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128 Dr. Walter Behrman».<br />

die Kartographie rund 50 bis 100 Jahre hinder der Wirklichkeit<br />

zurück.<br />

Für eine andere Frage aber dürfte unser Kartentypus zu Rate<br />

zu ziehen sein. Es ist über die Verbindung der Line über Meerfischen<br />

mit dein Jadebnsen und der Geschichte ihrer Abdeichung<br />

noch keine völlige Klarheit erzielt. Während äldere Schriftsteller<br />

sie als Hauptarm der Wesermündung bezeichnen, sagt Sello/) „nicht<br />

ein Abfluß, sondern ein Zufluß der Weser mar die Line". ..Ich<br />

möchte sogar vermute», daß, nachdem die Marschen hier eine gewisse<br />

Höhe gewonnen, anfänglich gar keine Wasferverbindung zwischen<br />

Großenmeer und Jade vorhanden war." „Die Wasserverbindung<br />

mag erst künstlich hergestellt sein, mit das obere Linebrnch besser<br />

zu entwässern. Namen wie Delfshörne, Delvesdainm, allodium<br />

circa Delf sprechen zweifellos von Kanalgräberarbeiten." Ähnlich<br />

urteilt Schlicht 2 ) aus Grund geologischer Bodennntcrsnchungen.<br />

Er stellt zunächst fest, „zu beiden Seiten dieser Line-Jade sind<br />

zweifellos junge Schlickalluvioueu nachgewiesen. Aber dennoch ist<br />

es nicht angängig, dieselbe als einen früheren Weserarm zu bezeichnen<br />

" und folgert späder (p. 69) summarisch: „Die oben als<br />

Weserarme angesprochenen alten Wasserläufe haben demnach nur<br />

zur Antoniflntperiode existiert." Können uns unsere Karten naturgemäß<br />

über die ältesten Zeiten nichts aussage», so dürfen sie doch<br />

für die Autonislutperiodc und besonders die Folgezeit wichtig sein.<br />

Die Verbindung der Line über das Meer zum Jadebuseu<br />

bringt die eine Michaelis'sche Auffassung unzweideutig, sie wird in<br />

den Merkator-Karten in dieser Auffassung wiederholt. In der<br />

anderen Darstellung des Michaelis, in etwas veränderder Form bei<br />

Florianus auf seinen beiden Karten, wird die Verbindung unterbrachen,<br />

aber merkwürdigerweise nicht beim Salzendeich, sondern<br />

zwischen dem Meer und der Weser, sodaß die Abwässerung des<br />

Meeres, trotz des Salzendeichs von 1505 nicht nach der Weser,<br />

sondern nach der Jade erfolgte. Selbst wenn man die zweite aus<br />

diesen Karten sich findende Darstellung eines Meeres als Mcr-<br />

Sello, Der Jadebuseu usiv., p. 37.<br />

*) Schucht, Beitrag zur Geologie der Wesermarscheu, Halle 1903, p. 5S>.

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