Gemeinschaft fördert Sicherheit - Deutsches Rotes Kreuz

Gemeinschaft fördert Sicherheit - Deutsches Rotes Kreuz Gemeinschaft fördert Sicherheit - Deutsches Rotes Kreuz

10.01.2013 Aufrufe

Die Mitarbeiterinnen in den DRK-Seniorenwohnanlagen arbeiten in einem Spannungsfeld (v.l.): R.Berté, A.Harders, R.Hülskamp, L. Kruse, G.Leuschner, C.Mortzfeld, I.Sawatzki, B. Scholz, S. Dormeier, M. Soenke. fotos: lisa lewald/drk Gemeinschaft fördert Sicherheit Seit über dreißig Jahren betreuen Mitarbeiter des DRK Senioren in Harburger Wohnan lagen. Das Konzept ist eindeutig, die Kriterien transparent – Kritik hagelt es trotzdem immer wieder. Jetzt führt das Rote Kreuz eigene Qualitätsstandards in seinen Einrichtungen ein. Als vor kurzem ein 73-Jähriger in der katholischen Seniorenwohnanlage St. Vincenz starb und tagelang unbemerkt in seiner Wohnung lag, löste das heftige Diskussionen aus: Für wen eignet sich diese Wohnform? Welcher Service muss im Betreuungsvertrag enthalten sein? Sollte es Sicherheitsstandards geben und sind diese von den Bewohnern überhaupt gewollt? »Wir können in unseren Wohnanlagen bei einer Betreuungspauschale von rund 40 Euro keine Sicherheit bis ins Letzte garantieren«, so Britta True, Leiterin der Sozialen Dienste des DRK-Harburg. »Wenn nun Medienvertreter von besonders hohen Standards in man- Reportage: Mittagstisch im Milchgrund. seite 2 überkreuz mitarbeitermagazin des drk-kreisverbandes hamburg-harburg e.v. | ausgabe 06/08 | november/dezember 2008 chen Wohnanlagen schwärmen, wird dabei meist übersehen, dass dort die Betreuungsgelder viel höher sind.« In den Harburger Einrichtungen wird durch die Angebote der Mitarbeiterinnen eine Gemeinschaft gefördert, in der die Bewohner auch außerhalb der Arbeitszeiten der Betreuerinnen aufeinander achten sollen. Seit Ende der neunziger Jahre gelten in allen Wohnanlagen des DRK Qualitätskriterien, die in Zusammenarbeit mit der Hamburger Sozialbehörde ausgearbeitet wurden. Jetzt arbeiten Vertreter der Hamburger Rotkreuzeinrichtungen an eigenen Standards. »Wir möchten festschreiben, welche Aufgaben wie von uns übernommen werden«, so Britta True. Denn wer kümmert sich um die Bewohner z.B. im Krankheitsfall? Damit in solchen Fällen die Zuständigkeiten geregelt sind, werden die ausgearbeiteten Kriterien nun in einem Qualitätshandbuch festgeschrieben und verbindlich eingeführt. Deutschland: Großkatastrophe Stromausfall. seite 4 editorial Liebe Kolleginnen und Kollegen, gerade haben wir mit dem »Gloria« in der sechsten Harburger Seniorenwohnanlage die Betreuung übernommen. Menschen leben heute länger aktiv, als es noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Dieser Entwicklung Sorge zu tragen, ist auch Aufgabe des Roten Kreuzes. Senioren in unseren Wohnanlagen entscheiden sich ganz bewusst für die Unabhängigkeit im eigenen Haushalt und gegen die »Rund um die Uhr Betreuung« im Zimmer eines Pflegeheims. Diese Entscheidung nehmen wir ernst und respektieren den Wunsch der Bewohner nach Privatsphäre. Gleichzeitig fördern wir die Gemeinschaft mit sozialen Aktivitäten, regen Nachbarschaftshilfe an und vermitteln durch persönliche Gespräche und individuelle Beratungen zusätzliche Angebote und Dienste, um die Selbstständigkeit der Senioren so lange wie möglich zu erhalten. Diese Ziele miteinander zu vereinbaren, ist für unsere Mitarbeiter täglich eine große Herausforderung. Ihre Britta True (Leiterin Soziale Dienste) Porträt: Vom Aktivjob in die Festanstellung. seite 8

Die Mitarbeiterinnen in den DRK-Seniorenwohnanlagen arbeiten in einem Spannungsfeld (v.l.):<br />

R.Berté, A.Harders, R.Hülskamp, L. Kruse, G.Leuschner, C.Mortzfeld, I.Sawatzki, B. Scholz, S. Dormeier,<br />

M. Soenke. fotos: lisa lewald/drk<br />

<strong>Gemeinschaft</strong><br />

<strong>fördert</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Seit über dreißig Jahren betreuen Mitarbeiter<br />

des DRK Senioren in Harburger<br />

Wohnan lagen. Das Konzept ist eindeutig,<br />

die Kriterien transparent – Kritik<br />

hagelt es trotzdem immer wieder. Jetzt<br />

führt das Rote <strong>Kreuz</strong> eigene Qualitätsstandards<br />

in seinen Einrichtungen ein.<br />

Als vor kurzem ein 73-Jähriger in der katholischen<br />

Seniorenwohnanlage St. Vincenz<br />

starb und tagelang unbemerkt in seiner<br />

Wohnung lag, löste das heftige Diskussionen<br />

aus: Für wen eignet sich diese Wohnform?<br />

Welcher Service muss im Betreuungsvertrag<br />

enthalten sein? Sollte es <strong>Sicherheit</strong>sstandards<br />

geben und sind diese von<br />

den Bewohnern überhaupt gewollt? »Wir<br />

können in unseren Wohnanlagen bei einer<br />

Betreuungspauschale von rund 40 Euro keine<br />

<strong>Sicherheit</strong> bis ins Letzte garantieren«, so<br />

Britta True, Leiterin der Sozialen Dienste des<br />

DRK-Harburg. »Wenn nun Medienvertreter<br />

von besonders hohen Standards in man-<br />

Reportage:<br />

Mittagstisch<br />

im Milchgrund.<br />

seite 2<br />

überkreuz<br />

mitarbeitermagazin des drk-kreisverbandes hamburg-harburg e.v. | ausgabe 06/08 | november/dezember 2008<br />

