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Landesbibliothek Oldenburg

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Die Entwicklung des Kartenbildes <strong>Oldenburg</strong>-- und seiner Küste. 103<br />

Namenscmordnung wieder den Beweis, daß sie selbst die Gegend<br />

nie besucht haben, sondern die Kenntnis nur durch mündliche Überlieferung<br />

gewonnen haben können. Vergleichen wir z. B. die<br />

Namensanordnung von Norden nach Süden bei:<br />

Benincasa 1467 Fredueci 1497 Calapoda 1552 modern.<br />

Dacia tlania dacia Dänemark<br />

isole sanete isole sante xe sante Sylt')<br />

ripis ripis — Ripen<br />

frixia frixia f frixia Friesland<br />

leullie leullich lleulie Elbe<br />

vangaroga uangarosa uangaroga Wangerooge<br />

Ein Fluß Ein Fluß durch Städte, Ein Flnß Elbe<br />

als Elbe gekennzeichnet<br />

ollanda — ollanda Holland.<br />

Diese Zusammenstellung zeigt uns einerseits die Verquickung<br />

der Nameu. wie das doppelte Auftreten der Elbe mit Wangerooge<br />

nördlich des Flusses, andererseits aber die Konstanz der Bilder<br />

über ein Jahrhuntert, eine Zeit, die leicht nach oben hin auszudehnen<br />

ist (vergl. Angelino Du leert 1339 Abb. II).<br />

Endlich seien bei der von den Italienern abhängigen nautischen<br />

Kartographie der Mittelländer noch einige Karten namhaft gemacht,<br />

') Isole sante ist entstanden aus dein Namen insula sce, wie er schon<br />

bei Dnlcert 1339 und vielen älderen austritt. Er ist nach Fischer I. c. p. 49<br />

als Sylt zu deuten (vergl. Facsimile Atlas p. 54), ist aber von den Italienern<br />

mißverstanden und vielleicht unter Einwirkungen von Nachrichten über Helgoland<br />

(„Heylich laut" Eaeitc van der See 1566) in „isole sante 1 ' umgewandelt.<br />

Ganz eigenartig sind die Deutungen von Moritz I. c. p. 31—35, der gegen<br />

Fjscher's Ansicht, aqua ulie sei die Hever-Miindiing, polemisiert. Er stellt viel-<br />

mehr aqua ulie und lleulie als identische Begriffe hin, trotzdem sie aus säst<br />

allen Karten doppelt austreten, und deutet es als das Flie am Eingang der<br />

Sudersee. Er stützt diese Annahme auf die geringe Bedeutung der von Fischer<br />

angenommenen Hever-Mündung. Sollte wirklich eine derartige Bedeutungs-<br />

losigkcit zu erweisen sein, so kann man trotzdem in der Deutung alter Namen<br />

nicht so willkürlich verfahren, wie Moritz es tut, vielmehr muß in ersder Linie<br />

die geographische Lage der Objekte, wenn auch nicht streng, so doch annähernd<br />

gewahrt bleiben. Moritz erhält aber bei seinen Deutungen folgenden Rösselsprung<br />

von Norden nach Süden: Dänemark, Riepen, Helgoland, das Flie, Friesland,<br />

das Flie, Wangerooge, Elbe, Holland, Marsdiep.

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