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Niederdeutsche Seebücher, die ältesten kartograph. Quellen unserer Küste. 51<br />

Küste eine Karte in betn Seebuch „Die Caerte Büde Oost en de<br />

West Zee / van den vermaerden Stuerman Goeyuaert Willemsen<br />

van Hollesloot" dar (siehe die Karte). 1 ) Diese Karte ist älder als<br />

alle bekannten Karten der Wesermündung oder gehört jedenfalls zu<br />

den ältesten. Sagt doch Sello: 2 ) „Die ältesten kartographischen<br />

-Duellen (über den Jadebnsen) reichen bis zum Anfang der neunziger<br />

Jahre des 16. Jahrhunterts hinauf." Das Seebnch aber stammt aus<br />

dem Jahre 1588, die Karte ober muß nach allem noch bedeutend älder<br />

sein, steht doch z. B. auf ihrem Titel: Dil van de Elfi / beert<br />

Gouert Willems; tut anderen genomen ende gvet ghevonden /<br />

bacrom hier bt) ghevoccht.<br />

Die Karte im Holzschnitt bietet auf den ersten Blick einen<br />

ungewohnten Anblick. Anstatt wie jetzt üblich, den Norden nach<br />

oben zu zeichnen, ist hier der Osten nach oben gewandt. Die<br />

Landmasseii und das Watt sind markant herausgehoben, der Einbrück<br />

wird noch durch eine gelbe Wasserfarbe erhöht. Deutlich<br />

zeichnen sich die einzelnen Wasserstraßen zwischen den Watten ab,<br />

in denen Tonnen, 12 für die Wesereinsahrt, 6 für die Elbeinfahrt,<br />

das Fahrwasser bezeichnen. unter diesen kommen „T roode saut",<br />

„Die Mellem ton", 3 ) „Die ton Boltensyl"^) vor. unter den<br />

Watten unterscheidet man deutlich den hohen Weg und den Knechtfand.<br />

Neuwerk und Wangeroog find durch Watten mit dem Festland<br />

verbunden. Ebenso scheinen die Dünen von Helgoland noch<br />

mit dem Felsen verbunden zu sein. Als besonders gute Seezeichen<br />

sind die Kirchen von Minsen und Neuwert durch Anpeilungs-<br />

') Ich habe die Karte in meiner Arbeit „Über die niederdeutschen See­<br />

bücher des 15. und 16. Jahrhunterts", Mitt. der Geogr. Gks. in Hamburg.<br />

Bd. XXI 1906, Karte V, veröffentlicht.<br />

4 ) Scllo, der Jadebnsen, sein Gebiet, seine Entstehungsgeschichte. Der<br />

Turm zu Wangerooge. Varel 1903.<br />

3 ) cfr. Scllo, Des David Fabrieius Karte usw. Norden und Norderney<br />

1896, p. 30. „1410 erhielten die Bremer von Edo Wiemken die Erlaubnis,<br />

auf dein Mellen, oder dem Roten Sande Seezeichen auszulegen. Auf einer hand­<br />

schriftlichen Karte der Wesennündung aus dem Ende des 16. Jahrhunterts<br />

(Oldenb. Archiv) findet sich dann auch an entsprechender Stelle die Melm-Ton<br />

eingetragen."<br />

*) Von Sello. Der Jadebnsen usw.. p. 29, ermähnt.<br />

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