chen Wohnanlagen schwärmen, wird dabei<br />

meist übersehen, dass dort die Betreuungsgelder<br />

viel höher sind.« In den Harburger<br />

Einrichtungen wird durch die Angebote der<br />

Mitarbeiterinnen eine <strong>Gemeinschaft</strong> ge<strong>fördert</strong>,<br />

in der die Bewohner auch außerhalb<br />

der Arbeitszeiten der Betreuerinnen aufeinander<br />

achten sollen.<br />

Seit Ende der neunziger Jahre gelten in<br />

allen Wohnanlagen des DRK Qualitätskriterien,<br />

die in Zusammenarbeit mit der<br />

Hamburger Sozialbehörde ausgearbeitet<br />

wurden. Jetzt arbeiten Vertreter der Hamburger<br />

Rotkreuzeinrichtungen an eigenen<br />

Standards. »Wir möchten festschreiben,<br />

welche Aufgaben wie von uns übernommen<br />

werden«, so Britta True. Denn wer<br />

kümmert sich um die Bewohner z.B. im<br />

Krankheitsfall? Damit in solchen Fällen die<br />

Zuständigkeiten geregelt sind, werden die<br />

ausgearbeiteten Kriterien nun in einem<br />

Qualitätshandbuch festgeschrieben und<br />

verbindlich eingeführt.<br />

Deutschland:<br />

Großkatastrophe<br />

Stromausfall.<br />

seite 4<br />

editorial<br />

Liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen,<br />

gerade haben wir mit dem »Gloria«<br />

in der sechsten Harburger Seniorenwohnanlage<br />

die Betreuung<br />

übernommen.<br />

Menschen leben heute länger aktiv,<br />

als es noch vor einigen Jahrzehnten<br />

der Fall war. Dieser Entwicklung<br />

Sorge zu tragen, ist auch<br />

Aufgabe des Roten <strong>Kreuz</strong>es.<br />

Senioren in unseren Wohnanlagen<br />

entscheiden sich ganz bewusst<br />

für die Unabhängigkeit im<br />

eigenen Haushalt und gegen die<br />

»Rund um die Uhr Betreuung« im<br />

Zimmer eines Pflegeheims. Diese<br />

Entscheidung nehmen wir ernst<br />

und respektieren den Wunsch der<br />

Bewohner nach Privatsphäre.<br />

Gleichzeitig fördern wir die <strong>Gemeinschaft</strong><br />

mit sozialen Aktivitäten,<br />

regen Nachbarschaftshilfe an<br />

und vermitteln durch persönliche<br />

Gespräche und individuelle Beratungen<br />

zusätzliche Angebote und<br />

Dienste, um die Selbstständigkeit<br />

der Senioren so lange wie möglich<br />

zu erhalten. Diese<br />

Ziele miteinander<br />

zu vereinbaren,<br />

ist für<br />

unsere Mitarbeiter<br />

täglich<br />

eine große Herausforderung.<br />

Ihre<br />

Britta True<br />

(Leiterin Soziale Dienste)<br />

Porträt:<br />

Vom Aktivjob in<br />

die Festanstellung.<br />

seite 8


2 reportage überkreuz | 06/08<br />

Spagat zwischen Lebenszeichen -<br />

kontrolle und Mittagstisch<br />

Wie in allen DRK-Seniorenwohnanlagen<br />

müssen die Betreuerinnen im<br />

Milchgrund die unterschiedlichsten<br />

Bedürfnisse miteinander vereinbaren –<br />

und trotz Engagements oft mit Anfeindungen<br />

rechnen.<br />

In der Seniorenwohnanlage Milchgrund<br />

wird es Herbst. Nicht nur die Bäume im Innenhof<br />

leuchten in den schönsten Farben,<br />

die DRK-Mitarbeiterinnen Rita Hülskamp<br />

und Bärbel Scholz haben auch den <strong>Gemeinschaft</strong>sraum<br />

mit herbstlichen Gestecken<br />

geschmückt.<br />

Heute ist Montag und auf dem Programm<br />

steht »Mittagstisch«. Knapp 30 Senioren<br />

sitzen an den langen Tischen. Wer<br />

kann hilft beim Austeilen und Abräumen.<br />

»Das hier ist viel mehr als nur ein gemeinsames<br />

Mittagessen«, sagt Bärbel Scholz.<br />

»Wir wollen damit die <strong>Gemeinschaft</strong> fördern,<br />

damit sich die Bewohner kennenlernen<br />

und aufeinander achten.« Weitere Angebote<br />

der Betreuerinnen sind ein Singkreis<br />

mit Akkordeonbegleitung, eine Kochgruppe,<br />

ein Lesekreis und Feste zu allen<br />

Jahreszeiten. In zwei Wochen planen die<br />

Mitarbeiterinnen eine gemeinsame Ausfahrt<br />

mit den Bewohnern der Wohnanlage<br />

Gloria und Besuchern der Tagesstätte Neuwiedenthal.<br />

Das DRK-Büro im Milchgrund ist wochentags<br />

von 9.00–17.00 Uhr besetzt. Neben<br />

unterschiedlichen Freizeitaktivitäten<br />

bieten die Mitarbeiterinnen auch Beratungen<br />

bei Problemen mit Behörden oder der<br />

Pflegeversicherung an. Doch trotz des vielfältigen<br />

Angebots: Nörgeleien sind keine<br />

Seltenheit. Immer wieder befürchten Ein-<br />

Die Senioren entscheiden sich bewusst gegen das Pflegeheim: Freizeitangebote und gemeinsame<br />

