Aus der Geschichte des ZYC 1902-1952 - Zürcher Yacht Club
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dem Bodensee starten können (Monatsversammlungen vom 6. Februar und 3. März<br />
1921).<br />
Diese ganze Schwenkung vom Bodensee via Genf zur JYRU hat im <strong>Club</strong> ziemlich<br />
viel Staub aufgeworfen. Sie wurde als Wedelei für Frankreich" und als „Bückling vor<br />
Genf" bezeichnet, hat uns aber, aus <strong>der</strong> heutigen Distanz betrachtet, sicher auf den<br />
rechten Weg gebracht, <strong>der</strong> uns am Ende zur Union Schweizerischer <strong>Yacht</strong>clubs<br />
führte. Dem Bodensee sind wir damit nicht untreu geworden, und <strong>der</strong> <strong>ZYC</strong> baute sich<br />
für den Rückzug aus <strong>der</strong> aktiven Mitarbeit in den dortigen Gewässern eine goldene<br />
Brücke, indem er sich 1928 tatkräftig für die Gründung <strong>des</strong> YC Romanshorn<br />
einsetzte.<br />
Nicht in das Gebiet <strong>der</strong> hohen Verbandspolitik, wohl aber <strong>der</strong> starken För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong><br />
heimischen Regattawesens gehört die Gründung <strong>des</strong> ZürichseeSeglerverban<strong>des</strong><br />
vom Jahre 1926. Nachdem neben dem schon seit 1917 bestehenden <strong>Zürcher</strong><br />
Segelclub 1921 die Seglervereinigung Kilchberg und 1922 <strong>der</strong> YC Rapperswil<br />
gegründet worden waren,<br />
schien ein Zusammenschluss in einem Verband angezeigt. Er hat kurze Zeit recht<br />
grosse Erfolge gehabt, wurde aber bald durch den <strong>Aus</strong>tritt <strong>des</strong> ZSC und <strong>des</strong> YCR<br />
sehr geschwächt. Nachdem dann noch gegen 1935 die SVK entschlief, war <strong>der</strong><br />
Zürichsee-Seglerverband einzig mehr durch den <strong>ZYC</strong> vertreten und somit<br />
liquidationsreif. Natürlich kann in diesem Bericht keine auch nur annähernd<br />
vollständige Zusammenfassung <strong>der</strong> vom <strong>ZYC</strong> durchgeführten Regatten gegeben<br />
werden. Seit den beiden Wettfahrten <strong>des</strong> Jahres <strong>1902</strong> mit nur wenigen Handicap<br />
Booten am Start ist eine riesige <strong>Aus</strong>weitung eingetreten, insbeson<strong>der</strong>e seit dem<br />
Jahre 1917, da erstmals eine Regattawoche durchgefürt worden ist. Es hat sich auch<br />
eine grosse Vielfalt <strong>der</strong> sportlichen Anlässe ergeben, und heute kennen wir<br />
Regattawochen so gut wie Einzelregatten, Schweizer Meisterschaften, auch schon<br />
eine Europameisterschaft (1937 in <strong>der</strong> 22 m2 Rennjolle), Freundschafts- und Team-<br />
Regatten und was es alles noch gibt. Quantitativ dürfte wohl das Maximum mit <strong>der</strong><br />
Meisterschafts-Regattawoche von 1949 erreicht worden sein, bei <strong>der</strong> die 70<br />
gestarteten Boote zusammen eine Strecke von über 4100 km zurückgelegt haben.<br />
Es ist festzustellen, dass sich bis heute keine feste Tradition für eine <strong>ZYC</strong>-Regatta<br />
entwickelt hat. Im Gegenteil scheinen Abwechslung und Vielfalt das Charakteristikum<br />
zu sein. Organisatorisch hat sich <strong>der</strong> <strong>Club</strong> aber schon seit Jahren immer viel Mühe<br />
gegeben, und es ist <strong>der</strong> Stolz <strong>des</strong> Regattakomitees, alles immer vorzüglich klappen<br />
zu lassen. Trotz bester Organitation und bestem Willen darf dennoch nie vergessen<br />
werden, dass <strong>der</strong> Zürichsee im Grunde genommen kein günstiges Revier und <strong>der</strong><br />
Wind heute noch wie vor 50 Jahren sehr launisch ist, worüber schon im ersten<br />
Jahresbericht, zur Herbstregatta vom 14. September <strong>1902</strong>, gelesen werden kann:<br />
„Bei dem anfangs ziemlich regelmässigen Nordwestwind vollzog sich nach <strong>der</strong> ersten<br />
Runde ordnungsgemäss eine Trennung <strong>der</strong>jenigen, welche ziemlich sichere<br />
Gewinnchancen hatten und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n, die sich nur noch an eine zufällige Fügung<br />
<strong>des</strong> Schicksals klammerten. Letztere kam auch bald. Ein bei <strong>der</strong> zweiten Runde beim<br />
Mönchhof einsetzen<strong>der</strong> plötzlicher, unregelmässiger Westwind än<strong>der</strong>te allerlei,<br />
för<strong>der</strong>te Zurückgebliebene und hemmte Vorausgeeilte."<br />
Die ursprünglichen Regattakurse führten vom Zürichhorn nach Goldbach, Schooren<br />
und zurück, grosse Kurse gingen bis Thalwil. Häufig auch wurden Regatten in<br />
fremden Gewässern durchgeführt, so vor Meilen und Rapperswil. - Später wurde<br />
lange Jahre vom Hafendamm Enge aus gestartet, und erst mit dem <strong>Aus</strong>bau <strong>des</strong><br />
<strong>Club</strong>hauses, 1936, verlegte <strong>der</strong> <strong>Club</strong> seinen Startplatz an die heutige Stelle vor dem<br />
<strong>Club</strong>haus.<br />
Das Kapital <strong>der</strong> sportlichen Tätigkeit will ich mit <strong>der</strong> Erinnerung an eine Einzelleistung