, <strong>und</strong> der Metropolit bemühte sich mit allen Mitteln, diese bei<br />

uns zu finden. Er kam nach Köln <strong>und</strong> ich war mit ihm bei Sekretär Homeyer <strong>und</strong> bei<br />

Generalvikar Nettekoven. Beide waren etwas verärgert, daß nun schon wieder Geld<br />

verlangt würde, schließlich aber wurden doch von der Bischofskonferenz auf zwei<br />

Jahre hin je 500.000 DM genehmigt.<br />

Inzwischen aber waren die Schulden schon wieder größer als vorausgesehen <strong>und</strong> soweit<br />

ich weiß, hat der Erzbischof von Köln noch einmal eine ziemlich große Summe<br />

gegeben. Wie mir der Metropolit am Tag der Einweihung sagte, fehlen jetzt nur noch<br />

600.000 DM an der Finanzierung des Gesamtkomplexes.<br />

Ich war zuerst gegen dieses Projekt <strong>und</strong> zwar aus folgenden Gründen:<br />

1. Man hatte ein genau gleiches Projekt in Deutschland, ja sogar in Regensburg vorgesehen<br />

<strong>und</strong> immer wieder in dieser Richtung gesprochen, aber nie gesagt, daß längst<br />

schon Planungen anderswo laufen.<br />

2. Das Zentrum steht außerhalb Deutschlands, in einem französisch-sprechenden Gebiet<br />

bei einer Stadt, die nur eine kalvinische theologische Fakultät hat. Außerdem ist<br />

die direkte Nähe zum Weltkirchenrat nicht gerade von Vorteil für die Kontakte zur katholischen<br />

Kirche.<br />

3. Die Bedürfnisse der Metropolie von Deutschland sind ungleich größer, weil sie eine<br />

so große Diözese bildet <strong>und</strong> weil hier noch gar keine eigenen Gebäulichkeiten zur<br />

Verfügung stehen, abgesehen von einigen Kirchen <strong>und</strong> dem kleinen Verwaltungsgebäude<br />

in Bonn.<br />

Es ist vorauszusehen, daß nach der starken Unterstützung des Zentrums in Chambesy<br />

für die griechische Kirche in Deutschland nichts mehr übrig bleibt.<br />

Diese Bedenken äußerte ich auch gegenüber dem griechischen Metropoliten in<br />

Deutschland.<br />

Andererseits glaubte ich, daß bei dieser großen Bereitschaft von Seiten Roms <strong>und</strong> von<br />

Seiten Kölns, das sicherlich dann doch gegebene Geld wenigstens nicht ohne uns gegeben<br />

werden sollte, <strong>und</strong> darum stellte ich mich letztlich hinter diese Aktion, wenn ich<br />

auch immer freimütig meine Bedenken sagte.<br />

Dies war sicher auch dem Metropoliten Damaskinos Papandreou zu Ohren gekommen<br />

<strong>und</strong> darum hatte ich keine Einladung zur Einweihung erhalten. Als er nun in Friedewald<br />

bei dem evangelisch-orthodoxen Gespräch mit Bischof Augustinos Lambardakis<br />

zusammentraf, hat er sicherlich noch Näheres gehört, was ich mit diesem auf der langen<br />

Fahrt von Bonn nach Goslar gesprochen hatte.<br />

Er rief mich umgehend an <strong>und</strong> lud mich noch persönlich zur Einweihung ein, bemerkte<br />

aber gleich am Telefon, daß er gehört habe, daß ich nur teilweise einverstanden wäre<br />

mit den dortigen Planungen <strong>und</strong> er sagte mir, daß es statt den vorgesehenen neun Millionen<br />

gelungen sei, die Baukosten auf 7 oder 7 ½ Millionen zu beschränken.