Mahlzeiten fördern eine <strong>Gemeinschaft</strong>, in der die Bewohner aufeinander achten.<br />

zelne, für die Betreuungspauschale von<br />

knapp 40 Euro keine angemessene Gegenleistung<br />

zu erhalten. Und dann erscheinen<br />

sie doch bei Festen und sind froh, ihren<br />

Wohnungsschlüssel bei den Betreuerinnen<br />

in guten Händen zu wissen – falls sie den<br />

Weg zum Telefon mal nicht mehr schaffen.<br />

»Einzelne befürchten, für<br />

die Betreuungspauschale<br />

keine angemessene Gegenleistung<br />

zu erhalten.«<br />

Tauchen Schwierigkeiten auf, suchen<br />

Hülskamp und Scholz nach individuelle Lösungsmöglichkeiten.<br />

Wie vor einigen Wochen,<br />

als eine Dame plötzlich den Betreuungsvertrag<br />

kündigen wollte. Sie könne<br />

sich sonst kein Hausnotrufgerät leisten und<br />

würde die Betreuung des DRK gar nicht in<br />

Anspruch nehmen. Die Mitarbeiterinnen<br />

Individuelle Lösungsmöglichkeiten haben Priorität (v.l.n.r.): B. Scholz und R. Hülskamp mit<br />

