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Landesbibliothek Oldenburg

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Die Entwicklung des 5iarteubildes <strong>Oldenburg</strong>s und seiner Küste. 99<br />

ca. 1050),') wie Ranulf Higdeu (14. Jahrhuntert),2) wie<br />

das Straßburger Weltkürtcheu in T-Form*) — um diesen Kartentypus<br />

mit der berühmten Epsdorfer Karte (etwa 1270) 4 ) zu<br />

beschließen. Diese große Weltkarte in Nadform ist leider an unserem<br />

Gebiet sehr schadhaft, doch läßt sich folgendes erkennen. Das<br />

Rheindelta schiebt sich nah au die Wesermündnug. in die sich auch<br />

die Ems ergießt. In dem Flnsse selbst noch finden wir den<br />

Landschaftsnamen Frefia. An der Wesermündung liegt Brcma.<br />

etwas stromaufwärts Nerda, am Zusammenfluß von Weser und<br />

Ems aber Padelborne (Paderborn). Also auch hier wird nicht<br />

auf die topographische Lage der Objekte Rücksicht genommen, sondern<br />

das Wichtige einfach ohne genügende Lokalisierung registriert.<br />

II. Die italienischen Portulankarten.<br />

Während die Wissenschaft sich im Mittelalter mit diesen<br />

Bildern begnügte, konnten sie den Seemann für seine Fahrten, den<br />

Handelsmann auf seinen Reisen nicht befriedigen. Es sind daher<br />

Seeleute und durch sie seefahrende Nationen, die die Pflege der<br />

Kartographie übernahmen. Im Mittelalter haben vornehmlich die<br />

Italiener im Süden, die Hansa im Norden den Handel beherrscht.<br />

Während aber die italienischen Republiken ihren Handel vornehmlich<br />

i„ einem engen Meere mit hohen Gestaden betrieben, in denen<br />

man fast überall die User erkennen sann, die nicht gestört werden<br />

durch den täglichen Wechsel von Ebbe und Flut, mußten die Seelente<br />

der Hansa an den doch immerhin flachen Ufern der Ostsee<br />

und in dem Wattenmeer der Nordsee mit seinen hohen Gezeiten<br />

segeln. Unschwer also konnten die Italiener auf dem Meere sich<br />

zurechtfinden, nach der Küste stets bestimmten sie ihren Aufent-<br />

Haltsort. Diese Leichtigkeit des Orientierens mag die merwürdige<br />

Tatsache erzengt haben, daß die Italiener sich prächtige Karten<br />

ihres Gebietes nach Eutfernungs- und Richtungsangaben zeichneten,<br />

») Miller I. c. I.<br />

*) Miller 1. c. II, 14, 15. Diese Karte soll die Kopie einer Karte aus<br />

dem Entstchungsjadr der Handschrift 776 sein.<br />

S ) Miller I. c. III, p. 118.<br />

«) Miller 1. c. V.<br />

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