Alle Jahre wieder - Deutsches Rotes Kreuz

Alle Jahre wieder - Deutsches Rotes Kreuz Alle Jahre wieder - Deutsches Rotes Kreuz

10.01.2013 Aufrufe

In wenigen Minuten zur Stelle: Das DRK hält bundesweit 60 Prozent der Marktanteile am Rettungsdienst. foto: drk Alle Jahre wieder Im Bereich Rettungsdienst ist das DRK bundesweit Marktführer. Hamburg stellt eine Ausnahme dar: Den Notfallversorgungsauftrag hat die Feuerwehr erhalten und beim Krankentransport herrscht starker Wettbewerbsdruck. Statistisch gesehen erwischt es jeden Deutschen alle zehn Jahre: Herzinfarkte, abgetrennte Gliedmaßen, Vergiftungen, Knochenbrüche. Im Notfall ist ein Rettungs- (RTW), Notarzt- (NAW), oder Krankenwagen (KTW) binnen weniger Minuten zur Stelle. Das DRK hält bundesweit 60 Prozent der Marktanteile am Rettungsdienst. Den Auftrag erhält es von den Regierungen der Bundesländer, die dazu verpflichtet sind, eine flächendeckende Notfallversorgung bereitzuhalten. Oft werden Subventionen gezahlt, um diese, trotz unausgelasteter Fuhrparks, sicherstellen zu können. Hamburg gilt als Ausnahmefall. Hier ist die Feuerwehr mit dem Rettungsdienst beauftragt und das DRK erhält keinerlei Unter- Reportage: Dienst auf der Wache 71. seite 2 überkreuz mitarbeitermagazin des drk-kreisverbandes hamburg-harburg e.v. | ausgabe 01/08 | januar/februar 2008 stützung. »Deswegen können wir stolz darauf sein, mit unseren NAW und RTW weiterhin auf Hamburgs Straßen präsent zu sein«, so DRK-Geschäftsführer Harald Krüger. Die 1999 gegründete Tochtergesellschaft »Ambulanzdienst Hamburg gGmbH« ist an acht Standorten im gesamten Stadtgebiet vertreten und hält 25 Rettungsmittel vor. Im Bereich Krankentransport, der Haupteinnahmequelle des Ambulanzdienstes, kämpfen 22 Anbieter um jeden Auftrag – was die Preise in den Keller getrieben hat. »Wir arbeiten ständig an einer besseren Auslastung unserer Fahrzeuge und auch 07/08 stehen wir mit wettbewerbsfähigen Kostenstrukturen der sich permanent verändernden Situation gegenüber«, erklärt Falk Pillath, Geschäftsführer des DRK-Ambulanzdienstes. »Wir halten Kontakt zu unseren Kunden, um Wünsche schnell umsetzen zu können und keine Aufträge an die Konkurrenz zu verlieren.« Gerade erst wurden zwei neue RTW angeschafft – um den Standard verbessern zu können und einen Wettbewerbsvorteil zu erhalten. Flusskreuzfahrt: Zusammenarbeit von DRK und NRK. seite 4 editorial Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Kreisverband Harburg ist mit seiner Tochtergesellschaft »Ambulanzdienst Hamburg gGmbH« der letzte Rotkreuzverband in Hamburg, der Rettungsdienst und Krankenbeförderung anbietet. Unsere Aufgabe verlangt Menschlichkeit, aber die Marktsituation in der Branche dynamisches Handeln und effizientes Wirtschaften. Wenn sich der Kreisverband im Jahr 2006 nicht hinter unsere Ideen gestellt und uns finanziell unterstützt hätte, wäre auch uns nichts anderes übrig geblieben, als den Betrieb einzustellen. In der Überzeugung es schaffen zu können, mit der Bereitschaft Verzicht zu üben und auf der Suche nach Geschäftspartnern, ist es uns gelungen, den DRK-Ambulanzdienst auf einen neuen Kurs zu bringen. Permanent zu beobachten, ob dieser beibehalten werden kann oder angepasst werden muss – das ist unser Job! Dabei werden wir uns nicht auf Erfolgen ausruhen können. Das »Leben in Bereitschaft« verlangt von uns immer auch die Bereitschaft zur Veränderung. Ihr Falk Pillath Porträt: Mit dem DRK-Bus auf die Reeperbahn. seite 8

In wenigen Minuten zur Stelle: Das DRK hält bundesweit 60 Prozent der Marktanteile am<br />

Rettungsdienst. foto: drk<br />

<strong>Alle</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>wieder</strong><br />

Im Bereich Rettungsdienst ist das DRK<br />

bundesweit Marktführer. Hamburg<br />

stellt eine Ausnahme dar: Den Notfallversorgungsauftrag<br />

hat die Feuerwehr<br />

erhalten und beim Krankentransport<br />

herrscht starker Wettbewerbsdruck.<br />

Statistisch gesehen erwischt es jeden<br />

Deutschen alle zehn <strong>Jahre</strong>: Herzinfarkte,<br />

abgetrennte Gliedmaßen, Vergiftungen,<br />

Knochenbrüche. Im Notfall ist ein Rettungs-<br />

(RTW), Notarzt- (NAW), oder Krankenwagen<br />

(KTW) binnen weniger Minuten<br />

zur Stelle. Das DRK hält bundesweit 60<br />

Prozent der Marktanteile am Rettungsdienst.<br />

Den Auftrag erhält es von den Regierungen<br />

der Bundesländer, die dazu verpflichtet<br />

sind, eine flächendeckende Notfallversorgung<br />

bereitzuhalten. Oft werden<br />

Subventionen gezahlt, um diese, trotz unausgelasteter<br />

Fuhrparks, sicherstellen zu<br />

können.<br />

Hamburg gilt als Ausnahmefall. Hier ist<br />

die Feuerwehr mit dem Rettungsdienst beauftragt<br />

und das DRK erhält keinerlei Unter-<br />

Reportage:<br />

Dienst auf<br />

der Wache 71.<br />

seite 2<br />

überkreuz<br />

mitarbeitermagazin des drk-kreisverbandes hamburg-harburg e.v. | ausgabe 01/08 | januar/februar 2008<br />

