Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport

Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport

bqs.qualitaetsreport.de
von bqs.qualitaetsreport.de Mehr von diesem Publisher
10.01.2013 Aufrufe

56 Herzschrittmacher-Implantation Datengrundlage: Herzschrittmacher-Implantation Krankenhäuser Geliefert 2006 Datensätze 65.095 66.793 1.023 Erwartet 2006 1.037 Vollständigkeit 2006 97,46% 98,65% Basisstatistik: Herzschrittmacher-Implantation Alle Patienten Altersverteilung Anzahl der Patienten mit gültiger Altersangabe davon

Herzschrittmacher-Implantation Leitlinienkonforme Indikationsstellung bei bradykarden Herzrhythmusstörungen Qualitätsziel Möglichst oft leitlinienkonforme Indikation zur Herzschrittmacherimplantation bei bradykarden Herzrhythmusstörungen Hintergrund des Qualitätsindikators Maßgeblich für die Qualitätssicherung in Deutschland ist die aktuelle Leitlinie zur Herzschrittmachertherapie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung (Lemke et al. 2005). Diese Leitlinie nimmt differenziert Stellung zur Indikationsstellung und zur Auswahl des richtigen Schrittmachersystems bei bestimmten Rhythmusstörungen. Bis zum Jahr 2004 wurden zu den häufigen Indikationen Sick-Sinus- Syndrom (SSS), AV-Block und Vorhofflimmern sowie zu seltenen Indikationen, wie z.B. dem Karotis-Sinus-Syndrom oder dem vasovagalen Syndrom, jeweils eigene Qualitätsindikatoren definiert, die die leitlinienkonforme Indikationsstellung überprüften. Zur Vereinfachung des Verfahrens entschied sich die Fachgruppe, ab 2005 auf die einzelnen Qualitätsindikatoren zur Indikationsstellung zu verzichten und nur für den Summenindikator den Strukturierten Dialog zu empfehlen. Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005 Die Ergebnisse des Erfassungsjahrs 2005, die im Strukturierten Dialog 2006 diskutiert wurden, bezogen sich noch auf die Fachgesellschaftsleitlinie von 1996. Von 18 Krankenhäusern, die um eine Stellungnahme gebeten wurden, erwies sich ein Krankenhaus als qualitativ auffällig. In sieben Fällen erfolgt eine gezielte Nachbeobachtung im Folgejahr. Bewertung der Ergebnisse 2006 Die Gesamtrate der Fälle mit leitlinienkonformer Indikationsstellung lag 2006 bei 87,31%. 2005 hatte sie auf Basis des alten Datensatzes und mit Bezug auf die alten Leitlinien (Lemke et al. 1996) noch bei 96,97% gelegen. Ein direkter Vergleich der beiden Raten ist aufgrund des neuen detaillierteren Auswertungskonzepts nicht möglich. Somit kann nicht von einer Verschlechterung der Indikationsqualität von fast zehn Prozentpunkten gesprochen werden. Die Analyse der verschiedenen Herzrhythmusstörungen (als schrittmacherbegründende Indikation) zeigt unterschiedliche Raten. Hohe Übereinstimmung mit der Leitlinie zeigen die am häufigsten vorkommenden Störungen Sick-Sinus-Syndrom mit 92,89%, AV-Block II Wenckebach mit 90,71%, AV- Block II Mobitz mit 93,92% und AV-Block III mit 100%. Ein formal schlechteres Ergebnis erreichten Fälle mit Bradykardie bei permanentem Vorhofflimmern mit 70,78%, v.a. unter der sogenannten prognostischen Indikation. Aufgrund der zahlenmäßigen Relevanz wird eine weitere Untersuchung der Gründe von der Fachgruppe für dringend notwendig erachtet. Schon jetzt zeigen erste Analysen, dass v.a. ein Dokumentationsproblem vorzuliegen scheint. So kam es im Zusammenhang mit der Indikation „Bradykardie bei permanentem Vorhofflimmern“ gehäuft zu unplausiblen Datenfeldeinträgen. Besonders niedrig waren die Raten auch bei den Erkrankungen, die in der Regel selten einen Herzschrittmacher begründen: Karotis-Sinus-Syndrom (CSS) mit 42,75% (510 von 1.193), vasovagales Syndrom mit 33,13% (54 von 163), faszikuläre Leitungsstörungen