Landesbibliothek Oldenburg

das Bauernhaus im Herzogtum Oldenburg. 73
das alte Wohnhaus aber durch Erweiderung und Hinzuleguug
eines stehengebliebenen neueren Piehhanses zu eine Försderei ein-
-gerichtet wurde.
Die ganze Scheune des friesischen Hauses, von einem Ende
zum anderen und meistens sich über das Wohnhans fortsetzend,
stellt einen starken Gerüstbau dar. dessen Grundstock das sogen.
„Stapelwerk" bildet. Durch Balkenjoche (Perbindte), bestehend aus
je zwei kräftigen, uou der Ostsee bezogenen Ständern und einem
ebenso starken Holm oder Balken, die in einer Entfernung von etwa
6 Medern neben einander ausgestellt und über welche, von einem
> ^ ^ r*,g>NM
zum anderen reichend, Verbindungsbalken, sogen. Rimme, die gleichzeitig
als Sparrsohle dienen, gelegt wurden, wird ein einfaches
Fiemengerüst gebildet. Die Stärke dieser Hölzer ist 30/30 cm im
Quadrat und auch in einzelnen Fällen noch mehr. Die Verbindte
haben eine Weite von 6—9 Meder. Die Ständer stehen auf eichenen
Klippen (Bohlenstücken) und diese ruhen auf großen Feldsteinen
(späder auf gemauerten Fundamenten), die ebenso wie die äußeren
Verblendungen der Kirchen, in der Eiszeit aus den nordischen
Ländern durch Gletscher herangeführt sind. Die Ständer sind
früher mehr wie in neuerer Zeit, etwas nach der Mitte geneigt,
um den herrschenden Stürmen besseren Widerstand entgegenzusetzen.
Mit den Balken und Stimmen sind die Ständer durch einfache oder
doppelte Kopfbänder verbunden. Bei den älderen Gebäuden ist der