Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport
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Karotis-Rekonstruktion<br />
Perioperative Schlaganfälle oder Tod bei asymptomatischer<br />
Karotisstenose ≥60% (NASCET) ohne kontralaterale Stenose ≥75%<br />
(NASCET) oder kontralateralen Verschluss<br />
<strong>Qualität</strong>sziel<br />
Asymptomatische Stenose ohne kontralateralen Befund: Angemessen niedrige<br />
Rate an perioperativen Schlaganfällen oder Todesfällen<br />
Hintergrund des <strong>Qualität</strong>sindikators<br />
Die Karotisthrombendarteriektomie ist eine prophylaktische Operation, die<br />
dem Schlaganfall vorbeugen soll. Das Risiko der Operation darf daher das<br />
Risiko bei natürlichem Verlauf nicht übersteigen. Bei Patienten mit asymptomatischer<br />
Karotisstenose von ≥60% (NASCET), bei denen nicht gleichzeitig<br />
eine kontralaterale Stenose ≥75% (NASCET) vorliegt, darf die Rate an perioperativen<br />
Schlaganfällen oder Todesfällen 3% nicht überschreiten, wenn der<br />
Patient von der Operation profitieren soll (Biller et al. 1998; MRC ACST<br />
Collaborative Group. 2004).<br />
Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />
38 Krankenhäuser in zwölf Bundesländern wurden um eine Stellungnahme<br />
gebeten, zwölf Krankenhäuser begründeten ihre abweichenden Ergebnisse<br />
mit besonderen Einzelfällen während sechs Krankenhäuser Dokumentationsprobleme<br />
anführten. Nach Abschluss des Strukturierten Dialogs wurden<br />
zwei Krankenhäuser als qualitativ auffällig identifiziert.<br />
Eine Landesgeschäftsstelle teilte mit, dass ein Krankenhaus mit einem auffälligen<br />
Ergebnis (7,1%, entspricht 1 von 14 Patienten) identifiziert wurde.<br />
In der Stellungnahme dieses Krankenhauses wurde angeführt, dass es sich<br />
um einen multimorbiden Patienten handelte, der an einer Darmischämie<br />
verstarb. Der Fachausschuss der zuständigen Landesgeschäftsstelle hat dies<br />
als besonderen Einzelfall ohne qualitative Auffälligkeit bewertet.<br />
Die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe hält dies für kommentierungsbedürftig: Die Karotisthrombendarteriektomie<br />
ist eine prophylaktische Operation. Die Indikation<br />
zur Karotis-Rekonstruktion bei asymptomatischen Patienten ist nur gegeben<br />
bei einer Lebenserwartung von mindestens fünf Jahren (DGN-Leitlinie 2005).<br />
Das Risiko der Operation darf das Risiko bei natürlichem Verlauf nicht übersteigen.<br />
Ein multimorbider Patient trägt ein hohes Risiko, infolge der Operation<br />
zu versterben oder zumindest eine dauerhafte Beeinträchtigung des<br />
Allgemeinbefindens zu erleiden. Die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe hat in Bezug auf diesen<br />
Fall erhebliche Zweifel an der Indikationsstellung im Einzelfall und kann sich<br />
daher nicht der Einschätzung des Fachausschusses der zuständigen Landesgeschäftsstelle<br />
anschließen.<br />
Bewertung der Ergebnisse 2006<br />
10.523 Patienten in dieser Grundgesamtheit unterzogen sich einer operativen<br />
Karotis-Rekonstruktion. 142 dieser Patienten erlitten einen perioperativen<br />
Schlaganfall oder verstarben infolge dieses Eingriffs. Dies entspricht<br />
einer Rate von 1,35% und liegt damit klar unterhalb des geforderten Referenzwerts<br />
von unter 3%. Ein Vergleich der Ergebnisse mit den Vorjahren<br />
(2005: 1,37%, 2004: 1,74% und 2003: 2,02%) zeigt, dass über mehrere<br />
Jahre hinweg eine gute Versorgungsqualität beobachtet werden kann.<br />
