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Landesbibliothek Oldenburg

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Das Bauerichaus im Herzogtum Oldeuburg. 71<br />

gehölten Baumstämmen, die mittelst hölzerner Halter an den<br />

Sparrenenden befestigt waren. Späder traten die allgemeinen üblich<br />

gewordenen Zinkrinnen an die Stelle.<br />

Die Giebelseite der Scheune wurde fast ganz, späder weniger<br />

stark abgewöhnt, um bessere Beleuchtung für den über dem Pferdestall<br />

eingerichteten Boden zu gewinnen, diejenige des Wohnhauses<br />

wurde späder auch wohl anstatt des steilen Giebels mit halbem<br />

Walm versehen, namentlich wenn dieser Gebäudeteil ein höheres<br />

Dachgeschoß (Knicstock) erhielt und der First des Wohnhauses dadurch.<br />

was in frühereu Zeiten nicht der Fall war. in gleiche Höhe<br />

mit demjenigen der Scheune gebracht wurde. Dies trat mit der<br />

Steigerung der Kornpreise seit 1795 u. ff. ein, infolgedessen mehr<br />

Ackerbau betrieben wurde wie früher und daher die Wohnhäuser<br />

mehr auf Bodenraum eingerichtet werden mußten.<br />

Zum Schutz gegen Wind und Wetder, dem die Häuser in<br />

der ebenen waldlosen Marsch ganz besonders ausgesetzt sind, hat<br />

der Bauer seine Vorkehrungen durch Umpflanzung des Wohn-<br />

Hauses mit hohen Bänmen (meist Linden) getroffen. Namentlich<br />

vor der Giebelfront sind dieselben dicht gepflanzt und häufig ist<br />

Hier daö Geäst tafelförmig gezogen und beschnitten gehalten, sorooht<br />

um Dachbeschädigungen zu verhüten, als auch um das Geäst<br />

des besseren Schlitzes gegen Wetder und Sonne möglichst dicht zu<br />

bekommen. Die Hansgärten sind in der Regel von wilden Bänmen<br />

oder lebenden Hecken eingefaßt.<br />

Der Brunneu, dessen Wasser in den Marschgegenden ausschließlich<br />

zum Viehtränken und zu Reinigungsarbeiten benutzt<br />

wird, liegt in der Regel unter dem Viehhallse oder in nächsder<br />

Nähe desselben und ist aus Brunnensteinen kesselartig hergestellt<br />

und mit Bohlenbelag sowie Pflasder darüber abgedeckt. Das<br />

Wasser wird durch eine hölzerne Pumpe, die in der Neuzeit<br />

meistens durch eine moderne kupferne ersetzt ist, gehoben. Liegt<br />

der Brunnen außerhalb des Hauses, so wird er vielfach mit einem<br />

aus Bretdern hergestellten Brunnenhäuschen überdeckt, welches eine<br />

Windevorrichtung enthält, mit welcher das Wasser in Eimern aufgewunden<br />

wird Manchmal, auf größeren Höfen, ist das Brunnen-<br />

Häuschen in hübscher, leichder Form aus Latten konstruiert. Wo

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