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Niederdeutsche Secbücher, die ältesten kartograph. Quellen imferev ftiiste. 49<br />

deutscher, lateinischer, französischer und englischer Sprache erschienen;<br />

alle Werke der Seefahrer des 17. Jahrhunterts, als da sind<br />

Bleauw, Donker, van Keulen usw. stehen in unmittelbarer Abhängigkeit<br />

von ihm. 1 ) Sein Einfluß geht soweit, daß lange Zeit<br />

ein Seeatlas kurz „Waghenaer" genannt wurde.<br />

In vollendeder Weise hat er die Verquicknug dieser an und<br />

für sich feindlichen Darftellungsarteu zu bewältigen gewußt, stets<br />

die praktische Ausnutzung seiner Karten im Auge behaltend. So<br />

tritt bei seinen Karten in der Nähe jedes Hafens der Grundriß<br />

in den Vordergrund, der Ausriß muß sich biegen und dehnen.<br />

Anders bei felsiger, hafenloser Küste. Hier, z.B. bei der Nordbretagne,<br />

genügte ein gerader Strich, an den der Aufriß gezeichnet wurde,<br />

die Buchten, die unsere Schiffer nicht anfsnchten, werden nur an<br />

der kulissenartigen Gebirgsanordnung erkannt. So kann allein die<br />

Betrachtung dieser Karten uns wichtige Aufschlüsse zur Handelsgeschieht?<br />

liefern, die alten Reisewege sind zu erkennen; ob sie z. B.<br />

rechts oder links einer Insel führten, zeigt die Seite der Insel,<br />

welche die Küstenansicht schmückt. Im Laufe der Jahrhunterte mußte<br />

naturgemäß, besonders beim Übergang von Spezialkarten zu den<br />

Übersichtskarten, die Kustenausicht aus der Karte verschwinden.<br />

Gehalten hat sie sich noch aus vielen Karten des 18. Jahrhunterts. 2 )<br />

Aber in alter Zeit waren die Kupferstecher nicht nur ausführende<br />

Werkzeuge in der Hand der Kartographen, sie waren<br />

neben diesem auch frei schaffende Künstler. War nun von jeher<br />

das Meer die Stätte der Wunter und Abenteuer, so bot sich ihnen<br />

hier fruchtbarer Boden. Wir sehen unser Meer mit Ungeheuern,<br />

wasserspeienden Wallfischen. Kampfszenen bevölkert. Machen diese<br />

Bilder auf den Beschauer einen etwas naiven Eindruck, so erfreut<br />

er sich an den vielgestaltetcn Schiffen, die in der Pracht ihrer<br />

p. 516-527.<br />

») cfr. meinen Artikel in den Ann. der Hydrographie November 1906,<br />

*) In der Karte des Fabricius von Lstsriesland finden sich die Inseln<br />

in der Darstelluugsart von Seekarten gezeichnet, wenn anch ganz schematisch<br />

und vom Lande aus gesehen, ein Zeichen, daß die Wissenschaftler die Küste und<br />

ihre Gebilde wenig inderessierten, sie hier die Methode der Seekarten miß­<br />

verstehend kopierten.<br />

Iabrb, f. Clbtnb. Gesch. Bd. XVII. 4

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