Inhaltsverzeichnis 2 Augsburg <strong>erinnert</strong> <strong>an</strong> <strong>Rudolf</strong> <strong>Diesel</strong>.................................................................................................................3 <strong>Diesel</strong>straße und <strong>Diesel</strong>brücke...........................................................................................................................3 MAN-Museum und <strong>Diesel</strong>-Gedenktafel..........................................................................................................5 Der <strong>Rudolf</strong>-<strong>Diesel</strong>-Gedächtnishain...................................................................................................................5 Idee zur Errichtung eines Denkmals für <strong>Rudolf</strong> <strong>Diesel</strong>...........................................................................5 Verschiedene Vorstellungen..........................................................................................................................6 Vorbereitung zur Eröffnung des Gedächtnishains im August des Jahres 1957..................................7 Fertigstellung des <strong>Diesel</strong>gedächtnishains....................................................................................................8 Die Festlichkeiten...........................................................................................................................................8 Schulen mit dem Namen <strong>Rudolf</strong> <strong>Diesel</strong>s.........................................................................................................9
Augsburg <strong>erinnert</strong> <strong>an</strong> <strong>Rudolf</strong> <strong>Diesel</strong> 3 Wir erinnern uns, indem wir versuchen Verg<strong>an</strong>genes zu vergegenwärtigen. Und aus einer gemeinsamen Erinnerung k<strong>an</strong>n sich eine gemeinsame Identität entwickeln. Der Ingenieur <strong>Rudolf</strong> <strong>Diesel</strong> steht für Innovation und Fortschritt. Das sind zwei Ideen, zwei moderne Mythen, auf die m<strong>an</strong> sich gerne beruft, wenn m<strong>an</strong> kollektive Identität im Sinn hat. Fast jede öffentliche Erinnerung <strong>an</strong> <strong>Rudolf</strong> <strong>Diesel</strong> beginnt oder endet mit der Idee von Innovation und Fortschritt. <strong>Diesel</strong>straße und <strong>Diesel</strong>brücke Am 20.4.1951 erschien im Amtsblatt der Stadt Augsburg der Artikel „Augsburgs Straßen – Zeugen großer Zeit“. Darin wird neben der Agnes-Bernauer-Straße, der Heinrich-von-Buz-Straße und der Schaezlerstraße auch die <strong>Diesel</strong>straße gen<strong>an</strong>nt. Alle historischen Persönlichkeiten hätten sich besondere Verdienste auch um Augsburg erworben. Die Leitung der Firma MAN in Person von Heinrich von Buz, so konnte m<strong>an</strong> lesen, spreche <strong>Diesel</strong> zu, dass dieser „deren Weltruf [...] begründete durch die Herstellung von Druckpressen und <strong>Diesel</strong>motoren, sowie Dampf- und Kältemaschinen“. 1 Rund 30 Jahre früher war die Straße im Stadtteil Oberhausen gebaut worden. Im Jahr 1919 beschloss die Stadt eine Verbindungsstraße zwischen Weidenstraße und Kaltenhoferstraße herzustellen. Kalkuliert wurden insgesamt 91000 M, von denen nach Zuschüssen durch Reich und Freistaat die Stadt noch 54835 M aufzubringen hätte, also etwas mehr als die Hälfte. 2 Zwar erhöhte sich der Geldbedarf ständig 3 und auch Rechtsstreitigkeiten mit Grundstückseignern blieben nicht aus 4 , aber die Straße wurde gebaut, selbst wenn sie in der Endabrechnung d<strong>an</strong>n rund das Doppelte kostete wie gepl<strong>an</strong>t. 5 Als die Gesamtabrechnung vorgelegt wurde, meinte in einer öffentlichen Aussprache ein Kritiker unter den Stadträten gar, dass die Abrechnung verfrüht und die Straße noch nicht fertig sei. Sie werde täglich von 3000 bis 4000 Arbeitern benutzt, sei in schlechtem Zust<strong>an</strong>d und z.B. nach Gewittern knöcheltief überschwemmt, so dass m<strong>an</strong> sich <strong>an</strong> den Zäunen entl<strong>an</strong>g h<strong>an</strong>geln müsse, um nicht nass zu werden. 