stützung. »Deswegen können wir stolz darauf<br />

sein, mit unseren NAW und RTW weiterhin<br />

auf Hamburgs Straßen präsent zu<br />

sein«, so DRK-Geschäftsführer Harald Krüger.<br />

Die 1999 gegründete Tochtergesellschaft<br />

»Ambulanzdienst Hamburg gGmbH«<br />

ist an acht Standorten im gesamten Stadtgebiet<br />

vertreten und hält 25 Rettungsmittel<br />

vor. Im Bereich Krankentransport, der<br />

Haupteinnahmequelle des Ambulanzdienstes,<br />

kämpfen 22 Anbieter um jeden Auftrag<br />

– was die Preise in den Keller getrieben hat.<br />

»Wir arbeiten ständig an einer besseren<br />

Auslastung unserer Fahrzeuge und auch<br />

07/08 stehen wir mit wettbewerbsfähigen<br />

Kostenstrukturen der sich permanent verändernden<br />

Situation gegenüber«, erklärt<br />

Falk Pillath, Geschäftsführer des DRK-Ambulanzdienstes.<br />

»Wir halten Kontakt zu unseren<br />

Kunden, um Wünsche schnell umsetzen<br />

zu können und keine Aufträge an die Konkurrenz<br />

zu verlieren.« Gerade erst wurden<br />

zwei neue RTW angeschafft – um den Standard<br />

verbessern zu können und einen Wettbewerbsvorteil<br />

zu erhalten.<br />

Flusskreuzfahrt:<br />

Zusammenarbeit<br />

von DRK und NRK.<br />

seite 4<br />

editorial<br />

Liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen,<br />

der Kreisverband Harburg ist mit<br />

seiner Tochtergesellschaft »Ambulanzdienst<br />

Hamburg gGmbH«<br />

der letzte Rotkreuzverband in<br />

Hamburg, der Rettungsdienst und<br />

Krankenbeförderung anbietet.<br />

Unsere Aufgabe verlangt Menschlichkeit,<br />

aber die Marktsituation<br />

in der Branche dynamisches Handeln<br />

und effizientes Wirtschaften.<br />

Wenn sich der Kreisverband im<br />

Jahr 2006 nicht hinter unsere Ideen<br />

gestellt und uns finanziell unterstützt<br />

hätte, wäre auch uns<br />

nichts anderes übrig geblieben,<br />

als den Betrieb einzustellen. In der<br />

Überzeugung es schaffen zu können,<br />

mit der Bereitschaft Verzicht<br />

zu üben und auf der Suche nach<br />

Geschäftspartnern, ist es uns gelungen,<br />

den DRK-Ambulanzdienst<br />

auf einen neuen Kurs zu bringen.<br />

Permanent zu beobachten, ob dieser<br />

beibehalten werden kann oder<br />

angepasst werden muss – das ist<br />

unser Job! Dabei werden wir uns<br />

nicht auf Erfolgen<br />

ausruhen können.<br />

Das »Leben in Bereitschaft«<br />

verlangt<br />

von uns immer auch<br />

die Bereitschaft<br />

zur Veränderung.<br />

Ihr<br />

Falk Pillath<br />

Porträt:<br />

Mit dem DRK-Bus<br />

auf die Reeperbahn.<br />

seite 8


2 reportage überkreuz | 01/08<br />

Einmal AK-Harburg – und zurück?<br />

Schon der Tragestuhl wiegt 23 Kilo: Transport zum Krankenwagen.<br />

Um einen Krankenwagen (KTW) fahren<br />

zu können, brauchen die Mitarbeiter<br />

des DRK-Ambulanzdienstes nicht<br />

nur eine qualifizierende Ausbildung,<br />

sondern auch eine gute Portion Muskelkraft<br />

und Einfühlungsvermögen.<br />

Mitten in der Harburger Innenstadt liegt<br />

die Rettungswache 71. Die Mitarbeiter der<br />

»Ambulanzdienst Hamburg gGmbH« nennen<br />

sie einfach Giensch-Wache, denn die<br />

unfallchirurgische Gemeinschaftspraxis,<br />

nach dem Krankenhaus Mariahilf einer<br />

der Hauptauftraggeber, ist im selben Haus<br />

untergebracht. Sofa, Schrank, Schreibtisch,<br />

Fernseher und eine Küchenzeile – dennoch<br />

wirkt der Raum etwas steril und leer:<br />

»Wir haben hier alles was wir brauchen,<br />

aber die Atmosphäre in der Maretstraße<br />

mit all den anderen Kollegen ist trotzdem<br />

netter«, sagt Carina Thiess. Die 22-Jährige<br />

hat bereits ihre Ausbildung zur Rettungsassistentin<br />

beim DRK in Harburg gemacht.<br />

Seit kurzem ist sie fest angestellt.<br />

In dieser Woche besetzt sie mit dem Rettungssanitäter<br />

Julius Petermann die 71er<br />

Wache.<br />

Als erstes soll eine Patientin vom Mariahilf<br />

ins Allgemeine Krankenhaus (AK) –<br />

Harburg gebracht werden. Thiess hält den<br />

Auftrag der Leitstelle in den Händen: »Eins<br />

der unteren Zimmer – scheint eine Infektionskrankheit<br />

zu sein«, sagt sie. Das Schild<br />

an der Zimmertür betätigt ihre Vermutung.<br />

»Norovirus«, sagt die vorbeieilende<br />

Krankenschwester mit einem Schulterzucken.<br />

Thiess und Petermann sehen sich an.<br />

Wenn es wirklich das<br />

Norovirus ist, müssenVorsichtsmaßnahmen<br />

getroffen<br />

werden. Sie brauchen<br />

einen Schutzanzug,<br />

nach dem Einsatz<br />

muss das gesamte<br />

Fahrzeug desinfiziert<br />

werden. Thiess fragt<br />

bei der Stationsleitung<br />

nach – das Norovirus<br />

konnte schon<br />

am Vortag ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Gisela Roßkowski soll<br />

