Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport

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128 Koronarchirurgie, isoliert Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna Anteil von Patienten mit Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna als Graft an allen Patienten, die in ihrer ersten Operation elektiv oder dringlich isoliert koronarchirurgisch operiert wurden mit Verwendung eines Grafts Ergebnisse Gesamtergebnis Vertrauensbereich Gesamtzahl der Fälle Vergleich mit Vorjahresergebnissen Patienten mit Verwendung der linksseitigen IMA Patienten mit Verwendung der linksseitigen IMA 100% 80% 60% 40% 20% 0% Patienten mit Verwendung der linksseitigen IMA 100% 80% 60% 40% 20% 0% 2003 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2004 2005 Jahr Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen Basisinformation 2006 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna Die Berechnungsgrundlagen für die Erfassungsjahre 2004 bis 2006 sind vergleichbar. Die Ergebnisse 2003 basieren auf einem abweichenden Auslöser (Fallpauschalen und Sonderentgelte). Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005 Ergebnisse 2006 für 78 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen Median der Krankenhausergebnisse Spannweite der Krankenhausergebnisse Referenzbereich Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006 Ergebnisse 2006 für 0 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen Kennzahl-ID Risikoadjustierung Grundlageninformation zum Qualitätsindikator 2003 2004 2005 2006 86,49% 86,15 - 86,82% 39.728 * * * * * * * 87,86% 87,57 - 88,15% 49.227 89,94% 89,65 - 90,21% 44.479 Durchführung des Strukturierten Dialogs Rechnerisch auffällige Krankenhäuser Maßnahmen bei rechnerisch auffälligen Krankenhäusern: keine Maßnahmen dokumentiert Hinweis verschickt Aufforderung zur Stellungnahme Hauptgrund in der Stellungnahme des Krankenhauses: Dokumentationsprobleme Patientenkollektiv mit besonderem Risikoprofil als unvermeidbar bewertete Einzelfälle kein Grund, sonstiger Grund oder Mängel eingeräumt Abschließende Einstufung als qualitative Auffälligkeiten * 91,02% 90,74 - 91,29% 41.601 92,6% 70,9 - 96,8% ≥81,7% (5%-Perzentile) 3 von 78 Anzahl der Krankenhäuser in der Grundgesamtheit von 78 Krankenhäusern mit 0 Fällen 0 Krankenhäuser Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen BQS 3/77 0 von 0 0/3 0/3 3/3 0/3 1/3 0/3 2/3 2/3 2006/HCH-KCH/28243 Stratifizierung www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2006/ HCH-KCH/28243 4% 0% 0% 100% 0% 33% 0% 67% 67% Qualitätsziel Angemessener Anteil von Operationen mit Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna (innere Brustwandarterie) Hintergrund des Qualitätsindikators Die Verwendung der inneren Brustwandarterie (Arteria mammaria interna, IMA) als Bypassgefäß hat einen positiven Einfluss auf das mittel- und langfristige Ergebnis nach koronarchirurgischen Operationen. So treten signifikant weniger Angina-pectoris-Beschwerden oder Herzinfarkte auf. Eine erneute Operation oder Herzkatheterbehandlung ist ebenfalls seltener erforderlich. Auch die 10-Jahres-Überlebensrate ist höher (Loop et al. 1986, Acinapura et al. 1989). Die American Heart Association empfiehlt daher in ihrer Leitlinie zur Koronarchirurgie, die Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna bei allen Patienten zu erwägen, die sich einer operativen Revaskularisation der linken Koronararterie (LAD) unterziehen müssen (Eagle et al. 2004). Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005 Im Strukturierten Dialog zu den Ergebnissen des Erfassungsjahres 2005 wurden die drei Krankenhäuser mit den niedrigsten Raten kontaktiert. Zwei dieser Krankenhäuser haben der BQS-Fachgruppe Herzchirurgie eine Modifikation des operativen Vorgehens bei koronarchirurgischen Operationen angekündigt. Ein Krankenhaus, dessen Ergebnis nur geringfügig unterhalb des Referenzbereichs lag, hat für die BQS-Fachgruppe Herzchirurgie nachvollziehbar dargelegt, dass bei Patienten, bei denen die Arteria mammaria nicht verwendet wurde, besondere Risikokonstellationen vorlagen. Bewertung der Ergebnisse 2006 Im Jahr 2006 lag die Verwendung der Arteria mammaria interna mit 91,02% erneut über den Ergebnissen der Vorjahre, wobei die Spannweite 70,9% bis 96,8% betrug. Nach Einschätzung der BQS-Fachgruppe Herzchirurgie zeigt sich hier eine kontinuierliche Verbesserung in den deutschen Krankenhäusern mit herzchirurgischen Abteilungen. Die Leitlinie der American Heart Association zur Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna wird somit flächendeckend umgesetzt.

