Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport
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156 Nierentransplantation Behandlungsbedürftige Abstoßung: Während des stationären Aufenthaltes Anteil von Patienten mit mindestens einer behandlungsbedürftigen Abstoßung an allen nierentransplantierten Patienten Ergebnisse Gesamtergebnis - Vertrauensbereich - Gesamtzahl der Fälle - Ergebnisse 2006 für 36 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen Behandlungsbedürftige Abstoßung Behandlungsbedürftige Abstoßung 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 50% 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Median der Krankenhausergebnisse Spannweite der Krankenhausergebnisse Referenzbereich Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen Ergebnisse 2006 für 4 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen Basisinformation Kennzahl-ID Risikoadjustierung Grundlageninformation zum Qualitätsindikator Behandlungsbedürftige Abstoßung: Während des stationären Aufenthaltes 2003 2004 2005 2006 - - - - - - 15,6% 0,0 - 41,9% ≤40% 1 von 36 17,01% 15,57 - 18,52% 2.552 Anzahl der Krankenhäuser in der Grundgesamtheit von 40 Krankenhäusern mit 0 Fällen 0 Krankenhäuser Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen 1 von 4 2006/NTX/73588 Keine Risikoadjustierung www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2006/ NTX/73588 Qualitätsziel Möglichst selten behandlungsbedürftige Abstoßung Hintergrund des Qualitätsindikators Aufgrund von Gewebeunverträglichkeiten zwischen Organempfänger und -spender kann es zu einer Abstoßung des transplantierten Organs kommen. Die Mehrheit der akuten Abstoßungsepisoden findet im ersten Jahr nach der Transplantation statt und betrifft etwa 15 bis 35 % aller Transplantatempfänger (Webster et al. 2006). Danach sinkt die Wahrscheinlichkeit, eine akute Abstoßung zu erleiden (D’Alessandro et al. 1995). Die Anzahl der beobachteten Abstoßungsreaktionen hängt auch davon ab, ob die Abstoßung über die feingewebliche Untersuchung des Nierentransplantats oder die klinische Diagnose des behandelnden Arztes definiert wird (Fleiner et al. 2006). Faktoren, die das Risiko für eine behandlungsbedürftige Abstoßung erhöhen, sind Empfängeralter, Sensibilisierung und CMV-Infektion (Pallardó- Mateu et al. 2004). Die zuverlässige Einnahme der immunsuppressiven Medikamente durch den Patienten (Compliance) spielt bei der Vermeidung von Abstoßungen eine entscheidende Rolle. Dies ist jedoch insbesondere bei jugendlichen Patienten nicht immer gewährleistet (Butler et al. 2004). Weitere Einflussgrößen für eine erhöhte Abstoßungsrate sind die kalte Ischämiezeit und die Art und Dosierung des immunsuppressiven Regimes (USRDS Annual Report 2006; Merkus et al. 1991; Shoskes & Halloran 1996; Dantal et al. 1998). Die akute Abstoßung eignet sich als Indikator für die Frühfunktion des Transplantats und für das Langzeitergebnis (Kwon et al. 2005; Pallardó-Mateu et al. 2004; First 2003, Gjertson 2001; Boratynska et al. 1996). Bei der Bewertung der Ergebnisse zu diesem Qualitätsindikator ist zu berücksichtigen, dass eine hoch dosierte immunsuppressive Behandlung und eine dadurch reduzierte Anzahl von Abstoßungsreaktionen die Rate an Infektionen und anderer Komplikationen nach Nierentransplantationen erhöhen kann. Daher ist die gemeinsame Betrachtung dieser beiden Qualitätsindikatoren erforderlich, um mögliche Fehlsteuerungen zu vermeiden. Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005 Erfahrungen aus dem Strukturierten Dialog liegen noch nicht vor, da für den Leistungsbereich Nierentransplantation erstmalig im Jahr 2006 eine Dokumentationspflicht für die externe vergleichende Qualitätssicherung bestand. Bewertung der Ergebnisse 2006 Die Gesamtrate der Patienten, die nach Nierentransplantation während des stationären Aufenthaltes behandlungsbedürftige Abstoßungen erlitten haben, lag im Erfassungsjahr 2006 bei 17,01%. Diese Gesamtrate erscheint im Vergleich zu Angaben in der wissenschaftlichen Literatur zunächst niedrig. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass lediglich alle behandlungsbedürftigen Abstoßungen während des stationären Aufenthalts (im Median 21 Tage) berücksichtigt werden. Deshalb ist das Ergebnis nach Auffassung der BQS- Fachgruppe Pankreas- und Nierentransplantation, Nierenlebendspende plausibel und Ausdruck guter Versorgungsqualität. Nur zwei Krankenhäuser dokumentierten bei mehr als 40% der Patienten mindestens eine behandlungsbedürftige Abstoßung. Die Ursachen für die auffälligen Raten werden im Strukturierten Dialog analysiert. Drei Krankenhäuser haben keine behandlungsbedürftige Abstoßung dokumentiert. Die BQS-Fachgruppe Pankreas- und Nierentransplantation, Nierenlebendspende hält dieses Ergebnis für auffällig und wird diese Krankenhäuser deshalb um Stellungnahme zur Daten- und Dokumentationsqualität bitten.
