THINK! - IBM
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<strong>THINK</strong>!<br />
KUNDENMA<br />
KUNDENMAGAZIN GAZIN DER <strong>IBM</strong> SCHWEIZ 04/2007<br />
CEO Talk: Innovation Innov a t ion als a l s<br />
Schlüssel zu neuen neu en Märk Mär k ten<br />
Finnova-Migration F innov a - M igr a t ion bei b ei der<br />
Graubündner G r a u b ü ndner Kantonalbank<br />
PKB Privatbank: P r i v a t bank: Geschäftsbetrieb<br />
Ges c h ä f tsbetrieb<br />
ohne Unterbruch U n t e rbruch<br />
Aduno: Bargeldlos in die<br />
Zukunft mit System x<br />
Gesteigerte G e st steige eigert rte Effizienz E ffi ffiz ien ienz<br />
Shared Service Center beim Eidg. Finanzdepartement
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite 30: Mit Kreditkarte bezahlen, ohne PIN-Code und<br />
Unterschrift: Die IT-Infrastruktur für diese vereinfachte<br />
Zahlungsabwicklung hatAduno mit Unterstützung von<br />
<strong>IBM</strong> entwickelt.<br />
Editorial<br />
03 Grenzen überwinden<br />
News &Trends<br />
04 Ittinger Mediengespräch: Virtuelle Welten<br />
04 Swiss Innovation Outlook: eHealth<br />
05 Schweizer <strong>IBM</strong> Software-Entwickler in Indien<br />
Special Report<br />
06 Eidgenössisches Finanzdepartement:<br />
Gesteigerte Effizienz mit Shared Service Center<br />
Solutions<br />
10 Graubündner Kantonalbank: Erfolgreiche Finnova-Migration<br />
12 Zentrale SAP-Landschaft bei Ciba<br />
17 Neue POWER6-Systeme für Swiss Re<br />
18 Jaeger-LeCoultre: Glanzstück <strong>IBM</strong> System i<br />
20 Globale IT-Infrastruktur für die Dufry-Group<br />
24 PKB Privatbank: Geschäftsbetrieb ohne Unterbruch<br />
29 Homburger: Durchdachte Archivierung<br />
30 Aduno: Mit <strong>IBM</strong> System xunterwegs in die<br />
bargeldlose Zukunft<br />
32 Sozialversicherungen: Einsatz von UNIX-Servern<br />
und Webtechnologie<br />
2 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>! 04/2007<br />
Bild:A :Add u no<br />
Products &Services<br />
25 Agenda<br />
Bild: Jaeger-LeCoultre<br />
Seite 18: Über 1000 Artikel zählt der Produktkatalog von<br />
Jaeger-LeCoultre.Der renommierte Uhrenhersteller setzt<br />
für die Verwaltung und Dokumentation auf <strong>IBM</strong> System i<br />
und die Softwarelösung Infor/XA.<br />
28 <strong>IBM</strong> System imit POWER6-Prozessoren<br />
28 <strong>IBM</strong> Storage DS3300: Neues Speichersystem für KMU<br />
Thought Leadership<br />
14 Daniel Rüthemann im Gespräch mit Rudolf Weber,<br />
CEO der Kaba-Gruppe<br />
22 Potenzial der virtuellen Welten<br />
26 Cultural Change: Kultur im Fokus des Unternehmenswandels<br />
Our World<br />
34 Edith Handschin-Roth<br />
Seite 14: Rudolf Weber,CEO der Kaba-Gruppe (links),<br />
empfängt Daniel Rüthemann zum Gespräch unter dem<br />
Motto «Innovation als Schlüssel zu neuen Märkten».
Zum Titelbild<br />
Die Bundesverwaltung steht unter enormem<br />
Kostendruck. Besonders gefordert ist das<br />
Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) –<br />
nicht nur die viel zitierte Hüterin der Bundeskasse,sondernauchdasmitarbeiterstärkste<br />
zivile Departement des Bundes. Zusammen<br />
mit <strong>IBM</strong> baut das EFD nun zwei Shared Service<br />
Center auf, die im Finanzmanagement<br />
und in der Personalbewirtschaftung Einsparungen<br />
von biszu20Prozentbringen sollen.<br />
Grenzen überwinden<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />
Wie nahe sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind, habe ich eben am<br />
«Ittinger Mediengespräch» festgestellt. Im Rahmen des alljährlich stattfindenden<br />
Gesprächszirkels wurde über das Potenzial der virtuellen Welten diskutiert –dies<br />
in der inspirierenden klösterlichen Umgebung der Kartause Ittingen. Der Weg<br />
führteunssozusagen vom geschichtsträchtigen Klostergarten in Richtung Second<br />
Life. Die Grenzen zwischen realen und virtuellen Welten verschwimmen zusehends!<br />
Software-Entwicklung wird auf der ganzen Welt betrieben. Die Auslagerung von<br />
Teilprozessen in andereRegionen ist auchhierzulande ein Thema–<strong>IBM</strong> Schweiz<br />
wagt mit einem Pilotprojekt den Sprung über die Ländergrenzen hinweg. Elf<br />
junge <strong>IBM</strong>er sind zurzeit in Indien stationiert. Ihr dort erworbenes Know-how<br />
werden sie später in internationalen Projekten einsetzen (Seite 5).<br />
Grenzenlose Kommunikation: Über eine Internet-basierte Plattform führt <strong>IBM</strong><br />
regelmässig Jams durch. So beteiligen sich sowohl Kunden wie Mitarbeitende<br />
an strategischen <strong>IBM</strong> Themen wie zum Beispiel Innovation oder Unternehmenswerte.<br />
Mehr zum Thema Wertewandel und dessen Einbindung in die<br />
Unternehmenskultur erfahren Sie auf Seite 26.<br />
Die einzelnen Bundesämter grenzen sich organisatorisch nicht länger voneinanderab.DasModell<br />
dermehrfachgenutzten Dienstleistungszentralen,der<br />
sogenannten Shared ServiceCenter,kommtnunauchbeim Bund zumEinsatz.<br />
So werden die Vorteile dezentraler Entscheidung auf der einen Seite mit der<br />
Vereinfachung durchzentrale Verarbeitung aufderanderen Seitekombiniert.Als<br />
Folge lassen sich imFinanzmanagement und in der Personalbewirtschaftung<br />
Einsparungen von bis zu20Prozent erwarten. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 6.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre des neuen <strong>THINK</strong>!.<br />
Daniel Rüthemann<br />
Country General Manager,<strong>IBM</strong> Schweiz<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 3<br />
Editorial
News &Trends<br />
IttingerMediengespräch:Virtuelle Welten<br />
Grenzen verschwinden<br />
Ein ruhiger Spaziergang auf dem kieselsteinbesetzten Weg im lauschigen<br />
Rosengarten? Ein virtueller Rundgang durch die 3-D-animierte<br />
Präsentation der geschichtsträchtigen Klostermauern? Ob Seminarteilnehmer<br />
oder Ruhesuchender,Geschichtsinteressierte oder spiritueller<br />
Wanderer –die Welt der Kartause Ittingen bietet jedem Besucher<br />
etwas. Und zeigt exemplarisch auf: Die Grenzen zwischen realen,<br />
virtuellen und vergangenen Welten liegen gar nicht soweit auseinander.<br />
Das Thema «Social Computing – Virtual<br />
Worlds»stand denn auchimZentrumdesdiesjährigen«IttingerMediengesprächs»,dertraditionsreichen<br />
<strong>IBM</strong> Veranstaltung, ander sich<br />
Journalisten und <strong>IBM</strong> Experten jährlichtreffen.<br />
Der Mensch sieht sich heute mit einer Fülle<br />
von virtuellen Umgebungen konfrontiert.<br />
Nichtnur laden zahlreiche Parallelwelten zum<br />
Leben, Lieben, Einkaufen und Handeln ein –<br />
auch unser Alltag imBüro oder zuHause ist<br />
durch Blogs, Wikis und Chatrooms geprägt.<br />
Realität und Virtualität stehen in einem<br />
neuen Verhältnis zueinander –die Grenzen<br />
verschwinden zunehmend und führen zu<br />
neuen Lebens- und Konsumformen (siehe<br />
auch Seite 22/23).<br />
Daniel Rüthemann, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
<strong>IBM</strong> Schweiz, empfing die<br />
Der Gesundheitsbereich ist heute einer der<br />
am stärksten wachsenden Wirtschaftszweige<br />
der Schweiz. Jährlich lassen wir uns das<br />
System bald 60 Milliarden Franken kosten.<br />
Doch Kosten sind nur die eine Problematik –<br />
die anderebestehtin einem erhöhten Risikopotenzial,beispielsweiseinFormvonFehlmedikation<br />
oderInfektion durchspitalinterne und<br />
resistenteKeime. Miteinersinnvollen Vernetzung<br />
der einzelnen Stellen im Gesundheitswesen<br />
liessen sichTransparenzund Effizienz<br />
erhöhen,die Qualitätsteigernund Kosten wie<br />
auchGefahren senken. Inseinerim Juni verabschiedeten<br />
nationalen Strategie «eHealth»<br />
4 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
Journalisten zum zweitägigen «Ittinger<br />
Mediengespräch» und lud zur Sightseeing-<br />
Tour durch «Second Life», die von <strong>IBM</strong> Tour<br />
KartauseIttingen.<br />
Swiss Innovation Outlook:ICT im Health-Bereich<br />
Schöne neueGesundheitswelt<br />
Auch wenn Herr und Frau Schweizer grundsätzlich zufrieden sind mit<br />
ihrer medizinischen Versorgung: Hohe Basiskosten, unkontrollierte<br />
Kostensteigerungen, Ineffizienz und fehlende finanzielle und qualitative<br />
Transparenz kennzeichnen das System. Mithilfe von ICT, Information<br />
and Communications Technology könnten Prozesse optimiert und die<br />
Qualität gesteigert werden.<br />
will der Bund bis 2015 das persönliche elektronische<br />
Patientendossierfür alle Menschen<br />
in derSchweizverfügbarmachen. Diesessoll<br />
sämtliche InformationenüberdieKrankengeschichte<br />
eines Menschen enthalten.<br />
DerPatientkann seine Daten sojederzeitdem<br />
ArztoderdemSpitalzugänglichmachen–sofern<br />
erdas will. So praktisch diese Idee auch<br />
klingt:AnderArt derUmsetzung scheiden sich<br />
die «Kantönli-Geister». Bremsend wirken vor<br />
allem die brisanten Themen Datenschutz und<br />
Datensicherheit, Zuständigkeiten und Verantwortung<br />
sowie –einmal mehr –das Fehlen<br />
Guidesbestritten wurde. Beim anschliessenden<br />
Apéro imRosengarten der Kartause Ittingen<br />
hatten die Teilnehmer Gelegenheit,<br />
sich über Virtualität zuunterhalten –fernab<br />
des hektischen Alltags.<br />
Neue Technologien und Geschäftsmodelle<br />
wurden am Folgetag vorgestellt. Dabei ging<br />
es auch darum, herauszuschälen, welche<br />
Entwicklungen Zukunft haben und wo es<br />
sich möglicherweise bloss um einen Hype<br />
handelt. Gastreferent Andreas M. Schönenberger,<br />
CEO von Google Schweiz, sprach<br />
über die Verfügbarkeit von digitalen Informationen.<br />
Die Veranstaltung fand ihren<br />
Abschluss in einem angeregten Roundtable.<br />
enesakzeptierten Standards.Aus technischer<br />
Sicht wirft die Umsetzung hingegen kein Problem<br />
auf:Die meisten Lösungen liegen bereits<br />
aufdem Tischund sind im Ausland im Einsatz.<br />
Lernen von den Nachbarn<br />
Obschon in der Schweiz die Umsetzung der<br />
Strategie nochinden Kinderschuhen steckt,<br />
sind einige Pilotprojekte, teilweise mit Unterstützung<br />
von <strong>IBM</strong>, bereits angelaufen. Länder<br />
wie Deutschland, Österreich und Dänemark,<br />
in denen <strong>IBM</strong> ebenfallsLösungen fördert und<br />
implementiert, sind in Sachen E-Health allerdings<br />
schon weiter.Von ihren Erfahrungen<br />
können auch wir profitieren.<br />
Weitere Informationen<br />
zur Broschüre SIO E-Health<br />
> Kennziffer 340<br />
Bild:KartauseIttingen
*«Grüezi!» aufHindi<br />
Die SchweizerMitarbeiterin Indien:Dominik Brumm,OliverRetzl,RätoMühlemann,Manoj Chopra, YilmazKocak,MarcoWensch,GerryBrönnimann,FabianRutishauser,FabianBehrens,ChristianPagl (v.l.n.r.).<br />
<strong>IBM</strong> SchweizbeschreitetneueWege in derSoftware-Entwicklung<br />
Namaste!*<br />
Die Auslagerung von IT-Prozessen in andere Regionen der Welt ist in der heutigen Zeit nicht mehr<br />
wegzudenken. <strong>IBM</strong> verschliesst sich dieser Entwicklung nicht, zumal die Kunden von den Vorteilen direkt<br />
profitieren. <strong>IBM</strong> Schweiz hat nun ein innovatives Pilotprojekt lanciert: Zehn Schweizer Mitarbeiter<br />
durchlaufen ein einjähriges Ausbildungsprogramm in Indien. Ihr dort erworbenes Know-how werden<br />
sie später in der Zusammenarbeit mit indischen und lokalen Projektpartnern einbringen.<br />
Während die meisten Software-Entwickler<br />
der <strong>IBM</strong> Schweiz in den lokalen <strong>IBM</strong> Büros<br />
oderdirektbeim Kunden anneuen Lösungen<br />
feilen, sitzen einige ihrer Kollegen Tausende<br />
von Kilometernentfernt:Zehn Schweizer<strong>IBM</strong><br />
Mitarbeiterarbeiten in verschiedenen Projektteams<br />
in den indischen Städten Kolkata und<br />
Gurgaon in internationalen Projekten. Wie ist<br />
es zudiesem Programm gekommen?<br />
Neue Wege<br />
<strong>IBM</strong> Schweiz entwickelte einen Ansatz, um<br />
die Schnittstellenfunktion in der Zusammenarbeit<br />
mit indischen Partnern weiter zuoptimieren.<br />
Dadurch soll auch das interkulturelle<br />
Verständnis gefördert werden.<br />
Das neue Programm gestaltet sich folgendermassen:<br />
Zehn Schweizer Mitarbeiter<br />
absolvieren ein Indien-Jahr.Sie wurden zu<br />
diesem Zweck aus rund 150 Bewerbern<br />
rekrutiert.Eshandeltsichdabei umeine bunteMischungjungerInformatikerunterschiedlichster<br />
kultureller Herkunft, die teilweise<br />
bereits Auslanderfahrung besitzen. Denn:<br />
Kulturelle Vielfalt und Offenheit seien Grundvoraussetzungen<br />
für den Erfolg des Programms,<br />
prognostiziert Samuel Kurth, <strong>IBM</strong><br />
Global Business Services.<br />
Mittendrin<br />
Die SchweizerMitarbeiterwerden nacheiner<br />
zweimonatigen Ausbildungszeit in Kolkata,<br />
während der sie auch Gelegenheit hatten,<br />
ihren Wissensstand mit dem ihrer indischen<br />
Aufden Strassen von Kolkata.<br />
Kollegen zu vergleichen, in verschiedensten<br />
Projekten alsSoftware-Entwicklereingesetzt.<br />
Soerhalten alle Teammitgliederwertvolle Einblicke<br />
in die gegenseitige Mentalität,Arbeitsweise<br />
und Kommunikation. Das spezifische<br />
Know-howwerden die SchweizerEntwickler<br />
nach ihrer Rückkehr –so das Ziel des Programms<br />
–inder Projektzusammenarbeit mit<br />
Indien gewinnbringend einsetzen.<br />
Erfolg garantiert?<br />
Noch ist es zufrüh, um den Erfolg dieses<br />
neuen Ansatzeszubeurteilen. Die Schweizer<br />
<strong>IBM</strong>ler sind seit Juni in Indien. Die Früchte<br />
des Auslandaufenthaltes werden erst einige<br />
Zeit nach ihrer Rückkehr reifen. „Ein langfristigesInvestment“,soSamuelKurth,derLinienvorgesetztederProgrammteilnehmer–eigentlich<br />
atypisch ineinem Geschäftsumfeld,<br />
in dem agil und kurzfristig Entscheide getroffen<br />
werden. DochSamuel Kurthist auchstolz<br />
aufden durchaus mutigen Entscheid für dieses<br />
Investment: <strong>IBM</strong> Schweiz nehme damit<br />
auch eine Vorreiterrolle ein. Das Programm<br />
werde in anderen europäischen <strong>IBM</strong> Ländergesellschaften<br />
mitgrossem Interesseverfolgt<br />
und könnte durchaus Nachahmer finden –<br />
auch inanderen Firmen.<br />
Offshoring –von Ängsten und Chancen<br />
Die Vorteile desOffshoringssind mannigfaltig.<br />
Kostenersparnis sei natürlich derjenige Aspekt,<br />
der die Kunden am meisten interessiere,<br />
so Samuel Kurth. Die öffentliche Diskussion<br />
beleuchteOffshoring jedochhäufig unter<br />
einseitigerPerspektive. Vergessen gehe dabei,<br />
dass die Zusammenarbeit über nationale<br />
Grenzen hinweg in der zunehmend globalisierten<br />
Welt auch neue positive Werte schaffe.<br />
Und ausserdem: Die lokalen Spezialisten<br />
würden auch inZukunft immer gefragt sein,<br />
zeigtsichSamuel Kurthüberzeugt.KenntnissedesMarktesund<br />
derspezifischen Bedürfnisse<br />
und Anforderungen der Kunden seien<br />
unersetzbare Skills der lokalen Spezialisten.<br />
Und diese biete <strong>IBM</strong> Schweiz ihren Kunden<br />
selbstverständlich heute wie morgen.<br />
<strong>IBM</strong> in Kolkatain boomendem Geschäftsquartier.<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 5
Special Report<br />
Shared ServiceCenterbeim Eidgenössischen Finanzdepartement<br />
GesteigerteEffizienz<br />
Eine leistungsfähige Software zu haben, ist das eine, sie optimal zu nutzen, das andere. Ein Grundsatz,<br />
der auch für betriebsübergreifende Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP) gilt. Um mehr aus der<br />
bestehenden SAP-Plattform zu holen, baut das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) zusammen mit<br />
<strong>IBM</strong> zwei sogenannte Shared Service Center (SSC) auf. Sie sollen im Finanzmanagement und in der<br />
Personalbewirtschaftung Einsparungen von bis zu20Prozent bringen.<br />
Ein normaler Arbeitstag am Berner Holzikofenweg<br />
36. Hier,wo der Pharmazeut und<br />
Unternehmer Albert Wander vor gut 100<br />
Jahren die Ovomaltine erfand, ist jetzt das<br />
Eidgenössische Finanzdepartementeingemietet.<br />
Pius Breu, Projektleiter im Generalsekretariat,<br />
empfängt den Besucher im dritten<br />
Stockdesalten Fabrikgebäudes.Die meisten<br />
Büros sind erst von Topfpflanzen bevölkert.<br />
Dochdaswirdsichschon bald ändern,denn<br />
Breuund sein Teamsind daran,neueArbeitsplätzefür<br />
rund 100 EFD-Mitarbeitende einzurichten.<br />
Sie sollen ab Mitte 2008 Finanzund<br />
Personaldienstleistungen für das ganze<br />
Departementerbringen;und zwarzumarkant<br />
tieferen Kosten und in höherer Qualität als<br />
bisher.<br />
Rückblick: 2001 haben Volk und Stände die<br />
Schuldenbremse angenommen, welche den<br />
Bund verpflichtet, die Ausgaben nach den<br />
Einnahmen zu richten. Seither steht die Verwaltung<br />
untereinem erheblichen Kostensenkungsdruck.<br />
Die Sparprogramme folgen sich<br />
auf den Fuss. Allein in den Jahren 2004 bis<br />
2006 ist derPersonalbestand derBundesverwaltung<br />
jeden ArbeitstagumsechsPersonen<br />
gesunken.<br />
6 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
Besonders gefordert war das EFD. Denn es<br />
ist nicht nur die viel zitierte Hüterin der Bundeskasse,sondernmitrund<br />
9000 Mitarbeitern<br />
in zwölf Bundesämtern von der Alkohol- bis<br />
zur Zollverwaltung auch das mitarbeiterstärkstezivile<br />
DepartmentdesBundes.„Und<br />
als Ressourcendepartement“, erklärt Elisa-<br />
AlsRessourcendepartement<br />
stehen wirin punktoEffizienzunter<br />
besondererBeobachtung."<br />
ElisabethMeyerhansSarasin,<br />
Generalsekretärin EFD<br />
bethMeyerhansSarasin,dieGeneralsekretärin des EFD, „stehen wir in punkto Effizienz<br />
unter besonderer Beobachtung.“<br />
Kaumwardas«Entlastungsprogramm 2004»<br />
abgeschlossen,begann die Führung desEFD<br />
im Rahmen der «Verwaltungsreform 05/07»,<br />
neue Effizienzprojekte zu evaluieren. Pius<br />
Breu erinnert sich: „Wir hatten die riesige<br />
Chance,ganzneueWege zu gehen,denn es<br />
war absehbar,dass der Bund per 2007 ein<br />
neues Rechnungsmodell (NRM) einführen<br />
Nochstehen die Räume leer,dochschon bald werden hierrund 100 EFD-Mitarbeitende Finanz-und Personaldienstleistungen für dasgesamteDepartementerbringen.<br />
würde.“ Dieses richtet sich nach den kaufmännischen<br />
Grundsätzen derPrivatwirtschaft<br />
und erlaubtesden Leistungserbringerninder<br />
Verwaltung,ihreDienstleistungen auchintern<br />
zu verrechnen. Auf der Suche nach effizienten<br />
Rationalisierungsmethoden machte sich<br />
dasEFD daherauchbei Konzernen wie UBS<br />
oder Novartis kundig und stiess schnell auf<br />
das Modell der mehrfach genutzten Dienstleistungszentralen,die<br />
sogenannten «Shared<br />
Service Center» (SSC).<br />
Eine Machbarkeitsstudie zeigte, dass sich<br />
das Modell auch inder Bundesverwaltung<br />
erfolgreich realisieren lassen würde. Was<br />
folgte, war eine Projektausschreibung, aus<br />
welcher <strong>IBM</strong> als Siegerin hervorging. Seither<br />
arbeiten zwischen vier und sechs <strong>IBM</strong> Mitarbeiter<br />
als externe Know-how-Träger und<br />
Coaches im Projekt mit.<br />
„Die SSC-Philosophie ist faszinierend“, erzählt<br />
Pius Breu, „denn sie kombiniert die<br />
Vorteile der dezentralen Entscheidung mit<br />
den Vorteilen der zentralen Verarbeitung.“<br />
Konkret: Ein Shared Service Center erledigt<br />
in einem x-beliebigen administrativen Prozess<br />
die Routinearbeiten und überlässt die
strategischen Weichenstellungen den jeweiligen<br />
Auftraggebern. Der Prozess fliesst<br />
laufend vom SSC in die Aussenstellen und<br />
wieder zurück.<br />
Die einzige technische Voraussetzung dafür<br />
ist eine betriebsübergreifende Software-<br />
Plattform,aufdersichdie einschlägigen Prozesse<br />
als Workflow abbilden lassen. Ist eine<br />
solche Enterprise-Resource-Planning-Software<br />
(ERP) vorhanden, lassen sich über ein<br />
SSC mitrelativgeringem Aufwand hohe Rationalisierungsgewinne<br />
erzielen. „Wir reizen<br />
gewissermassen unsere bestehende ERP-<br />
Softwareaus“,erklärt ProjektleiterPius Breu.<br />
Aber eben nicht mit technischen, sondern<br />
mit rein organisatorischen Massnahmen.<br />
Zwei von ihnen kommt beim Aufbau und<br />
dem späteren BetriebeinesSSC überragende<br />
Bedeutung zu:<br />
•Ein SSC erledigt die Routineprozesse verschiedener<br />
interner Kunden. Das kann nur<br />
funktionieren, wenn es vorgängig zu einer<br />
Harmonisierung dieser Prozesse gekommen<br />
ist.<br />
„Faszinierende SSC-Philosophie“ –Pius Breu,Generalsekretariat<br />
•DerzweiteSchritt ist dassogenannte«Prozess-Splitting».<br />
Dabei wirdjederVorgang in<br />
Teilvorgänge zerlegt. Dann wird definiert,<br />
welcher Teilprozess zentral imSSC oder<br />
dezentral inden Ämtern erledigt wird.<br />
Im EFD hat man sich schon in der Startphase<br />
des Projektes entschieden, gleich zwei<br />
SSC aufzubauen:einesfür Personalgeschäfteund<br />
einesfür denFinanzbereich. Inbeiden<br />
Gebieten lässt sich anhand eines Beispiels<br />
aufzeigen,wie die «gesplitteten» Gesamtprozesse<br />
abwechselnd vom SSC und von den<br />
Kunden in den operativen Einheiten bearbeitet<br />
werden.<br />
Kreditorenmanagement: Künftig gehen<br />
sämtliche Lieferantenrechnungen desEFD –<br />
es sind einige Hundert am Tag –zentral<br />
