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Aus der Geschichte des ZYC 1902-1952 - Zürcher Yacht Club

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m den See hinab zogen. Ein Glück, dass die seinerzeit von Schiffbaulngenieur A.<br />

Rhyniker entworfene und berechnete Verankerung <strong>des</strong> Bootshauses stand hielt.<br />

Aber auch so wurden durch die starke Bewegung <strong>des</strong> Flosses <strong>der</strong> Steg zum Land<br />

und teilweise auch die Rückwand <strong>des</strong> Bootshauses zertrümmert. Unser Bootsmann<br />

Walter hat in jener Nacht nieht geschlafen; er hatte alle Hände voll zu tun. Wenn er<br />

auch am Bootshaus mit seinen 280 t Gewicht nichts ausrichten konnte, so half er<br />

wenigstens, die den See herunter getriehenen und aufs Ufer geworfenen <strong>Yacht</strong>en<br />

bestmöglichst zu bergen.—Unser Schaden betrug rund Fr. 11‘000.—und wurde<br />

durch die Verdoppelung <strong>des</strong> Jahresbeitrages 1919 gedeckt.<br />

Bald hernach, am 6. September 1928 liefen infolge eines Fehlers <strong>der</strong> Elektoranlage<br />

die landwärtigen Caissons <strong>des</strong> Hauptflosses voll, so dass Floss und Haus absackten.<br />

Dank <strong>der</strong> guten Konstruktion blieben sie intakt und ertrugen die einseitige Belastung,<br />

landwärts auf dem Grund stehend und seewärts noch schwimmend, bis die Rettung<br />

kam. Ebenso ertrug unsere Booismanns-Frau Meyer den Schreck <strong>des</strong> morgenlichen<br />

Erwachens in einem schiefen Bett,—dazu noch allein im Bett, weil ihr Mann gerade<br />

im Militärdienst war. Die Hauskommission unter dem Vorsitz von Herrn P. Vorbrodt<br />

machte sich sofort an die Arbeit und konnte Floss und Haus repariert und<br />

vervollkommnet am 26. April 1924 dem <strong>Club</strong> wie<strong>der</strong> übergeben. Wie<strong>der</strong> wurden die<br />

ganzen Kosten, Fr. 26‘657.95 durch Erhebung ausserordentlicher Beiträge, diesmal<br />

allerdings während zweier Jahre sofort gedeckt.<br />

Ein Unfall ohne grössere Folgen ereignete sich im Winter 1946. Als ein Jahr vorher<br />

einzehle Glie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ankerketten <strong>des</strong> Boqtshauses ersetzt werden mussten, wurde<br />

gleich auch etwas mehr Kette gesteckt, damit das Floss besser schwojen könne. Ob<br />

nun das o<strong>der</strong> eine schlechte Schweisstelle <strong>der</strong> Grund war, auf jeden Fall brach in<br />

einem herbstlichen Weststurm die landwärtige, westliche Kette, das Floss schor<br />

ostwärts aus und die verschiedenen Zuleitungen für Wasser, Gas, Telephon und<br />

Elektrizität litten Schaden. Glücklicherweise blieb es bei diesem.<br />

Ein an<strong>der</strong>er Schaden ist dem <strong>Club</strong> glücklicherweise erspart geblieben, es hätte aber<br />

dazu kommen können, wenn nicht sorgfältige und nüchterne Überlegung früh genug<br />

den Riegel gestossen hätten: Erwähnenswert ist im Rückblick auf die <strong>Geschichte</strong><br />

unseres <strong>Club</strong>, dass anfangs 1920 nach dem Tod von Herrn Treichler ernstlich<br />

geprüft wurde ob die Treichler'sche Werft im Schooren vom <strong>Club</strong> zu kaufen und auf<br />

eigene Rechnung zu betreiben sei. Wir hätten damals das ganze Areal, Werkstätten,<br />

Schuppen, Slipanlage und Wohnhaus für Fr. 162‘000.—kaufen<br />

können. Es ist wie gesagt nicht dazu gekommen, und die Werft ging in den Besitz<br />

von Jakob Boesch und später auf seinen Sohn Walter Boesch über. Was unserem<br />

<strong>Club</strong> mit dem negativen Entscheid erspart geblieben ist, können wir nicht wissen,<br />

wohl aber ahnen, und ich beglückwünsche jeden, <strong>der</strong> nicht Mitglied einer<br />

Werftkommission <strong>des</strong> <strong>ZYC</strong> werden musste!<br />

Wenn wir unsern Ankerplatz verlassen, um auf beschauliche Kreuzfahrt zu gehen<br />

und uns Muttern Natur in die Arme zu werfen, dann ist das Ziel meistens die Bächau.<br />

Vor fünfzig Jahren war das schon so. Was Wun<strong>der</strong>, dass sich <strong>der</strong> <strong>Club</strong> sein<br />

angestammtes Refugium sichern musste, als dort oben nach dem zweiten Krieg<br />

plötzlich <strong>der</strong> bazillus parzellandi auftrat und sich die Güterschlächter an die Arbeit<br />

machten. Für das Jahr 1946 pachteten wir von den Erben Gassmann ein Stück<br />

Lan<strong>des</strong>, das unsern vertrauten Ankerplatz in sich schloss, und eine a.o.<br />

Generalversammlung vom 9. Juli 1947 beschloss den Kauf dieses Grun<strong>des</strong>, 2265<br />

m2 zum Preise von Fr. 48‘000.—. Hieran steuerte <strong>der</strong> Versicherungsfonds<br />

Fr.10‘000.—bei, <strong>der</strong> Rest wurde wie<strong>der</strong> durch ein Anleihen aufgebracht, das dieses<br />

Mal zur Abwechslung zinslos und für das auch keine bestimmte Rückzahlungs-Zeit<br />

garantiert ist. Bis heute konnte <strong>der</strong> <strong>Club</strong> allerdings je<strong>des</strong> Jahr 10% amortisieren, und

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