Einleitung Ein Dekubitus (Druckgeschwür durch Wundliegen) ist eine durch länger anhaltenden Druck entstandene Wunde der Haut und des darunterliegenden Gewebes. Ein Dekubitus stellt eine schwerwiegende Komplikation dar, die im Zusammenhang mit einer schweren Erkrankung, langer Immobilität oder Bewusstseinseinschränkung eines Patienten entstehen kann. Ein betroffener Patient kann aufgrund der Wunde an starken Schmerzen leiden und ist oft über Monate pflegebedürftig. Neben der aufwendigen Wundversorgung können ausgedehnte Operationen zur plastischen Deckung der entstandenen Haut- und Weichteildefekte erforderlich werden. Aus ethischer, medizinisch-pflegerischer und ökonomischer Perspektive muss es ein zentrales Anliegen sein, Druckgeschwüre konsequent durch erfolgreiche Kapitel 24 Pflege: Dekubitusprophylaxe Leistungsbereiche und Auswertungen in der Übersicht • hüftgelenknaher Femurfraktur orthopädisch-unfallchirurgischen Eingriffen Ergebnisqualität Dekubitusprophylaxe bei… • Hüft-Endoprothesen- Erstimplantation • Hüft-Totalendoprothesenwechsel und -komponentenwechsel • Knie-Totalendoprothesen- Erstimplantation • Knie-Totalendoprothesenwechsel und -komponentenwechsel elektiver Endoprothetik von Hüft- und Kniegelenk Dekubitusprophylaxe Gesamt BQS-Qualitätsindikatoren – Übersicht Patienten ohne Dekubitus bei Aufnahme und mit Dekubitus Grad 2 oder höher bei Entlassung orthopädisch-unfallchirurgische Eingriffe hüftgelenknahe Femurfraktur elektive Endoprothetik von Hüft- und Kniegelenk - Hüft-Endoprothesen-Erstimplantation - Hüft-Totalendoprothesenwechsel und -komponentenwechsel - Knie-Totalendoprothesen-Erstimplantation - Knie-Totalendoprothesenwechsel und -komponentenwechsel herzchirurgische Eingriffe - Koronarchirurgie, isoliert - Aortenklappenchirurgie, isoliert - kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie alle orthopädisch-unfallchirurgischen und herzchirurgischen Eingriffe (Dekubitusprophylaxe Gesamt) und kooperativ erbrachte Vorbeugungsmaßnahmen, die Dekubitusprophylaxe, zu verhindern (DNQP 2004, Robert Koch-Institut 2002). Das Auftreten eines Dekubitus während des Aufenthaltes im Krankenhaus (Dekubitusinzidenz) gibt Aufschluss über die angewendeten Vorbeugungs- und Behandlungsmaßnahmen und wird international als Indikator für Aussagen zur pflegerischen Versorgungsqualität angesehen (ANA 1999, IQIP 2002, Verein Outcome 2005). Im Jahr 2006 wurden, wie in den Vorjahren, Daten zur Dekubitusprophylaxe in Teildatensätzen erfasst, die an fünf orthopädisch-unfallchirurgische und drei herzchirurgische Leistungsbereiche gekoppelt waren. Darüber hinaus erfolgten vier leistungsbereichsüber- greifende Auswertungen. Mitglieder der BQS-Fachgruppe Pflege • Koronarchirurgie, isoliert • Aortenklappenchirurgie, isoliert • kombinierter Koronar- und Aortenklappenchirurgie herzchirurgischen Eingriffen Anzahl 3.500/392.055 1.863/92.964 1.637/299.091 809/146.138 224/19.319 560/125.129 44/8.505 1.019/65.475 645/46.938 181/10.905 193/7.632 4.519/457.530 Einzelauswertungen Sammelauswertungen Gesamtergebnis 0,89% 2,00% 0,55% 0,55% 1,16% 0,45% 0,52% 1,56% 1,37% 1,66% 2,53% 0,99% BQS-Projektleiter Daniela Renner Inna Dabisch