beim «SSC Finanzen» ein. Dort werden sie<br />
ins System gescannt und den einzelnen<br />
Leistungsbezügern zugeordnet (kontiert).<br />
DerEntscheid darüber,obdie Forderung zu<br />
Recht eingegangen ist, sowie die Freigabe<br />
Special Report<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 7
Special Report<br />
des Betrages erfolgen draussen im Amt,<br />
während die Überwachung des Zahlungsausgangs<br />
sowie die Bearbeitung von Mahnungen<br />
wieder beim SSC liegen.<br />
Personalrekrutierung: Bisherhatjedesder<br />
zwölf Bundesämter im EFD sein Personal<br />
selber eingestellt. Das wird sich ändern: In<br />
ZukunftübermitteltjedesBundesamtseinen<br />
Personalbedarf ans «SSC Human Resources».<br />
Dort werden die Anzeigen in den einschlägigen<br />
Publikationen geschaltetund die<br />
eingehenden Bewerbungen entgegengenommen.<br />
Nach einer ersten Triage geht ein<br />
Bündel mit Bewerbungen an das Bundesamt.<br />
Dort finden die Anstellungsgespräche<br />
und Lohnverhandlungen statt. Daraufhin<br />
wandert dasDossierwiederzurückansSSC<br />
HR.Hierwerden nundie versicherungstechnischen<br />
Details geklärt sowie die Verträge<br />
ausgefertigt, verschickt und abgelegt. Die<br />
ganze Personalakte wird von da animSSC<br />
geführt.<br />
Die Vorteile einermehrfachgenutzten Dienstleistungszentrale<br />
liegen auf der Hand: Ein<br />
SSC fokussiert auf die Erledigung von Standardprozessen.<br />
EsgewinntErfahrung darin<br />
und erreicht automatisch eine höhere Verarbeitungsqualität.<br />
Gleichzeitig treten aber<br />
auch sogenannte Skaleneffekte ein: Die<br />
steigende Routine der Mitarbeiter führt zu<br />
einer langfristig höheren Produktivität und<br />
das Pooling von Aufträgen glättet die Belastungsschwankungen.<br />
AufderKundenseiteschliesslichzwingtdas<br />
System zur Kostendisziplin, weil alles, was<br />
bei einem SSC «bestellt» wird, auch bezahlt<br />
werden muss. Der Businessplan von Projektleiter<br />
Pius Breu geht davon aus, dass<br />
der Gesamtaufwand für die Aktivitäten in<br />
den beiden SSC Finanzen und Human<br />
Resourcesmittelfristig umbiszu20Prozent<br />
fallen wird.<br />
Doch so gross die Vorteile von SSC aus<br />
betriebswirtschaftlicherSichtauchsind,ein<br />
Selbstläufer ist deren Aufbau und Inbetriebnahme<br />
nicht.Widerstände aus Personalund<br />
Kader ergaben sich imEFD vor allem aus<br />
folgenden Gründen:<br />
1. Bei derProzessharmonisierung mussteder<br />
kleinstegemeinsame Nennervon zwölf historisch<br />
gewachsenen Usanzen gefunden<br />
werden. Das ging nicht ohne schmerzhafte<br />
Kompromisse für alle Beteiligten.<br />
2. Gerade bei traditionsreichen Ämtern wie<br />
der Zollverwaltung identifizieren sich die<br />
Mitarbeitenden sehr stark mit ihrem Job.<br />
8 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
Die Vorstellung, man könnte Kernprozesse<br />
der Buchhaltung und der Personalführung<br />
einer externen Stelle übergeben,<br />
stiess auf Ablehnung.<br />
3. Ein SSC schafft Kostentransparenz und<br />
damit Vergleichbarkeit zwischen den Ämtern.<br />
Vorallem Ämter,die bisherhohe Kosten<br />
für die einschlägigen Prozesse ausgewiesen<br />
und dies mit der Besonderheit<br />
ihrer Anforderungen begründet hatten,<br />
gerieten unter Rechtfertigungsdruck.<br />
4. Für viele Kaderleute bedeutet die Einführung<br />
einesSSC, dass sichihrPersonalbestand<br />
verringert,weilLeuteaus ihrerOrganisation<br />
insSSC umgruppiert werden. Das<br />
weckte Statusängste.<br />
5. AnderBasisherrschtin derBundesverwaltung<br />
aufgrund der zahlreichen Umbauten<br />
in der Vergangenheit eine generelle Reformmüdigkeit.<br />
Sie kommt vor allem dann<br />
zum Tragen, wenn von jedem einzelnen<br />
Mitarbeiter ein Umdenken verlangt wird,<br />
wie es in Bezug auf das «SSC Human<br />
Resources» ausgeprägt der Fall sein wird.<br />
So gilt es, Abschied zu nehmen von lieb<br />
gewonnenen Gewohnheiten wie dem<br />
schnellen Anrufbei derPersonalabteilung.<br />
Anfragen zum persönlichen Ferienkonto<br />
beantwortet künftig ein vergleichsweise<br />
anonymes SSC.<br />
„Wir haben diese Widerstände sehr ernst<br />
genommen“,erklärt Pius Breu,„denn ohne die<br />
„Die SSC-Philosophie ist faszinierend,<br />
denn sie kombiniert die Vorteile desdezentralen<br />
Entscheidensmitden Vorteilen<br />
derzentralen Verarbeitung.“<br />
Pius Breu,ProjektleiterGeneralsekretariatEFD<br />
Mitwirkung sämtlicher Mitarbeitenden geht<br />
es nicht.“ Eine Einschätzung, die Elisabeth<br />
Meyerhans Sarasin teilt: „Gegen das Personal<br />
ist ein solches Vorhaben nicht zurealisieren.“<br />
Deshalb hiess es praktisch vom ersten<br />
Tagan: Vertrauen schaffen und überzeugen;<br />
und zwar beginnend auf der obersten Führungsebene.<br />
Meyerhans Sarasin und Breu<br />
haben einen sogenannten Lenkungsausschuss<br />
geschaffen, der regelmässig zusammentritt<br />
und die Bedenken und Einwände der<br />
Amtsleiter thematisiert.<br />
Dieser Tage startet nun der Pilotbetrieb; und<br />
zwar mit dem Bundesamt für Bauten und<br />
Logistik (BBL). Das«SSC Finanzen» ist bereits<br />
aufgeschaltet,das«SSC HumanResources»<br />
wird den Betrieb per Anfang November<br />
aufnehmen. „Wirsammeln Erfahrungen und<br />
klinken dann nach und nach die elf anderen<br />
Ämter ein“, erklärt Projektleiter Breu.<br />
Ebenfalls gespannt auf das Echo aus dem<br />
BBL ist manbei <strong>IBM</strong>.Für ProjektleiterRobert<br />
Jaki ist die Einführung des SSC in Bern ein<br />
Meilenstein: „Private Grossfirmen betreiben<br />
allein in Europa andie 100 SSC. Jetzt wollen<br />
wir beweisen, dass diese Philosophie<br />
auch imBehördenumfeld funktioniert.“ Der<br />
potenzielle Marktwächst konstant; vorallem<br />
weil immer mehr Verwaltungen auf die<br />
betriebswirtschaftliche Rechnungslegung<br />
umschwenken.<br />
In der alten Wander-Fabrik treffen derweil<br />
laufend neue Mitarbeiter ein, die von ihren<br />
Vom SSC im Bundesumfeld überzeugt:Robert Jaki,<strong>IBM</strong><br />
Posten draussen in den Bundesämternindie<br />
SSC wechseln. DerVollausbausoll Mitte2008<br />
erreichtsein. Wasdann passiert,ist nochunsicher.Die<br />
Machbarkeitsstudie hataufgezeigt,<br />
dass beide SSC grundsätzlichskalierbarwären<br />
und dass die Rationalisierungseffekte mit<br />
einer Ausdehnung auf die übrige Bundesverwaltung<br />
überproportionalzunehmen würden.<br />
Eine eher konservative Schätzung geht von<br />
jährlichen Einsparungen in derHöhe von mindestens<br />
elf Millionen Franken aus.<br />
Doch spruchreif ist noch nichts. Elisabeth<br />
MeyerhansSarasin:„Wenn wirim EFD unsere<br />
Ziele mit den SSC erreichen, werden die<br />
Resultate für sich sprechen. Der Rest ist Sache<br />
meiner Kollegen in den anderen Departementen.“<br />
Was die Generalsekretärin nicht<br />
sagt: Imlaufenden Jahr schreibt der Bund<br />
zwar zum ersten Mal seit 2000 schwarze<br />
Zahlen, aber es werden auch wieder konjunkturell<br />
schwächere Jahre kommen. Und<br />
wenn derKostendruckinderVerwaltung wieder<br />
zunimmt, dürfte eseinem SSC, welches<br />
hochprofessionelle Dienstleistungen zu günstigen<br />
Tarifen anbietet,nichtanKunden fehlen.<br />
Weitere Informationen<br />
zu Shared Service Center (SSC)<br />
> Kennziffer 341
SSC für KMU<br />
Ein internesShared ServiceCenter–dasind sichdie Ex-<br />
perten einig –zahlt sich nur für Betriebe mit weit über<br />
1000 Beschäftigten aus.Deshalbwaren SSC für kleine<br />
und mittlere Unternehmen (KMU) lange kein Thema.<br />
Dochdasbeginntsichjetzt langsam,abersicherzuän-<br />
dern. ImmermehrspezialisierteUnternehmen betreiben<br />
SSC-analoge Lösungen für Dritte. EinPionierin diesem<br />
Marktist die ZürcherPFS.<br />
Das Unternehmen betreibt ein «Human Resource»-Mo-<br />
dul des Softwareanbieters SAP und lässt darauf die<br />
Lohnbuchhaltungen seiner Kunden laufen. Aber nicht<br />
nur das:„Wirsind weitmehralsein Application Service<br />
Provider“,erklärt Martin Hegglin,Mitbegründerund CEO<br />
der PFS. „Wir offerieren gewissermassen ASP plus<br />
Dienstleistung.“<br />
Worin diesezusätzliche Dienstleistung besteht,entschei-<br />
detin jedem Einzelfall derKunde. Hegglin und sein Team<br />
bieten Unterstützung beim Splitting der Prozesse an,<br />
übernehmen die Kontrolle der vom Kunden eingegebe-<br />
nen Lohndaten und erledigen bei Bedarfauchdie AHV-<br />
Revision.<br />
„Unser Ziel ist es, die Kunden<br />
von allen nicht wertschöpfen-<br />
den Tätigkeiten zu entlasten,<br />
damit sie sich auf die strategi-<br />
schenWeichenstellungen in ih-<br />
rem Salärwesen konzentrieren<br />
können“,sagtHegglin. Fragen,<br />
welche die Personalchefs von<br />
dynamischen KMU betreffen,<br />
gebeesgenug:WelchesPerso-<br />
nal brauche ich für die Umset-<br />
zung derFirmenvision? Welche<br />
Schulungsmassnahmen sind nötig?HonoriereichinZu-<br />
kunfteherErfahrung,Leistung oderWissen?<br />
Abgerechnet wird bei der PFS nach Mitarbeitern. Die<br />
Kosten pro Monat belaufen sich auf einen Betrag zwi-<br />
schen 20 und 30 Franken. Hegglin schätzt, dass ein<br />
durchschnittlicherkleinerodermittlererBetriebim Mo-<br />
mentnochdasDoppeltefür die Lohnbuchhaltung eines<br />
einzelnen Mitarbeiters ausgibt:„Vorausgesetzt,ermacht<br />
wirklicheine Vollkostenrechnung.“<br />
Angesichts dieser Preisvorteile gegenüber einer inter-<br />
nen Lohnbuchhaltung erstaunt es nicht, dass die PFS<br />
kontinuierlichneueKunden gewinnt.Nochist sie voral-<br />
lem im Industriebereich aktiv, aber mittelfristig will<br />
Hegglin über diese Branche hinauswachsen. Gleich-<br />
zeitig ist der PFS-Chef überzeugt:„In Zukunft werden<br />
KMU auch Dienstleistungen rund um das Beschaf-<br />
fungsmanagementund die Immobilienbewirtschaftung<br />
in SSC einkaufen.“<br />
www.pfs.ch<br />
Bild:PFS<br />
Martin Hegglin,CEO PFS<br />
Special Report<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 9
Solutions<br />
Finnova-Migration bei derGraubündnerKantonalbank<br />
Silvesterin derBank<br />
Nach 18Monaten intensiver Arbeit von über 430 Personen und rund 30 000 Personentagen<br />
schaffte esdas Projekt am letzten Arbeitstag 2006 auch noch als Titelgeschichte auf die Frontseite<br />
des Bündner Tagblatts vom 30. Dezember 2006: «Silvester in der Bank».<br />
Und so berichtete das Tagblatt: «Die GKB<br />
stellt über den Jahreswechsel auf ein neues<br />
Informatiksystem um. Dutzende Spezialisten<br />
der in die Migration involvierten Firmen werden<br />
dieseZeitmehroderwenigerin derBank<br />
verbringen. Aufmerksamverfolgtdie Bankenszene,wasin<br />
diesen Tagen in derGraubündner<br />
Kantonalbank passiert. Nach dem vor<br />
zwei Jahren gefällten Entscheid die Informatik<br />
auszulagern, erfolgt nun indiesen Tagen<br />
die Migration auf die Software-Plattform des<br />
neuen Systempartners. Das Interesse am<br />
Verlauf dieses komplexen Vorgangs ist deshalb<br />
besonders gross, weil sich inzwischen<br />
weitere Kantonalbanken für diese Gesamtbankenlösung<br />
entschieden haben. Bei der<br />
GKB hatfür den Migrationsprozess die Firma<br />
<strong>IBM</strong> den Zuschlag erhalten, für den Betrieb<br />
wird inChur künftig die Niederlassung von<br />
T-Systems verantwortlich sein. BetriebsamkeitherrschtegesternimTestcenteramStadt<br />
GraubündnerKantonalbank<br />
Die 1870 gegründete Graubündner Kantonalbank bietet<br />
mitihren rund 1114 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternan<br />
ihrem Hauptsitz in Chur und an 77 weiteren Standorten<br />
im ganzen Kanton Graubünden alles,waseine moderne<br />
Universalbank ausmacht.Kennzahlen:Bilanzsumme (kon-<br />
solidiert)per30.Juni 2007:CHF 14,2Mrd.;Bruttoertrag:<br />
CHF 192,5Mio;operativerCashflow:CHF 109,2Mio.<br />
www.gkb.ch<br />
finnovaAGBankware<br />
Die finnovaAGBankware blickt auf mehr als 30Jahre<br />
Erfahrung in der Entwicklung von Bankensoftware zu-<br />
rück. Auf die im Herbst 2003 fertig gestellte modulare<br />
Gesamtbankenlösung namensFinnovavertrauen unter-<br />
dessen über30Institute. Mehrals170 Mitarbeitende des<br />
Softwarehauses sind in verschiedenen Regionen der<br />
Schweizbasiert,darunterauchinChur.<br />
www.finnova.ch<br />
10 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
gartenweg,wodie letzten Vorbereitungen getroffen<br />
werden. Heute wird nun die Systemumstellung<br />
beginnen. Rund 200 Mitarbeiter<br />
sind in diesen Prozess direkt involviert.»<br />
Hinter dem O-Ton des Bündner Tagblatts<br />
steckteine 18-monatige «Expedition» in mehreren<br />
Etappen,die schliesslicherfolgreichauf<br />
den Gipfel führte. Die «Viererseilschaft»für die<br />
Finnova-Migration und dasOutsourcing-Projektbestand<br />
aus derGraubündnerKantonalbank<br />
als Kundin, der Finnova AGBankware<br />
als Lieferantin der Banking-Lösung,<br />
T-Systems als Partnerin für den Betrieb von<br />
Hard- und Software sowie <strong>IBM</strong> Global Business<br />
Services–alsGeneralunternehmen (GU)<br />
für dasProjektmanagementderMigration und<br />
quasi der Bergführer für den Gipfelsturm.<br />
Expedition in drei Etappen<br />
„Eigene IT-Kompetenzen stellen für daserfolgreiche<br />
Bankgeschäft keinen Wettbewerbsvorteil<br />
mehrdar“,machtEduardGassersein Credo<br />
klar.Der neue Weg war radikal. Es stand<br />
nichtnur derWechsel zu einerneuen Banking-<br />
Lösung an. Diesesollteflexibel,modular,innovativ,offen<br />
sein,wasSchnittstellen und zukünftige<br />
Entwicklungen betraf. Gleichzeitig wollte<br />
man auch sämtliche Optionen für den Betrieb<br />
„<strong>IBM</strong> spieltedie Rolle einer<br />
Expeditionsleiterin:AlsGU übernahm sie<br />
die Verantwortung für den Gipfelerfolg.“<br />
EduardGasser,CIO GraubündnerKantonalbank<br />
überprüfen und schliesslich für die Migration<br />
einenGU-Partnersuchen.<br />
Etappe 1: Finnova als Softwarepartnerin<br />
Im Herbst 2004, nach einer intensiven Evaluation,<br />
entschied sich die GKB für Finnova<br />
und ihre modular aufgebaute Gesamtbanklösung.<br />
Ziel: die Produktivität und Innovationskraft<br />
steigern. Das wäre mit der eigenen<br />
Informatiklösung in Zukunft nicht mehr gewährleistetgewesen.<br />
Inderdamaligen organisatorischen<br />
Aufstellung verfügte die GKB<br />
weder über die notwendigen Ressourcen<br />
noch über das erforderliche Know-how. Der<br />
Aufwand für die Weiterentwicklung der Ei-<br />
Die Migration hatdie Kundenarbeitzukeinem Zeitpunktbehindert.<br />
genlösung war zugross und in Teilbereichen<br />
nicht mehr absehbar.<br />
Etappe 2: T-Systems<br />
als Betriebspartner<br />
Parallel dazu wurde darumauchdie Sourcing-<br />
Strategie für den Betriebgeklärt.Sie mündete<br />
im Entscheid,den ganzen Betriebinklusivedes<br />
Applikationsmanagements anT-Systemsauszulagern,<br />
welche im Gegenzug 75 der hoch<br />
qualifizierten Spezialisten der GKB einstellte.<br />
„Dieser Entscheid war schliesslich eine klare<br />
Win-Win-Situation für alle Beteiligten“,erinnert<br />
sich Eduard Gasser.Nach den 25 bereits zugesicherten<br />
Stellen bei derFinnovaAGbleiben<br />
sopraktischalle100 ArbeitsplätzeinGraubünden<br />
erhalten. Mittlerweile arbeiten im Zentrum<br />
von T-Systemsin Chur über100 Personen für<br />
die GKB und weitereBanken. Hierbetreibtund<br />
wartetsie die gesamteInformations-und Kommunikationstechnologie<br />
derGKB.Bei derGKB<br />
selbst befassen sichinternnur nochneunLeute<br />
mit dem Management der IT-Infrastruktur,<br />
mit der Providerüberwachung, dem Vertragsund<br />
Partnermanagement und der bankeigenen<br />
IT-Security.<br />
Etappe 3: <strong>IBM</strong> als GU und Managerin<br />
für das Migrationsprojekt<br />
ImJanuar2005schliesslichfiel derEntscheid<br />
für <strong>IBM</strong> Global Business Services als Implementierungspartner<br />
für das neue Gesamt-
Bilder:GraubündnerKantonalbank<br />
Tradition und Moderne:Hauptsitz derGraubündnerKantonalbank in Chur.<br />
banksystem. „<strong>IBM</strong> hattealsPartnerin die notwendige<br />
Grösse, Erfahrung im Management<br />
komplexer Projekte und international verfügbare<br />
Ressourcen, um dieses ambitiöse und<br />
komplexeProjektalsGeneralunternehmerin in<br />
Zeitund BudgetzumZiel zu führen“,begründetEduardGasserden<br />
Evaluationsentscheid.<br />
Im Rahmen des Projekt-Setups ging es um<br />
die Initialisierung des Projekts, die Installation<br />
der technischen Umgebung, den Abschluss<br />
der Detailverträge als GU mit den<br />
Projektpartnerinnen Finnova und T-Systems<br />
„Eigene IT-Kompetenzen stellen für<br />
daserfolgreiche Bankgeschäftkeinen<br />
Wettbewerbsvorteil mehrdar.“<br />
EduardGasser,CIO GraubündnerKantonalbank<br />
sowie natürlich mit der Graubündner Kantonalbank.<br />
Zusammen mit Finnova definierte<br />
<strong>IBM</strong> die Architektur derneuen IT-Landschaft.<br />
Dabei lag die Komplexität nicht allein in der<br />
Migration und dem Mapping der Daten von<br />
der alten Lösung auf die Finnova-Module,<br />
sondern auch die Einbindung und, wo notwendig,Transformation<br />
von rund 40Umsystemen.<br />
Darauf folgten die eigentlichen Migrationsschritte:<br />
•Analyse der bestehenden Daten und Erstellen<br />
eines Migrationsplanes<br />
•Anpassungen und Parametrisierung der<br />
Finnova-Module gemäss den Kundenspezifikationen<br />
der GKB<br />
•Implementation von funktionalen Erweiterungen<br />
•Implementation einer ersten Datenmigration<br />
(Stammdaten)<br />
•Anpassung und Optimierung derGKB-Geschäftsprozesse<br />
an die Möglichkeiten der<br />
Finnova-Bankware<br />
•Test derPlattformund derSubsysteme auf<br />
derBasisvon drei Parallel-Geschäftstagen,<br />
welche auf dem Finnova-System nachgebildet<br />
wurden;<br />
•Ausbildung für sämtliche Finnova-Benutzer,d.h.<br />
praktisch für alle GKB-Mitarbeitenden<br />
•Durchführung der definitiven Datenmigration<br />
vor der Liveumstellung<br />
•Liveumstellung vom alten,hostbasierten System<br />
aufdie Finnova-Plattform(Big-Bang)<br />
•Übergabe des Systems an die Outsourcingpartner<br />
und Support in der Nachumstellungsphase<br />
Im Rahmen des Projektes wurde von über<br />
430 Personen ein immenser Aufwand geleistet.<br />
Es kamen insgesamt 30000 Personentage<br />
zusammen. Und die Bewältigung<br />
der kritischen Phasen, die es wie in jedem<br />
Projekt auch gab, dokumentierte die Professionalität<br />
der Organisation.<br />
Die Bilanz<br />
„WiralsGKB haben unserabsolutesOberziel<br />
für die Migration erreicht: Die Kunden haben<br />
von der Umstellung wenig oder nichts Negatives<br />
gemerkt“, bilanziert Eduard Gasser.<br />
„Und wir haben höhere Effizienz bei geringeren<br />
Kosten. Wir schätzen die IT-Kostenein-<br />
„Wirhaben unserOberziel erreicht:Die<br />
Kunden haben von derUmstellung wenig<br />
odernichts Negativesgemerkt.“<br />
EduardGasser,CIO GraubündnerKantonalbank<br />
sparung auf rund 20 Prozent und erwarten<br />
den PaybackinetwavierJahren. Darüberhinaus<br />
gewinnen wir Zukunftssicherheit und<br />
Flexibilität“,zähltGasserauf. „Wirkönnen uns<br />
darauf verlassen, dass wir eine State-of-the-<br />
Art-Lösung im IT-Bereicheinsetzen und auch<br />
im Betriebaufhochprofessionelle Partnersetzen.<br />
Es ist unser Bestreben, in der Benutzung<br />
dieserneuen Instrumenteund im Kerngeschäft<br />
als Bank besser zusein als unsere<br />
Mitbewerber.“<br />
Weitere Informationen<br />
zum Standardpaket Finnova<br />
> Kennziffer 342<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 11
Solutions<br />
HochvirtualisierteCluster-Lösung<br />
Zentrale SAP-Landschaftbei Ciba<br />
Das Basler Chemieunternehmen<br />
Ciba beweist Mut, innovative<br />
Wege zu gehen: Esstellt auf neue<br />
Geschäftsprozesse um und setzt<br />
dabei auf <strong>IBM</strong> Lösungen, um<br />
seine globale IT-Infrastruktur zu<br />
virtualisieren und zu konsolidieren.<br />
Ein integriertes, zentrales und hochverfügbares<br />
IT-System für sämtliche Geschäftsbereiche<br />
eines globalen Grosskonzerns aufzusetzen,<br />
ist bereits ein sehr anspruchsvolles<br />
Vorhaben. Aberdabei aufweitgehendem Neuland<br />
zu agieren –nämlichinGestalteinerhoch<br />
virtualisierten SAP-ERP-2005-Implementierung<br />
alsweltweite«Single Instance» –,daserfordert<br />
viel Pioniergeist. Der Basler Chemiekonzern<br />
Ciba hat es gewagt und steckt nun<br />
mitten in der Umstellung auf ein neues Unternehmensplanungssystem<br />
(ERP). Das Projekt<br />
nahm im April 2005seinen Anfang und soll voraussichtlich<br />
imDezember 2008 abgeschlossen<br />
werden. MitderLösung sollen schliesslich<br />
8000 Nutzer in 47 Ländern arbeiten.<br />
Bisher bestand die IT-Infrastruktur des Unternehmens<br />
aus zwei Welten: einer Windows-<br />
Umgebung für Backoffice-Applikationen sowie<br />
verschiedenen Anwendungen für das<br />
Enterprise-Resource-Planning-System. „Die<br />
alteLösung erreichtedie Grenzen einerglobal<br />
verteilten BPCS/AS400-Infrastruktur. Nur ein<br />
paar weitere Updates zumachen, hätte da<br />
kaumnochgenutzt“,weiss HansHamburger,<br />
HeadArchitecture&Innovation in derzentralen<br />
IT-Organisation. Die neue, „sehr progressive<br />
Lösung“ eineszentralen weltweiten SAP-Systems<br />
und der gezielten Konsolidierung vorhandener<br />
