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Landesbibliothek Oldenburg

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Die Entwicklung des Kartenbildes <strong>Oldenburg</strong>s und seiner Küste. 119<br />

der Autoren oder der Verleger genannt. Es tritt jetzt gerade der<br />

eingangs erwähnte Umstand hervor, daß skrupellose Nachzeichner<br />

Bilder, die schon längst überholt sind, als neueste Arbeiten publizieren.<br />

Es haben viele Blätder daher untergeordnete Bedeutung,<br />

tritt aber in irgend einem Bilde eine wesentliche Verbesserung auf,<br />

so wird oft schwer zu entscheiden sein, ob es Originalarbeit oder<br />

wieder nur Nachstich ist. Denn mit der Menge sinkt der Wert<br />

des Einzelblattes, das Aufbewahren und Wiederfinden eines bestimmten<br />

Blattes wird daher in hervorragender Weise Zufälligkeiten<br />

ausgesetzt sein. Da endlich die Unsitte auftritt, die leider noch<br />

heute nicht überwunden ist, Karten ohne Jahreszahl zu veröffentlichen,<br />

ist die Frage, wer Autor, wer Kopist ist, schwerer zu<br />

entscheiden.<br />

Sello's Wunsch.') die von ihm gelieferten, eingehenden<br />

untersuchungen inbezug auf Vollständigkeit verbessert zu sehen, wird<br />

wohl schwer ganz zu erfüllen sein. Denn man wird vor die Frage<br />

gestellt: nennt mau Karten von <strong>Oldenburg</strong> nur die, in denen das<br />

Herzogtum in den Mittelpunkt der Darstellung tritt, oder auch<br />

solche, wo Teile des Landes auf anderen Karten und wo das<br />

ganze Gebiet als Teil eines größeren geboten wird? Außerdem<br />

wirkt die Systemlosigkeit störend, über die wir bitdere Klagen erfahren.<br />

2 ) So weit wir uns einen Überblick über die Spezialkarten<br />

') L. c. p. 302. Die handschriftlichen Karten, als Einzeldokumente<br />

inderessant, kommen für unsere Fragen weniger in Betracht, da sie ungeeignet<br />

sind, einen weitgehenden Einfluß auszuüben.<br />

*) So schreibt Johann Hübner: Kurze Fragen aus der neuen und alten<br />

Geographie usw. Mit einer ausführlichen Vorrede von den besten Landkarten<br />

Leipzig 1719 auf p. 1: „Wenn ich ein Kollegium Geographie»», halten wollte,<br />

so ianb ich unter den Land-Charten, die meine untergebenen mit in das<br />

Auditorium brachten, einen solchen unterschied, dnfj ich fast nicht mußte, Ivie ich<br />

der Konfusion abhelfen sollte, weil die meisten davon nicht sowohl illuminieret<br />

als Vielmehr ohne Verstand und ohne Vernunft mit allerhand Farben be-<br />

schmieret waren", und p. 28 über die Konfusion in den Karten: „Aber erstlich<br />

accordieren die Antares von einer Nation nicht mit einander: darnach sticht osst-<br />

mahls ein Deutscher eine französische und ein Frantzose eine deutsche Charte<br />

nach: aus einer Charte werden ofste ohne den geringsten Znsap zwey gemacht;<br />

Und endlich werden viel alle Charten ohne die geringste Ausbesserung wieder<br />

aufgewärmet, daß man sie vor ncn bezahlen muß."

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