Qualitätsziel Seltenes Auftreten einer postoperativen Mediastinitis Hintergrund des Qualitätsindikators Die Entzündung des Mittelfells (Mediastinitis) ist eine schwere und potenziell lebensbedrohliche Komplikation in der Herzchirurgie. Sie tritt in 1 bis 4% aller Operationen auf. Die Sterblichkeitsrate wird mit bis zu 25% angegeben (Eagle et al. 2004). Als Risikofaktoren gelten neben einer ausgeprägten Adipositas (BMI >30kg/m 2 ) der insulinpflichtige Diabetes mellitus und eine erneute Sternotomie während desselben stationären Aufenthaltes. Auch die Verwendung von einer oder beiden Arteriae mammariae internae als Bypassgraft erhöht das Risiko, postoperativ eine Mediastinitis zu erleiden. Patientinnen, die wegen eines Mammakarzinoms bestrahlt worden sind, tragen ebenfalls ein höheres Risiko für diese Komplikation. In Anlehnung an den vom National Infections Surveillance System des USamerikanischen Centers for Disease Control (CDC) entwickelten Risikoscores wird die postoperative Mediastinitisrate nach Risikoklassen adjustiert (Culver et al. 1991). Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005 Der Strukturierte Dialog des vergangenen Jahres wurde ausschließlich für Patienten aus der Risikoklasse 0 durchgeführt. Dabei haben drei Krankenhäuser, die im Erfassungsjahr 2005 auffällige Ergebnisse dokumentiert hatten, detaillierte schriftliche Einzelfallanalysen zu den Patienten vorgelegt. Die Krankenhäuser konnten nachvollziehbar darlegen, dass die auffälligen Ergebnisse auf einer fehlerhaften Einschätzung des Schweregrades der Wundinfektion beruhten. Die Ergebnisse dieser Krankenhäuser lagen im Erfassungsjahr 2006 nicht mehr im auffälligen Bereich. Bewertung der Ergebnisse 2006 Eine postoperative Mediastinitis nach isolierter koronarchirurgischer Operation wurde im Erfassungsjahr 2006 bei 1,37% der Patienten der CDC- Risikoklasse 0 oder 1 beobachtet. In wissenschaftlichen Studien werden nicht adjustierte Mediastinitisraten zwischen 0,9% und 2,3 % berichtet. Die Ergebnisse der BQS-Bundesauswertung 2006 sprechen daher nach Einschätzung der BQS-Fachgruppe Herzchirurgie für eine insgesamt gute Versorgungsqualität. Drei Krankenhäuser haben im Erfassungsjahr 2006 eine Mediastinitisrate von über 3,6% dokumentiert und werden im Strukturierten Dialog um Stellungnahme gebeten. Koronarchirurgie, isoliert Postoperative Mediastinitis Postoperative Mediastinitis: bei Patienten mit Risikoklasse 0 oder Risikoklasse 1 Anteil von Patienten mit Mediastinitis oder tiefer Wundinfektion des Thorax als postoperativer Wundinfektion, Sternumrevision oder Rethorakotomie wegen postoperativer Mediastinitis an allen Patienten, die in ihrer ersten Operation isoliert koronarchirurgisch operiert wurden und mit Risikoklasse 0 oder Risikoklasse 1 Ergebnisse Gesamtergebnis 0,74% Vertrauensbereich 0,66 - 0,83% Gesamtzahl der Fälle 38.419 Vergleich mit Vorjahresergebnissen Postoperative Mediastinitis Postoperative Mediastinitis 10 % 8% 6% 4% 2% 0% Postoperative Mediastinitis 100% 80% 60% 40% 20% 0% * 2003 10% 9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0% 2004 2005 Jahr Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen Basisinformation 2006 Die Berechnungsgrundlagen für die Erfassungsjahre 2004 bis 2006 sind vergleichbar. Die Ergebnisse 2003 basieren auf einem abweichenden Auslöser (Fallpauschalen und Sonderentgelte). Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005 Ergebnisse 2006 für 78 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen Median der Krankenhausergebnisse Spannweite der Krankenhausergebnisse Referenzbereich Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen Ergebnisse 2006 für 0 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen Kennzahl-ID Risikoadjustierung Grundlageninformation zum Qualitätsindikator * 2003 2004 2005 2006 * * * * * * 0,75% 0,67 - 0,83% 46.550 1,27% 1,17 - 1,38% 42.100 1,37% 1,26 - 1,49% 38.569 Es sind keine Angaben zum Strukturierten Dialog verfügbar, da diese Kennzahl erstmals für das Erfassungsjahr 2006 berechnet wurde. Der Strukturierte Dialog zum Erfassungsjahr 2005 bezieht sich nur auf Patienten mit Risikoklasse 0. 1,3% 0,0 - 8,3% ≤3,6% (95%-Perzentile) 3 von 78 Anzahl der Krankenhäuser in der Grundgesamtheit von 78 Krankenhäusern mit 0 Fällen 0 Krankenhäuser Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen 0 von 0 2006/HCH-KCH/76329 Additiver Score www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2006/ HCH-KCH/76329 129

