Grundlagen der Gesichtschirurgie

Grundlagen der Gesichtschirurgie Grundlagen der Gesichtschirurgie

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3.1. Relaxed Skin Tension Lines (RSTL; Abb. 6) Die Haut hat bestimmte Spannungslinien, die durch die darunterliegende Muskulatur und die Entwicklung bedingt sind. Bei älteren Patienten muß zusätzlich noch auf die natürliche Faltenbildung geachtet werden, die nicht immer den Spannungslinien entspricht. Quer zu den Spannungslinien des Gesichtes verlaufende Wunden werden durch diese Spannung auseinandergezogen und ergeben häßliche Narben, in den Spannungslinien (Abb. 6a) verlaufende Wunden werden adaptiert und ergeben in der Regel strichförmige Narben. (Wer mehr über Narbenauflösung wissen möchte, dem empfehle ich das Buch von Borges, „Scar Revision“, Little Brown, in Boston 1973 erschienen.) 3.1.2. W-Plastik (Abb. 6b) und broken-line-technique (Abb. 6c) Lange Narben sind für das Auge gut sichtbar. Um sie unsichtbar zu machen, werden sie einmal in die Spannungslinien gelegt, zum zweiten werden sie in lauter kleine, vier bis fünf Millimeter lange Teilstücke als W-Plastik aufgelöst (Abb. 6b), in wechselnden Richtungen verlaufende Narben sind nach Ausheilen dann für das Auge nicht mehr so sichtbar. Man nennt diese Technik die „brokenline-technique“, (Abb. 6c), wenn den Teilnarben eine unregelmäßige Form gegeben wird. Abb. 6 Relaxed Skin Tension Lines (RSTL) und Narbenkorrektur a) Einfache ovaläre oder spindelförmige Exzision in den RSTL. b) Narbenexzision, W-Plastik: Mit zickzackförmiger ineinandergreifender W-Plastik mit einer Seitenlänge von 3-4 mm wird die Narbe aufgelöst und annähernd in die RSTL gebracht. c) >,broken line technique@: Verschieden geformte Hautstückchen, die nach Narbenexzision ineinandergreifen und annähernd in den RSTL liegen. d) Z-Plastiken im inneren Gesichtsbereich nach Narbenexzision, neue Narben annähernd in der RSTL. 7

3.1.3. Die Z-Plastik (Abb. 6d, 7 und 8) Narben, die Gewebe zusammengezogen haben, werden ausgeschnitten und dann wird das Gewebe durch eine Z-Plastik verlängert (Abb. 6d u. 7). Auch bei dieser Technik werden die Narben einmal in die Spannungslinien (Abb.6d) gebracht und zusätzlich durch Z-Plastiken das Gewebe verlängert (Abb. 7). Eine Verlängerung in die eine Richtung führt aber zu einer Verkürzung in die andere Richtung; in der Regel fällt aber diese Verkürzung nicht ins Gewicht. Je größer die Z-Winkel, um so größer die Verlängerung (Abb. 7a u. b). Für den Anfänger haben wir eine Schablone entwickelt, die ihm zunächst diese Techniken auf Papier, auf einem alten Gummihandschuh oder Schaumstoff einüben hilft. Diese Schablone kann dann auch bei den ersten Narbenkorrekturen verwendet werden. Längere Narben, besonders im inneren Gesichtsbereich, können mit Mehrfach-Z-Plastiken (Abb.8) angegangen werden. Nach einem Unfall sollte man ein halbes, besser noch ein ganzes Jahr warten, bis man mit einer Auflösung der Narben beginnt. Solche Narben brauchen bis zu drei Jahre, um auszureifen, um faserarm zu werden, und mancher Eingriff, den man zwei bis drei Monate nach einem Unfall noch für notwendig hält, ist bei genügend Geduld bei Patient und Arzt dann überflüssig. Abb. 7 Einfache Z-Plastik. a) Exzision der senkrech tzur RSTL-Linie( ----- ) liegenden Narbe und auflösen durch eine Z- Plastik von 450. Die Läppchen lund2 werden gegeneinanderausgetauscht, es kommt zu einer mittelgroßen Verlängerung in Pfeilrichtung (s. auch 6d). b) Austausch von Läppchen 1 und 2 mit einem Winkel von 600, es kommt zu einer größeren Verlängerung des Gewebes in Pfeilrichtung. Abb. 8 Multipie Z-Plastik. a) Exzision der Narbe und Auflösen der langen Narbe mit mehreren Z, so daß die resultierenden Narben annähernd in den RSTL liegen. b) Läppchenaustausch und Verlängerung des Gewebes in Narbenrichtung. 8

3.1.3. Die Z-Plastik (Abb. 6d, 7 und 8)<br />

Narben, die Gewebe zusammengezogen haben, werden ausgeschnitten und dann wird<br />

das Gewebe durch eine Z-Plastik verlängert (Abb. 6d u. 7). Auch bei dieser Technik<br />

werden die Narben einmal in die Spannungslinien (Abb.6d) gebracht und zusätzlich durch<br />

Z-Plastiken das Gewebe verlängert (Abb. 7). Eine Verlängerung in die eine Richtung führt<br />

aber zu einer Verkürzung in die an<strong>der</strong>e Richtung; in <strong>der</strong> Regel fällt aber diese Verkürzung<br />

nicht ins Gewicht. Je größer die Z-Winkel, um so größer die Verlängerung (Abb. 7a u. b).<br />

Für den Anfänger haben wir eine Schablone entwickelt, die ihm zunächst diese Techniken<br />

auf Papier, auf einem alten Gummihandschuh o<strong>der</strong> Schaumstoff einüben hilft. Diese<br />

Schablone kann dann auch bei den ersten Narbenkorrekturen verwendet werden.<br />

Längere Narben, beson<strong>der</strong>s im inneren Gesichtsbereich, können mit Mehrfach-Z-Plastiken<br />

(Abb.8) angegangen werden. Nach einem Unfall sollte man ein halbes, besser noch ein<br />

ganzes Jahr warten, bis man mit einer Auflösung <strong>der</strong> Narben beginnt. Solche Narben<br />

brauchen bis zu drei Jahre, um auszureifen, um faserarm zu werden, und mancher<br />

Eingriff, den man zwei bis drei Monate nach einem Unfall noch für notwendig hält, ist bei<br />

genügend Geduld bei Patient und Arzt dann überflüssig.<br />

Abb. 7 Einfache Z-Plastik.<br />

a) Exzision <strong>der</strong> senkrech tzur RSTL-Linie( ----- ) liegenden Narbe und auflösen durch eine Z-<br />

Plastik von 450. Die Läppchen lund2 werden gegeneinan<strong>der</strong>ausgetauscht, es kommt zu<br />

einer mittelgroßen Verlängerung in Pfeilrichtung (s. auch 6d).<br />

b) Austausch von Läppchen 1 und 2 mit einem Winkel von 600, es kommt zu einer größeren<br />

Verlängerung des Gewebes in Pfeilrichtung.<br />

Abb. 8 Multipie Z-Plastik.<br />

a) Exzision <strong>der</strong> Narbe und Auflösen <strong>der</strong> langen Narbe mit mehreren Z, so daß die<br />

resultierenden Narben annähernd in den RSTL liegen.<br />

b) Läppchenaustausch und Verlängerung des Gewebes in Narbenrichtung.<br />

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