Landesbibliothek Oldenburg

304 I. Marlin.
von dem darunterliegenden vegetationslosen Wattsand oder Schlick
sich abhebt, so ist dies wiederum ein Zeichen, daß eine neuzeitliche
säkulare Senkung nicht vor sich geht. —
Betreffs der übrigen Gründe, die Schütte zugunsten seiner
Auffassung geltend macht, kann ich mich kurz fassen, zumal sie schon
teilweise von anderer Seite widerlegt sind.
daß die Höhenlage der Marschen dem von Schütte berechneten
Seukungsbetrage in keiner Weise entspricht, haben Tenge. Knhlmann.
Hoffmann und Schlicht in überzeugender Weise dargelegt.
') Nach den Ausführungen Tenges ist das Mas; der
Senkung abhängig von der Bodenbeschasseulieit und von den Entwässerungsbedinguitgeu.
Dem stellt Schütte entgegen, daß das eingedeichte Land nachträglich
aufgeschlickt worden sei. 2 ) Ob diese Annahme, mit der die
Hypothese der säkularen Seukuug steht und fällt, allgemein
berechtigt ist, werden wir weiderhin zu prüfen habe». —
Die für die Tollartpolder festgestellten Senkungsbeträge bc-
»'eise» — trotz oder vielmehr gerade »>ege» ihrer annähernden
Übereinstimmung mit den vo» Schütte gefundenen Werten — ebensowenig,
weil eingedeichte, entwässerte Groden einen bedeutend
größeren „Seukungscoesfieieiiten" ergeben müßten, als Anßengroden
oder ein nur zeitweilig bedeicht gewesenes Grodenftück.
Der Grund ferner, daß die Sohle einzelner Wurten „beträchtlich",
i» einem Falle bis zit 9 1 /., Fnß unter Maifeld, der Oberfläche des
ebenen Landes, liegt, ist leicht einzusehen.
Indem der Bodeu zum Ausbau einer Wurt in nächsder Nähe
ausgehoben wurde, entstände» in ihrer Umgebung Vertiefungen, die
beim Weiderbau der Wurt wieder zugeschüttet wurden, so daß an
solche» Stelle» die Sohle tiefer zu liegen kam.
Namentlich aber ist die Senkung in Betracht zu ziehen, die
durch nuderlagerndes Moor, sowie durch die tieferen, von Grundwasser
durchtränkten Kleilage» hervorgerufen werden sann.
') Nachr. 1908, Nr. 34, 'M> it. 66.
*) Nachr. 1908, Nr. 411