128<br />

Koronarchirurgie, isoliert<br />

Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna<br />

Anteil von Patienten mit Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna<br />

als Graft an allen Patienten, die in ihrer ersten Operation elektiv oder dringlich<br />

isoliert koronarchirurgisch operiert wurden mit Verwendung eines Grafts<br />

Ergebnisse<br />

Gesamtergebnis<br />

Vertrauensbereich<br />

Gesamtzahl der Fälle<br />

Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />

Patienten mit Verwendung der<br />

linksseitigen IMA<br />

Patienten mit Verwendung der<br />

linksseitigen IMA<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Patienten mit Verwendung der linksseitigen IMA<br />

100%<br />

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2003<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

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50%<br />

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2004 2005<br />

Jahr<br />

Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen<br />

Basisinformation<br />

2006<br />

Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna<br />

Die Berechnungsgrundlagen für die<br />

Erfassungsjahre 2004 bis 2006 sind<br />

vergleichbar. Die Ergebnisse 2003<br />

basieren auf einem abweichenden<br />

Auslöser (Fallpauschalen und<br />

Sonderentgelte).<br />

Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />

Ergebnisse 2006 für 78 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Median der Krankenhausergebnisse<br />

Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />

Referenzbereich<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006<br />

Ergebnisse 2006 für 0 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen<br />