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 71 11.01.2012<br />

In einem früheren Gespräch mit dem Metropoliten Damaskinos sagte mir dieser, daß<br />

nun alle <strong>Tagungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Begegnungen</strong> mit orthodoxen Theologen in seinem Zentrum<br />

stattfinden sollten. Doch diesem Zentralismus sollte man sich gleich von Anfang an<br />

widersetzen. Allerdings scheint mir der Metropolit äußerst fähig, diese besondere<br />

Aufgabe für das Patriarchat Konstantinopel <strong>und</strong> die neue „Tochter von Chalki“ zu<br />

übernehmen, da diese Geistliche Hochschule im September 1971 geschlossen worden<br />

war (ich konnte dabeisein, s. Jahres-Bericht 1971).<br />

Ich hatte dann die Möglichkeit, das <strong>Institut</strong> <strong>und</strong> die Kirche zu besuchen. Die Kirche<br />

ist, glaube ich, eine sehr gelungene Kombination zwischen östlicher <strong>und</strong> westlicher<br />

Kirchenvorstellung.<br />

Auch die Ikonographie im Altarraum: Ein Felsberg, aus dem Christus gleichsam aus<br />

einer Höhle als der Auferstandene heraustritt, sein Gesicht ist ikonenhaft, sonst aber<br />

die Art der Darstellung halb Ikone, halb moderne abstrakte Darstellung.<br />

Über der Ikonostase ist die eigentliche Kuppel, aber nur als Halbkuppel in Verb<strong>und</strong><br />

mit der Apsis, als Lichteinfall gedacht. Direkt über der Ikonostase ist eine Art Pyramide<br />

gemalt, in ihr unten ein geschlossenes Tor. In dieser Pyramide sieht man die verschiedensten<br />

Tiere, Schnecken, Würmer <strong>und</strong> die andere leblose <strong>und</strong> lebende Natur <strong>und</strong><br />

oben drauf steht Maria mit einem Gewächsstrauß in der Hand. Es könnte zuerst etwas<br />

befremden, aber man könnte es auch sehen als „Maria die Krone der Schöpfung“, die<br />

Spitze der Pyramide der Weltentwicklung (Sophia - anima m<strong>und</strong>i), wie Teilhard de<br />

Chardin <strong>und</strong> russische Religionsphilosophen sie sehen als die „Geschaffene Weisheit“.<br />

Auf die Seitenwände sieht man Heiligenfiguren <strong>und</strong> die vier großen Heilsereignisse:<br />

Verkündigung, Geburt <strong>und</strong> Taufe Jesu <strong>und</strong> sein Abstieg in das Reich des Todes.<br />

Die Ikonostase ist nicht hoch, ganz byzantinische Ikonen, man kann über sie hinweg<br />

noch auf den Altar sehen.<br />

Das Hauptgebäude des <strong>Institut</strong>s ist sehr schön an den Hang angelegt. Es hat etwa 30<br />

Zimmer <strong>und</strong> einige Appartements, dazu einen großen Speisesaal, der zugleich als Versammlungsraum<br />

benützt werden kann <strong>und</strong> Bibliotheksräume. Die Anlage ist sehr geschmackvoll,<br />

einheitlich <strong>und</strong> doch nicht kasernenhaft angelegt.“…..<br />

Mittwoch 09.11.<strong>2011</strong><br />

Abfahrt mit Zug von Etterzhausen um 20.04 Uhr über Frankfurt – Basel - Genf<br />

Ankunft in Chambesy am nächsten Tag um 10.08 Uhr<br />

Donnerstag 10.11.<strong>2011</strong><br />

Ich kam gerade recht zur Liturgie, zelebriert von Vikarbischof Makarios Pavlidis <strong>und</strong> den<br />

griechischen Ortsgeistlichen. Kurze Parastas.<br />

Nachher konnte ich viele Bekannte treffen:<br />

B. Makarios Pavlidis, Vikarbischof in Chambesy, früher in der Metropolie von Bonn.<br />

Ion Ciurin aus Moldavien/Patriarchat Moskau: im OKI 2005/06, seither Doktorand in Fribourg.<br />

Bischof Dr. Athanasios Chatzopoulos, Stip. im OKI 1977/78, Vertreter Kirche von GR bei der<br />

EU.<br />

Prof. Dr. Vlassios Phidas, Rektor Chambesy, letzter der uns bekannten Professoren in Chalki.<br />

Prof. Ioniţa Viorel, SSK im OKI 1981.<br />

Prof. Dr. Konstantin Delikostantis, Stip. im OKI 1981/82.<br />

Stephanos Athanasiou, der uns in Thessaloniki I <strong>und</strong> II großartig zu Hilfe war, derzeit Studium<br />

CH<br />

Zwei Brüder von Taizé, wo Archimandrit Damaskinos Papandreou von bis in der Kommunität<br />

lebte. Und ein Vertreter der koptischen <strong>und</strong> der armenischen Geistlichen am Ort.