Jurand Daszkowski Hamburg Prof. Dr. Astrid Elsbernd Esslingen Dr. Wolfgang Götz Wildeshausen Käte Harms Ludwigshafen Hans-Dieter Hübinger Worms Elsbeth Kosthorst** Essen Ulrike Reus Münster Daniela Riese Siegburg Claudia Sanmann Reinbeck Prof. Dr. Doris Schiemann Osnabrück Gabriele Spies-Koch* Dortmund Hans-Joachim Standke Berlin Weitere Sachverständige Elisabeth Beikirch Berlin Dr. Dieter Lüttje**** Osnabrück Dr. Norbert Lübke*** Hamburg Dr. Gerlinde Piepenhagen*** Alzey Prof. Dr. Michael Quintel**** Göttingen * seit März 2007 ** bis Dezember 2006 *** seit April 2006 **** seit März 2006 157
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156<br />
Nierentransplantation<br />
Behandlungsbedürftige Abstoßung:<br />
Während des stationären Aufenthaltes<br />
Anteil von Patienten mit mindestens einer behandlungsbedürftigen Abstoßung<br />
an allen nierentransplantierten Patienten<br />
Ergebnisse<br />
Gesamtergebnis -<br />
Vertrauensbereich -<br />
Gesamtzahl der Fälle -<br />
Ergebnisse 2006 für 36 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />
Behandlungsbedürftige Abstoßung<br />
Behandlungsbedürftige Abstoßung<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
50%<br />
45%<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
Median der Krankenhausergebnisse<br />
Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />
Referenzbereich<br />
Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006<br />
Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />
Ergebnisse 2006 für 4 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen<br />
Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen<br />
Basisinformation<br />
Kennzahl-ID<br />
Risikoadjustierung<br />
Grundlageninformation zum<br />
<strong>Qualität</strong>sindikator<br />
Behandlungsbedürftige Abstoßung:<br />
Während des stationären Aufenthaltes<br />
2003 2004 2005 2006<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
15,6%<br />
0,0 - 41,9%<br />
≤40%<br />
1 von 36<br />
17,01%<br />
15,57 - 18,52%<br />
2.552<br />
Anzahl der Krankenhäuser in der<br />
Grundgesamtheit von 40 Krankenhäusern<br />
mit<br />
0 Fällen 0 Krankenhäuser<br />
Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit<br />
1 - 19 Fällen<br />
1 von 4<br />
2006/NTX/73588<br />
Keine Risikoadjustierung<br />
www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2006/<br />
NTX/73588<br />
<strong>Qualität</strong>sziel<br />
Möglichst selten behandlungsbedürftige Abstoßung<br />
Hintergrund des <strong>Qualität</strong>sindikators<br />
Aufgrund von Gewebeunverträglichkeiten zwischen Organempfänger und<br />
-spender kann es zu einer Abstoßung des transplantierten Organs kommen.<br />
Die Mehrheit der akuten Abstoßungsepisoden findet im ersten Jahr nach der<br />
Transplantation statt und betrifft etwa 15 bis 35 % aller Transplantatempfänger<br />
(Webster et al. 2006). Danach sinkt die Wahrscheinlichkeit, eine<br />
akute Abstoßung zu erleiden (D’Alessandro et al. 1995). Die Anzahl der<br />
beobachteten Abstoßungsreaktionen hängt auch davon ab, ob die Abstoßung<br />
über die feingewebliche Untersuchung des Nierentransplantats oder<br />
