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steht vor der Tür - Belleview

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das Wachstum robuster Gemüsesorten<br />

wie Kohl, Möhren und Kartoffeln.<br />

Lange Arbeitszeiten auf<br />

dem Feld o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Fabrik ließen<br />

eine verfeinerte Nahrungsmittelzubereitung<br />

nicht zu, die Gerichte<br />

waren einfach und sättigend. Gewürze<br />

waren oft Zucker und Essig,<br />

die den Speisen bis heute die<br />

Geschmacksrichtung „süß-sauer“<br />

verleihen und zu spezifischen Vorlieben<br />

führen wie Reibekuchen mit<br />

Rübenkraut o<strong>der</strong> gebratene Blutwurst<br />

mit Apfelkompott. Allem<br />

<strong>vor</strong>an aber die „Nie<strong>der</strong>rheinische<br />

Milchschnitte“: Schwatzbrut met<br />

Kruk und Klatschkies (Schwarzbrot<br />

mit Kraut und Quark). Im<br />

Raum „Kost-Proben“ sind täuschend<br />

echte Modelle von nie<strong>der</strong>rheinischen<br />

Gerichten ausgestellt.<br />

Auch wird die Nahrungsmittelgewinnung<br />

und -produktion sowie<br />

gemeinsames Essen als Sozialfaktor<br />

anhand von historischen Fotografien<br />

gezeigt.<br />

Landschaft und Energie<br />

Charakteristische Merkmale <strong>der</strong><br />

nie<strong>der</strong>rheinischen Landschaft sind<br />

das Ackerland, die Kopfweiden und<br />

die flache Flusslandschaft. Durch<br />

den Braunkohletagebau im rheinischen<br />

Revier erfuhr die Natur<br />

seit den 1970er Jahren allerdings<br />

große Eingriffe durch Auskohlung,<br />

Umsiedlung, Flussbegradigungen<br />

und Renaturierung. In zwei Themenräumen<br />

wird über umgesiedelte<br />

Dörfer berichtet, über tropische<br />

Fische in <strong>der</strong> erhitzten Erft<br />

und über die Energie aus Kohle,<br />

Wind und Zucker, aber auch über<br />

die Energie <strong>der</strong> Menschen, über<br />

ihren persönlichen Antrieb.<br />

Literatur, Schützenwesen,<br />

Mundart und Religion<br />

Feste feiern, die Literatur und die<br />

Sprache, <strong>der</strong> Glauben am Nie<strong>der</strong>rhein:<br />

weitere Themenfel<strong>der</strong> erforschen<br />

die Mentalität <strong>der</strong> hiesigen<br />

Menschen. Von Hanns Dieter Hüsch,<br />

dem nie<strong>der</strong>rheinischen „Chef-Ideologen“,<br />

zu Dieter Wellershoff und<br />

Thomas Kling über Heinrich Heine<br />

und den Zuccalmaglio-Brü<strong>der</strong>n.<br />

Das Stadtjubiläumsschützenfest<br />

2011 als Schauspiel filmisch umgesetzt.<br />

Dialoge „auf Platt“ in <strong>der</strong><br />

„Nie<strong>der</strong>rheinischen Karaoke-Station“.<br />

Detailgetreue Kirchenmodelle<br />

und interessante Referenzobjekte<br />

<strong>der</strong> <strong>vor</strong>herrschenden Konfessionen.<br />

Es gibt viel zu sehen über den „Nie<strong>der</strong>rheiner“,<br />

<strong>der</strong> laut Hüsch wesentlich<br />

nachdenklicher und melancholischer<br />

ist als <strong>der</strong> lebensfrohe, aber<br />

etwas oberflächliche Rheinlän<strong>der</strong>.<br />

Ob es die „Nie<strong>der</strong>rheinische Seele“<br />

wirklich gibt ?<br />

Uhlhorn als großer Erfin<strong>der</strong><br />

Erstmalig wird <strong>der</strong> Prototyp Nr.<br />

1 <strong>der</strong> Kniehebelpresse aus dem<br />

Jahre 1817 didaktisch aufbereitet<br />

und renoviert gezeigt. Die Erfindung<br />

des Grevenbroicher „Daniel<br />

Düsentriebs“ Diedrich Uhlhorn,<br />

einst aus dem Oldenburgischen<br />

stammend, hat das Münzprägewesen<br />

weltweit revolutioniert. Im<br />

Untergeschoss wird dann auch die<br />

Geschichte <strong>der</strong> Grevenbroicher<br />

Kulturkalen<strong>der</strong> 27<br />

<strong>Belleview</strong> Nr. 16 | 2012<br />

Industriekultur erzählt: Buckau,<br />

Walraff, Quäker, Erftland, Grönland<br />

und nicht zuletzt die Story<br />

<strong>der</strong> Baumwollspinnerei Erckens &<br />

Co. Relikte einer zum großen Teil<br />

ausgestorbenen Produktionslandschaft<br />

stellvertretend für den gesamten<br />

Nie<strong>der</strong>rhein.<br />

Konzerte<br />

Schon in <strong>der</strong> Interimsphase hat<br />

sich die Villa Erckens als beson<strong>der</strong>er<br />

Konzertort erste Lorbeeren<br />

verdient. Im Salon mit dem attraktiven<br />

Deckengemälde geben sich<br />

mittlerweile die stillen Stars <strong>der</strong><br />

Szene die Klinke in die Hand: Allan<br />

Taylor, Paul O’Brien, Bernd Begemann,<br />

Tom Liwa, Ralf Gauck, Stefan<br />

Verhasselt und Peter Bursch<br />

begeistern hier regelmäßig Freunde<br />

handgemachter Musik. Aber<br />

auch die Grevenbroicher Musiker<br />

haben die Möglichkeit, sich auf <strong>der</strong><br />

„Premiumbühne“ im kulturellen<br />

Leben <strong>der</strong> Stadt zu präsentieren.<br />

Neben den Reihen „Lie<strong>der</strong>saloN“,<br />

„Weltmusik am Nie<strong>der</strong>rhein“ und<br />

„Sommer-Live-Café“ werden im<br />

Herbst die „Grevenbroicher Gitarrenwochen“<br />

veranstaltet. Auch<br />

viele Besucher von außerhalb<br />

schätzen das Konzertangebot im<br />

Museum und genießen die familiäre<br />

Atmosphäre <strong>der</strong> repräsentatven<br />

Bürgervilla im Stadtpark.<br />

Kin<strong>der</strong>programm<br />

Seit Jahren setzt das Kulturamt<br />

einen Schwerpunkt auf die Angebote<br />

für Kin<strong>der</strong>, die den kulturellen<br />

Nachwuchs stellen. Neben den<br />

„Kulturstrolchen“ und dem „Sommerleseclub“<br />

findet im Museum<br />

die Reihe „Kin<strong>der</strong>kulturbühne“ mit<br />

Figurentheaterstücken statt. In

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