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 72 11.01.2012<br />

Um 12.30 Uhr Beerdigungsgottesdienst unter Leitung des Metropoliten Jeremia von der<br />

Schweiz.<br />

Anschließend einige Reden, z. T. vorgelesen:<br />

- Metropolit von Thiatyra im Namen von Patriarch Bartholomaios.<br />

- Der Nuntius im Namen seines Fre<strong>und</strong>es Papst Benedikt XVI.<br />

- Der koptische Priester verlas ein Wort von Papa Shenouda.<br />

- Prof. Vlassios Phidas für das <strong>Institut</strong> Chambesy.<br />

Die Beerdigung war sehr einfach in einem Erdgrab außerhalb der Apsis der von Metropolit<br />

Damaskinos gebauten Kirche.<br />

Abreise mit Zug auf derselben Strecke zurück,<br />

Ankunft in Etterzhausen um 8.48 Uhr am Freitag 11.1.<strong>2011</strong><br />

Chambesy Apsiswand der <strong>Institut</strong>skirche


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 73 11.01.2012<br />

Detail Maria, Krone der Schöpfung<br />

Chambesy <strong>Institut</strong>skirche Die Taufe Jesu


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 74 11.01.2012<br />

Die Auferweckung der Toten<br />

Beerdigung außerhalb der Apsis der <strong>Institut</strong>skirche


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 75 11.01.2012<br />

16.11.<strong>2011</strong><br />

Metropolit Philaret von Minsk, Exarch des Moskauer Patriarchats für Weißrussland,<br />

überreicht dem Regensburger Ostkirchlichen <strong>Institut</strong> die „Goldene Sonnenblume“<br />

Bei der Konferenz (s.u.) vom 12.-16. November <strong>2011</strong> an der theologischen Fakultät in Minsk<br />

wurde dem Regensburger Ostkirchlichen <strong>Institut</strong> diese „Goldene Sonnenblume“ überreicht.<br />

Dieser Preis für Verdienste in der Ökumene <strong>und</strong> interreligiösen Dialog wurde neu eingerichtet<br />

<strong>und</strong> dem Regensburger Ostkirchlichen <strong>Institut</strong> als ersten Preisträger verliehen.<br />

Da ich eingeladen war, aber dann doch aus Termingründen nicht dabei sein konnte, wurde sie<br />

dem Nuntius von Weißrussland feierlich überreicht.<br />

Dieser schickte sie an den Nuntius in Deutschland, <strong>und</strong> sie kam am 19.12. von dort bei uns in<br />

Regensburg an.<br />

Inschrift englisch für Preis „Goldene Sonnenblume“ von Minsk <strong>2011</strong>:<br />

The Memorable Symbol „The Golden Sunflower of Peace“ is awarded to the <strong>Institut</strong>e of<br />

Eastern Churches (Catholic Church, Germany, Regensburg) „for the moral leadership,<br />

for the selfless service to the affair of the unity of the Church and for the contribution into the<br />

dialogue of cultures and religions”. Minsk, Belarus,<br />

the year <strong>2011</strong><br />

Fo<strong>und</strong>ers of international prize:<br />

International Public Association “Saints Methodius and Cyrill Christian Educational Center”<strong>Institut</strong>e<br />

of Inter-religious and Interconfessional Communications by the Synod of Belorussian<br />

Orthodox Church<br />

Dr. Albert Rauch,<br />

Regensburger <strong>Ostkirchliches</strong> <strong>Institut</strong>


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 76 11.01.2012<br />

Kardinal Koch besucht Minsk<br />

Orthodoxe Kirche lädt Katholiken zum Dialog ein.<br />

Erstellt von Radio Vatikan am 11. November <strong>2011</strong> um 21:42 Uhr<br />

