Dirigentin / Dirigent - Schweizer Blasmusikverband

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8 Aktuell UNISONO 13/14 • 2006 Eidgenössisches Musikfest Luzern 2006 Offizielle Anlässe Neben dem Wettbewerbsgeschehen hatte das Eidgenössische Musikfest 2006 in Luzern auch diverse offizielle Anlässe zu bieten. So durfte am ersten Wochenende unter anderem die Zentralfahne in Empfang genommen werden und Bundespräsident Moritz Leuenberger sorgte mit einer guten Rede für manchen Lacher. Heinz Baumann Am Samstag, 17. Juni, war der grosse Tag der Kantone und Veteranen. Nach dem Aufmarsch der Kantonal- und Veteranenfähnriche auf der grossen Showbühne vor dem KKL in Luzern wartete die Veteranenmusik Rothenburg mit einem schmissigen Konzert auf. Durchs Programm führten Regi Sager und Beat Tschümperlin von Schweizer Radio DRS1. Die neue Zentralfahne Die neue Zentralfahne wurde von Freiburg nach Luzern gebracht und in einem Umzug zum KKL getragen. Mit grossem Applaus hiessen die Anwesenden das Banner und die Freunde aus Freiburg willkommen. Als erster Redner hatte sich der Veteranenchef im ZK, Werner Willi, eingeschrieben. Er gab seiner Freude Ausdruck, dass das Eidgenössische Musikfest in Luzern 526 Vereine angelockt hatte und dass nicht nur Rang und Punkte, sondern auch die Musik und Kameradschaft zählten. Dr. Franz Müller, OK-Präsident des Eidgenössischen Musikfestes 2006, ergriff als nächster das Wort und hiess die Freunde aus Freiburg, die vielen Musikanten und Festbesucher herzlich willkommen. Er gratulierte den Veteranen, dass sie ihre Freizeit während vieler Jahre den Musikgesellschaften und somit der Musik zur Verfügung gestellt hätten. Danach spielte die Concordia Fribourg einen Marsch von Stephan Jäggi. Als Einlage sang der in der Welschschweiz bestens bekannte Patrick einem kurzen Rhythmus auf einer Tonhöhe über den klassischen Choral bis hin zu einem kleinen, konzertanten Stück gab es alles zu hören. Gefragte Desserts Ein Ehrengast konnte es nicht mit ansehen, wie die von ihren potenziellen Essern verlassenen Eisdesserts vor sich hinschmolzen. Deshalb ergriff er die Initiative und verspeiste gleich deren vier (!) hintereinander; und dies mit Hochgenuss! Rolf Schumacher und die WM Mit dem Sinfonischen Blasorchester Bern und der Feldmusik Sarnen dominierte Menoud das Lied «Ranz des Vaches». Aus Freiburg meldete sich Dominique de Buman zu Wort und überbrachte die Grüsse des OK 2001. Es sei für ihn eine grosse Ehre, die Zentralfahne von Freiburg nach Luzern überbringen zu dürfen. Sie sei in diesen fünf Jahren in seiner Stadt sehr gut aufgehoben gewesen und er werde sie den Luzerner Kameraden zu treuen Händen übergeben mit dem Wunsch, dass sie auch in Luzern gut versorgt sei. Damit schliesse sich ein Kreis, die Verantwortung für das Banner könne nach Luzern abgetreten wer- Dirigent Rolf Schumacher die Harmonie- Höchstklasse. Ob er auch als Fussballtrainer derart erfolgreich wäre, bleibt unbeantwortet. Jedenfalls gönnte er sich zwischen zwei Auftritten im KKL einen Blick auf die aktuellen WM-Resultate. Dräcksack … Foto: Andy Mettler den. «Es lebe die Musik und Luzern und alle Menschen, welche die Musik lieben.» Die Feldmusik Luzern spielte nun «Froh und Heiter», einen Marsch von Max Lehmann, der treffend zum festlichen Augenblick passte. Alle Verantwortlichen begaben sich auf die Bühne, um die Fahne dem neuen Zentralfähnrich der Feldmusik Luzern, Paul Walpen, zu übergeben. Veteranen und Ehrengäste begaben sich nun per Schiff zum «Grand Casino», wo sie von der Jungen Feldmusik Willisau unter der Leitung von Hanspeter Schwegler musikalisch be- Das OK konnte den Festbesuchern nicht nur stimmungsmässig, sondern auch be-

