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Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport

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134<br />

Leberlebendspende<br />

Operative oder allgemeine Komplikationen:<br />

Eingriffsspezifische oder allgemeine behandlungsbedürftige<br />

intra- oder postoperative Komplikationen<br />

Anteil von Leberlebendspendern mit mindestens einer eingriffspezifischen oder<br />

allgemeinen behandlungsbedürftigen intra- oder postoperativen Komplikation<br />

an allen Leberlebendspendern<br />

Ergebnisse<br />

Gesamtergebnis -<br />

Vertrauensbereich -<br />

Gesamtzahl der Fälle -<br />

Ergebnisse 2006 für 1 Krankenhaus mit ≥20 Fällen<br />

Eingriffsspezifische/allgemeine Komplikationen<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

Median der Krankenhausergebnisse<br />

Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />

Referenzbereich<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006<br />

Eingriffsspezifische/allgemeine<br />

Komplikationen<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Ergebnisse 2006 für 9 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen<br />

Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen<br />

Basisinformation<br />

Kennzahl-ID<br />

Risikoadjustierung<br />

Grundlageninformation zum<br />

<strong>Qualität</strong>sindikator<br />

Operative oder allgemeine Komplikationen<br />

2003 2004 2005 2006<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

0,0%<br />

0,0 - 0,0%<br />

≤5%<br />

0 von 1<br />

9,88%<br />

4,31 - 18,62%<br />

81<br />

Anzahl der Krankenhäuser in der<br />

Grundgesamtheit von 10 Krankenhäusern<br />

mit<br />

0 Fällen 0 Krankenhäuser<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit<br />

1 - 19 Fällen<br />

4 von 9<br />

2006/LLS/73656<br />

Keine Risikoadjustierung erforderlich<br />

www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2006/<br />

LLS/73656<br />

<strong>Qualität</strong>sziel<br />

Selten operative oder allgemeine Komplikationen bei der Leberlebendspende<br />

Hintergrund des <strong>Qualität</strong>sindikators<br />

Bei diesem <strong>Qualität</strong>sindikator werden verschiedene perioperative Komplikationen<br />

zusammengefasst, die in wissenschaftlichen Publikationen zur Beurteilung<br />

der Ergebnisqualität herangezogen werden. Die Komplikationsrate<br />

nach Teil-Leberlebendspende wird, je nach Autor, mit 10 bis 25% angegeben<br />

(Marcos 2000; Tanaka & Kiuchi 2002; Testa et al. 2000). Die perioperative<br />

Morbidität ist bei der Lebendspende für Erwachsene aufgrund des<br />

erforderlichen größeren Resektionsvolumens gegenüber der Lebendspende<br />

für Kinder erhöht.<br />

Unter den operativ-technischen Komplikationen stellen Gallenwegskomplikationen<br />

mit 5 bis 10% einen wesentlichen Anteil dar (Settmacher & Neuhaus<br />

2003). Die tiefe Bein- und Beckenvenenthrombose sowie die perioperative<br />

Lungenembolie gehören zu den gefürchteten allgemeinen Komplikationen<br />

in der perioperativen Phase der Leberlebendspende. Bekannte Risikofaktoren<br />

für thromboembolische Ereignisse sind Adipositas, Östrogenbehandlung,<br />

hohes Alter, das Vorliegen von Varizen, Nikotinabusus und eine positive<br />

Familienanamnese bezüglich thromboembolischer Ereignisse (Sauer et<br />

al. 2004). Vermeidbare Risikofaktoren wie Nikotinabusus oder die Einnahme<br />

von Kontrazeptiva sollten vor Durchführung einer Lebendorganspende möglichst<br />

nicht akzeptiert werden (Bröring & Rogiers 2004).<br />

Die Erfahrung des behandelnden Teams wirkt sich nach Auffassung mehrerer<br />

Autoren unmittelbar auf die operative Morbidität der Teil-Leberlebendspende<br />

aus (Bröring & Rogiers 2004; Grewal et al. 1998; Settmacher & Neuhaus 2003).<br />

Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />

Erfahrungen aus dem Strukturierten Dialog liegen noch nicht vor, da für den<br />

Leistungsbereich Leberlebendspende erstmalig im Jahr 2006 eine Dokumentationspflicht<br />

für die externe vergleichende <strong>Qualität</strong>ssicherung bestand.<br />

Bewertung der Ergebnisse 2006<br />

Der Anteil von Leberlebendspendern, die mindestens eine eingriffspezifische<br />

oder allgemeine behandlungsbedürftige Komplikation erlitten haben, lag im<br />

Erfassungsjahr 2006 bei 9,88%. Die Gesamtrate lag damit über dem von der<br />

<strong>BQS</strong>-Fachgruppe Lebertransplantation, Leberlebendspende festgelegten<br />

Referenzbereich. Die Spannweite der Krankenhausergebnisse betrug 0 bis<br />

100%.<br />

Bei der Bewertung der Ergebnisse muss nach Auffassung der <strong>BQS</strong>-Fachgruppe<br />

berücksichtigt werden, dass die Definitionen für postoperative<br />

Komplikationen in wissenschaftlichen Publikationen nicht einheitlich verwendet<br />

werden. Hinter diesem Begriff können sich Komplikationen ganz<br />

unterschiedlichen Schweregrades verbergen, die nicht in jedem Fall für den<br />

Lebendspender relevant sein müssen.<br />

Nach Einschätzung der <strong>BQS</strong>-Fachgruppe wurde das <strong>Qualität</strong>sziel des Indikators<br />

erreicht, da die dokumentierten Komplikationen als überwiegend weniger<br />

schwerwiegend eingestuft werden können. Der Referenzbereich wurde<br />

durch die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe bewusst auf einen niedrigen Wert festgelegt, um<br />

den Strukturierten Dialog für das erste Erfassungsjahr der externen vergleichenden<br />

<strong>Qualität</strong>ssicherung möglichst niederschwellig zu ermöglichen.<br />

Insgesamt dokumentierten vier Krankenhäuser bei insgesamt acht Leberlebendspendern<br />

eine eingriffspezifische oder allgemeine Komplikation. Die<br />

Ursachen werden im Strukturierten Dialog analysiert.<br />

Für die Weiterentwicklung dieses <strong>Qualität</strong>sindikators hält es die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe<br />

für erforderlich, dass in erster Linie schwerwiegende Komplikationen<br />

zuverlässig erfasst und für die externe vergleichende <strong>Qualität</strong>ssicherung<br />

dargestellt werden.

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