Minsk (kathnews/RV). Auf Einladung der russisch-orthodoxen Kirche reist der Präsident des<br />

päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, am Wochenende in die<br />

weißrussische Hauptstadt Minsk. Er nimmt dort an einer Konferenz der orthodoxen Kirche<br />

zum Dialog mit den Katholiken teil, die am Sonntag beginnt. Wie Weißrusslands katholische<br />

Kirche am Freitag weiter mitteilte, feiert er am Sonntag einen Gottesdienst in der katholischen<br />

Kathedrale von Minsk.<br />

Zu den Referenten der dreitägigen Konferenz zählen außer Koch unter anderen der orthodoxe<br />

Minsker Metropolit Philaret, der katholische Minsker Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz <strong>und</strong><br />

der Sekretär des russisch-orthodoxen Außenamtes, Erzpriester Dmitri Sizonenko. Aus<br />

Deutschland nimmt der katholische Ostkirchenexperte Johannes Oeldemann von der Theologischen<br />

Fakultät Paderborn teil. Die Tagung steht unter dem Titel „Christliche ethische Werte<br />

als Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in Europa“.


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 77 11.01.2012<br />

08.12.<strong>2011</strong><br />

Einweihung einer weiteren Marienkapelle in Allersdorf bei Abensberg<br />

Ein Beispiel für kath.-orth. Zusammenarbeit<br />

Ehemalige Stipendiaten aus Rumänien reparieren Marienkapelle <strong>und</strong> malen Fresken<br />

Marienkapelle I Einweihung 08.12.<strong>2011</strong><br />

Fatima<br />

Lourdes<br />

Krönung Mariens<br />

W<strong>und</strong>erbare Medaille


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 78 11.01.2012<br />

Aus Rumänien: Freskomaler Gavril Solomon mit P. Cristian Târtea, Frau Lori <strong>und</strong> Sohn Andrei


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 79 11.01.2012<br />

Römische Goldmünze aus der Zeit der Gründung von Regensburg-Castra Regina<br />

LUCILLA AURELIA (*148/149 +181/182)<br />

Tochter des Kaisers Marcus Aurelius Antoninus (*121 +17.03.180)<br />

162 verlobt mit dem Adoptivbruder des Kaisers <strong>und</strong> Mitherrschers Lucius Verus<br />

164 verheiratet mit dem Mitkaiser Lucius Verus in Ephesus.<br />

169 Tod des Lucius Verus (42 Jahre alt, Lucilla war damals ca. 23 Jahre alt)<br />

169 Wiederverheiratet mit dem hohen Militäroffizier Tiberius Claudius Pompeianus<br />

181 Anschlag auf ihren Bruder, den Kaiser Commodus Lucius Aelius Aurelius<br />

*161, römischer Kaiser 180, ermordet 192.<br />

( „unfähig, eitel, grausam <strong>und</strong> ausschweifend“ - laut Herderlexikon).<br />

182 Lucilla wird nach Capri verbannt <strong>und</strong> dann hingerichtet (37 Jahre alt),<br />

Die Münze (solidus aureus) war wohl zur Besoldung der 2 neu gegründeten<br />

Legionen geprägt worden.<br />

Inschriften:<br />

Vorderseite: Lucillae Aug. Rückseite: Pietas<br />

Antonini Aug. F. Die Frömmigkeit, Ehrfurcht<br />

Abbild der Lucilla Augusta,<br />

der Tochter des Antoninus Augustus<br />

Gef<strong>und</strong>en im Kreuzganghof des Klosters St. Matthias/St. Klara/OKI<br />

