Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport
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26<br />
Krankenhaus-Letalität: Alle Patienten<br />
Ambulant erworbene Pneumonie<br />
Krankenhaus-Letalität<br />
Anteil von im Krankenhaus verstorbenen Patienten an allen Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Gesamtergebnis -<br />
Vertrauensbereich -<br />
Gesamtzahl der Fälle -<br />
Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />
Verstorbene Patienten<br />
Verstorbene Patienten<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
Verstorbene Patienten<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
Jahr<br />
Krankenhäuser mit 1 - Fällen<br />
Basisinformation<br />
Die Ergebnisse 2005 und 2006 basieren<br />
auf vergleichbaren Berechnungsgrundlagen.<br />
Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />
Ergebnisse 2006 für 1.283 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />
Median der Krankenhausergebnisse<br />
Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />
Referenzbereich<br />
Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006<br />
Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />
Ergebnisse 2006 für 94 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen<br />
Kennzahl-ID<br />
Risikoadjustierung<br />
Grundlageninformation zum<br />
<strong>Qualität</strong>sindikator<br />
*<br />
* *<br />
2005<br />
2003 2004 2005 2006<br />
*<br />
2006<br />
-<br />
-<br />
-<br />
13,72%<br />
13,57 - 13,88%<br />
186.691<br />
Durchführung des Strukturierten Dialogs<br />
Bundesländer, in denen dieser QI verwendet wurde<br />
Rechnerisch auffällige Krankenhäuser<br />
Maßnahmen bei rechnerisch auffälligen Krankenhäusern:<br />
keine Maßnahmen dokumentiert<br />
Hinweis verschickt<br />
Aufforderung zur Stellungnahme<br />
Hauptgrund in der Stellungnahme des Krankenhauses:<br />
Dokumentationsprobleme<br />
Patientenkollektiv mit besonderem Risikoprofil<br />
als unvermeidbar bewertete Einzelfälle<br />
kein Grund, sonstiger Grund oder Mängel eingeräumt<br />
Abschließende Einstufung als qualitative Auffälligkeiten<br />
14,44%<br />
14,29 - 14,60%<br />
201.715<br />
13,7%<br />
0,0-35,0%<br />
≤21,0% (90%-Perzentile)<br />
128 von 1.283<br />
Anzahl der Krankenhäuser in der<br />
Grundgesamtheit von 1.377 Krankenhäusern<br />
mit<br />
0 Fällen 0 Krankenhäuser<br />
Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit<br />
1 - 19 Fällen<br />
LQS<br />
8 von 16<br />
34/337<br />
1/34<br />
19/34<br />
14/34<br />
9 von 94<br />
1/14<br />
3/14<br />
0/14<br />
10/14<br />
0/14<br />
2006/PNEU/68149<br />
Keine Risikoadjustierung erforderlich<br />
www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2006/<br />
PNEU/68149<br />
10%<br />
3%<br />
56%<br />
41%<br />
7%<br />
21%<br />
0%<br />
71%<br />
0%<br />
<strong>Qualität</strong>sziel<br />
Niedrige Krankenhaus-Letalität<br />
Hintergrund des <strong>Qualität</strong>sindikators<br />
Die ambulant erworbene Pneumonie ist die häufigste durch Infektion bedingte<br />
Todesursache in Deutschland. Ca. 10% aller ambulant und stationär<br />
behandelten Patienten versterben im Akutstadium und insgesamt mehr als<br />
15% innerhalb des folgenden halben Jahres nach Diagnosestellung (CAP-<br />
NETZ 2006), wobei die Letalitätsrate mit dem Lebensalter und Vorliegen<br />
von definierten Risikofaktoren korreliert (Kohlhammer et al. 2005). Nach<br />
Menéndez et al. (2004) geht eine unzureichende Pneumonie-Behandlung<br />
mit einer bis zu 11-fach erhöhten Letalität einher.<br />
Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />
Im Strukturierten Dialog 2006 wurden zu dieser Kennzahl 14 auffällige<br />
Krankenhäuser zur Stellungnahme zu Ergebnissen aufgefordert.<br />
In einem Fall wurden Dokumentationsprobleme als Ursache der Auffälligkeit<br />
genannt und in drei Begründungen wurde die besondere klinische Situation<br />
bzw. die Behandlung von Patienten mit besonderen Risikofaktoren angeführt.<br />
Keine Abteilung wurde als qualitativ auffällig betrachtet.<br />
Bewertung der Ergebnisse 2006<br />
Die Krankenhaus-Letalitätsraten sind im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.<br />
Dies betrifft sowohl die hier dargestellte nicht risikoadjustierte Gesamtrate<br />
wie auch die Sterblichkeitsraten in den einzelnen Risikoklassen. Bei<br />
der Gesamtrate ist ein Anstieg um 0,72 Prozentpunkte zu verzeichnen, in<br />
den Risikoklassen 2 und 3 sogar um 2,47 bzw. 2,18 Prozentpunkte.<br />
Diese Letalitätsraten beziehen sich auf alle Patienten, die mit einer Pneumonie<br />
im Krankenhaus aufgenommen wurden. In wissenschaftlichen Studien<br />
werden viele dieser Patienten ausgeschlossen. Ausschlusskriterien sind z.B.<br />
der „erwartete tödliche Ausgang“, schwere Begleiterkrankungen, Aufnahme<br />
aus stationären Pflegeeinrichtungen. Daher ist es nachvollziehbar, dass die<br />
Letalitätsraten in diesen Untersuchungen niedriger liegen als die Ergebnisse<br />
der <strong>BQS</strong>-Bundesauswertung. Das durchschnittliche Alter der bei der <strong>BQS</strong><br />
erfassten Patienten liegt mit 72,3 Jahren deutlich über dem Durchschnittsalter<br />
in den Studien (z.B. 64 Jahre bei Lim et al. 2003; 67,8 Jahre bei Ewig<br />
et al. 2004). Auch dies erklärt die vergleichsweise hohen Raten der <strong>BQS</strong>-<br />
Auswertung, die im Gegensatz zu den Studien ein Abbild der realen Gesamtversorgung<br />
liefert. Es kann derzeit nur spekuliert werden, wie der geringe<br />
Anstieg der Letalitätsraten zu erklären ist.<br />
Es liegen derzeit keine Informationen vor, wie häufig ein bewusster Verzicht<br />
auf die antimikrobielle Therapie bei Patienten mit einer Pneumonie im<br />
terminalen Stadium einer schweren Erkrankung erfolgt ist. Für die Interpretation<br />
der Ergebnisse spielt diese Information eine wichtige Rolle. Daher<br />
plant die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe die Einführung eines neuen Datenfeldes ab dem<br />
Jahr 2008. Mit diesem Datenfeld soll der in der Patientenakte schriftlich<br />
dokumentierte Verzicht auf eine antimikrobielle Therapie im Einverständnis<br />
mit dem Patienten, Betreuer oder Bevollmächtigten abgefragt werden. Diese<br />
Fälle palliativer Behandlung können dann für die Bewertung der Krankenhaus-Letalität<br />
berücksichtigt werden.<br />
Des Weiteren ist geplant, anhand der Daten 2005 und 2006 zu prüfen, ob<br />
ein logistisches Regressionsmodell für die Risikoadjustierung dieses <strong>Qualität</strong>sindikators<br />
entwickelt werden kann. Dieses Modell könnte beispielsweise<br />
den Einflussfaktor „Alter“ noch spezifischer für die Adjustierung berücksichtigen,<br />
da sich gezeigt hat, dass die Sterblichkeit mit dem Alter kontinuierlich<br />
ansteigt.