ERP-Systeme sei aber kein reines<br />
EDV-Projekt, erläutert Hans Hamburger,sondern<br />
die Konsequenz eines kompletten Business-Re-Engineerings.<br />
Die Unternehmensleitung<br />
beschloss für alle Geschäftseinheiten<br />
neue,weltweitgültige Geschäftsprozesseeinzuführen<br />
sowie den Abstimmungsaufwand<br />
zwischen den einzelnen Gesellschaften zu reduzieren.<br />
DiessollteHand in Hand mitderEinführung<br />
der Single-Instance-SAP-Plattform<br />
und damit der Beschaffung entsprechender<br />
Infrastruktur geschehen.<br />
Mitwenig Hardwareeine starke Leistung<br />
DerEntscheid für <strong>IBM</strong> fiel vorallem wegen ihres<br />
passenden Angebots einer hochverfügbaren<br />
Lösung:mitwenig Hardwaredie geforderte<br />
Rechenleistung flexibel und sicher zur<br />
12 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
Globale IT-Infrastruktur für ein internationalesUnternehmen:Ciba-Analyselaborin Turku,Finnland.<br />
Verfügung stellen zu können. Parallel zur<br />
Auswahl und Implementierung desSAP-Produktionssystems<br />
von <strong>IBM</strong> wurde mit Unterstützung<br />
einesConsulting-Partners damitbegonnen,<br />
die neue Business-Architektur zu<br />
designen. Das Kalkül hinter der Einführung<br />
neuer, durchgängiger Geschäftsprozesse:<br />
„weg vom Denken entlang von Organisationen,hin<br />
zumDenken entlang von Prozessketten“,erläutert<br />
HansHamburger.Festzustellen<br />
sei daneben ein ComebackzentralerIT-Landschaften<br />
in grossen multinationalen Unterneh-<br />
Ciba<br />
Ciba engagiert sich für mehr Leistung, Schutz, Farbe<br />
und Langlebigkeit bei Kunststoffen,Papier,Autos,Bau-<br />
werken, Reinigungs- und Körperpflegemitteln und vie-<br />
lem mehr.<br />
In der Schweiz befindet sich der Hauptsitz von Ciba.<br />
AnvierStandorten sind rund 2600 derweltweitknapp<br />
14 000 Mitarbeitenden beschäftigt.2006 erwirtschafte-<br />
te der Konzern einen Umsatz von CHF 6,4 Milliarden.<br />
www.cibasc.com/switzerland<br />
men. Hermann Medam, Chief Infrastructure<br />
Architectbei Ciba: „Wirhaben globale Kunden<br />
und eine globale Planung. Mitden Geschäftseinheiten<br />
im Ausland müssen direkteTransaktionen<br />
wie derWarenaustauschinnerhalbder<br />
Firmadurchgeführt werden. Früherwurde der<br />
Datenaustausch und -abgleich über Schnittstellen<br />
asynchron gewährleistet,mitderSingle<br />
Instance wird das jetzt innerhalb des SAP-<br />
Systems im Basler Rechenzentrum erledigt.<br />
Technischmögen dezentrale Instanzen einfacherzuhandhaben<br />
sein,ohne Netzwerk- und<br />
Verfügbarkeitsprobleme. Aber es gibt sonie<br />
eine einheitliche globale Sicht auf den Business-Status-quoinEchtzeit“,betontHermann<br />
Medam. Eine derart zentralisierteIT-Infrastruktur<br />
erlaubt ausserdem die technologisch am<br />
weitesten entwickelten Lösungen.<br />
Deswegen kam<strong>IBM</strong> miteinerInfrastruktur zum<br />
Einsatz, die in Basel aus zwei in separaten<br />
Räumen installierten <strong>IBM</strong> System p590<br />
HACMP Clustern(High Availability ClusterMulti-Processing)<br />
besteht sowie aus zwei <strong>IBM</strong><br />
DS8100 Storage-Systemen und einem Tape-<br />
Roboter.Erreicht wurde eine hohe Verfügbarkeit<br />
(24 x7)über den Aufbau einer hoch<br />
virtualisierten Cluster-Lösung,sowohl im System,alsauchimDisk-Bereich.<br />
Beide Rechner,<br />
die in derProduktion jeweilsüberzehn virtuelle<br />
Partitionen verfügen,können sichgegenseitig<br />
ersetzen. Zwischen den Servernfindetlaufend<br />
eine sogenannte «Heartbeat-Synchronisation»<br />
statt und im Fehlerfall eines Systems<br />
übernimmt das andere automatisch. Die Daten<br />
werden dazu laufend mittels High Avail-
ProduktionsprozesseamBaslerStandort «Schweizerhalle».<br />
ability DisasterRecovery (HADR)zwischen den<br />
beiden Storage-Systemen repliziert.<br />
Auf der ganz sicheren Seite<br />
Um absolut sicherzugehen, entschied man<br />
sichbei Ciba SC überdiesfür ein DisasterRecovery<br />
Center in einer anderen tektonischen<br />
Zone als Basel und installierte ineinem ZürcherDataCentereinen<br />
weiteren p590Server,<br />
ein DS8100 System und einen Tape-Roboter.<br />
Beide Ortesind überein Gigabit-Ethernetverbunden;<br />
alle 15 Minuten werden die Daten<br />
von Basel nach Zürich gespiegelt. Käme es<br />
zu einem DesasterjeglicherArt,könnteander<br />
Limmat innerhalb von circa drei Stunden der<br />
Betrieb wieder komplett aufgenommen werden.<br />
Ansonsten wird das System in Zürich<br />
permanentalsQualitätssicherungs-und Test-<br />
System eingesetzt,erklärt Hermann Medam.<br />
Er schätzt die hohe Effizienz dieser Vorgehensweise:<br />
„Mitden starken Virtualisierungsmöglichkeiten<br />
der <strong>IBM</strong> Lösung lassen sich<br />
dem Test-System Ressourcen flexibel zur<br />
Verfügung stellen,aberim Bedarfsfall eslässt<br />
sichauchbinnen kürzesterZeitumkonfigurieren,<br />
sodass es als Desaster-System eingesetzt<br />
werden kann.“<br />
Durchgängige dynamische<br />
Virtualisierung<br />
Für die «Grüne-Wiese-Lösung» der Ciba (so<br />
genanntalsAnalogie zur Neuerstellung grosser<br />
Zweckgebäude auf unberührtem Baugrund)<br />
kam eine 2-Tier-Architektur zum Einsatz. Dies<br />
heisst, Applikations- und Datenbank-Server<br />
laufen bei Ciba aufderselben Maschine.<br />
Die Virtualisierung kommt bei der gesamten<br />
ApplikationssoftwareinklusivederSAP-Suite<br />
zum Einsatz. Die Jobs auf dem Server werden<br />
vom Betriebssystem AIX Vs. 5.3 dynamisch<br />
verteilt, eine Partition, die gerade<br />
wenig Last hat,gibtdie CPU-Ressourcen frei<br />
für eine andere Partition, die gerade eine höhereLast<br />
abarbeiten muss.Hermann Medam:<br />
„Mitunserem Projektsind wirquasiPioniere,<br />
denn wir betreiben die Virtualisierung durchgängig,auchunterEinbindung<br />
dereinzelnen<br />
Festplattensysteme in die virtualisierte Betriebssysteminstanz.Dadurcherhalten<br />
wirmit<br />
den vorhandenen Tools, etwa für die Steuerung<br />
bei Fehlerfällen oderfür dasMonitoring,<br />
eine völlige Transparenz.“ Hans Hamburger<br />
bemerktjedoch:„Die Hardwareist sehrhoch<br />
entwickeltund effizient–jetzt muss nochdie<br />
Softwareabteilung von <strong>IBM</strong> nachziehen und<br />
die Tools besser anpassen, das sollte einfacher<br />
gehen.“<br />
Pionierarbeit heisst auch, noch Erfahrungswerte<br />
sammeln zu müssen –selbst SAP hat<br />
eine Architektur in genaudieserArt nochnie<br />
umgesetzt.Kein Wunder,warein IT-Architekt<br />
von SAP Mitglied des Projektteams; das<br />
deutsche Softwarehaus betrachtetdasCiba-<br />
Projekt mit grossem Interesse und war auch<br />
bei den grundsätzlichen Entscheidungen<br />
zum Design der neuen Systemarchitektur<br />
beteiligt.Eine Schlüsselerfahrung zumindest<br />
konntebereits gewonnen werden:„Trotz umfangreicher<br />
Engineering-Aufwendungen hat<br />
sich das Projekt sehr gelohnt“, bekräftigt<br />
Hermann Medam. „Wirsehen jetzt die enor-<br />
Bilder: Ciba<br />
me Flexibilität und Effizienz, die wir erreicht<br />
haben. Ohne physisch an der Hardware etwasändernzu<br />
müssen,konnten wirzusätzliche<br />
Anforderungen andie Infrastruktur umsetzen.“<br />
Bis zu200 Leute waren in Spitzenzeiten im<br />
gesamten Projekt involviert, das Infrastrukturteam<br />
selbst bestand etwa zur Hälfte aus<br />
Ciba- und zur anderen Hälfte aus externen<br />
Mitarbeitern. <strong>IBM</strong> leistete mit 20Mitarbeitern<br />
bei der Implementierung der Storage- und<br />
Server-Infrastruktur wertvolle Unterstützung.<br />
Hauptsächlich bestand diese aus dem Aufsetzen<br />
der Hardware, dem Support und<br />
Schulungen. Nachdem bei Ciba im November<br />
2006 die Umstellung in Italien und England<br />
erfolgte, wurde im Mai 2007 das neue<br />
ERP-System in Deutschland,Österreichund<br />
der Schweiz eingeführt. Im November ist die<br />
Umstellung in den USA vorgesehen,dann will<br />
das Projektteam drei Viertel der gesamten<br />
globalen Umstellung geschafft haben.<br />
Wegen dergrossen Veränderungen stehtein<br />
profundes Change-Management natürlich<br />
„Wirsehen jetzt die enorme Flexibilität,<br />
die wirerreichthaben. Ohne physischan<br />
derHardwareetwasändernzu müssen,<br />
konnten wirzusätzliche Anforderungen<br />
andie Infrastruktur umsetzen.“<br />
Hermann Medam,Chief InfrastructureArchitect,Ciba<br />
weit oben auf der Agenda von Ciba. Doch<br />
trotz starkem Wandel und hohem Lernbedarf<br />
reagieren die Mitarbeiter sehr positiv auf das<br />
Projekt. „Natürlich ist“, so Hans Hamburger,<br />
„derAufwand bei derPersonalschulung relativ<br />
hoch, weil die Umstellung so radikal ist.“<br />
Und Hermann Medamweiss:„Jederwarsich<br />
jedoch bewusst, dass bald der Zeitpunkt<br />
kommt, wo vom alten System auf eine neue<br />
Plattform migriert werden muss. Die grosse<br />
Herausforderung ist abereigentlichnichtdas<br />
neue System, sondern die veränderten Prozesse,<br />
das Bedürfnis, umzudenken, Neues<br />
zu lernen.“<br />
Weitere Informationen<br />
zu hochverfügbaren Serverund Storage Infrastrukturen<br />
für eine weltweiteSAP-Plattform<br />
> Kennziffer 343<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 13<br />
Solutions
T ho hou gh ght L e a de ders rship hip<br />
Daniel Rüthemann im GesprächmitRudolf Weber,CEO derKaba Gruppe,Rümlang (ZH)<br />
Innovation alsSchlüssel zu neuenMärkten<br />
V on einem v o rw rwiegend iegend n a t ion iona l t ä t igen H e rst rstelle eller me mec h a ni nis c he her Sc Schlö hlöss sse r zu einem w el eltw twei eit f ü h r enden<br />
A n b ie iet e r in de der S ic he her hei heits tsind industr ustrie ie: D ie Kaba G ru ruppe ppe h a t eine r a s a n t e E n tw twic kl klu ng hin hint e r s ic h. Wa Was d a s<br />
18 1862 62 geg gegrü ründe ndet e T r a di dit ion ionsu sun t e r nehmen no noc h v o r h a t , e r kl klä rt CEO R u dolf W e b e r . Da Daniel niel R üt üthem hema nn nn,<br />
C o u n try G ene ener a l Ma Man a ge ger v on <strong>IBM</strong> Sc Sch w ei eiz , h a t ihn b e su suc h t .<br />
Rüthemann: ImFoyer,Herr Weber,sind<br />
wir soeben an einem wunderschönen<br />
Tresor vorbeigekommen.<br />
Stammt der aus<br />
derKaba-Produktion?<br />
Weber: Leidernicht.DiesesPrachtstückhaben<br />
wir aus reinem Sammlerinteresse zugekauft.<br />
Esstand einst in den Räumen einerWienerPrivatbank.<br />
WasunsereProduktion betrifft,sofertigen<br />
wirzwarnochTresore–gleichhierneben<br />
unserem Holdingsitz in Rümlang –aberim Organigramm<br />
finden Sie den Tresorbau nicht<br />
mehr.Er läuft unter übrige Aktivitäten. Unser<br />
Kerngeschäftist derBauvon Sicherheitstüren,<br />
die Produktion von Schlüsseln samt Zylindern…<br />
Rüthemann: …entschuldigen Sie die Zwischenfrage:<br />
Gibt es den legendären «Kaba<br />
20»-Schlüssel eigentlichnoch?<br />
Weber: Erheisst heute«Kaba star»und gehört<br />
immer noch zu den Leaderprodukten.<br />
„Ein Schloss ist nur dann sicher,<br />
wenn Sie auchwissen,in wessen<br />
Händen die Schlüssel sind. Unsere<br />
Berechtigungskontrollen schaffen in<br />
dieserHinsichtTransparenz.“<br />
Rudolf Weber,CEO Kaba Gruppe<br />
Daneben produzieren wir aber auch Hochsicherheitsschlösser<br />
für Bankomaten und<br />
Regierungsorganisationen sowie Schlüsselrohlinge<br />
für die Automobilindustrie und andere<br />
Schlosshersteller.InsgesamtliefernwirproTag<br />
durchschnittlichfünf Millionen Rohlinge aus.<br />
Rüthemann: WerIhren Geschäftsberichtstudiert,<br />
stösst immer wieder auf den Begriff<br />
«TotalAccess». Wasist damitgemeint?<br />
Weber: «Total Access» ist unsere Geschäftsphilosophie.<br />
Als weltweit erster Hersteller verfügen<br />
wir über das Know-how,um Schliesstechnik,<br />
automatische Türen, Zutrittskontrolle<br />
und Zeiterfassung zu einem anwenderfreundlichen<br />
System zu verbinden. Dazu stellen wirein<br />
14 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
einzigartiges durchgängiges Produktsortimentbereit.Für<br />
unserePionierarbeitsind wir<br />
vom Marktbelohntworden. Denn eigentlichist<br />
es logisch: Ein Schloss ist nur dann sicher,<br />
wenn Sie auchwissen,in wessen Händen die<br />
Schlüssel sind. Unsere Berechtigungskontrollen<br />
schaffen in dieserHinsichtTransparenz.<br />
<strong>THINK</strong>!: Zum Leistungsumfang Ihrer «Total<br />
Access»-Lösungen gehört auch die Betriebsdatenerfassung.<br />
Weber: Dasmachtabsolut Sinn. DerSchliessplan<br />
eines Unternehmenssitzes, einer Fabrik<br />
oder einer Verkaufsniederlassung kann auch<br />
alsOrganigramm gelesen werden:Erzeigtauf,<br />
wer wowelche Funktionen innehat. Was liegt<br />
näher,alsdie Betriebsdatenerfassung,alsodie<br />
gute alte Stempelkarte, ebenfalls ins «Total<br />
Access»-System zu integrieren? Auch indiesem<br />
Bereichgehören wirzuden Trendsettern.<br />
Wir haben die Divisionen Betriebsdatenerfassung<br />
und Zutrittskontrolle schon vorzwei Jahren<br />
miteinanderverschmolzen. UnsereKunden<br />
erhalten von unskompletteintegrierteZutrittslösungen<br />
aus einerHand.<br />
Rüthemann: Ich stelle mir vor,dass man auf<br />
eine solche Badgekarte auch noch andere<br />
Funktionen laden könnte…<br />
Weber: Durchaus. Einer unserer Kunden, ein<br />
international tätiges Beratungsunternehmen,<br />
hat beispielsweise auch die Getränkeautomaten<br />
und die Cafeteria-KasseansSystem angebunden.<br />
Rüthemann: Vom guten alten Metallschlüssel,<br />
der Kaba gross gemacht hat, verabschieden<br />
Sie sichdamitallerdings.<br />
Weber: Der gute alte Kaba-Schlüssel ist der<br />
Nukleus, aus dem wir uns vom mittelgrossen<br />
Unternehmen mit 40 Millionen Franken Umsatz<br />
zu einem internationalen börsenkotierten<br />
Konzern mit Niederlassungen auf allen fünf<br />
Kontinenten entwickelthaben. Die Zutrittskontrolle<br />
ist immernochdasAund dasOin unserem<br />
Geschäft.Rund umdie Gebäudesicherheit<br />
sind jedochneueBedürfnisseentstanden,die<br />
wir abdecken müssen. Für uns ist entscheidend,<br />
dass wir erkennen, wo die Schlüsseltechnologien<br />
sind, die wir beherrschen<br />
müssen, und was wir zukaufen können. Die<br />
kontaktlose Authentifizierung via Radiofrequenztechnik<br />
(RFID)zählen wirzumKerngeschäft,andereswie<br />
die Videoüberwachung hingegen<br />
weniger.Solche Technologien bieten wir<br />
nur alsSystemintegratoren an.<br />
Rüthemann: RFID ist ein Thema, mitdem sich<br />
auch<strong>IBM</strong> sehrstarkbeschäftigt,vorallem unter<br />
dem Gesichtspunkt Logistik und Warenwirtschaft.Werin<br />
einersolchen «Enabling Technology»<br />
die Nase vorne haben will, muss viel<br />
Geld investieren.<br />
Weber: Das ist richtig. Wenn wir diese Technologie<br />
nur für den Eigengebrauchbewirtschaften<br />
würden,hätten wiraufdem internationalen<br />
Parkett keine Chance,mitzuhalten. Deshalbofferieren<br />
wir unsere RFID-Plattform unter dem<br />
Namen Legicauchanderen Anbieternaus den<br />
Bereichen Zutrittskontrolle und Sicherheit.<br />
Rudolf Weber.
Kaba: weltweitführenderAnbietervon Schliess-und Zutrittssystemen.<br />
Rüthemann: In der IT-Industrie sind solche<br />
Technologie-Partnerschaften gang und gäbe.<br />
Ist das in der Security- und Accessindustrie<br />
ähnlich?<br />
Weber: Nein. Da sind uns enge Grenzen gesetzt.<br />
Zugangskontrolle hat mit Vertrauen und<br />
Diskretion zu tun. Kaba ist ein Unternehmen,<br />
welchesden Innovationstriebgewissermassen<br />
in den Genen hat. Wir machen immer Neues.<br />
Für die Landesausstellung von 1914 in Bernhat<br />
Kaba zum Beispiel auch Büromöbel gebaut.<br />
Aus derSichteinesHerstellers von Kassen und<br />
Tresoren lag dieser Schritt wohl nahe. Doch<br />
Daniel Rüthemann.<br />
wie wiralle wissen,hatsichKaba letztlichnichtin<br />
Richtung Büroausstattung<br />
entwickelt.<br />
Rüthemann: Ein interessantes<br />
Faktum. Es zeigt nämlich, dass<br />
Unternehmen im Verlauf ihrer<br />
Geschichtenichteinfachnur ihreProdukteauswechseln<br />
und optimieren, sondern ihre gesamten<br />
Geschäftsmodelle; ja dass der<br />
Wechsel desGeschäftsmodellsofteinen un-<br />
„Denkmuster,die miteinem<br />
bestimmten Geschäftsmodell einhergehen,sind<br />
zäh,vorallem wenn ein<br />
Unternehmen damiterfolgreichwar.“<br />
Daniel Rüthemann<br />
gleichgrösseren Einfluss aufein Unternehmen<br />
hat als die technische Innovation in den Labors.<br />
Zu exakt diesem Schluss ist übrigens<br />
auch eine weltweite Studie von <strong>IBM</strong> gekommen,die<br />
unterdem Titel «Expanding the Innovation<br />
Horizon» im letzten Jahrerschienen ist.<br />
Weber: Tatsächlich wird das Thema Geschäftsmodell<br />
im Innovationsmanagement<br />
unterschätzt. Wenn Sie erlauben, führe ich<br />
das anhand eines Beispiels aus …<br />
Rüthemann: Ich bitte darum.<br />
Weber: Traditionell haben wirunsbei Kaba auf<br />
den Verkauf von Hardware konzentriert; die<br />
Softwarewurde eherim Hintergrund gehandelt.<br />
Heute aber bekommt die Software mehr und<br />
mehrGewicht:Sie ist die Grundlage sämtlicher<br />
Lösungen. Diese Erkenntnis gilt es in ein<br />
passendes Geschäftsmodell zu bringen.<br />
Gleichzeitig fordert dieseErkenntnisauchein<br />
T ho hou gh ght L e a de ders rship hip<br />
Umdenken in unseren Reihen. Wir<br />
wollen den Kunden integrierte Systeme<br />
und Lösungen und nichteine Kombination<br />
aus Einzelprodukten anbieten.<br />
Rüthemann: IchdarfIhnen sagen,dass<br />
<strong>IBM</strong> voreinerähnlichen Herausforderung<br />
stand und steht. Wir positionieren uns als Firma,<br />
die Firmen hilft, erfolgreich zu sein, sind<br />
aber vielfach noch in den Denkgewohnheiten<br />
einesMainframe- oderPC-Herstellers<br />
verhaftet.Denkmuster,die miteinem bestimmten<br />
Geschäftsmodell einhergehen, sind zäh,<br />
vorallem wenn ein Unternehmen damiterfolgreichwar.<br />
CEO Talk<br />
Rudolf Weber<br />
Der59-jährige Rudolf Weberwarnachdem Studiuman<br />
derETH Zürichund anderHSG St.Gallen in derKonzern-<br />
leitung der Elco Looser Holding AG tätig. Von 1996 bis<br />
2001leiteteerdie HovalHeiztechnik und übernahm an-<br />
schliessend die Position desCEO derFr.SauterAG.Seit<br />
Sommer2006 ist WeberCEO derKaba Gruppe. Dasin-<br />
ternational tätige, börsenkotierte Unternehmen mit<br />
Hauptsitz in Rümlang bietet seinen Kunden umfassen-<br />
de Lösungen für Sicherheit, Organisation und Komfort<br />
beim Zutritt zu Gebäuden,Räumen und Anlagen sowie<br />
bei derErfassung von Personal- und Betriebsdaten. Ka-<br />
ba beschäftigtgut 9000 Angestellte,rund 1000 davon<br />
in derSchweiz.<br />
CEO Talk<br />
ImCEO Talk unterhältsichderVorsitzende derGeschäfts-<br />
leitung von <strong>IBM</strong> Schweiz,Daniel Rüthemann,vierteljähr-<br />
lichmiteinerPersönlichkeit,die in Wirtschaft,Politik oder<br />
Wissenschaftmitinnovativen Ideen von sichreden macht.<br />
Bild:Kaba<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 15
T ho hou gh ght L e a de ders rship hip<br />
Weber: Sie sagen es!Daszeigtjagerade,wie<br />
sehr Geschäftsmodell und Firmenkultur verwoben<br />
sind. Aber nicht nur das: Mit einem<br />
Geschäftsmodell ist auch ein Image am<br />
Markt verbunden und das lässt sich nicht<br />
so schnell mit neuen Werten besetzen.<br />
Rüthemann: Man muss innovative<br />
Produkteaufden Marktbringen und so<br />
versuchen, die Wahrnehmung des<br />
Kunden langsam, aber sicher in<br />
die gewünschte Richtung zu<br />
lenken.<br />
Weber: Im Markt von <strong>IBM</strong>, davon bin ich<br />
überzeugt,funktioniert dieseStrategie. Der<br />
IT-Marktist innovationsgetrieben. InderSicherheitsbranche<br />
dauernsolche Prozesselänger,<br />
denn hier hat vieles mit Gewohnheit zutun.<br />
Ein sehr bekannter Architekt hat mir einmal<br />
gesagt, dass ein Eigenheimbesitzer auch in<br />
16 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
hundert Jahren noch das Bedürfnis haben<br />
werde, sein Haus beim Verlassen physisch<br />
hinter sich zu verschliessen.<br />
Rüthemann: Auch Gewohnheiten<br />
können sichändern. Ich<br />
nenne ein Beispiel aus unserer<br />
Branche. Die USA waren lange ein<br />
Cash-Land. Heuteist derelektronische<br />
ZahlungsverkehrdasÜbliche.OhneKreditkartewerden<br />
Sie nichternst genommen.<br />
Weber: Absolut richtig! Niemand kennt die<br />
Zukunft. Deshalb hüten wir uns davor,nur<br />
nochblind anden Vertriebsprozessen und an<br />
der Corporate Identity herumzuschrauben.<br />
Vielmehrsetzen wirauftechnologische Innovationen;manchmalauchaufganzunerwartete<br />
Sachen.<br />
<strong>THINK</strong>!: Könnten Sie unsein Beispiel nennen?<br />
Weber: Nehmen wirzumBeispiel dasProjekt<br />
«Body-Key». Eshandeltsichdabei umeinen<br />
Mikrochip, der über den menschlichen<br />
Körper ein Schloss ansteuert. Das zugehörige<br />
Schloss öffnetsichbei Berührung automatisch.<br />
Rüthemann: Ein geniales System! Und<br />
welche Märkte peilen Sie damit an?<br />
Weber: Nun, wir sehen ein sehr grosses<br />
Potenzial auf breiter Ebene. Die grosse<br />
Frage lautet zurzeit noch: Wie merke ich,<br />
obdasSchloss offen ist odergeschlossen?<br />
Ich kann es ja nicht mit der eigenen Hand<br />
kontrollieren. Nun, ich bin sicher, unsere<br />
Ingenieure werden auch dafür eine Lösung<br />
finden.<br />
Rüthemann: Ich danke Ihnen für das spannende<br />
und offene Gespräch.