Am 08.12.<strong>2011</strong> abgegeben an die Liegenschaftsverwaltung<br />

Dr. Albert Rauch<br />

der Stadt Regensburg


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 80 11.01.2012


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 81 11.01.2012<br />

Stipendiaten der AG Kirchen des Ostens<br />

Wintersemester 2010-11<br />

Name Land/Kirche Geb.dat<br />

1 El Samuely P. Sherobeam Ägypten Wien 09.03.1966<br />

2 Rusanov Dr. Rossen Bulgarien 30.01.1965<br />

3 Dimov Pavel Siderov Bulgarien 23.12.1975<br />

4 Maftei Eugen Rumänien 01.01.1980<br />

5 Craciun Elena M. Eufrasia Rumänien 06.10.1976<br />

6 Akischin Sergej Russland 05.10.1981<br />

7 Matzegora Maxim Russland 02.07.1988<br />

8 Latinovic Vladimir Serbien 20.09.1977<br />

9 Tatalovic Vladan Serbien 10.11.1977<br />

10 Soboljuk Anatolij Ukraine 12.08.1977<br />

Weitergeführt mit anderem Stipendium:<br />

11 Bozovic Nenad Serbien<br />

SS <strong>2011</strong> Sommer-Sprachkurs (01.05. – 30.07. <strong>2011</strong>)<br />

Name Land/Kirche Geb.dat<br />

1 Ribolov Dr. Svetoslav Bulgarien 02.01.1973<br />

2 Deltscheva Anastassia Bulgarien 05.05.1977<br />

3 Schawulev Georgi Bulgarien 26.01.1979<br />

4 Georgiev Georgi A.Protopriester Bulgarien 04.03.1975<br />

5 Archimandrit Joane Silagadze Zviad Georgien 20.10.1976<br />

6 Eloshvili Shalva Georgien 21.06.1977<br />

7 P. Paul Dahdal Ghassan Paris,Patr. Antioch. 03.11.1978<br />

8 P. Gerasimos Kabbas George Paris,Patr. Antioch. 15.09.1979<br />

9 P. Romanos Manhal AL Hannat, Deacon Paris,Patr. Antioch. 03.03.1975<br />

10 Charylo Andrzej Polen 17.06.1985<br />

11 Stanojevic Jovan, Mönch; Erzdiakon Serbien 28.06.1979<br />

12 Pavlovic Marko Serbien 10.10.1983<br />

13 Dukanovic Misa Serbien 11.05.1981<br />

14 Petlitskaja Marina Weißrussland 04.04.1989<br />

15 Fisenkin Evgenij Weißrussland 12.06.1989<br />

SS <strong>2011</strong> Ohne Kurs <strong>und</strong>/oder längerfristige Stipendiaten<br />

16 Rusanov Dr. Rossen Bulgarien 30.01.1965<br />

17 Dimov Pavel Siderov Bulgarien 23.12.1975<br />

18 Akischin Sergej Russland 05.10.1981<br />

19 Matzegora Maxim Russland 02.07.1988<br />

20 Serov Dmitrij Russland 26.09.1985<br />

21 Soboljuk Anatolij Ukraine 12.08.1977<br />

22 Tatalovic Vladan Serbien 10.11.1977<br />

Weitergeführt mit anderem Stipendium:<br />

23 Bozovic Nenad Serbien<br />

24 Sokolovski Dr. Augustin Ryshard Russland 01.07.1977


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 82 11.01.2012<br />

Stipendiaten der AG Kirchen des Ostens<br />

Wintersemester <strong>2011</strong>-2012<br />

Name<br />

WS <strong>2011</strong>-12 zunächst mit Sprachkurs<br />

Land/Kirche Geb.dat<br />

1 Schawulev Georgi Bulgarien Doktorand<br />

2 Archimandrit Joane<br />

Silagadze Zviad<br />

3 P. Gerasimos Kabbas George Paris<br />

Patr. Antioch.<br />

4 P. Romanos Manhal AL Hannat, Deacon Paris<br />

5 Stanojevic Jovan<br />

Mönch; Erzdiakon von Bischof Lukijan von Osijecko-<br />

poljska + Baranjska/Kroatien<br />

Georgien 20.10.1976<br />

15.09.1979<br />

03.03.1975<br />

Patr. Antioch.<br />

Serbien 28.06.1979<br />

6 Pavlovic Marko Serbien 10.10.1983<br />

7 Romashko Elena Weißrussland 15.02.1988<br />

WS <strong>2011</strong>- 12 Ohne Kurs <strong>und</strong>/oder längerfristige Stipendiaten<br />

