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Gerd-E. Famulla/ Universität Flensburg „Berufsorientierung im ...

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Wenn das „Neue“ an dem Programm „Schule — Wirtschaft/ Arbeitsleben“<br />

bezeichnet werden sollte, so lassen sich aus dem Rahmenkonzept, den Projektanträgen<br />

und dem bisherigen Stand der Arbeit in den Projekten (vgl. Zwischenbericht,<br />

<strong>Flensburg</strong>/Bielefeld 2001, Abschnitt 7), vier Punkte nennen, die allesamt<br />

mit „Schule macht Ernst“ überschrieben werden könnten (Folie 9: Leitideen<br />

des Programms)<br />

(1.) Schule macht ernst mit der Wahrnehmung von Schülerinnen und<br />

Schülern als „handelnden Subjekten“, indem hier die beteiligten Lehrerinnen<br />

und Lehrer und andere Akteure zunehmend in die Rolle von Moderatorinnen<br />

und Moderatoren schlüpfen. Sie sind durch Anwendung neuer Lehrund<br />

Lernmethoden bei ersten betrieblichen Arbeitserfahrungen sowie bei der<br />

Entwicklung eines eigenen Zukunftskonzepts von Arbeit und Beruf unterstützend<br />

tätig.<br />

(2.) Schule macht Ernst mit dem Erlernen von Selbstständigkeit und<br />

Eigenverantwortung als den heute vielleicht wichtigsten Kompetenzen <strong>im</strong><br />

Arbeitsleben. Diese Kompetenzen müssen nicht nur in Ausbildung und Beruf,<br />

sondern können und müssen bereits in der allgemeinbildenden Schule angeeignet<br />

werden (vgl. hierzu Feldhoff u.a. 1995). Ansätze hierzu finden sich in einer<br />

Reihe von Projekten des Programms „Schule — Wirtschaft/ Arbeitsleben“. In<br />

der Organisation aufgabenbezogener Betriebspraktika, über die Arbeit an<br />

realen betrieblichen Problemstellungen bis hin zur Existenzgründung wird in<br />

vielen Projekten das Arbeitshandeln in einen strategischen Zusammenhang<br />

mit der betrieblichen Wertschöpfung gestellt. Diese wird — unabhängig von<br />

ihrer Form, sei es als Werkstück, Werbeidee oder Software — als Beitrag zur<br />

betrieblichen Leistung erkannt und anerkannt.<br />

(3.) Schule macht Ernst mit der „Berufswahl als Prozess“, indem sie den<br />

Übergang an der „ersten Schwelle“ zum Arbeitsmarkt nicht „punktualisiert“,<br />

sondern „flexibilisiert“, indem sie beispielsweise die bisherige Stundentafel<br />

auflöst, individuelle Orientierung und Lernplanung ermöglicht und die einzelnen,<br />

selbst entwickelten Schritte in die Ausbildung mit einem Berufswahlpass<br />

dokumentiert bzw. zertifiziert. Die Flexibilisierung der Übergangsphase erhöht<br />

insbesondere die Chancen für die sogenannten Benachteiligten, deren Integration<br />

in das Erwerbsleben sich zumeist nur als sozialpädagogisch und<br />

unterrichtsfachlich begleiteter Prozess vorstellen lässt.<br />

(4.) Schule macht Ernst mit der Kooperation aller an der Berufsorientierung<br />

Beteiligten und Verantwortlichen. Nach 1 1/2 Jahren Programmlaufzeit<br />

zeichnet sich bereits ab, dass eine Reihe innovativer Maßnahmen zur<br />

Verbesserung der Berufsorientierung auch über die jeweilige Projektlaufzeit

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