NeuePOWER6-Systeme für die Swiss Re<br />
BessererBackupfür den Rückversicherer<br />
Der Global-IT-Service-Desk-Mitarbeiter von Swiss Re bleibt ruhig, obwohl die Stimme am andern Ende der<br />
Leitung sehr gestresst klingt. In der Powerpoint-Präsentation für den Besuch einer Delegation wurde letzte<br />
Woche eine Folie gelöscht, und nun stellt es sich heraus, dass man diese unbedingt wieder verwenden will.<br />
Mitein paarKlicksaufderinternen Recovery-<br />
Lösung identifiziert er das File in der Datenbank,<br />
markiert die korrekte Vorgängerversion<br />
und initialisiert den Recovery-Vorgang. „In ein<br />
paar Minuten, sobald Ihr ursprüngliches File<br />
wiederverfügbarist,erhalten Sie eine E-Mail“,<br />
beruhigterdie Assistentin desAreaManagers.<br />
„Dass versehentlich gelöschte Files wiederhergestelltwerden,ist<br />
derehereinfachereTeil<br />
unseresJobs“,erklärt Markus Echser,derbei<br />
Swiss Re für den Bereich Storage Managementund<br />
damitauchfür die Backup- und Archivierungslösungen<br />
desglobaltätigen Rückversicherers<br />
verantwortlich ist.<br />
Je eine kleine Gruppe von drei bis vier Personen<br />
kümmert sich inZürich und in Armonk<br />
(USA)umdie Umsetzung und Weiterentwicklung<br />
derStorage-Strategie und umden Betrieb<br />
der entsprechenden Infrastrukturen. Im BereichEnterpriseStorage<br />
Managementbetreut<br />
dasTeamderSwiss Redie Unternehmenslö-<br />
„Wirsicherntäglichrund<br />
18 TerabyteDaten.“<br />
Markus Echser,Swiss Re<br />
sungen für Backup,Archive,Storage und SAN<br />
über verschiedene Plattformen hinweg (zOs,<br />
Sun Solaris, Linux, AIX, Windows, VMware).<br />
POWER6 –Weil Durchsatz und<br />
Flexibilität gefragt sind<br />
ImRaumZürichbetreibtdie Swiss Reanzwei<br />
getrennten Standorten je ein Rechenzentrum<br />
mit identischer Infrastruktur und sichert dort<br />
auch sämtliche Unternehmensdaten. «Wir<br />
machen das seit vielen Jahren auf einer bewährten<br />
TSM-Lösung von <strong>IBM</strong>»,erklärt Markus<br />
Echser.„Bislang waren an den beiden<br />
ZürcherStandorten je ein <strong>IBM</strong> System p570<br />
mit POWER5 für das Management und den<br />
BetriebderTSM-Infrastruktursowie die Kontrolle<br />
der Tape-Libraries im Einsatz. Im Juni<br />
dieses Jahres haben wir –kurz nach der<br />
Produktankündigung durch <strong>IBM</strong> –via Paninfo<br />
AG die neusten und leistungsfähigsten<br />
POWER6-Systeme dergleichen Baureihe be-<br />
DaserstePOWER6-System in derSchweizging andie Swiss Re.<br />
Swiss Re<br />
Swiss Reist derweltweitführende und derambreitesten<br />
diversifizierteglobale Rückversicherer.DasUnternehmen<br />
ist mitGruppengesellschaften undVertretungen in mehrals<br />
25Ländernpräsent.Eswurde 1863 in Zürichgegründet<br />
und bietetFinanzdienstleistungsproduktean,die dasEin-<br />
gehen von Risiken ermöglichen.Die traditionellen Rückver-<br />
sicherungsprodukteund damitverbundene Dienstleistun-<br />
gen imSach- und HUK-Bereich sowie das Leben- und<br />
Krankengeschäft werden durch versicherungsbasierte<br />
Corporate-Finance-Produkteund -Lösungen für ein umfas-<br />
sendesRisikomanagementergänzt.www.swissre.com<br />
Bild: SwissRe<br />
stellt und werden sie im dritten Quartal produktiv<br />
in Betrieb nehmen.“<br />
„Die neuen Systeme bringen uns mit ihrem<br />
neuartigen und skalierbaren I/O-Management<br />
signifikant höhere Durchsatzraten. Wir sichern<br />
täglich rund 18 Terabyte Daten im inkrementellen<br />
Betrieb und das in einem Zeitfenstervon<br />
knapp zehn Stunden.“ MitderIntegration<br />
der zwei neuen <strong>IBM</strong> System p570<br />
mit POWER6 Server erwirbt die Swiss Re<br />
aucheine wichtige Flexibilisierung derganzen<br />
Backup-Infrastruktur.<br />
Auslöser des Projekts ist nicht nur der explodierende<br />
Datenbestand, der sich inzwei Jahren<br />
verdreifachthatund sichheutebei rund 800<br />
Terabyte für den Onlinedatenbestand (auf<br />
Disks)sowie rund 6Petabyte(6000 Terabyte)<br />
für die auf Tapes gesicherten Daten beläuft.<br />
Gleichzeitig hat man damit auch Reserven für<br />
ein weltweitlaufendesKonsolidierungsprojekt.<br />
Implementation mit Unterstützung<br />
von <strong>IBM</strong> Technology Services (ITS)<br />
Bei der Implementation der neuen Systeme<br />
verlässt sichMarkus Echseraufden Support<br />
derSpezialisten von <strong>IBM</strong> ITS.ImRahmen des<br />
Implementierungs-und Konfigurationsservice<br />
setzten sie die neuen Maschinen im Sommer<br />
2007 aufund integrierten sie in die bestehende<br />
Backup-Landschaft.<br />
Dazu Lukas Schmid, der als IT-Spezialist<br />
(AIX/Linux)seitens<strong>IBM</strong> die Swiss Rebetreut:<br />
„UnsereImplementierungsservicesbasieren,<br />
von derPlanung biszur Durchführung derInstallation,aufeinem<br />
bewährten Vorgehen und<br />
den Erfahrungen aus vielen verschiedenen<br />
Kundenprojekten in allen Branchen und Firmengrössen.<br />
Bei der Implementierung der<br />
neuesten Funktionen unterAIX mitPOWER6-<br />
Technologie arbeiten die dafür eingesetzten<br />
<strong>IBM</strong> Spezialisten eng mit den Entwicklungsteams<br />
zusammen.“<br />
Weitere Informationen<br />
zur ersten POWER6 Installation in der<br />
Schweiz<br />
> Kennziffer 350<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 17<br />
Solutions
Solutions<br />
Jaeger-<br />
LeCoultre:<br />
Tradition<br />
und<br />
Moderne<br />
WebbasierterProduktkatalog in derLuxusuhrenindustrie<br />
Glanzstück<strong>IBM</strong> System i<br />
Der weltweit renommierte Uhrenhersteller Jaeger-LeCoultre setzt für seine Verwaltung und seinen<br />
Internet-Auftritt auf das <strong>IBM</strong> System iund die Softwarelösung Infor/XA. Das Unternehmen publiziert<br />
seinen Produktkatalog für die Vertriebspartner im Intranet und für das breite Publikum imInternet.<br />
ImHerzen desVallée de Joux,derWiege der<br />
Schweizer Uhrenindustrie, erhebt sich stolz<br />
dasneueEmpfangsgebäude derManufaktur<br />
Jaeger-LeCoultre. An diesem Standort werden<br />
bereits seit1833 Uhren hergestellt,doch<br />
Uhrmachernimweissen Arbeitskittel und mit<br />
Stirnlupe begegnet man inder Eingangshalle<br />
nicht:Diesist dasReichderLuxusuhr,und<br />
die gediegene Ausstattung dient allein dem<br />
Zweck, sie ins richtige Licht zurücken. Auch<br />
die Sicherheitsstandards sind auf die Wertschöpfung<br />
abgestimmt, die hinter diesen<br />
Mauern generiert wird.<br />
Die Informationsflut meistern<br />
DerBesitz einerLuxusuhrist zweifellosfür viele<br />
ein grosserTraum. Keine ZeitzumTräumen<br />
dürften indesjene haben,die dasUnternehmen<br />
leiten,welchesdiesetechnischen Meisterwerke<br />
herstellt: Präzision und Qualität haben hier<br />
einen ebensohohen Stellenwert wie derInno-<br />
„Die Zuverlässigkeitund derproblemlose<br />
Betriebdes<strong>IBM</strong> System iermöglichen es<br />
uns,unsaufdie Bedürfnissedes<br />
Unternehmensanstatt auftechnische<br />
Aspektezu konzentrieren.“<br />
FrédéricMichaud,Informatikverantwortlicher,<br />
Jaeger-LeCoultre<br />
vationsgeist in der Produktentwicklung. Wie<br />
viele andereVertreterderBranche setzt Jaeger-<br />
LeCoultreimVerwaltungsbereichden <strong>IBM</strong> System<br />
iServer und das Softwarepaket Infor/XA<br />
(vormals Mapics) ein, welches umeine Softwarelösung<br />
für die Arbeitszeiterfassung und die<br />
computergestützteFertigung erweitert wurde.<br />
Die Informationen zu den über 1100 Artikeln<br />
desProduktkatalogsohne ein leistungsfähiges<br />
Werkzeugzu verwalten,zu dokumentieren und<br />
1866:ersteManufaktur im<br />
Vallée de Joux.<br />
18 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
zu verteilen,wurde ab 2005zu einerechten Herausforderung.<br />
Die papierbasierteLösung vermochteniemanden<br />
mehrzubefriedigen –weder<br />
jene, die diese Lösung auf dem neuesten<br />
Stand halten sollten, noch jene, für die sie bestimmtwar:die<br />
Vertriebseinheiten in allerWelt,<br />
die Verkaufsstellen und die Kunden. InderPraxissandtemanExcel-Dateien<br />
und Bilderanalle<br />
jene, die Interesse an diesen Dokumenten<br />
bekundeten; dabei verfügten jedoch nicht alle<br />
gleichzeitig über die gleichen Informationen.<br />
Jaeger-LeCoultre<br />
Die 1833 von Antoine LeCoultre gegründete Manufaktur<br />
Jaeger-LeCoultremitSitz in LeSentierim Vallée de Joux<br />
ist eine der prestigeträchtigsten Marken der Schweizer<br />
Uhrenindustrie. Berühmtwurde die Manufaktur durchei-<br />
ne Reihe von Erfindungen und Innovationen wie dem<br />
Millionometer,dem ersten MessinstrumentmiteinerGe-<br />
nauigkeit von einem Mikron, dem Kronenaufzug mit<br />
Wippe (ersteUhrohne Schlüssel),dem flachsten Uhrwerk<br />
derWelt (mit 1,38 mmHöhe),der Reverso-Uhr mit dem<br />
charakteristischenWendegehäuseund derTischuhr,die ih-<br />
reAntriebsenergie aus denTemperaturschwankungen der<br />
Raumluftbezieht.Auchheutenochbegeistert dasUnter-<br />
nehmen die LiebhaberedlerUhren mitseinen innovativen<br />
Produkten.Die ManufakturJaeger-LeCoultrevereinigtun-<br />
tereinemDachVertretervon 41 Berufen und beschäftigt<br />
insgesamt950Mitarbeiter.www.jaeger-lecoultre.com<br />
Prisme SolutionsInformatiqueSA<br />
Die 1988 gegründete Prisme Solutions Informatique SA<br />
mitSitz in Ponthaux (FR)ist ein <strong>IBM</strong> Business Partnerund<br />
verfügtüberein Teamvon sieben Mitarbeitern. IhreKun-<br />
den stammen hauptsächlichaus derUhrenindustrie,der<br />
Prozessindustrie,derLebensmittelbranche sowie aus den<br />
Bereichen Pharmaund Handel. DasUnternehmen bietet<br />
Lösungen für die Plattform<strong>IBM</strong> System ian,darunterdie<br />
ERP-SoftwareXA von Infor,vormalsMapics.<br />
www.prisme.ch<br />
«Die Uhrohne<br />
Schlüssel»:1847von<br />
Antoine LeCoultre<br />
entwickeltesSystem,<br />
dasden Schlüssel<br />
zumAufziehen überflüssig<br />
machte.<br />
1903:Aus Freundschaftentstand die<br />
gemeinsame Marke –Edmond Jaeger<br />
und Jacques-David LeCoultre.<br />
Die MitarbeiterderVerkaufsabteilung mussten<br />
oftimprovisieren,umdie gewünschten Unterlagen<br />
bereitzustellen. DasPotenzialdesInternets<br />
zu nutzen,umdie Verteilung dieserInformationen<br />
zu modernisieren, war daher nahe<br />
liegend –aber die Entwicklung der nötigen<br />
Schnittstellen zwischen Infor/XA und derWebtechnologie<br />
schien allesanderealseinfach.<br />
Integration der Webtechnologie<br />
Dennoch wählte Jaeger-LeCoultre diesen<br />
Weg, um sein Informationsmanagement mithilfe<br />
des <strong>IBM</strong> Business Partners Prisme SolutionsInformatiquezu<br />
optimieren. Ziel desProjekts<br />
war die Erstellung eines webbasierten<br />
Katalogs,umden siebzehn Vertriebseinheiten<br />
sämtliche Produktinformationen lückenlos, in<br />
Echtzeitund in mehreren Sprachen zur Verfügung<br />
zu stellen: Produktbeschreibungen, Fotos,Preiseinverschiedenen<br />
Währungen usw.<br />
Zu diesem Zweck sollte eine zentrale, amFirmensitz<br />
verwaltete Datenbank aufgebaut<br />
werden,aufwelche die MitarbeiterdesUnternehmens<br />
rund um die Welt über sichere Verbindungen<br />
zugreifen können. Mit Unterstützung<br />
der Spezialisten von Prisme gelang es<br />
den Informatikern von Jaeger-LeCoultre, eine<br />
Brücke zur Webtechnologie zu schlagen,<br />
indem sie dasModulzur Verwaltung dertechnischen<br />
Daten von XA entsprechend anpassten<br />
und dabei insbesondere die Reserve-<br />
Datenfelder der Software nutzten, um die zu<br />
publizierenden Informationen zu speichern.<br />
Diese Lösung bietet unter anderem den Vorteil,<br />
dass die geleistete Arbeit bei einem Versionswechsel<br />
derXA-Softwarenichtverloren<br />
geht. „Wir konnten vom Know-how unseres<br />
Partners im Bereich XA und in der Uhrenindustrie<br />
sehr viel profitieren“, erklärt Frédéric<br />
Michaud, der Informatikverantwortliche von<br />
Jaeger-LeCoultre. Und er ist auch mit der<br />
1907:dasflachsteUhrwerkderWelt.<br />
Unterdem Namen «La grande Maison»<br />
seitübereinem Jahrhundert bekannt.
Präzisionsarbeitin den Werkstätten von Jaeger-LeCoultre.<br />
Performancederneuen Anwendung,welche<br />
zu einem grossen Teil der Datenbank des<br />
System izu verdanken ist, sehr zufrieden.<br />
Weltoffenheit<br />
DerAufbauderDatenbank durchein interdisziplinäres<br />
Team, welches sich aus MitarbeiternderAbteilungen<br />
Marketing,Produkteund<br />
Logistik,aberauchderBereiche Technik und<br />
Arbeitsplanung zusammensetzte,warnatürlichmiteinem<br />
enormen Aufwand verbunden.<br />
Heute umfasst die Datenbank alle Modelle<br />
seit 1997 und kann vom verantwortlichen<br />
Team problemlos auf dem neuesten Stand<br />
gehalten werden. Umfangreiche papierbasierte<br />
Dokumentationen und die Produktion<br />
von CD-ROMs gehören damit definitiv der<br />
Vergangenheit an.<br />
Die im Intranet publizierten Seiten werden automatisch<br />
generiert und sind im HTML- oder<br />
PDF-Format sowie als Excel-Dateien verfügbar.Letztere<br />
ermöglichen es den Benutzern<br />
insbesondere,die PreislisteinihrManagementsystem<br />
zu übernehmen. Doch die Projektverantwortlichen<br />
von Jaeger-LeCoultre hatten<br />
nochehrgeizigerePläne. Die zweiteEtappe bestand<br />
darin,für den Kundendienst aufdem gleichen<br />
Weg ein Funktionsschema jeder einzelnen<br />
Uhr mit einer Liste ihrer Komponenten zu<br />
DerStil:äussere<br />
und innereSchönheitvereint.<br />
publizieren und diese dynamisch mit der in<br />
Infor/XA verwalteten Nomenklatur zu verknüpfen.<br />
Ausserdem wurde ein Katalog mitzusätzlichen<br />
Artikeln wie Verpackungen,Gebrauchsanweisungen<br />
und Garantiescheinen erstellt.<br />
Und wiesosolltemaneinen Teil dieserInformationen<br />
nichtauchderbreiten Öffentlichkeitzugänglich<br />
machen? Heute sind mehr als 250<br />
Artikel aus dem aktuellen Katalog aufderöffentlich<br />
zugänglichen Website des Unternehmens<br />
beschrieben –mit allen Details, die für die<br />
Kunden von Interesse sein könnten: Uhrwerk,<br />
Funktionen, Gehäuse, Zifferblatt, Zeiger,Armband,Schliesseusw.Und<br />
während mandiese<br />
Dokumente bisher nach jeder Änderung neu<br />
erstellen musste, genügt es heute, die Änderung<br />
in der Datenbank vorzunehmen, um die<br />
aktualisierten Daten ohne zeitliche Verzögerung<br />
weltweitzuverteilen.<br />
FrédéricMichaudfreut sichüberdie vollzogene<br />
Öffnung und die umfangreichen Informationen,<br />
die zuhanden des Verkaufs und des<br />
breiten Publikums bereitgestellt wurden.<br />
Weitere Informationen<br />
zu System imit einer ERP-Lösung für die<br />
Uhrenbranche<br />
> Kennziffer 344<br />
Erfindergeist aus<br />
derNot:DasJoux-<br />
Talwarwährend<br />
langerWintermonatevöllig<br />
von der<br />
Umgebung abgeschnitten.<br />
Armbanduhraus den<br />
1920ernimArt-déco-Stil.<br />
Trotz dieses Erfolgs sind bereits weitere<br />
Ausbauschrittegeplant.Sosollen 2008auch<br />
die Werbeunterlagen imIntranet verfügbar<br />
gemacht werden.<br />
Offen und benutzerfreundlich<br />
InBezugaufdas<strong>IBM</strong> System ifindetFrédéric<br />
Michaudnur lobende Worte;erschätzt insbesonderedie<br />
Zuverlässigkeitund den problemlosen<br />
BetriebderPlattform. „Dieserlaubtuns,<br />
uns auf die Bedürfnisse des Unternehmens<br />
anstatt auftechnische Aspektezu konzentrieren.<br />
Wirbrauchen nichtmehralsfünf Minuten<br />
pro Tag, um uns zuvergewissern, dass alles<br />
in Ordnung ist,dass die täglichen Arbeiten und<br />
die Datensicherungen korrekt ausgeführt<br />
wurden“, beteuert er.Und mit Blick auf das<br />
erfolgreichrealisierteProjektfügterhinzu:„Die<br />
Architektur unseres <strong>IBM</strong> System iist offen für<br />
neueTechnologien und hatesunsermöglicht,<br />
unsereProduktinformationen zuhanden unserer<br />
Vertriebseinheiten und der breiten Öffentlichkeit<br />
ins Internet zustellen.“<br />
Handarbeitin höchsterPräzision.<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 19<br />
Einesderüber1000<br />
ProduktederKollektion.<br />
Bilder:Jaeger-LeCoultre
Solutions<br />
Dufry Group:AufWachstumskurs<br />
Globale Effizienz<br />
Die im weltweiten Reise-Retail- und Duty-free-Geschäft führende Dufry Group aus Basel ist auf<br />
Expansionskurs. Mit einer neuen, globalen IT-Strategie hat das Unternehmen die Basis für ein<br />
weiteres erfolgreiches Wachstum, effizientere Geschäftsprozesse und tiefere IT-Kosten gelegt.<br />
Unterstützt wurde die Dufry Group auf diesem Kurs von <strong>IBM</strong> Global Technology Services.<br />
Dufry? Den wenigsten Schweizerinnen und<br />
SchweizerndürftedieserName geläufig sein.<br />
Dabei gehört die aus dem Basler Handelshaus<br />
Weitnauer hervorgegangene Dufry<br />
Groupzu den ganzgrossen Playernimweltweiten<br />
Reise-Retail- und Duty-free-Geschäft.<br />
In 38 Ländern betreibt das Unternehmen<br />
mehr als 450 Shops an Reise-Knotenpunkten.<br />
Sortiments-Schwerpunkte bilden Parfums,<br />
Spirituosen, Uhren, Tabakwaren, Unterhaltungselektronik<br />
und Modeartikel.<br />
Ein imposantes Wachstumstempo …<br />
Seit der Übernahme durch eine Investorengruppe<br />
im Jahr2004ist die Dufry Groupaufeinen<br />
forschen Expansionskurs eingeschwenkt<br />
und hatihrePosition in Südamerikaund derKaribik,in<br />
Asien und im Mittelmeerraummarkant<br />
ausgebaut. Auch die Zahlen belegen das imposanteWachstumstempo:Allein<br />
im Jahr2006<br />
„Wirsuchten die Unterstützung einesIT-<br />
UnternehmensmitglobalerAusrichtung<br />
und grosserRetail-Erfahrung.“<br />
Jordi Martin-Consuegra, GroupIT Director,Dufry<br />
konnten der Umsatz um 51Prozent und der<br />
Gewinn vorSteuernum60 Prozentgesteigert<br />
werden.<br />
…doch die IT hielt nicht mehr mit<br />
Die erfolgreiche Wachstumsstrategie stellte<br />
GroupIT DirectorJordi Martin-Consuegravor<br />
neue Herausforderungen. Die Leistungsfähigkeit<br />
seiner IT stiess an Grenzen und die<br />
IT-Landschaft präsentierte sich durch die<br />
Zukäufe von Drittunternehmen zunehmend<br />
heterogen. Fehlende Standards machten es<br />
immer schwieriger und aufwändiger, die<br />
Systeme zu managen und die Daten überdie<br />
gesamte Gruppe hinweg konsistent zuhalten;<br />
wichtige Informationen waren nicht<br />
schnell genug und gruppenweit konsolidiert<br />
verfügbar.Unklare Kompetenz- und Aufgaben-Regelungen<br />
in der internationalen IT-<br />
Community verursachten kostspielige Doppelspurigkeiten<br />
und verhinderten vielerorts,<br />
dass sichhochqualifizierteIT-Spezialisten auf<br />
ihre Kernaufgaben konzentrieren konnten.<br />
20 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
Standort MexicoCity –einerder450Dufry Shopsin über<br />
38Ländern.<br />
Bilder:Dufry<br />
„From locally efficient toglobally<br />
efficient …“<br />
Zwarmachten die verschiedenen IT-Abteilungen<br />
in derRegel einen guten Jobund hielten<br />
dasGeschäftamLaufen,dochzeigtesichimmerdeutlicher,dass<br />
esfür ein weitereserfolgreichesWachstumderGruppe<br />
eine grundlegend<br />
neueIT-Strategie brauchte:„From locally<br />
efficienttogloballyefficient…“,wie esIT-Chef<br />
Martin-Consuegratreffend formuliert.Schnell<br />
wurde auch klar,dass es für die Erarbeitung<br />
dieser neuen Strategie die Unterstützung<br />
eines IT-Unternehmens mit globaler Ausrichtung<br />
und grosserRetail-Erfahrung benötigte:<br />
Die Wahl fiel nach einem anspruchsvollen<br />
mehrstufigen Evaluationsverfahren auf <strong>IBM</strong><br />
Global Technology Services.<br />
Ziel-Definition mit dem<br />
Dufry-Management<br />
Nach intensiven Gesprächen mit Vertretern<br />
des Business, internen IT-Fachleuten und<br />
dem Managementin derZeitvon November<br />
2006 bis April 2007 wurden die Ziele der<br />
neuen IT-Strategie durchdasgemischteDufry-<br />
und <strong>IBM</strong>-Projektteam wie folgt definiert:<br />
•Unterstützung des weiteren organischen<br />
Wachstums der Gruppe<br />
•Verringerung der IT-Komplexität durch die<br />
Standardisierung von Applikationen, Infrastrukturen<br />
und Prozessen<br />
•Vereinfachung der Kommunikation und<br />
Kooperation mit Kunden, Lieferanten und<br />
Partnern<br />
•Kosteneinsparungen durch Zentralisierung<br />
von IT-Diensten und Eliminierung von<br />
Doppelspurigkeiten<br />
•Reorganisation der internen IT-Organisation,<br />
konsequente Ausrichtung als interner<br />
Dienstleister<br />
In fünf Phasen von der Ziel-Definition<br />