nur zur Endoskopie<br />

ins AK-Harburg: Verdacht<br />

auf Gallensteine.<br />

Thiess und Petermann<br />

ziehen der 84-<br />

Jährigen ihren Bademantel<br />

an, heben sie<br />

vorsichtig in den Tragestuhl<br />

und legen ihr<br />

eine Bettdecke über die Knie.<br />

An der Anmeldung des AK-Harburg bekommt<br />

die Patientin ein Bett zugewiesen.<br />

Auf »drei« wird sie hinein gehoben. »Wissen<br />

Sie denn eigentlich, was jetzt passiert«<br />

fragt Thiess die Patientin. »Einen Schlauch<br />

schlucken, oder?« »Genau. <strong>Alle</strong>s Gute und<br />

bis nachher, wir kommen sie <strong>wieder</strong> abholen«,<br />

erwidert Thiess. Petermann gibt die<br />

Patientenakte bei der Anmeldung ab.<br />

»Hoffentlich bekommen wir wirklich den<br />

Rücktransport. Eigentlich<br />

fährt ein anderesKrankentranspor<br />

tunternehmen<br />

die Patienten vom<br />

AK-Harburg, aber die<br />

Rücktour ins Mariahilf<br />

steht uns zu. Ich<br />

hab unsere Telefonnummer<br />

auf den<br />

Transportschein geklebt<br />

– vielleicht halten<br />

sie sich ja dran«,<br />

sagt der 20-Jährige.<br />

Zurück am Wagen<br />

bleibt kaum Zeit<br />

für eine Zigarettenpause.<br />

Ein Pfleger<br />

versucht, einen Patienten<br />

aus dem Rollstuhl<br />

in ein parkendes<br />

Auto zu verfrachten.<br />

»Halt mal«, sagt<br />

Thiess, um ihre Zigarette<br />

loszuwerden<br />

und anpacken zu<br />

können – wie in der Kampagne: Wir können<br />

nicht anders!<br />

Danach geht’s zurück in die 71 – bis der<br />

nächste Auftrag von der Leitstelle kommt:<br />

Herr Bergau muss zum Urologen. Die Treppe<br />

vor seinem Hauseingang ist steil, der Tragestuhl<br />

schon ohne einen Patienten schwer<br />

genug. »<strong>Alle</strong>in der Sitz wiegt 23 Kilo«, sagt<br />

Thiess. Beim Urologen heißt es dann warten:<br />

Auf den Transportschein, der <strong>wieder</strong><br />

nicht vorliegt, für die Abrechnung der Fahrt<br />

mit der Krankenkasse aber unbedingt notwendig<br />

ist. Und dann auf das Ende der Untersuchung.<br />

Der alte Herr, der über sich<br />

Ohne Transportschein<br />

kann die Fahrt nicht<br />

abgerechnet werden.<br />

selbst sagt, er sei »drei Mal dreißig«, soll<br />

eine Urinprobe abgeben. Dass es ihm nicht<br />

gelingt, weiß nach dem Auftritt der Sprechstundenhelferin<br />

auch die ganze Praxis.<br />

Thiess und Petermann sehen sich an: Menschenwürde<br />

definieren sie anders. Dann<br />

kann Herr Bergau <strong>wieder</strong> nach Hause. Noch<br />

einmal wird er die steile Treppe bis zum<br />

Hauseingang hinauf geschleppt und verabschiedet<br />

sich herzlich. »Bis zum nächsten<br />

Mal«, sagt Bergau und strahlt dabei, als<br />

käme er von einem Spaziergang zurück.<br />

Und Frau Roßkowski? »Der Auftrag ist wohl<br />

an den Wettbewerber gegangen, bei uns<br />

hat sich keiner mehr gemeldet«, sagt Thiess.<br />

Ankunft im AK-Harburg: Den Rücktransport bekam der Wettbewerber.<br />

fotos: tatjana schütz/drk


überkreuz | 01/08<br />

»Der Rettungsdienst<br />

ist mehr als Patiententransport«<br />

Warum ist der Rettungsdienst<br />

Thema der Strategiediskussion<br />

»2010 plus«?<br />

Bundesweit bietet das DRK etwa<br />

180 unterschiedliche Dienstleistungen<br />

an, aber bisher ist nicht sichergestellt,<br />

dass jeder Verband bestimmte,<br />

DRK-profilbestimmende<br />

Aufgaben wahrnimmt. Dies soll sich<br />

mit dem Prozess »2010 plus« ändern,<br />

nach dem Motto »Wo <strong>Rotes</strong><br />

<strong>Kreuz</strong> draufsteht, ist auch <strong>Rotes</strong><br />

<strong>Kreuz</strong> drin«. Der Rettungsdienst<br />

wurde, nach einer bundesweit<br />

durchgeführten Erhebung, von<br />

DRK-Präsidium und DRK-Präsidialrat<br />

als Hauptaufgabenfeld eingestuft.<br />

Was genau soll erreicht werden?<br />

Die Konsequenz dieser Einstufung<br />

als Hauptaufgabenfeld besteht darin,<br />

dass der Rettungsdienst bundesweit<br />

flächendeckend angeboten<br />

werden soll. Die Marke »<strong>Rotes</strong><br />

<strong>Kreuz</strong>« soll für die Bevölkerung<br />

transparenter werden. Dafür sind<br />

einheitliche Kriterien wichtig, damit<br />

der Rotkreuzrettungsdienst<br />

überall die gleichen Leistungen anbietet.<br />

Um diesen Prozess entsprechend steuern<br />