UNISONO 13/14 • 2006 Aktuell Patrick Menoud liess mit «Ranz des Vaches» Erinnerungen an das letzte Eidgenössische in Fribourg wach werden. Foto: Heinz Baumann grüsst wurden und ein Mittagessen genossen. Sogar der Pilatus freute sich über die Gäste in Luzern, zeigte er sich im Augenblick ihrer Ankunft doch von seiner besten Wetterseite. Festakt mit dem Bundespräsidenten Am Nachmittag fand auf der Hauptbühne beim KKL der offizielle Festakt statt. OK-Präsident Dr. Franz Müller dankte dem Bundespräsidenten Moritz Leuenberger für sein Kommen und sein kulturelles Interesse, denn die Musik sei ein Kulturgut, zu dem man Sorge tragen müsse. Die Vereine böten soziale Stärke, Rückgrat und kameradschaftliche Verbundenheit zwischen den Musikanten, aber auch zwischen der Bevölkerung. Die Musik sei eine kulturelle und gesellschaftliche Perle, auf die wir stolz sein könnten. Die Swiss Army Con- züglich Sauberkeit ein hervorragendes Zeugnis ausstellen. Viel dazu beigetragen haben das Mehrwegsystem für Getränkebecher und Geschirr sowie die regelmässig aufgestellten «Dräcksack»-Abfallcontainer! Verständigungsprobleme An so einem eidgenössischen Musikfest kann es auch mal zu kleinen sprachlich bedingten Verständigungsproblemen kommen. So blieb die Mitteilung der Saalsprecherin (auf Deutsch), wonach der Akustiktest noch zu warten habe, bei den Luganesi der «Civica Filarmonica» ungehört. Sie stimmten ruhig die Instrumente ein. Das Publikum cert Band unter der Stabführung von Christoph Walter erfreute die Gäste mit einer musikalischen Einlage. Zentralpräsident Hans Luternauer zeigte sich erfreut, dass die Bundesbehörden das Fest wahrgenommen hatten, und er begrüsste auch die Zentralfahne, die nun für fünf Jahre in Luzern weilen wird. Diese sei das Sinnbild der Zusammengehörigkeit der ganzen Schweiz. Musik verbinde und baue Brücken. Sie spanne sich über das ganze Land und verbinde die einzelnen Landesteile. Nach seiner Rede spielte die Army Concert Band die Festkomposition. Die Festansprache hielt Bundespräsident Moritz Leuenberger unter der Aussage «Die Demokratie braucht auch Disharmonie»: «Mein Gruss in allen vier Landessprachen zeigt die traditionelle Verbundenheit dieses Festes mit quittierte dies mit einem lauten Schmunzeln … Relax and Enjoy Trotz erstmaliger Teilnahme an einem eidgenössischen Musikfest braucht man unserem Staatswesen. Das Eidgenössische Musikfest und unser Staatswesen haben viel gemeinsam. Die Grundlage des Musikfestes sind die Blasorchester eines Dorfes, eines Quartiers. Sie prägen die Gemeindepolitik, das Gemeindeleben, den Zusammenhalt der Gemeinde an Festen der Besinnlichkeit oder der Freude. In einem Dorf, einer Stadt, gibt es oft mehrere Blasorchester, die mit den politischen Strömungen durchaus etwas zu tun haben. Es gibt katholische und protestantische Musikgesellschaften, die Arbeiter- und die Bürgermusig, ein schwarzes und ein rotes, ein gelbes und ein blaues Orchester. Und trotz dieser Buntheit gibt es auffallend viele Orchester, die Harmonie heissen, und es gibt auch auffallend viele Wirtschaften, die ebenfalls Harmonie oder Eintracht heissen. Im Orchester bringen alle ihre Stimme ein, um zu einem demokratischen Entschluss zu kommen, das ist in unserer Politik nicht anders, nur stehen hier mehr Stimmbürger abseits. Es braucht immer wieder neue Töne, neue Klangkombinationen, die vielleicht zunächst als Disharmonie empfunden werden und später doch in Konzertsälen Einzug finden. Diesen Wandel erleben wir auch in der Politik. Dies ist eidgenössisch, nämlich die Vielfalt in der Einheit zu suchen. Harmonie ist eine eidgenössische Tugend, die wir pflegen wollen, im Wissen darum, dass Misstöne dazu gehören, dass wir stets neue Klänge suchen müssen …» Nach der Ansprache des Bundespräsidenten spielte die Swiss Army Concert Band die Nationalhymne, zu der alle Gäste sich von den Sitzen erhoben. Weisse Tauben nahmen daraufhin ihren Weg in die ganze Schweiz unter die Flügel. Ein heftiges Gewitter liess die Gäste das Trockene aufsuchen. Später traf man sich wieder im «Grand Casino» zum Nachtessen. Auf der Dachterrasse des KKL durften die Gäste zu später Stunde das herrliche Licht und Wasserspektakel «The Sounds and Lights of Lucerne» ansehen. nicht verkrampft an die Sache ranzugehen. Getreu diesem Motto zeigte Martin Altenbach, Dirigent der BB Erschwil, seinen Musikantinnen und Musikanten vor jedem Vortrag seinen Leitspruch auf Papier. Zusammengetragen von Lukas Baschung und Stefan Schwarz Fotos: Lukas Baschung, Stefan Schwarz, Andy Mettler und E.T. Studhalter 9

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Aktuell UNISONO 13/14 • 2006<br />