8 Kirakosyan Armen Armenien<br />

9 Brigadir Egor Weißrussland 01.11.1988<br />

10 Shatrawski Sergej Weißrussland<br />

WS <strong>2011</strong>-12 Weiterhin im OKI, mit Stipendien von anderer Seite.<br />

11 Serov Dmitrij Russland 26.09.1985<br />

12 Sokolovski Dr. Augustin Russland/Schweiz<br />

13 Bozovic Nenad Serbien


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 83 11.01.2012<br />

AG Kirchen des Ostens<br />

Kostenfreie Aufenthalte im OKI für kurzzeitiges Bibliotheksstudium<br />

(mit oder ohne Stipendium)<br />

hauptsächlich ehemalige Stipendiaten; für Sommeraufenthalt (Uni-<br />

Bibliothek)<br />

teilweise mit Familienbegleitung<br />

von bis Name woher<br />

1 08.07. 27.07. P. Mircea Oros Rumänien<br />

2 08.07. 27.07. Mihaela Oros Rumänien<br />

3 05.07. 18.07. Dr. Konstantin Belesos Griechenland<br />

4 30.07. 29.08. Simeon Divcev Bulgarien<br />

5 01.08. 10.08. Dr. P. Vasile Stanciu Rumänien<br />

6 01.08. 10.08. Emilia Stanciu Rumänien<br />

7 02.08. 31.08. Dr. Ivailo N. Nikolov Bulgarien<br />

8 02.08. 31.08. Ivan Yovchev Bulgarien<br />

9 02.08. 01.09. Emanuel Rusu Rumänien<br />

10 02.08. 10.08. Sergej Panteleev Russland<br />

11 02.08. 10.08. Tatjana Panteleev Russland<br />

12 03.08. 31.08.? Dr. Anna Marinova Bulgarien<br />

13 03.08. 31.08.? Yanka Dragomirova Bulgarien<br />

14 4. -6.8. ca 15.09. Sirgiw Gelaw Äthiopien<br />

15 04.08. 03.09. Olga Germanskaya Russland<br />

16 07.08. 14.08. P. Isvoranu Rumänien<br />

17 07.08. 14.08. Fr. Isvoranu Rumänien<br />

18 03.08. 18.08. Dr. Alexander Symbalov Weißrussland<br />

19 03.08. 18.08. Élena Symbalov Weißrussland<br />

20 03.08. 18.08. Diana Symbalov Weißrussland<br />

21 03.08. 18.08. Maria Symbalov Weißrussland<br />

22 05.08. 23.08.? Dr. Micheal Ghattas Ägypten<br />

23 05.08. 23.08.? Jehan Onsy Mahrous Ägypten<br />

24 07.08. 06.09. Anna Arnaudova Bulgarien<br />

25 18.08. 18.09. Ionut Vladescu Rumänien<br />

26 19.08. 30.08. P. Michail Michailov Bulgarien<br />

27 19.08. 30.08. Venelina Michailovna Bulgarien<br />

28 19. 08. 30.08. Raphael Michailov Bulgarien<br />

29 19.08. 30.08. Joanna Michailovna Bulgarien<br />

30 23.08. 30.08. Dr.Marius Tepele Rumänien<br />

31 23.08. 30.08. Fr. Tepele Rumänien<br />

32 23.08. 30.08. Tochter Tepele Rumänien<br />

33 23.08. 30.08. Sohn Tepele Rumänien<br />

34 31.08. 30.09. Cristian Tatu Rumänien


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 84 11.01.2012


Jahresbericht <strong>2011</strong>-12-10 85 11.01.2012<br />

MARIA – BLÜTE DER MENSCHHEIT<br />

(gemalt von Grigorie Popescu aus Rumänien)<br />

Weihnachten <strong>2011</strong><br />

Aus dem vergehenden Wurzelstock der<br />

Menschheit, der wie abgeschnitten erscheint,<br />

<strong>und</strong> aus dem toten Leib der Menschheit<br />

(Adam, Jesse), schafft Gott Etwas Neues, Schönes<br />

in Maria <strong>und</strong> in der ‚Frucht ihres Leibes: Jesus’.<br />

Dasselbe schafft Gott aber auch in uns, Der uns „im<br />

voraus dazu bestimmt hat, am Wesen <strong>und</strong> an der<br />

Gestalt Seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der<br />

Erstgeborene unter vielen Brüdern <strong>und</strong> Schwestern<br />