Praktikant B. Koruk bei der Essensausgabe. fotos: tatjana schütz/drk<br />

erklärten, dass eine Kündigung nicht möglich<br />

sei, denn Konzept und Wohnraum gehören<br />

zusammen. Hülskamp und Scholz<br />

vereinbarten eine »Lebenszeichenkontrolle«<br />

und boten ein DRK-Hausnotrufgerät<br />

zum günstigen Preis. Auch das war der Bewohnerin<br />

nicht genug und sie wandte sich<br />

an die Presse. Noch bevor der Artikel mit<br />

massiven Anschuldigungen erschien, rettet<br />

Bärbel Scholz der Mieterin vermutlich das<br />

Leben: Sie hatte nicht wie vereinbart die Jalousien<br />

hochgezogen. Scholz verschaffte<br />

sich Zutritt zur Wohnung und fand die 78-<br />

Jährige hilflos im Bett.<br />

Es ist schwierig, in diesem Spannungsfeld<br />

zu arbeiten. 160 Bewohner hat die Seniorenwohnanlage<br />

Milchgrund und jeder<br />

hat unterschiedliche Bedürfnisse. Eine<br />

Vollzeit-<strong>Sicherheit</strong>sgarantie ist nicht möglich<br />

und außerdem von den meisten Bewohnern<br />

auch gar nicht gewünscht. Wenn<br />

Scholz und Hülskamp Wohnungsbesuche<br />

machen ist es unmöglich, gleichzeitig das<br />

Büro zu besetzen. »Trotzdem sind wir viel<br />

besser aufgestellt als vergleichbare Einrichtungen«,<br />

sagt Hülskamp.<br />

Zurück im Büro klopft es an der Tür. Die<br />

83-Jährige Irmgard Schröder atmet schwer<br />

und stammelt etwas Unverständliches.<br />

»Kommen Sie doch erstmal rein«, sagt<br />

Hülskamp. Die alte Dame setzt sich auf<br />

den Stuhl. »Blutdruck«, sagt sie und Frau<br />

Hülskamp holt das Messgerät. Ein paar Fotos<br />

für das DRK, um den anderen Mitarbeitern<br />

die Arbeit von Frau Hülskamp vorzustellen?<br />

»Nein, nein – ich wohne seit Jahren<br />

hier und Hilfe habe ich noch nie gebraucht«,<br />

sagt sie und Frau Hülskamp<br />

grinst. »Aber Frau Schröder, ich bin auch<br />

vom DRK«, sagt sie. »Und Ihren hohen<br />

Blutdruck sollten Sie unbedingt mal mit<br />

Ihrem Arzt besprechen.«


überkreuz | 06/08<br />

»Gestaltungsspielraum <strong>fördert</strong><br />

Vielfalt und Individualität«<br />

In einer Hamburger Seniorenwohnanlage<br />

starb kürzlich ein<br />

Mann und lag zehn Tage tot in seiner<br />

Wohnung. Ist dem Träger ein<br />

Vorwurf zu machen?<br />

Die Mieter haben sich mit dem Betreuten<br />

Wohnen für die Selbständigkeit<br />

entschieden. Damit gehen<br />

sie gleichzeitig auch ein Risiko ein:<br />

Sie haben keine Vollzeitversorgung<br />

und nicht die <strong>Sicherheit</strong> eines Heimes.<br />

Diese Erwartungshaltung<br />

muss man den Bewohnern nehmen.<br />

Was muss Betreutes Wohnen<br />

Senioren bieten?<br />

Barrierefreiheit ist ein wichtiges Kriterium:<br />

Die Wohnungen dürfen keine<br />

Schwellen und Stufen haben.<br />

Ebenso wichtig sind die Kommunikations-<br />

und Freizeitangebote. Auch<br />

das Quartier spielt eine zentrale<br />

Rolle, es müssen Einkaufsmöglichkeiten<br />

und sonstige Einrichtungen<br />

fußläufig erreichbar sein. In den<br />

Wohnanlagen sollten Anreize zur<br />

Kommunikation und Freizeitgestaltung<br />

geboten werden. Man darf<br />

eins nicht vergessen: Viele Senioren<br />

ziehen in eine betreute Wohnanlage,<br />

weil sie einsam sind.<br />

Haben sich die Ansprüche von Senioren<br />

im Vergleich zu früher verändert?<br />

Die Wohnwünsche haben sich bei älteren<br />

Menschen geändert. Ein Trend, der sich<br />

noch verstärken wird. Die Menschen<br />

möchten z.B. so lange wie möglich selbstständig<br />

in ihrer vertrauten Häuslichkeit le-<br />

betreutes wohnen<br />

ursula kremer-preiss<br />

Ursula Kremer-Preiß (50) ist Sozialwissenschaftlerin<br />

und seit 1998 als Referentin für »Architektur und<br />

Wohnen im Alter« beim Kuratorium Deutsche Altershilfe<br />

(KDA) beschäftigt. Das KDA tritt seit über 40 Jahren<br />

für mehr Selbstbestimmung und Lebensqualität<br />

im Alter ein und steht unter der Schirmherrschaft des<br />

Bundespräsidenten Horst Köhler. foto: privat<br />

foto: drk<br />

ben, auch wenn sie zusätzliche Hilfe benötigen.<br />

Warum gibt es keine festgelegten<br />

Standards für Betreutes Wohnen?<br />

Konzeptionell ist nur vorgesehen, dass<br />

dem Wohnraum »ein Service hinzugefügt<br />

wird«. Das hat Vorteile, weil die Ausgestaltung<br />

flexibel bleibt. Im Gegensatz dazu<br />

Das Konzept des DRK-Harburg sieht<br />

vier Eckpfeiler für das Betreute Wohnen<br />

vor:<br />

� Anregung von Nachbarschaftshilfe<br />

� Beratungen<br />

� Vermittlung weiterer Hilfen<br />

� Unterstützung im Alltag<br />

Durch den QM-Prozess wird nun auch<br />

eine geregelte Lebenszeichenkontrolle<br />

eingeführt. Dies greift den Wunsch<br />

vieler Bewohner nach mehr <strong>Sicherheit</strong><br />

im Alltag auf. Zusammen mit einer<br />

regelmäßigen Beratung zum<br />

Hausnotruf wird so Vorsorge für Notfälle<br />

betrieben.<br />

interview<br />

gibt es im Heimbereich so viele Kontrollinstanzen<br />

und Standards, dass<br />

die Gestaltungsmöglichkeiten gering<br />

sind. Dass der Gesetzgeber<br />

beim Betreuten Wohnen einen Gestaltungsspielraum<br />

lässt, <strong>fördert</strong><br />

die Vielfalt und Individualität der<br />

Einrichtungen.<br />

Sollten Bewohner aus dem<br />

Betreuungsverhältnis ausscheren<br />

und trotzdem in ihrer Wohnung<br />

bleiben können?<br />

Die Entscheidung für die Wohnform<br />

wird bewusst getroffen und die<br />

Menschen sollten sich genau überlegen,<br />

ob sie die Richtige für sie ist. Die<br />

Bewohner der Wohnanlagen bilden<br />

eine Art Solidargemeinschaft, aus<br />

der sie nicht einfach ausscheren<br />

können, denn sonst würde die Betreuung<br />

irgendwann für die anderen<br />

unfinanzierbar. Unzufriedenheiten<br />

gibt es häufiger, weil die Bewohner<br />

andere Erwartungen haben. Sie wollen<br />

oft eine Versorgungssicherheit<br />

wie im Heim. Das ist nicht möglich,<br />

Betreutes Wohnen ersetzt kein<br />

Heim. Immer wieder über die Leistungsmöglichkeiten<br />

zu informieren<br />

ist Aufgabe der Träger – und dies<br />

nicht nur beim Einzugsgespräch.<br />

Manchmal ändert sich nach Jahren<br />

plötzlich der Betreuungsbedarf.<br />

Das ist ein großes Problem, mit dem wir es<br />

beim Betreuten Wohnen häufig zu tun haben.<br />

Damit sollten die Träger kreativ und<br />

flexibel umgehen. Zum Beispiel gibt es die<br />

Möglichkeit, eine Pflegewohngruppe innerhalb<br />

einer Einrichtung zu eröffnen, so<br />

dass Kontakte erhalten bleiben. Wenn der<br />

Altersdurchschnitt in einer Wohnanlage<br />

steigt, sollte es mehr Betreuungspersonal<br />

geben. Es könnte den Bewohnern auch angeboten<br />

werden, zusätzliche Betreuungsstunden<br />

dazuzukaufen.<br />

Aber dann steigen die Betreuungspauschalen.<br />

Sicher, doch wenn die Alternative das Heim<br />

ist, dann ist diese Variante die günstigere<br />

und angenehmere für die Bewohner.<br />

Welche Grenzen hat Betreutes Wohnen?<br />

Schwer an Demenz erkrankte Menschen<br />

können irgendwann nicht mehr selbstständig<br />

einen Haushalt führen. Aber Selbständigkeit<br />

ist ein zentrales Kriterium. Egal<br />

wie viele zusätzliche Hilfen in Anspruch<br />

genommen werden, die Bewohner bleiben<br />

selbständiger Mieter.<br />

3


4 nachrichten überkreuz | 06/08<br />

Deutsche wiegen sich in <strong>Sicherheit</strong><br />

Die Mehrheit der Deutschen glaubt,<br />

sich bei einem zweiwöchigen Stromausfall<br />

selbst versorgen zu können. Das<br />

fand das Forschungsinstitut »Emnid«<br />

im Auftrag des DRK heraus.<br />

Dies sei allerdings eine trügerische Annahme,<br />

da im Fall einer solchen Großkatastrophe<br />

weder Trinkwasserversorgung noch<br />

Telefon oder Internet, Geldautomaten oder<br />

Tiefkühltruhen funktionieren würden, betonten<br />

Vertreter des DRK. Das Szenario eines<br />

bundesweiten Stromausfalls ist ein<br />

Beispiel aus dem »Grünbuch zur Öffentlichen<br />

<strong>Sicherheit</strong>«, zu dessen Autorenkreis<br />

das Rote <strong>Kreuz</strong> gehört. »Diese Zuversicht<br />

und das Vertrauen sind lobenswert«, so<br />

Clemens Graf von Waldburg-Zeil, Rotkreuz-<br />

Generalsekretär. »Aber wir gehen davon<br />

aus, dass in einem solchen Fall das öffentliche<br />

Leben zusammen bricht und chaotische<br />

Zustände herrschen. Auch beim Roten<br />

<strong>Kreuz</strong> wird man dann nicht mehr anrufen<br />

können«.<br />

Die Szenarien – deutschlandweiter<br />

mehrwöchiger Stromausfall oder Ausbruch<br />

einer neuartigen Seuche – werden in<br />

Betriebsfest<br />

Am 26. September waren alle Mitarbeiter<br />

des Kreisverbandes Harburg und<br />

der Tochtergesellschaften zum Betriebsfest<br />

in die Speicherstadt geladen.<br />

Zusätzlich zum riesigen Buffet gab es<br />

Tanzmusik und eine Showeinlage, die<br />

zumindest Einige das Fürchten lehrte.<br />

Das Vertrauen der Bevölkerung ist groß: Anders als bei dem Einsturz der Eissporthalle Bad Reichenhall<br />