zur Strategie<br />
Die Strategie selbst wurde auf der Basis<br />
eines von <strong>IBM</strong> Global Technology Services<br />
entwickelten Modells ausgearbeitet:<br />
Phase 0: IT-Scan<br />
In Interviews und Workshops mit 40 Vertretern<br />
aus allen Unternehmensbereichen und<br />
Regionen und durch eine fundierte Analyse<br />
des vorhandenen System-Portfolios verschafften<br />
sich die Spezialisten von <strong>IBM</strong> innerhalb<br />
eines Monats einen Überblick über<br />
den aktuellen Zustand der IT in der Dufry<br />
Group. Stärken und Schwächen wurden<br />
aufgezeigt.<br />
Phase 1:IT-Mission<br />
Mission und Ziele der zukünftigen Dufry-IT<br />
wurden definiert.Eine derwichtigsten Aussagen<br />
lautete: Alle Systeme und Services sollten<br />
in enger Zusammenarbeit mit den Usern<br />
entwickelt werden. Zudem wurden in dieser<br />
Phase fundamentale IT-Guidelines für Bereiche<br />
wie Business-Alignmentund -Monitoring,<br />
Human Resources, Technologie und Sicherheit,<br />
«Make or Buy», Standardisierung sowie<br />
Finanzierung erarbeitet.<br />
Phase 2: Applikationen<br />
Die Sortimentsgestaltung ist ein Kernelement<br />
des von Dufry betriebenen Travel-Retail-Ge-
Die erfolgreiche Wachstumsstrategie derDufry Groupstelltedie IT vorneueHerausforderungen.<br />
schäfts. Die IT muss eine möglichst effiziente<br />
Bewirtschaftung dieses Sortiments ermöglichen<br />
–sowohl globalwie auchlokal. Stammdaten(Produkte,aberauchKunden,Mitarbeiter,<br />
Inventar, Partner etc.) müssen zentral<br />
gemanagtwerden können. Daneben braucht<br />
es aber auch dezentrale Datenspeicher mit<br />
den lokalen Sortimenten. Dementsprechend<br />
wurde die gruppenweiteERP-GeschäftsapplikationsowohlhinsichtlichderlokalenFlexibilitätwie<br />
auchinBezugaufdie –für dasDecision<br />
Making wichtige –globale Konsistenz<br />
Alle Systeme und Servicessollten<br />
in engerZusammenarbeit<br />
mitden Usernentwickeltwerden.<br />
optimiert. Die Neuausrichtung der Applikations-Landschaft<br />
sollte esauch ermöglichen,<br />
die IT neu akquirierter Unternehmen einfach<br />
auf einheitliche Prozesse und Standards zu<br />
migrieren. Für die Kassen-Lösungen an den<br />
Verkaufsstellen wurde ein Planzur schrittweisen<br />
Standardisierung erarbeitet.<br />
Phase 3: Architekturen<br />
IndieserPhasewurden die Technologien und<br />
Standardsfür Applikationen und Infrastrukturen<br />
(global und lokal) verbindlich festgelegt<br />
und mittechnischen Guidelinesunterlegt.Ziel<br />
wares,die KomplexitätderIT-Landschaftzu<br />
Weitere Informationen<br />
zu einer global effizienten IT<br />
> Kennziffer 345<br />
verringernund eine maximale IT-Sicherheitzu<br />
garantieren.<br />
Phase 4:Organisation und Governance<br />
Die heterogene IT-Community von Dufry<br />
wurde neu organisiert und leistungsorientiert<br />
ausgerichtet. Sie funktioniert in Zukunft<br />
konsequentalsDienstleistungszentrumund<br />
operiert in neu gebildeten, logisch über die<br />
Gruppe hinweg verteilten Kompetenzzentren.<br />
Es wurde zudem festgelegt, welche<br />
Aufgaben intern wahrgenommen werden<br />
und was an externe Fachpartner auslagert<br />
wird.<br />
Phase 5:Implementierung<br />
Die komplette Reorganisation einer IT eines<br />
Retail-Unternehmens mit 6750 Mitarbeitern<br />
ist eine anspruchsvolle Aufgabe, zumal sie<br />
ohne Beeinträchtigung des laufenden<br />
Geschäfts erfolgen soll. Ein detaillierter Plan<br />
gewichtet die Dringlichkeit der einzelnen<br />
Massnahmen und regelt das Vorgehen in<br />
der Implementierungsphase von 2007 bis<br />
Ende 2009. Als vordringlich anzugehende<br />
Aufgaben wurden die Optimierung der<br />
aktuellen POS- und ERP-Lösungen, die<br />
Konsolidierung des globalen Data Centers<br />
und die Reorganisation derIT-Organisation<br />
definiert.<br />
Die Basis für ein weiteres erfolgreiches<br />
Wachstum<br />
ImApril 2007 wurde die neueIT-Strategie<br />
vom Dufry-Management verabschiedet.<br />
Dank dieser wird Dufry<br />
seine Stärken in Zukunft noch besserausspielen<br />
und markantKosten<br />
einsparen können. Die Implemen-<br />
tierung erfolgtbisEnde 2009. Auchindieser<br />
Umsetzungsphasesetzen die dynamischen<br />
globalen Travel-Retailer aus Basel auf die<br />
Unterstützung von <strong>IBM</strong> Global Technology<br />
Services.<br />
Die Dufry Grouphatihre<br />
Marktposition in Asien<br />
starkausgebaut.<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 21<br />
Solutions
Thought Leadership<br />
EnormesPotenzialdervirtuellen Welten<br />
Besserwirtschaften in 3-D<br />
Der renommierte Science-Fiction-Autor Isaac Asimov sagte einmal über<br />
neue Erfindungen: „Der aufregendste Satz, den man inder Wissenschaft<br />
hören kann, der Satz, der neue Entdeckungen ankündigt, ist nicht<br />
,Heureka‘ (Ich hab’s gefunden), sondern ,Das ist aber komisch …‘.“<br />
Asimovs Vorstellung von einem Zustand der<br />
Verwunderung, der mit jeder Entdeckung einhergeht,<br />
beschreibt auch treffend die aktuelle<br />
UnsicherheitvielerFirmen gegenüberdem Phänomen<br />
dervirtuellen Welt.Etwasverdutzt und<br />
dochfasziniert reagieren sie aufeine Technologie,<br />
die bis anhin zur Domäne der Computerspiele<br />
gezählt wurde. Vor etwa drei Jahren<br />
führte die <strong>IBM</strong> Academy of Technology eine<br />
Studie durch, die den möglichen Einfluss von<br />
Technologien und Applikationen aus der Welt<br />
der Computerspiele auf die IT-Industrie untersuchte.<br />
Es ist schon lange bekannt, dass die<br />
Entwicklungen im Bereich des Supercomputings<br />
und der Forschung am ehesten die ZukunftstrendsderIT-Industrie<br />
voraussagen können.<br />
Die ErgebnissederStudie legen esnahe,der<br />
Welt der Computerspiele die gleiche Aufmerksamkeit<br />
zu schenken. Unternehmen<br />
sollten ernsthaft versuchen, die Auswirkungen<br />
von Computerspielen und virtuellen<br />
Onlinewelten auf zukünftige Applikationen,<br />
Produkteund Dienstleistungen zu verstehen.<br />
Falls einem die Möglichkeiten der 3-D-Technologie<br />
heutzutage nochetwasoberflächlich<br />
erscheinen und die Onlinewelten nochetwas<br />
seltsam aussehen mögen, sollte man an die<br />
JugendjahredesInternets zurückdenken. Die<br />
neueTechnologie und derZugang zu ihrwerden<br />
sichinnert kurzerZeitverbessern. Die virtuellen<br />
Welten –und das damit verbundene<br />
Eintauchen in 3-D-Umgebungen –werden<br />
zusehends das Internet durchdringen.<br />
Die Macht der Verwandlung<br />
In einem «3-D-Internet» liegt enormes Potenzial,<br />
das Kundenerlebnis zuoptimieren, die<br />
Geschäftsprozessezu verbessern,die Zusammenarbeitzufördernund<br />
Handel sowie Transaktionen<br />
zu bereichern. Nicht zuletzt werden<br />
Unternehmen durch3-D-Modelle und -Simulationen<br />
ihre Märkte besser verstehen lernen.<br />
Es wird inZukunft nicht nur darum gehen, in<br />
einem «Second Life» zu leben oder sich mit<br />
ausgeklügelten Computerspielen die Zeit zu<br />
vertreiben. Vielmehr werden Plattformen<br />
22 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
geschaffen, auf denen ernsthafte Geschäfte<br />
betrieben werden können. Dazu gehören 3-D-<br />
Intranets, private Business-Welten und applikationsspezifische<br />
Plattformen sowie Werkzeuge<br />
zur Simulation von Geschäftsmodellen.<br />
Dochwarumfühlen sichgerade heutesoviele<br />
Menschen von virtuellen Welten angesprochen?<br />
Inden letzten Jahren ist dasInternetzu<br />
einerkollaborativen Plattformgeworden,nicht<br />
zuletzt dank dem Erfolg von «SocialNetworks»<br />
und dem PotenzialderWeb-2.0-Technologie.<br />
Daherist esnichtweitererstaunlich,wennviele<br />
Leute virtuelle Welten nicht nur zum Spass<br />
benutzen, sondern auch, um miteinander<br />
visuell und interaktiv zukommunizieren. So<br />
werden in der virtuellen Welt auch Sitzungen<br />
abgehalten,esfinden Unterrichtsstunden statt,<br />
oder man vertreibt sich einfach die Zeit.<br />
Informationsüberfluss bewältigen<br />
Fakt ist, dass sich heutzutage jeder mit einer<br />
enormen Menge anInformationen konfrontiert<br />
sieht. Sei es durch Fernsehen, Internet, Printpublikationen<br />
odereine von vielen anderen Informationsquellen<br />
–die Fülle anInformationen<br />
droht,dasPrivat-und Geschäftsleben zu überschwemmen.<br />
Eswerden daherStrategien und<br />
Verfahren benötigt,umdiesezu bewältigen.<br />
Eine Lösung könnte die «Advanced Visualization<br />
Technology» sein. Diese Technologie entstand<br />
aus dem Bedürfnisvon Wissenschaftlern<br />
und Supercomputing-Spezialisten heraus,<br />
massiveDatenmengen in den Griffzu bekommen.<br />
Anstatt aufherkömmliche Art die Informationen<br />
Zeile für Zeile linear lesen zu müssen,<br />
ermöglicht dieses Visualisierungsverfahren<br />
ein eigentliches «Sehen» von datenintensiven<br />
Prozessen wie zumBeispiel Wetterkonstellatio-<br />
Dervirtuelle Pavillon des<strong>IBM</strong> Labors in Zürichinformiert Besucher<br />
überdie Forschungshighlights.<br />
DasIndustrySolutionsLab–dasKundenzentrumdes<strong>IBM</strong> Labors in Rüschlikon –<br />
nen, die Komplexität eines menschlichen<br />
HerzensoderdasDesign einesneuen Autos.<br />
Dank derEntstehung dervirtuellen Welten haben<br />
wirheutedie Möglichkeit,komplexeDaten<br />
aufeine Art zu visualisieren,die dasmenschliche<br />
Gehirn verstehen kann. Es ist möglich,<br />
dass auf diesem Weg eine Lösung gefunden<br />
werden kann, um mit dem Überfluss an Informationen<br />
und den immer komplexer werdenden<br />
Geschäftsprozessen fertig zu werden.<br />
Das soziale Umfeld<br />
In virtuellen Welten geht es jedoch um weit<br />
mehr als umdie Darstellung komplexer Inhalte.<br />
Sie ermöglichen auch interaktive, ausgesprochen<br />
soziale Umwelten,die derrealen Welt<br />
gleichen und Personen miteinanderverbinden,<br />
die nicht am selben physischen Ort zusammenfinden<br />
können. Diese Personen können<br />
sich irgendwo auf dem Globus aufhalten und<br />
verschiedenen Kulturen und Gesellschaften angehören.<br />
Die Kombination dieserzwei Paradigmen<br />
–reichhaltige Visualisierung und sozialer<br />
Austausch –ist für den Geschäftsbetrieb ein<br />
potenziell kräftiges Mittel, das in verschiedenen<br />
Bereichen eingesetzt werden könnte.<br />
<strong>IBM</strong> arbeitet daran, praktische Anwendungen<br />
der virtuellen Welt für die Geschäftswelt<br />
zu finden. Im Bereich des Handels arbeiten<br />
wirmitKunden wie Sears und CircuitCity,um<br />
die Anwendungsmöglichkeiten virtuellerWelten<br />
für Onlinegeschäfte zu ergründen. <strong>IBM</strong><br />
forscht an virtuellen Umgebungen, in denen<br />
Meetings plastischer und realer wirken. In<br />
einer solchen Umgebung könnten zum Beispiel<br />
zeitgleich real stattfindende Ereignisse<br />
abgebildet werden. Dies würde es ermöglichen,kulturelle<br />
und interaktiveErlebnisseund<br />
Erfahrungen auch für diejenigen Leute anzubieten,denen<br />
eine Reisezumrealen Ort nicht<br />
möglich ist. Und im Bereich der Bildung
eal(links)und in «Second Life» (rechts):Hierkönnen Kunden mehrübervirtuelle Welten und deren Geschäftspotenzialerfahren.<br />
benutzt <strong>IBM</strong> 3-D-Modelle, um komplexe<br />
Themen einfachdarzustellen. InteraktiveTrainingsmodule<br />
werden genausoeingesetzt wie<br />
optimierte Lern- und Rollenspielübungen.<br />
Farbe bekennen<br />
InderFolge werden einige mögliche Anwendungen<br />
beschrieben, die bei anderen Organisationen<br />
zum Einsatz kommen:<br />
AnderUniversity of Californiabenutzt ein ProfessorderPsychiatrie<br />
die Weltvon «Second Life»,umSchizophrenie<br />
zu simulieren und erlebbarzumachen.<br />
Diesdientdazu,die Krankheit<br />
eingehend zu erforschen und zu verstehen,mit<br />
dem Ziel,die bestmögliche Therapie für die Patienten<br />
zu finden. Das«CenterforDiseaseControl»<br />
hatvirtuelle Kliniken errichtet,in denen das<br />
Notfallpersonalfür den Fall eineslandesweiten<br />
Ausnahmezustandesvorbereitetwird. Eslernt<br />
in der Simulation, wie man schnellstmöglich<br />
medizinische Versorgungseinrichtungen während<br />
einerKrisensituation aufbaut.<br />
Andere Organisationen entwickeln Prototypen,<br />
um zu erforschen, was überhaupt<br />
machbarund möglichist.SohatzumBeispiel<br />
das Arctic National Wildlife Refuge eine vereinfachte<br />
Ölplattform gebaut, um zu zeigen,<br />
wie eine virtuelle Welt helfen kann, die Ausbildung<br />
und Arbeitsabläufe zu optimieren.<br />
Die virtuellen Welten derersten Stunde –wie<br />
«Second Life» –haben eindrücklich aufgezeigt,dass<br />
hochvisuelle,zumEintauchen einladende<br />
Umwelten zwei Schlüsselaspekte<br />
der menschlichen Natur befriedigen: unser<br />
zutiefst soziales und visuelles Naturell.<br />
Offene Standards<br />
Um inder beschriebenen Zukunft anzukommen,<br />
muss sichergestellt werden, dass diese<br />
Plattformen weiterbenutzt und -entwickeltwerden<br />
können. Offene Standards müssen geschaffen<br />
werden, die Verbindungen zwischen<br />
den verschiedenen virtuellen Welten erlauben.<br />
Erst dann könnten Benutzer von einer virtuellen<br />
Weltin die anderehinüberwechseln;genau<br />
so wie heute von einer Website zur nächsten.<br />
Ebenfallsbrauchtesverlässliche Lösungen für<br />
die Verwaltung von persönlichen Daten, um<br />
gegen illegale Handlungen, ungebührliches<br />
Benehmen und Sicherheitsüberschreitungen<br />
gewappnetzusein. Kundenvertrauen und zuverlässiger<br />
Datenschutz sind die Voraussetzungen,damitGeschäftswerteauffaireWeise<br />
geschaffen und gehandeltwerden können.<br />
Damit 3-D-Welten von Wirtschaft und Staat<br />
erfolgreichangewendetwerden können,ist<br />
es nötig, die gegenwärtigen Computerprogramme<br />
und Datenbanken für die Zukunftzu<br />
rüsten. Offene Standards sind Voraussetzung,<br />
um zentrale Dienste indie virtuellen<br />
Welten zu integrieren. Denn erst wenn Daten-<br />
banken und Programme untereinander«interoperabel»<br />
sind, wird sich das Geschäftspotenzial<br />
des virtuellen Raums voll entwickeln<br />
können.<br />
Schliesslich sollte die Entwicklung von Geschäftsanwendungen<br />
für die virtuellen Welten<br />
vorangetrieben werden, damit sich ein wirtschaftlicherNutzen<br />
entfalten kann. Die Technologie<br />
magnochunvollkommen sein,aber<br />
sie wird sich stetig verbessern. Die Anwendungsmöglichkeiten<br />
für die Wirtschaftund Gesellschaft<br />
sind nur durch die Vorstellungskraft<br />
begrenzt.Vielleichtwerden wirnichtunmittelbar<br />
einen «Heureka»-Moment erleben, aber<br />
sicherlich werden wir Spass dabei haben!<br />
Überzeugen Sie sich selbst und besuchen<br />
sie die virtuelle <strong>IBM</strong>.<br />
ZRL Pavillon: http://slurl.com/secondlife<br />
/<strong>IBM</strong>%206/184/187/23<br />
<strong>IBM</strong> Amphitheater: http://slurl.com/<br />
secondlife/<strong>IBM</strong>%201/1/2/23<br />
Das«<strong>IBM</strong> Theatre» in «Second Life» wirdregelmässig für Vorträge und Anlässegenutzt.Virtuelle Welten bieten hiervielseitige neue<br />
Möglichkeiten derZusammenarbeit.<br />
T ho hou gh ght L e a dership<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 23
Solutions<br />
PKB Privatbank AG: Geschäftsbetriebohne Unterbruchdank neuerIT-Infrastruktur<br />
Keineschlaflosen Nächte<br />
Die PKB Privatbank AG in Lugano verfügt dank der technischen Kompetenz der <strong>IBM</strong> Spezialisten und<br />
der leistungsfähigen Technologie des neuen System i5 über eine optimale Business-Continuity-Lösung<br />
und kann das Potenzial ihrer IT-Infrastruktur voll ausschöpfen. Bei der transparenten Migration wurde<br />
die bestehende Lösung schrittweise abgelöst, ohne das Tagesgeschäft negativ zubeeinträchtigen.<br />
Sicherheitund Vertrauen sind unbezahlbar,vorallem<br />
für eine Bank,die zumZiel<br />
hat, ihren Kunden und Benutzern eine<br />
höchstmögliche Verfügbarkeit der Services<br />
zugarantieren. Daher liess sich<br />
die PKB Privatbank AG in Lugano die<br />
Chance nicht entgehen, ihre IT-Infrastruktur<br />
zu erneuernund dabei eine optimale<br />
Business-Continuity-Lösung zu<br />
verwirklichen. „Die gewünschteLösung<br />
sollte nicht nur Daten in Echtzeit replizieren,<br />
sondern uns auch intechnologischerHinsichteinen<br />
Schritt nachvorn<br />
bringen“, meint Luigi Rodriguez, Direktor<br />
der ICT, PKB Privatbank AG. „Wir<br />
suchten nach einer kombinierten<br />
Hardware- und Softwarelösung zur<br />
Verwaltung einesProzesses,derbiszu<br />
diesem Zeitpunkt rein softwaremässig<br />
abgewickelt wurde.“<br />
Eine gute Gelegenheit<br />
Die bestehende Infrastruktur hatte das<br />
Ende ihres Lebenszyklus erreicht; dies<br />
gab den Ausschlag für die Suche nach<br />
einer neuen Lösung: „Die heutigen<br />
Technologien ermöglichen Lösungen,<br />
die zuvor nur auf der Basis von hochkomplexer<br />
Hardware umgesetzt werden<br />
konnten“,betontPierluigi Petrucci,<br />
VizedirektordesBereichsSysteme und<br />
Telekommunikation derPKB Privatbank<br />
AG. Der Systemwechsel geschah unterbrechungsfrei<br />
bei laufendem Geschäft<br />
und erfolgte auf der Basis der<br />
bestehenden zuverlässigen Infrastruktur:<br />
zwei mit Glasfaserverkabelung vernetzte<br />
<strong>IBM</strong> System i820 an zwei verschiedenen<br />
Standorten. „Zusammen mitden <strong>IBM</strong> Experten<br />
haben wireinen Workshop durchgeführt,<br />
umdie technischen Voraussetzungen und die<br />
Machbarkeit des Projekts zu prüfen“, erläutert<br />
Pierluigi Petrucci.<br />
Kontrollierte Migration<br />
Die Umstellung auf die neue Architektur<br />
ermöglichtdie Verwirklichung einersanfteren<br />
und gleichzeitig linearen Strategie. Nach<br />
Abschluss einerintensiven Testphasewurde<br />
24 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
Die PKB Privatbank hatihren Sitz in Lugano.<br />
PKB Privatbank AG<br />
Die PKB Privatbank AG ist eine 1958 gegründete,aufPri-<br />
vateBanking spezialisierteSchweizerBank. Die PKB mit<br />
Sitz in Lugano,Zweigstellen in Genf und Zürichund ei-<br />
ner Niederlassung in St.John’s (Antigua, Westindische<br />
Inseln),verfügt über mehr als 150 Mitarbeiter.Sie bie-<br />
tet eine breite Palette von On- und Offshore-Lösungen<br />
sowie zahlreiche Dienstleistungen in den Bereichen Cor-<br />
porateBanking und CapitalMarkets.Die PKB verwaltet<br />
Vermögenswertevon über6Milliarden SchweizerFran-<br />
ken. www.pkb.ch<br />
Bild: PKB Privatbank AG<br />
die bestehende Infrastruktur schrittweise<br />
durch das neue <strong>IBM</strong> System<br />
i550 abgelöst.<br />
Von zentralerBedeutung ist derÜbergang<br />
von einer internen festplattenbasierten<br />
Speicherlösung zu einer<br />
SAN-Architektur mit zwei leistungsfähigen<br />
<strong>IBM</strong> Plattenspeichern, bei der<br />
eine hohe Skalierbarkeit mit einem<br />
zentralen Speichersubsystem für Daten<br />
von verschiedenen Plattformen<br />
kombiniert werden. Dank einer spezifischen<br />
integrierten Hardware-Funktion<br />
werden die Daten aufden primären<br />
Laufwerken in Echtzeit auf die sekundären<br />
Laufwerke repliziert.Dadurchist<br />
die Datenwiederherstellung jederzeit<br />
möglich und gewährleistet die Business-Continuity.<br />
„Wir sind mit AS/400 und <strong>IBM</strong> System<br />
ivertraut, doch der Bereich Storage-Management<br />
und SAN ist neu<br />
für uns“,meintPierluigi Petrucci. „Wir<br />
haben Schulungen von <strong>IBM</strong> Experten<br />
besuchtund waren dadurchinderLage,die<br />
Installation gemeinsamineiner<br />
parallelen Testumgebung durchzuführen.“<br />
Eine grosse Herausforderung<br />
Eine BesonderheitderPKB Privatbank<br />
AG ist die Verwendung einer DB2-<br />
Datenbank auf einer <strong>IBM</strong> System i<br />
Plattform. Diesem Punkt wurde besondere<br />
Aufmerksamkeit gewidmet:<br />
DerMigration dieserKomponentegingen eine<br />
eingehende Analyse und die Abklärung<br />
spezifischer Fragen im Hinblick auf den einwandfreien<br />
Betrieb von seit Langem bestehenden<br />
kritischen Applikationen mitderneuen<br />
Hard- und Software voraus. Auch hier<br />
erwiessichdie intensiveTestphasealsInvestition,<br />
die sich später auszahlen sollte.<br />
„Für eine Bank wie die unsrige bestehtdie Herausforderung<br />
darin, die Migration für die Benutzer<br />
und Operator vollkommen transparent<br />
abzuwickeln“, unterstreicht Luigi Rodriguez.
