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Schweizerdeutsch - Kantonsschule Enge

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12 KEnZEIchEn 03/08<br />

Ein Beispiel für einen Flop war Filippo Leutenegger (ca.<br />

ein Dutzend Besucher). Der war ziemlich enttäuscht.<br />

Z: Ein anderes Beispiel war Elisabeth Kopp. Diese Veranstaltung<br />

war zwar interessant, aber wahrscheinlich<br />

für die Schülerschaft nicht mehr so aktuell. Meine Enttäuschung<br />

war aber grösser als jene von Frau Kopp.<br />

Sp: Wegen solcher Fälle wollen wir die Promis nur sehr<br />

dosiert einsetzen. Bei Christoph Mörgeli weiss man<br />

zwar, dass Publikum anwesend ist, aber wir möchten ja<br />

auch nicht wie Tele Züri nur immer die gleichen Köpfe<br />

Woche für Woche zeigen.<br />

Was war Ihr persönliches Highlight?<br />

(Beide überlegen lange) Sp: Ein Highlight war für mich,<br />

als Herr Heinzelmann (SVP) zum Regierungsratskandidaten<br />

nominiert wurde und bei uns wenige Tage später<br />

sein Debut hatte. An dieser Veranstaltung merkte<br />

man, dass der Auftritt vor Publikum noch ziemlich ungewohnt<br />

für ihn war. Ein Highlight ist für mich auch,<br />

wenn sich ein Schüler über längere Zeit für dieses Forum<br />

einsetzt, wie dies Davide Loss tat.<br />

Z: Eine optimale Veranstaltung war das Duell zwischen<br />

Jositsch und Heer. Das war ausgewogen, es gab interessante<br />

Schülerfragen und ein grosses Publikum war<br />

zugegen. Persönlich freue ich mich am meisten, wenn<br />

sich 10-15 Schüler beteiligen und eine interessante Diskussion<br />

entsteht.<br />

Was sind denn die kommenden Highlights?<br />

Sp: Das Ziel ist es, das Programm laufend zusammen<br />

mit den Schülern und Kollegen aus der Fachgruppe zu<br />

bestimmen. Was aber schon feststeht, ist, dass Adolf<br />

Ogi zum Thema Politik und Sport zu uns kommt, und<br />

auch die US-Präsidentschaftswahlen sind traktandiert.<br />

Z: Zu diesem Thema wird es dann sicher mehrere Veranstaltungen<br />

geben. Die Planung ist fliessend, damit<br />

man auf Aktualitäten eingehen kann. Sonst wäre Politik<br />

am Mittag mehr wie eine Vorlesung, in der man<br />

Krisenherde anschauen würde, und das entspricht nicht<br />

unseren Vorstellungen. Ich würde mir wünschen, dass<br />

die Schülerschaft häufiger ihre Bedürfnisse anmelden<br />

würde. Zum Beispiel, ob sie lieber über China oder die<br />

EM sprechen möchte.<br />

Damit sind wir auch bei meiner letzten Frage<br />

angekommen: Wenn Sie einen Wunsch von einer guten<br />

Fee für das Forum freihätten: Welcher wäre das?<br />

Z: In meiner Traumvorstellung gibt es 10-15 Schüler,<br />

die regelmässig kommen, alle paar Wochen einen Vorschlag<br />

fürs Programm machen oder sogar selbst mal<br />

jemanden einladen. Dann gäbe es wahrscheinlich auch<br />

seltener Veranstaltungen, die wenig besucht werden.<br />

Sp: Meine Traumvorstellung wäre ein Debattierclub<br />

nach angelsächsischem Vorbild. Dies bedarf einer<br />

Gruppe von ein bis zwei Dutzend Schülern, die Freude<br />

am Diskutieren haben.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Beide: Wir danken Ihnen.<br />

Politik am Mittag:<br />

Jositsch gegen Heer<br />

Gespannt wartete ich auf den Beginn der Diskussion über die Bürgerrechtsinitiative.<br />

Eingeladen waren die Nationalräte Daniel Jositsch<br />

und Alfred Heer. Dass die Initiative, mit der die SVP die<br />

Lösung der Ausländerkriminalität anpries, die Gemüter bewegte,<br />

war am Ansturm der Zuhörer/innen zu erkennen, denn von Minute<br />

zu Minute wurde das Zimmer voller. Nicht nur zahlreiche Schüler/<br />

innen, sondern auch etliche Lehrer/innen wollten sich die Diskussion<br />

nicht entgehen lassen.<br />

Erst stellten die beiden<br />

nationalräte ihre Position<br />

zu dem Thema dar,<br />

und dann begann das<br />

Duell. Alfred heer war,<br />

wie das seine Parteizugehörigkeit<br />

erwarten liess, sehr angriffslustig, wobei Daniel Jositsch<br />

mit viel Witz konterte. Beispielsweise als er auf das Argument,<br />

dass das Wissen um die Anzahl der Bundesräte nicht mehr in den<br />

Bildungsrucksack eines Einbürgerungswilligen gehöre, antwortete,<br />

dass dies gar nicht verlangt werden könne, in Anbetracht dessen,<br />

dass sich nach der Meinung der SVP gelegentlich nur halbe Bundesräte<br />

in der Regierung befänden.<br />

Solche Bemerkungen machten Daniel Jositsch auf Anhieb sympathisch,<br />

doch auch Alfred heer überzeugte durch seine direkte, unverblümte<br />

Art. Wirklich interessant und unterhaltsam wurde die<br />

Veranstaltung, als die beiden Politiker anfingen, auf die Fragen des<br />

Publikums einzugehen. Alfred heer geriet dabei ziemlich unter Beschuss,<br />

vor allem von denjenigen, welche der Ansicht waren, diese<br />

Initiative verletze die Menschenrechte und verstosse auch gegen die<br />

Verfassung.<br />

Alfred heer wehrte jeweils ab, indem er betonte, dass es kein Menschenrecht<br />

sei, das Schweizer Bürgerrecht zu erhalten. Jositsch<br />

wurde ebenfalls nicht verschont, wenn er auch nicht so sehr im Kreuzfeuer<br />

der Kritik stand.<br />

Da und dort fiel zwar ein kritisches Wort gegen die SP, es wurde aber<br />

deutlich, dass die Stimmung im Raum eher gegen die Bürgerrechtsinitiative<br />

war, weshalb mich dann auch das Abstimmungsergebnis<br />

wenig überraschte.<br />

Text und Bild: Rebecca Blum (W1c)

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