geriete bei einem flächendeckende Stromausfall das DRK an seine Grenzen. foto: markus leitner/brk<br />

dem Grünbuch als Beispiele für neue Herausforderungen<br />

des Katastrophenschutzes<br />

jenseits von Terror und Krieg genannt.<br />

Die Autoren wollen die Debatte um politische<br />

Lösungen und um eine bundesweite<br />

nationale Notfallplanung voranbringen.<br />

»Ein flächendeckender, mehrwöchiger<br />

Stromausfall kann mit bestehenden Notfallsystemen<br />

nicht bewältigt werden«,<br />

sagt Graf Waldburg. »Genau wie bei allen<br />

anderen Akteuren von Behörden über THW<br />

bis Bundeswehr würde ein Stromausfall<br />

die Strukturen dieser Organisationen lahm<br />

legen«, so der Generalsekretär. »Das müssen<br />

wir ändern.«<br />

Link zum Grünbuch: www.zukunftsforumoeffentliche-sicherheit.de


Neunte Rettungswache<br />

Der Kreisverband hat eine neue Rettungswache<br />

im Hamburger Stadtgebiet in Betrieb<br />

genommen. Die »Wache Langenhorn«<br />

ist wochentags mit mindestens einem<br />

Rettungswagen (RTW) besetzt. »Mit<br />

dieser Wache schließt das DRK eine Angebotslücke<br />

und kann jetzt auch den Menschen<br />

in Hamburgs Norden Krankenbeförderungen<br />

anbieten«, so Wolfgang Friedrich,<br />

Geschäftsführer des DRK-Ambulanzdienstes.<br />

Die Tochtergesellschaft betreibt<br />

im gesamten Hamburger Stadtgebiet<br />

neun Rettungswachen. Insgesamt hält der<br />

DRK-Ambulanzdienst 25 Rettungs- und<br />

Krankenfahrzeuge bereit. Zwei RTW sind<br />

in den Rettungsdienst der Feuerwehr eingebunden.<br />

Die Fahrzeuge werden über die<br />

Leitstelle der Hilfsorganisationen disponiert.<br />

Diese ist rund um die Uhr unter der<br />

Rufnummer 19 222 erreichbar.<br />

Thema: Elternzeit<br />

cours zum Trainieren der Sinneswahrnehmung.<br />

»Ich bedanke<br />

mich vor allem bei meinen vielen<br />

Kolleginnen und Kollegen, die<br />

dieses Fest mit viel Engagement<br />

organisiert haben«, sagte Katja<br />

Philipp.<br />

Ursprünglich entstanden war<br />

die Idee für das Fest im Zusammenhang<br />

mit dem Qualitätsmanagementsystem<br />

»IQUE«, das in<br />

den DRK-Kitas seit einigen Jahren<br />

erfolgreich durchgeführt<br />

wird. Wichtiges Kriterium ist die<br />

Einbindung der Eltern in die Kita-<br />

Arbeit und Transparenz. Dazu gehört<br />

auch, dass Arbeitsweise und<br />

Angebote der Kindertagesstätten<br />

präsentiert werden.<br />

überkreuz | 06/08<br />

Das Bundesarbeitsgericht hat die Rechtsprechung<br />

zur »Urlaubsabgeltung bei<br />

zweiter Elternzeit« geändert. Bisher verfiel<br />

der auf Grund einer ersten Elternzeit übertragene<br />

Urlaub mit Ablauf des auf diese<br />

Elternzeit folgenden Urlaubsjahres, auch<br />

wenn er wegen einer zweiten Elternzeit<br />

nicht genommen werden konnte. Wegen<br />

der geänderten Rechtsprechung ergibt<br />

sich nun: Der Resturlaub wird weiter übertragen,<br />

verfällt also nicht mehr und kann<br />

nach einer zweiten oder weiteren Elternzeiten<br />

noch genommen werden.<br />

Leitung CAH<br />

Klaus Schröder hat am<br />

1. Oktober die Leitung der<br />

»City Ambulanz Hamburg«<br />

übernommen.<br />

DRK-Fest an der Außenmühle<br />

Rund 1.000 Kinder und Erwachsene kamen<br />

zum großen DRK-Familienfest an<br />

die Außenmühle.<br />

Am Weltkindertag präsentierten sich alle<br />

zwölf Kindertagesstätten des DRK-Harburg<br />

mit verschiedenen Angeboten aus ihrem<br />

Kitaalltag. »Uns liegt die Bildung Ihrer<br />

Kinder am Herzen, deswegen geben wir ihnen<br />

in unseren Kindertagesstätten die<br />

Möglichkeit zum Experimentieren und<br />

Sammeln neuer Erfahrungen«, sagte Katja<br />

Philipp, Leiterin der Abteilung für Kinder<br />

und Jugendarbeit.<br />

Die Angebote an diesem sonnigen<br />

Nachmittag an der Harburger Außenmühle<br />

waren vielfältig: Ponyreiten, Experimente,<br />

Spiele mit einem Schwungtuch, Malen,<br />

ein Märchenzelt und verschiedenen Par-<br />

nachrichten<br />

Kreisversammlung 2008<br />

Auf der diesjährigen Kreisversammlung<br />

entlasteten die Mitglieder den Vorstand<br />

und bestätigten den bereits seit 18 Jahren<br />

amtierenden Vorsitzenden Peter Wigger.<br />

Auf der Veranstaltung wurden außerdem<br />

Ehrenamtliche für ihr langjähriges Engagement<br />

ausgezeichnet.<br />

Leitungswechsel in Kitas<br />

Maren Tilge verlässt die Kita Lelka Birnbaum<br />

und übernimmt eine Einrichtung in<br />

Rissen. Gudrun Könecke, vorher stellvertretende<br />

Leiterin in der DRK-Kita Fantasia,<br />

übernimmt die Leitung in der Hafenstraße.<br />

Birthe Nowak gibt die Leitung der Kita<br />

Elbhalle an ihre Stellvertreterin Anne Henkelüdecke<br />

ab. Frau Nowak wird ein Referendariat<br />

als Berufsschullehrerin im Fachbereich<br />

Sozialpädagogik absolvieren.<br />

Was kann schwimmen? Iris Wieschendorf, Erzieherin aus<br />

der DRK-Kita Lelka Birnbaum, lässt die Kinder verschiedene<br />

Gegenstände in ein Wasserbecken werfen. foto: drk<br />

5


6 kultur überkreuz | 06/08<br />

Willkommen auf dem Eisplaneten<br />