Eidgenössisches Musikfest Luzern 2006<br />

Offizielle Anlässe<br />

Neben dem Wettbewerbsgeschehen hatte das Eidgenössische Musikfest 2006 in Luzern auch diverse<br />

offizielle Anlässe zu bieten. So durfte am ersten Wochenende unter anderem die Zentralfahne in Empfang<br />

genommen werden und Bundespräsident Moritz Leuenberger sorgte mit einer guten Rede für manchen<br />

Lacher.<br />

Heinz Baumann<br />

Am Samstag, 17. Juni, war der grosse Tag der<br />

Kantone und Veteranen. Nach dem Aufmarsch<br />

der Kantonal- und Veteranenfähnriche<br />

auf der grossen Showbühne vor dem KKL<br />

in Luzern wartete die Veteranenmusik Rothenburg<br />

mit einem schmissigen Konzert auf.<br />

Durchs Programm führten Regi Sager und Beat<br />

Tschümperlin von <strong>Schweizer</strong> Radio DRS1.<br />

Die neue Zentralfahne<br />

Die neue Zentralfahne wurde von Freiburg<br />

nach Luzern gebracht und in einem Umzug<br />

zum KKL getragen. Mit grossem Applaus hiessen<br />

die Anwesenden das Banner und die<br />

Freunde aus Freiburg willkommen. Als erster<br />

Redner hatte sich der Veteranenchef im ZK,<br />

Werner Willi, eingeschrieben. Er gab seiner<br />

Freude Ausdruck, dass das Eidgenössische<br />

Musikfest in Luzern 526 Vereine angelockt<br />

hatte und dass nicht nur Rang und Punkte,<br />

sondern auch die Musik und Kameradschaft<br />

zählten.<br />

Dr. Franz Müller, OK-Präsident des Eidgenössischen<br />

Musikfestes 2006, ergriff als nächster<br />

das Wort und hiess die Freunde aus Freiburg,<br />

die vielen Musikanten und Festbesucher<br />

herzlich willkommen. Er gratulierte den Veteranen,<br />

dass sie ihre Freizeit während vieler<br />

Jahre den Musikgesellschaften und somit der<br />

Musik zur Verfügung gestellt hätten.<br />

Danach spielte die Concordia Fribourg einen<br />

Marsch von Stephan Jäggi. Als Einlage sang der<br />

in der Welschschweiz bestens bekannte Patrick<br />

einem kurzen Rhythmus auf einer Tonhöhe<br />

über den klassischen Choral bis hin<br />

zu einem kleinen, konzertanten<br />

Stück gab es alles zu hören.<br />

Gefragte Desserts<br />

Ein Ehrengast konnte es nicht mit ansehen,<br />

wie die von ihren potenziellen Essern<br />

verlassenen Eisdesserts vor sich hinschmolzen.<br />

Deshalb ergriff er die Initiative<br />

und verspeiste gleich deren vier (!)<br />

hintereinander; und dies mit Hochgenuss!<br />

Rolf Schumacher und die WM<br />

Mit dem Sinfonischen Blasorchester Bern<br />

und der Feldmusik Sarnen dominierte<br />

Menoud das Lied «Ranz des Vaches». Aus Freiburg<br />

meldete sich Dominique de Buman zu<br />

Wort und überbrachte die Grüsse des OK 2001.<br />

Es sei für ihn eine grosse Ehre, die Zentralfahne<br />

von Freiburg nach Luzern überbringen zu<br />

dürfen. Sie sei in diesen fünf Jahren in seiner<br />

Stadt sehr gut aufgehoben gewesen und er<br />

werde sie den Luzerner Kameraden zu treuen<br />

Händen übergeben mit dem Wunsch, dass sie<br />

auch in Luzern gut versorgt sei. Damit schliesse<br />

sich ein Kreis, die Verantwortung für das<br />

Banner könne nach Luzern abgetreten wer-<br />

<strong>Dirigent</strong> Rolf Schumacher die Harmonie-<br />

Höchstklasse. Ob er auch als Fussballtrainer<br />

derart erfolgreich wäre, bleibt unbeantwortet.<br />

Jedenfalls gönnte er sich zwischen<br />

zwei Auftritten im KKL einen Blick<br />

auf die aktuellen WM-Resultate.<br />

Dräcksack …<br />

Foto: Andy Mettler<br />

den. «Es lebe die Musik und Luzern und alle<br />

Menschen, welche die Musik lieben.»<br />

Die Feldmusik Luzern spielte nun «Froh und<br />

Heiter», einen Marsch von Max Lehmann, der<br />

treffend zum festlichen Augenblick passte. Alle<br />

Verantwortlichen begaben sich auf die Bühne,<br />

um die Fahne dem neuen Zentralfähnrich der<br />

Feldmusik Luzern, Paul Walpen, zu übergeben.<br />

Veteranen und Ehrengäste begaben sich nun<br />

per Schiff zum «Grand Casino», wo sie von der<br />

Jungen Feldmusik Willisau unter der Leitung<br />

von Hanspeter Schwegler musikalisch be-<br />

Das OK konnte den Festbesuchern nicht<br />

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