zu können, sind Satzungsänderungen<br />

erforderlich. Zum Beispiel sollen Aufsicht<br />

und Exekutive personell getrennt werden,<br />

d.h. das Gremium für Entscheidungen und<br />

Kontrolle wird von der rechtlich verantwortlichen<br />

Geschäftsführung abkoppelt.<br />

Welchen Vorteil haben Kreisverbände<br />

durch die vorgesehenen Änderungen?<br />

strategie »2010 plus«<br />

Die Strategiediskussion des DRK ist<br />

eingebettet in einen internationalen<br />

Prozess der Rotkreuzföderation.<br />

Ziel ist die Schärfung des Profils des<br />

Roten <strong>Kreuz</strong>es weltweit.<br />

Präsidium und Präsidialrat des DRK<br />

gaben 2006 grünes Licht für den Reformprozess,<br />

der vorsieht, dass die<br />

Hauptaufgabenfelder definiert,<br />

neue Steuerungsgremien erprobt<br />

und erforderliche Satzungsänderungen<br />

vorbereitet werden. Die ehrenamtliche<br />

Mitwirkung soll gestärkt<br />

und der besondere humanitäre<br />

Anspruch der Leistungen gesichert<br />

werden.<br />

stephan topp<br />

Stephan Topp (46) ist Rettungsassistent und Kaufmann.<br />

Er unterrichtete viele <strong>Jahre</strong> an einer DRK-<br />

Landesschule. Seit 1993 ist er als Referent für den<br />

Rettungsdienst im DRK-Generalsekretariat tätig und<br />

seit 2006 Projektleiter des Pilotprojektes Rettungsdienst<br />

im Rahmen der Strategie »2010 plus«.<br />

Die Verbände können voneinander lernen.<br />

Bundesweit sind die Leistungen des Rettungsdienstes<br />

bisher sehr heterogen.<br />

Wenn es gelingt, bestimmte Mindeststandards<br />

zu etablieren, ist die Wahrscheinlichkeit<br />

der Insolvenz kleinerer Verbände geringer,<br />

weil größere sie unterstützen können.<br />

Wir haben damit angefangen, einen<br />

Betriebsvergleich einzuführen – sowohl in-<br />

foto: privat<br />

interview<br />

nerhalb der Bundesländer, als auch<br />

länderübergreifend. Das hat dazu<br />

geführt, dass bei Entgeltverhandlungen<br />

Verbände einen deutlichen<br />

Vorteil durch die bessere Informationslage<br />

hatten, weil sie beispielsweise<br />

über die Preise in anderen<br />

Landkreisen bescheid wussten.<br />

Wie können solche Informationen<br />

gestreut werden?<br />

Es soll ein IT-basiertes Benchmarkund<br />

Informationssystem geschaffen<br />

werden, auf das alle Rotkreuzverbände<br />

zugreifen können. Zwei<br />

Landesverbände befinden sich bereits<br />

in einer Testphase. Es wird Vergleichbarkeit<br />

und direkte Kommunikation<br />

ermöglicht.<br />

Worin liegt Ihrer Meinung<br />

nach das Hauptproblem des DRK-<br />

Rettungsdienstes?<br />

Der Rettungsdienst ist Ländersache<br />

und sehr unterschiedlich geregelt –<br />

das macht die Festlegung einheitlicher<br />

Kriterien schwer. Außerdem<br />

führt der europäische Integrationsprozess<br />

dazu, dass öffentliche<br />

Dienstleistungen marktfähig gemacht<br />

werden. Es drängen Anbieter<br />

auf den Markt, die mit geringeren<br />

Standards auch geringere Preise anbieten<br />

können – da bleibt die Qualität leicht auf<br />

»Die Marke ›<strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong>‹<br />

soll transparenter werden.«<br />

der Strecke. Oft wird vergessen, dass der<br />

Rettungsdienst mehr als Patiententransport<br />

ist. Er ist Teil der gesamtgesundheitlichen<br />

Versorgung der Bevölkerung. Wir<br />

sind nicht nur für den Individualfall zuständig,<br />

sondern auch bei einem Massenanfall<br />

von Verletzten, Großschadenslagen<br />

oder Katastrophen sofort zur Stelle. Das<br />

DRK stellt ein ganzes Versorgungssystem<br />

zur Verfügung – das finanziert werden<br />

muss.<br />

Warum wird der Rettungsdienst als<br />

eine Hauptaufgabe des DRK angesehen?<br />

Der Rettungsdienst ist ein wesentlicher<br />

Teil in der medizinischen Versorgungskette.<br />

<strong>Alle</strong> Bereiche bauen aufeinander auf<br />

und das DRK ist in allen vertreten. Eine Verzahnung<br />

dieser Arbeitsbereiche ist sinnvoll.<br />

Natürlich hat das auch historische<br />

Wurzeln: Schließlich fing alles auf den<br />

Schlachtfeldern von Solferino an.<br />

3


4 nachrichten überkreuz | 01/08<br />

Flusskreuzfahrt auf der Maas<br />

Tapetenwechsel mit der MS J. Henry Dunant: 18 Freiwillige aus Deutschland ermöglichten den Senioren eine abwechslungsreiche Reise. foto: nrk<br />