Erfolgreicher Projektabschluss<br />
„Dank präziser Analyse und umsichtiger Planung<br />
wurde dasvon <strong>IBM</strong> in engerZusammenarbeitmitunseren<br />
technischen Mitarbeiterngeleitete<br />
Projekt erfolgreich abgeschlossen“, so<br />
Luigi Rodriguez.Ausserdem hätten die Benutzerden<br />
Systemübergang nur deshalbbemerkt,<br />
weil sich die Systemleistung wesentlich verbessert<br />
habe,soRodriguezweiter.<br />
Auch die Terminplanung konnte eingehalten<br />
werden: „Wir haben im Laufe des Sommers<br />
mit der Systeminstallation begonnen und<br />
wollten die Inbetriebnahme aufden Jahresabschluss<br />
legen“,soPierluigi Pertrucci. „Ein ehrgeiziges<br />
Ziel –und wir haben dieses vollumfänglich<br />
erreicht.“<br />
Dieses beispielhaft umgesetzte Projekt dient<br />
in den anderen Landesteilen als Modell und<br />
wird von <strong>IBM</strong> für die europaweite Einführung<br />
des Copy Services Toolkit genutzt, einem<br />
neuen Softwaremodulfür den automatisierten<br />
Support in der Datenwiederherstellungsphase.<br />
Mitdiesem Tool werden Befehle und Prozesse<br />
gesteuert, um das Backup-System<br />
schneller zuaktivieren. Die Implementierung<br />
„Dank präziserAnalyseund umsichtiger<br />
Planung wurde dasvon <strong>IBM</strong> in enger<br />
Zusammenarbeitmitunseren technischen<br />
MitarbeiterngeleiteteProjekt<br />
erfolgreichabgeschlossen.“<br />
LuigiRodriguez,DirektorderICT,PKB Privatbank AG<br />
wurde direktvom Entwicklungsteamdes<strong>IBM</strong><br />
Labors in Rochester (USA) durchgeführt.<br />
Neben den technischen Leistungsmerkmalen<br />
liegtderNutzen dieser<strong>IBM</strong> Lösung auch<br />
in derSicherheit,die sie derPKB Privatbank<br />
AG vermittelt: „Ich bin stolz darauf, auf ein<br />
absolut zuverlässiges Datenwiederherstellungssystem<br />
zählen zu können, das eine<br />
Sicherheitsgarantie für die Bank darstellt“,<br />
meint Luigi Rodriguez. Ein gutes Gefühl.<br />
„Auch inBezug auf steigende Anforderungen<br />
im Hinblick auf die Erfüllung behördlicher<br />
Vorgaben sind wir hervorragend positioniert;<br />
und unser Treuhandunternehmen<br />
hat sich ebenfalls lobend über unser neues<br />
System geäussert.“<br />
Weitere Informationen<br />
zu optimaler Verwaltung der Business<br />
Continuity<br />
> Kennziffer 346<br />
Agenda: What’sup?<br />
31. Oktober 2007<br />
SAP Personal Management Forum 2007<br />
KKL Luzern<br />
Neuheiten für die IT-Unterstützung modernerPersonalarbeit.<br />
Weitere Referate zu Themen wie Talent Management,<br />
Shared ServiceModelle und HR-Kennzahlen. DE<br />
WeitereInformationen und Anmeldung unter:www.sap.ch<br />
6. November 2007<br />
<strong>IBM</strong> Master Data Management Executive<br />
Breakfast, Widder Hotel Zürich<br />
Discover–while youarehaving breakfast –howasuccessfulinsurancecompanyhasmastered<br />
tosucceed the Master<br />
DataManagementChallenge! EN<br />
WeitereInformationen und Anmeldung unter:<br />
ibm.com/ch/events<br />
6.–7. November 2007<br />
Finance Forum, Kongresshaus Zürich<br />
Unterdem Motto«Finanzplatz Schweiz–SpagatzwischenTradition<br />
und Innovation» treffen sichAussteller und Spitzenvertreteraus<br />
derSchweizerIT-und Finanzbranche.Neben derPräsentation<br />
derneusten IT-Angebotefür die Finanzindustrie geht<br />
esumden Austauschvon Know-howund Networking. DE<br />
WeitereInformationen und Anmeldung unter:<br />
www.finance-forum.com<br />
8. November 2007<br />
<strong>IBM</strong> Software Kundentagung, <strong>IBM</strong> Forum<br />
Schweiz, Vulkanstrasse 106, Zürich<br />
Lassen Sie sich an dieser informativen Veranstaltung Innovationen,Trendsund<br />
Entwicklungen der<strong>IBM</strong> SoftwareGroup<br />
näherbringen. Parallel dazu läuft die System zSoftware<br />
Roadshow «Modern Mainframe at the Heart of your Business»,mit<br />
spannenden Vorträgen rund um den Mainframe.<br />
DE (System zRoadshow:EN)<br />
WeitereInformationen und Anmeldung unter:<br />
ibm.com/ch/events<br />
9. November 2007<br />
Business Continuity Management<br />
Symposium 2007<br />
<strong>IBM</strong> Schweiz, Vulkanstrasse 106, Zürich<br />
Von derBusiness-Impact-Analyse(BIA)und dem Risk-Assessment(RA)biszur<br />
Business-Continuity-Strategie.AmBCM Symposium2007<br />
erhalten Sie Einblicke in dierelevanteTheorie und<br />
in Praxisberichtevon Spezialisten aus verschiedenen Branchen,<br />
welche sichseitJahren mitBCM beschäftigen. DE<br />
WeitereInformationen und Anmeldung unter:www.bcmnet.ch<br />
13. November 2007<br />
<strong>IBM</strong> FileNet Government Forum<br />
Hotel Ador,Laupenstrasse 15, 3001 Bern<br />
Rationalisierung undAutomatisierung von Geschäftsprozessen:<br />
Informieren Sie sich über Neuigkeiten, Strategie, Lösungsansätzeund<br />
Kundenbeispiele,wie deröffentliche Sektorseine<br />
Geschäftsprozessemodernisiert.DE<br />
WeitereInformationen und Anmeldung unter:<br />
ibm.com/ch/events/filenet<br />
15. November 2007<br />
<strong>IBM</strong> Systems –Technische Fachtagung<br />
Herbst 2007<br />
<strong>IBM</strong> Forum, Vulkanstrasse 106, Zürich<br />
Technisch orientierteTagung für <strong>IBM</strong> Kunden und Business<br />
Partner.20 verschiedene Referate vermitteln einen vertief-<br />
ten Einblick,mit Erfahrungsberichten zu <strong>IBM</strong> Systems (Server<br />
und Storage) und zur Produktpalette der InfoPrint SolutionsCompany.DE<br />
16. November 2007<br />
Control your IT Security Policy<br />
<strong>IBM</strong> Forum Schweiz, Vulkanstrasse 106,<br />
Zürich<br />
Ziel dieserVeranstaltung ist es,aufzuzeigen,wie Organisationen<br />
ihre Datenschutz-Compliance prüfen und unter Beweisstellen<br />
können. EN<br />
WeitereInformationen und Anmeldung unter:<br />
ibm.com/ch/events<br />
29.–30. November 2007<br />
Insurance Forum<br />
Swiss Re Centre for Global Dialogue,<br />
Rüschlikon<br />
6.Jahrestagung für die SchweizerAssekuranz.Aktuelle Herausforderungen<br />
werden diskutiert und innovativeEntscheidungsgrundlagen<br />
sowie praxiserprobteAnsätzeerfolgreicher<br />
Versicherer für die nachhaltige Unternehmensführung präsentiert.DE<br />
WeitereInformationen und Anmeldung unter:<br />
www.insurance-forum.org<br />
10. Januar 2007<br />
2. <strong>IBM</strong>/SAP-Forum<br />
Nach dem erfolgreichen letztjährigen Anlass rund um das<br />
Themader«SAP-Infrastruktur»erhalten Sie am2.<strong>IBM</strong>/SAP-<br />
Forum 2008 einen Überblick über aktuelle Markttrends im<br />
SAP-Umfeld. Weiter werden Gastreferenten aus etablierten<br />
SchweizerFirmen Sie überMöglichkeiten derPerformancesteigerung<br />
und Kostenoptimierung IhrerSAP-Infrastruktur informieren.<br />
WeitereInformationen und Anmeldung unter:<br />
ibm.com/events/ch<br />
Januar 2008<br />
Green Power Event<br />
Am Green Power Event informieren wir Sie über innovative<br />
<strong>IBM</strong> Trendsund Entwicklungen,umfür die aktuelle und weltweitwichtige<br />
Energie-Thematik Lösungen zu finden.<br />
Ort und genauesDatumkönnen Sie derInternetseite<br />
ibm.ch/events/chentnehmen.<br />
COMMON Schweiz, Benutzervereinigung<br />
für den Midrange-Bereich:<br />
31. Oktober 2007<br />
Windows Integration, Ort offen<br />
Erfahrungen und Neuigkeiten im BereichServer-Konsolidierung.<br />
DE<br />
28. November 2007<br />
Performance, Aarau<br />
Performance-Themen rund umWeb, JAVA,DB2,Operator-Navigatoretc.DE<br />
WeitereInformationen und Anmeldung unter:<br />
www.common.ch<br />
Aktuelle <strong>IBM</strong> Kurse und Anmeldung<br />
<strong>IBM</strong> IT Education Services,Vulkanstrasse106,Postfach,8010<br />
Zürich, Telefon 0844 80 3232, Fax 058 333 76 96 oder<br />
E-mail education@ch.ibm.com<br />
www.ibm.com/services/learning/ch<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 25<br />
Solutions
Thought Leadership<br />
Kultur im Fokus desUnternehmenswandels<br />
CulturalChange –vom Eisberg<br />
zumfliegenden Teppich<br />
Um den raschen Veränderungen im heutigen Markt gewachsen zu sein, rüsten sich immer mehr Unternehmen<br />
mit Methoden des Change-Management. Wie unter anderem die aktuelle «<strong>IBM</strong> CEO Study» belegt, führt<br />
die «richtige» Unternehmenskultur zu Innovationen, Wachstum und Kundenzufriedenheit. Die kontinuierliche<br />
Pflege und Anpassung der Corporate Culture als «Chefsache» gewinnt somit zunehmend an Bedeutung.<br />
Grosse Veränderungen im Marktgeschehen<br />
bewirken grosse Veränderungen bei den<br />
Menschen, ihren Werten, ihrem Verhalten –<br />
kurz:ihrerKultur.Unternehmen tungut daran,<br />
dem Cultural Change Rechnung zu tragen<br />
und den Wertewandel frühzeitig in ihre Strategie<br />
mit einzubeziehen. Auf lange Sicht entscheidet<br />
letztlich das Vorhandensein einer<br />
wertebasierten und anpassungsfähigen Kultur,<br />
ob ein Unternehmen zu den Gewinnern<br />
im Wettbewerb zählt oder zuden Verlierern.<br />
Ein Wandel in der Unternehmenskultur muss<br />
nichtimmerzwingend von oben kommen. Gerade<br />
in einem so grossen und diversifizierten<br />
Unternehmen wie <strong>IBM</strong> kann ein Top-down-<br />
System eine schwerfällige Bürokratie erzeugen,die<br />
derFlexibilitätund Innovation,die der<br />
Kunde heuteverlangt,zuwiderläuft.Mithilfe eines<br />
speziellen Tools hat <strong>IBM</strong> deshalb im Jahr<br />
2003 ihrerund 300 000 Mitarbeitereingeladen,<br />
während 72 Stunden an einer gemeinsamen<br />
Diskussion über Unternehmenswerte teilzunehmen.<br />
Über eine internetbasierte Kommunikationsplattform<br />
haben sich Tausende von<br />
Mitarbeiternamsogenannten ValuesJambeteiligt<br />
und die «<strong>IBM</strong> Values» gemeinsam definiert.<strong>IBM</strong><br />
führt regelmässig sogenannteJams<br />
durch(seitAnfang 2007 auchfür Kunden),um<br />
den Input derMitarbeiterzustrategischen Themen<br />
wie Operational Excellence, Innovation,<br />
die Rolle des Managers usw. zu bekommen<br />
und entsprechend zu berücksichtigen. Die von<br />
Jam zu Jam rasch wachsende Teilnahme an<br />
diesem innovativen Kommunikationsmedium<br />
zeugtdavon,dass die Mitarbeiteresschätzen,<br />
angehört zu werden.<br />
Dem Tempo folgen<br />
Durch den immer schnelleren Wandel der<br />
Märkte sind Unternehmen Veränderungsprozessen<br />
ausgesetzt, die sich nicht nur auf<br />
Abläufe, Organisationen und Technologien<br />
auswirken,sondernauchaufdie Belegschaft.<br />
Globalisierung,Restrukturierungen,sichrasch<br />
ändernde Kundenbedürfnisse, innovative<br />
Technologien und neueArten desZusammen-<br />
26 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
arbeitens wie virtuelle Arbeitsplätze bringen<br />
grosseBelastungen für die Mitarbeitermitsich.<br />
Dem «Speed of Change» im heutigen Wettbewerb<br />
steht die Tatsache gegenüber,dass<br />
sich Menschen gerne auf Bewährtes verlassen<br />
und sich nicht soschnell auf Neues<br />
einstellen. Was für den Einzelnen gilt, ist für<br />
Gruppen nochschwieriger.Change-Management<br />
kann helfen, die Veränderungen im<br />
Unternehmen effektivumzusetzen. Von entscheidender<br />
Bedeutung ist aber auch die<br />
Unternehmenskultur, die das Tempo sowie<br />
die Nachhaltigkeitderumzusetzenden Massnahmen<br />
beeinflusst. Eine Unternehmenskultur<br />
entwickeltbzw.verändert sichjedochnur<br />
sehrlangsam. Früher,alseine Strategie noch<br />
etwa alle fünf Jahre neu ausgerichtet wurde,<br />
hatte die Kultur genügend Zeit, sich anzupassen.<br />
Beim heutzutage oft verbreiteten<br />
«Quartalsdenken» ist diesnichtmehrderFall.<br />
Soentstehen intern(Motivationsverluste) wie<br />
auchextern(verpassteMarktchancen) unternehmerische<br />
Kosten. Dieses Spannungsfeld<br />
verlangt nach neuen Instrumenten, die den<br />
Erfolg des Kulturwandels sicherstellen.<br />
Unter dem Eisberg<br />
Mit der steigenden Komplexität in praktisch<br />
allen Geschäftsfeldern hat sich das Change-<br />
Management in den letzten Jahren zu einem<br />
Schlüsselbegriff der Managementdiskussion<br />
entwickelt. Bei grösseren Veränderungsprojekten,wie<br />
zumBeispiel im BereichMerger&<br />
Acquisition oderbei derEinführung von grossen<br />
Technologie-Projekten, kommt ihm eine<br />
immerwichtigereBedeutung zu.Bei Change-<br />
Management geht es in erster Linie darum,<br />
mit den Mitteln der Kommunikation und der<br />
individuellen Begleitung derStakeholdergruppen<br />
Verständnis für die notwendigen Veränderungen<br />
zu gewinnen und gemeinsam<br />
Wege für die neuen operationellen Umgebungen<br />
des Geschäftes zufinden. Im Vordergrund<br />
stehen die Mitarbeiter,denn letztlich<br />
sind sie es, die handeln und die Veränderungen<br />
bewirken.<br />
Im Gegensatz zum Change-Management<br />
findet der Begriff des Cultural Change heute<br />
noch wenig Beachtung. Aber auch Firmen,<br />
die wissen, dass neue Prozesse gelebt werden<br />
müssen und dass mit Cultural Change<br />
auchein ReturnonInvestmenterzieltwerden<br />
kann,vernachlässigen oftdie aktiveEinflussnahme<br />
auf ihre Unternehmenskultur. Dies<br />
mag daran liegen, dass der Begriff Kultur als<br />
abstrakt erfahren wird.<br />
Was aber liegt dem Begriff Kultur zugrunde?<br />
Kultur ist in allen Bereichen eines Unternehmenssichtbar,in<br />
vielen Erscheinungsformen<br />
wie zumBeispiel Leistungsstandards,Vorbilder,Gerüchte,Rituale<br />
oderin derArt,wie die<br />
Leute miteinander umgehen. Wie bei einem<br />
Eisberg liegt der grösste Teil der Unternehmenskultur<br />
unter der Oberfläche der realen<br />
Unternehmensstrukturen verborgen. Indieser<br />
Tiefe liegen unsere Werte, deren wir uns oft<br />
nicht einmal bewusst sind.<br />
Strategie-unterstützende Kultur<br />
verbessert Performance<br />
Inallen Industrien beeinflusst die Kultur die Unternehmensergebnisse.<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter,die nachgemeinsamen Verhaltensmustern<br />
arbeiten, sind offener für Teamwork<br />
und motivierter.Für Werte, mit denen sie sich<br />
identifizieren können, sind sie oft bereit, engagierterzuarbeiten.<br />
Nachhaltige Wertewiederum<br />
steigern die Identifikation mit der Aufgabe<br />
und ziehen potenzielle Talente an, die sich für<br />
dasUnternehmen engagieren wollen.<br />
Aufgrund der ständigen Forderung des<br />
MarktesnachVeränderung ist esdeshalbunerlässlich,<br />
dass Werte und Verhalten richtig<br />
gepolt sind: von der Achtung vor dem IndividuumbiszumEmpowermentderMitarbeiter,<br />
von deroffenen Kollaboration biszur gelenkten<br />
Risikobereitschaft.Diessind nur einzelne<br />
Faktoren,die eine performanceorientierteKultur<br />
festigen können und somit die Leistung<br />
verbessern. Umgekehrt wirkt es sich auf die<br />
Unternehmensergebnissenegativaus,wenn
man die interne Firmenkultur vernachlässigt.<br />
Gerade im Bereich der Innovation kann es<br />
aus Unternehmenssichtschädlichsein,wenn<br />
manden kulturellen Gegebenheiten zu wenig<br />
Bedeutung beimisst.<br />
Will ein Unternehmen seine Business-Performance<br />
also sicherstellen, so muss es<br />
seine Kultur möglichst schnell den externen<br />
Veränderungen anpassen können. Cultural<br />
Change sollte daher als integraler Bestandteil<br />
des strategischen und operativen Handelns<br />
der Unternehmensleitung fest verankert<br />
sein.<br />
Kultur muss also gemanagt werden. Die<br />
Frage ist nur: Wie managt man etwas, was<br />
so schwierig zu fassen ist?<br />
Kultur ist Chefsache<br />
Die gute Nachricht zuerst: Kultur lässt sich<br />
managen. Die Vorstellung fällt zwar schwer,<br />
hatmandochbeim BegriffKultur oftdasGefühl,<br />
ins Leere zu greifen. Aus diesem Grund<br />
haben sichAnsätzeentwickelt,welche versuchen,<br />
die kulturbestimmenden Elemente wie<br />
«Werte» und «Verhalten» zu erfassen. Unter<br />
den Unternehmenswerten versteht man beispielsweise<br />
das Commitment gegenüber<br />
dem Kunden, Qualität, Integrität sowie Vertrauen<br />
und Respekt gegenüber den Mitarbeitern.<br />
Verhalten kann beeinflusst werden,<br />
etwa durch die Art, wie Mitarbeiter entschä-<br />
digt werden oder wie sie dazu motiviert<br />
werden,Risiken im Sinne deseigenen Unternehmertums<br />
einzugehen.<br />
Die drei Werte, die <strong>IBM</strong> in den Vordergrund<br />
stellt, zielen auf den Erfolg des Kunden, auf<br />
die Innovation sowie auf das Vertrauen und<br />
die persönliche Verantwortung im zwischenmenschlichen<br />
Bereich. Bei <strong>IBM</strong> verfügen die<br />
Führungskräfte über die Kompetenz, diese<br />
WerteinnerhalbderOrganisation vorzuleben<br />
und so die Kultur zu beeinflussen. Die Kultur<br />
wird bei <strong>IBM</strong> somit stark über das Leadership-Modell<br />
getrieben. Mittels Assessments<br />
wirdgeprüft,wie erfolgreichdie Vorgesetzten<br />
beim Vorleben und Umsetzen der Unternehmenswerte<br />
sind.<br />
Vom Zauber des fliegenden Teppichs<br />
Der Begriff des aktiven Cultural Change<br />
gewinnt in den aktuellen Managementlehren<br />
zunehmend an Bedeutung. Bereits gibt es<br />
diverseAnsatzmöglichkeiten für dasAnalysieren<br />
und Managen von Kulturveränderungen.<br />
Eine der bekanntesten ist die von Professor<br />
Denison entwickelteMethode derKulturanalyse<br />
und -zielfindung, welche vier Dimensionen<br />
enthält: Marktanpassung, Engagement,<br />
Mission und Nachhaltigkeit. In jeder Dimension<br />
prüft man eingehend den Status quo<br />
und entscheidetdaraufhin in Workshops,wie<br />
die Kultur in den verschiedenen Bereichen in<br />
Zukunft aussehen soll.<br />
Ein weitererAnsatz ist dersogenannte«Magic<br />
Carpet»(fliegenderTeppich),dessen neunFaktoren<br />
bestimmteVerhaltensänderungen bewirken<br />
sollen. Darin gehtesumFragen wie:Welche<br />
Ziele hat ein Mitarbeiter und wie werden<br />
dieseüberprüft?Wie wirdjemand belohnt?Mit<br />
welchen Systemen,Prozessen und Richtlinien<br />
soll eine Person arbeiten? Wie wird der Mitarbeiter<br />
in die Kommunikation eingebunden?<br />
Welche physische und virtuelle Umgebung<br />
bestimmt seinen Arbeitsstil und die Art, wie er<br />
sichmitandernaustauscht?Die Beeinflussung<br />
all dieserFaktoren kann eine Hebelwirkung erzeugen,welche<br />
die Kultur wie einen fliegenden<br />
TeppichinBewegung setzt und sodie notwendigen<br />
Veränderungen bewirkt.<br />
Eine weitereMethode,die <strong>IBM</strong> beim Outsourcing<br />
oderbei derIntegration von zugekauften<br />
Unternehmen erfolgreich anwendet, betrifft<br />
den «Right-versus-Right»-Ansatz. Dieser<br />
bieteteinen konstruktiven Weg zur Behebung<br />
von Konflikten bei der Zusammenführung<br />
grundlegend unterschiedlicher Unternehmenskulturen.<br />
Im Wesentlichen geht es darum,<br />
dass man anstelle von faulen Kompromissen,<br />
mit denen am Ende keiner zufrieden<br />
ist,dasBestevon beiden Kulturen in die neue<br />
Organisation übernimmt.<br />
Autoren: Hendrik Lang und Alex B. de<br />
Zeeuw, Strategy &Change, <strong>IBM</strong> Global<br />
Business Services<br />
Thought Leadership<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 27
Products &Services<br />
NeuesSpeichersystem für KMU<br />
JüngstesMitglied derProduktfamilie<br />
Mit DS3300 bietet <strong>IBM</strong> ein neues,<br />
kosteneffektives Einspeichersystem.<br />
Entwickelt wurde die Lösung<br />
in erster Linie für die Bedürfnisse<br />
kleiner und mittlerer Unternehmen.<br />
Einfaches Management und unkomplizierte<br />
Installation zeichnen<br />
das System aus.<br />
Umfangreiche Dokumente,endloseE-Mails,<br />
Audio- und Video-Files, neue Applikationen<br />
mit grossen Datenmengen: Angesichts der<br />
rasch zunehmenden Datenflut stehen kleine<br />
und mittlere Unternehmen vor den gleichen<br />
Herausforderungen wie Grossbetriebe.<br />
Dasneue<strong>IBM</strong> DS3300 Storage System,das<br />
seit Mitte September erhältlich ist, bietet eine<br />
speziell aufKMU zugeschnittene Lösung,<br />
die beim Datenmanagement einfach und<br />
kostengünstig unterdie Arme greift.DS3300<br />
eignet sich vor allem für Unternehmen, die<br />
System inunauchmitPOWER6-Prozessoren<br />
SystemimitPOWER6<br />
System iträgt nun auch den POWER6-Prozessor,einen der schnellsten Mikroprozessoren weltweit.<br />
Die neue Version des integrierten Betriebssystems für System i, i5/OS V6R1, bringt bedeutende<br />