mit 48,03% (415 von 864) und AV-Block I. Grades mit 1,05% (5 von 476). Die BQS-Fachgruppe betont, dass eine Ende 2005 publizierte Leitlinie nicht bereits Anfang 2006 schon komplett Eingang in die klinische Praxis gefunden haben kann. Somit sind die Ergebnisse der folgenden Jahre genau zu beobachten. Sie sieht für diesen Indikator besonderen Handlungsbedarf: • Eine genauere Analyse der Auffälligkeiten und insbesondere der Dokumentationsprobleme im Strukturierten Dialog ist erforderlich. • Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften sind aufgefordert, aktiv die Implementierung der gültigen Leitlinien in der Praxis zu fördern. Leitlinienkonforme Indikationsstellung bei bradykarden Herzrhythmusstörungen Anteil von Patienten mit leitlinienkonformer Indikation zur Herzschrittmacherimplantation an allen Patienten (außer führende Indikation zur Herzschrittmacherimplantation „kardiale Resynchronisationstherapie“ oder „sonstiges“) Ergebnisse Gesamtergebnis Vertrauensbereich Gesamtzahl der Fälle Vergleich mit Vorjahresergebnissen Leitlinienkonforme Indikationsstellung Leitlinienkonforme Indikationsstellung 100% 80% 60% 40% 20% 0% Leitlinienkonforme Indikationsstellung 100% 80% 60% 40% 20% 0% 2003 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2004 2005 Jahr Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen Basisinformation 2006 Die Berechnungsgrundlagen für die Erfassungsjahre 2003 bis 2005 sind vergleichbar. Die Ergebnisse 2006 basieren auf einem geänderten Datensatz. Dadurch ist die Vergleichbarkeit mit den Vorjahren stark eingeschränkt. Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005 Ergebnisse 2006 für 826 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen Median der Krankenhausergebnisse Spannweite der Krankenhausergebnisse Referenzbereich Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen Ergebnisse 2006 für 197 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen Kennzahl-ID Risikoadjustierung Grundlageninformation zum Qualitätsindikator 2003 2004 2005 2006 96,25 % 96,06 - 96,43% 41.429 * * * * * * * 96,63% 96,46-96,78% 50.475 96,97% 96,82-97,11% 53.270 Durchführung des Strukturierten Dialogs Bundesländer, in denen dieser QI verwendet wurde Rechnerisch auffällige Krankenhäuser Maßnahmen bei rechnerisch auffälligen Krankenhäusern: keine Maßnahmen dokumentiert Hinweis verschickt Aufforderung zur Stellungnahme Hauptgrund in der Stellungnahme des Krankenhauses: Dokumentationsprobleme Patientenkollektiv mit besonderem Risikoprofil als unvermeidbar bewertete Einzelfälle kein Grund, sonstiger Grund oder Mängel eingeräumt Abschließende Einstufung als qualitative Auffälligkeiten * 90,0 % 31,3-100% ≥90% 406 von 826 87,31% 87,05-87,58% 61.417 Anzahl der Krankenhäuser in der Grundgesamtheit von 1.023 Krankenhäusern mit 0 Fällen 0 Krankenhäuser Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen LQS 11 von 16 19/579 1/19 0/19 18/19 10/18 1/18 3/18 4/18 1/18 100 von 197 2006/09n1-HSM-IMPL/9962 Keine Risikoadjustierung erforderlich www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2006/ 09n1-HSM-IMPL/9962 3% 5% 0% 95% 56% 6% 17% 22% 6% 57

Herzschrittmacher-Implantation<br />

Leitlinienkonforme Indikationsstellung bei bradykarden<br />

Herzrhythmusstörungen<br />

<strong>Qualität</strong>sziel<br />

Möglichst oft leitlinienkonforme Indikation zur Herzschrittmacherimplantation<br />

bei bradykarden Herzrhythmusstörungen<br />

Hintergrund des <strong>Qualität</strong>sindikators<br />

Maßgeblich für die <strong>Qualität</strong>ssicherung in Deutschland ist die aktuelle Leitlinie<br />

zur Herzschrittmachertherapie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie,<br />