Die Spannweite der Ergebnisse der 168 Krankenhäuser mit mindestens 20<br />
Fällen lag zwischen 0,0 und 8,3%. Diese stimmt mit der Spannweite des<br />
Vorjahres überein, für die Jahre 2004 bzw. 2003 lagen die Spannweiten bei<br />
0,0 bis 8,0% bzw. 0,0 bis 13,3%. Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse<br />
auch hier eine stabile Versorgungssituation.<br />
27 Krankenhäuser mit mindestens 20 Fällen lagen mit ihren Ergebnissen<br />
außerhalb des Referenzbereichs und müssen im Strukturierten Dialog um<br />
Stellungnahme gebeten werden. Die Fachgruppe empfiehlt ausdrücklich,<br />
einen Strukturierten Dialog auch mit Krankenhäusern zu führen, die weniger<br />
als 20 Fälle im Jahr behandeln und mit ihren Ergebnissen außerhalb<br />
des Referenzbereichs liegen.<br />
Perioperative Schlaganfälle oder Tod bei asymptomatischer<br />
Karotisstenose I: Patienten ohne kontralateralen Verschluss<br />
oder kontralaterale Stenose ≥75% (NASCET)<br />
Anteil von Patienten mit perioperativen Schlaganfällen oder Tod an Patienten mit<br />
asymptomatischer Karotisstenose ≥ 60% (NASCET) ohne kontralateralen Verschluss<br />
oder kontralaterale Stenose ≥75% (NASCET) unter Ausschluss der Karotischirurgie<br />
unter besonderen Bedingungen<br />
Ergebnisse<br />
Gesamtergebnis 2,02%<br />
Vertrauensbereich 1,71 - 2,37%<br />
Gesamtzahl der Fälle 7.333<br />
Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />
Perioperative Schlaganfälle oder Tod<br />
Perioperative Schlaganfälle oder Tod<br />
14%<br />
*<br />
12%<br />
10%<br />
8%<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
2003<br />
Perioperative Schlaganfälle oder Tod<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
10%<br />
9%<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
2004 2005<br />
Jahr<br />
Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen<br />
Basisinformation<br />
2006<br />
Die Berechnungsgrundlagen für die<br />
Erfassungsjahre 2004 bis 2006 sind<br />
vergleichbar. Die Ergebnisse 2003<br />
basieren auf einem abweichenden<br />
Auslöser (Fallpauschalen und<br />
Sonderentgelte).<br />
Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />
Ergebnisse 2006 für 168 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />
Median der Krankenhausergebnisse<br />
Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />
Referenzbereich<br />
Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006<br />
Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />
Ergebnisse 2006 für 307 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen<br />
Kennzahl-ID<br />
Risikoadjustierung<br />
Grundlageninformation zum<br />
<strong>Qualität</strong>sindikator<br />
*<br />
2003 2004 2005 2006<br />
* *<br />
* *<br />
* *<br />
1,74%<br />
1,49 - 2,03%<br />
9.292<br />
1,37%<br />
1,16 - 1,61%<br />
10.657<br />
Durchführung des Strukturierten Dialogs<br />
Bundesländer, in denen dieser QI verwendet wurde<br />
Rechnerisch auffällige Krankenhäuser<br />
Maßnahmen bei rechnerisch auffälligen Krankenhäusern:<br />
keine Maßnahmen dokumentiert<br />
Hinweis verschickt<br />
Aufforderung zur Stellungnahme<br />
Hauptgrund in der Stellungnahme des Krankenhauses:<br />
Dokumentationsprobleme<br />
Patientenkollektiv mit besonderem Risikoprofil<br />
als unvermeidbar bewertete Einzelfälle<br />
kein Grund, sonstiger Grund oder Mängel eingeräumt<br />
Abschließende Einstufung als qualitative Auffälligkeiten<br />
0,0%<br />
0,0 - 8,3%<br />