Dirigentin / Dirigent - Schweizer Blasmusikverband
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UNISONO 13/14 • 2006 Aktuell<br />
Patrick Menoud liess mit «Ranz des Vaches» Erinnerungen an das letzte Eidgenössische in Fribourg wach<br />
werden. Foto: Heinz Baumann<br />
grüsst wurden und ein Mittagessen genossen.<br />
Sogar der Pilatus freute sich über die Gäste<br />
in Luzern, zeigte er sich im Augenblick ihrer<br />
Ankunft doch von seiner besten Wetterseite.<br />
Festakt mit dem<br />
Bundespräsidenten<br />
Am Nachmittag fand auf der Hauptbühne<br />
beim KKL der offizielle Festakt statt. OK-Präsident<br />
Dr. Franz Müller dankte dem Bundespräsidenten<br />
Moritz Leuenberger für sein Kommen<br />
und sein kulturelles Interesse, denn die<br />
Musik sei ein Kulturgut, zu dem man Sorge<br />
tragen müsse. Die Vereine böten soziale Stärke,<br />
Rückgrat und kameradschaftliche Verbundenheit<br />
zwischen den Musikanten, aber auch<br />
zwischen der Bevölkerung. Die Musik sei eine<br />
kulturelle und gesellschaftliche Perle, auf die<br />
wir stolz sein könnten. Die Swiss Army Con-<br />
züglich Sauberkeit ein hervorragendes<br />
Zeugnis ausstellen. Viel dazu beigetragen<br />
haben das Mehrwegsystem für Getränkebecher<br />
und Geschirr sowie die regelmässig<br />
aufgestellten «Dräcksack»-Abfallcontainer!<br />
Verständigungsprobleme<br />
An so einem eidgenössischen Musikfest<br />
kann es auch mal zu kleinen sprachlich<br />
bedingten Verständigungsproblemen<br />
kommen. So blieb die Mitteilung der<br />
Saalsprecherin (auf Deutsch), wonach<br />
der Akustiktest noch zu warten habe,<br />
bei den Luganesi der «Civica Filarmonica»<br />
ungehört. Sie stimmten ruhig<br />
die Instrumente ein. Das Publikum<br />
cert Band unter der Stabführung von Christoph<br />
Walter erfreute die Gäste mit einer musikalischen<br />
Einlage.<br />
Zentralpräsident Hans Luternauer zeigte sich<br />
erfreut, dass die Bundesbehörden das Fest<br />
wahrgenommen hatten, und er begrüsste<br />
auch die Zentralfahne, die nun für fünf Jahre<br />
in Luzern weilen wird. Diese sei das Sinnbild<br />
der Zusammengehörigkeit der ganzen<br />
Schweiz. Musik verbinde und baue Brücken.<br />
Sie spanne sich über das ganze Land und verbinde<br />
die einzelnen Landesteile. Nach seiner<br />
Rede spielte die Army Concert Band die Festkomposition.<br />
Die Festansprache hielt Bundespräsident Moritz<br />
Leuenberger unter der Aussage «Die Demokratie<br />
braucht auch Disharmonie»: «Mein<br />
Gruss in allen vier Landessprachen zeigt die<br />
traditionelle Verbundenheit dieses Festes mit<br />
quittierte dies mit einem lauten Schmunzeln<br />
…<br />
Relax and Enjoy<br />
Trotz erstmaliger Teilnahme an einem<br />
eidgenössischen Musikfest braucht man<br />
unserem Staatswesen. Das Eidgenössische<br />
Musikfest und unser Staatswesen haben viel<br />
gemeinsam. Die Grundlage des Musikfestes<br />
sind die Blasorchester eines Dorfes, eines<br />
Quartiers. Sie prägen die Gemeindepolitik,<br />
das Gemeindeleben, den Zusammenhalt der<br />
Gemeinde an Festen der Besinnlichkeit oder<br />
der Freude. In einem Dorf, einer Stadt, gibt es<br />
oft mehrere Blasorchester, die mit den politischen<br />
Strömungen durchaus etwas zu tun haben.<br />
Es gibt katholische und protestantische<br />
Musikgesellschaften, die Arbeiter- und die<br />
Bürgermusig, ein schwarzes und ein rotes, ein<br />
gelbes und ein blaues Orchester. Und trotz<br />
dieser Buntheit gibt es auffallend viele Orchester,<br />
die Harmonie heissen, und es gibt auch<br />
auffallend viele Wirtschaften, die ebenfalls<br />
Harmonie oder Eintracht heissen. Im Orchester<br />
bringen alle ihre Stimme ein, um zu einem<br />
demokratischen Entschluss zu kommen, das<br />
ist in unserer Politik nicht anders, nur stehen<br />
hier mehr Stimmbürger abseits. Es braucht<br />
immer wieder neue Töne, neue Klangkombinationen,<br />
die vielleicht zunächst als Disharmonie<br />
empfunden werden und später doch<br />
in Konzertsälen Einzug finden. Diesen Wandel<br />
erleben wir auch in der Politik. Dies ist eidgenössisch,<br />
nämlich die Vielfalt in der Einheit<br />
zu suchen. Harmonie ist eine eidgenössische<br />
Tugend, die wir pflegen wollen, im Wissen<br />
darum, dass Misstöne dazu gehören, dass wir<br />
stets neue Klänge suchen müssen …»<br />
Nach der Ansprache des Bundespräsidenten<br />
spielte die Swiss Army Concert Band die Nationalhymne,<br />
zu der alle Gäste sich von den<br />
Sitzen erhoben. Weisse Tauben nahmen daraufhin<br />
ihren Weg in die ganze Schweiz unter<br />
die Flügel.<br />
Ein heftiges Gewitter liess die Gäste das<br />
Trockene aufsuchen. Später traf man sich wieder<br />
im «Grand Casino» zum Nachtessen. Auf<br />
der Dachterrasse des KKL durften die Gäste zu<br />
später Stunde das herrliche Licht und Wasserspektakel<br />
«The Sounds and Lights of Lucerne»<br />
ansehen.<br />
nicht verkrampft an die Sache ranzugehen.<br />
Getreu diesem Motto zeigte Martin<br />
Altenbach, <strong>Dirigent</strong> der BB Erschwil, seinen<br />
Musikantinnen und Musikanten vor<br />
jedem Vortrag seinen Leitspruch auf<br />
Papier.<br />
Zusammengetragen von<br />
Lukas Baschung und Stefan Schwarz<br />
Fotos: Lukas Baschung, Stefan Schwarz,<br />
Andy Mettler und E.T. Studhalter<br />
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