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Landesbibliothek Oldenburg

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Geschichte der St. Gertrudenkapelle zu <strong>Oldenburg</strong>. 169<br />

Auf einem undatierten Zettel l ) findet sich ein Verzeichnis von<br />

Gulden und anderen Münzen, die „Hern Frederchen Boech gefeuert"<br />

sind.<br />

Friedrich Boch ist der letzte katholische Geistliche an der<br />

Gertrudenkapelle gewesen. Mit der Reformation, welche seit dem<br />

Regierungsantritt des Grafen Anton I. 1529 zum Siege gelangte,<br />

hörte der Gottesdienst in den Kapellen zu St. Nikolai, zum h. Geist<br />

und zu St. Gertrud auf, die daran bestehenden Priesderstellen<br />

gingen ein. Die Gertrudenkapelle und das Siechenhaus werden<br />

zum letzten Male in einer Berkaufsurkunde vom 27. Dezember 1535<br />

erwähnt. *)<br />

Mit dem Ausbau der evangelischen Landeskirche unter deren<br />

erstem Superintendenten Hamelmann hängt die Verwertung früheren<br />

Kirchengutes zur Begründung von Schulen und frommen Anstalten<br />

zusammen. unter dem Einfluß dieses Strebens gründete Graf<br />

Johann VII. im Jahre 1581 ein „Armenhaus bei St. Gerdruhten<br />

außerhalb der Heil. Geistespforten", welches zwar von ihm Armen-<br />

i) In der Nachbarschaft der Gertrudenkapelle stand im Mittelalter ein<br />

Kruzifix mit einem Altare davor, das heilige Kreuz genannt, das in Ur-<br />

künden von 1516 bis 1523 erscheint. Auch dieses Heiligtum halte sein eigenes<br />

Vermögen, das von besonderen Borstehern verwaltet wurde (1516 Ratmann<br />

Johann Olie und Bürger Ötke BunnyngeS, .forstender to dem hylgen eruee<br />

vor sunte Gerhilde"). 1523 wird der Altar und ein damit belehnder Geistlicher<br />

(9Trenb Morink aus Wesderstede, „besytder des altars to dem hilligen cruce by<br />

sunthe Gerdruth vor Oldenborch") erwähnt. Späder, lauge nach Entfernung des<br />

Kreuzes, findet sich hinder dem Siechenhause westlich von der Alexanderstraße<br />

der Flurname „Zum heil. Kreuz", der im ltt. Jahrhuntert bei Entstehung des<br />

nördlichen Stadtteils auf einen von der Zicgclhvfstraße, Johannisstraße, Alex-<br />

anderstraße und der heutigen Humboldlstraße begrenzten Bezirk überging ().<br />

Karte der Stadt O. und Umgegend von H. Hotes 1751, Grh. Haus- und<br />

Zentralarchiv). Heute ist die „Kreuzstraße" ein enger Gang, der hinder Doodt<br />

von der Alexanderstraße abzweigt, sich dann in einem rechten Winkel nach Norden<br />

wendet und in die Humboldtstraße mündet, der einzige topographische Überrest<br />

jenes Namens, und die Erhaltung dieser Bezeichnung ist daher den<br />

Behörden aus Herz zu legen. das östliche Ende der Humboldtstraße, das<br />

-früher mit zur Kreuzstraße gehörte, hat letzdere Bezeichnung bereits eingebüßt.<br />

ä ) A» <strong>Oldenburg</strong>«? Landesarchiv, Tit. XIX, Nr. 2f>6. Grh. Hans«<br />

und Zentralarchiv.

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