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Gemeinsam das Gleichgewicht halten bzw. finden - fachschulteam

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Das <strong>Gleichgewicht</strong>sorgan<br />

Der vestibuläre Sinn<br />

Referat von Simone, Zahra und Thorsten, BFS IIe<br />

Der <strong>Gleichgewicht</strong>sinn (Vestibularapparat)<br />

befindet sich im Innenohr (Labyrinth).<br />

Seine Aufgaben sind:<br />

Orientierung im Raum<br />

Wahrnehmen, ob der Körper steht,<br />

liegt, in Bewegung ist etc.<br />

Aufrechterhaltung von Kopf- und<br />

Körperhaltung.<br />

Die Macula - Organe<br />

Utriculus und Sacculus<br />

Aufgaben:<br />

Registrieren der Schwerkraft und Steuern<br />

der entsprechenden Korrekturreize für die<br />

Muskulatur.<br />

Wahrnehmen linearer Beschleunigung des<br />

Körpers<br />

Sacculus = vertikale Beschleunigung<br />

Utriculus = horizontale Beschleunigung<br />

Der Vestibularapparat besteht aus<br />

3 Bogengängen<br />

(vorderer, hinterer und horizontaler)<br />

und<br />

zwei Maculaorganen<br />

(Macula utriculi und Macula sacculi).


Das <strong>Gleichgewicht</strong>sorgan<br />

Der vestibuläre Sinn<br />

Die drei Bogengänge<br />

(vorderer, hinterer und horizontaler)<br />

Aufgaben:<br />

Funktion der Bogengänge<br />

Wahrnehmen der Drehbeschleunigung<br />

Senden entsprechender Reize an die<br />

motorischen Kerne der Augenmuskulatur<br />

sowie Korrektur der gesamten Körpermotorik<br />

Der Vestibularapparat allein reicht aber für unser Gehirn nicht aus um eine exakte<br />

Position unseres Körpers im Raum wahrzunehmen.<br />

Interessanterweise, obwohl er im Ohr positioniert ist, benötigt unser Gehirn den<br />

akustischen Sinn dafür weniger.<br />

Da der Kopf auf dem Rumpf beweglich befestigt ist, werden zusätzlich noch Sinnesreize<br />

der Halsmuskulatur, der Augen sowie der Tiefenwahrnehmung benötigt.


Das <strong>Gleichgewicht</strong>sorgan<br />

Der vestibuläre Sinn<br />

Übungen und Spiele für Kinder<br />

Für die Entwicklung der Grundmotorik bei Kindern spielen Sinne eine große Rolle. Der<br />

vestibuläre Sinn sorgt für die Regulierung des <strong>Gleichgewicht</strong>s. Das <strong>Gleichgewicht</strong> wird<br />

durch rotierende Bewegungen trainiert. Deshalb ist es wichtig für die Kinder zu Schaukeln,<br />

zu Rollen und den Kopf nach unten zu <strong>halten</strong>. Ein gutes <strong>Gleichgewicht</strong> ist erforderlich um<br />

Motorik, Koordination der Kindern zu optimieren, <strong>das</strong>s auch Lesen, Schreiben und<br />

Rechnen und sogar die Konzentrationfähigkeit damit zusammenhängen.<br />

Das <strong>Gleichgewicht</strong>ssystem braucht viele Bewegungsreize für die Kinder, bis ihre<br />

Entwicklung mit Erreichen der Hirnreife abgeschlossen ist. Bei der<br />

Schuleingangsuntersuchung fällt auf, <strong>das</strong>s ein drittel der Kinder bei dem Test des<br />

<strong>Gleichgewicht</strong>s (z.B. Stehen auf einem Bein, auf einer geraden Linie gehen) unsicher<br />

sind.<br />

Rechtschreiben und Lesen:<br />

Mit Koordinationsproblemen verwechseln die Kinder häufiger ähnlich aussehende<br />

