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Landesbibliothek Oldenburg

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Geh. Oberbaurat Jansen.<br />

welches Fachraum, Viehstall, Dreschdiele und Pferdestall enthält,<br />

dem sich das 12—13 Meder breite und 12—15 Meder lange<br />

Wohnhaus in der Mitte der Giebelseite vorlegt. Als Nebengebäude<br />

befindet sich auf den Gehöften des Jeverlandes und Butjadingens<br />

häufig ein Backspeicher, iu welchem sich außer dem Backoseu,<br />

die Darre, Grützmühle. Käsepresse und der Aschkasten befindet,<br />

worin die Asche vom Bohnenstroh, welche zur Lauge beim Waschen<br />

dient, aufbewahrt wird. Oft ist damit auch noch eine Remise für<br />

Wagen und Ackergerät verbanden. Um einen Hof gruppierte Balllichfeiten<br />

finden sich nicht vor. weil sich eben Wohn- und Wirtschafts-,<br />

Stall- und Bergeräume, alle unter einem Dache zu einem einzigen<br />

Gebäude vereinigen.<br />

Bei Errichtung ihrer Wohnstätten hatten die friesischen Bauern,<br />

wie schon oben angedeutet, alle Ursache mit dem kostspieligen Bau-<br />

Maderial. Steiueu und Holz, sparsam umzugehen und dadurch ist<br />

denn die eigenartige, von allen andere» landwirtschaftlichen Bauten<br />

im Deutschen Reiche so wesentlich abweichende Bauart der Scheunen<br />

entstanden, die ihre Grundlage in dem Bestreben fand, einen Raum<br />

zu schaffen, der mit tunlichst geringem Maderialaufwand möglichst<br />

viel Gelaß für die unterbringung von Heu, Getreide und Stroh<br />

bietet. Auch äußerlich erscheinen die Gebälide lediglich als Nutzbaute»<br />

liud entbehren jeglichen architektonischen Schmuckes. Die<br />

massiven Backsteinwändc sind weiß gefugt und das rote Pfannendach<br />

legt sich aus diese ohue Überstand auf. Belebt werdeu die<br />

Mauerflächeu nur durch die Öffnungen mit den hellgestrichenen<br />

hölzernen Zargen, den weißen Fensdern, meist grünen Türen und<br />

Toren, sowie durch die Windfederu, welche die Giebelschrägen<br />

gegen das Dach abschließen, wenn nicht, wie vielfach, die Wohnhansgiebel<br />

mit Kollagen über den Pfannen abgeschlossen sind.<br />

Die Pfannendeckung der Wirtschaftsgebäude ist mit Strohdocken,<br />

neuerdings vielfach mit Reith- und Heide verlegt. Eiu Kalkverftrich,<br />

wie er namentlich in neuerer Zeit für das Wohnhans vorgezogen<br />

wird, würde nicht angebracht sein, weil zu leicht Mörtelteile in<br />

das darunter lagernde Rauhfutder fallen, was für die Fütderung<br />

störend ist. In den Wesermarschen finden sich auch noch Strohund<br />

Reithdächer. Die Dachrinnen bestanden früher aus halben aus-

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