neue Sicherheitsmerkmale, Webservices und Virtualisierungseigenschaften. Diese ermöglichen<br />
Unternehmen eine optimierte Nutzung ihrer IT-Ressoucen.<br />
Ab sofort wird imneuen System i570 auch<br />
der POWER6, einer der schnellsten Mikroprozessoren<br />
weltweit, eingesetzt. Dieses flexible<br />
und leistungsstarke System ermöglicht<br />
es mittleren und grossen Unternehmen, die<br />
Betriebseffizienz markant zusteigern.<br />
Der i570 kann so konfiguriert werden, dass<br />
auf ihm multiple Transaktions-, Kollaborations-und<br />
Webapplikationen gleichzeitig in bis<br />
zu 160 separaten «virtuellen» Serverpartitionen<br />
ablaufen, die sich IT- und Betriebsressourcen<br />
auf einem einzelnen System teilen.<br />
DerneuePOWER6i570 hateine flexible Struktur<br />
mit zusätzlichen «Capacity-on-Demand-<br />
Ressourcen». DasSystem wächst somitdem<br />
Unternehmen mit. Gleichzeitig mit dem i570<br />
offeriert <strong>IBM</strong> eine neue, flexible Pricing-Struktur<br />
für die i5/OS-Edition. Kunden bezahlen so<br />
28 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
von der internen zur externen Speicherung<br />
wechseln möchten,<br />
jedoch nicht über für die<br />
dafür notwendigen IT-Ressourcen<br />
und die erforderliche<br />
IT-Expertiseverfügen<br />
– die Installation erfolgt<br />
denkbar einfach und<br />
schnell. Für die Migration aus einer DAS-<br />
Umgebung (Direct Attached Storage) bietet<br />
DS3300 als Alternative zum Fibre-Channel-<br />
SAN eine unkomplizierte,flexible und skalierbare<br />
IP-SAN-Lösung (iSCSI Storage Area<br />
Network).<br />
nur die jeweilstatsächlichgenutzte<br />
Software, Middleware<br />
und verwendeten Features.<br />
DS3300 -die neueLösung für KMU.<br />
DS3300 führt iSCSI in die <strong>IBM</strong> Speicherfamilie<br />
ein und eröffnet damit den Unternehmen<br />
eine besonders grosseBreiteanAnschlussmöglichkeiten.<br />
Dank der entsprechenden<br />
iSCSI-Schnittstellen, der nächsten Generation<br />
der Serial-Attached-SCSI-(SAS)-Backend-Technologie<br />
und der DS3300 Manage-<br />
Neue i5/OS-V6R1-<br />
Features, die den IT-<br />
Betrieb vereinfachen<br />
•Eine Verschlüsselungslösung<br />
für verbesserten Datenschutz.<br />
Daten werden<br />
verschlüsselt auf einem<br />
Platten- oderBandspeicher<br />
abgelegt.<br />
•Virtualisierungsunterstützung,<br />
die es einer i5/OS-<br />
Partition erlaubt, Speicher für eine andere<br />
i5/OS-Partition zu hosten.<br />
•Utilities für einfachere Anwendungseinführung<br />
und bessere Integration mit Webservices<br />
sowie ein integrierter Web-Applicati-<br />
Systemi570 mitPOWER6<br />
on-Server.Dieser erleichtert<br />
die Einführung von Java-Applikationen<br />
und benötigt nur<br />
minimale Systemressourcen<br />
und einen geringen Verwaltungsaufwand.<br />
Die System i570 Server mit<br />
POWER6 werden –basierend<br />
auf i5/OS V5R4 –ab<br />
Herbst erhältlich sein, das<br />
neue Betriebssystem i5/OS<br />
V6R1 wird voraussichtlich<br />
2008 verfügbar sein.<br />
Weitere Informationen<br />
zu POWER6 in System iServer<br />
> Kennziffer 349<br />
mentsoftware ist dieses Speichersystem<br />
robust, zuverlässig<br />
und kosteneffektiv.<br />
Auch kleinste Unternehmen<br />
können ihre DAS-Konfigurationen<br />
mitDS3300 mühelosaufein IP-SAN<br />
überleiten: Installationswizards führen<br />
die Administratoren effizient durch<br />
den Setup- und Konfigurationsprozess.Das<br />
neue Einstiegsplatten-Subsystem kann von<br />
Anwendungen, Servern und entfernten (Filial-)<br />
Lokationen gemeinsam genutzt werden.<br />
Damiterzielen Unternehmen einen Mehrwert<br />
für den Betrieb, ohne ihre IT-Ressourcen<br />
aufstocken zu müssen.<br />
Weitere Informationen<br />
zu einem kosteneffektiven und<br />
unkomplizierten Einstiegsspeichersystem<br />
> Kennziffer 348
E-Mail-Archivierung bei derHomburgerAG<br />
DurchdachtePostablage<br />
Ein Archivsystem für E-Mails<br />
muss verschiedenen Ansprüchen<br />
genügen, rechtlichen wie<br />
praktischen. Die Anwaltskanzlei<br />
Homburger hat eine Lösung<br />
gefunden, die alle Seiten zufriedenstellt.<br />
Die elektronische Post hat das<br />
Geschäftsleben wesentlichvereinfacht.<br />
Informationen und Dokumentewerden<br />
heutebequem und<br />
schnell per E-Mail ausgetauscht.<br />
DerPosteingang hatsichdadurch<br />
zu einer wichtigen Datenablage<br />
entwickelt –mit entsprechenden<br />
Konsequenzen: Die Mailboxen<br />
legen an Grösse zu, und von Gesetzes<br />
wegen müssen Unternehmen<br />
geschäftsrelevante E-Mails<br />
archivieren. Das erschwert nicht<br />
nur die Handhabung für die Benutzer,sondern<br />
bereitet auch den<br />
IT-Abteilungen Kopfzerbrechen.<br />
Wie sollen die enormen Datenmengen<br />
sinnvoll gesichert und die<br />
geschäftsrelevanten Informationen<br />
gleichzeitig gesetzeskonform archiviert<br />
werden?<br />
Ausufernde Datenmengen<br />
Vor dieser Ausgangslage stand auch Jürg<br />
Kraft, Leiter Informatik bei der Zürcher Anwaltskanzlei<br />
Homburger. «Die Postfächer<br />
einiger Benutzer wuchsen auf bis zu20Gi-<br />
„Die gewählteArchivierungslösung<br />
ist gesetzeskonformund vereinfacht<br />
die Verwaltung.Für die Benutzer<br />
bleibtderUmgang mitE-Mails<br />
trotzdem intuitiv.“<br />
JürgKraft,LeiterInformatik HomburgerAG<br />
gabyte an, das war nicht mehr vernünftig zu<br />
verwalten», beschreibt er die Situation.<br />
Gleichzeitig mussten geschäftsrelevante<br />
E-Mails und Dokumente auf Papier abgelegt<br />
werden, um den gesetzlichen Vorschriften<br />
Genüge zu tun. „Wir suchten nach einer<br />
Lösung, um E-Mails gesetzeskonform elektronisch<br />
zu archivieren“, formuliert Jürg Kraft<br />
die zweite Anforderung an das gesuchte<br />
Archivierungssystem.<br />
Fündig wurde Homburger beim <strong>IBM</strong> Business<br />
Partner Tradeware. Der Dienstleister<br />
führt unter anderem eine auf <strong>IBM</strong> DB2 CommonStore<br />
und <strong>IBM</strong> DB2 Content Manager<br />
aufgebaute Archivierungslösung in seinem<br />
Portfolio. „Die Wahl von <strong>IBM</strong> war naheliegend“,<br />
erzählt Jürg Kraft. „Wir setzen bereits<br />
auf <strong>IBM</strong> Lotus Notes und Domino für E-Mail.<br />
GeschäftsrelevanteE-Mailswerden mitderneuen Lösung gesetzeskonformarchiviert.<br />
Zudem liess sich das System an unsere<br />
Bedürfnisse anpassen.“ Dieser Aspekt war<br />
wichtig, da Homburger hohe Anforderungen<br />
stellte. So mussten nicht nur die Notebooks<br />
der Anwälte eingebunden werden, sondern<br />
auchdie Ausfallsicherheitgewährleistetsein.<br />
Die realisierte, redundant ausgelegte Umgebung<br />
erfülltnunsowohl die Anforderungen an<br />
HomburgerAG<br />
Die 1957gegründeteAnwaltskanzlei ist aufWirtschafts-<br />
und Steuerrechtspezialisiert und beschäftigtanihren bei-<br />
den Standorten in Zürichüber200 Mitarbeiter.2005wur-<br />
de dasUnternehmen zumzweiten MalinFolge zur «Swiss<br />
LawFirmofthe Year»gewählt.www.homburger.ch<br />
Tradeware<br />
Der<strong>IBM</strong> Business PartnermitSitz in Thalwil ist unteran-<br />
derem aufSicherheits-und Speicherlösungen speziali-<br />
siert. Mit E-Archive bietet das Unternehmen eine Lö-<br />
sung für die effiziente und gesetzeskonforme Archivie-<br />
rung von E-Mails.www.tradeware.ch<br />
die Verwaltbarkeit als auch die gesetzlichen<br />
Bestimmungen.<br />
Das System übernimmt zwei Aufgaben.<br />
Einerseits wird jede E-Mail automatisch in<br />
einem Langzeitarchiv abgelegt. Andererseits<br />
werden alle Anhänge der Post, die älter<br />
als 180 Tage sind, vom Posteingang abgekoppelt<br />
und in einem Archiv für<br />
den täglichen Gebrauch verstaut.<br />
Dadurch sinkt die Grösse der<br />
Mailboxen auf ein verwaltbares<br />
Mass, während die angehängten<br />
Dokumente trotzdem verfügbar<br />
bleiben.<br />
Auf den Desktop-Stationen im lokalen<br />
Netz liess sich die Trennung<br />
von E-Mailsund Anhängen einfach<br />
verwirklichen, da der Zugriff aufs<br />
Archiv übers Netz jederzeit gewährleistetist.AnspruchsvollergestaltetesichdieseAufgabebei<br />
den<br />
Notebooks. Da unterwegs kein<br />
Zugriff aufs firmeninterne E-Mail-<br />
Archiv möglich ist, musste ein Archivmitden<br />
E-Mailsund Anhängen<br />
derletzten zwei Jahrelokalaufder<br />
FestplattedesNotebooksabgelegt<br />
werden. Die Schwierigkeiten lagen<br />
dabei wenigerbeim Abgleichzwischen lokalem<br />
und zentralem Archiv,sondernbeim teils<br />
knappen Speicherplatz aufderFestplattedes<br />
Notebooks.<br />
Bild:Keystone/CaroWestermann<br />
Zeit und Papier gespart<br />
Im Alltagsbetrieb zeigen sich schnell die<br />
Vorteile des Archivierungssystems. Nicht<br />
nur kann das Datenvolumen auf ein erträgliches,<br />
sprich verwaltbares Mass reduziert<br />
werden. AuchderAufwand für die gesetzeskonforme<br />
Archivierung sinkt, da sich das<br />
Ausdrucken der E-Mails reduziert. Dadurch<br />
lässt sich das Druckvolumen senken und<br />
Papiersparen. Die Abnahme durchdie beauftragte<br />
Treuhandgesellschaft erfolgt direkt<br />
beim elektronischen Archiv, wodurch auch<br />
dem Buchstaben des Gesetzes Genüge<br />
getan ist.<br />
Weitere Informationen<br />
zu E-Mail-Archivierung im Compliance-Umfeld<br />
> Kennziffer 351<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 29<br />
Solutions
Solutions<br />
Miss SchweizChristaRigozzimacht´svor:Pommesund Hamburgerkönnen zukünftig ohne PIN-Eingabeund Unterschriftbezahltwerden.<br />
<strong>IBM</strong> System x3950für Aduno in Bedano<br />
GoodbyeCash<br />
McDonald’s Zürich Stadelhofen. Eine Menschenschlange vor der Ausgabe. Während die beiden Kinder<br />
bereits an den Pommes knabbern, nimmt Sonja Meier die Kreditkarte aus dem Portemonnaie. In der Reihe<br />
hinter ihr seufzt jemand hörbar –nun will die noch mit Kreditkarte zahlen? PIN-Code eintippen oder noch<br />
schlimmer –Verkaufsquittung unterschreiben? Das wird dauern!<br />
Nichts von alledem:Miteinerraschen Handbewegung<br />
hält Sonja Meier ihre PayPass<br />
MasterCardandasneuartige Lesegerät,das<br />
Terminal bestätigt mit einem kurzen Piepton<br />
und auf der Anzeige, dass die Karte okay<br />
und der Betrag abgebucht ist.<br />
Anders als bei herkömmlichen Kreditkarten<br />
wird die MasterCard PayPass zur Zahlung<br />
nichtmehrin ein Terminaleingeführt und somit<br />
nicht mehr aus der Hand gegeben –für<br />
Beträge unter 40 Franken entfallen PIN-Eingabe<br />
und Unterschrift. Es reicht, wenn der<br />
Kunde die Karte für einen kurzen Moment<br />
nahe ansTerminalhält–schon ist die Transaktion<br />
ausgeführt:einfach,sicherund garantiert.Die<br />
PayPass-Technologie wurde für die<br />
rasche und effiziente Zahlungsabwicklung<br />
kleinerer Beträge entwickelt und eignet sich<br />
besonders dort gut, wo eine schnelle, un-<br />
30 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
komplizierteBezahlung gefragtist:amKiosk,<br />
im Kino, im Detailhandel, im öffentlichen<br />
Verkehroderin Restaurationsbetrieben –wie<br />
zum Beispiel bei McDonald’s –wo zurzeit<br />
ein Feldversuch mit der neuen Technologie<br />
durchgeführt wird.<br />
Technische Innovation –made in Ticino<br />
Verantwortlich für die raschen Reaktionszeiten<br />
in Zürich Stadelhofen ist eine hoch<br />
entwickelte IT-Infrastruktur, die von Aduno<br />
entwickelt wurde –einem Unternehmen der<br />
gleichnamigen Unternehmensgruppe für eine<br />
bargeldlose Zukunft.<br />
Kreditkartentransaktionen und derAuthentifizierungsvorgang<br />
basieren auf extrem ressourcenaufwendigen<br />
Datenbankoperationen,<br />
welche bei Aduno aufeinem Microsoft-SQL-<br />
Serverlaufen. Die Rechenleistung dafür stel-<br />
len bei Aduno die ersten vier in Europa verkauften<br />
<strong>IBM</strong> System x3950 16 Weg Server<br />
in 64-Bit-Technologie zur Verfügung.<br />
Für Lino Lucchinetti, Head IT-Systems &Infrastructure<br />
von Aduno, ist aber die Installation<br />
und der Betrieb der PayPass-Technologie<br />
im McDonald’s Stadelhofen nur ein kleiner<br />
Teil der Aufgaben, für die er mit seinem<br />
Team verantwortlich ist. Hohe Performance<br />
ist auch imübrigen IT-Betrieb gefragt.<br />
„UnsereArbeitist enormzeitkritisch“,erläutert<br />
Lucchinetti. „Das gilt nicht nur für die<br />
Weitere Informationen<br />
zur ersten x3990 Installation in Europa<br />
> Kennziffer 352<br />
Bilder:Aduno
einzelnen Transaktionen,welche überunsereSysteme<br />
laufen und rasche Reaktionszeiten<br />
erfordern. Es betrifft auch die einzelnen<br />
Verarbeitungszyklen, bei denen unsere Geschäftskunden<br />
mit den Transaktionsdaten<br />
bedient werden, damit sie diese zeitnah abbuchen<br />
können. HierhandeltessichumMillionenbeträge,und<br />
entsprechend hochsind<br />
dieSummen,umdie esfür Kunden und Geschäfte<br />
imBereich von Valuta, Zinsen und<br />
Wechselkursen geht.“<br />
Das Team von Lino Lucchinetti arbeitet im<br />
Tessin, bei einem der grössten Acquirer der<br />
Schweiz. Aduno bildet mit Viseca Card Services<br />
einen Teil der Aduno-Gruppe. Die beiden<br />
Firmen vereinen fast 50 000 Vertragspartner<br />
und eine Million Kreditkarten unter<br />
einem Dach.<br />
<strong>IBM</strong> Support für Evaluation<br />
und Systemtest<br />
Mit Blick auf das eigene Wachstum und die<br />
PayPass-Lösung evaluierteAduno 2006 eine<br />
neue IT-Infrastruktur. Dabei konnte sich das<br />
Team von Lucchinetti auf <strong>IBM</strong> als vertraute<br />
und bewährtePartnerin sowie aufzwei erfahrene<br />
<strong>IBM</strong> Business Partner verlassen.<br />
„Wir setzten natürlich alles daran, dass Aduno<br />
so rasch wie möglich auf der neuen IT-Infrastruktur<br />
arbeiten konnte“, betont <strong>IBM</strong> Account<br />
Manager Carlo Hildenbrand, welcher<br />
im Tessin für <strong>IBM</strong> vor allem die Bankenwelt<br />
betreut.„Und weil sichAduno für die im April<br />
2006 frisch angekündigten <strong>IBM</strong> System<br />
x3950 16 Weg Server zum Betrieb ihrer MS-<br />
SQL-Datenbank interessierten,setzten wiral-<br />
DasKreditkartengeschäft<br />
Issuing (Kartenausgabe) und Acquiring (Debit-und Kre-<br />
ditkartenakzeptanz am Verkaufspunkt) sind die beiden<br />
einanderergänzenden Seiten desKreditkartengeschäfts.<br />
Während der Issuer Debit- und Kredit-<br />
karten an Konsumenten herausgibt,<br />
sorgtderAcquirerdafür,dass Handel<br />
und Gastronomie die bargeldlosen<br />
Zahlungsmittel am Verkaufspunkt<br />
akzeptieren können.<br />
le Hebel in Bewegung, um diesen Auftrag zu<br />
erhalten“,erklärt Carlo Hildenbrand. Während<br />
einesMonats konnteAduno die Performance<br />
der neuen Plattform testen, weil <strong>IBM</strong> kurzerhand<br />
Maschinen aus einer Labor-Testinstallation<br />
in Zürich verfügbar machte und nach<br />
Bedano brachte. Die Ergebnisseüberzeugten<br />
„ZumRundumservicevon <strong>IBM</strong><br />
gehörteein soattraktivesFinanzierungsangebotvon<br />
<strong>IBM</strong> GlobalFinance,dass<br />
wirsogaralsFinanzinstitut nichtNein<br />
sagen konnten.“<br />
Lino Lucchinetti,HeadIT-Systems&Infrastructure,Aduno<br />
sosehr,dass sichAduno für die neueServergeneration<br />
entschied.<br />
Das heute bei Aduno eingesetzte <strong>IBM</strong> System<br />
x3950basiert aufderdritten Generation<br />
der <strong>IBM</strong> Enterprise X-Architektur, die für die<br />
Reduktion von Administrationskosten und<br />
verbesserte operationale Effizienz in UmgebungenmithoherTransaktionsverarbeitungslast<br />
entwickelt wurde. Es ist gedacht für<br />
Datenbank- sowie ERP-Anwendungen und<br />
Serverkonsolidierung.<br />
Zwei <strong>IBM</strong> Business Partner<br />
für eine nahtlose Implementation<br />
Zusammen mit den Spezialisten der Delta Informatica<br />
SA (Mendrisio/TI)implementierteman<br />
den Windows-Teil der Gesamtlösung auf den<br />
vier <strong>IBM</strong> System x3950 Servern. „Dabei überzeugten<br />
unsvorallem die Erfahrung von Delta<br />
Informatica mit Servern <strong>IBM</strong> System xund ihr<br />
Know-how im Bereich SQL-Server als Microsoft-zertifizierteProfessionals“,erinnertsichLino<br />
Lucchinettiandie Implementationsphase.<br />
Mit der Sedna Informatik (Gümligen/BE) hatte<br />
man einen Partner für den professionellen<br />
Setupderebenfallsbeschafften<br />
vier <strong>IBM</strong> System p5 Server<br />
(55A) auf der Basis von AIX<br />
V5.3. Sie sind als Hochverfügbarkeits-Cluster<br />
aufgebaut, läuft<br />
doch darauf als Kernanwendung<br />
AUTHENTIC, die führende Authentifikationssoftware<br />
des <strong>IBM</strong><br />
Business Partners Alaric Systems<br />
Ltd. „Sedna machte uns vergessen,<br />
dass ihr Firmensitz in Gümligen bei<br />
Bern ist“, erklärt Lino Lucchinetti. „Sie<br />
leisteten einen Riesenjob bei der Integration<br />
unserer AIX-basierenden<br />
Lösungen auf den <strong>IBM</strong> System p5<br />
Servern und sind mit ihrem Know-how<br />
und ihrer Erfahrung jederzeit diskussionslos<br />
verfügbar,wenn wir Aufgaben zu lösen haben.“<br />
Zusätzlich implementierte Sedna bei<br />
Aduno zwei <strong>IBM</strong> System Storage DS4700<br />
(Modell 72A) für den Speicherbereich. Beide<br />
Server-Welten sind via SAN (Storage Area<br />
Network) mit den Speichersystemen <strong>IBM</strong><br />
DS4700 verbunden. Als Middleware kommt<br />
der <strong>IBM</strong> DB2 Content Manager (Enterprise<br />
Edition &OnDemand &VideoCharger) zum<br />
Einsatz und aufBetriebssystemebene die <strong>IBM</strong><br />
XL C/C++ Enterprise Edition for AIX. Für das<br />
Speichermanagementverlässt sichAduno auf<br />
den <strong>IBM</strong> Tivoli Storage Manager (for Databases<br />
&Extended Edition &for Mail &Storage<br />
Area Networks).<br />
Und die Finanzierung durch<br />
<strong>IBM</strong> Global Finance (IGF)<br />
„Zum Rundumservice von <strong>IBM</strong> gehörte ein<br />
Finanzierungsangebotvon <strong>IBM</strong> GlobalFinance<br />
(IGF), das soattraktiv war,dass sogar wir<br />
als Finanzinstitut nicht Nein sagen konnten“,<br />
verrät Lucchinetti.<br />
Die Aduno-Gruppe umfasst die Kartenherausgabevon<br />
fast einerMillion Kreditkartenkunden (Master-<br />
Card,Visa) und fast 50 000 Akzeptanzverträge für Ver-<br />
tragspartner(MasterCard,Visa, Maestro,POS-Services)<br />
in derSchweiz.<br />
Die Viseca CardServicesSA, mitSitz in Glattbrugg (ZH),<br />
wurde 1999 gegründetund ist ein Gemeinschaftsunter-<br />
nehmen von Kantonalbanken,Raiffeisen Gruppe,RBA-<br />
Banken, Migrosbank, Bank Coop sowie verschiedenen<br />
Privat-und Handelsbanken.<br />
Aduno SA, mit Sitz in Bedano (TI),wurde am 2.August<br />
2005 als Tochtergesellschaft der Viseca Card Services<br />
SA gegründet,beschäftigt über 100 Mitarbeitende und<br />
verarbeitet jährlich Transaktionen im Wert von über 3<br />
Milliarden Franken. Die Acquiring-Organisation bietetdie<br />
gesamte Palette der Payment-Dienstleistungen an.<br />
www.aduno.ch<br />
Die Delta Informatica SA mit Sitz in Mendrisio<br />
(TI) wurde 2004 gegründet.Sie ist <strong>IBM</strong> Business<br />
Partner und Microsoft Certified Professional und bietet<br />
Gesamtlösungen im Bereich von IT-Infrastrukturen an.<br />
www.deltainformatica.ch<br />
Die SednaInformatik AG mitSitz in Gümligen<br />
(BE) wurde 2004 gegründet und beschäftigt neun<br />
Mitarbeitende. Sedna ist <strong>IBM</strong> Business Partner und hat<br />
ihreKernkompetenzen in den Bereichen Informatik-Be-<br />
ratung und -Konzeption, Sourcing von IT-Infrastruktur<br />
und IT-Lösungen.<br />
www.sednait.ch<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 31<br />
Solutions
Solutions<br />
Sozialversicherungen:Einsatz von UNIX-Servernund Webtechnologie<br />
Informatik im Dienst derberuflichen<br />
Wiedereingliederung<br />
Die Invalidenversicherung (IV) ist konfrontiert mit neuen Aufgaben, immer komplexeren Dossiers und der<br />
Anforderung, schnell handeln zu können. Die Vereinigung GILAI (Groupe Informatique Latin de l’Assurance-<br />
Invalidité) hat auf Basis offener und über Internet zugänglicher Technologien eine Applikation entwickelt,<br />
um diese Herausforderungen zu meistern. Zusätzlich wurde die Plattform mit <strong>IBM</strong> System pServern<br />