Buchstaben wie p und q und b und d.<br />

Rechnen:<br />

Ein Kind kommt mit abstrakten Größen wie dem Zahlenraum, Formen und Längen<br />

zurecht, wenn es sich gut im Raum orientieren kann. Wenn ein Kind weiß, was kleiner,<br />

großer, näher, entfernt oder wo oben und unter ist, fällt ihm später auch der<br />

Mathematikunterricht leicht. Untersuchungen konnten z.B. zeigen, <strong>das</strong>s die Kinder ,die<br />

Probleme beim Rückwärtslaufen haben, auch Schwierigkeiten beim Rechnen besonders<br />

beim Subtrahieren haben.<br />

Spielideen zur Förderung von Störungen des <strong>Gleichgewicht</strong>s:<br />

Schaukeln, hüpfen, klettern, rennen,spazieren, Radfahren oder Radlaufen, schwimmen,<br />

laufen auf verschiedene Sachen z.B. auf Stoff, Seil, Kissen, Stühle und etc., Springen z.B.<br />

Seilspringen oder Trampolin, Balancieren auf Mauern," Eier lauf" spielen, mit einem Buch<br />

versuchen auf dem Kopf zu laufen etc.<br />

Balancieren:<br />

Es gibt verschiedene Übungen für <strong>das</strong> Balancieren z.B. : Balancier- Elemente, Balancier-<br />

Matte, Balancier-Kreisel/ - Scheiben, Pedal-Fahrgerät , Schaukelbrett, Halbkugeln,Stelzen,<br />

Rollbrett, Balancier-Tau/-Schlange, Springkissen, Lauftrommel, Balancier-Strecke,<br />

Balancier-Brett, Inline, Waveboard.<br />

Um die Balance zu <strong>halten</strong> ist <strong>das</strong> Zusammenspiel von vier verschiedenen Sinnen<br />

notwendig, <strong>Gleichgewicht</strong>ssinn, Tiefenwahrnehmung, Tastsinn und Sehen. Um diese<br />

Sinne anzuregen und zu entwickeln, brauchen die Kinder die Möglichkeiten um diese<br />

ausbilden zu können. Nur so lernen sie, eine gute Balance zu <strong>halten</strong>.


Das <strong>Gleichgewicht</strong>sorgan<br />

Der vestibuläre Sinn<br />

Ein Methodenbeispiel für die Praxis zum Thema balancieren<br />

Fluss-Steine/- Die Erde brennt<br />

Es gibt steinähnlich geformte Kunststoffelemente, in verschiedene Größen und Farben.<br />

Die Kinder können auf ihnen von Stein zu Stein springen. Sie sind Rutschfest, da auf der<br />

Unterseite Gummikanten haften. Sie sind Stapel und Belastbar bis 100 kg .Die Kinder<br />

lernen bei dieser Methode Entfernungen einzuschätzen und ihre Bewegungen zu<br />

koordinieren. Über einen Graben zu springen oder auf Gegenstände zu hüpfen ,<br />

überwinden die Kinder die Angst. Die Steine sind ungleichmäßig steil geformt und bilden<br />

daher verschiedene Schwierigkeitsgrade. Ziel ist es, von Stein zu Stein zu hüpfen, ohne<br />

dabei den Boden zu berühren. Durch <strong>das</strong> Variieren der Position und Lage des Steines<br />

können schnell neue, herausfordernde Pfade gelegt werden. Der Wechsel zwischen<br />

statischem und dynamischem <strong>Gleichgewicht</strong> wird beim Spielen durch <strong>das</strong> abwechselnde<br />

Stillstehen und die darauffolgende Bewegung geübt. Auch Hüpfen, Raumgefühl,<br />

Koordination und Wahrnehmung werden geschult.<br />

Wir können z.B die Kinder spontan im Alltag beim Spazierengehen auf den Mauern<br />

balancieren lassen. Falls die Kinder Angst haben, geben wir ihnen entsprechende<br />