Die härteste und schnellste Sportart der Welt: Die Freezers bei ihrem<br />

3:1-Sieg gegen die Frankfurt Lions. foto: oliver hardt<br />

Drachenläufer<br />

Khaled Hosseini erzählt die<br />

Geschichte von Amir, Sohn<br />

aus wohlhabender Familie<br />

und Hassan, dem Sohn des<br />

Hausdieners. Die beiden<br />

Jungen verbringen ihre<br />

Kindheit im noch friedlichen<br />

Afghanistan wie Brüder.<br />

Eines Tages begeht Amir auf furchtbare<br />

Weise Verrat an Hassan und ihre<br />

Freundschaft zerbricht. Amir und sein Vater<br />

fliehen wenig später vor der russischen<br />

Besatzung nach Amerika. Erst viele Jahre<br />

danach kehrt Amir – zur Sühne – in seine<br />

Heimatstadt Kabul zurück. Die Geschichte<br />

von Freundschaft, Verrat und verspäteter<br />

Wiedergutmachung wirkt realistisch –<br />

nicht zuletzt weil sie aus der »Ich-Perspektive«<br />

erzählt ist. Das Buch ist überaus lebendig<br />

und bewegend geschrieben und<br />

der Leser erfährt, ganz nebenbei, etwas<br />

über die Geschichte Afghanistans.<br />

Karin Bischoff, stellvertretende Geschäftsführerin<br />

Das Buch ist im Berlin Verlag erschienen und<br />

kostet 10,80 Euro.<br />

termin<br />

DRK-Film im Wettbewerb<br />

Auf der 10. Hamburger Jugendmediale »abgedreht« wird in diesem<br />

Jahr auch der Film »Angel« gezeigt, den Jugendliche des Projektes<br />

Chancengleichheit in Zusammenarbeit mit der Kurzfilm<br />

Agentur Hamburg e.V. in den letzten Osterferien gedreht haben<br />

haben.<br />

Am 21. November werden von 9.00–10.30 Uhr in verschiede-<br />

Wie man eine Topfpflanze<br />

in zwei Wochen tötet<br />

Der britische Unternehmensberater<br />

Guy<br />

Browning beschreibt Büroalltag<br />

anschaulich auf<br />

verschiedenen Ebenen.<br />

Sämtliche Darstellungen<br />

sind humorvoll und überzogen.<br />

Gleichzeitig gibt er<br />

wirkungsvolle Ratschläge, wie man mit<br />

Vorgesetzten, Kollegen, dem anderen Geschlecht<br />

und den Tücken der Technik umgehen<br />

sollte. Drei Faktoren lassen den Arbeitsalltag<br />

als Albtraum enden: menschliches<br />

Versagen, technisches Versagen und<br />

göttliche Fügung. Die Grundursache aller<br />

Probleme im Büro aber ist der Büromensch<br />

selbst – dies gilt es zu beachten, um die<br />

Arbeitswelt zu verstehen und heil zu überstehen.<br />

Daraus ergibt sich eine eindeutige<br />

Zukunftsvision: Nichts ist klar und alles<br />

bleibt wie es ist. Vielleicht hilft diese Prognose<br />

den alltäglichen Frust zu überstehen.<br />

Renate Zorn, Mitarbeiterin Personalabteilung<br />

Das Buch ist im Rowohlt Taschenbuchverlag<br />

erschienen und kostet 8,95 Euro.<br />

Mit dem Slogan »Wir brennen für Hamburg« wirbt der Eishockeyclub<br />

»Hamburg Freezers« für seinen Sport. Bei einem Besuch beeindruckte<br />

auch mich die Beigeisterung der Fans in der Arena fast<br />

so sehr wie die Schnelligkeit der Spieler, wenngleich ich mich ansonsten<br />

nicht unbedingt als Eishockeyfan bezeichnen würde. Jede<br />

Woche locken die Freezers Tausende in die Color Line Arena.<br />

Fans bezeichnen Eishockey gerne als »härteste Mannschaftssportart<br />

der Welt« und ich habe bei meinem Besuch eines Spiels<br />

der Freezers den Eindruck gewonnen, dass sie damit nicht ganz unrecht<br />

haben.<br />

Doch die Hamburg Freezers stehen nicht nur für rasanten Sport,<br />

sondern auch für gesellschaftliches und soziales Engagement. Die<br />

Mannschaft engagiert sich für den Jugendsport in Hamburg und<br />

kümmert sich auch um Rahmenbedingungen im Eissport.<br />

Harald Krüger, Geschäftsführer DRK-Harburg<br />

Beim überkreuzworträtsel können Sie dieses Mal zwei Tickets für das<br />

Heimspiel der Hamburg Freezers am 19.12. gegen die Grizzly Adams<br />

Wolfsburg um 19.30 Uhr in der Color Line Arena gewinnen.<br />

nen Hamburger Cinemaxx Kinos Filme im<br />

Rahmen des Festivals gezeigt. Eine Jury prämiert<br />

den besten Film. Der DRK-Kurzfilm »Angel«<br />

läuft im Harburger Cinemaxx, Moorstraße<br />

1. Der Eintritt ist frei.<br />

www.jugendmediale.de<br />

Das Gleichgewicht<br />

der Welt<br />

Dieses Buch beschreibt sensibel<br />

anhand von vier Lebenswegen<br />

die Lebensumstände<br />

vieler indischer Familien,<br />

wie auch ich sie auf<br />

meinen Reisen in das Land<br />

erlebt habe: Geprägt von<br />

Gegensätzen wie Armut<br />

und Reichtum oder traditionellen kulturellen<br />

Werten und moderner Zivilgesellschaft.<br />

Der Autor schafft es mit der Beschreibung<br />

eines Stadtviertels von Bombay<br />

die Schattenseiten, den Charme und<br />

die Tragödie des ganzen indischen Subkontinents<br />

deutlich zu machen. Dafür erhielt<br />

er verschiedenen Preise.<br />

Für mich ist das »Gleichgewicht der<br />

Welt« ein wirklich lesenswertes Buch, das<br />

trotz seiner literarischen Qualität und seines<br />

emotionalen Tiefgangs leicht zu lesen<br />

ist. Ich habe die 863 Seiten verschlungen.<br />

Johannes Blaack, Leiter Pädagogischer<br />

Mittagstisch »Lange Striepen«<br />

Das Buch ist im Fischer Verlag erschienen und<br />

kostet 9,95 Euro.


