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I, Martin.<br />

troffen wurden. Sie könnten ja auch an» einein Gräberfeld mit<br />

der Bauerde in die Wnrten hinein gelangt sein. Indessen diese<br />

Annahme hat im allgemeinen wenig Wahrscheinlichkeit für sich;<br />

denn um zu verhüten, daß die Gebeine der Toten fortgespült wurden,<br />

wird man weniger das flache Land als die Wnrten als Beerdigungsstatten<br />

benutzt haben. Im übrigen ist es für die Entscheidung<br />

unserer Frage ziemlich belanglos, welche von beiden Möglichkeiten<br />

hier zutrifft. Mag mich eine Wurt sehr viel jünger sein können,<br />

als die in ihr enthaltenen Fundgegenstände. so beweisen letzdere doch,<br />

daß der Boden, in welchem sie ursprünglich enthalten waren, seine<br />

Höhenlage bis zum Aufban der Wurt unverändert beibehalten hat.<br />

Nach H. E. Folmcrl) werden die aus frühesder Zeit stammenden<br />

altertümer zu unterst in den Wnrten angetroffen. Letzdere<br />

müssen demnach späderhin aufgehöht worden fein. 2 )<br />

Man könnte versucht sein, die nachträgliche Aufhöhung der<br />

Winten mit einer Senkung des Bodens in Verbindung zu bringen.<br />

Alsdann müßte der Fuß der Wnrten. je älder diese sind, um so tiefer<br />

unter der Oberfläche der ebenen Marsch liegen, weil ja vom Staudpunkt<br />

der Senkungshypothese das Land in demselben Maße, wie es sich<br />

senkt, aufgeschürft wird. Nach dem vou Schütte berechneten jährliehen<br />

Senkltngsbetrag von 7.5 nun würde beispielsweise eine 2000<br />

Jahre alte Wurt bis zu 15 m unter Maifeld hinabreichen, falls<br />

entsprechend seiner Auffassung die Ausschüttung ebensowohl nach<br />

wie vor der Eindeichung von statten gegangen ist. 8 )<br />

') Die ersten Bewohner bvr Rordseekiiste in anthropologischer Hinsicht,<br />

verglichen mit den gleichzeitig lebenden Germanen in Mitteldeutschland. Archiv<br />

iiir Anthropologie XXVI, 3. 747.<br />

*) Eine bedeutende Aufhöhung der Äurten erfolgte nach Zöllner ungefähr<br />

iin 8. Jahrhuntert. so das? durch die aus einmal ausgetragenen Erdmassen die<br />

Neste der früheren Kultur von denen der späderen Zeit getrennt worden sind.<br />

Wie Folmer nteiut, sahen sich die Bewohner zu jener Maßnahme genötigt, weil<br />

die fluten infolge des stetig fortschreitenden Abbröckeln? der Inseln beständig im<br />

Sieigen begriffen waren.<br />

Aus der allgemeine» Aufhöhung der Wnrten läßt sich jedoch auch der<br />

Schluss ziehen, daß diese anfänglich nur während des Sommers bcniipt wurden,<br />

während sie erst in späderer Zeil, als sie aus eine genügende Höhe gebracht<br />

waren, zum dauernden Wohusip dienten.<br />

Nachr. 1008, Nr. 43.

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