Im Herbst fand zum vierten Mal eine<br />

Seniorenreise als Zusammenarbeit<br />

vom Niederländischen Roten <strong>Kreuz</strong><br />

(NRK), dem DRK-Reise-Service aus Bremen<br />

und dem DRK-Kreisverband Hamburg-Harburg<br />

statt. Angesteuert wurden<br />

fünf niederländische Städte.<br />

Auch in diesem Jahr gelang es dem Kreisverband<br />

Harburg, Plätze auf der MS J. Henry<br />

Dunant zu sichern. Während der sechstägigen<br />

Reise auf dem behindertengerechten<br />

Flusskreuzfahrtschiff des Niederländischen<br />

Roten <strong>Kreuz</strong>es hatten unternehmungslustige<br />

Senioren aus ganz Hamburg die Mög-<br />

Blondinen bevorzugt<br />

»Wenn Adriana mal nicht kann, dann<br />

kommt eben Robert an ihrer Stelle – oder<br />

Tom, oder Emily, oder Charles…«, heißt es<br />

in einem Fernseh-Spot, mit dem das Französische<br />

Rote <strong>Kreuz</strong> (FRK) eine ungewöhnliche<br />

Werbekampagne startete. Adriana<br />

Karembeu, hoch<br />

bezahltes Fotomodell<br />

aus der Slowakei<br />

und Ehefrau des<br />

ehemaligen französischenNationalspielers<br />

Christian<br />

Karambeu, engagiert<br />

sich bereits<br />

seit acht <strong>Jahre</strong>n mit<br />

viel Humor für die<br />

französischen Kollegen.<br />

Im Rahmen<br />

der aktuellen Kampagne<br />

drehte das<br />

FRK unter anderem<br />

den Kurzfilm, in<br />

dem Freiwillige mit<br />

lichkeit, Holland auf dem Wasserweg zu<br />

entdecken. Das Hotelschiff ist speziell auf<br />

die Belange von pflegebedürftigen Menschen<br />

abgestimmt, die Mitreisenden bekamen<br />

ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm<br />

geboten: Jeden Tag legte das Schiff<br />

an einem anderen Ort an und die Senioren<br />

konnten an Land gehen. Meistens empfing<br />

sie eine Rotkreuzdelegation der jeweiligen<br />

Stadt und begleitete sie. »Wir wollten Alten,<br />

Kranken, Behinderten und den pflegenden<br />

Angehörigen einen gemeinsamen<br />

Urlaub ermöglichen«, sagte Britta True, Leiterin<br />

der Sozialen Dienste des DRK-Harburg.<br />

»Durch den ständigen Ortswechsel<br />

blonden Perücken als »Double« von Adriana<br />

Karambeu Spenden sammeln gehen. In<br />

Frankreich hofft man auf Einnahmen in<br />

Höhe von vier Millionen Euro.<br />

Der Film ist zu sehen unter:<br />

www.youtube.com/watch?v=i5uCoGrz8Bs<br />

konnten wir den Gästen, die oft unter ihrer<br />

Immobilität leiden, einen Tapetenwechsel<br />

ermöglichen und sie haben viel von Land<br />

und Leuten mitbekommen.«<br />

An Bord der MS J. Henry Dunant waren<br />

25 deutsche und 28 niederländische Gäste.<br />

Begleitet wurden sie von 18 deutschen und<br />

31 niederländischen Freiwilligen, die in der<br />

Pflege und im Service im Einsatz waren.<br />

»Diese Fahrt ist ein schönes Beispiel für die<br />

Zusammenarbeit zwischen Rotkreuzverbänden<br />

unterschiedlicher Länder«, erklärte<br />

Dagmar Loga-Haenel, Organisatorin der<br />

Reise. »Wir freuen uns schon auf die nächste<br />

gemeinsame Fahrt.«<br />

Delegation aus Lettland<br />

zu Gast in Harburg<br />

Ende des <strong>Jahre</strong>s besuchte eine Delegation<br />

des Lettischen Roten <strong>Kreuz</strong>es (LRK) das<br />

DRK in Harburg. Die geplante Zusammenarbeit<br />

zwischen dem KV-Harburg und dem<br />

Stadtkomitee Riga wurde konkretisiert.<br />

Die Rotkreuzmitarbeiter aus Lettland lernten<br />

verschiedene Harburger DRK-Einrichtungen<br />

kennen. »In Riga haben circa 4000<br />

Kinder noch keinen Tagesstättenplatz. Diese<br />

Chance würde ich gerne für uns nutzen«,<br />

erklärte Linda Ostrovska, Geschäftsführerin<br />

vom Stadtkomitee Riga.<br />

DRK-Geschäftsführer Harald Krüger<br />

kündigte schriftliche Vereinbahrungen für<br />

das zweite Quartal 2008 an. Der Kreisverband<br />

Harburg sei bereit, konzeptionell<br />

beim Aufbau z.B. von Kindertagesstätten<br />

behilflich zu sein. »Gerne würden wir eine<br />

Führungskraft bei uns in Harburg weiterbilden<br />

und auch im ersten Jahr ihr Gehalt<br />

übernehmen«, so Krüger. Dies war bereits<br />

der siebte Besuch zwischen dem DRK-Harburg<br />

und dem Lettischen Roten <strong>Kreuz</strong>.


QM beim<br />

Ambulanzdienst<br />

Seit <strong>Jahre</strong>sende ist Christine Lucka bei der<br />

»Ambulanzdienst Hamburg gGmbH« als<br />

Projektbeauftragte für Qualitätsmanagement<br />

(QM) beschäftigt. Sie wird ein QM-<br />

System aufbauen, um eine Zertifizierung<br />

und somit eine bessere Marktposition für<br />

die DRK-Tochtergesellschaft zu erreichen.<br />

In Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern<br />

wird Christine Lucka Arbeitsabläufe und -<br />

prozesse effizienter gestalten und dies dokumentieren.<br />

»Ich hoffe dazu beizutragen, dass die Potenziale<br />

des DRK-Ambulanzdienstes optimal<br />

genutzt werden können«, erklärte Lucka.<br />

Die 24-Jährige ist selbst Rettungsassistentin<br />

und studierte Rettungsingenieurwesen<br />

in Köln.<br />

überkreuz | 01/08<br />

Spende für das<br />

Kinderwalschlösschen<br />

Die Harburger Filiale des Warenhauses<br />

C&A spendete der Kita Kinderwaldschlösschen<br />

2.000 Euro für eine Kletterlandschaft<br />

im Bewegungsraum.<br />

Bei der Spendenübergabe sagte Bezirksamtsleiter<br />

Torsten Meinberg: »Ich<br />

kenne Harburg genau und weiß, wo Unterstützung<br />

benötigt wird. Im Kinderwaldschlösschen<br />

werden viele Kinder mit Migrationshintergrund<br />

betreut und somit<br />

wichtige Arbeit in einer Siedlung mit<br />

schwieriger Sozialstruktur geleistet.«<br />

Die Spende war Teil einer europaweiten<br />

Initiative, bei der 1.200 C&A Filialen in<br />

16 europäischen Ländern soziale Projekte<br />

und Einrichtungen im Rahmen der Weihnachtskampagne<br />

unterstützen.<br />

Rotkreuzler<br />

beim THW<br />

Graffiti-Workshop beim DRK<br />

Die Ende des <strong>Jahre</strong>s vorgestellte Pisa-Studie bestätigte erneut eine mangelhafte<br />

Chancengleichheit für Kinder von Migranten. »Sie liegen mit ihren<br />

Leistungen oft zwei <strong>Jahre</strong> zurück«, sagte Heino Mayer, Leiter des Berliner<br />

Büros der »Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung«, in deren Auftrag die Studie erstellt wurde. Für die Chancengleichheit<br />

von Kindern mit Migrationshintergrund setzt sich das DRK<br />

in Harburg ein. Zu einem Graffiti-Workshop kamen 17 Jugendliche im Alter<br />

von zehn bis 16 <strong>Jahre</strong>n in die Geschäftsstelle in der Maretstraße. Der<br />