überkreuzworträtsel<br />

Miträtseln und das Lösungswort bis<br />

zum 24. November 2008 entweder<br />

per E-Mail an<br />

t.schuetz@drk-hhharburg.de<br />

oder einfach<br />

eine Postkarte/Fax an die<br />

Geschäftsstelle schicken<br />

bzw. in meinem Fach hinterlegen. Der<br />

brit.<br />

Berater<br />

plötzlicher<br />

Einfall<br />

österr.<br />

Komponist<br />

† 1809<br />

12<br />

britischerGesetzentwurf<br />

Teil des<br />

Beins<br />

Unterstützung<br />

Besitz<br />

nicht<br />

kurz<br />

Blumensteckkunst<br />

Abschlagszahlung<br />

Bankkunde<br />

Konkurrentin<br />

13<br />

MA<br />

Milchgrund<br />

internationalesNotrufzeichen<br />

dicker<br />

Wollstoff<br />

selbstgefällig<br />

äußerste<br />

Grenze<br />

3<br />

Sportgerät<br />

der<br />

Stoßer<br />

nur<br />

wenig<br />

10<br />

männlicher<br />

franz.<br />

Artikel<br />

nordamerikanische<br />

Steppe<br />

männliches<br />

Kind<br />

1<br />

aus<br />

diesem<br />

Grund<br />

abschlägige<br />

Antwort<br />

Ausblick<br />

eingeschaltet<br />

Ackergerät<br />

6<br />

extra,<br />

speziell<br />

veraltet:<br />

wessen<br />

9<br />

weiblicherNachkomme<br />

Verkaufspavillon<br />

französischer<br />

Name<br />

der Saar<br />

überkreuz | 06/08<br />

Gewinner erhält zwei Eintrittskarten<br />

für die »Hamburg Freezers« (Seite 6).<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

4<br />

dritter<br />

Monat<br />

des<br />

Jahres<br />

Computertaste<br />

besitzanzeigendes<br />

Fürwort<br />

Schilf<br />

5<br />

ein<br />

stimmhafter<br />

Laut<br />

2<br />

Nachlassempfänger<br />

Teil des<br />

Gemüsegartens<br />

englisch:<br />

Katze<br />

Büchergestell<br />

törichter<br />

Mensch<br />

Strom<br />

zur<br />

Nordsee<br />

munter<br />

Name<br />

europ.<br />

Flüsse u.<br />

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11<br />

gasförmiges<br />

chem.<br />

Element<br />

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Asphaltgrundstoff<br />

8<br />

modern,<br />

up to<br />

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Bewohner<br />

eines<br />

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davon<br />

7<br />

vollständigesBienenvolk<br />

14<br />

Gegenteil<br />

von<br />

chronisch<br />

HH-Eishockeyclub<br />

Wasservogel<br />

15<br />

W-7e<br />

Lösung des letzten Rätsels:<br />

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impressum<br />

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Herausgeber:<br />

DRK-Kreisverband<br />

Hamburg-Harburg e.V.<br />

Maretstraße 73<br />

21073 Hamburg<br />

www.drk-hh-harburg.de<br />

rätsel<br />

Das Lösungswort lautete »Humanitaere<br />

Schule«. Die Freikarten für die »Ballin-<br />

Stadt« erhielt Ute Horn aus der Personalabteilung.<br />

Redaktion:<br />

Tatjana Schütz<br />

Telefon: 040 / 76 60 92 84<br />

Telefax: 040 / 77 26 59<br />

E-Mail an: t.schuetz@drk-hh-harburg.de<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />

