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96 Dr. Walter Behnnann.<br />

der allgemeinen Weltbedeutung unserer heimatlichen Länder zu<br />

älderen Zeiten können wir unsere Karten nicht ohne weideres vergleichen,<br />

um aus der Veränderung des Bildes die obigen Schlüsse<br />

zu ziehe». Vielmehr ist zu bedenken, daß wir kein konstantes Objekt<br />

für die Abbildung hoben.<br />

Die Einwirkung der Küsteuveräuderuug macht unser Gebiet,<br />

wen» sie dem Karte»zeich»er mich große Schwierigkeiten auferlegte,<br />

für uns Nachkomnien nur »in so inderessander. Gerade also unsere<br />

relativ gute Kenntnis des Aussehens des Landes zu den verschiedenen<br />

Perioden gibt uns cht Mas; für die Verläßlichkeit aller<br />

Kartendarstellungen überhaupt. So kaun vielleicht eine untersuchuug<br />

dieser Fragen neben dem lokalen .Heimatsinderesse Bedeutung<br />

gewinnen als Gena»igkeitsprobc alter kartographischer<br />

Aufnahmen im allgemeinen. Verfolgen wir also jetzt die Abbildungen<br />

des Verlaufs unserer Küstenlinie und die Darstellungen<br />

des angrenzenden Gebietes von den ältesten Zeiten an. so mögen<br />

die genannten Gesichtspunkte eine größere Ausdehnung der untersuchung<br />

entschuldigen unb rechtfertigen.<br />

I. Die niittelaltcrliriieii Weltkarten.<br />

Die älteste Karte, die nns erhalten, die berühmte Tabula<br />

Peutiugeriaua,^) etwa' aus dem Jahre 365 n. Chr.. verzichtet<br />

völlig auf ein der Natur ähnliches Bild. Als Straßenkarte des<br />

Römischen Reiches ist für sie das Gebiet der Nordsee von untergeordneder<br />

Bedeutung, der Zeichner verwendet daher wenig Mühe<br />

auf diese Landschaft. Als schematische Wellenlinie zieht sich die<br />

Nordseeküste am Rande der Karte dahin, es ergießt sich kein Fluß<br />

in sie bis auf den Rhein, der bis kurz vor der Mündung parallel<br />

zur Küste fließt und so das Gebiet Germaniens zum schmale»<br />

Streifen einengt.<br />

Ebensowenig zu berücksichtige» sind die Weltbilder des Mittelalters.<br />

I» der mönchischen Wissenschaft dringen die Anschauungen<br />

der Bibel auch in das Gebiet der Kartographie ein. Die Erde,<br />

') Reproduziert von Conrad Miller: Weltkarte des Castorius. genannt<br />

die Peittiiiger'sche Tafel. Ravensburg 1888.

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