Kennzahl-ID<br />

Risikoadjustierung<br />

Grundlageninformation zum<br />

<strong>Qualität</strong>sindikator<br />

2003 2004 2005 2006<br />

86,49%<br />

86,15 - 86,82%<br />

39.728<br />

* * * *<br />

*<br />

*<br />

*<br />

87,86%<br />

87,57 - 88,15%<br />

49.227<br />

89,94%<br />

89,65 - 90,21%<br />

44.479<br />

Durchführung des Strukturierten Dialogs<br />

Rechnerisch auffällige Krankenhäuser<br />

Maßnahmen bei rechnerisch auffälligen Krankenhäusern:<br />

keine Maßnahmen dokumentiert<br />

Hinweis verschickt<br />

Aufforderung zur Stellungnahme<br />

Hauptgrund in der Stellungnahme des Krankenhauses:<br />

Dokumentationsprobleme<br />

Patientenkollektiv mit besonderem Risikoprofil<br />

als unvermeidbar bewertete Einzelfälle<br />

kein Grund, sonstiger Grund oder Mängel eingeräumt<br />

Abschließende Einstufung als qualitative Auffälligkeiten<br />

*<br />

91,02%<br />

90,74 - 91,29%<br />

41.601<br />

92,6%<br />

70,9 - 96,8%<br />

≥81,7% (5%-Perzentile)<br />

3 von 78<br />

Anzahl der Krankenhäuser in der<br />

Grundgesamtheit von 78 Krankenhäusern<br />

mit<br />

0 Fällen 0 Krankenhäuser<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit<br />

1 - 19 Fällen<br />

<strong>BQS</strong><br />

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2006/HCH-KCH/28243<br />

Stratifizierung<br />

www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2006/<br />

HCH-KCH/28243<br />

4%<br />

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100%<br />

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33%<br />

0%<br />

67%<br />

67%<br />

<strong>Qualität</strong>sziel<br />

Angemessener Anteil von Operationen mit Verwendung der linksseitigen<br />

Arteria mammaria interna (innere Brustwandarterie)<br />

Hintergrund des <strong>Qualität</strong>sindikators<br />

Die Verwendung der inneren Brustwandarterie (Arteria mammaria interna,<br />

IMA) als Bypassgefäß hat einen positiven Einfluss auf das mittel- und<br />

langfristige Ergebnis nach koronarchirurgischen Operationen. So treten<br />

signifikant weniger Angina-pectoris-Beschwerden oder Herzinfarkte auf.<br />

Eine erneute Operation oder Herzkatheterbehandlung ist ebenfalls seltener<br />

erforderlich. Auch die 10-Jahres-Überlebensrate ist höher (Loop et al. 1986,<br />

Acinapura et al. 1989).<br />

Die American Heart Association empfiehlt daher in ihrer Leitlinie zur Koronarchirurgie,<br />

die Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna bei<br />

allen Patienten zu erwägen, die sich einer operativen Revaskularisation der<br />

linken Koronararterie (LAD) unterziehen müssen (Eagle et al. 2004).<br />

Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />

Im Strukturierten Dialog zu den Ergebnissen des Erfassungsjahres 2005<br />

wurden die drei Krankenhäuser mit den niedrigsten Raten kontaktiert. Zwei<br />

dieser Krankenhäuser haben der <strong>BQS</strong>-Fachgruppe Herzchirurgie eine<br />

Modifikation des operativen Vorgehens bei koronarchirurgischen Operationen<br />

angekündigt.<br />

Ein Krankenhaus, dessen Ergebnis nur geringfügig unterhalb des Referenzbereichs<br />

lag, hat für die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe Herzchirurgie nachvollziehbar dargelegt,<br />

dass bei Patienten, bei denen die Arteria mammaria nicht verwendet<br />

wurde, besondere Risikokonstellationen vorlagen.<br />

Bewertung der Ergebnisse 2006<br />

Im Jahr 2006 lag die Verwendung der Arteria mammaria interna mit 91,02%<br />

erneut über den Ergebnissen der Vorjahre, wobei die Spannweite 70,9% bis<br />

96,8% betrug.<br />

Nach Einschätzung der <strong>BQS</strong>-Fachgruppe Herzchirurgie zeigt sich hier eine<br />

kontinuierliche Verbesserung in den deutschen Krankenhäusern mit herzchirurgischen<br />

Abteilungen. Die Leitlinie der American Heart Association zur<br />

Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna wird somit flächendeckend<br />

umgesetzt.

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