Herz- und Kreislaufforschung (Lemke et al. 2005). Diese Leitlinie nimmt differenziert<br />

Stellung zur Indikationsstellung und zur Auswahl des richtigen<br />

Schrittmachersystems bei bestimmten Rhythmusstörungen.<br />

Bis zum Jahr 2004 wurden zu den häufigen Indikationen Sick-Sinus-<br />

Syndrom (SSS), AV-Block und Vorhofflimmern sowie zu seltenen Indikationen,<br />

wie z.B. dem Karotis-Sinus-Syndrom oder dem vasovagalen Syndrom,<br />

jeweils eigene <strong>Qualität</strong>sindikatoren definiert, die die leitlinienkonforme<br />

Indikationsstellung überprüften. Zur Vereinfachung des Verfahrens entschied<br />

sich die Fachgruppe, ab 2005 auf die einzelnen <strong>Qualität</strong>sindikatoren zur<br />

Indikationsstellung zu verzichten und nur für den Summenindikator den<br />

Strukturierten Dialog zu empfehlen.<br />

Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />

Die Ergebnisse des Erfassungsjahrs 2005, die im Strukturierten Dialog 2006<br />

diskutiert wurden, bezogen sich noch auf die Fachgesellschaftsleitlinie von<br />

1996. Von 18 Krankenhäusern, die um eine Stellungnahme gebeten wurden,<br />

erwies sich ein Krankenhaus als qualitativ auffällig. In sieben Fällen erfolgt<br />

eine gezielte Nachbeobachtung im Folgejahr.<br />

Bewertung der Ergebnisse 2006<br />

Die Gesamtrate der Fälle mit leitlinienkonformer Indikationsstellung lag 2006<br />

bei 87,31%. 2005 hatte sie auf Basis des alten Datensatzes und mit Bezug<br />

auf die alten Leitlinien (Lemke et al. 1996) noch bei 96,97% gelegen. Ein<br />

direkter Vergleich der beiden Raten ist aufgrund des neuen detaillierteren<br />

Auswertungskonzepts nicht möglich. Somit kann nicht von einer Verschlechterung<br />

der Indikationsqualität von fast zehn Prozentpunkten gesprochen<br />

werden.<br />

Die Analyse der verschiedenen Herzrhythmusstörungen (als schrittmacherbegründende<br />

Indikation) zeigt unterschiedliche Raten. Hohe Übereinstimmung<br />

mit der Leitlinie zeigen die am häufigsten vorkommenden Störungen<br />

Sick-Sinus-Syndrom mit 92,89%, AV-Block II Wenckebach mit 90,71%, AV-<br />

Block II Mobitz mit 93,92% und AV-Block III mit 100%. Ein formal schlechteres<br />

Ergebnis erreichten Fälle mit Bradykardie bei permanentem Vorhofflimmern<br />

mit 70,78%, v.a. unter der sogenannten prognostischen Indikation.<br />

Aufgrund der zahlenmäßigen Relevanz wird eine weitere Untersuchung der<br />

Gründe von der Fachgruppe für dringend notwendig erachtet. Schon jetzt<br />

zeigen erste Analysen, dass v.a. ein Dokumentationsproblem vorzuliegen<br />

scheint. So kam es im Zusammenhang mit der Indikation „Bradykardie bei<br />

permanentem Vorhofflimmern“ gehäuft zu unplausiblen Datenfeldeinträgen.<br />

Besonders niedrig waren die Raten auch bei den Erkrankungen, die in der<br />

Regel selten einen Herzschrittmacher begründen: Karotis-Sinus-Syndrom<br />

(CSS) mit 42,75% (510 von 1.193), vasovagales Syndrom mit 33,13%<br />

(54 von 163), faszikuläre Leitungsstörungen mit 48,03% (415 von 864)<br />

und AV-Block I. Grades mit 1,05% (5 von 476).<br />

Die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe betont, dass eine Ende 2005 publizierte Leitlinie nicht<br />

bereits Anfang 2006 schon komplett Eingang in die klinische Praxis gefunden<br />

haben kann. Somit sind die Ergebnisse der folgenden Jahre genau zu beobachten.<br />