Workshop fand im Rahmen des Projektes »Chancengleichheit« statt, das<br />

die Bildungschancen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund verbessern<br />

soll. Über Freizeitaktivitäten werden sie an die anderen Angebote<br />

des Projektes, darunter auch Berufsorientierungs- und Bewerbungskurse,<br />

herangeführt.<br />

»Die Jugendlichen lernen von mir nicht nur das Sprühen, sondern<br />

auch, dass sie mit Respekt und Gemeinschaftsgefühl mehr in ihrem Leben<br />

erreichen können«, sagte Workshopleiter Christian Delles. Während<br />

des Workshops sprach der 29-Jährige mit den Teilnehmern auch über<br />

rechtliche Konsequenzen: »Schließlich wollen wir die Situation der Jugendlichen<br />

verbessern und nicht zusehen, wie sie sich ihre Zukunftschancen<br />

durch illegales Sprühen verbauen«, erklärte er.<br />

nachrichten<br />

Drei Helfer der ehrenamtlichen Bereitschaft<br />

des DRK-Harburg haben Ende des<br />

<strong>Jahre</strong>s die Basisausbildung beim Technischen<br />

Hilfswerk (THW) in Altona mit Erfolg<br />

abgeschlossen. »Wir haben an der<br />

Ausbildung teilgenommen, um im Katastrophenfall<br />

und im DRK-Alltag sicher mit<br />

technischem Equipment, wie Generatoren<br />

und Beleuchtungsanlagen, aber auch mit<br />

dem Gerät der Feuerwehr und des THW<br />

umgehen zu können«, erklärte Kreisbereitschaftsleiter<br />

Jörg Ziemann. Außerdem soll<br />

die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen<br />

und der Feuerwehr intensiviert<br />

werden. »Wir haben schon eine Anfrage<br />

vom THW zur Unterstützung bei einer<br />

Übung bekommen«, so Ziemann.<br />

Respekt und Gemeinschaftsgefühl: Die Situation von Jugendlichen<br />

soll verbessert werden. foto: tatjana schütz/drk<br />

5


6 kultur überkreuz | 01/08<br />

Kultur<br />

vor der Tür<br />

»Also Liebe«: Lieder und Tänze zum schönsten, grausamsten,<br />

lustigsten, traurigsten und tiefsten aller Gefühle. foto: ric<br />

»Die fremde Braut«<br />

Dr. Necla Kelek gilt als<br />

»Vorzeigemigrantin«: Mit<br />

elf <strong>Jahre</strong>n kam sie aus der<br />

Türkei nach Deutschland<br />

und startete später eine<br />

akademische Karriere. In<br />

»Die fremde Braut« berichtet<br />

sie vom türkischen Leben<br />

in Deutschland, über Zwangsheirat<br />

und arrangierte Ehen. Sie erzählt von Frauen,<br />

denen die elementarsten Rechte verweigert<br />

werden – das Recht auf Freiheit,<br />

Gleichberechtigung, Bildung und Arbeit. In<br />

meinem beruflichen Alltag nehme ich die<br />

Bedürfnisse nach Perspektiven und Chancengleichheit,<br />

gerade von Menschen mit<br />

Migrationshintergrund, wahr. Partizipation<br />

an Schulen und am Arbeitsmarkt ist eine<br />

Voraussetzung für Integration und eine<br />

Herausforderung an Migranten, Erzieher,<br />

Lehrer, Ausbilder und Arbeitgeber. Vielfalt<br />

ist eine Einstellungssache.<br />

Susanne Kathöwer, Projektleitung »ALG II-Empfänger«<br />

Das Buch ist im Goldmann Verlag erschienen<br />

und kostet 8,95 Euro.<br />

unternehmenskultur<br />

Das »ric« (rail info center) ist mehr als ein Raum: Untergebracht in einer<br />

ehemaligen Fabrikhalle im Gewerbegebiet Hittfeld bietet es nicht nur<br />

Platz für eine Ausstellung historischer Eisenbahnschienen, sondern auch<br />

für klassische Konzerte, Live-Performance und vieles mehr. Karten für die<br />

Veranstaltungen sind im Vorverkauf, an der Abendkasse oder als Abonnement<br />

erhältlich. Mit einem Abo im Jahr 2008 sichert man sich für den<br />

Preis von 150 Euro Karten für zehn Veranstaltungen, die regulär 18,- bzw.<br />

20,- Euro kosten.<br />

Im ersten Halbjahr 2008 wird den ric-Besuchern ein buntes Programm<br />

geboten. Ob Musik Show, Musical, Kabarett, Cross Over oder a capella<br />

– die Künstler planen immer ungewöhnliche Einlagen und beziehen<br />

das Publikum ein. Ein Abend im ric lässt den Alltag schnell vergessen.<br />

Am Freitag, dem 25. Januar 2008, präsentieren um 20 Uhr die Absolventen<br />

der »Hamburg School of Entertainment« das Programm »Also Liebe«.<br />

Lieder und Tänze aus Musicals, die alle vom schönsten, grausamsten,<br />

lustigsten, traurigsten und tiefsten aller Gefühle handeln, werden an diesem<br />