sei“ (Röm 8,29).<br />

„Heute habe ich verstanden, dass die ganze Menschheit<br />

in Maria zur Blüte gebracht wird.<br />

Maria ist die Blüte der gesamten Menschheit.<br />

Sie, die ganz Reine, erblüht auf unreinem Gr<strong>und</strong>. Gott<br />

verliebt sich vom Himmel her in diese schönste aller<br />

Blumen. Er bestäubt sie mit Heiligem Geist, <strong>und</strong> Maria<br />

schenkt dem Himmel <strong>und</strong> der Erde die erlesenste<br />

Frucht:<br />

JESUS<br />

Maria aber ist die Blüte der Menschheit, <strong>und</strong> indem<br />

sie Gott zu sich holt, holt sie ihn für die ganze<br />

Menschheit, der sie ihr eigenes Leben verdankt“.<br />

(Chiara Lubich)<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> war wieder reich an <strong>Begegnungen</strong> mit den Orthodoxen Kirchen.<br />

Mit Stipendien von RENOVABIS <strong>und</strong> VDD konnte auch in diesem Jahr das Stipendienprogramm<br />

durchgeführt werden: 15 orthodoxe Theologen konnten als längerfristige Stipendiaten gefördert werden.<br />

Einige beendeten im Sommer einen längeren Studienaufenthalt bei uns erfolgreich <strong>und</strong> sie reihen sich<br />

nun in die große Liste der ehemaligen Stipendiaten ein.<br />

Am Sprachkurs "Deutsch <strong>und</strong> ökumenische Information" von Mai bis Ende Juli <strong>2011</strong> nahmen 15 Stipendiaten<br />

aus Bulgarien, Georgien, Patriarchat Antiochien, Patriarchat Moskau (Russland, Weißrussland),<br />

Polen, <strong>und</strong> Serbien teil.<br />

Auch in diesem Jahr beherbergte das Ostkirchliche <strong>Institut</strong> zahlreiche orthodoxe Gäste, die einige Tage<br />

oder Wochen bei uns verbrachten <strong>und</strong> besonders die vorlesungsfreien Sommermonate für theologische<br />

Arbeit im Ostkirchlichen <strong>Institut</strong> <strong>und</strong> an der Bibliothek der hiesigen Universität nützten.<br />

Dazu kommt unsere Teilnahme an <strong>Tagungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Begegnungen</strong>.<br />

Den Kontakten zu den orthodoxen Kirchen <strong>und</strong> zu unseren ehemaligen Stipendiaten dienten unsere <strong>Reisen</strong><br />

nach Serbien, Bulgarien, Griechenland, Konstantinopel, Rumänien, Weißrussland - <strong>und</strong> nun am Jahresende<br />

die Mitwirkung an der alljährlichen „Convention“, dem Kirchentag der syrisch-orthodoxen Kirche<br />

in Kerala/Indien.<br />

Allen unseren Förderern <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en unser herzliches Vergelt's Gott<br />

für alles, womit Sie uns in unserer Arbeit unterstützen:<br />

Ihr Leben, Mitbeten, Mittragen <strong>und</strong> Ihre Gaben.<br />

Zusammen mit allen Mitarbeitern <strong>und</strong> Stipendiaten<br />

wünschen wir Ihnen frohe Weihnachten <strong>und</strong> Gottes Segen für das Neue Jahr!<br />

Dr. Albert Rauch Dr. Nikolaus Wyrwoll Ide Schwinghammer<br />

OSTKIRCHLICHES INSTITUT Tel. (+49) 0941 / 57009 FAX 0941 / 52551<br />

Ostengasse 31 priv. (+49) 09404 / 1500 FAX 09404 / 8013<br />

D - 93047 Regensburg oki.r@t-online.de www.oki-regensburg.de

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