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Untersuchung von Wasser als Dielektrikum im Kondensator

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1 Motivation und Einleitung<br />

Im Wintersemseter 2011/2012 wurde in einer Exper<strong>im</strong>entalphysikvorlesung der Bergischen Universität Wup-<br />

pertal zum Thema Elektrostatik ein Versuch vorgeführt, der das Verhalten verschiedener Dielektrika in einem<br />

<strong>Kondensator</strong> verdeutlichen sollte. Es handelte sich hierbei um einen großen, kreisförmigen Pattenkondensator<br />

(Radius r = 13cm) mit einem variablen Plattenabstand <strong>von</strong> bis zu 7cm. Der Plattenkondensator wurde über eine<br />

Hochspannungsquelle geladen. Dieses war auf der Skala eines Elektrometers abzulesen. Der Plattenkondensator<br />

war nur mit Raumluft umgeben und gefüllt. Folglich konnten wir die Permittivitätszahl ɛ = 1 annehmen. Der<br />

Plattenabstand betrug bei dieser Versuchsvorführung ca. 5cm. Wir wissen aus der Physik der <strong>Kondensator</strong>en,<br />

dass folgende Zusammenhänge gelten müssen [[6], S.825]:<br />

C : Kapazität<br />

Q : Ladung<br />

U : Spannung<br />

ɛ : Permittivität<br />

A : Plattenfläche<br />

d : Plattenabstand<br />

C = Q<br />

U<br />

= ɛ · A<br />

d<br />

Im weiteren Verlauf dieses Protokolls werden wir näher auf diese physikalischen Zusammenhänge eingehen. Was<br />

wir aber anhand der Formel (1) leicht erkennen können, ist die umgekehrte Proportionalität der Permittivität<br />

zur Spannung. Ändern wir <strong>als</strong>o die Permittivität durch Einbringen eines <strong>Dielektrikum</strong>s, so ändern wir auch die<br />

anliegende Spannung zwischen den beiden <strong>Kondensator</strong>platten unter der Annahme, dass alle anderen Parameter<br />

konstant bleiben. Vor Versuchsbeginn wurde der Plattenkondensator mit einigen kV (ca. 5kV bis 10kV) über eine<br />

Spannungsquelle geladen und anschließend <strong>von</strong> dieser getrennt. Die beiden Platten sind <strong>von</strong>einander isoliert,<br />

sodass wir da<strong>von</strong> ausgehen können, dass die Ladung auf den beiden <strong>Kondensator</strong>platten konstant ist (abgesehen<br />

<strong>von</strong> einer min<strong>im</strong>alen Entladung durch die Luft). Der Versuch aus der Vorlesung zeigte, wie die Spannung an<br />

den <strong>Kondensator</strong>platten um einen erheblichen Faktor abnahm, wenn ein mit <strong>Wasser</strong> gefüllter Kunststoffbehälter<br />

zwischen die beiden <strong>Kondensator</strong>platten geführt wurde. Um den Zuhörern zu demonstrieren, dass es wirklich das<br />

<strong>Wasser</strong> war, welches zu diesem Spannungsabfall führte, leerte der Professor den Behälter aus, um ihn daraufhin<br />

ohne <strong>Wasser</strong> zwischen die <strong>Kondensator</strong>platten zu halten. Da sich, bis auf wenige Tropfen <strong>Wasser</strong>, nur noch<br />

Luft in dem Behälter befand und somit auch die Permittivitätszahl ca. 1 betrug, dürfte der Spannungsabfall<br />

be<strong>im</strong> Einführen des entleerten Gefäßes nur min<strong>im</strong>al sein. Allerdings war ein ähnlich starker Spannungsabfall<br />

zu beobachten wie bei dem mit <strong>Wasser</strong> gefüllten Behälter. Diese Beobachtung widerspricht der physikalischen<br />

Erwartung und wird in diesem Versuch näher untersucht.<br />

In unserem Versuch wollen wir diesen Effekt näher untersuchen und verschiedene Methoden zur Kapazitätsmes-<br />

sung behandeln. Ziel des Versuches ist es, den Effekt zu reproduzieren und theoretisch zu erklären.<br />

2 Physikalischer Hintergrund<br />

Vor Versuchsdurchführung soll vorab der physikalische Hintergrund beleuchtet werden. Hierdurch erlangen wir<br />

eine Vorstellung über die Abläufe innerhalb des Versuches, Auswirkungen der einzelnen Komponenten und die<br />

auftretenden Störeffekte. Weiterhin können wir Ergebnisse vorab berechnen und erhalten so Erwartungs- und<br />

Vergleichswerte.<br />

4<br />

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