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50 Dr Walter Behnnann.<br />

Segel sicher die Wogen teilen, und uns Zeugnis abgeben von der<br />

Art und Weise damaliger Schiffbaukunst.<br />

So inderessant die Phantasie eines Künstlers ist, die bei<br />

allen älderen Karten eine große Rolle spielt — und welches Gebiet<br />

böte ihr mehr Nahrung als die Geographie —, so verderblich<br />

ist sie häusig einer exakten Kartenzeichnung geworden. In diesen<br />

Zeiten gibt es nicht wie heute weifte Stellen auf der Karte, nein,<br />

alles, auch unbekannte Gegenden, müssen ausgefüllt sein. So<br />

sehen wir vornehmlich bei den Jnnenländern, und seien ihre Karten<br />

auch noch so berühmt und wichtig, z. B. bei Ptolemäus, Merkator<br />

usw.. die Unkenntnis gerade der Küste durch schematische Darstellungeil<br />

verdeckt. Inseln und Vorgebirge sind frei erfunden. Das<br />

Gesagte gilt für Übersichtskarten sowohl als für Spezialkarten.<br />

Unsere Karten aber sind gerade Küstenkarten. Bei ihnen also sind<br />

die Fehler in diesen Landstrichen naturgemäß noch der Kenntnis<br />

der damaligen Zeit möglichst beschränkt. Auf sie also muß man<br />

zurückgehen, um die Küsten, die die modernen Karten in den<br />

Vordergrund rücken, in alter Zeit studieren zu wollen.<br />

Gerade die Küsten unserer Heimat sind nicht das uninderessanteste<br />

geographische Problem. Können uns also unsere Seekarten<br />

über sie etwas aussagen? Erwarten läßt sich natürlich nicht<br />

eine exakte Darstellung etwa im Sinne heutiger topographischer<br />

Aufnahmen. Aber beim vergleichenden Studium dieser und späderer<br />

Karten gewinnt man doch überraschende Einblicke. Vergessen darf<br />

nicht werben, daß die Karten als Seekarten auf die Darstellung<br />

des Landes verzichten. In dieser Einseitigkeit aber liegt ihre<br />

Stärke. Während in Landkarten alter Zeit alle Gebilde gleichwertig<br />

nebengeordnet werden, also kleine Fehler der Mitte des<br />

Kartenblattes störend bis zum Rande wirken, ja somit gerade die<br />

Küste die Summe aller Fehler ausgleichen muß. wird diese gerade<br />

hier in Spezialzdchmmgen geboten.<br />

Ein anderer Vorteil der Karten liegt in ihrem alter. Übergehen<br />

wir die kleinen Küstenansichten oder Darstellungen hervorragender<br />

Seezeichen, wie die Kirche von Minsen, ja vielleicht schon<br />

kleine Jnselkarten wie Helgoland in der kleinen „Caerte van der<br />

zee" 1566 u. st'., so stellt sich als älteste Karte der heimischen

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