Hilfestellung.<br />

Wir können zusammen mit den Kindern und den Eltern eine Bewegungslandschaft selbst<br />

gestalten:<br />

Benötigt werden folgende Materialien:<br />

Getränkekisten, Kunststoffröhren,<br />

Bretter und Balken (mindestens 3 cm dick)<br />

Schläuche, Autoreifen in verschiedenen Größen<br />

Pappkartons.<br />

Bevor es los geht mit den Materialien eine Bewegungslandschaft zu bauen, müssen sie<br />

auf Verletzungsgefahren geprüft oder aber auch gereinigt werden. Besonders hoch ist der<br />

Spielreiz, wenn man die Materialien miteinander kombiniert. Bretter, Reifen, Schläuche<br />

und Kisten lassen eine Bewegungslandschaft entstehen, an der es immer wieder neue<br />

Wackelstege, Brücken, Tunnels, Türme und Rutschen gibt.<br />

Mehrere Autoreifen aufeinandergestapelt ergeben eine gute Unterlage für ein<br />

schrägliegendes Brett, <strong>das</strong>s zum Klettern, aber ebenso zum Rutschen benutzt werden<br />

kann. Liegt <strong>das</strong> Brett auf zwei Reifenstapeln, wird es zu einer hohen Brücke. Mit Reifen<br />

und Brettern kann man eine Wippe bauen, auf der sogar Kinder platz haben.Hierfür<br />

werden etwa drei bis vier Reifen übereinandergetürmt, <strong>das</strong> Brett wird in der Mitte<br />

darübergelegt. Über <strong>das</strong> Brett kann man vorsichtig gehen oder <strong>das</strong> Brett in der Mitte<br />

stehend im <strong>Gleichgewicht</strong> zu <strong>halten</strong> versuchen.<br />

Eine solche Wippe zum Ausbalancieren des eigenen Gewichts kann auch entstehen,<br />

wenn man ein Brett quer über ein Kunststoffrohr legt.<br />

Genau wie die Autoreifen können auch die Getränkekisten mit Brettern und Balken<br />

verbunden werden. So lassen sich unterschiedliche hohe Brücken, weitere Balancierwege<br />

und andere Ebenen bauen. All diese Bewegungsgelegenheiten können die Kinder


Das <strong>Gleichgewicht</strong>sorgan<br />

Der vestibuläre Sinn<br />

selbständig zusammen bauen, umbauen, abbauen ergänzen und verändern. Das Material<br />

entspricht den körperlichen Vorraussetzungen der Kinder, sie können es selbständig<br />

tragen, heben und ziehen.Das gemeinsame Spiel erfordert Absprache und gegenseitige<br />

Hilfe, so <strong>das</strong> neben den Bewegungserfahrungen auch wichtige soziale Erfahrungen<br />

gemacht werden.<br />

Laufen auf verschiedenem Untergrund:<br />

z.B. auf Kissen, Stoff, Seil, Schaumstoff, Waldboden, Badestrand etc.<br />

Bei Kindern kann man die Wahrnehmung, dieses kribbelige Gefühl wenn man barfuss<br />

über eine Wiese läuft, verfeinern. Dabei spielen auch Festigkeit, Beweglichkeit und<br />

Oberflächenbeschaffenheit des Untergrundes eine Rolle. Man sollte viele verschiedenen<br />

Materialien <strong>finden</strong> über <strong>das</strong> ein Kind krabbeln oder laufen kann und man sollte ihm die<br />

Möglichkeiten geben, verschiedene Bodentypen auszuprobieren.


Das <strong>Gleichgewicht</strong>sorgan<br />

Der vestibuläre Sinn<br />

Übungen für die Klasse (Erwachsene)<br />

1.Bei diesem Spiel wird einer Person ein Gegenstand, z.B ein Buch auf den Kopf gelegt.<br />

Die Person muss nun versuchen ihr <strong>Gleichgewicht</strong> so zu<strong>halten</strong>, <strong>das</strong>s der Gegenstand <strong>bzw</strong>.<br />