aufgerüstet, die an einen zentralen Standort verlagert worden sind.<br />
Die vorrangige Aufgabe der IV ist die berufliche<br />
Wiedereingliederung von Personen, deren<br />
Erwerbsfähigkeit aus gesundheitlichen<br />
Gründen eingeschränkt ist. Ihre Dienstleistungen<br />
umfassen medizinische und berufliche<br />
Eingliederungsmassnahmen,Umschulungen<br />
und die Abgabevon Hilfsmitteln. Die kürzlich<br />
vom Volk verabschiedete 5.IV-Revision umfasst<br />
sowohl Massnahmen zur verstärkten<br />
Eingliederung als auch ein System zur Früherfassung<br />
und Frühintervention. Jeder Kanton<br />
in der Schweiz verfügt über eine kanto-<br />
„Die Zusammenarbeitdersieben<br />
IV-Stellen hatunsereAufgabewesentlich<br />
vereinfacht.Wirhatten nichtsieben,<br />
sondernnur einen Kunden,und wir<br />
haben alle amselben Strickund in<br />
dieselbeRichtung gezogen.“<br />
MarcJenni,stellvertretenderGeschäftsführer,GLOBAZ SA<br />
nale IV-Stelle, die diese Aufgaben unter der<br />
Aufsicht des Bundesamtes für Sozialversicherungen<br />
(BSV) wahrnimmt.<br />
Die kantonalen IV-Stellen greifen schon seit<br />
längerer Zeit nicht mehr auf individuelle<br />
Lösungen zurück, um ihre Informatikbedürfnisse<br />
abzudecken. Sie haben sich mit dem<br />
Ziel zusammengeschlossen, ihre Mittel zu<br />
konzentrieren und sich mit Applikationen zu<br />
versehen, die ihren Anforderungen gerecht<br />
werden. Dies gilt für GILAI, die Vereinigung<br />
der lateinischen Kantone (Westschweiz und<br />
Tessin),und für ähnliche Zusammenschlüsse<br />
in den anderen Landesteilen. In Zusammenarbeit<br />
mit Benutzergruppen, internen Informatikern<br />
und externen Partnern definiert<br />
GILAI die Informatikstrategie derGruppe und<br />
setzt sie mit der Unterstützung von Partnern<br />
auf dem Markt um. Im Auftrag der kantonalen<br />
IV-Stellen ist die Vereinigung für die Implementierung<br />
und den Betrieb der Informatik<br />
zuständig. SeitihrerGründung arbeitetGILAI<br />
mit dem im Bereich der Sozialversicherun-<br />
32 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
gen spezialisierten jurassischen Informatikunternehmen<br />
GLOBAZ zusammen. Dieses<br />
Unternehmen hat die im Einsatz stehenden<br />
Applikationen entwickelt und ist seit Kurzem<br />
für das Hosting und den Systembetrieb in<br />
seinem gesicherten Rechenzentrum verantwortlich.<br />
Generationensprung<br />
1997 wurde die erste unter Aufsicht von<br />
GILAI entwickelte Applikation auf einer <strong>IBM</strong><br />
AS/400 Plattform installiert. Sie verfügte<br />
bereits damals über eine weitreichende<br />
Integration deselektronischen Dokumentenmanagements<br />
(EDM). Die Applikation ist noch<br />
heuteaufden Servernderkantonalen IV-Stellen<br />
in Betrieb. Sie wird auf 800 Arbeitsstationen<br />
eingesetzt und stehtin den drei Nationalsprachen<br />
zur Verfügung. Nach einem Audit<br />
des BSV im 2003 zur Prüfung der Tauglichkeit<br />
der Informatiksysteme im Hinblick auf<br />
zukünftige Anforderungen schlug GILAI eine<br />
neue Strategie ein. Sie wechselte zu offenen<br />
Technologien und startete ein umfassendes<br />
Modernisierungsprojekt für die Plattform und<br />
die Applikationen. AufderHardware-Ebene fiel<br />
dieWahl auf<strong>IBM</strong> System pServermitAIX, die<br />
an einen zentralen Standort verlagert wurden.<br />
Auf der Software-Ebene wurde die RPG-Programmierung<br />
zugunsten von <strong>IBM</strong> WebSphere<br />
Plakatvon HansErni zur AHV-Abstimmung von 1947.Die Invalidenversicherung (IV)wurde 1960 eingeführt.<br />
Bild:Keystone
Application Serverund Javaaufgegeben,um<br />
eine neue,webbasierteAnwendungsapplikation<br />
entwickeln zu können.<br />
Die neue gehostete Plattform umfasst zwei<br />
Server <strong>IBM</strong> System p570 mit jeweils 8Prozessoren<br />
(werden zur Zeit auf 16Prozessoren<br />
aufgerüstet) mit Lastenausgleich und einem<br />
redundanten SAN-Speichersystem mit<br />
vollständiger Datenreplikation. Die HochverfügbarkeitdesSystemswirdvon<br />
derHACMP<br />
Software gewährleistet, die bei einem Systemausfall<br />
den BetriebüberdasZweitsystem<br />
sicherstellt.Eine Linie miteinerÜbertragungskapazität<br />
von 100 Megabyte pro Sekunde<br />
verbindetdasRechenzentrummitderWaadtländer<br />
IV-Stelle, die als erste auf die neue<br />
Architektur wechselt. Die Datenarchivierung<br />
erfolgt auf der Basis des Datenbankverwaltungssystems<strong>IBM</strong><br />
DB2UDB, die Systemadministration<br />
und die Datenspeicherung wird<br />
durchdie Software<strong>IBM</strong> Tivoli TSM sichergestellt.<br />
Eine Web-Applikation entsteht<br />
Die Entwicklung der neuen Applikation<br />
Web@AI war sowohl für GILAI als auch für<br />
GLOBAZ ein Grossprojekt. Mehr als 25<br />
Mannjahre waren notwendig und ein Grossteil<br />
des Unternehmens arbeitete am Projekt.<br />
Die Blindentastatur ermöglichtMenschen mitSehbehinderung die ArbeitamComputer.<br />
GILAI<br />
Die inVevey ansässige und 1997 gegründete Vereini-<br />
gung «Groupe Informatique Latin de l’Assurance-Invali-<br />
dité» ist ein Zusammenschluss von sieben kantonalen IV-<br />
Stellen (FR, GE, JU, NE, TI, VD und VS). Ihre Zielvorgabe:<br />
die Bereitstellung dervon den IV-Stellen zur Ausführung<br />
ihrerAufgaben benötigten Informatik-Tools.Die Wahl ei-<br />
ner gemeinsamen Lösung beruht auf dem Wunsch, die<br />
Kräfte zusammenzulegen,Mittel zu sparen,ein einheit-<br />
lichesVorgehen sicherzustellen und den Anforderungen<br />
derBenutzergerechtzuwerden. Die Informatikstrategie<br />
von GILAI wirdvon derGeneralversammlung genehmigt,<br />
die aus den sieben Direktoren derIV-Stellen derRoman-<br />
die und desTessinszusammengesetzt ist.<br />
„Die Gestaltung einer webbasierten Applikation<br />
ist hochkomplex. Wir betrachten die<br />
Entwicklung von Web@AI innert drei Jahren<br />
als einen Grosserfolg“, erklärt Marc Jenni,<br />
der stellvertretende Geschäftsführer von<br />
GLOBAZ.„Einerderwesentlichen Erfolgsfaktoren<br />
war die Involvierung der Benutzer in<br />
allen Entwicklungsphasen sowie das sofortige<br />
Testen der entwickelten Komponenten“,<br />
erläutert Philippe Fardel,derProjektleitervon<br />
GILAI.DerÜbergang von den herkömmlichen<br />
Systemen auf eine Web-Umgebung mit grafischem<br />
Interface war für die Benutzer eine<br />
kleine Revolution. Noch heute werden regelmässig<br />
Anpassungen ausgeführt,umsicherzustellen,dass<br />
die neueApplikation mitihren<br />
offensichtlichen Vorteilen noch leistungsfähigerund<br />
benutzerfreundlicherwirdalsdie vorhergehende.<br />
Nach einer zweimonatigen, auf<br />
die Bedürfnissederverschiedenen Benutzergruppen<br />
abgestimmten und durch E-Learning-ToolsergänztenSchulungsphaseerfolgte<br />
im Frühling 2007 die Einführung von<br />
Web@AI in der Waadtländer IV-Stelle.<br />
Einführungsphase und erste Bilanz<br />
In dieser Startphase, in der nur eine IV-Stelle<br />
mit dem neuen System vernetzt ist, werden<br />
Messungen derAntwortzeiten im produktiven<br />
System und mit Hilfe von Simulationspro-<br />
GLOBAZ SA<br />
Die heuteinNoirmont(JU)ansässige,alsFolge derPrivati-<br />
sierung der Informatikabteilung der Ausgleichskasse des<br />
KantonsJura2001gegründeteFirmaGLOBAZ SA ist ein auf<br />
den BereichderSozialversicherungen spezialisiertesDienst-<br />
leistungsunternehmen: AHV, IV, kantonale Gebäudeversi-<br />
cherungen und Familienzulagen. DasUnternehmen verfügt<br />
über58 Mitarbeiterund hatkürzlichsein neues,gesicher-<br />
tesRechenzentrumeingeweiht,dasfür dasHosting von In-<br />
formatiksystemen von Kunden wie GILAI vorgesehen ist.<br />
www.globaz.ch<br />
Bild:Panthermedia<br />
grammen durchgeführt.Sie dienen alsGrundlage<br />
für die Definition neuerServiceniveaus im<br />
Rahmen des ITIL-Ansatzes (IT Infrastructure<br />
Library) für die Verwaltung der Infrastruktur.<br />
Ende 2007 wechseltdie TessinerIV-Stelle unter<br />
Verwendung der italienischen Version von<br />
Web@AI aufdie neuePlattform. Die für die IV-<br />
Stellen Freiburg und Wallis notwendige deutsche<br />
Version wirdzur Zeitübersetzt und ist für<br />
Anfang des kommenden Jahres geplant.<br />
Nachein paarMonaten desBetriebskann eine<br />
erste Bilanz gezogen werden. Im Hinblick<br />
aufdie Kosten und die Sicherheithaben sich<br />
der Übergang auf die Plattform <strong>IBM</strong> System<br />
pund die Verlagerung der Server als richtig<br />
erwiesen. DerWechsel aufdie Web-Technologie<br />
bietetnichtnur ein benutzerfreundliches,<br />
grafisches Umfeld. Die vor Ort arbeitenden<br />
«Case Manager» und IV-Berater können ihre<br />
Dossiers problemloskonsultieren und verwalten,<br />
was vor allem in komplexen Fällen sehr<br />
hilfreichist,die eine weitreichende Koordination<br />
zwischen den Versicherern sowie den<br />
Zugang zur elektronischen Dokumentenverwaltung<br />
EDM bedingen. „Wir haben zweifellos<br />
einen Technologiesprung vollbracht und<br />
die Wachstumsfähigkeit und Beständigkeit<br />
unserer Informatik gesichert“, bekräftigt<br />
Philippe Fardel.<br />
<strong>IBM</strong> setzt sichseit1914 für die Integration von Menschen mit<br />
Einschränkungen ein.<br />
Accessibility und <strong>IBM</strong><br />
SeitInkrafttreten desBehindertengleichstellungsgesetzes<br />
2004sind in derSchweizöffentliche Anbieterdazu ver-<br />
pflichtet,ihreOnline-Dienste auchfür Menschen mitBe-<br />
hinderung zugänglich zu gestalten. Die Umsetzung der<br />
Barrierefreiheit findet jedoch erst langsam statt und ist<br />
nachMeinung von Experten und Betroffenen nochkeine<br />
Selbstverständlichkeit.Dieszeigteine von <strong>IBM</strong> durchge-<br />
führte Diskussionsrunde und der daraus entstandene<br />
«Swiss Innovation Outlook» zumThema«Accessibility».<br />
<strong>IBM</strong> entwickeltseitüber30Jahren sogenannteassisti-<br />
veTechnologien,Servicesund Produkte.<br />
Weitere Informationen<br />
zum Einsatz von Unix Servern und Webtechnologie<br />
bei Sozialversicherungen<br />
> Kennziffer 353<br />
<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007 33<br />
Solutions
Our Wo r ld<br />
EdithHandschin-Roth<br />
DerMensch<br />
im Mittelpunkt<br />
E di dit h Ha Hand nds c hinhin-R o t h ist st HR HR- Pa Part rtne ner in mi mit L ei eib u nd S eele eele: S ei eit elf Ja Jah r en b e tr tre ut s ie b ei <strong>IBM</strong> Sc Sch w ei eiz<br />
v e rs rsc hiedene B e r ei eic he – zurz zurzei eit die S of oftw twa r e G r o u p , C omm ommu ni nica cat ion ions u nd Ma Mar ke ket ing. Da Dane neb en z ei eic hne hnet<br />
s ie v e r a n tw two rt rtli lic h f ür d a s W ellell-Beingeing-P r og ogr a mm mm, w el elc he hes a ttr ttra k t iv e A r b ei eits tsb eding edingu ngen s c h a ff fft , d a mi mit<br />
die <strong>IBM</strong> M it a r b ei eit enden ge gesu sund nd, s ic he her u nd e r folg folgr ei eic h a r b ei eit en können.<br />
Kommunikativ,kreativ,kontaktfreudig –dieseEigenschaften haben Edith<br />
Handschin weitgebracht.Alseine von mehreren HR-Partnernund -Partnerinnen<br />
stelltsie die QualitätderPersonalarbeitbei <strong>IBM</strong> Schweizsicher.<br />
Das erfolgreiche HR-Team wurde 2007 mit dem Swiss HR-Award<br />
für Human Resource Management (HRM) prämiert. Die HR-Partner<br />
konzentrieren sichinersterLinie aufdasConsulting und Coaching von<br />
Führungskräften. Beratung und Support ist denn auch das, was der<br />
erfahrenen HR-Fraubesonders liegt:Hierkann sie ihreBeratungskompetenz,<br />
ihre langjährige Expertise und ihre Empathie einbringen. Edith<br />
Handschin und ihreKollegen unterstützen die Managerunteranderem<br />
bei Rekrutierungen,derIntegration von neuen Mitarbeiternbei Firmenakquisitionen<br />
sowie in nicht alltäglichen Personalsituationen.<br />
Neben ihren Kernaufgaben im HR-Bereichkümmert sichEdithHandschin<br />
auch um das Well-Being-Programm. Bei <strong>IBM</strong> gibt es nämlich<br />
nicht nur Büros, sondern auch eine Vielzahl von Angeboten für das<br />
ganzheitliche Wohlbefin-<br />
den der Mitarbeitenden.<br />
Neben Kursen wie Tai-<br />
Chi, Autogenes Training<br />
und Rückengymnastik<br />
finden sich Massagen,<br />
Ernährungsberatung und<br />
Ayurveda im Angebot. Konditionell fit machen kann man sich bei<br />
IndoorCycling,FightPowerund im hauseigenen Fitnesscenter.Daneben<br />
gibt es auch noch Fitness für den Geist: mit Referaten über<br />
Kunst zum Beispiel. Bei der Gestaltung des Programms kann Edith<br />
Handschin ihre Kreativität voll ausleben.<br />
Edith Handschins Laufbahn bei <strong>IBM</strong> reicht ins Jahr 1970 zurück. Sie<br />
arbeitete von Beginn an imPersonalbereich, wo sie geradlinig ihren<br />
Weg verfolgte. Zunächst als Sekretärin, dann als Assistentin und<br />
schliesslich als HR-Partnerin. Als ihr nach der Pensionierung des damaligen<br />
Personalleiters der Karrieresprung von der Assistentin zur<br />
HR-Partnerin angeboten wurde, nahm sie das Angebot kurz entschlossen<br />
an. Vor fünf Jahren liess sie sich an der FH Aargau zur<br />
34 <strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>!04/2007<br />
„Ichappellieregerne andie Eigenverantwortung<br />
derLeute.“<br />
EdithHandschin-Roth,HR-Partnerin und Verantwortliche<br />
für dasWell-Being-Programm,<strong>IBM</strong> Schweiz<br />
Mediatorin weiterbilden. „… als Unterstützung im Beruf und um noch<br />
ein Standbein zu haben“,erklärt sie diesen Schritt.Heutehelfen ihrdie<br />
erworbenen KenntnisseinGesprächstechnik und in lösungsorientierten<br />
Strategien dabei, beim Coaching effizienter vorzugehen und ihr<br />
Gegenüber besser zuverstehen.<br />
Und wie entspannt sich Edith Handschin von ihrem intensiven Job?<br />
Amliebsten mitMalen. AnAusstellungen –wie kürzlichimTechnopark<br />
Zürich –kann man ihre Bilder in Acryl/Mischtechnik bewundern.<br />
Daneben befasst sie sichmitSteinbildhauen,mitMusik und Sport.Und<br />
wenn die Ferienzeit kommt, bricht Edith Handschin auf inferne<br />
Länder.Sie liebt die Natur –die Wüste, die Berge –, liebt fremde<br />
Kulturen,fotografiert sehrgerne und geniesst den direkten Kontaktzu<br />
den Einheimischen. Wenn sie dafür eine neueSprache lernen muss –<br />
wie Spanisch für die geplante Südamerika-Reise –,dann ist das<br />
für sie kein Problem: Mit ihrer Offenheit und Flexibilität nimmt Edith<br />
Handschin auch diese Hürde mühelos und leicht.<br />
70 Hertz<br />
EdithHandschin-Roth startete1970 bei <strong>IBM</strong> Schweiz.NachihrerFunktion als<br />
Sekretärin im Personalwesen wechseltesie 1988 in den Bereich«Personaland Manage-<br />
mentDevelopment»,wosie die Kursadministration begann. 1994 übernahm sie eine neue<br />
Herausforderung als Personalassistentin und wurde zwei Jahre später zur HR-Partnerin<br />
befördert. Standen anfänglich noch die administrativen Aufgaben im Mittelpunkt ihres<br />
Tagesgeschäfts,verlagertesichdasSchwergewichtim Laufe derJahreimmermehrauf<br />
die Beratungstätigkeit.Daneben ist die Personalfachfrauverantwortlichfür die Gestaltung<br />
und Organisation deshausinternen Well-Being-Programms.<br />
70 Schläge pro Minute beträgt die durchschnittliche Pulsfrequenz eines erwachsenen<br />
Menschen. Die Rubrik «70 Hertz»fühltMitarbeiterinnen und Mitarbeiternder<strong>IBM</strong> Schweiz<br />
den Puls.
Internet-Links<br />
Interessante Webpages von <strong>IBM</strong> –hier finden Sie weitere<br />
Informationen zu wichtigen Themen und Veranstaltungen:<br />
<strong>IBM</strong> Aus- und Weiterbildung http://www-304.ibm.com/jct03001c/services/<br />
learning/ites.wss/ch/de?pageType=page&c=<br />
a0004631 D/F/I<br />
<strong>IBM</strong> Business Partner http://www-304.ibm.com/jct03004c/<br />
businesscenter/smb/ch/de/businesspartner D/F/I<br />
<strong>IBM</strong> Customer Support Online http://www-304.ibm.com/jct03004c/<br />
support/operations/ch/de D/F/I<br />
<strong>IBM</strong> e-News http://www-05.ibm.com/ch/profile/enews/<br />
online/index.html D<br />
<strong>IBM</strong> Events http://www-05.ibm.com/ch/events/ D<br />
<strong>IBM</strong> Finanzierung http://www-03.ibm.com/financing/ch D<br />
<strong>IBM</strong> Forschung http://www.zurich.ibm.com/ E<br />
<strong>IBM</strong> Global Services http://www-05.ibm.com/services/ch/ D/F<br />
<strong>IBM</strong> Investor (Geschäftsbericht) http://www.ibm.com/investor/ E<br />
<strong>IBM</strong> KMU deutsch http://www-304.ibm.com/jct03004c/<br />
businesscenter/smb/ch/de/ D/F<br />
<strong>IBM</strong> Magazin <strong>THINK</strong>! http://www-05.ibm.com/ch/think/ D/F<br />
<strong>IBM</strong> On Demand Services http://www-05.ibm.com/e-business/ch/ D/F<br />
<strong>IBM</strong> Pressroom http://www-05.ibm.com/ch/pressroom/ D<br />
<strong>IBM</strong> Products &Services http://www.ibm.com/products/ch/de/ D/F<br />
<strong>IBM</strong> Schweiz Homepage http://www.ibm.com/ch/de/ D/F<br />
<strong>IBM</strong> Support &Download http://www.ibm.com/support/ch/de/ D/F<br />
ThinkPad ® Notebooks und ThinkCentre Desktops ® sind Produkte von Lenovo.<br />
www.lenovo.com/ch<br />
Impressum<br />
Gemeinschaftsprojekt von <strong>IBM</strong><br />
Communications und Marketing:<br />
Herausgeber<br />
<strong>IBM</strong> Schweiz<br />
Vulkanstrasse 106<br />
Postfach<br />
8010 Zürich<br />
Redaktion &Gestaltung<br />
Pleon C-Matrix Group AG<br />
Stampfenbachstrasse 52<br />
8006 Zürich<br />
Redaktionsleitung<br />
Isabelle Welton und<br />
Susanne Marty, <strong>IBM</strong> Schweiz<br />
Interne Projektleitung<br />
Walter Waldis, <strong>IBM</strong> Schweiz<br />
Telefon 058 333 78 91<br />
Abonnements- und Adressänderungen<br />
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Erscheinungsweise<br />
4xjährlich, jeweils zum Quartalsanfang<br />
©Copyright: <strong>IBM</strong> Corporation 2007<br />
Fotografen<br />
Thomas Cunz<br />
Martin Hemmi<br />
Iris Stutz<br />
Mara Truog<br />
Illustration<br />
S. 27 Marcus Langer<br />
Bildmaterial<br />
Wenn nicht gesondert vermerkt:<br />
<strong>IBM</strong> Schweiz, <strong>IBM</strong> Deutschland GmbH<br />
<strong>IBM</strong> und das <strong>IBM</strong> Logo sind Marken oder eingetragene Marken<br />
der International Business Machines Corporation in den<br />
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©2007 <strong>IBM</strong> Corporation. Alle Rechte vorbehalten.<br />
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<strong>IBM</strong> <strong>THINK</strong>! 04/2007 35
<strong>IBM</strong> Schweiz<br />
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<strong>IBM</strong> Schweiz<br />
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KUNDENMAGAZIN DER <strong>IBM</strong> SCHWEIZ, 04/2007<br />
341 342 343 344 345 346 347 348 349 350 351 352 353<br />
340 341 344 347 348 349 350 351 352<br />
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Ich bin damit einverstanden, dass mich betreffende Daten, die der <strong>IBM</strong> im Rahmen unserer Geschäftsbeziehung bekannt werden, in der Adressdatei gespeichert und an<br />
<strong>IBM</strong> Gesellschaften im In- und Ausland sowie an <strong>IBM</strong> Geschäftspartner zu Marketingzwecken weitergegeben werden dürfen. Ich bin auch damit einverstanden, wenn Sie<br />
mich anrufen oder per E-Mail oder Fax anschreiben und auch zukünftig über neue Produkte und Dienstleistungen informieren.<br />
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<strong>IBM</strong> Schweiz<br />
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8010 Zürich<br />
P. P.<br />
CH-8010 Zürich<br />
Wenn nn ein Laserstra Laserstrahl hl exa exakt kt<br />
299 79 7924 2458 58 Meter pro pr Sekunde<br />
zurücklegt, welchen Einfluss hat<br />
das das auf einen Putt Putt aus 6 Meter Metern? n?<br />
ibm ibm.com/special/ch<br />
.com/special/ch<br />
<strong>IBM</strong> und das <strong>IBM</strong> Logo sind Mar Marken oder eingetragene<br />
eingetragene<br />
Mar Marken der Inter International national Business Machines Corpor Corporation<br />
ation in den Vereinigten reinigten Staaten und und/o /oder der<br />
anderen Länder Ländern. n. Andere Namen vonn Fir Firmen, men, Produkten und Dienstleistungen können Mar Marken oder oder eingetragene<br />
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