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Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport

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<strong>Qualität</strong>sziel<br />

Selten postoperative Wundinfektionen (nach CDC-Kriterien)<br />

Hintergrund des <strong>Qualität</strong>sindikators<br />

Wundinfektionen in der endoprothetischen Gelenkchirurgie sind gefürchtete<br />

Komplikationen, da sie das operative Ergebnis erheblich beeinträchtigen.<br />

Die Kniegelenk-Endoprothetik gilt als infektionsgefährdeter als die Hüftgelenk-Endoprothetik<br />

(Ayers et al. 1997). Im ungünstigen Fall führen Infekte<br />

zum Prothesenwechsel, möglicherweise aber auch zur Notwendigkeit der<br />

Versteifungsoperation des Kniegelenkes oder gar zur Amputation (Friesecke &<br />

Wodtke 2006). Wundinfektionen beeinträchtigen den Patienten, verlängern<br />

den Aufenthalt und haben einen Anstieg der Kosten zur Folge (Husted &<br />

Toftgaard 2002).<br />

Die Nomenklatur zum Zeitpunkt des Auftretens ist nicht einheitlich, es werden<br />

akute Infekte (bis zwölf Wochen postoperativ), subakute Infekte (12 bis<br />

52 Wochen postoperativ) und Spätinfekte (später als ein Jahr postoperativ<br />

auftretend) unterschieden (Callaghan et al. 1995). In einzelnen Studien werden<br />

andere Beobachtungszeiträume verwendet (Cramer et al. 2001).<br />

Aufgrund der unterschiedlichen Definitionen und Beobachtungszeiträume<br />

sind Wundinfektionsraten in der internationalen Literatur (Abudu et al. 2002,<br />

Gaine et al. 2000, Hanssen & Rand 1999, Peersman et al. 2001, Martini et al.<br />

2000, Mauerhan et al. 1994, Saleh et al. 2002, Virolainen et al. 2002,<br />

Segawa et al. 1999) nicht direkt mit Ergebnissen in Deutschland vergleichbar.<br />

Ein Zusammenhang zwischen Fallvolumen des Krankenhauses und der<br />

Wundinfektionsrate wird angenommen (Soohoo et al. 2006).<br />

Das Nationale Referenzzentrum für Nosokomiale Infektionen (NRZ) berichtet<br />

aus dem Zeitraum 2001 bis 2006 im Bereich „Knieendoprothesen“ für alle<br />

Risikoklassen eine mittlere Infektionsrate von 1,01%.<br />

Eine vollständige Beurteilung der Wundinfektionsraten ist erst bei Etablierung<br />

einer Longitudinalbeobachtung möglich, da nur etwa ein Drittel der<br />

tiefen Infektionen innerhalb der ersten 30 Tage auftreten und zwei Drittel<br />

der tiefen Infektionen erst nach drei Monaten erkannt werden (Ayers et al.<br />

1997, Callaghan et al. 1995, Wilson et al. 1990).<br />

Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />

Im Strukturierten Dialog 2006 zum Erfassungsjahr 2005 wurden in elf<br />

Bundesländern insgesamt 41 Krankenhäuser zu einer Stellungnahme aufgefordert.<br />

In einem Drittel der Fälle wurden Dokumentationsprobleme als<br />

Ursache der Auffälligkeit angegeben. Zwei Krankenhäuser wurden als qualitativ<br />

auffällig bewertet. Neun Krankenhäuser werden im Folgejahr näher<br />

beobachtet.<br />

Bewertung der Ergebnisse 2006<br />

Die Wundinfektionsrate ist in den letzen Jahren kontinuierlich gesunken<br />

(2004: 0,79%, 2005: 0,71%, 2006: 0,55%). Das Ergebnis kann als Ausdruck<br />

guter Versorgungsqualität angesehen werden.<br />

Die Abnahme der Wundinfektionsraten in den letzten drei Jahren korreliert mit<br />

einer Zunahme der Häufigkeit einer Antibiotikaprophylaxe. Eine kausale<br />

Verknüpfung dieser Ergebnisse scheint nahezuliegen, kann aber nicht belegt<br />

werden.<br />

Knie-Totalendoprothesen-Erstimplantation<br />

Postoperative Wundinfektion<br />

Postoperative Wundinfektion<br />

Anteil von Patienten mit postoperativer Wundinfektion an allen Patienten<br />

Ergebnisse<br />

Gesamtergebnis 0,99%<br />

Vertrauensbereich 0,92-1,06%<br />

Gesamtzahl der Fälle 70.850<br />

Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />

Postoperative Wundinfektionen<br />

Postoperative Wundinfektionen<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Postoperative Wundinfektionen<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

*<br />

2003<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

2004 2005<br />

Jahr<br />

Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen<br />

Basisinformation<br />

2006<br />

Die Berechnungsgrundlagen für die<br />

Erfassungsjahre 2004 bis 2006 sind<br />

vergleichbar. Die Ergebnisse 2003<br />

basieren auf einem abweichenden<br />

Auslöser (Fallpauschalen und<br />

Sonderentgelte).<br />

Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />

Ergebnisse 2006 für 905 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Median der Krankenhausergebnisse<br />

Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />

Referenzbereich<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006<br />

Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Ergebnisse 2006 für 100 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen<br />

Kennzahl-ID<br />

Risikoadjustierung<br />

Grundlageninformation zum<br />

<strong>Qualität</strong>sindikator<br />

*<br />

2003 2004 2005 2006<br />

*<br />

0,79%<br />

0,74-0,84%<br />

110.349<br />

0,71%<br />

0,66-0,75%<br />

118.922<br />

Durchführung des Strukturierten Dialogs<br />

Bundesländer, in denen dieser QI verwendet wurde<br />

Rechnerisch auffällige Krankenhäuser<br />

Maßnahmen bei rechnerisch auffälligen Krankenhäusern:<br />

keine Maßnahmen dokumentiert<br />

Hinweis verschickt<br />

Aufforderung zur Stellungnahme<br />

Hauptgrund in der Stellungnahme des Krankenhauses:<br />

Dokumentationsprobleme<br />

Patientenkollektiv mit besonderem Risikoprofil<br />

als unvermeidbar bewertete Einzelfälle<br />

kein Grund, sonstiger Grund oder Mängel eingeräumt<br />

Abschließende Einstufung als qualitative Auffälligkeiten<br />

*<br />

0,0%<br />

0,0-7,1%<br />

≤2%<br />

85 von 905<br />

0,55%<br />

0,51-0,60%<br />

125.322<br />

Anzahl der Krankenhäuser in der<br />

Grundgesamtheit von 1.005 Krankenhäusern<br />

mit<br />

0 Fällen 0 Krankenhäuser<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit<br />

1 - 19 Fällen<br />

LQS<br />

11 von 16<br />

50/646<br />

3/50<br />

6/50<br />

41/50<br />

9 von 100<br />

13/41<br />

0/41<br />

6/41<br />

22/41<br />

2/41<br />

2006/17n5-KNIE-TEP/47390<br />

Keine Risikoadjustierung erforderlich<br />

www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2006/<br />

17n5-KNIE-TEP/47390<br />

8%<br />

6%<br />

12%<br />

82%<br />

32%<br />

0%<br />

15%<br />

54%<br />

5%<br />

107

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