Abend präsentiert. Dieses Programm sollte nur ein Mal im<br />

»Schmidt’s Tivoli« aufgeführt werden. Für das ric wurde eine Ausnahme<br />

gemacht!<br />

Dagmar Loga-Haenel, Sekretariat Geschäftsführung<br />

Für diese Veranstaltung werden Freikarten verlost (Seite 7).<br />

Weitere Informationen unter www.ric-hittfeld.de<br />

»Pädagogisches Handeln<br />

professionalisieren«<br />

Während der Erzieherausbildung<br />

und des Studiums<br />

der Sozialpädagogik/ Sozialarbeit<br />

habe ich nach einem<br />

fundierten Fachbuch<br />

gesucht, in dem Theorie und Praxis der Pädagogik<br />

gleichermaßen aufgearbeitet<br />

werden. Im Jahr 2007 ist durch die Autoren<br />

Averhoff, Herkommer, Jeannot, Strodtmann<br />

und Weiß endlich ein solches Werk<br />

erschienen. In jeweils abgeschlossenen Kapiteln<br />

werden Themen wie persönliche<br />

und berufliche Weiterentwicklung, Beobachtung<br />

und Analyse und Qualitätsentwicklung<br />

aufgearbeitet. Meiner Ansicht<br />

nach darf dieses Fachbuch nicht fehlen,<br />

wenn man seine eigene Arbeit reflektieren<br />

und weiterentwickeln möchte.<br />

Kirsten Pollkehn, Stellv. Kitaleitung<br />

Kinderwaldschlösschen & Projektleitung H.-D.-R<br />

Das Buch ist im Verlag Handwerk und Technik<br />

erschienen und kostet 27,40 Euro.<br />

In diesem Jahr erhielten die Mitarbeiter<br />

des DRK-Harburg eine Prämie oder ein Präsent<br />

zu Weihnachten. Die Angestellten der<br />

»RK-Servicegesellschaft« bekamen einen<br />

Korb mit edlem Wein, Schokolade, Wurst,<br />

Tee etc. Umgesetzt hatte die Idee Objektleiterin<br />

Birgitt Riewe, die mit dem fertig<br />

stellen der rund 100 Präsentkörbe eine<br />

»Eine Erinnerung<br />

an<br />

Solferino«<br />

Solferino im Jahr<br />

1859: Henry Dunant<br />

wird unfreiwillig<br />

Zeuge einer<br />

Schlacht zwischen österreichischen,<br />

italienischen und französischen Soldaten.<br />

Der Anblick der Ermordeten und Verletzten<br />

lässt ihn nicht mehr los und er<br />

schreibt seine Eindrücke nieder, um solche<br />

Gräuel in Zukunft verhindern zu können.<br />

Drei <strong>Jahre</strong> später erscheint sein Buch<br />

»Eine Erinnerung an Solferino«. Es machte<br />

sofort in ganz Europa Furore und leitet<br />

den Siegeszug der Rotkreuz-Idee ein, die<br />

heute in fast 200 Ländern der Erde umgesetzt<br />

wird. Jetzt liegt sein Werk, das in<br />

zahlreichen Auflagen erschien und in viele<br />

Sprachen übersetzt wurde, als Hörbuch-CD<br />

vor.<br />

Harald Krüger, Geschäftsführer DRK-Harburg<br />

Die CD kann für 7 Euro unter<br />

info@drk-hh-harburg.de bestellt werden.<br />

ganze Woche beschäftigt war. Nicht zuletzt,<br />

weil sie für jeden Korb auch ein Abtrockentuch<br />

besorgte, auf dem sie in Handarbeit<br />

einen Rotkreuzaufnäher befestigte.<br />

Außerdem mussten viele Extrawürste berücksichtigt<br />

werden – für die deutschen<br />

Kollegen kam Schweinswurst in den Korb,<br />

für die muslimischen nur Rind.


überkreuzworträtsel<br />

Miträtseln und das Lösungswort bis<br />

zum 21. Januar 2008 entweder per E-<br />

Mail an t.schuetz@drk-hh-harburg.de<br />

oder einfach eine Postkarte/Fax an die<br />

Geschäftsstelle schicken bzw. in meinem<br />

Fach hinterlegen.<br />

Der Gewinner/die Gewinnerin erhält<br />

1x2 Karten für die Veranstaltung »Also<br />

TochtergesellschaftpersischeTeppichart<br />

Frauenname<br />

Lichtkranz<br />

deutsche<br />

Modeschöpferin<br />

(Jil)<br />

Wappenvogel<br />

rege,<br />

munter,<br />

alert<br />

6<br />

Teil des<br />

Beins<br />

Segelbootfahrtweiblicher<br />

franz.<br />

Artikel<br />

ehem. dt.<br />

Tennisprofi<br />

(Steffi)<br />

Unterstützung<br />

d. Geschäftsführung<br />

Bank- und<br />

Börsenwesen:<br />

Aufgeld<br />

veraltet:<br />

Irrtum,<br />

Versehen<br />

3 (Physik)<br />

al- ...) †<br />

4<br />

Fluss<br />

durch<br />

Paris<br />

nordamerikanisches<br />

Wildrind<br />

Gottes<br />

Gunst<br />

5<br />

rumänische<br />

Währung<br />

Frauenkurzname<br />

europäisches<br />

Meer<br />

Sieb<br />

13<br />

Stadt<br />

mit dem<br />

schiefen<br />

Turm<br />

englisch:<br />

Salz<br />

15<br />

Sternschnuppe<br />

frühere<br />

türkische<br />

Anrede<br />

(Herr)<br />

Dämpfungsmaß<br />

essbare<br />

Meeresmuschel<br />

Inspekteur,Kontrolleur<br />

7<br />

zu dem<br />

Zeitpunkt<br />

verwandt<br />

1<br />

Deckschicht<br />

eine<br />

Geliebte<br />

des Zeus<br />

11<br />

syr. Politiker<br />

(Hafis<br />

Grazie<br />

loyal,<br />

ergeben<br />

neben,<br />

in der<br />

Nähe<br />

von<br />

8<br />

ein<br />

Farbton<br />

überkreuz | 01/08<br />

Liebe« im ric-Hittfeld am<br />

25. Januar (Seite 6) und wird<br />

am 21. Januar benachrichtigt.<br />

Güterabschreibung<br />

(Abk.)<br />

Frauenname<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

2<br />

Satz<br />

beim<br />

Tennis<br />

(engl.)<br />

konferieren<br />

metallhaltiges<br />

Gestein<br />

Frucht<br />

mit<br />

harter<br />

Schale<br />

Initialen<br />

Redfords<br />

Holzraummaß<br />

(veraltet)<br />

chem.<br />

Zeichen:<br />

Ruthenium<br />

Kfz.-Z.:<br />

Friedrichshafen<br />

Lehrer<br />

Samuels<br />

Geschäftsidee<br />

LRK<br />

lateinisch:<br />

Luft<br />

14<br />

Märchenwesen<br />

selbst<br />

erleben<br />

12<br />

leichter<br />

Luftstrom<br />

9<br />

10<br />

W-3e<br />

Lösung des letzten Rätsels:<br />

O<br />

R<br />

A<br />

K<br />

F<br />

K<br />

B<br />

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impressum<br />

K<br />

U<br />

M<br />

M<br />

E<br />

R<br />

rätsel<br />

Herausgeber:<br />

DRK-Kreisverband Hamburg-Harburg e.V.<br />

Maretstraße 73<br />

21073 Hamburg<br />

www.drk-hh-harburg.de<br />

Redaktion:<br />

Tatjana Schütz,<br />

Telefon: 040 / 76 60 92 84<br />

Telefax: 040 / 77 26 59<br />

E-Mail an: t.schuetz@drk-hh-harburg.de<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />

