Landesbibliothek Oldenburg

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Dr. Arkenau.
In den Stedinger Deichrechtsquellen finden sich wiederholt die
Ausdrücke „Klüger" und „Beklagder." Vgl. Sted. D. R. 1579:
„Und wein nu desnlvige also .... van den vögeden unde rekenslüde
alße clegere vorklaget, schall de beklagede . . . geHort werden."
Die Gegenwart desjenigen, dessen Land verspätet werden soll,
ist nur dann erforderlich, wenn der Akt freiwillig stattfindet, da in
diesem Fall Voraussetzung der Verspätung seine eidliche Versicherung
ist, daß er unvermögend sei, den Deich länger zu halten. Wenn
die Verspätung exekutiven Charakder trägt, liegt es ebenfalls im
Inderesse des Beklagten, zu erscheinen, wenn er Einreden gegen die
Zulässigkeit des Verfahrens machen will, da er sich im Falle des
Nichderscheinens an seinem Rechte verschweigt. Was für den Beklagten
gilt, gilt auch für die sonstigen Inderessenten, den Eigentümer
des Grundstücks, falls der Meier zur Verspätung kommt,
sowie die Realglünbiger. Auch sie brauchen nicht zu erscheinen,
haben dann aber die Folgen der Verspätung über sich ergehen zu
lassen. Vgl. Sted. der. 1444, wo ein Realgläubiger nachträglich
Einwendungen macht und deshalb abgewiesen wird, weil er sie nicht
sofort erhoben hat.
Vertretung der am Prozeß Beteiligten ist zulässig, soweit
nicht, wie bei der freiwilligen Verspätung, das persönliche Erscheinen
des zur Verspätung gelangenden Genossen erforderlich ist. Der Vertreder
muß sich als solchen ausweisen. (Vgl. Sted. der. 1578.) Daselbst
erbietet sich der Vertreder des Domkapitels aus Bremen (Beklagder)
„siner hanblung genochsamb volmacht furthol)ringe»." Vgl. auch
Steb. D. R. 1579. wo es heißt: „bar he alßba» ebber iemanbt
finenbtwegen mit gloviger vollmacht erschinet." Die Deichgenossenschaft
wirb in Stebingen burch die Recheusleute unb die Geschworenen.
in Bntjabingen unb vermutlich ursprünglich auch im
Jeverland burch die Geschworenen allein vertreten. (Vgf. Steb.
Ri. 1566, Butj. Ri. 1566). Spader sinb im Jeverland als bic
einzigen Vertreder der Genossenschaft die Deichrichder beim Spatenpwzeß
zugegen. (Vgl. Dancnsfelb 1746.) Als Vertreder bes
landesherrn begegnen überall Verwaltungsbeamte. Die Vertreder
können ihrerseits wieber Prozeßvertreder bestellen. So bitten
z. B. im Ritzebütteler Deichgericht der Vertreder bes landesherrn