10.01.2013 Aufrufe

Landesbibliothek Oldenburg

Landesbibliothek Oldenburg

Landesbibliothek Oldenburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

14<br />

Dr. Arkenau.<br />

der andere Standpunkt vertreten. Nur für das Jeverland, wo, wie<br />

bemerkt, ursprünglich das ostfriesische Deich- und Sielrecht und<br />

späder das <strong>Oldenburg</strong>er Deichrecht von 1658 gegolten hat, sowie<br />

für die gesamte Grafschaft <strong>Oldenburg</strong> seit 1658 läßt sich Unvermögen<br />

allein als Poraussetzung des Spatenrechtes nachweisen.<br />

Obige Gesetze sprechen nicht von der Verspätung als Folge von<br />

Versäumnis, auch behandelt bezüglich des Jeverlandes der einzige<br />

uns aus dieser Landschaft erhaltene Bericht über ein Deichgericht<br />

(zu Dauensfeld ao. 1746) die Verspätung als Folge von Unvermögen.<br />

Wie schroff das ostsriesische Deich- und Sielrecht die Nachlässigkeit<br />

als Anlaß für die Verspätung ablehnt, mag durch Wiedergabe des<br />

Kap. I. Z. 13 daselbst beleuchtet werden:<br />

„Wannehr ock ein gatt in den dyck gebroken wehre gelyck der<br />

erden, und, deine de dyck to Heerde, Wörde dartho verpoent. den<br />

dyck tho maken, und he worde ungehorsam und makede den dyck<br />

nicht na der vcrkundunge so hoch, bot de dagelyke vloet dar nicht<br />

avergeit, unb ibt dann in sinen vermoegen wehre, und dorch wrevel-<br />

moedt ungehorsam darin befunden wordt, so tnocgen cn de dyck-<br />

lichder de poena so hoch se ehme Verbahden Habben, affnehmen, dat<br />

sick eilt ander daran spegeln mag."<br />

Wettn die Nachlässigkeit als Voraussetzung des Spatenrechtes<br />

nach obigem Gesetze in Betracht käme, wäre es hier bei der Fest-<br />

setzung der Folgen von Versäumtiis schwersder Art gelegentlich<br />

eines Deichbruches erwähnt. Da dies auch bei der Aufzählung<br />

der Folgett von Vernachlässigung der normalen Teichlast gelegentlich<br />

der Schauungen nicht geschehen ist (vgl. Kap. I., §. 6 daselbst),<br />

muß angenommen werden, daß die Verspätung als Folge von<br />

Nachlässigkeit im Jeverland zur Zeit der Geltung des ostfriesischen<br />

Teich- und Sielrechtes unbekannt gewesen ist. Denselben Stand-<br />

Punkt vertreten die Gräflich <strong>Oldenburg</strong>ische Deichordnung von 1658<br />

unb mit ihr übereinstimmend die Jeversche Deichordnung von 1675.<br />

In Stedingen und Butjadingen tritt ein Zusammenhang<br />

zwischen dem Spatenrechte und der hartnäckigen Versäumnis un«<br />

uerfennßar in besonderen Fällen hervor. Inwieweit die Nachlässig-<br />

feit hier Voraussetzung der Verspätung ist, wollen wir an folgenden<br />

Fragen untersuchen:

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!