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Landesbibliothek Oldenburg

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156<br />

D. Kohl.<br />

gabelung, sondern auch inmitten des besten Frnchtlaudes in bet<br />

Umgebung der ©tobt, wo bereit Bewohner: Bürger, Geistliche und<br />

Adelige nebst den Grafen selbst ihre Ackerstücke tutd Kohlhöfe in<br />

Gemeng läge besaßen. Westlich von der Kapelle, jenseits der jetzigen<br />

Alexanderstraße, staub im Mittelalter das „Sic ch e u h a u s ", in<br />

späderer Zeit das Armenhaus. Im übrige» war diese Gegend lange<br />

Zeit häuserleer.<br />

Im 14. Jahrhuntert fehlt von der Gertrudenkapelle noch<br />

jede urkundliche Spur. Das Siechenhaus wird bereits in dem<br />

Stadtprivileg des Grafen Konrad vom 6. Januar 1345 als nördlicher<br />

Grenzpunkt des von .Hausbauten jeder Art frei zu haltenden<br />

Bezirks rings um die Festung genannt. *) Von der Kapelle aber<br />

ist selbst da keine Rede, wo ihre Erwähnung unumgänglich gewesen<br />

wäre, wenn sie damals schon bestanden hätte: in der Bestätigungsurkunde<br />

für die Gründung des Chorherrenstifts an der St. Lambertifirchc,<br />

welche dem Stift auch die Einkünfte der in <strong>Oldenburg</strong> vorhandelten<br />

Kapellen zuweist. 2 ) Hier werden nur die St. Nikolaikapelle<br />

und die Heiligengeistkapelle aufgeführt, nicht aber die GertrudeiikapeUe,<br />

obwohl 1481 die Lambertikirche ausdrücklich als deren<br />

ecclesia matrix bezeichnet wird. Man darf daraus wohl schließen,<br />

daß die Kapelle um jene Zeit noch nicht vorhanden gewesen ist.<br />

Auch in den ersten Jahrzehnte» des 15. Jahrhunterts<br />

schweigen die Urkunden. 3 ) Dann aber werden Kapelle und Siechenhaus<br />

häufig in Grundbüchern und Kaufverträgen zur näheren Bezeichnung<br />

der Lage von Äckern und anderen Grundstücken vor dem<br />

Heiligengeisttore benutzt. So heißt es in der Fassung des gräfliehen<br />

Lagerbuches von 1428: 4 ) „Dat is dat land, bat der herscnp<br />

') „Bortmcr so iic scal mm der slath nigt negcr buwcn mit scurcn mibe<br />

mit toten den to bei honicmolcn mibe tv bcuie jcfcithuö." Original bei?<br />

FrcibriesS im <strong>Oldenburg</strong>er Stnbtnrchiu.<br />

8 ) llrfunbc bcs Eizbischoss Albert von Bremen vom 21. Sept. 1377.<br />

litis. Lambertistist <strong>Oldenburg</strong>, (M). Haus- und Zcntralarchiv.<br />

3 ) Eine chioiüka lischt Nachricht über die ©ertnibenfopellc ist mir über­<br />

haupt nicht bekannt.<br />

*) S. 38. Original in der Köuigl. Reichsbibliothek zu Kopenhagen;<br />

?lbichrist bes Archivars Schlevogt im Grh. Haus« ittib Zentralarchiv.

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