Karin Bischoff, Johannes Blaack,<br />

Ursula Kremer-Preiß, Harald Krüger,<br />

Jens Natter, Imke Willenbrock, Renate Zorn.<br />

Druck:<br />

cross-effect<br />

Eckoldt GmbH & Co.KG<br />

Ingelheim am Rhein<br />

Layout:<br />

Heiko von Schrenk<br />

www.schrenkwerk.de<br />

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7


8 menschen<br />

Der 46-Jährige arbeitet<br />

seit 15 Jahren für das<br />

DRK. Der gelernte Rettungssanitäter<br />

hat vorher<br />

einige Jahre bei der<br />

Bundeswehr gearbeitet<br />

und außerdem eine Bäckerlehre<br />

gemacht.<br />

Womit waren Sie bei der Bundeswehr<br />

beschäftigt?<br />

Ich hatte mich für mehrere Jahre verpflichtet<br />

und war stellvertretender Panzerzugführer.<br />

Als Hörsaalfeldwebel habe ich außerdem<br />

den Umgang mit den Fahrzeugen<br />

in der Theorie und Praxis gelehrt.<br />

Wie passen Panzer und Sanitätsdienst<br />

zusammen?<br />

Mir ist vor allem das kollegiale Verhältnis<br />

in meinem Betrieb wichtig – das habe ich<br />

sowohl bei der Bundeswehr als auch beim<br />

DRK erlebt. Eigentlich wollte ich Berufssoldat<br />

werden, aber als nach der Wende durch<br />

die Zusammenlegung mit der NVA die<br />

Stellen bei der Bundeswehr knapp wurden,<br />

war das nicht mehr ohne Weiteres möglich.<br />

überkreuz | 06/08<br />

»Durch Spielen kann man lernen«<br />

Clarisa Elena Valderrama wurde vor<br />

34 Jahren in der kolumbianischen<br />

Stadt Cali geboren. Sie ist die Jüngste<br />

unter fünf Geschwistern und<br />

wollte schon als kleines Mädchen<br />

anderen Kindern etwas beibringen:<br />

»Ich habe immer Lehrerin gespielt,<br />

irgendetwas an meine Tafel gekritzelt<br />

und so getan, als stünde ich vor<br />

einer Klasse.«<br />

Valderrama hatte Glück, denn<br />

die Eltern konnten allen Kindern<br />

eine Ausbildung finanzieren. In Kolumbien<br />

gibt es kaum Lehrberufe,<br />

ausgebildet wird an der Universität<br />

und die ist meistens gebührenpflichtig.<br />

Die Kolumbianerin studierte<br />

zunächst Pädagogik, später<br />

zusätzlich Betriebswirtschaftslehre.<br />

Vor acht Jahren beschloss sie, mit<br />

ihrem damals vierjährigen Sohn Nicolas<br />

nach Deutschland zu kommen.<br />

»Ich wollte, dass er ohne<br />

Angst aufwächst.« Die Kriminalität<br />

in Kolumbien ist hoch. Gerade erst<br />

explodierte in Cali eine Autobombe<br />

und verletzte und tötetet Zivilisten.<br />

In Deutschland angekommen war an<br />

eine Beschäftigung als Pädagogin nicht zu<br />

denken. Valderrama schlug sich durch, mal<br />

clarisa elena valderrama<br />

Kam als Aktivjobberin zum DRK. Nach der Maßnahme<br />

besuchte sie einen einjährigen Lehrgang, damit<br />

ihre in Kolumbien erworbene Ausbildung anerkannt<br />

wurde. Inzwischen ist sie als Erzieherin in der Kita<br />

Janusz Korczak-Haus beschäftigt. foto: tatjana schütz/drk<br />

als Putzfrau, mal als Packerin für ein großes<br />

Modehaus oder in einer Druckerei. Sie<br />

fühlte sich einsam und deprimiert in Ham-<br />

nachgefragt: reiner krug gratulation<br />

Bedauern Sie das?<br />

Eigentlich nicht, mein Job macht mir Spaß.<br />

Nur hätte ich damals besser die Ausbildung<br />

zum Rettungsassistent machen sollen<br />

– dann wären heute meine Möglichkeiten<br />

und Befugnisse etwas weitreichender.<br />

Sie sind MPD-Beauftragter des DRK-<br />

Ambulanzdienstes.<br />

Seit vier Jahren bin ich für die Medizinprodukte<br />

(MPD) zuständig und sorge dafür,<br />

dass die Geräte auf den Wagen einwandfrei<br />

funktionieren. Wenn sich Kollegen bei<br />

mir melden, das passiert natürlich auch<br />

außerhalb meiner Dienstzeiten, nehme ich<br />

Kontakt zu den Firmen auf und sorge dafür,<br />

dass jemand zur Reparatur oder zur<br />

Wartung vorbei kommt.<br />

Haben Sie Hobbys?<br />

Ich spiele Fußball so lange ich denken<br />

kann. Außerdem trainiere ich eine Jugendmannschaft.<br />

Nervt Sie etwas an Ihrem Job?<br />

Die Kollegen sind super und der Job macht<br />

Spaß. Nur die Bedingungen werden immer<br />

schlechter – Bezahlung, Urlaubstage usw.<br />

Aber das hat nichts mit meinem Beruf zu<br />

tun, das ist ja in allen Arbeitsbereichen so.<br />

burg, alles erschien ihr grau und<br />

eintönig. »Die Stimmung in Kolumbien<br />

ist einfach anders, die Menschen<br />

wirken auf mich offener und<br />

fröhlicher«, sagt sie.<br />

Valderrama ging zur Arbeitsagentur<br />

und fragte nach einem<br />

Praktikumsplatz – die Vermittlerin<br />

empfahl ihr einen Aktivjob. So kam<br />

sie zum DRK und wurde an die Kita<br />

Janusz Korczak-Haus vermittelt. »Es<br />

war so schön, wieder in meinem Beruf<br />

zu arbeiten, dass ich mich für<br />

den Anpassungslehrgang anmeldete.«<br />

Auch in der DRK-Kita behielt<br />

man sie positiv im Gedächtnis und<br />

bot ihr die nächste freie Stelle an.<br />

Ein fester Job, nette Kollegen<br />

und neue Freunde – Valderramas Leben<br />

in Hamburg hat sich verändert.<br />

Und trotzdem: Irgendwann möchte<br />

sie zurück nach Kolumbien und dort<br />

einen eigenen Kindergarten aufmachen.<br />

»Durch Spielen kann man lernen«<br />

wäre das Motto der Einrichtung.<br />

Ob ihr dann nicht das verlässliche<br />

Hamburger Regenwetter fehlen<br />

würde? »Wahrscheinlich schon«, sagt sie<br />

und lacht. »So ist es ja immer: Was man<br />

nicht hat, will man unbedingt haben.«<br />

Lina Segler<br />

Tochter von Paul Chmielewski, Erzieher in<br />

der DRK-Kita Fleetpiraten, wurde am 7. August<br />

geboren. Lina wog bei ihrer Geburt<br />

3.470 Gramm und war 54 cm groß.<br />

Mina Louisa und Finn Julian Witt<br />

Die Zwillinge von Alexander Schubert, Mitarbeiter<br />

der »City Ambulanz Hamburg«,<br />

wurden am 12. Juli geboren. Mina Luisa war<br />

mit 2.580 Gramm etwas leichter als der<br />

zwei Minuten ältere Finn Julius, der bei seiner<br />

Geburt 2.635 Gramm wog.<br />

Mads Pfeiffer<br />

Sohn von Martina Pfeiffer, Erzieherin in der<br />

DRK-Kita Elbhalle, wurde am 15. September<br />

geboren.<br />

Der Stubbenhof wird 15<br />

Seit dem 1. Oktober 1993 werden im Dr.<br />

Ernst Hinze-Haus Kinder aus Neuwiedenthal<br />

betreut. Von Anfang an dabei waren:<br />

Christa Kochlin, Sylva Paulig, Maureen Radetzki,<br />

Editha Schostack, Helke Beier, Antje<br />

Hirt. Herzlichen Glückwunsch und vielen<br />

Dank für Ihr Engagement!

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