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Dr. Walter Behrmann.<br />

Zum Schlüsse des Abschnittes sei noch eine inderessante Darstellung<br />

erwähnt, die zwar bedeutend älder als die vorhergehenden<br />

ist, aus der unser Gebiet auch nur zufälligerweise noch dargestellt<br />

wird, die Karta marin a des Ol aus Magnus vom Jahre 1539,<br />

die aber gerade das zusammenfaßt, was der damaligen Zeit wichtig<br />

an unserer Landschaft war. Sie gibt, wie bei der alten Darstellung<br />

nicht anders zu erwarten, die Küste in regelloser Wellenlinie. Bremen<br />

und Emden an der Weser und Ems, ferner Delmenhorst und Dvlshvsen<br />

(Wilmshausen) werden verzeichnet. Dazwischen aber wird<br />

in Frisia Orientalis ein Pferd eingezeichnet als Zeichen, daß die<br />

Bedeutung der Gegend in der Landwirtschaft und der Pferdezucht<br />

liegt. An der Küste liegt, zwar fälschlicherweise auf einem Vorspruug<br />

des Festlandes, die weit sichtbare Kirche von ,. Bangero",<br />

das wichtige Seezeichen unserer Gegend.<br />

Überblicken wir das behandelte Zeitalter, die Periode der<br />

Übersichtskarten, wie man sie nennen könnte, so ist zwar ein ständiger<br />

Fortschritt zu konstatieren, ein befriedigendes Bild aber wurde<br />

erst am Ende dieser Zeit mit Tilemann Stella und Ortelius<br />

erreicht. Wir haben ständig das Sprunghaste der Entwicklung vor<br />

Augen gehabt, das uns ein Charakderistikum für die Darstellung<br />

einer weit- und verkehrsfernen Landschaft war. Die Küstenbewohner<br />

waren Landlente ober Fischer, aber keine Handelsleute. Sie hatten<br />

mit dem Festhalten ihres Grund und Bodens genug zu tun. Wie<br />

sie sich selbst somit wenig au den großen Ereignissen der Geschichte<br />

beteiligten, blieben sie und ihr Land dem übrigen Teutschland und<br />

Europa ziemlich unbekannt. Von dieser Unkenntnis geben uns<br />

') Die Karte ist reproduziert von Brenner im Drittel der Originalgröße<br />

in Chrisiiania Bidenskabs-Selskabs Forhandlinger 1886 Nr. 15 mit deutschem<br />

Text, ferner eine Kopie aus dem Jahre 1572 bei Nordenskiöld Facsimile Atlas p. 59.<br />

Die Legende der ersten Karte enthält unter Ha die kurze Notiz: . . . continet<br />

antiquum regn um Frisie, in quo sont eximij equi . . . Die Bedeutung der<br />

Bremer Schiffahrt erhellt daraus, daß von den wenigen Schissen der seefahrenden<br />

Völker (Schweden. ..Gothi", Norwegen, Dänen, Engländer, Schotten, Hamburg,<br />

Lübeck. Dcmzig) eins den Namen Bremen trägt. Vergleiche auch Brenner:<br />

Claus Magnus und seine Karte des Nordens. Saerskilt Aftryk af Historisk<br />

Tidsskrif. 2 Raekke 5 Bind. 1886.

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