Frederika Gillner, Ute Horn, Susanne<br />

Kathöwer, Harald Krüger, Dagmar Loga-<br />

Haenel, Falk Pillath, Kirsten Pollkehn,<br />

Stefan Topp<br />

Druck:<br />

cross-effect<br />

Eckoldt GmbH & Co.KG<br />

Ingelheim am Rhein<br />

Layout:<br />

Heiko von Schrenk<br />

www.schrenkwerk.de<br />

I<br />

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L<br />

O<br />

Das Lösungswort der letzten Ausgabe<br />

lautete »Fallpauschale«. Die Karten für<br />

das Konzert des Landesjugendorchesters<br />

erhielt Margot Walczak, Übungsleiterin für<br />

Senioren- und Osteoporosegymnastik.<br />

7


8 menschen<br />

Die 32-Jährige arbeitet<br />

seit November als Controllerin<br />

beim DRK-Harburg.<br />

Davor war sie als<br />

Assistentin des Vorstandes<br />

von Greenpeace<br />

energy beschäftigt. Sie<br />

hat Soziologie und Betriebswirtschaftslehre<br />

in Hamburg studiert.<br />

Was genau ist ihre Aufgabe?<br />

Als Controllerin unterstütze ich die Unternehmensführung,<br />

indem ich Informationen<br />

aufbereite. Außerdem helfe ich Budgets<br />

zu erstellen, deren tatsächliche Entwicklung<br />

zu verfolgen und versuche, Probleme<br />

frühzeitig zu erkennen und Lösungen<br />

zu finden. Dadurch will ich dazu betragen,<br />

die vorhandenen Mittel optimal für<br />

die Ziele des Roten <strong>Kreuz</strong>es einzusetzen.<br />

Warum wurde diese Stelle jetzt geschaffen?<br />

Ich denke, dass der Kreisverband Harburg<br />

eine Größe erreicht hat, die eine solche<br />

Stelle erforderlich macht.<br />

Warum haben Sie sich in diesem Bereich<br />

spezialisiert?<br />

überkreuz | 01/08<br />

Bei Wind und Wetter<br />

Es ist ein kalter und stürmischer<br />

Herbsttag in Hamburg, als sich eine<br />

kleine Gruppe von DRK-Mitarbeitern<br />

in Begleitung des Kreisgeschäftsführers<br />

Harald Krüger auf<br />

den Weg ins Hamburger Zentrum<br />

begibt. <strong>Alle</strong> haben graue Rotkreuzuniformen<br />

an und eine Spendendose<br />

in der Hand. Mit einem DRK-Bus<br />

geht es auf die Reeperbahn: »Die<br />

Idee auf dem Kiez Spenden zu sammeln<br />

hatte Herr Krüger – und die<br />

war gar nicht schlecht«, erzählt Ute<br />

Horn und lacht. »Da sitzt das Geld<br />

relativ locker. Im Eingang von Stundenhotels<br />

hatten wir besonders viel<br />

Glück.« Am Ende des Abends waren<br />

mehr als 1.000 DM zusammengekommen<br />

– ein stolzes Ergebnis.<br />

Seit diesem Abend vor 14 <strong>Jahre</strong>n<br />

hat sich vieles verändert. Der Chef<br />

geht etwas seltener persönlich<br />

Spenden sammeln, aber Ute Horn<br />

ist dem DRK-Harburg als Personalbuchhalterin<br />

erhalten geblieben.<br />

Als die 36-Jährige 1993 eingestellt<br />

wurde, gab es im Kreisverband gerade einmal<br />

200 Mitarbeiter. Jetzt hat sich die Mitarbeiterschaft<br />

fast verdreifacht und Ute<br />

Horn teilt sich mit zwei Kolleginnen den<br />

ute horn<br />

Seit 14 <strong>Jahre</strong>n ist Ute Horn Personalbuchhalterin beim<br />

DRK-Harburg. Gerade macht sie eine Fortbildung zur<br />

Personalfachkauffrau.<br />

foto: tatjana schütz/drk<br />

Bereich der Personalbuchhaltung. »Es gibt<br />

so viele unterschiedliche Tarife und Verträge,<br />

der Aufwand wäre inzwischen für mich<br />

alleine viel zu groß«, sagt sie. »Die Kolle-<br />

nachgefragt: berit krause gratulation<br />

Ich arbeite am Herz des Unternehmens<br />

und habe die Möglichkeit, positiven Einfluss<br />

zu nehmen. Das Tolle ist, dass ich in<br />

Organisationen arbeiten kann, hinter denen<br />

ich inhaltlich stehe und damit mein<br />

soziales Engagement mit dem Professionellen<br />

verbinde.<br />

Was gefällt Ihnen nicht an Ihrem Beruf?<br />

Oft herrscht eine gewisse Grundskepsis<br />

gegenüber einer solchen Beschäftigung.<br />

»Controlling« – das klingt nach kontrollieren<br />

und vielleicht ein bisschen unangenehm.<br />

Ich möchte zeigen, dass ich mit meiner<br />

Arbeit viel Positives erreichen kann.<br />

Das ist eine große Herausforderung.<br />

Womit verbringen Sie am liebsten<br />

ihre Freizeit?<br />

Ich bin gerne in der freien Natur. Außerdem<br />

tanze ich seit einem Jahr argentinischen<br />

Tango.<br />

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />

Die berufliche Zukunft hat gerade angefangen.<br />

Vor einem Jahr hätte ich mir eine Stelle<br />

wie diese gewünscht. Im Moment bin ich<br />

so zufrieden, dass ich keine Wünsche habe.<br />

gen sollen sich mit allen Fragen zu<br />

Verträgen oder anderen Leistungen<br />

an mich wenden können. Deswegen<br />

bin ich hauptsächlich nur noch für<br />

die Mitarbeiter des Kreisverbandes<br />

zuständig.«<br />

Ute Horn ist Steuerfachangestellte.<br />

Nach der Ausbildung arbeitete<br />

sie zwei <strong>Jahre</strong> in ihrem Betrieb,<br />

bis sie beim DRK in Harburg anfing.<br />

Die Stunden- und Urlaubsabrechnungen<br />

füllte sie noch handschriftlich<br />

aus, bekam dann die elektronischen<br />

Auszüge vom Rechenzentrum<br />

geschickt. Sogar die Lohnüberweisungen<br />

brachte Ute Horn damals<br />

persönlich zur Bank. Inzwischen ist<br />

der gesamte Arbeitsbereich IT-gestützt,<br />

was ihr Leben leichter macht<br />

– zumindest wenn nicht <strong>wieder</strong> einmal<br />

der Server abstürzt.<br />

Zeit für Hobbies bleibt der alleinerziehenden<br />

Mutter von zwei<br />

Kindern kaum. Früher ging sie gerne<br />

zum Sport, aber seitdem sie an einer<br />

Fortbildung zur Personalfachkauffrau<br />

teilnimmt, fehlt ihr dafür die Zeit.<br />

»Das ist es mir aber wert. Ich hoffe einfach,<br />

dass ich meine Zusatzqualifikation irgendwann<br />

sinnvoll beim DRK einsetzen kann.«

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