<strong>das</strong> Buch nicht herunterfallen. Man kann natürlich auch eine Art Hindernisparcours<br />

aufbauen,<br />

den die Person überwinden muss. Mit geschlossenen oder verbundenen Augen, ist dies<br />

selbstverständlich auch Möglich. > Bei diesem Spiel, muss man sich sehr darauf<br />

konzentrieren <strong>das</strong> man sein <strong>Gleichgewicht</strong> hält.Für uns Menschen, ist dies eine sehr gute<br />

Übung um überhaupt unser <strong>Gleichgewicht</strong> kennen zu lernen und ein Gefühl dafür zu<br />

bekommen <strong>bzw</strong>. es zu stärken.<br />

Slackline<br />

Die so genannte Slackline ist eine etwas dickere „Leine“ die man z.B an zwei Bäumen<br />

befestigt und es dann aussieht wie <strong>das</strong> Seil der Seiltänzer.Um <strong>das</strong> <strong>Gleichgewicht</strong> zu<br />

trainieren kann man sich auf die Slackline stellen, auf ihr gehen,springen,jonglieren oder<br />

z.B in die Knie gehen. Für Personen, die schon Übung in so etwas haben,könnte man z.B<br />

Zwei Slacklines nebeneinander befestigen und von der einen auf die andere springen oder<br />

einen Salto machen.<br />

<strong>Gemeinsam</strong> <strong>das</strong> <strong>Gleichgewicht</strong> <strong>halten</strong> <strong>bzw</strong>. <strong>finden</strong><br />

Für diese Übung muss man zu zweit sein.Man kann diese Übung natürlich auch mit<br />

mehreren Personen durchführen. Wenn man zu zweit ist,kann man sich z.b an den<br />

Händen fest<strong>halten</strong> und sich zurücklehnen, der Hände sind sozusagen die Mitte, ähnlich<br />

wie der Pfeil bei einer Waage. Man kann natürlich auch verschiedene Variationen<br />

ausprobieren. Wenn man jedoch zu dritt ist, könnte man z.B eine Person in die Mitte<br />

stellen und die beiden anderen Personen stellen sich jeweils hinter und vor die Mittlere<br />

Person. Die Mittlere Person lässt sich nach hinten fallen und die hintere Person fängt<br />

diese auf und stößt sie leicht nach vorne. anschließend lässt sie sich nach vorne fallen<br />

und wird selbstverständlich von der vorderen Person aufgefangen und leicht nach hinten<br />

gestoßen.<br />

Balance Kreisel und Balance Pads<br />

Eine sehr gute Übung, die sehr häufig von Krankengymnasten eingesetzt wird, sind der<br />

Balance -kreisel und <strong>das</strong> Balance-Pad. Bei dem Balance-Kreisel muss man versuchen mit<br />

beiden Füßen auf dem Kreisel stehen zu bleiben & sein <strong>Gleichgewicht</strong> zu <strong>halten</strong>. Bei den<br />

Balance-pads, stellt man sich auf diese Pads und kann z.B ein Bein anwinkeln und der<br />

Partner gegenüber wirft einen Ball,welchen man fangen muss und wieder zurück werfen<br />

muss. Hierbei muss man sich auf zwei Dinge gleichzeitig konzentrieren. Zum einen<br />

natürlich auf <strong>das</strong> <strong>Gleichgewicht</strong> und auf den Ball, den man fangen muss.


Das <strong>Gleichgewicht</strong>sorgan<br />

Yoga-Übungen<br />

Der vestibuläre Sinn<br />

Als letztes, ist es sehr sinnvoll, wenn man sein <strong>Gleichgewicht</strong> stärken möchte ein paar<br />

Yoga-Übungen zu machen. Man stellt sich z.B auf ein Bein und winkelt <strong>das</strong> angezogene<br />

Bein an & hält die Arme hoch. Man muss sich sehr darauf konzentrieren,<strong>das</strong> man gerade<br />

und still stehen bleibt. Natürlich gibt es noch viele weitere Übungen, die für <strong>das</strong><br />

<strong>Gleichgewicht</strong> sehr gut sind.

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