Landesbibliothek Oldenburg

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Dr. Alkenau.
Fall im Gnadenwege Ausnahmen zugelassen werden, nur derjenige
durch die Verspätung in die Genossenschaft eindeichen kann, bei dem
die persönlichen Voraussetzungen, Genosse zu werden, gegeben sind.
Nicht mich braucht er den dinglichen Erfordernissen zu genügen,
da diese sich erfüllen, nachdem er durch die Verspätung Eigentümer
des haftenden Grundstückes geworden ist. Das einzige dingliche
Erfordernis, das allgemein verlangt wird, besteht darin, daß der
neue Genosse die nötige finanzielle Sicherheit zur Erfüllung der
ihm obliegenden Deichlasten bieten muß. In Butjadingcn werden
diejenigen, welche sich zum Spatenziehen melden, nur dann zugelassen,
wenn sie sich zur „stellong gnugsamer gewisser borgeschast
erbieten (Butj. Ri. 1566). Ähnlich sind die Vorschriften in Stedingen.
Auch hier hat derjenige, der den Spaten ziehen will, Sicherheit
bticch Bürgen zu leisten. Letzdere müssen sich verpflichten, noch
Jahr unb Tag für bic Deichpflicht des eintretenden Genossen
Sicherheit zu leisten, nachdem er bic ihm durch die Verspätung
sofort angefallenen besonberen Pflichten erfüllt hat. Vgl. Steb. D.
R. 1579:
„wann folckeS bethalet, so schälen de borgen in öhrer gelöste
bliven, bat solckc brocke henforder van gemelte gnbtheren ofte sinen
angehörigen beremathen jähr undc dach unbt beth tho schwären
lave vorwahret blive . . .
Andere Sicherheit als Bürgenstellung genügt nicht. Vgl.
Sted. der. 1578. Hiernach erbietet sich das Domkapitel von Bremen
zur Sicherheitsleistung durch schriftliche Kaution, wirb jeboch zurückgewiesen
unb aufgeforbert, Bürge» zu stellen.
Außer die)cn allgemeinen Beschränkungen sinben sich Bestimmungen,
nach denen es nur gewissen Personen gestattet ist. ben
Spaten zu ziehen. Wenn in Stebingen ein Gut aus Grünben.
bic in der Person des Pächders liegen, verspätet wirb, ist es in
ersder Linie bau Gutsherrn zugestanden, sich burch Spatenziehen
bad Eigentum an dem Grundstück zu erhalten. Obwohl diese Bestimmung
in fast allen Stedinger Teichsatzungen in der Form eines
Rechtes ausgesprochen ist, scheint in der Tat diese Vergünstigung des
Gutsherrn in jedem Fall von der Zulassung durch die Genossenschaft
im Gnadenwege abhängig gewesen zu sein. Durch den Bericht über