Landesbibliothek Oldenburg

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Dr. Engclke.
Entstehung und Entwicklung nach völlig von einander umdjictiader
Gerichts bezirke dar. des sächsischen Gogerichtsbezirkee Friesoythe.
Altenoythe und Varßel und des friesischen Landes- und Gerichts-
bezirks Sagelderland.
Dieses ganze Gebiet, da* spädere Amt Friesoythe, bildete den
Zchntzbezirk der vou deu grafe» von Tecklenburg auf altem
lecklenbnrgischat Hofesgrundc im 13. Jahrhuntert erbaute» Burg
Friesoythe.
Die Gogerichtsbarkeit über Friesoythe, Altenoythe und Barßel
stand im 13. Jahrhuuderl deu grafen von Oldenbtirg-WildeS-
Hausen als Inhabern des Gogerichts aus dem Desem zu und tvar
im Jahre 1322 durch Verkattf aus dem Besitz Johann vou SutholteS
an dus Bistum Minisder gekommen.')
Das Saderland war eine wahrscheinlich von den Hümling-
sriesett tun die Wende des 13. Jahrhunterts begründete friesische
Kolonie aus bereits, wenn muh nur spärlich, besiedelten altsächsischem
Boden.') Die Bewohner der Kolonie lebten ursprünglich wohl
nach friesischem Recht und nachweisbar unter einer rein friesischen
Landes- und Gerichtsverfassung. Die Kolonie unterstand von An-
beginn ihrer Begründung der Hoheit der Grafen von Tecklenburg,
denen alljährlich als ..grafenschatz" 4 l /2 Faß Butler auf die Burg
Friesoythe geliefert iverdat numtat. 3 ) An der Erhebung dieses
Landestribnts werden sich die grafen von Tecklenburg genügt und
in die inneren BerwaltungS- und Gerichtsverhälliiisse des kleinen
armseligen und abgelegenen Ländchats sich nicht weider eingemischt
haben.
Als nun im Jahre 1400 das Bistum Minisder zu der im
Jahre 1322 erkauften ursprünglich oldenbnrgischen Gerichtsbarkeit
über Friesoythe. Altenoythe und Barszel auch die tecklenbnrgischen
') Oldenburger Jahrbuch XIV, 1905: DaS Gogericht auf deut Desuin,
5 . 29/36 und daselbst Anlage 4.
,j ) Georg Lello: Saderlands äldere Geschichte und Verfassung. Clbcn-
bürg und Leipzig 1896, 3. 17—22 ff.
') Oldenburger Archiv: Rieberdings Rachlab Nr. 4. Auszug aus
Cloppenburger Unteii'uchungen des 15. und 16. Jahrh. Vergleiche auch Sello
«. a. C. S. 58/61.