die klinische Diagnose des behandelnden Arztes definiert wird (Fleiner et al.<br />
2006). Faktoren, die das Risiko für eine behandlungsbedürftige Abstoßung<br />
erhöhen, sind Empfängeralter, Sensibilisierung und CMV-Infektion (Pallardó-<br />
Mateu et al. 2004).<br />
Die zuverlässige Einnahme der immunsuppressiven Medikamente durch den<br />
Patienten (Compliance) spielt bei der Vermeidung von Abstoßungen eine<br />
entscheidende Rolle. Dies ist jedoch insbesondere bei jugendlichen Patienten<br />
nicht immer gewährleistet (Butler et al. 2004). Weitere Einflussgrößen<br />
für eine erhöhte Abstoßungsrate sind die kalte Ischämiezeit und die Art und<br />
Dosierung des immunsuppressiven Regimes (USRDS Annual Report 2006;<br />
Merkus et al. 1991; Shoskes & Halloran 1996; Dantal et al. 1998).<br />
Die akute Abstoßung eignet sich als Indikator für die Frühfunktion des<br />
Transplantats und für das Langzeitergebnis (Kwon et al. 2005; Pallardó-Mateu<br />
et al. 2004; First 2003, Gjertson 2001; Boratynska et al. 1996). Bei der Bewertung<br />
der Ergebnisse zu diesem <strong>Qualität</strong>sindikator ist zu berücksichtigen,<br />
dass eine hoch dosierte immunsuppressive Behandlung und eine dadurch<br />
reduzierte Anzahl von Abstoßungsreaktionen die Rate an Infektionen und<br />
anderer Komplikationen nach Nierentransplantationen erhöhen kann. Daher<br />
ist die gemeinsame Betrachtung dieser beiden <strong>Qualität</strong>sindikatoren erforderlich,<br />
um mögliche Fehlsteuerungen zu vermeiden.<br />
Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />
Erfahrungen aus dem Strukturierten Dialog liegen noch nicht vor, da für den<br />
Leistungsbereich Nierentransplantation erstmalig im Jahr 2006 eine<br />
Dokumentationspflicht für die externe vergleichende <strong>Qualität</strong>ssicherung<br />
bestand.<br />
Bewertung der Ergebnisse 2006<br />
Die Gesamtrate der Patienten, die nach Nierentransplantation während des<br />
stationären Aufenthaltes behandlungsbedürftige Abstoßungen erlitten haben,<br />
lag im Erfassungsjahr 2006 bei 17,01%. Diese Gesamtrate erscheint im<br />
Vergleich zu Angaben in der wissenschaftlichen Literatur zunächst niedrig.<br />
Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass lediglich alle behandlungsbedürftigen<br />
Abstoßungen während des stationären Aufenthalts (im Median 21 Tage)<br />
berücksichtigt werden. Deshalb ist das Ergebnis nach Auffassung der <strong>BQS</strong>-<br />
Fachgruppe Pankreas- und Nierentransplantation, Nierenlebendspende plausibel<br />
und Ausdruck guter Versorgungsqualität.<br />
Nur zwei Krankenhäuser dokumentierten bei mehr als 40% der Patienten<br />
mindestens eine behandlungsbedürftige Abstoßung. Die Ursachen für die<br />
auffälligen Raten werden im Strukturierten Dialog analysiert.<br />
Drei Krankenhäuser haben keine behandlungsbedürftige Abstoßung dokumentiert.<br />
Die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe Pankreas- und Nierentransplantation, Nierenlebendspende<br />
hält dieses Ergebnis für auffällig und wird diese Krankenhäuser<br />
deshalb um Stellungnahme zur Daten- und Dokumentationsqualität<br />
bitten.