6 Monate zuvor hatte das Straßenbaubüro schon <strong>an</strong>gefragt, welchen Namen die neue Verbindungsstraße tragen solle, denn schließlich müsse m<strong>an</strong> l<strong>an</strong>gsam mal die Schilder <strong>an</strong>bringen. 7 Daraufhin schlug das Stadtbauamt vor, dass der neue Name „<strong>Diesel</strong>straße“ lauten soll, weil sie in der Nähe der <strong>Diesel</strong>moto- 1 Vgl. Amtsblatt 16 (20.4.1951), S. 66. 2 Der Pl<strong>an</strong> zum Bau der Straße muss schon länger best<strong>an</strong>den haben, denn schon 1905 wurde ein Antrag auf Verlegung eines Steges über den Hettenbach abgelehnt, da die zugehörige Straße noch nicht gebaut sei und folglich ein nur geringer Bedarf für den Steg bestehe. Vgl. StadtAA Best<strong>an</strong>d 45, Nr. 441, Bauakt von 1919 – 1920 am 27. Juni 1905. Das Vorhaben darf als finaziert gelten, als das Ministerium für Soziale Fürsorge den Bau bezuschusst; die Bauzeit sei <strong>an</strong>rechenbar bis zum 31.12.1919, die Höhe des Zuschusses belaufe sich auf 16000 M. Vgl. StadtAA Best<strong>an</strong>d 45, Nr. 441, Erster Bescheid des Ministeriums für Soziale Fürsorge über einen Zuschuss des Staates Bayern am 10.9.1919 3 Vgl. StadtAA Best<strong>an</strong>d 45, Nr. 441, Bescheid des Ministeriums für Soziale Fürsorge über Verlängerung der Bauzeit und Neufestsetzung des Staatszuschusses am 25.4.1919: Das Ministerium für Soziale Fürsorge gibt bek<strong>an</strong>nt, dass die Bauzeit bis zum 30.6.1920 verlängert wird und korrigiert den Staatszuschuss auf 20000 Mark. Vgl. auch StadtAA Best<strong>an</strong>d 45, Nr. 441, Endabrechnung des Ministeriums für Soziale Fürsorge am 30.8.1920: In der Endabrechnung des Ministeriums für Soziale Fürsorge werden als Zuschüsse gen<strong>an</strong>nt ein Reichszuschuss von 30000 M und ein Staatszuschuss von 20000 M. 4 Vgl. StadtAA Best<strong>an</strong>d 45, Nr. 441 am 28.1.1920: Der Gutsbesitzer Holl<strong>an</strong>d ist einverst<strong>an</strong>den einen Teil seines Grundstückes, das zum Bau der Straße nötig ist, abzutreten. Vgl. auch StadtAA Best<strong>an</strong>d 45, Nr. 441 am 28.2.1921. Probleme entstehen, weil das Holl<strong>an</strong>dsche Grundstück <strong>an</strong> der neuen <strong>Diesel</strong>straße zwischen Hettenbach und Donauwörther Straße noch nicht eingezäunt ist; vgl. StadtAA Best<strong>an</strong>d 45, Nr. 441 am 21.3.1921. Als m<strong>an</strong> schließlich einig geworden ist, findet am 5. April 1921 in Gegenwart des Notars Karl Eggerking der Tausch zwischen dem Oberstaatsekretär H<strong>an</strong>s Ruf und dem Brauerei und Gutsbesitzer Ludwig Holl<strong>an</strong>d aus Oberhausen statt. Ludwig Holl<strong>an</strong>d erhält im Ausgleich ein <strong>an</strong>deres Grundstück. Vgl. StadtAA Best<strong>an</strong>d 45, Nr. 441 Beglaubigte Abschrift des Tauschvertrages am 19.5.1921. 5 Vgl. StadtAA Best<strong>an</strong>d 45, Nr. 441 Endabrechnung der Stadt Augsburg zur <strong>Diesel</strong>straße am 29.8.1921: Die Stadt Augsburg berechnet insgesamt 171566,78 M. Davon tragen Reich und Staat die vereinbarten 50000,- M. Der Kommune bleiben die Restkosten von 121566,78 M. D.h. die Stadt zahlt nun alleine fast 30% mehr als ursprünglich gepl<strong>an</strong>t waren, und damals hatte m<strong>an</strong> noch mit den Zuschüssen gerechnet. 6 Vgl. StadtAA Best<strong>an</strong>d 45, Nr. 441 Niederschrift über öffentliche Aussprache wegen Herstellung der <strong>Diesel</strong>straße am 1.9.1921. Der Kritiker ist Stadtrat Walter. Ihm entgegnet Baurat Samtscheck, die Überschwemmungen müsse m<strong>an</strong> in Kauf nehmen, sol<strong>an</strong>ge die zugehörige K<strong>an</strong>alisation noch nicht gebaut sei. 7 Vgl. StadtAA Best<strong>an</strong>d 45, Nr. 630, Anfrage des Straßenbaubüros vom 13.7.1920.
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