Grundlagen der Gesichtschirurgie

Zwischen Transport- und Rekonstruktionslappen wird im 1. Mobilisationsschritt die Haut
intakt gelassen und diese Haut sukzessiv in etwa zwei Schritten durchtrennt. Im Laufe von
etwa 6-8 Wochen bildet sich im Brückenlappen eine Zentralarterie aus, die ausreicht, um
auch das temporale Gewebe zu ernähren. Die Durchtrennung auch der kleinen kutanen
und subkutanen Brücken im Bereich des Temporallappens sollte langsam vor sich gehen,
um eine Nekrose des Rekonstruktionslappens zu vermeiden. Muß die innere Nase
mitrekonstruiert werden, so kann auch temporal dicke Spalthaut unterpflanzt werden. Als
letztes sollte der kleine Lappen im Bereich des Nasensteges stehenbleiben, er sollte
etwas länger gewählt werden als man ihn später braucht, da nach Abklemmen in diesem
Gebiet dann an der rosigen Farbe des Brückenlappens und des Temporallappens der
Grad der Durchblutung gemessen werden kann.
Abb. 33
a) Frontotemporallappen nach E. Schmid und R. Meyer(1964). Der 8 mm schmale, über der Augenbraue
verlaufende Lappen ist schräg nach oben und unten inzidiert, am Übergang zum Rekonstruktionsteil
bleibt eine breite Brücke (Schnittmuster über der linken Augenbraue). Temporal kleine Brücken im
Bereich des Nasenflügel- und Nasenstegbereiches. Nach lnzision und Mobilisation eventuell
Unterlagern von dicker Spalthaut oder composite grafts aus der Ohrmuschel.
Auf der rechten Seite ist der »Transportlappen« angehoben, man sieht auf der Unterseite den
eingebrachten Spalthautlappen und die primär verschlossene Hautwunde (s. Text).
b) In zwei weiteren Sitzungen Verschmälerung der Brücke bis zur Mobilisation des gesamten Lappens.
Herunterschlagen des Lappens nach etwa 8-10 Wochen. Nach Einwachsen Abtrennen und Einarbeiten
des angewachsenen Lappens.
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