Sie sieht für diesen Indikator besonderen Handlungsbedarf:<br />

• Eine genauere Analyse der Auffälligkeiten und insbesondere der<br />

Dokumentationsprobleme im Strukturierten Dialog ist erforderlich.<br />

• Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften sind aufgefordert, aktiv die<br />

Implementierung der gültigen Leitlinien in der Praxis zu fördern.<br />

Leitlinienkonforme Indikationsstellung bei bradykarden<br />

Herzrhythmusstörungen<br />

Anteil von Patienten mit leitlinienkonformer Indikation zur Herzschrittmacherimplantation<br />

an allen Patienten (außer führende Indikation zur Herzschrittmacherimplantation<br />

„kardiale Resynchronisationstherapie“ oder „sonstiges“)<br />

Ergebnisse<br />

Gesamtergebnis<br />

Vertrauensbereich<br />

Gesamtzahl der Fälle<br />

Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />

Leitlinienkonforme Indikationsstellung<br />

Leitlinienkonforme Indikationsstellung<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Leitlinienkonforme Indikationsstellung<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

2003<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

2004 2005<br />

Jahr<br />

Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen<br />

Basisinformation<br />

2006<br />

Die Berechnungsgrundlagen für die<br />

Erfassungsjahre 2003 bis 2005 sind<br />

vergleichbar. Die Ergebnisse 2006<br />

basieren auf einem geänderten Datensatz.<br />

Dadurch ist die Vergleichbarkeit<br />

mit den Vorjahren stark eingeschränkt.<br />

Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />

Ergebnisse 2006 für 826 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Median der Krankenhausergebnisse<br />

Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />

Referenzbereich<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006<br />

Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Ergebnisse 2006 für 197 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen<br />

Kennzahl-ID<br />

Risikoadjustierung<br />

Grundlageninformation zum<br />

<strong>Qualität</strong>sindikator<br />

2003 2004 2005 2006<br />

96,25 %<br />

96,06 - 96,43%<br />

41.429<br />

* * * *<br />

*<br />

*<br />

*<br />

96,63%<br />

96,46-96,78%<br />

50.475<br />

96,97%<br />

96,82-97,11%<br />

53.270<br />

Durchführung des Strukturierten Dialogs<br />

Bundesländer, in denen dieser QI verwendet wurde<br />

Rechnerisch auffällige Krankenhäuser<br />

Maßnahmen bei rechnerisch auffälligen Krankenhäusern:<br />

keine Maßnahmen dokumentiert<br />

Hinweis verschickt<br />

Aufforderung zur Stellungnahme<br />

Hauptgrund in der Stellungnahme des Krankenhauses:<br />

Dokumentationsprobleme<br />

Patientenkollektiv mit besonderem Risikoprofil<br />

als unvermeidbar bewertete Einzelfälle<br />

kein Grund, sonstiger Grund oder Mängel eingeräumt<br />

Abschließende Einstufung als qualitative Auffälligkeiten<br />

*<br />

90,0 %<br />

31,3-100%<br />

≥90%<br />

406 von 826<br />

87,31%<br />

87,05-87,58%<br />

61.417<br />

Anzahl der Krankenhäuser in der<br />

Grundgesamtheit von 1.023 Krankenhäusern<br />

mit<br />

0 Fällen 0 Krankenhäuser<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit<br />

1 - 19 Fällen<br />

LQS<br />

11 von 16<br />

19/579<br />

1/19<br />

0/19<br />

18/19<br />

10/18<br />

1/18<br />

3/18<br />

4/18<br />

1/18<br />

100 von 197<br />

2006/09n1-HSM-IMPL/9962<br />

Keine Risikoadjustierung erforderlich<br />

www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2006/<br />

09n1-HSM-IMPL/9962<br />

3%<br />

5%<br />

0%<br />

95%<br />

56%<br />

6%<br />

17%<br />

22%<br />

6%<br />

57

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!